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osho

Eure Meinung zu "Souverän investieren" von Gerd Kommer

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chirlu
vor 45 Minuten von oldo29:

kannst du mir einen guten Grund dafür nennen, warum du z.B. in der Telekom investiert sein möchtest aber nicht bei ALDI? Anders als, dass es bei ALDI eben nicht (so leicht) geht.

 

Ich finde das einen ziemlich ausreichenden Grund …

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Theobuy

Da man nur in börsenotierte Unternehmen investieren und entsprechend auch nur dort am Gewinn beteiligt werden kann, bedeutet ein Investment nach BIP eine Übergewichtung von börsennotierten Unternehmen des jeweiligen Landes/der jeweiligen Region, wo die Aufteilung nach BIP höher ist als nach MCAP, also weniger Unterhmen an der jeweiligen Börse gelistet sind. Dies dürfte auch Gründe unterschiedlich attraktiver Börsenplätze haben. Mir als Invest-Neuling ist jedenfalls nicht klar, warum man also übermäßig von MCAP abweichen sollte - die Gewinne, die nicht börsennotierte Unternehmen einer bestimmten Region oder eines bestimmten Landes erzielen, sind für mich ja nicht zugänglich, ich kann mich an diesen Unternehmen nicht beteiligen. Ich bin neutral, was den Ansatz nach MACP oder BIP angeht (halte eine Verteilung zwischen den jeweiligen Höchstwerten für gut vertretbar; praktischweise basieren die meisten Aktien-ETFs auf MCAP-Indizes), würde aber trotzdem nie extrem von MCAP abweichen, BIP Entwicklung hin oder her.

Aus diesem Grund auch meine Renditeerwartung - wenn jemand mit Wirtschaftskrisen fertig wird, dann der größte Teil der Unternehmen. Und in diejenigen, in die man über den Kapitalmarkt investieren kann, investiere ich...

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ER EL
vor einer Stunde von oldo29:

Warum will man das?

Weil wir hier im Wertpapierforum sind und der Thread zum Buch bzgl Indexfonds von Kommer ist. 

Du kannst natürlich auch in andere Assets investieren. Aber dann ist das glaube ich hier der falsche Thread. 

Wenn wir am Aktienmarkt partizipieren wollen ist es nunmal laut Theorie möglich das unsystematische Risiko durch Diversifikation zu senken. Und wenn man passiv investiert, lässt man sich darauf ein, dass man ganz genau die Rendite des gesamten Marktes nimmt, also die Rendite alle investierten Geldeinheiten am investierbaren Markt, das ist MCAP

 

Wenn du in nicht börsengehandelte Unternehmen investieren willst, bin ich raus. Kenn ich nicht nicht aus. 

vor 1 Stunde von oldo29:

Oder kannst du mir einen guten Grund dafür nennen, warum du z.B. in der Telekom investiert sein möchtest aber nicht bei ALDI?

 

vor 1 Stunde von oldo29:

dass es bei ALDI eben nicht (so leicht) geht.

Ich denke der Grund ist ausreichend. Vielleicht zu ergänzen mit der Zielsetzung "passiv"

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Theobuy:

Mir als Invest-Neuling ist jedenfalls nicht klar, warum man also übermäßig von MCAP abweichen sollte - die Gewinne, die nicht börsennotierte Unternehmen einer bestimmten Region oder eines bestimmten Landes erzielen, sind für mich ja nicht zugänglich, ich kann mich an diesen Unternehmen nicht beteiligen.

Ich finde diesen Satz ziemlich gut. Es ist völlig egal, in welche Unternehmen investiert werden kann und in welche nicht. Für Anleger, die Rendite an der Börse erzielen wollen, zählt einzig und allein, in was man investieren KANN.

Daher ist die Überlegung mit Aldi und Telekom etc völlig irrelevant.

Die investierbare Welt der Unternehmen gewichtet nach Marktkapitalisierung bedeutet, dass diese Welt die Gesamtheit aller Gedanken, Investitionen und Strategien sämtlicher Anleger darstellt. Marktkapitalisierung ist das, was wir alle zusammen fabrizieren durch unsere Wetten, Prognosen, Erwartungen, Hoffnungen, Ängste, Strategien.

Wieso besonders Neulinge von dieser Diversifizierung aller Anlegercharakteristika abweichen sollten, weil sie denken, ihr Weg wäre besser oder sicherer, ist schwer begründbar, denn das Ziel lautet nach wie vor nicht ´Gewinne hoch´, sondern es lautet ´gewinne überhaupt mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit´.

