Zum Inhalt springen
BörsenBrikett

Bestandsaufnahme/Strategie zur Umschichtung von aktiv gemanagten Fonds zum Invest in passiven ETF

Empfohlene Beiträge

BörsenBrikett

Hallo zusammen,

 

ich bin neu im Forum, lese jedoch schon seit längerem hier bei verschiedenen Beiträgen mit und bräuchte zu einer bevorstehenden Entscheidung eine zweite Meinung aus diesem Forum und hoffe, dass Ihr mir in der Sache weiterhelfen könnt. Ich besitze seit ca. 10 Jahren ein Depot bei meiner Hausbank, welches über Union Investment verwaltet wird In diesem Depot befindet sich ein großer Misch-Fonds, sowie vier kleinere Fonds. Zusätzlich bin ich noch in zwei Rentenversicherungen der R+V investiert. Diese Investitionen wurden getätigt, als ich noch recht jung war, und kein detailiertes Wissen über den Finanzmarkt sowie über Finanzprodukte hatte und dem Bankberater meiner Hausbank zu sehr vertraut habe. Seit geraumer Zeit, gerade unter Berücksichtigung der laufenden Kosten und der aktuell sinkenden Performance ist mir erst bewusst geworden, wie dramamtisch sich die Kosten auf die Rendite auswirken. Ich bin schon seit längerer Zeit unzufrieden und möchte dies nun ändern. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich von den Produkten an sich, der vergangenen Performance halten soll und welche Strategie sich hierbei anbietet, das Kapital umzuschichten.

 

Im April diesen Jahres habe ich bei Scalable Capital ein Depot eröffnet und nach langer Recherche (in Foren, Finanzblogs, Youtube-Kanälen von Finanzfluss und Finanztipp) den ersten Schritt getan und ca. 10.000 Euro in den FTSE All-World (mit einer monatlichen Sparrate von 600 Euro), flankierend dazu 2.000 Euro (zum Herantasten an Einzelaktien) in Alphabet investiert. Meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Investition sind durchaus positiv und es fühlt sich psychologisch betrachetet, gut an, auf Basis eigener Recherchen, sich entschieden und anschließend  investiert zu haben. Aktuell stehen der ETF mit 7,02% und die Aktie mit 26,25% seit Kauf im Plus. Mein Ziel ist es langfristig in den ETF als Altersvorsorge zu investieren.

 

Was haltet Ihr von dem aktuellen Portfolio bei meiner Hausbank, seht Ihr es genauso, dass die Kosten wie "kleine Zecken" nach und nach die Rendite absaugen und ich somit zu keinem wirklichen Vermögenszuwachs komme? Gerade die Erfahrung mit dem Depot dem Neo-Broker hat mir gezeigt, dass es auch deutlich kostengünstiger geht.

Die Idee wäre vielleicht zuerst, die am schlechtesten performenden Fonds zu verkaufen. z.B. der Artificial Intelligence ist bei -45% und ist schon seit einer Weile in diesem Bereich.

Der Flossbach von Storch dagegen liegt aktuell als einziger der vier kleineren Fonds bei 7,69% im Plus.

Ich neige dazu den großen Misch-Fonds auf einen Schlag zu verkaufen und direkt im ETF zu investieren, und nach und nach es so mit den kleineren Fonds ebenfalls zu handhaben.

Mich ärgert es doch sehr, dass ich diesen Schritt nicht schon früher gewagt habe und mir dieses Thema erst durch die Kosten-/Performance-Thematik ins Auge gesprungen ist. Besser jetzt als nie heißt es ja so schön. Und wie ich auch schon im Forum gelesen habe, sollte man in Angesicht er aktuellen Kurse lieber die Augen zu machen und die Verluste hinnehmen. Denn die vegangenen Kurse sind kein Indikator für die Zukunft.

 

Ich freue mich sehr über Eure Hilfe und bin gespannt, was Ihr dazu meint.

 

 

Unten aufgeführt die notwendigen Angaben über mein Depot:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Bisher nur mit den Finanzprodukten der Hausbank und einem Neo-Broker:

Private Rentenversicherungen, Misch-Fonds, aktiv gemanagte Fonds, Einzelaktien und ETF

 

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Über meine Hausbank werden die folgenden Fonds verwaltet:

 

- Mischfonds über einen Vermögensverwaltungsvertrag, hier existiert keine direkte ISIN. Dieser ist zu 50% in Aktien, 28% in Euro-Renten, 21% in Alternativen Investments und zu 1% in liquiden Mitteln strukturiert. Die Verwaltungsvergütung liegt hierbei bei 1,82% als Kosten, welche mir jährlich in Rechnung gestellt werden.

Die Performance der letzten Jahre war auch sehr wechselhaft: 2018 -10%, 2019 +12,6%, 2020 +1,72%, 2021 +7,61%, 2022 -13,78% und 2023 +2,12%. Hierbei wurden die Kosten bereits berücksichtigt. Es ist eine mittlere 5-stellige Summe investiert.

 

- Flossb.v.Storch-Mult.Opport. Inhaber-Anteile R o.N. ISIN: LU0323578657, Kosten: 1,66%

- AGIF - Allianz Thematica Inhaber-Anteile A(EUR) o.N. ISIN: LU1479563717, Kosten: 1,98% + 5% Ausgabeaufschlag

- JPMorgan Inv.-Gbl Dividend Reg. Shares A Div. EUR o.N. ISIN: LU0714179727, Kosten: 2,18% + 5% Ausgabeaufschlag

- AGIF-All.Gl.Artif.Intelligence Inhaber-Anteile A(EUR) o.N. ISIN: LU1548497186, Kosten: 2,20% + 5% Ausgabeaufschlag

Beim Flossbach und JPMorgan gibt es Dividenden-Ausschüttungen.

 

In diesen vier Fonds ist eine niedrige 5-stellige Summe investiert.

 

Zudem gesellen sich noch zwei private Rentenversicherungen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich diese halten oder auch liquidieren sollte. Diese hatte ich erstmal gedanklich vom Gesamtvorhaben ausgeklammert:

- niedrige 5-stellige Summe über Indexpartizipation SOMAS Index, Kosten: 0,5%

- mittlere 5-stellige Summe über Uni/RBA Welt 38/200 ISIN: DE000A1C3Y36, Kosten: 1,37%

 

Im neuen Depot befindet sich der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF USD Accumulation ISIN: IE00BK5BQT80, WKN: A2PKXG

 

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Ich bin bereit mich regelmäßig zu informieren, jedoch sollte es in einem vernünftigen Nutzen-/Aufwandsverhältnis stehen.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich möchte die Strategie "buy and hold" fahren und mögliche Kursverluste aussitzen. Und wenn überhaupt nur 1x im Monat ins Depot schauen. Ein Verhältnis 70/30 zu Aktien/Tagesgeld wäre vermutlich am besten.

 

Optionale Angaben:

 

 

1.Alter: 33

2. Berufliche Situation: Angestellter

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Vermutlich nicht

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht: Passive Fonds

 

 

Über meine Fondsanlage

 

Pflichtangaben:

 

 

1. Anlagehorizont

Mindestens 10-30 Jahre.

 

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge beim ETF

Gewinnmitnahme bzw. langfristiges Halten bei Aktien

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Einmalanlage mit den verkauften Fonds in den ETF und anschließend monatliches Invest über einen Sparplan.

 

4. Anlagekapital:

Hoher 5-stelliger Betrag.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 7 Stunden von BörsenBrikett:

Meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Investition sind durchaus positiv und es fühlt sich psychologisch betrachetet, gut an, auf Basis eigener Recherchen, sich entschieden und anschließend  investiert zu haben. Aktuell stehen der ETF mit 7,02% und die Aktie mit 26,25% seit Kauf im Plus.

Natürlich fühlt sich das gut an, wenn man 7% und 26% im Plus ist - du könntest mit Alphabet aber auch 50% im Minus liegen ;) 

 

IMG_6437.thumb.jpeg.001e4b9c86446cded98bafeede955463.jpeg

 

Ich würde für eine Übergewichtung von Tech eher einen ETF auf den NASDAQ-100 empfehlen, da kann man mit einer ähnlichen Performance rechnen, hat aber ein sehr viel geringeres Risiko als bei einzelnen Techwerten:

 

IMG_6438.thumb.jpeg.d83159ece205e06ca1e89e09b140d620.jpeg

 

Diese Ziele stehen übrigens in direktem Widerspruch, was einer der Gründe ist, warum die Investition in Einzelaktien so schwer ist ;) 

vor 7 Stunden von BörsenBrikett:

Gewinnmitnahme bzw. langfristiges Halten bei Aktien

 

Ansonsten: Ja, weg mit den aktiven teuren Fonds und der "Vermögensverwaltung", aber die Asset-Allokation mit dem sicheren Anteil (also die aktuell 28% in Euro-Renten) nicht vergessen (kann man mit Festgeld abbilden, aktuell gibt es dafür ja sogar wieder Zinsen -> Festgeldleiter im Forum suchen). (Edit: sehe gerade, du hast ja 30% Tagesgeld schon erwähnt).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 8 Stunden von BörsenBrikett:

In diesen vier Fonds ist eine niedrige 5-stellige Summe investiert.

jeweils oder insgesamt? Könntest du noch die Verteilung auf die Fonds angeben und war diese optimiert auf deine Risikoneigung/Risikotragfähigkeit, so dass die asset allocation (Gewichtung der Anlageklassen Aktien/Anleihen/cash beibehalten werden sollte?

 

Bei der Summe insgesamt wirst du auch mit etwas besserer Rendite nicht reich, dennoch sollte

man optimieren. Es wird absolut aber keine lebensverändernde Summe ergeben. Bedenke: Das Geld in der Zukunft wird wegen Inflation weniger wert sein wird.

 

vor 8 Stunden von BörsenBrikett:

Ein Verhältnis 70/30 zu Aktien/Tagesgeld wäre vermutlich am besten.

Auf dem Tagesgeld kann man eine Notreserve haben. Für langfristig nicht benötigtes Geld würde ich keinen fixen Prozentsatz ins Tagesgeld stecken.

 

Meistens sind die langfristigen Zinsen höher als die kurzfristigen und damit lohnt eine höhere Duration. Derzeit haben wir aber eine inverse Zinskurve (höhere kurzfristige Zinsen als langfristige Zinsen). Das Tagesgeld ist damit von der Rendite bei Wahrnehmung von Angeboten/Wechselbereitschaft konkurrenzfähig bei der Rendite., aber das kann sich ändern. Es gab sogar negative Zinsen auf größere Summen. Ich finde langfristig 70/30 Aktien/Tagesgeld absurd. Man sollte zumindest flexibel auch auf Anleihen setzen können.

