Zum Inhalt springen
Glory_Days

Wann wird Performance-Chasing zu Performance-Chasing und wann wird daraus ein Vorausschaufehler?

Empfohlene Beiträge

Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 37 Minuten von Glory_Days:

...- von daher ist die Frage nach der Zeitskala völlig legitim.

Die Frage ist unsinnig, denn wenn es eine solche Zeitskala gäbe, wäre der Markt nicht effizient. 

Entweder ist der Markt effizient oder es ertönt nach Ablauf der Outperformancezeit eine Glocke. Beides geht nicht.

 

PS: Oder man betrachtet eine Millisekunde bis Unendlichkeit als Zeitskala.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom
vor 5 Stunden von Glory_Days:

Die EMH ist imho als statistische Aussage zu verstehen, die prinzipiell zu jedem Zeitpunkt gilt. Aber eben nur über das gesamte Ensemble gemittelt. Wie sieht es für ein beliebiges Subset des Ensembles aus? Gilt die statistische Aussage der EMH für alle Subsets gleichermaßen, oder bekommt man Effekte, die sich auf Gesamt-Ensembleebene einfach nur ausgleichen? In Nichtgleichgewichtssystemen ist die Verteilungsfunktion explizit eine Funktion der Zeit - von daher ist die Frage nach der Zeitskala völlig legitim.

Eine Statistik ist niemals auf einen Einzelnen anzuwenden, sondern immer auf die Mehrheit der Untersuchungsteilnehmer. Daher hat die Statistik keine Relevanz und Korrelation für den einzelnen Investor, sondern nur für alle Marktteilnehmer. 

 

Daher kann man den Markt schlagen. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor einer Stunde von Metasom:

Daher kann man den Markt schlagen.

 

Selbstverständlich kann man den Markt schlagen. Durch Zufall und Glück. Aber eben nicht geplant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom
vor 15 Minuten von stagflation:

 

Selbstverständlich kann man den Markt schlagen. Durch Zufall und Glück. Aber eben nicht geplant.

Meine Aussage bezieht sich darauf, dass einzelne Märkte bzw. Unternehmensbewertungen nicht effizient sind. Sondern nach der EMH nur alle Märkte zusammengefasst. Dabei könnte bei dem oben genannten Portfolio genau diese Aussage zutreffend sein.

 

Ebenfalls muss angemerkt werden, dass die EMH nur eine Hypothese oder ein Modell ist, die gewissen Beschränkungen unterliegt. Sie ist nur ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Aus diesem Grund kann man sie nicht ganz in Realität umsetzen. (Das war die Aussage von Prof. Fama selbst im Interview mit RationalReminder).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 55 Minuten von Metasom:

Ebenfalls muss angemerkt werden, dass die EMH nur eine Hypothese oder ein Modell ist, die gewissen Beschränkungen unterliegt. Sie ist nur ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Aus diesem Grund kann man sie nicht ganz in Realität umsetzen. (Das war die Aussage von Prof. Fama selbst im Interview mit RationalReminder).

Dazu gibt's auch ein interessantes Paper:

https://academic.oup.com/rfs/article/29/1/5/1843824?login=false

Zitat

Over forty years ago, one of the first tests of the capital asset pricing model (CAPM) found that the market beta was a significant explanator of the cross-section of expected returns. The reported t-statistic of 2.57 in Fama and MacBeth (1973, Table III) comfortably exceeded the usual cutoff of 2.0. However, since that time, hundreds of papers have tried to explain the cross-section of expected returns. Given the known number of factors that have been tried and the reasonable assumption that many more factors have been tried but did not make it to publication, the usual cutoff levels for statistical significance may not be appropriate. We present a new framework that allows for multiple tests and derive recommended statistical significance levels for current research in asset pricing

...

A new factor needs to clear a much higher hurdle, with a t-statistic greater than 3.0. We argue that most claimed research findings in financial economics are likely false.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 20 Minuten von Metasom:

 Meine Aussage bezieht sich darauf, dass einzelne Märkte bzw. Unternehmensbewertungen nicht effizient sind. Sondern nach der EMH nur alle Märkte zusammengefasst.