Akzeptieren muss man nur, dass dieser Topf aus Allem manchmal zu Über- oder Untertreibungen neigt, so wie Menschen eben sind (Gier, Panik, Angst), aber das ist egal für jemanden, der versteht, dass dies nur immer vorübergehend ist und sich nach Phasen wieder einpendelt. 

BIP halte ich nicht für eine überzeugende Gewichtung, weil Börsenkurse überhaupt keine feste Korrelation mit reiner Zahlen-Wirtschaftskraft (BIP) aufzeigen, sondern von ziemlich anderen Faktoren angetrieben werden. Zudem misst das BIP die Wirtschaftsleistung eines Landes viel zu unvollständig.

 

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IndexP
· bearbeitet von IndexP

Bevor hier noch mehr Erbsen filetiert werden - und das ganze noch mehr in eine aktiv/passiv/was-ist-das-bessere-passiv/MCAP/BIP-Diskussion ausartet:

 

Darf ich daran erinnern, daß der Haupt-Vorteil der passiven Anlage vor allem in der Vermeidung von (unnötigen) Kosten besteht (Fondsmanager-Kosten, "Analyse-Kosten", Transktions-Kosten, etc.)?

Und nicht so sehr (oder gar überhaupt nicht), ob man nun nach MCAP, BIP, Equal Weight oder weiß der Geier was passiv/kostenarm anlegt....

 

Ich habe ja folgenden Verdacht:

Wenn man das simple (und von mir aus grobe) Grund-Prinzip der passiven Anlage einmal verstanden hat - dann fühlen sich einige wahrscheinlich schnell gelangweilt - und wollen sich auf die Suche nach dem "besseren Passiv" machen...

In diese Falle scheint mir auch Gerd Kommer "getappt" zu sein - ob nun gewollt oder nicht...

(und möglicherweise einigt man sich irgendwann mal auf ein "besseres Passiv" - oder eben auch nicht)

 

Ich habe es an anderer Stelle schon mal erzählt:

Ger Kommer hatte (unvorsichtigerweise) in den "frühen Tagen" des Internets den Inhalt seiner (damaligen?/späteren?) Bücher quasi fast 1:1 auf (s)einer Website lesbar gehabt.

Ich hatte den Text mir damals gesichert - gelesen - verstanden - und seitdem mein Geld danach angelegt.

(Aus Fairneß-Gründen aber ca. 2...3 Jahre später das (Nachfolge-)Buch selber gekauft.)

Der Mehr-Nutzen dieser und der folgenden Kommer-Bücher-Generationen ist marginal - und im wesentlichen wohl darauf beschränkt, daß es in späteren Jahren (und damit den neueren Buch-Titeln) mehr und besseres europäisches/deutsches Daten-Material gab, welches eingearbeitet werden konnte...

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s1lv3r
vor 4 Stunden von IndexP:

Der Mehr-Nutzen dieser und der folgenden Kommer-Bücher-Generationen ist marginal - und im wesentlichen wohl darauf beschränkt, daß es in späteren Jahren (und damit den neueren Buch-Titeln) mehr und besseres europäisches/deutsches Daten-Material gab, welches eingearbeitet werden konnte...

 

Es gab halt auch eine Evolution bei den vorhandenen Produkten. Die erste Kommer-Strategie aus den früheren Auflagen seines Buches bestand z.B. aus 7 Regionen-ETF + 3 optionalen Komponenten (Staatsanleihen, Rohstoffe, Immobilien).

 

Das würde heute bestimmt keiner mehr empfehlen, aber damals war in Deutschland eben auch kein Produkt wie ein ACWI IMI für ein breites Spektrum der Anleger verfügbar.

 

Einem Anfänger würde ich daher nicht unbedingt eine der ersten Versionen seines Buches an die Hand geben. Der müsste sich dann erstmal durch die ganze Geschichte mit der Regionengewichtung quälen und auch noch 10 passende Produkte finden (Kommer gibt ja keine konkreten Produktempfehlungen), nur um dann wahrscheinlich ein paar Wochen später zu erkennen, dass ein ACWI doch das passendere Produkt gewesen wäre ...