 

vor 8 Stunden von BörsenBrikett:

Der Flossbach von Storch dagegen liegt aktuell als einziger der vier kleineren Fonds bei 7,69% im Plus.

Absolut gesehen: Sind die Fonds insgesamt im Minus oder Plus? Wenn da ein Minus stehen würde, kriegst du das nur über die Steuererklärung mit Gewinnen bei einem anderen broker ausgeglichen. Ich würde prüfen die Fonds auf den broker zu übertragen, wo in Zukunft Gewinne anfallen sollten. Dann dort die Verluste realisieren. Rückgabe über KAG ist vermutlich am günstigsten (Rücknahmeabschlag vorher prüfen), also schauen, ob diese fonds beim anderen broker auch angeboten werden.

 

Ansonsten müsstest du eine Verlustbescheinigung beantragen beim alten broker und bei der Steuererklärung einreichen und jeweils Günstigerprüfung unter Angabe der Jahressteuerbescheinigung des neuen Depots beantragen, bis die Verluste aufgebraucht sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BörsenBrikett

Vielen Dank für den Tipp mit dem Nasdaq, ich habe mir den iShares Nasdaq 100 UCITS ETF (Acc), ISIN: IE00B53SZB19 mal angeschaut, dieser verfügt über das größte Fondsvolumen und ist die vergangenen Jahre ganz ordentlich gelaufen. :) 

Und stimmt, bei -50% bei Alphabet sähe das Bild ganz anders aus. :)

 

Absolut gesehen sind die Fonds im Minus:

- Flossb.v.Storch-Mult.Opport. Inhaber-Anteile R o.N. +7,15% ca. 5300 Euro investiert

- AGIF - Allianz Thematica Inhaber-Anteile A(EUR) o.N. -6,20% , ca. 4280 Euro investiert

- JPMorgan Inv.-Gbl Dividend Reg. Shares A Div. EUR o.N., -1,88%, ca. 1760 Euro investiert

- AGIF-All.Gl.Artif.Intelligence Inhaber-Anteile A(EUR) o.N., - 46,72% ca. 1300 Euro investiert.

 

Hinsichtlich der Verteilung gab es nur ein Risiko-Abschätzungsgespräch bei dem Misch-Fonds. Die kleineren Fonds wurden mir so vom Bankberater verkauft, mit der Begründung einer besseren Performance durch Umschichtung und Investition in Zukunftstrends, siehe K.I.

Auf zwei der Fonds liefen Sparpläne, welche ich zum Ende letzten Jahres (zum Glück) eingestellt hatte. Stattdessen bespare ich seit April den ETF.

Und ja, das ist jetzt nicht so sehr die ganz große Summe, doch für mein Empfinden trotzdem viel Geld.

Ich den letzten Monaten dachte ich, es sei klüger einfach zu warten und darauf zu hoffen, dass sich die Kurse wieder erholen (gilt für die gesamte Fonds-Struktur), doch dann kam ich zur Erkenntnis, dass dies vergeblich ist, und man trotzdem schön weiter zahlt. Beim Misch-Fonds sehe ich es analog.

Und durch die Überlegung, auf wie viel Rendite ich durch die Kosten in den letzten Jahren verzichtet habe, da kommen schon ca. 1.600 Euro an Gebühren p.a. zusammen, das tut schon weh.

 

Also sollte ich besser anstatt auf ein Tagesgeldkonto lieber auf einen Anleihen-ETF setzen, um eine Asset-Allokation zu erreichen?

Der Verlustverrechnungstopf für Kapitalerträge liegt laut Auszug bei -2.170 Euro.

In diesem Fall der Depot-Übertragung wäre das Scalable Capital, das sollte ja funktionieren, dort dann die Verluste zu realisieren.

Danke für den Hinweis mit dem Rücknahmeabschlag, das hieße dann ich verkaufe die Fonds ganz normal über Scalable Capital und zahle dann den Abschlag dort?

Die vier genannten Fonds sind dort gelistet. Dann wäre ein Depot-Übertrag grundsätzlich möglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 36 Minuten von BörsenBrikett:

dieser verfügt über das größte Fondsvolumen und ist die vergangenen Jahre ganz ordentlich gelaufen.

Bei ETFs auch auf die Trackingdifferenz achten, die ist beim iShares aber auch ganz OK - nur der Lyxor wäre etwas besser, ist aber synthetisch: https://www.trackingdifferences.com/ETF/ISIN/IE00B53SZB19

P.S.

vor einer Stunde von oktavian:

Ich finde langfristig 70/30 Aktien/Tagesgeld absurd.

Das ist eine ziemliche Extremposition hier im Forum ;) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 46 Minuten von BörsenBrikett:

Also sollte ich besser anstatt auf ein Tagesgeldkonto lieber auf einen Anleihen-ETF setzen, um eine Asset-Allokation zu erreichen?

Du solltest vor allem in Sachen Asset Allocation und damit auch Risikofestlegung nicht blind irgendwelchen anonymen Nutzern aus einem Internet-Forum folgen, sondern selbst fest für Dich erforschen und festlegen, wie viel Risiko (Kursschwankungen, maximales Minus in einem heftigen Crash etc) Du aushalten kannst und haben willst.

Pauschal einfach mal 50%, 70% oder mehr Aktienquote zu empfehlen, ist ebenso Käse, wie grundsätzlich von Tagesgeld oder ähnlichen Produkten in Sachen Risikograd (z.B. Geldmarkfonds) abzuraten. Es gibt Leute, die auch langfristig nicht wenig Tagesgeld / Bundesanleihen / Geldmarktfonds als Teil ihrer gesamten Asset Allocation halten und das nicht, weil sie doof sind und damit Rendite liegen lassen, sondern weil es Teil ihres Gesamtplans ist. Dazu gehört auch für junge Leute wie Dich die Unsicherheit, welche weiteren Entscheidungen Du im Leben treffen wirst.

 

Du schreibst von einer Anlagezeit von mindestens 10-30 Jahren. Während anderen hier wohl eher die 30 Jahre ins Auge stechen, sind es bei mir die 10 Jahre. Hier musst Du ansetzen und Dich fragen, warum Du 10 Jahre einfügst in diese Frage und nicht nur die 30. Ist da im Hinterkopf vielleicht doch ein wenig Unklarheit, wie es im Leben weiter geht bei Dir ? Vielleicht doch ein möglicher Wunsch nach einer Immobilie ? Vielleicht andere Dinge ?

Du schreibst selbst, dass Du noch nicht viel Erfahrung mit Börse hast, wenn ich es richtig verstanden habe. Ein paar Youtube Videos reichen nicht aus, um ein erfahrener und rationaler Anleger zu werden. Größere Summe waren bei Dir also noch nie dem Aktienmarkt und dessen massiven Schwankungen ausgesetzt. Auch Deine Art und Weise, wie Du die kumulierten Performance- Zahlen darlegst, deutet auf einen typischen Neuling hin (ist absolut nicht abwertend gemeint). ln solchen Fällen würde ich irgendwelche Tech- oder Branchenwetten (Nasdaq etc) u. erst recht Einzelaktien komplett sein lassen und erst einmal erfühlen, wie sich der normale, weltweite Aktienmarkt für Dich auch mit größeren Summen anfühlt. Dein Vanguard ist dafür das richtige Mittel. Dass sich Dein Start mit dem Vanguard u. auch Alphabet seit April gut anfühlt, ist kein Wunder. Seither ging es nur nach oben. Du hast also einen guten Einstieg erwischt. Das war aber nur Glück und das muss Dir klar sein. Wäre es anders gelaufen und es wäre seit April abwärts gegangen, was wäre dann mit Deinen Gefühlen ? Würdest Du dann auch so überzeugt sein ? Es sollte keine Rolle spielen.

 

Noch kurz zu Deinen aktiven Fonds:

Keiner (!!) von denen hat meiner Meinung nach eine weitere Berechtigung, in Deinem Depot zu sein.

Da du in Summe nicht deutlich im Plus bist und Dein Verlusttopf im Minus ist, kannst Du jetzt sofort alle ohne Steuern zu zahlen verkaufen und umschichten (z.B. in den Vanguard).

Auch die Vermögensverwaltung sollte weg finde ich.

 

Ein wichtiger Satz noch:

Halte Dich an den sehr wichtigen Grundsatz: Investiere nur in das, was Du zu 100% verstehst! Immer, auch in 10 oder 20 Jahren!

Entsprechend hat es absolut keinen Sinn, in Anleihen oder auch Anleihe-ETFs zu investieren, wenn Du nicht völlig verstehst, wie diese funktionieren und zu was sie fähig sind und zu was nicht.

Nutze nur Produkte und Anlageklassen, die Du wirklich verstanden hast und deren mögliche Random-Walk-Möglichkeiten Du umrissen hast.

Das ist gar nicht so leicht, diese wichtige Regeln einzuhalten im heutigen Pool von so vielen ´tollen´ Produkten.

Zu Deinem Schritt mit Einzelaktien schreibe ich jetzt gar nichts extra.

Solange es ein bisschen Zock nebenbei bleibt, ist das völlig in Ordnung und Du wirst mit der Zeit selber merken, ob Du es weiter machen willst oder nicht.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BörsenBrikett
vor 8 Minuten von Hicks&Hudson:

Du solltest vor allem in Sachen Asset Allocation und damit auch Risikofestlegung nicht blind irgendwelchen anonymen Nutzern aus einem Internet-Forum folgen, sondern selbst fest für Dich erforschen und festlegen, wie viel Risiko (Kursschwankungen, maximales Minus in einem heftigen Crash etc) Du aushalten kannst und haben willst.

Pauschal einfach mal 50%, 70% oder mehr Aktienquote zu empfehlen, ist ebenso Käse, wie grundsätzlich von Tagesgeld oder ähnlichen Produkten in Sachen Risikograd (z.B. Geldmarkfonds) abzuraten. Es gibt Leute, die auch langfristig nicht wenig Tagesgeld / Bundesanleihen / Geldmarktfonds als Teil ihrer gesamten Asset Allocation halten und das nicht, weil sie doof sind und damit Rendite liegen lassen, sondern weil es Teil ihres Gesamtplans ist. Dazu gehört auch für junge Leute wie Dich die Unsicherheit, welche weiteren Entscheidungen Du im Leben treffen wirst.

 

Ja, du hast recht, ich hatte für mich bisher grob nach der Faustformel 100 - dem Lebensalter gerichtet, was das Risikoverhältnis angeht.

 

Du schreibst von einer Anlagezeit von mindestens 10-30 Jahren. Während anderen hier wohl eher die 30 Jahre ins Auge stechen, sind es bei mir die 10 Jahre. Hier musst Du ansetzen und Dich fragen, warum Du 10 Jahre einfügst in diese Frage und nicht nur die 30. Ist da im Hinterkopf vielleicht doch ein wenig Unklarheit, wie es im Leben weiter geht bei Dir ? Vielleicht doch ein möglicher Wunsch nach einer Immobilie ? Vielleicht andere Dinge ?