 

Ich habe den Eindruck, dass Du die EMH noch nicht ganz verstanden hast.

 

Zunächst einmal kann die EMH nicht für beliebige Märkte oder Marktsegment verwendet werden. Sondern nur für etablierte, gut entwickelte und gut funktionierende Kapitalmärkte. Beispielsweise für gut regulierte Segmente des Aktienmarkts und für hinreichend liquide Anleihe-Märkte (Kommer, "Souverän investieren", Seite 40). In anderen Marktbereichen gilt sie nicht - und sie gilt insbesondere nicht für alle Märkte zusammengefasst.

 

Die mittelstrenge Form der EMH nimmt auf etablierten, gut entwickelten und gut funktionierenden Kapitalmärkten für jedes einzelne Wertpapier an, dass zusätzlich zu den Informationen der schwachen EMH auch alle weiteren öffentlichen Informationen eingepreist sind. Dazu gehören zum Beispiel Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse, Konjunkturindikatoren und Wertpapieranalysen von Finanzanalysten. Fundamentalanalyse wäre demnach sinnlos, weil alle öffentlich verfügbaren Informationen schon eingepreist seien (Wikipedia).

 

Daraus folgt für jedes einzelne Wertpapier, dass niemand außer Insidern vorhersehen kann, ob ein Unternehmen in Zukunft den Markt schlagen kann. Auch für das im ersten Post genannte Portfolio kann laut mittelstrenger EMH niemand vorhersehen, ob es in Zukunft den Markt schlagen wird.

 

Das heißt übrigens nicht, dass es keine Outperformer gäbe. Die gibt es. Und einzelne Firmen können den Markt auch häufiger schlagen. Man kann es bloß nicht vorhersagen. Und damit kann man solche Outperformer leider nicht nutzen, um mit dem eigenen Portfolio den Marktdurchschnitt zu schlagen.

 

Du hast damit Recht, dass die EMH eine Hypothese ist. Sie wird häufig überprüft. Natürlich: wenn jemand sie widerlegen könnte, würde er sicherlich berühmt werden. Deswegen versuchen es viele. Aber bisher hat das noch niemand überzeugend geschafft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 2 Stunden von stagflation:

Selbstverständlich kann man den Markt schlagen. Durch Zufall und Glück. Aber eben nicht geplant.

Charlie Munger äußerte sich dazu prägnant: "If they wouldn't be so wrong, we wouldn't be so rich." 

vor 3 Stunden von Metasom:

Eine Statistik ist niemals auf einen Einzelnen anzuwenden, sondern immer auf die Mehrheit der Untersuchungsteilnehmer. Daher hat die Statistik keine Relevanz und Korrelation für den einzelnen Investor, sondern nur für alle Marktteilnehmer. 

Ich hatte damit diese Aussage gemeint. Wenn die EMH nur eine statistische Aussage auf dem Gesamtmarkt trifft, kann ich sie nicht auf ein einzelnes oder wie hier im Thread auf vier Wertpapiere beziehen. Die mittelstrenge Form lehne ich dahergehend ab. Hingegen würde ich zustimmen, dass die Mehrheit der Wertpapiere richtig bepreist ist, aber nicht jedes einzelne. 

 

vor 31 Minuten von stagflation:

Das heißt übrigens nicht, dass es keine Outperformer gäbe. Die gibt es. Und einzelne Firmen können den Markt auch häufiger schlagen. Man kann es bloß nicht vorhersagen. Und damit kann man solche Outperformer leider nicht nutzen, um mit dem eigenen Portfolio den Marktdurchschnitt zu schlagen.

Jaein. Die Mehrheit kann eben nicht den Markt schlagen. Das ist meine Schlussfolgerung. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 18 Minuten von Metasom:

Wenn die EMH nur eine statistische Aussage auf dem Gesamtmarkt trifft, kann ich sie nicht auf ein einzelnes oder wie hier im Thread auf vier Wertpapiere beziehen.

 

Aber das macht sie doch gar nicht! Wo hast Du denn dieses Argument her?

 

vor 19 Minuten von Metasom:

Die mittelstrenge Form lehne ich dahergehend ab.