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oldo29
· bearbeitet von oldo29
On 6/11/2023 at 3:44 PM, Theobuy said:

Mir als Invest-Neuling ist jedenfalls nicht klar, warum man also übermäßig von MCAP abweichen sollte - die Gewinne, die nicht börsennotierte Unternehmen einer bestimmten Region oder eines bestimmten Landes erzielen, sind für mich ja nicht zugänglich, ich kann mich an diesen Unternehmen nicht beteiligen.

 

Doch, diese Gewinne sind für dich eben schon zugänglich. Und zwar wenn die erste Annahme der BIP-Strategie zutrifft, dass nämlich nicht-börsennotierte Unternehmen ganz ähnlich performen wie börsennotierte in demselben Land. Das erscheint mir auch plausibel, denn warum sollte die bloße Tatsache, ob ein Unternehmen nun börsennotiert ist oder nicht bedeuten, dass es schlechter (oder besser) performt als ein vergleichbares börsennotiertes Unternehmen?

In dem Fall brauchst du gar nicht direkt in Aldi, etc. investieren. Du kannst einfach stellvertretend in Telekom, etc. investieren und wirst damit langfristig dieselben Gewinne erzielen.

 

Die zweite Annahme der BIP-Strategie besagt nun, dass, würde man alle Unternehmen (nicht nur die börsennotierten) nach ihrer "Marktkapitalisierung" je Land aufsummieren, dann würden sich ähnliche Gewichte ergeben, wie wenn man dieselben Länder nach BIP gewichtet.

 

Treffen beide Annahmen zu, so würde eine BIP-Gewichtung bedeuten, dass ich als Investor der Summe aller investieren Geldeinheiten folge - nicht nur der Sumem aller in börsennotierten Unternehmen investierten Geldeinheiten. Also eine bessere Diversifikation.

 

Ob diese Annahmen zutreffen ist allerdings zweifelhaft. Ich bin unschlüssig, und halte daher den Mittelweg für vernünftig.

 

Ein ganz besonders unvernünftige Argumentation wäre übrigens, der MCAP Strategie deswegen zu folgen, weil sie in den letzten paar Jahren die BIP Strategie outperformt hat. Wer so argumentiert, der kann auch gleich Stock Picking betreiben. (Dieses Argument wurde hier nicht explizit genannt, aber vielleicht ja von dem ein oder anderen Leser gedacht).

 

On 6/11/2023 at 4:44 PM, Hicks&Hudson said:

Es ist völlig egal, in welche Unternehmen investiert werden kann und in welche nicht. Für Anleger, die Rendite an der Börse erzielen wollen, zählt einzig und allein, in was man investieren KANN.

Nein, es zählt die Frage, ob man dieselbe Performance erzielen kann. Von mir aus kann ich sogar irgendein Zertifikat von den Marsianern erhalten - wenn ich damit dieselbe Performance wie von ALDI erzielen kann, ist es genauso gut, wie eine Direktinvestition in ALDI.

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Hicks&Hudson
vor 15 Minuten von oldo29:

Doch, diese Gewinne sind für dich eben schon zugänglich. Und zwar wenn die erste Annahme der BIP-Strategie zutrifft, dass nämlich nicht-börsennotierte Unternehmen ganz ähnlich performen wie börsennotierte in demselben Land. Das erscheint mir auch plausibel, denn warum sollte die bloße Tatsache, ob ein Unternehmen nun börsennotiert ist oder nicht bedeuten, dass es schlechter (oder besser) performt als ein vergleichbares börsennotiertes Unternehmen?

In dem Fall brauchst du gar nicht direkt in Aldi, etc. investieren. Du kannst einfach stellvertretend in Telekom, etc. investieren und wirst damit langfristig dieselben Gewinne erzielen.

Sorry, aber da bin ich komplett anderer Meinung. Besonders beim letzten Satz sträuben sich mir die Haare.

 

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oldo29
Just now, Hicks&Hudson said:

Sorry, aber da bin ich komplett anderer Meinung. Besonders beim letzten Satz sträuben sich mir die Haare.

 

Andere Meinungen finde ich gut! Aber eine Begründung dazu würde mich interessieren.

 

Evtl. hast du meine Aussage auch falsch verstanden, und die ersten drei Worte ("In dem Fall") überlesen?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 32 Minuten von oldo29:

Aber eine Begründung dazu würde mich interessieren.

Die Entwicklung von Börsenkursen ist viel mehr psychologisch getrieben als man denkt.