Du schreibst selbst, dass Du noch nicht viel Erfahrung mit Börse hast, wenn ich es richtig verstanden habe. Ein paar Youtube Videos reichen nicht aus, um ein erfahrener und rationaler Anleger zu werden. Größere Summe waren bei Dir also noch nie dem Aktienmarkt und dessen massiven Schwankungen ausgesetzt. Auch Deine Art und Weise, wie Du die kumulierten Performance- Zahlen darlegst, deutet auf einen typischen Neuling hin (ist absolut nicht abwertend gemeint). ln solchen Fällen würde ich irgendwelche Tech- oder Branchenwetten (Nasdaq etc) komplett sein lassen und erst einmal erfühlen, wie sich der normale, weltweite Aktienmarkt für Dich auch mit größeren Summen anfühlt. Dein Vanguard ist dafür das richtige Mittel. Dass sich Dein Start mit dem Vanguard seit April gut anfühlt, ist kein Wunder. Seither ging es nur nach oben. Du hast also einen guten Einstieg erwischt. Das war aber nur Glück und das muss Dir klar sein. Wäre es anders gelaufen und es wäre seit April abwärts gegangen, was wäre dann mit Deinen Gefühlen ? Würdest Du dann auch so überzeugt sein ? Es sollte keine Rolle spielen.

 

Die 10 Jahre hatte ich als Anlagezeit angegeben, weil ich den möglichen Erwerb einer Immobilie nicht gänzlich ausschließen möchte. Fraglich hierbei, ob ich dafür dann wirklich an den ETF gehen möchte/soll.

Stimmt, ich bin ziemlich neu in diesem Bereich und überlege mir auch durch entsprechende Literatur, wie dem oft empfohlenen Gerd Kommer, mehr Expertise anzueignen.

Da kommt auch Dein obiger Punkt bezüglich der Risikobereitschaft zum Tragen. Darüber sollte ich mir im Detail nochmals Gedanken machen. Im Idealfall sollte es keine Rolle spielen, ich würde es aussitzen und Emotionen aus dieser Thematik raushalten.

 

Noch kurz zu Deinen aktiven Fonds:

Keiner (!!) von denen hat meiner Meinung nach eine weitere Berechtigung, in Deinem Depot zu sein.

Da du in Summe nicht deutlich im Plus bist und Dein Verlusttopf im Minus ist, kannst Du jetzt sofort alle ohne Steuern zu zahlen verkaufen und umschichten (z.B. in den Vanguard).

 

Vielen Dank, dann werde ich die aktiven Fonds entsprechend verkaufen.

Leider habe ich keinen Einblick in den Verlusttopf des großen Misch-Fonds. Vermutlich wird es dort ähnlich aussehen.

Ich werde den Betrag dann in den Vanguard umschichten bzw. einen risikoärmeren Teil x erstmal aufs Tagesgeldkonto legen.

 

vor 8 Minuten von Hicks&Hudson:

Ein wichtiger Satz noch:

Halte Dich an den sehr wichtigen Grundsatz: Investiere nur in das, was Du zu 100% verstehst! Immer, auch in 10 oder 20 Jahren!

Entsprechend hat es absolut keinen Sinn, in Anleihen oder auch Anleihe-ETFs zu investieren, wenn Du nicht völlig verstehst, wie diese funktionieren und zu was sie fähig sind und zu was nicht.

 

Das werde ich in Zukunft beherzigen. Gerade auch beim Thema mit den privaten Rentenfonds ist das ja das selbe.

Dort lag ich beim einen mal +30% im Plus, bis dieser wieder abgeschmiert ist. Sollte ich diese privaten Rentenfonds ebenfalls verkaufen? Gerade weil mir der Uni/RBA Welt 38/200 doch etwas intransparent erscheint: https://www.ruv.lu/ruv/01/regelbasierte_anlagestrategie/v2/load.php

 

Aktuell sind bei der 200-Tages-Linie, die folgenden Schwellenwerte festgelegt:

MSCI World Daily Total Return Net EUR: 430.41
38 Tage: 430.8804
200 Tage: 409.9109
Unterer Schwellwert: 405.8117
Oberer Schwellwert: 414.01
Aktiver Schwellwert: 405.8117

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
Zitat

Ja, du hast recht, ich hatte für mich bisher grob nach der Faustformel 100 - dem Lebensalter gerichtet, was das Risikoverhältnis angeht.

Solche hirnlosen Faustformeln, die manchmal immer noch irgendwo herumgeistern, solltest Du ganz schnell vergessen.

Es gibt da keine pauschalen Regeln, die Sinn haben. Jeder muss für sich selbst schauen, was passt. Jeder Mensch und jedes Leben ist anders.

Ich bin z.B. auch erst 45 und habe mittlerweile nur noch ca. 27% Aktienquote und den ganzen Rest in Geldmarkfonds und Bundesanleihen. Bin ich deshalb blöd ? Ich denke nicht. Ich habe mir eine feste Summe an maximalem Euro-Buchverlust gesetzt, den ich ungefähr mental aushalten kann. Mehr will ich nicht aushalten müssen. Gut getestet wurde diese Grenze im Corona Crash. Seither weiß ich (wieder einmal), wann ich Schweißperlen bekomme beim Betrachten absoluter, roter Zahlen in meinem ganzen Vermögen. Wenn man also das `Glück´ hat (kann man ja nicht herbeibeschwören), so einen Test in der echten Praxis zu bekommen mit bestimmten Summen (auch als immer neues Update alle paar Jahre oder Jahrzehnte), dann sollte man daraus auch lernen und seine AA anpassen. Ich habe prozentual in der Finanzkrise und auch im DotcomCrash noch viel mehr verloren, aber in reinen Euro-Summen eben viel viel weniger. Das ist also auch ein Rat von mir: Sei vorsichtig, nur alles prozentual zu betrachten. Nimm auch absolute Geldbeträge her. Innerhalb einer Woche z.B. mehrere Netto-Jahresgehälter zu verlieren ist etwas anderes, als nur Prozente.

Außerdem benötige ich nicht mehr Rendite und daher auch nicht mehr Risiko.

 

Frage mal @Nachdenklichoder @Ramstein, was die beiden an Risiko fahren.

Beide sind vermutlich fast doppelt so alt wie ich. Zumindest von @Nachdenklichglaube ich zu wissen, dass er fast 100% Aktienquote macht. Auch der ist nicht dumm, sondern es hat seinen Sinn, weil er seinen nachfolgenden Generationen diese Aktienquote weitergeben will. Man könnte das also fast als unendlichen Anlagehorizont betiteln. Wie gesagt, ist es also bei jedem sehr individuell, wie viel Risiko oder Rendite man haben will oder benötigt.

 

 

Zitat

Die 10 Jahre hatte ich als Anlagezeit angegeben, weil ich den möglichen Erwerb einer Immobilie nicht gänzlich ausschließen möchte. 

Hatte ich also richtig vermutet. Na siehst Du. Diese Dinge sind wichtig. Dies bedeutet nicht, dass Du nun total vorsichtig investieren sollst mit kaum Aktien, aber solche möglichen, großen Lebensentscheidungen muss man in seine AA miteinbeziehen.

 

 

Zitat

entsprechende Literatur, wie dem oft empfohlenen Gerd Kommer, mehr Expertise anzueignen.

Tue das, bedenke aber, dass man auch einem Kommer nicht blind folgen sollte. Auch dort musst Du für Dich immer alles nochmal geistig durchspielen und FÜR DICH absegnen.

Die Kernphilosophie von ihm ist sehr gut, aber mir tendiert er die letzten Jahre immer mehr zu der Seite, die er früher ganz zu seinen Anfängen immer so kritisiert hat. Bedenke immer, dass er mit seinen Büchern und erst recht mit seinem Fonds und seiner ganzen Vermögensverwaltung auch selbst Geld verdienen will, Stichwort: Interessenskonflikt.

 

Also immer auch selbst das Hirn einschalten und mitdenken, regelmäßig Dinge anzweifeln von Gurus, Youtube-Stars, Buchautoren und natürlich auch Usern aus einem Forum (gilt natürlich auch für meine Zeilen).

Ziel muss es immer sein, das FÜR SICH passende Portfolio / die richtige Vermögensallokation zu finden zum eigenen, individuellen Charakter und Leben und nicht irgendwelchen, pauschalen Schablonen zu folgen. Geld anlagen ist kein Wettkampf. Es geht nicht darum, die dickste Zahl auf dem Konto zu haben oder sein Vermögen am schnellsten zu vervielfachen. Es geht darum, es so zu handeln, dass es Dich zufrieden und glücklich macht im Leben, eine Sicherheit gibt oder zumindest einen guten Teil dazu beiträgt. Manche schaffen das auch mit 100% Tages- und Festgeld oder einer Immobilie, die sie 40 Jahre diszipliniert abzahlen. Das ist überhaupt nicht peinlich oder lächerlich.

Es ist für diese Leute der richtige Weg. 

 

Viel Glück und Erfolg dabei !

 

Tipp noch zum Zitieren und Schreiben:

Ich glaube, es ist besser, wenn Du nicht direkt in die Zitate anderer schreibst, sondern einfach unter dem Zitat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor einer Stunde von hattifnatt:
vor 2 Stunden von oktavian:

Ich finde langfristig 70/30 Aktien/Tagesgeld absurd.

Das ist eine ziemliche Extremposition hier im Forum

das glaube ich nicht. Meine Position ist Konsens in der Wissenschaft und Praxis. Dann nimmt das Forum eine Extremposition ein. Festgeld ginge auch als Anleihensubstitut, aber nur Tagesgeld als Beimischung macht keinen Sinn auf lange Sicht. Natürlich schadet es auch nicht etwas Portfoliotheorie zu verstehen. Ich würde nicht die Schwarmintelligenz des Forums derart niedrig einschätzen.

vor 1 Stunde von BörsenBrikett:

Also sollte ich besser anstatt auf ein Tagesgeldkonto lieber auf einen Anleihen-ETF setzen, um eine Asset-Allokation zu erreichen?

eine asset allocation hat man immer, die Frage ist nur, ob diese passt.

 

Wenn die Zinsstrukturkurve in der Zukunft mal stark ansteigend sei, hätte Tagesgeld höhere, sichtbare Opportunitätskosten. In der Vergangenheit wurde man bei Anleihen für das Kursrisiko durch Zinsänderungen, Ausfallrisiko und niedrigere Liquidität mit einer Risikoprämie belohnt gegenüber Tagesgeld. Hinzu kam die teils negative Korrelation zu Aktien (in letzter Zeit teils positive Korrelation).