 

Okay, das ist eine klare Aussage! Dann sollten wir auch auch aufhören zu diskutieren. :prost:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom
vor 6 Minuten von stagflation:

Aber das macht sie doch gar nicht! Wo hast Du denn dieses Argument her?

 

Hier. 

 

vor 9 Stunden von Glory_Days:

Die EMH ist imho als statistische Aussage zu verstehen, die prinzipiell zu jedem Zeitpunkt gilt. Aber eben nur über das gesamte Ensemble gemittelt. Wie sieht es für ein beliebiges Subset des Ensembles aus? Gilt die statistische Aussage der EMH für alle Subsets gleichermaßen, oder bekommt man Effekte, die sich auf Gesamt-Ensembleebene einfach nur ausgleichen? In Nichtgleichgewichtssystemen ist die Verteilungsfunktion explizit eine Funktion der Zeit - von daher ist die Frage nach der Zeitskala völlig legitim.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
· bearbeitet von finisher
vor 39 Minuten von Metasom:

Charlie Munger äußerte sich dazu prägnant: "If they wouldn't be so wrong, we wouldn't be so rich." 

Charlie Munger hat viel gesagt, u.a. "Teaching young people to actively trade stocks is like starting them on heroin".

Charlie Munger hat auch gesagt, dass er die Alibaba Aktie als Ersatz für kurzfristige US-Staatsanleihen gekauft hat, weil diese keine Zinsen mehr abwerfen:

Zitat

“Daily Journal Corporation has and needs securities held as cash equivalents. These cash equivalents would normally be U.S. Treasury Bills. But, with returns on Treasury Bills now so low, the Company instead, invests in common stock. And, unless its long term prospects seem good, a common stock is not considered to be a good cash equivalent."

 


“A minor part of Daily Journal Corporation’s cash equivalents now consists of a tiny amount of Alibaba common stock.”

 

Quelle

Dann hat er noch mehrmals nachgekauft, weil die anderen ja so falsch liegen: https://www.dataroma.com/m/m_activity.php?m=DJCO&typ=a

Hätte er mal lieber eine US-Staatsanleihe gekauft: PortfolioVisualizer

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von hattifnatt:

Dazu gibt's auch ein interessantes Paper:

https://academic.oup.com/rfs/article/29/1/5/1843824?login=false

 

Das Paper erinnert mich an den Look-Elsewhere Effekt in den Naturwissenschaften: https://en.wikipedia.org/wiki/Look-elsewhere_effect

 

Hier geht es darum, dass man bei großen Datenmengen eigentlich immer irgendwelche Auffälligkeiten im Bereich von 3 Sigma findet. In vielen Fällen erweisen sie sich bei näherer Untersuchung als statistische Fluktuationen - und verschwinden wieder.

 

Zumindest in der Teilchenphysik müssen Neuentdeckungen im Teilchenzoo mittlerweile eine Signifikanz von 5 Sigma haben, um anerkannt zu werden - was bei seltenen Teilchen wirklich eine Herausforderung ist. Siehe auch hier: https://www.science20.com/quantum_diaries_survivor/supernatural_coincidences_and_lookelsewhere_effect

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 5 Minuten von stagflation:

Das Paper erinnert mich an den Look-Elsewhere Effekt in den Naturwissenschaften: https://en.wikipedia.org/wiki/Look-elsewhere_effect

Ja, das trägt wahrscheinlich auch dazu bei.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 41 Minuten von Metasom:

Hier. 

Zitat

Die EMH ist imho als statistische Aussage zu verstehen, die prinzipiell zu jedem Zeitpunkt gilt. Aber eben nur über das gesamte Ensemble gemittelt. Wie sieht es für ein beliebiges Subset des Ensembles aus? Gilt die statistische Aussage der EMH für alle Subsets gleichermaßen, oder bekommt man Effekte, die sich auf Gesamt-Ensembleebene einfach nur ausgleichen? In Nichtgleichgewichtssystemen ist die Verteilungsfunktion explizit eine Funktion der Zeit - von daher ist die Frage nach der Zeitskala völlig legitim.