Es hat nicht nur mit reinen Zahlen, Unternehmensgewinnen, Wirtschaftskraft usw. zu tun.

Ich kann Deine ´Logik´ zwar nachvollziehen, glaube aber, dass Du Dir da zu viel durch reines Papier mit Daten erklären willst und das ist bei Börse so allein nicht genug. Würden nur Androiden oder Computer Aktien handeln, dann wäre es vielleicht so, wie Du denkst, aber wir sind Menschen. 

 

vor 32 Minuten von oldo29:

Evtl. hast du meine Aussage auch falsch verstanden, und die ersten drei Worte ("In dem Fall") überlesen?

Überlesen nicht, aber die Annahme an sich finde ich schon falsch, dass eben nicht-börsennotierte Unternehmen ganz ähnlich performen wie börsennotierte in demselben Land.

 

Aber lassen wir es gut sein. Ist ja kein so wichtiges Thema finde ich.

Kann ja jeder so gewichten, wie er will. Das ist für das Ergebnis am Ende nicht dramatisch besser oder schlechter. Für mich ist ein großer Punkt pro Marktkapitalisierung eben, dass es günstiger ist bzw. nicht günstiger geht und zweitens, dass Zweifel, aktiv etwas Falsches gewählt zu haben, hier am geringsten sind. Damit sind wir wieder bei der Sache im Kopf und der Wahrscheinlichkeit, wann jeder von uns Zweifel bekommt, vielleicht doch anders hätte machen zu müssen.

 

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oldo29
14 minutes ago, Hicks&Hudson said:

Die Entwicklung von Börsenkursen ist viel mehr psychologisch getrieben als man denkt.

 

Das würde aber der Markteffizienzhypothese widersprechen. Und wenn du bereit bist, soweit zu gehen, dann könntest du eigentlich auch genauso gut aktiv investieren.

 

15 minutes ago, Hicks&Hudson said:

Überlesen nicht, aber die Annahme an sich finde ich schon falsch, dass eben nicht-börsennotierte Unternehmen ganz ähnlich performen wie börsennotierte in demselben Land.

 

Die Annahme ist ja auch umstritten. Ich sage nicht, dass sie zutrifft. Aber ich halte sie für plausibel, den Grund habe ich auch genannt.

 

Ich stimme zu, jeder soll sich seine eigene Meinung dazu bilden.

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Schwachzocker

 

vor 24 Minuten von Hicks&Hudson:

Die Entwicklung von Börsenkursen ist viel mehr psychologisch getrieben als man denkt.

vor 7 Minuten von oldo29:

Das würde aber der Markteffizienzhypothese widersprechen.

Jetzt würde mich mal eine Begründung interessieren. Wieso würde das der Markteffizienzhypothese widersprechen?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 15 Minuten von oldo29:

dann könntest du eigentlich auch genauso gut aktiv investieren.

Tue ich auch zu einem kleinen Teil und nein, es widerspricht nicht der EMH.

 

vor 15 Minuten von oldo29:

Ich stimme zu, jeder soll sich seine eigene Meinung dazu bilden

Genau 

@oldo29

Könnte was für Dich sein:

https://diyinvestor.de/behavioral-finance-wie-unsere-psyche-unser-investitionsverhalten-beeinflusst/

Die schwache EMH ist der wichtige Teil.

 

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oldo29
10 minutes ago, Schwachzocker said:

 

Jetzt würde mich mal eine Begründung interessieren. Wieso würde das der Markteffizienzhypothese widersprechen?

Weil psychologisch getriebene Kurse keine rationalen Erwartungen mehr wären.

 

Die Markteffizienzhypothese besagt, dass die Preise, die in einem Markt erzielt werden, sämtliche Informationen reflektieren, die in diesem Markt verfügbar sind.

 

Dies ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass der Markt rationale Erwartungen hat. Eine rationale Erwartung bedeutet nicht zwingend, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer rational (oder auch nur informiert) sein müssen, sondern lediglich, dass die Gesamteinschätzung (Erwartungswert) der Marktteilnehmer rational ist.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Markteffizienzhypothese#Grundlagen

 

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chirlu
vor 1 Stunde von oldo29:

Und zwar wenn die erste Annahme der BIP-Strategie zutrifft, dass nämlich nicht-börsennotierte Unternehmen ganz ähnlich performen wie börsennotierte in demselben Land.