Für Notfälle Tagesgeld-Reserve und den Rest langfristiger anlegen. Allerdings sollte die yield to maturity der Anleihen schon über der Rendite von Tagesgeld liegen. Also in der Vergangenheit zu absurd niedrigen Zinsen in Anleihen hoher Duration zu gehen, machte keinen Sinn.

 

Wie viel Zinsen in %% wirft denn dein Tagesgeld derzeit ab?

 

vor 1 Stunde von BörsenBrikett:

Danke für den Hinweis mit dem Rücknahmeabschlag, das hieße dann ich verkaufe die Fonds ganz normal über Scalable Capital und zahle dann den Abschlag dort?

Die vier genannten Fonds sind dort gelistet. Dann wäre ein Depot-Übertrag grundsätzlich möglich.

 

üblicherweise gibt es keinen Rücknahmeabschlag, wenn es schon einen Ausgabeaufschlag gab. Mit den spezifischen Fonds kenne ich mich nicht aus. Das muss im Prospekt stehen. Den Topf kriegt man nur rüber, wenn man das alte Depots komplett übertragt. Das kann man meines Wissens dann ankreuzen. Das würde ich auch machen, denn das wäre einfacher und etwas besser, wenn sofort verrechnet wird und nicht durch Steuerklärung mit Verzögerung.

 

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Noch kurz zu Deinen aktiven Fonds:

Keiner (!!) von denen hat meiner Meinung nach eine weitere Berechtigung, in Deinem Depot zu sein.

Da du in Summe nicht deutlich im Plus bist und Dein Verlusttopf im Minus ist, kannst Du jetzt sofort alle ohne Steuern zu zahlen verkaufen und umschichten (z.B. in den Vanguard).

Auch die Vermögensverwaltung sollte weg finde ich.

das sehe ich ähnlich. Siehe oben mit Übertrag. Scalable habe ich nicht und kenne mich mit denen aber nicht aus.

 

vor 20 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich bin z.B. auch erst 45 und habe mittlerweile nur noch ca. 27% Aktienquote und den ganzen Rest in Geldmarkfonds und Bundesanleihen. Bin ich deshalb blöd ?

das wäre die letzten Jahre mit den fallenden Zinsen/Nullzinsen eine sehr, sehr schlechte asset allocation gewesen. Wenn die asset allocation hier taktisch aktiv gemanagt wird, ist es eine andere Sache, aber dann ein sehr, sehr schlechtes Beispiel für den Fragesteller, der vermutlich nicht aktiv managen möchte. Auch das Ziel Vermögenserhalt vs Vermögenszuwachs kann eine Rolle spielen. Der Fragesteller tendiert zu Vermögenszuwachs.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 18 Minuten von oktavian:

das glaube ich nicht. Meine Position ist Konsens in der Wissenschaft und Praxis. Dann nimmt das Forum eine Extremposition ein.

Dass Tagesgeld "absurd" sei, ist eine Extremposition. Kurze Forensuche - "alles Geisterfahrer"?

In Anfängerthreads sollte man m.E. versuchen, die Tipps auch praktisch und anfängertauglich zu halten.

 

IMG_6442.thumb.jpeg.3a4f57eef4d6eeb76913e612ad1c3abe.jpeg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 23 Minuten von hattifnatt:

Dass Tagesgeld "absurd" sei, ist eine Extremposition. Kurze Forensuche - "alles Geisterfahrer"?

In Anfängerthreads sollte man m.E. versuchen, die Tipps auch praktisch und anfängertauglich zu halten.

man kann Tagesgeld verwenden, aber langfristig/für immer/ für jedes Szenario / jede Zinsstrukturkurve macht es wenig Sinn als prozentuale Allokation in signifikantem Ausmaß in einem 2-asset Portfolio (Aktien/Tagesgeld). So wie zitiert habe ich es nie geschrieben. Ich habe selbst Tagesgeldkonten.

vor 31 Minuten von hattifnatt:

In Anfängerthreads sollte man m.E. versuchen, die Tipps auch praktisch und anfängertauglich zu halten.

Die Anfänger sollten auch die Bereitschaft haben sich etwas einzulesen, indem z.B. die Begriffe bei Wikipedia nachgeschlagen werden. Keine Ahnung was nun generell gegen eine Beimischung von Anleihen zu Aktien spricht. Das ist über die letzten hundert Jahre Standard. Aktien/Tagesgeld ist da ein Ausreißer. In welchen Fachbüchern wird dies empfohlen als dauerhafte asset allocation über Jahrzehnte?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich finde es sehr bedenkenswert, wenn (besonders in Anfänger-Fäden) irgendwelche pauschalen (wissenschaftlichen) Gewichtungen oder Risiko-Asset-Allocations empfohlen werden, besonders dann, wenn diese Leute selbst Stock Picker sind.

Das erinnert mich immer ein wenig an irgendwelche Onkologen, die auf dem Papier mit der Brechstange ihre Therapien durchziehen wollen nach wissenschaftlichem Lehrbuch, ohne die individuellen, teils auch psychologischen Lebenssituationen ihrer Patienten zu berücksichtigen.

Einige nennen das auch 'naive Theorie von der Stange, ohne von der individuellem Praxis des Lebens einen Funken Ahnung haben'.

 

Tagesgeld langfristig pauschal zu verteufeln, weil es zu wenig Rendite bringt, geht in eine ähnliche Richtung.

Der Themenhersteller hat angedeutet, dass ein Immobilienkauf sogar im Bereich des Möglichen wäre. Dieser Punkt würde sogar eher viel mehr für einen nicht kleinen Teil Tagesgeld sprechen, anstatt für Festgeld oder länger laufende Anleihen.

Jederzeitige Liquidität mit nominal 100-prozentiger Stabilität hat nicht nur Nachteile.

Die minimale Mehr-Rendite von Festgeld gibt es nicht umsonst. Auch eine Mehrrendite von Anleihen (sofern man sie versteht!!) gibt es nicht ohne Risikoaufschlag. 

Illiquidität stellt auch ein Risiko dar.

Das magische Dreieck der Geldanlage kann man nicht einfach so umgehen. Wird der eine Hebel bewegt, hat es Auswirkungen auf einen anderen.

Was die letzten 100 Jahre Standard war u. was nicht, sollte nicht pauschal Auswirkung auf die jetzige Depotaufstellung eines Anfängers haben, der seine Lebensziele noch nicht mal richtig festgesteckt hat.

 

Wie so oft werden Dinge von der völlig falschen Seite angegangen.

Risiko wird hinten angestellt. Renditeoptimierung wird vorne dran geklatscht. Schade und gefährlich für jeden Anfänger.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
· bearbeitet von odensee
vor einer Stunde von oktavian:

Keine Ahnung was nun generell gegen eine Beimischung von Anleihen zu Aktien spricht. Das ist über die letzten hundert Jahre Standard. Aktien/Tagesgeld ist da ein Ausreißer.

1) Tagesgeld zu aktuellen Konditionen gibt es für Kleinanleger genau seit wann? Ich erinnere mich noch, in meiner damaligen "Hausbank" Anfang der 90er ausgelacht worden zu sein, als ich eine größere Summe in Tagesgeld parken wollte.

2) Ersetze Tagesgeld durch Festgeld und schon ist es ein sinnvoller Weg für Kleinanleger. Zumindest, wenn es über eine längere Anlagedauer geht (was bei den Immobilienwünschen des TO fraglich ist)

 

vor 37 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich finde es sehr bedenkenswert, wenn (besonders in Anfänger-Fäden) irgendwelche pauschalen (wissenschaftlichen) Gewichtungen oder Risiko-Asset-Allocations empfohlen werden,

Oktavian muss halt insbesondere in Anfängerthreads sein immenses Wissen immer wieder unterbringen. Gerne in Form von Fachausdrücken, die einem Einsteiger zwar imponieren mögen, aber bei der konkreten Fragestellung dann doch nicht helfen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263
vor 34 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich finde es sehr bedenkenswert, wenn (besonders in Anfänger-Fäden) irgendwelche pauschalen (wissenschaftlichen) Gewichtungen oder Risiko-Asset-Allocations empfohlen werden,

es verwundert, das er noch nicht mit einer Short Idee um die Ecke gekommen ist :D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Der Themenhersteller hat angedeutet, dass ein Immobilienkauf sogar im Bereich des Möglichen wäre. Dieser Punkt würde sogar eher viel mehr für einen nicht kleinen Teil Tagesgeld sprechen, anstatt für Festgeld oder länger laufende Anleihen.

Dann wäre man nicht mehr in der langen Frist. Hängt davon ab, wie konkret wahrscheinlich der Fall des Immobilienkaufes wäre nach 5/10/20 Jahren. Spricht jedenfalls eher mal gegen den Abschluss der Rentenversicherungen...

 

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Ich finde es sehr bedenkenswert, wenn (besonders in Anfänger-Fäden) irgendwelche pauschalen (wissenschaftlichen) Gewichtungen oder Risiko-Asset-Allocations empfohlen werden, besonders dann, wenn diese Leute selbst Stock Picker sind.

Das erinnert mich immer ein wenig an irgendwelche Onkologen, die auf dem Papier mit der Brechstange ihre Therapien durchziehen wollen nach wissenschaftlichem Lehrbuch, ohne die individuellen, teils auch psychologischen Lebenssituationen ihrer Patienten zu berücksichtigen.

Einige nennen das auch 'naive Theorie von der Stange, ohne von der individuellem Praxis des Lebens einen Funken Ahnung haben'.

sprichst du über dich selbst, der pauschal World-ETF / Tagesgeld mit 30/70 empfiehlt? Ich habe hier keine asset allocation empfohlen, sondern ein paar Anregungen gemacht / Fragen gestellt, mit dem Ziel etwas in die Richtung zu kommen. Zudem habe ich darauf hingewiesen blind auf Aktien/Tagesgeld zu gehen und dabei Anleihen/Festgeld zu ignorieren, sei auf lange Sicht nicht zielführend. (Derzeit hätte ich aber nicht einmal etwas dagegen.)

vor einer Stunde von odensee:

1) Tagesgeld zu aktuellen Konditionen gibt es für Kleinanleger genau seit wann? Ich erinnere mich noch, in meiner damaligen "Hausbank" Anfang der 90er ausgelacht worden zu sein, als ich eine größere Summe in Tagesgeld parken wollte.

2) Ersetze Tagesgeld durch Festgeld und schon ist es ein sinnvoller Weg für Kleinanleger. Zumindest, wenn es über eine längere Anlagedauer geht (was bei den Immobilienwünschen des TO fraglich ist)

da kann man drüber sprechen. Festgeld hätte auch eine höhere Duration als Tagesgeld. Nachteil des Festgeldes gegenüber Anleihen ist unter Umständen die geringe Liquidität.In Studien wurde cash auch mit den Zinsen von kurzfristigen treasury bills angesetzt. Also cash und Äquivalente gibt es schon sehr lange. Die Bank zaubert den Zinssatz auch nicht aus dem Hut.