 

 

Der zitierte Text hört sich zwar ziemlich gut an - ist m. E. aber Quatsch. Um es ganz deutlich zu sagen: die EMH bezieht sich NICHT auf "das gesamte Ensemble gemittelt", sondern auf jedes einzelne Wertpapier in "etablierten, gut entwickelten und gut funktionierenden Kapitalmärkten".

 

Ich nehme an, dass die EMH mit Tests zur Überprüfung der EMH verwechselt wurde. Für letztere werden in der Tat häufig statistische Verfahren eingesetzt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 11 Stunden von stagflation:

@Glory_Days: kannst Du noch etwas mehr zur Lindy Regel sagen?

 

Ich vermute, dass die Argumentation so ist: Unternehmen, die schon lange existieren, die innovativ sind, und die eine hohe Rendite erzielen, werden dies wahrscheinlich auch weiterhin tun.

Der Lindy Effekt besagt, dass je länger ein System, Prinzip oder Produkt bereits existiert oder funktioniert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch in Zukunft existieren oder funktionieren wird (siehe auch die mathematische Beschreibung auf Wikipedia).

Zitat

Ohne mich näher mit der Lindy Regel beschäftigt zu haben, würde ich dem zustimmen.

 

Führt das nun auch weiterhin zu Überrendite bei den Aktionären?

 

Die Antwort ist vermutlich nein.

 

Begründung: die Märkte wissen, dass es sich um sehr gute Unternehmen handelt. Deshalb sind sie auch sehr hoch bewertet.

Und dennoch haben sie es von einem beliebigen Zeitpunkt aus der Vergangenheit betrachtet getan. Möglicherweise trotz der hohen Bewertung, oder gerade weil sie die hohe Bewertung nachfolgend gerechtfertigt haben. Die genauen Gründe müssen natürlich kausal gesehen nichts mit der Lindy-Regel zu tun haben liegen - diese ist vielen Markteilnehmern vermutlich gar nicht bekannt. So gesehen ist der Lindy-Effekt keine sich selbsterfüllende Prophezeiung.

Zitat

Je höher jedoch ein Unternehmen bewertet ist, desto schwieriger wird es, auch weiterhin eine Überrendite zu erzielen. Die hohe Bewertung solcher Unternehmen ist sozusagen der Gegeneffekt, der dazu führt, dass auch für diese Unternehmen wieder die mittelstrenge Form der EMH gilt.

Eine Bewertung ist meistens sowas wie eine P/E-Ratio und damit keine eindimensionale Kennzahl. Gemäß EMH ist der aktuelle Marktpreise die beste Schätzung des zukünftigen Marktpreises. Das zukünftige Total Return einer Position wird durch drei Dinge bestimmt: i) EPS Growth, ii) P/E Change und 3) Dividend Yield. Entscheidend ist also die zukünftige Veränderung des P/E-Ratios - und da spielt das Ausgangsniveau von P/E dann eine gewisse Rolle, da das P/E-Ratio typischerweise nicht beliebig hoch ansteigen kann (wenngleich es immer wieder zu Extremen kommen kann). Der Kurswert einer Position kann aber weiter ansteigen, selbst wenn das P/E-Ratio konstant bleibt oder gar sinkt.

vor 10 Stunden von Madame_Q:

Eigentlich ein interessanter Thread, aber andererseits auch wieder ein Beweis, wie groß die Verführung ist, doch hier und da auf immer mehr Diversifizierung zu verzichten?

 

Ich sage nur:

 

Arero/Lyxor Portfolio -> Vanguard Lifestrategy 60/80 ->Vanguard All World/ACWI-ETF -> MSCI World ETF -> S&P500 ETF -> Nasdaq ETF -> Microsoft+Apple+Amazon+Alphabet -> ???

 

Ob und wie weit das Risiko von links nach rechts zunimmt (oder vielleicht sogar abnimmt??? - ist ja alles möglich hier), sollte jeder für sich beantworten.