 

Ich glaube nicht, dass das „die erste Annahme der BIP-Strategie“ ist. Es geht doch mehr darum, Kursblasen zu vermeiden (Japanblase, US-Blase); die Annahme ist also eher, dass ein ganzer Aktienmarkt (nur börsennotierte Unternehmen) Blasen bilden kann. Mit nicht börsennotierten Unternehmen hat das nichts zu tun, und man könnte auch nach anderen Kennzahlen gewichten als gerade nach dem BIP.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 2 Stunden von oldo29:

Die zweite Annahme der BIP-Strategie besagt nun, dass, würde man alle Unternehmen (nicht nur die börsennotierten) nach ihrer "Marktkapitalisierung" je Land aufsummieren, dann würden sich ähnliche Gewichte ergeben, wie wenn man dieselben Länder nach BIP gewichtet.

 

Treffen beide Annahmen zu, so würde eine BIP-Gewichtung bedeuten, dass ich als Investor der Summe aller investieren Geldeinheiten folge - nicht nur der Sumem aller in börsennotierten Unternehmen investierten Geldeinheiten. Also eine bessere Diversifikation.

 

Nein, es zählt die Frage, ob man dieselbe Performance erzielen kann. Von mir aus kann ich sogar irgendein Zertifikat von den Marsianern erhalten [iShares Global Timber & Forestry UCITS ETF] - wenn ich damit dieselbe Performance wie von ALDI erzielen kann, ist es genauso gut, wie eine Direktinvestition in ALDI [Invesco FTSE RAFI All-World 3000 UCITS ETF].

Meine Worte - ich liege doch nicht so verkehrt mit meiner Idee

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B23LNQ02,IE00B27YCF74 

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oldo29
48 minutes ago, chirlu said:

Es geht doch mehr darum, Kursblasen zu vermeiden (Japanblase, US-Blase); die Annahme ist also eher, dass ein ganzer Aktienmarkt (nur börsennotierte Unternehmen) Blasen bilden kann. Mit nicht börsennotierten Unternehmen hat das nichts zu tun, und man könnte auch nach anderen Kennzahlen gewichten als gerade nach dem BIP.

Auch bei nicht-börsennotierten Unternehmen kann es zu Blasen kommen. Sogar bei Tulpenzwiebeln kann es zu Blasen kommen, und selbst das war erst im Nachhinein wirklich klar (wie man bei "A Random Walk Down Wallstreet" nachlesen kann).

 

Klar könnte man auch anders gewichten, das ist ja genau das, was ich sage:

 

2 hours ago, oldo29 said:

Ob diese Annahmen zutreffen ist allerdings zweifelhaft.

 

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chirlu
vor 2 Minuten von oldo29:

Auch bei nicht-börsennotierten Unternehmen kann es zu Blasen kommen.

 

Und der Zusammenhang ist …?

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oldo29
· bearbeitet von oldo29
34 minutes ago, chirlu said:

 

Und der Zusammenhang ist …?

Das frage ich dich. Du hast die Blasen ins Spiel gebracht, und ich rätsle was du damit eigentlich sagen wolltest...

 

Edit: Jetzt habe ich glaube ich verstanden, was du sagen wolltest. Aber dann widerspreche ich: Blasen lassen sich nicht zuverlässig erkennen (außer im Rückblick) oder gar vermeiden. Dies mit einer BIP-Strategie zu versuchen wird nicht zuverlässig (im Unterschied zu zufällig) funktionieren.

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chirlu
vor 12 Minuten von oldo29:
vor 37 Minuten von chirlu:

Und der Zusammenhang ist …?

Das frage ich dich. Du hast die Blasen ins Spiel gebracht, und ich rätsle was du damit eigentlich sagen wolltest...

 

Wenn ich nur börsennotierte Aktien kaufe, interessiert es mich mögliche Blasen bei Tulpen oder Aldi nicht. Daher kann ich keinen Zusammenhang mit deinem Hinweis darauf sehen.

 

vor 14 Minuten von oldo29:

Blasen lassen sich nicht zuverlässig erkennen

 

Das versucht man ja gar nicht.

 

vor 14 Minuten von oldo29:

(außer im Rückblick) oder gar vermeiden. Dies mit einer BIP-Strategie zu versuchen wird nicht zuverlässig (im Unterschied zu zufällig) funktionieren.