 

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Wie so oft werden Dinge von der völlig falschen Seite angegangen.

Risiko wird hinten angestellt. Renditeoptimierung wird vorne dran geklatscht. Schade und gefährlich für jeden Anfänger.

Inflation zu ignorieren und irgendeinem absoluten, nominalen draw-down hin zu optimieren ist auf lange Sicht dumm, wenn man nicht eh schon genug hat und in Richtung Erhalt einer gewissen Mindestsumme optimiert. Anleihen sind teils sehr sicher, auch wenn ich mit einer Abwertung des deutschen Ratings rechne. @BörsenBrikettmuss selbst wissen, ob er sich eine Allokation in Aktien/Anleihen zutraut oder primär auf cash = Tagesgeld setzen möchte. Dabei empfehle ich auch die Inflation zu beachten und zukünftige Ausgaben möglichst zu berücksichtigen.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von oktavian:

sprichst du über dich selbst, der pauschal World-ETF / Tagesgeld mit 30/70 empfiehlt?

Hochintelligente Leute wie Du, die regelmäßig wissenschaftliche Werke lesen, sollten fähig sein, Posts in einem Forum gut lesen und verstehen zu können.

vor 4 Stunden von Hicks&Hudson:

Es gibt da keine pauschalen Regeln, die Sinn haben. Jeder muss für sich selbst schauen, was passt. Jeder Mensch und jedes Leben ist anders.

Ich bin z.B. auch erst 45 und habe mittlerweile nur noch ca. 27% Aktienquote und den ganzen Rest in Geldmarkfonds und Bundesanleihen.

 

vor 4 Stunden von Hicks&Hudson:

Wie gesagt, ist es also bei jedem sehr individuell, wie viel Risiko oder Rendite man haben will oder benötigt.

 

 

vor einer Stunde von oktavian:

Inflation zu ignorieren und irgendeinem absoluten, nominalen draw-down hin zu optimieren ist auf lange Sicht dumm

Keiner hier hat gesagt, dass man das Risiko Inflation ignorieren soll. Auch der Themenersteller tut dies sicher nicht, sonst würde er hier nicht um Rat fragen und in Aktien anlegen wollen.

 

 

vor einer Stunde von oktavian:

wenn man nicht eh schon genug hat

Habe ich und das mehr als genug. Schade, dass ich das extra so ausführen muss, aber anders verstehst Du meine Aufstellung wohl nicht.

 

 

vor einer Stunde von oktavian:

und in Richtung Erhalt einer gewissen Mindestsumme optimiert.

Genau das trifft auch bei mir zu.

 

 

vor einer Stunde von oktavian:

Anleihen sind teils sehr sicher

Und wieder sind wir beim Wort PAUSCHAL. Dein Satz ist so pauschal einfach Quatsch. Was soll das Wort ´teils´ ?

Soll es ´vielleicht´ bedeuten oder ´manchmal´ ?

 

Aber lass uns nicht streiten. Ich wollte eigentlich gar nicht direkt mit Dir diskutieren, weil ich Deine Beiträge aus anderen Fäden mehr als genug kenne. @odenseeu. @west263scheinen Dich auch gut zu kennen.

Wichtig hier ist das Anliegen des Themenerstellers. Wenn der nicht PAUSCHAL in irgendeine Fatal-Allokation getrieben wird samt Anlageklassen, die er nicht versteht und mit einem Risiko, das ihn ruiniert, dann ist schon viel erreicht. Wenn es doch passiert, dürfte die Inflation eher das kleinere Problem sein, auch wenn die Wissenschaft vielleicht anderes sagt.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BörsenBrikett
vor 3 Stunden von Hicks&Hudson:

Solche hirnlosen Faustformeln, die manchmal immer noch irgendwo herumgeistern, solltest Du ganz schnell vergessen.

Es gibt da keine pauschalen Regeln, die Sinn haben. Jeder muss für sich selbst schauen, was passt. Jeder Mensch und jedes Leben ist anders.

Ich bin z.B. auch erst 45 und habe mittlerweile nur noch ca. 27% Aktienquote und den ganzen Rest in Geldmarkfonds und Bundesanleihen. Bin ich deshalb blöd ? Ich denke nicht. Ich habe mir eine feste Summe an maximalem Euro-Buchverlust gesetzt, den ich ungefähr mental aushalten kann. Mehr will ich nicht aushalten müssen. Gut getestet wurde diese Grenze im Corona Crash. Seither weiß ich (wieder einmal), wann ich Schweißperlen bekomme beim Betrachten absoluter, roter Zahlen in meinem ganzen Vermögen. Wenn man also das `Glück´ hat (kann man ja nicht herbeibeschwören), so einen Test in der echten Praxis zu bekommen mit bestimmten Summen (auch als immer neues Update alle paar Jahre oder Jahrzehnte), dann sollte man daraus auch lernen und seine AA anpassen. Ich habe prozentual in der Finanzkrise und auch im DotcomCrash noch viel mehr verloren, aber in reinen Euro-Summen eben viel viel weniger. Das ist also auch ein Rat von mir: Sei vorsichtig, nur alles prozentual zu betrachten. Nimm auch absolute Geldbeträge her. Innerhalb einer Woche z.B. mehrere Netto-Jahresgehälter zu verlieren ist etwas anderes, als nur Prozente.

Außerdem benötige ich nicht mehr Rendite und daher auch nicht mehr Risiko.

 

Frage mal @Nachdenklichoder @Ramstein, was die beiden an Risiko fahren.

Beide sind vermutlich fast doppelt so alt wie ich. Zumindest von @Nachdenklichglaube ich zu wissen, dass er fast 100% Aktienquote macht. Auch der ist nicht dumm, sondern es hat seinen Sinn, weil er seinen nachfolgenden Generationen diese Aktienquote weitergeben will. Man könnte das also fast als unendlichen Anlagehorizont betiteln. Wie gesagt, ist es also bei jedem sehr individuell, wie viel Risiko oder Rendite man haben will oder benötigt.

 

 

Hatte ich also richtig vermutet. Na siehst Du. Diese Dinge sind wichtig. Dies bedeutet nicht, dass Du nun total vorsichtig investieren sollst mit kaum Aktien, aber solche möglichen, großen Lebensentscheidungen muss man in seine AA miteinbeziehen.

 

 

Tue das, bedenke aber, dass man auch einem Kommer nicht blind folgen sollte. Auch dort musst Du für Dich immer alles nochmal geistig durchspielen und FÜR DICH absegnen.

Die Kernphilosophie von ihm ist sehr gut, aber mir tendiert er die letzten Jahre immer mehr zu der Seite, die er früher ganz zu seinen Anfängen immer so kritisiert hat. Bedenke immer, dass er mit seinen Büchern und erst recht mit seinem Fonds und seiner ganzen Vermögensverwaltung auch selbst Geld verdienen will, Stichwort: Interessenskonflikt.

 

Also immer auch selbst das Hirn einschalten und mitdenken, regelmäßig Dinge anzweifeln von Gurus, Youtube-Stars, Buchautoren und natürlich auch Usern aus einem Forum (gilt natürlich auch für meine Zeilen).

Ziel muss es immer sein, das FÜR SICH passende Portfolio / die richtige Vermögensallokation zu finden zum eigenen, individuellen Charakter und Leben und nicht irgendwelchen, pauschalen Schablonen zu folgen. Geld anlagen ist kein Wettkampf. Es geht nicht darum, die dickste Zahl auf dem Konto zu haben oder sein Vermögen am schnellsten zu vervielfachen. Es geht darum, es so zu handeln, dass es Dich zufrieden und glücklich macht im Leben, eine Sicherheit gibt oder zumindest einen guten Teil dazu beiträgt. Manche schaffen das auch mit 100% Tages- und Festgeld oder einer Immobilie, die sie 40 Jahre diszipliniert abzahlen. Das ist überhaupt nicht peinlich oder lächerlich.

Es ist für diese Leute der richtige Weg. 

 

Viel Glück und Erfolg dabei !

 

Tipp noch zum Zitieren und Schreiben:

Ich glaube, es ist besser, wenn Du nicht direkt in die Zitate anderer schreibst, sondern einfach unter dem Zitat.

Vielen Dank für Deinen Kommentar, ja, ich glaube ich sollte mir im Allgemeinen meine Risikobereitschaft überlegen und klar abstecken, mit welcher Verlusthöhe ich noch schlafen kann.

Reicht es hierbei einen absoluten Wert festzulegen, den man bereit ist als maximale Verlusthöhe hinzunehmen? z.B. 15.000 Euro und dementsprechend das Verhältnis zwischen risikoarm/risikoreich festzulegen?

Oder ist das zu trivial gedacht?

 

Ja, was den Erwerb einer Immobilie angeht, ist das im Moment lediglich eine Idee. Ob bzw. wann steht noch nicht fest. Jedoch kann ich ganz klar ausschließen, dass dies innerhalb der kommenden 10 Jahre spruchreif sein wird.

 

Danke für die Warnung bezüglich des Interessenkonflikts beim Kommer. Alternativ existiert ja auch anderweitig gute Fachliteratur am Markt, soweit ich es überblicken kann, wie zum Beispiel

"Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens: An der Börse endlich sichere Gewinne erzielen" von John Bogle oder "Erfolgreich Investieren: Strategien für Privatanleger" von David Swensen.

 

Die inidividuelle Vermögensallokation zu finden, ist schon eine Herausforderung, wenn man gefühlt noch recht neu in dieser Thematik ist. Da hilft wohl nur, sich viel Expertise anzueignen und diese umzusetzen und dadurch seine Erfahrungen zu sammeln.

Für mich ist es schon ein wichtiger Schritt, mich von den ganzen "Altlasten" der Hausbank zu trennen, die Kostenstrukturen zu überblicken und daraus die eigenen Schlüsse gezogen zu haben (ETF, neuer Broker, Verkauf der Fonds,...).