Die Frage lässt sich doch zumindest für vergangene Zeiträume klar anhand von Risikokennzahlen beantworten. Welche Risikokennzahlen ich für sinnvoll halte, hat @Sapine hier festgehalten. Willst du das in deine oben stehende Reihe mit aufnehmen?

vor 10 Stunden von Euronensammler:

Angenommen, wir stünden im Protfolio Growth Chat aus Post #1 in 2014 und würden die Zukunft nicht kennen. Dann müsste man doch nach 9 Jahren Outerperformance so langsam von einer Trendumkehr ausgehen, oder? Hoppala, und schon geht es unbeirrt nochmal 10 Jahre weiter .....

Ist das vielleicht ein "The winner takes it all" Effekt? Das "Einpreisen" dieses Effekts steckt vielleicht im Rahmen der Burggraben-Fonds noch in den Kinderschuhen.

Das ist eine gute Frage - insbesondere wenn man das Auf- und Absteigen von Werten wie bei anderen gängigen Indizes im Zeitverlauf erlauben würde (hier halt nur mit Top 4 Positionen - anders als z.B. der S&P 500, wo es 500 Positionen sind). Der "The winner takes it all"-Effekt könnte valide sein - in einer globalisierten Welt, in der die Big Player verstanden haben, ihr Geschäftsmodell zu diversifizieren, um so einem schleichende Tod zuvorzukommen.

 

 

Die EMH besagt zunächst einmal nur, dass Wertpapierkurse zu jedem gegebenen Zeitpunkt alle öffentlich zugänglichen Informationen über diese Wertpapiere beinhalten. Auf der Basis solcher Informationen (einschließlich Spekulationen) sei dann keine systematische Outperformance möglich. Informationen sind nicht voneinander unabhängig - sie bedingen sich gegenseitig und wechselwirken miteinander. Wenn Wertpapierkurse eine Funktion aller öffentlich zugänglichen Informationen sind, halte ich einen statistischen Ansatz für gerechfertigt. Die Verteilungsfunktion ist natürlich immer auch für den einzelnen Wertpapierkurs von Relevanz, da jeder einzelne Kurs der statistischen Verteilungsfunktion unterliegen würde.

Kommer selbst hat in seinem Buch ausgerechnet, wie lange es dauert, bis man mit 95-prozentiger Sicherheit behaupten kann, dass eine Überrendite nicht auf Zufall zurückzuführen ist:

 

grafik.png.71f833ff57c4289fc34e59465bb07ea9.png
Quelle: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs - Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen

Wie sieht die Zeitdauer für das vorliegende Portfolio aus? Das impliziert auch die Frage nach der richtig gewählten Benchmark in diesem Fall...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Metasom
· bearbeitet von Metasom
vor 4 Stunden von finisher:

Charlie Munger hat viel gesagt, u.a. "Teaching young people to actively trade stocks is like starting them on heroin".

Charlie Munger hat auch gesagt, dass er die Alibaba Aktie als Ersatz für kurzfristige US-Staatsanleihen gekauft hat, weil diese keine Zinsen mehr abwerfen:

"From 1962 to 1975, Munger's investment partnership generated 20 percent annual returns versus the S&P 500's 5 percent. 

 

Still, Munger said it's alright for investors to maintain a small number of stock positions if they're looking to outperform the broader stock markets.

"It's OK if the individual has a few holdings," he said. It's "more important to invest where you have extra knowledge."

 

"The whole idea of diversification when you're looking for excellence is totally ridiculous. It doesn't work. It gives you an impossible task.""

 

Ich meinte nicht, dass man den Markt mit aktivem Trading als Spekulant schlägt, sondern mit einem langfristigen Buy and Hold Portfolio, wie die vier Giganten hier im Thread. Und Mungers fehlerhafte, kurzfristige Investition in BABA ist wohl war, ändert aber nichts daran, dass er langfristig den Markt mit seinem Portfolio schlägt. Mal sehen wie die Wette für ihn ausgeht. 

 

Und mit dem Zitat, wenn die anderen nicht am Markt nicht so falsch lägen, wäre er nicht so reich, gilt für mich als Beweis, dass es eben nicht nur Zufall oder Glück sei Alpha zu generieren. 