 

Natürlich kann man Blasen vermeiden. Im einfachsten Fall lege ich 100% meines Vermögens in Tagesgeld an und dürfte vor Blasen jeder Art sicher sein. Eine andere Frage ist, ob eine Blasenvermeidungsstrategie sich „lohnt“ oder ob die Opportunitätskosten höher sind als der Nutzen (vermiedene Blase).

 

Ziel meines Beitrags war aber, dich darauf hinzuweisen, dass du eine falsche Vorstellung vom Zweck einer BIP-Strategie hast.

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oldo29
26 minutes ago, chirlu said:

Ziel meines Beitrags war aber, dich darauf hinzuweisen, dass du eine falsche Vorstellung vom Zweck einer BIP-Strategie hast.

Du hast hier lediglich gezeigt, dass du eine andere Vorstellung als ich vom Zweck einer BIP-Strategie hast, nicht dass meine falsch wäre.

 

Wenn du denkst, durch eine BIP-Strategie Blasen vermeiden zu können, dann täuschst du dich. Denn das ist nicht zuverlässig möglich. (Ganz genau genommen nicht mal mit Tagesgeld)

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chirlu
vor 13 Minuten von oldo29:

Du hast hier lediglich gezeigt, dass du eine andere Vorstellung als ich vom Zweck einer BIP-Strategie hast, nicht dass meine falsch wäre.

 

Hier geht es um Kommer. Kommer bezweckt mit der BIP-Gewichtung etwas anderes, als du annimmst; Weber genauso. Darauf habe ich hingewiesen und bin jetzt draußen.

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Der Heini
Am 12.6.2023 um 20:54 von s1lv3r:

Einem Anfänger würde ich daher nicht unbedingt eine der ersten Versionen seines Buches an die Hand geben.

Meine Meinung: Doch, da gerade die erste Auflage in meinen Augen die beste war. Dort hat er das passive Investieren besser begründet und dargelegt als in allen folgenden Büchern.

Recht hast du natürlich mit dem Hinweis, daß heute ganz andere Produkte vorhanden sind, das war 2008 ein echtes Problem. Hab noch einige alte ETFs von damals, heute geht fast alles neue Geld in den MSCI World und World EM IMI (bei mir, andere sollten es anders machen, wenn sie möchten).

P.S.: Ich lese das erste Buch ab und an immer wieder, wenn mir vom WPF der Kopf raucht (passiv-aktiv, Faktor-MC-BIP usw.).

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

Ich würde @chirlu Recht geben. Bei Kommer findet man dazu in der 4. Auflage von "Souverän Investieren" diesen Abschnitt:

 

IMG_5812.thumb.jpeg.f436663527bafb17303a0f129a490e4d.jpeg


IMG_5814.thumb.jpeg.f9cd868b3ed2b027e40e11052145b753.jpeg

 

Und für Weber auf der Arero-Seite (ähnlich in dem von Kommer zitierten Paper https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1471955):

https://www.arero.de/wissenschaftlich/

Zitat

Substanz statt Marktpreise

Die Weltregionen werden bei ARERO nach ihrer aktuellen realen Wirtschaftskraft (ihrem Anteil am Weltbruttoinlandsprodukt (BIP)) und nicht nach ihrer jeweiligen Marktkapitalisierung gewichtet. Die Intuition hinter diesem Konzept: Eine Gewichtung auf Basis der tatsächlichen Wirtschaftskraft ist tendenziell weniger prozyklisch und war in der Vergangenheit tendenziell teils weniger schwankungsanfällig als eine auf Marktpreisen aufsetzende Strategie.

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 17 Minuten von Der Heini:

Meine Meinung: Doch, da gerade die erste Auflage in meinen Augen die beste war. Dort hat er das passive Investieren besser begründet und dargelegt als in allen folgenden Büchern.

+1

Es waren die vielen Seiten sehr guter und nachvollziehbarer Erklärung, wie die Märkte und Anleger funktionieren und WARUM es für kleine Privatanleger besser ist, einfach zu akzeptieren, dass der Durchschnitt reicht und der Schwerpunkt auf so günstige Kosten wie möglich liegt, das Vermeiden jedes aktiven Eingreifens/Handels die besten Ergebnisse bringt und am meisten Seelenfrieden.

Wer danach nicht mehr weitergelesen hätte, hätte nix verpasst. Den Rest mit dem exakten Produktaufbau (auch in kommenden Ausgaben in zig Varianten) bräuchte keiner, wenn er den ersten, wichtigen Teil verstanden hat.

 

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