Und ich möchte mit den neuen Veränderungen in meinem Portfolio u.a. auch einen besseren Überblick über meine Finanzen bekommen und ohne, dass mir ein Bankberater versucht noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen, selbstständig und eigenverantwortlich meine Finanzen in Zukunft managen. Der aktuelle Portfolio-Zoo, einschließlich der automatischen Anteils-Verkäufe/-Käufe innerhalb des Misch-Fonds, wodurch ja noch weitere Kosten entstehen, war schon recht unüberschaubar und komplex gestaltet. Vom persönlichen Empfinden fahre ich mit "keep it simple" deutlich besser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

vor 3 Stunden von oktavian:

das glaube ich nicht. Meine Position ist Konsens in der Wissenschaft und Praxis. Dann nimmt das Forum eine Extremposition ein. Festgeld ginge auch als Anleihensubstitut, aber nur Tagesgeld als Beimischung macht keinen Sinn auf lange Sicht. Natürlich schadet es auch nicht etwas Portfoliotheorie zu verstehen. Ich würde nicht die Schwarmintelligenz des Forums derart niedrig einschätzen.

eine asset allocation hat man immer, die Frage ist nur, ob diese passt.

 

Wenn die Zinsstrukturkurve in der Zukunft mal stark ansteigend sei, hätte Tagesgeld höhere, sichtbare Opportunitätskosten. In der Vergangenheit wurde man bei Anleihen für das Kursrisiko durch Zinsänderungen, Ausfallrisiko und niedrigere Liquidität mit einer Risikoprämie belohnt gegenüber Tagesgeld. Hinzu kam die teils negative Korrelation zu Aktien (in letzter Zeit teils positive Korrelation).

Für Notfälle Tagesgeld-Reserve und den Rest langfristiger anlegen. Allerdings sollte die yield to maturity der Anleihen schon über der Rendite von Tagesgeld liegen. Also in der Vergangenheit zu absurd niedrigen Zinsen in Anleihen hoher Duration zu gehen, machte keinen Sinn.

 

Wie viel Zinsen in %% wirft denn dein Tagesgeld derzeit ab?

 

üblicherweise gibt es keinen Rücknahmeabschlag, wenn es schon einen Ausgabeaufschlag gab. Mit den spezifischen Fonds kenne ich mich nicht aus. Das muss im Prospekt stehen. Den Topf kriegt man nur rüber, wenn man das alte Depots komplett übertragt. Das kann man meines Wissens dann ankreuzen. Das würde ich auch machen, denn das wäre einfacher und etwas besser, wenn sofort verrechnet wird und nicht durch Steuerklärung mit Verzögerung.

 

das sehe ich ähnlich. Siehe oben mit Übertrag. Scalable habe ich nicht und kenne mich mit denen aber nicht aus.

 

das wäre die letzten Jahre mit den fallenden Zinsen/Nullzinsen eine sehr, sehr schlechte asset allocation gewesen. Wenn die asset allocation hier taktisch aktiv gemanagt wird, ist es eine andere Sache, aber dann ein sehr, sehr schlechtes Beispiel für den Fragesteller, der vermutlich nicht aktiv managen möchte. Auch das Ziel Vermögenserhalt vs Vermögenszuwachs kann eine Rolle spielen. Der Fragesteller tendiert zu Vermögenszuwachs.

 

 

Mein Tagesgeldkonto wirft aktuell 3,5% ab.

 

Gut zu wissen, mit dem Rücknahmeabschlag, ich mache mich da jedoch nochmals schlau. Soweit ich das sehe, sollte der Komplett-Transfer des alten Depots über Scalable Capital funktionieren.

Genau, Vermögenszuwachs ist für mich wichtig, u.a. auch hinsichtlich der bevorstehenden Rentenlücke im Alter.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
west263
vor 9 Minuten von BörsenBrikett:

Soweit ich das sehe, sollte der Komplett-Transfer des alten Depots über Scalable Capital funktionieren.

wenn Du deine aktiven Fonds sowieso loswerden möchtest, kannst Du diese doch über die KAG entgeltfrei zurückgeben.

Wer ist deine Hausbank?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Reicht es hierbei einen absoluten Wert festzulegen, den man bereit ist als maximale Verlusthöhe hinzunehmen? z.B. 15.000 Euro und dementsprechend das Verhältnis zwischen risikoarm/risikoreich festzulegen?

Oder ist das zu trivial gedacht?

Nein. Das ist (besonders für Unerfahrene) überhaupt nicht trivial. 

Man kann zwar nicht genau vorhersehen, wie viel Verlust z.B. weltweite Aktien im nächsten großen Crash aufs Parkett legen, aber mit grob 50% Verlust als Faustformel kann man recht gut schätzen finde ich.

 

Das Festlegen der persönlichen Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz (wann kann ich nicht mehr gut schlafen oder habe ständig Stress) ist der absolut wichtigste Punkt bei einer vernünftigen Anlageplanung / Asset Allocation.

Wenn dieser Schritt falsch läuft, hat ALLES (!!) danach (Wahl der Anlageklassen, Optimierung der Gebühren und Kosten, steuerliche Dinge und noch andere Sachen) nur noch Kartenhaus-Charakter. Daher ist es so fatal, wenn bei Anfänger-Fäden wie Deinem von Leuten pauschale Empfehlungen kommen, die diesen Bereich betreffen. Der Schritt ist der intimste und individuellste überhaupt. Ratschläge wie "In deinem Alter solltest Du mehr Aktienquote fahren!" oder "Festgeld würde ich meiden, weil Du damit langfristig die Inflation nicht ausgleichen kannst!" solltest Du überlesen. Solche Dinge sind keine individuelle Hilfe, sondern pauschales Gequassel aus irgendwelchen ´Lehrbüchern´, die allgemein eine grobe Richtung vorgeben, jedem hier selbst aber in der Praxis nicht viel nutzen.

 

Für diesen wichtigen Risiko-Schritt muss man sich selbst gut kennen oder auch manchmal noch ´erforschen´, wie man drauf ist. Es gibt Leute, die nach jahrelangem, ständigem Umschmeißen ihres Depots tatsächlich feststellen, dass Aktien als Geldanlage sogar wirklich absolut nichts für sie sind. Dann hilft es z.B. nichts, das nicht zu akzeptieren und stur weiterzumachen. Man muss dann andere Wege finden. Im Anleihenteil dieses Forums oder auch in anderen Foren findet man Anleger, die rein mit Anleihen ihr Glück gefunden haben und auch zum Ziel kommen. Das nur nochmal so zur Verdeutlichung.

 

Natürlich musst Du Deine Ziele (wie viel Geld will ich irgendwann haben im Alter, wie viel benötige ich) auch festlegen und natürlich muss die Inflation berücksichtigt werden. Es ist ein großes Ganzes mit vielen Aspekten. Keiner von uns hier weiß, welchen Lebensstil Du hast, mit viel Geld Du auskommst, was Du verdienst usw. 

Daher muss ich immer lachen, wenn (wie in einem Nachbar-Faden) der Münchener Armutsbericht gepostet wird und dort dann ein Nettoeinkommen von knapp 4000 Euro im Monat für eine vierköpfige Familie als Fast-Armutsgrenze betitelt wird. Von so pauschalen ´Studien´ hat man nix. Jeder ist anders. Es gibt Familien, die mit deutlich weniger als 4000 im Monat sehr gut leben können und es gibt Familien, die mit 10000 netto im Monat finanzielle Probleme bekommen, sich selbst irgendwo ´nur´ in der Mittelschicht sehen und deshalb herumjammern.

 

Im Zweifel fängt man (vor allem, wenn eine Immobilie vielleicht doch noch eine Sache sein könnte) eher vorsichtiger an. Du wirst Dich mit der Zeit selbst steigern mit der Erfahrung. Vola aushalten kann man (bis zu einem gewissen Punkt) auch lernen, so wie man auch mit anderen Dingen im Leben den Umgang lernen kann.

Aber von Anfang an ziemlich ohne Erfahrung einfach mal 70 oder 80% Aktienquote zu fahren, weil das laut Lehrbuch z.B. noch am ehesten sicher die Inflation auffangen kann, sich aber gleichzeitig wenig Gedanken darüber zu machen, ob man das überhaupt durchhalten kann, ist total behämmert. 

Da wäre es klüger, sich lieber fortzubilden und mehr Verdienst im Job anzustreben, um seine finanziellen Ziele zu erreichen. Natürlich muss die Aktienquote auch in Sachen Startkapital berücksichtigt werden. Wer mit 5000 Euro Einmalanlage startet, ist vermutlich anders dran, als der, der mit 100.000 Euro startet usw.

Es ist aber richtig, dass junge Leute mit wenig Startkapital tendenziell natürlich mehr Risiko und Aktienquote fahren können, aber auch hier kann man es nicht 100% pauschal in Stein meiseln.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Jedoch kann ich ganz klar ausschließen, dass dies innerhalb der kommenden 10 Jahre spruchreif sein wird.

Wenn das so ist, dann ist das doch schon ein guter, nächster Schritt. In dem Fall könnte man tatsächlich auch über Festgeld etc nachdenken.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Danke für die Warnung bezüglich des Interessenkonflikts beim Kommer. Alternativ existiert ja auch anderweitig gute Fachliteratur am Markt, soweit ich es überblicken kann, wie zum Beispiel

"Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens: An der Börse endlich sichere Gewinne erzielen" von John Bogle oder "Erfolgreich Investieren: Strategien für Privatanleger" von David Swensen.

Kann man alles lesen. Ich finde wie gesagt, dass das Allerwichtigste ist, den Typen im Spiegel gut einschätzen zu können. Wenn Du den falsch einschätzt, hilft alles wissenschaftlich Zeugs und Wissen nichts. 

Wenn jemand Flugangst hat, die man nicht weg bekommt, dann kann man noch so viel Wissen über Physik und Flugwissenschaften anhäufen. Ich denke, Du verstehst, was ich meine.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Die inidividuelle Vermögensallokation zu finden, ist schon eine Herausforderung, wenn man gefühlt noch recht neu in dieser Thematik ist.

Richtig. Das ist ein bisschen ein Problem, weil man ja nicht die nächsten Monate auf Knopfdruck testen kann, wie viel man in echt aushält an (hoffentlich nur vorübergehendem) Verlust. Sich vorstellen, ist eine Möglichkeit, aber es ist einfach nicht die echte Realität. Auch die Zeit, wie lange man ein mögliches Minus aushalten muss, ist wichtig. Corona tat nur ganz kurz weh.

Stelle Dir mal vor, wie es für Dich wäre, ein Jahres-Nettogehalt im Minus zu sein und das für mehrere Jahre. Was löst dies in Dir aus ? Solche Überlegungen können ein wenig helfen, aber sie sind trotzdem nur kleine Hilfen.

Ein Sparplan, den man nicht immer beobachtet (hast Du ja eh vor) kann die Sache auch etwas erleichtern.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Für mich ist es schon ein wichtiger Schritt, mich von den ganzen "Altlasten" der Hausbank zu trennen, die Kostenstrukturen zu überblicken und daraus die eigenen Schlüsse gezogen zu haben (ETF, neuer Broker, Verkauf der Fonds,...).