 

https://www.youtube.com/watch?v=Q0_dCRTxxDg

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 6 Stunden von Metasom:

Und mit dem Zitat, wenn die anderen nicht am Markt nicht so falsch lägen, wäre er nicht so reich, gilt für mich als Beweis, dass es eben nicht nur Zufall oder Glück sei Alpha zu generieren.

Ich glaube, Nadal und Federer haben so etwas Ähnliches auch mal gesagt ("Wenn die anderen Spieler nicht alle so schlecht spielen würden, wären wir nicht so erfolgreich").:lol:

 

...und dann gibt es da noch die Lotto-Millionäre, die immer behaupten, dass sie nicht so viel gewonnen hätten ohne die anderen Spieler, die einfach zu blöd waren, die richtigen Zahlen anzukreuzen.:lol:

vor 11 Stunden von Glory_Days:

grafik.png.71f833ff57c4289fc34e59465bb07ea9.png
Quelle: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs - Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen

Dazu vielleicht noch ergänzend:

https://www.godmode-trader.de/artikel/ist-der-erfolg-von-warren-buffett-nur-zufall,3822995

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 11 Stunden von Glory_Days:

Die Frage lässt sich doch zumindest für vergangene Zeiträume klar anhand von Risikokennzahlen beantworten. Welche Risikokennzahlen ich für sinnvoll halte, hat @Sapine hier festgehalten. Willst du das in deine oben stehende Reihe mit aufnehmen?

Wenn man sich nur an Kennzahlen orientieren will, sind die von euch verlinkten Zahlen schon sehr gut :thumbsup:

Risiko lässt sich aber auch noch anders definieren (Wahrscheinlichkeit, die Anlage überhaupt durchzuhalten; Wahrscheinlichkeit, überhaupt eine Rendite über dem sicheren Zins zu generieren; Risiko, um jeden Preis eine Rendite überhalb der Inflation zu generieren; Risiko, zu gierig zu werden/abzuheben, auch aufgrund zufälliger Erfolge usw.) , aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Zudem: Du hast es im Link recht weit unten angedeutet: Selbst wenn man viele der genannten Kennzahlen/Daten aus der Vergangenheit vorliegen hat, gibt dies nicht ausreichend Sicherheit, dass in Zukunft ein Szenario eintreten wird, in dem alles ganz anders kommt. Ich weiß nicht, ob rüber kommt, was ich meine. Vielleicht kann ich es so formulieren: Aufgrund Vergangenheitsdaten erschafft man sich ein Bild vom Risiko und baut danach sein Depot auf. Dieses Bild selbst ist aber ein Risiko für sich, weil man daran entsprechende Erwartungen hat. Wird dieses Bild in Zukunft nicht einigermaßen so erfüllt, wie man es sich erhofft, dann stellt diese Sache an sich auch ein Risiko dar. So gesehen gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, in diesem Punkt Risiko zu reduzieren und zwar, dass man sich völlig klar macht, dass das eigene Depot im dümmsten Fall total versagen kann. Ich glaube aber, dass diese Extremverinnerlichung jedem von uns sehr schwer fällt. Mir hilft es zumindest etwas, möglichst breit zu diversifizieren. 

Mit einem 4er-Tech-Depot wie oben würde ich keine einzige Nacht ruhig schlafen können. Da würde mir dann selbst eine Aussicht auf Gewinne in Millionenhöhe nichts bringen, erst recht, weil ich selbst bei einem Eintritt des Gewinns für mein normales Leben keinerlei Mehrwert sehe. Daher wäre diese Wette eine sehr schlechte und unnötige. Das kann aber bei anderen Leuten anders sein.

 

Meine obige Auflistung muss in der Tat jeder selbst deuten. Wo der "Sweet-Spot" liegt in Sachen "Ausreichend diversifiziert bei gleichzeitig nicht-unnötig-renditeschädlich-diversifiziert" ist die große Frage, die wahrscheinlich keiner von uns beantworten kann. Ich bin aber der Meinung, dass sie irgendwo zwischen ganz links und dem S&P500 liegt, sprich alles rechts davon "Nasdaq usw" halte ich für nicht ausreichend diversifiziert und immens riskant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 10 Minuten von Madame_Q:

...Ich weiß nicht, ob rüber kommt, was ich meine.