Absolut. Damit bist Du schon auf dem richtigen Weg. Unnötige Kosten vermeiden ist fast eine Art Free Lunch. Höhere Kosten stellen auch immer (!!) Risiken dar, weil sie einfach die Rendite-Chancen schmälern. 1% p.a. mehr oder wenig hat massive Auswirkungen auf lange Sicht. Teure aktive Fonds oder Produkte würde ich daher absolut meiden, egal, wie toll sie im Backtest aussehen. Kosten sind nicht nur die TERs von Fonds, sondern auch Kosten durch ständiges Umschichten im Depot oder steuerlich ungünstige Handlungen.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

war schon recht unüberschaubar und komplex gestaltet. Vom persönlichen Empfinden fahre ich mit "keep it simple" deutlich besser.

Auch ein wichtiger Punkt.

Wenn Du es übersichtlich willst, dann wird ein Zoo aus einem Dutzend ETFs oder sogar ein Multi-Asset-Portfolio mit mehreren Anlageklassen vielleicht auch auch nicht so das sein, was Dir gut tut. Manche wollen es genau sehen, wie sich jede Aktienregion oder -branche entwickelt oder jede Anlageklasse wie Gold, Aktien oder Anleihen. Anderen tut genau dies nicht gut, weil sie dann zu dummen, emotionalen Handlungen verführt werden oder das Vertrauen in diesen oder jenen Baustein im Depot verlieren und ihn dann nicht selten genau dann abstoßen, wenn er im Minus ist.

 

 

vor einer Stunde von BörsenBrikett:

Mein Tagesgeldkonto wirft aktuell 3,5% ab.

Das ist doch gut im Moment. Festgeld mit einem Jahr bringt aktuell auch nur ca. 0,5% mehr.

Solange das so bleibt, besteht kein Bedarf, überhastet zu handeln.

 

 

vor 51 Minuten von west263:

wenn Du deine aktiven Fonds sowieso loswerden möchtest, kannst Du diese doch über die KAG entgeltfrei zurückgeben.

Wollte ich auch gerade schreiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
vor 1 Stunde von BörsenBrikett:

Vielen Dank für Deinen Kommentar, ja, ich glaube ich sollte mir im Allgemeinen meine Risikobereitschaft überlegen und klar abstecken, mit welcher Verlusthöhe ich noch schlafen kann.

@Hicks&Hudson hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht, wie wichtig das Thema Risikotoleranz ist.

Dazu beisteuern kann ich noch diese sehr gute Seite über Risikotoleranz im Bogleheads Wiki, bzw. hier noch ein Beitrag aus dem Bogleheads-Forum, welcher dort immer oben angepinnt ist:
A time to EVALUATE your jitters

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 14 Minuten von finisher:

Dazu beisteuern kann ich noch diese sehr gute Seite über Risikotoleranz im Bogleheads Wiki,

Der Link und fast jede Zeile dort ist Gold wert !!

Den müsste man irgendwo anpinnen, erst recht dort, wo er für Neulinge unübersehbar ist.

 

Auch der zweite Link ist prima.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 5 Stunden von oktavian:

Keine Ahnung was nun generell gegen eine Beimischung von Anleihen zu Aktien spricht. Das ist über die letzten hundert Jahre Standard. Aktien/Tagesgeld ist da ein Ausreißer. In welchen Fachbüchern wird dies empfohlen als dauerhafte asset allocation über Jahrzehnte?

In den letzten Jahren war Tagesgeld ein guter Bestandteil im Depot, weil Anleihen keine gute Rendite versprochen haben. Aktuell hat sich das Zinsumfeld gewandelt und das was man vor zwei Jahren noch empfohlen hat (Aktien + Tagesgeld) ist heute nicht mehr optimal meiner Meinung nach. Daher sehe ich es auch so, dass Aktien + Tagesgeld nicht die ideale Aufteilung sind. Es ist aber auch nicht besonders schädlich, damit anzufangen, um sich danach in das Thema Anleihen etwas einzuarbeiten, bevor man da jetzt blind irgendwas kauft. 

 

Was den Verkauf der bisherigen Positionen angeht, würde ich raten, die Verluste auf einem separaten Depot zu realisieren, um eine ungewollte Verrechnung mit Gewinnen zu vermeiden. Dieses Depot sollte keine laufenden Kosten verursachen und die kostenlose Rücknahme der Fonds ermöglichen. Dort kannst du alle Positionen kaufen, von denen du dich trennen willst. Ich nenne es mal das "Verlustdepot". Im Verlustdepot ist dein Verlustvortrag gespeichert. 

 

Grund: Du hast jedes Jahr einen Sparerpauschbetrag von aktuell 1000 Euro pro Person. Erst wenn du diesen ausgeschöpft hast, macht es Sinn, einen Teil deiner Gewinne im Verlustdepot zu realisieren. Ich vermute das wird erst in ein paar Jahren der Fall sein, je nachdem wie schnell dein Depot wächst. Wenn du statt dessen die Verluste in deinem aktiven Depot realisierst, werden Gewinne/Einkünfte immer zuerst mit den Verlusten verrechnet und der Sparerpauschbetrag bleibt ungenutzt und das vermutlich nicht nur im laufenden Jahr sondern auch in den Jahren danach.

 

Das Manöver lohnt sich natürlich nur wenn wir von Verlusten im vierstelligen Bereich reden. Sonst würde ich mir die Arbeit vermutlich nicht antun. 

 

Zitat

- Flossb.v.Storch-Mult.Opport. Inhaber-Anteile R o.N. ISIN: LU0323578657, Kosten: 1,66%

- AGIF - Allianz Thematica Inhaber-Anteile A(EUR) o.N. ISIN: LU1479563717, Kosten: 1,98% + 5% Ausgabeaufschlag

- JPMorgan Inv.-Gbl Dividend Reg. Shares A Div. EUR o.N. ISIN: LU0714179727, Kosten: 2,18% + 5% Ausgabeaufschlag

- AGIF-All.Gl.Artif.Intelligence Inhaber-Anteile A(EUR) o.N. ISIN: LU1548497186, Kosten: 2,20% + 5% Ausgabeaufschlag

Beim Flossbach und JPMorgan gibt es Dividenden-Ausschüttungen.

Was die Fonds angeht sehe ich die ganzen Themenfonds auch eher kritisch und Fonds mit laufenden Kosten über 2 % sind schon extrem teuer. Themenfonds werden üblicherweise dann aufgelegt, wenn viele das Thema positiv sehen. Dann ist es aber börsentechnisch weitgehend zu spät. Die Börsenkurse sind längst gestiegen und ab jetzt läuft man hinterher. Gerade auch wenn man sich noch nicht genauer auskennt ist es bedeutend klüger, marktbreit zu investieren und da hast du mit dem Vanguard ein gutes Investment gefunden. 

 

Am ehesten könnte ich mich noch mit dem Flossbach anfreunden, aber auch nicht auf Dauer. Der Fonds hat neben Aktien auch Rohstoffe und Anleihen mit drin, die zumindest theoretisch in Dein Portfolio passen könnten, wenn du nicht volles Risiko gehen willst. Grundsätzlich ist bei aktiven Fonds aber das Problem, dass sie eben nie auf Dauer gut funktionieren. Irgendwann bleiben sie hinter dem Markt zurück und dann hauen die Kosten zu und in diesem Fall sogar noch zusätzlich eine Performance Fee. Daher würde ich auch hier eher zum Verkauf tendieren. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 59 Minuten von Sapine:

In den letzten Jahren war Tagesgeld ein guter Bestandteil im Depot, weil Anleihen keine gute Rendite versprochen haben. Aktuell hat sich das Zinsumfeld gewandelt und das was man vor zwei Jahren noch empfohlen hat (Aktien + Tagesgeld) ist heute nicht mehr optimal meiner Meinung nach. Daher sehe ich es auch so, dass Aktien + Tagesgeld nicht die ideale Aufteilung sind. Es ist aber auch nicht besonders schädlich, damit anzufangen, um sich danach in das Thema Anleihen etwas einzuarbeiten, bevor man da jetzt blind irgendwas kauft. 

ich sehe es ähnlich. Gute Gedanken. Ich habe nur darauf hingewiesen: Ich würde nicht statisch auf lange Sicht nur auf Aktien und Tagesgeld mit signifikanter %% Allokation ins Tagesgeld setzen. Alter ist 33 mit dem Ziel Altersvorsorge. Eventuell kommt eine Immobilie vor Rente in Frage. Das Finanzkapital erscheint gering gegenüber dem Humankapital. Reiner Vermögenserhalt des Finanzkapitals kann derzeit also nicht das Ziel sein. Ein Notgroschen sollte immer zusätzlich vorhanden sein.

 

Vor zwei Jahren, habe ich das Tagesgeld auch nur als Reserve empfohlen bzw. für sehr risikoaverse Anleger. Was wäre, wenn die Zinsen nie mehr gestiegen wären? - das Geld hätte noch mehr entwertet als ohnehin schon. Es waren TINA (there is no alternative) Zeiten. Hier mal kurzfristige Zinsen für EUR. Für Tagesgeld gibt es Durchschnitte hier: https://www.tagesgeldvergleich.net/statistiken/zinsentwicklung-tagesgeld-monatsvergleich.html#Monatsvergleich

grafik.thumb.png.208b6ed324718caead50ee7b273da3d3.png

Durch Neukundenangebote/Aktionen konnte man evtl. bessere Angebote bei den Banken finden.

grafik.thumb.png.c3bf8f4932338fcca9174b738403f4a9.png

 

vor einer Stunde von Sapine:

Was den Verkauf der bisherigen Positionen angeht, würde ich raten, die Verluste auf einem separaten Depot zu realisieren, um eine ungewollte Verrechnung mit Gewinnen zu vermeiden. Dieses Depot sollte keine laufenden Kosten verursachen und die kostenlose Rücknahme der Fonds ermöglichen. Dort kannst du alle Positionen kaufen, von denen du dich trennen willst. Ich nenne es mal das "Verlustdepot". Im Verlustdepot ist dein Verlustvortrag gespeichert. 

 

Grund: Du hast jedes Jahr einen Sparerpauschbetrag von aktuell 1000 Euro pro Person. Erst wenn du diesen ausgeschöpft hast, macht es Sinn, einen Teil deiner Gewinne im Verlustdepot zu realisieren. Ich vermute das wird erst in ein paar Jahren der Fall sein, je nachdem wie schnell dein Depot wächst. Wenn du statt dessen die Verluste in deinem aktiven Depot realisierst, werden Gewinne/Einkünfte immer zuerst mit den Verlusten verrechnet und der Sparerpauschbetrag bleibt ungenutzt und das vermutlich nicht nur im laufenden Jahr sondern auch in den Jahren danach.