Du meinst, in den Kennzahlen stand nicht, dass Russland die Ukraine angreift? Und anhand der Kennzahlen konnte man auch nicht nur erahnen, dass es eine Pandemie geben wird?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
vor 7 Stunden von Metasom:

Und mit dem Zitat, wenn die anderen nicht am Markt nicht so falsch lägen, wäre er nicht so reich, gilt für mich als Beweis, dass es eben nicht nur Zufall oder Glück sei Alpha zu generieren.

Für mich ist das kein Beweis. Es gibt viel mehr Anleger, welche durch Fokus-Investing, wie Charlie Munger es betrieben hat, ihr Vermögen verloren haben.

Wenn sich diese Leute nicht gleich erhängt haben, stehen diese Leute nicht im Rampenlicht und es werden keine Bücher darüber geschrieben. Die meisten werden wohl aus Scham gar nicht an die Öffentlichkeit gehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
vor 10 Minuten von finisher:

Für mich ist das kein Beweis. Es gibt viel mehr Anleger, welche durch Fokus-Investing, wie Charlie Munger es betrieben hat, ihr Vermögen verloren haben.

Richtig, nur gehen diese in der Öffentlichkeit unter oder werden nie beachtet, wie immer halt.

Die Erfolgreichen/Wenigen bekommen Aufmerksamtkeit. Die Gescheiterten/Vielen werden gar nicht bemerkt.

Das ist in JEDEM Bereich so, nicht nur bei den Börsenstars.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker

 

vor 28 Minuten von finisher:
vor 8 Stunden von Metasom:

Und mit dem Zitat, wenn die anderen nicht am Markt nicht so falsch lägen, wäre er nicht so reich, gilt für mich als Beweis, dass es eben nicht nur Zufall oder Glück sei Alpha zu generieren. 

Für mich ist das kein Beweis. Es gibt viel mehr Anleger, welche durch Fokus-Investing, wie Charlie Munger es betrieben hat, ihr Vermögen verloren haben.

Natürlich ist das kein Beweis, sondern eine Anekdote. Ich hoffe das war ein Scherz von @Metasom.

Man nennt das Überlebensirrtum. Hatten wir das im Psychologiethread nicht schon?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
vor 4 Minuten von Schwachzocker:

Ich hoffe das war ein Scherz von @Metasom.

Scherze gibt es nicht im WPF.:angry:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Ach - die Passiv-Spammer sind wieder da 

 

Kleiner Scherz :wacko:

 

Kann natürlich gerne mit dem übrigen Spam gelöscht werden. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Aber der Rückspiegel war irgendwann auch mal der Vorausblick, richtig? Ab wann wird der zuverlässige Weg im Rückspiegel dann auch zuverlässig für die Zukunft? So gesehen führt das zu der Frage, die in diesem Thread diskutiert wird:

Der Rückspiegel wird dann zuverlässig, wenn sich die Vergangenheit zu 100% wiederholt, also gar nicht. Welche Relevanz hat die Performance von Assets in den 90ern in den 2020ern? Hat jetzt auch der kalte Krieg aufgehört? Tritt der Goldpreis auch seit 20 Jahre auf der Stelle? Entsteht gerade eine neue Ära dder Technologie (Computer, Internet)?

vor 2 Stunden von Glory_Days:

Und nur weil es einen zuverlässigen Weg gibt, heißt das noch lange nicht, dass jeder diesen Weg einschlagen könnte/würde....

Na, das fängt schon damit an: man stelle sich vor, es würde bekannt, dass ein Asset X immer den Markt schlägt. Dann kauft das jeder und die Bewertung wäre so hoch, dass es irgednwann nicht mehr den Markt schlägt. Beispiel: Die SAP-Aktie schlägt imemr den Markt und liegt aktuell bei 92€. Dann kauft sie jeder und sie steht bei 1000€ mit KGV sehr hoch. Schlägt sie dann immer noch den Markt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
vor 12 Minuten von Chips:

Entsteht gerade eine neue Ära dder Technologie (Computer, Internet)?

Ja, KI ;) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...