 

Das Manöver lohnt sich natürlich nur wenn wir von Verlusten im vierstelligen Bereich reden. Sonst würde ich mir die Arbeit vermutlich nicht antun. 

gute Idee. Dann bräuchte man noch ein weiteres, kostenloses Depot. So kann man die Verluste konservieren und den Sparerfreibetrag optimal nutzen. Muss man dann genau ausrechnen.

 

vor 4 Stunden von BörsenBrikett:

Mein Tagesgeldkonto wirft aktuell 3,5% ab.

 

Gut zu wissen, mit dem Rücknahmeabschlag, ich mache mich da jedoch nochmals schlau. Soweit ich das sehe, sollte der Komplett-Transfer des alten Depots über Scalable Capital funktionieren.

Genau, Vermögenszuwachs ist für mich wichtig, u.a. auch hinsichtlich der bevorstehenden Rentenlücke im Alter.

3,5% sind gut.

 

Rücknahmeabschlag ist für solche Fonds wie gesagt unüblich aber nicht unmöglich. Wenn ein Abschlag verlangt wird, kann ein Verkauf über die Börse billiger sein.

vor 4 Stunden von BörsenBrikett:

Vielen Dank für Deinen Kommentar, ja, ich glaube ich sollte mir im Allgemeinen meine Risikobereitschaft überlegen und klar abstecken, mit welcher Verlusthöhe ich noch schlafen kann.

Reicht es hierbei einen absoluten Wert festzulegen, den man bereit ist als maximale Verlusthöhe hinzunehmen? z.B. 15.000 Euro und dementsprechend das Verhältnis zwischen risikoarm/risikoreich festzulegen?

Oder ist das zu trivial gedacht?

ja, das ist zu einfach gedacht, weil sich der Portfoliowert ändert über die Zeit. Es gibt Depots mit täglichen Schwankungen >15.000. Für den Anfang ist es Ok. Man muss es in Prozent vom Depot umrechnen. Schwerer wird es, wenn es um reale Verluste geht (Inflation wird nicht ignoriert). Dann muss man überlegen, ob man einen statistischen crash test oder Monte Carlo Simulation mit historischen Daten machen möchte. -50% wäre z.B. ein statisches worst case Szenario. Man kann aber auch eine statstische Verteilung annehmen und -50% hat dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit, aber es könnte auch mehr Minus werden usw. Da die Zukunft ungewiss ist, gibt es nicht klar richtig/falsch.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 13 Stunden von oktavian:

Vor zwei Jahren, habe ich das Tagesgeld auch nur als Reserve empfohlen bzw. für sehr risikoaverse Anleger. Was wäre, wenn die Zinsen nie mehr gestiegen wären? - das Geld hätte noch mehr entwertet als ohnehin schon.

Ich glaube, Du vergisst bzw. ignorierst das Risiko von (länger laufenden) Anleihen im Vergleich zu Tagesgeld einfach etwas zu sehr.

Die Rendite von Anleihen (Duration 2-3 aufwärts) war auch in den Zeiten vor der Zinswende katastrophal. Auch dort wäre das Geld entwertet worden, sofern die Zinsen nie gestiegen wären (was übrigens nicht realistisch erschien).

Im Gegensatz zu Tagesgeld hätte man mit diesen katastrophalen Zinsen zusätzlich immer das immense Zinsänderungsrisiko der Anleihen mitgeschleppt. Einige haben dies so gemacht und kräftig eines auf die Mütze bekommen die letzten beiden Jahre.

Die Lage ist nun ´bereinigt´, aber trotzdem kennt keiner die Zukunft. Es wäre hirnlos, zu denken, dass Anleihen mit längerer Duration nun (wieder) eine sichere Anlage sind. 

Es gibt keine Mehrrendite ohne ein Mehr an Risiko. Selbst mit negativ korrelierten Anlageklassen (Aktien <-> Anleihen) ist es nicht garantiert, dass dieser Effekt dauerhaft gut funktioniert. 

Vielleicht reden wir gar nicht so weit aneinander vorbei, aber wir müssen trennen, welcher Teil des Depots der Sicherheitsanker ist und welcher nicht.

Tagesgeld/Geldmarktfonds kann man nicht einfach 1:1 durch Anleihen mit einer Duration ab 2 aufwärts ersetzen. Da geht es schon los bei Anfängern. Sie müssen errechnen können, wie viel ihres Geldes sie in eine Mischung aus Aktien und länger laufenden Anleihen stecken können. 

 

Ein Vanguard Life 60 ist ein super Produkt. Vielleicht wäre der etwas für den Themenersteller, aber nur, wenn er verstanden hat, wie Anleihen funktionieren und was man davon erwarten kann und was nicht. 

Problem bei Mischprodukten ist, dass man (sofern sich Lebensumstände ändern und man doch mal Geld benötigt), schwerer einen Teil entnehmen kann, ohne das ganze Konstrukt umzuschichten. 

Der Vorteil von ganz einfachen Konstrukten wie Tagesgeld / Geldmarktfonds + Aktien-ETF ist, dass (besonders Anfänger!) sehr gut einschätzen können, wie ihr Depot funktioniert und welche Bausteine was anrichten können. Man hat sehr viel Kontrolle über einen Teil seines Depots, egal, was passiert. Bei Multi-Asset ist dies nicht der Fall. Dafür erhält man dort eine bessere Sharpe Ratio. Mit TG kann außerdem sehr leicht die AA angepasst werden ohne Aufwand und Kosten oder eben Geld (sofern es doch benötigt wird) aus dem sicheren Topf entnommen werden. 

Wer z.B. für sich entschieden hat, dass er 50% Aktien ETF + 50% Tagesgeld machen will vom Risiko, müsste bei der anderen Alternative fast 100% in einen Vanguard Life 60 stecken, um das gleiche Risiko zu haben.

 

Ein klares besser oder schlechter gibt es auch hier nicht. Es hängt davon ab, was man als Anleger versteht, will und welche Unklarheiten die Zukunft für einen selbst bereit halten kann.

Solange die Zinsen am kurzen Ende so hoch bleiben, sind Tagesgeld/Festgeld/Geldmarktfonds überhaupt kein Problem als Teil eines Portfolios. Das Argument eines möglichen Kursgewinns länger laufender Anleihen (darauf spekuliert A. Beck ja ein wenig) ist eben das, was es ist. Es ist Spekulation. Anfängern ist so etwas nicht zu empfehlen.

Sofern sich die Zinstrukturkurve deutlich ändert (Zinsen am kurzen Ende gehen runter oder Zinsen am langen Ende gehen DEUTLICH rauf), kann man als Anfänger immer noch umstrukturieren und dann z.B. einen Vanguard LS60 kaufen.

 

Nach wie vor:

Wichtig ist, dass der Themenersteller sich wenn dann selbst in das Thema Anleihen(fonds) einarbeitet.

Wenn er das getan und alles verstanden hat, wird er selbst entscheiden können, ob diese Anlageklasse für ihn passt. Wenn er es nicht verstanden hat, sollte er die Anlageklasse meiden und z.B. lieber bei Festgeld oder auch Tagesgeld bleiben. Die Chance auf etwas Mehrrendite ist das Risiko nicht wert, welches vorhanden ist, sofern man einzelne, genutzte Anlageklassen und damit sein ganzes Portfolio nicht mehr versteht.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Noch eine Ergänzung.

 

Hier sieht man mehrere Anleihe-ETFs, welche von einigen Usern des WPF vor der Zinswende als ´sicher´ vermutet und auch teils als Fest- oder Tagesgeldersatz genutzt wurden (die Posts dazu in den entsprechenden Fäden erspare ich mir).

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/LU1829219556,IE00BDBRDM35,DE0002635265,DE0006289473

 

Hier der Verlauf seit dem Hoch und der dann einsetzenden Zinswende:

 

261073846_Screenshot2023-08-27102943.thumb.png.8271918f852676223f7540571959bfea.png

 

Der Lyxor wurde sogar von Gerd Kommer immer als Tagesgeldersatz empfohlen (daneben hat er dann teils auch noch andere ETFs empfohlen vor der Zinswende, was teils massiv in die Hose ging, hier nachzulesen).

 

Wenn schon Experten wie Kommer es teilweise nicht auf die Reihe bekommen, das Risiko von ´sicheren´ Anleihen treffend und sehr gut einzuschätzen, wie sollen es dann Anfänger akzeptabel schaffen, die sich schon schwer genug damit tun, ihre Risikotoleranz richtig einzuschätzen ?

 

Wenn jetzt der nächste Ratschlaggeber hier um die Ecke kommt und dem Themenersteller empfiehlt, dass es langfristig sinnvoll wäre, 10-15% Gold oder Rohstoffe beizumischen, dann wäre das unter Korrelationsgesichtspunkten zwar natürlich nicht falsch, aber für ein einen Anfänger trotzdem ziemlich fragwürdig bis hin zu fehl am Platz. Anreize, sich damit zu beschäftigen, kann man immer geben. Aber auch da besteht immer die Gefahr, dem Neuling zu viele Brocken hinzuschmeißen, die ihn überfordern. Dann landet er eher bei ´sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht´, als bei einem vernünftigen Depot. welches er zu 100% versteht und durchhalten kann.

 

Man könnte das dann noch unendlich steigern mit Faktor-ETFs, Risk-Parity und und und...bis man als Anfänger dann in den tiefsten Kaninchenbaus des WPF landet, jahrelang ständig sein Depot umschmeißt aufgrund immer neuer Verführungen und letztendlich weniger zustande bringt an Rendite als mit MSCI WORLD + Tagesgeld.

 

Gute Ratschläge beinhalten nicht pauschale, (wissenschaftliche) Erkenntnisse oder Portfolio-Konzepte mit möglichst maximaler Sharpe Ratio.

Gute Ratschläge versuchen, zuerst das Wesen und den Anleger selbst zu ergründen, dessen Lebensumstände und dann angepasst an diesen nur so viele Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es gut genug ist, aber gleichzeitig den Ratsuchenden nicht überfordert. 

Daher ist so wichtig, immer erst einmal herauszufinden, wie viel Erfahrung, Kompetenz / Wissen ein Ratsuchender hat und dann ANGEPASST und feinfühlig zu reagieren. Dass die Justierung der Risikotragfähigkeit und - toleranz bei Anfängern immer ganz oben stehen muss, hatten wir ja schon erörtert. Mit welchen Produkten danach die Umsetzung erfolgt, ist bei derartigen Fällen meist ziemlich zweitrangig und meist reicht oft Aktien-ETF + Tagesgeld/Festgeld aus oder ist sogar die beste Variante. Wer weiter Interesse an der Materie hat, wird sich eh mit der Zeit mehr und mehr SELBST Wissen aneignen. 

Als Neuling einfach pauschal möglichst viele Anlageklassen ins Depot zu nehmen, halte ich für absolut kontraproduktiv. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...