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Novartis streicht 2000 Stellen in der Schweiz und den USA

 

Neue Negativmeldung für die erfolgsverwöhnte Pharmabranche: Nach Roche und Bayer legt jetzt auch Novartis ein radikales Sparprogramm auf. Der Schweizer Konzern will vor allem in der Schweiz und den USA Stellen streichen.

 

ZürichDer Schweizer Pharmariese Novartis legt ein radikales Sparprogramm auf und streicht und verlagert Stellen. Vor allem in der Schweiz und in den USA sollen in den nächsten drei bis fünf Jahren rund 2000 Arbeitsplätze wegfallen, teilte der Basler Arzneimittelhersteller am Dienstag mit. Vor allem in Niedriglohnländern will der Konzern dagegen rund 700 Posten schaffen. Die Maßnahmen, mit denen jährlich über 200 Millionen Dollar eingespart werden sollen, werden im vierten Quartal mit rund 300 Millionen Dollar Kosten zu Buche schlagen. Wegen des starken Franken verlagert der Konzern zudem Forschungsaktivitäten von der Schweiz in die USA.

 

Die Ankündigung von Novartis ist eine weitere Negativnachricht für die lange Zeit erfolgsverwöhnte Pharmabranche, die derzeit unter staatlichen Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem und harter Konkurrenz durch die Hersteller billiger Nachahmermedikamente leidet. Der Schweizer Novartis-Konkurrent Roche hatte bereits vor knapp einem Jahr den Abbau von 4800 Stellen angekündigt, der deutschen Branchenprimus Bayer streicht 4500 Arbeitsplätze.

 

Das dritte Quartal schloss Novartis im Rahmen der Markterwartungen ab. Novartis verdiente unter dem Strich 2,49 Milliarden Dollar, sieben Prozent mehr als vor einem Jahr. Bereinigt um Sonderfaktoren stieg der Gewinn sogar um zwölf Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar. Novartis beurteilt die Umsatzaussichten eine Spur besser als zuletzt und rechnet währungsbereinigt mit einem Umsatzanstieg im unteren zweistelligen Bereich. Wie bisher wird zudem mit einer Verbesserung der operativen Kerngewinnmarge gerechnet. 2010 hatte diese 27,7 Prozent betragen.

 

An der Börse konnte der Konzern mit den Zahlen und seinem Sparprogramm zunächst nicht überzeugen. Novartis-Aktien verloren zum Auftakt rund ein Prozent.

 

 

 

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Kaffeetasse

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Karl Napf

Derselbe Sachverhalt von einer nicht-schweizerischen Quelle und damit weniger nationalistisch aufgeputscht dargestellt:

 

Pharmariese Novartis verliert Patentklage in Indien

Neu-Delhi - Indiens Oberster Gerichtshof hat mit einer Grundsatzentscheidung die Rechte armer Patienten gestärkt. Die Richter in Neu-Delhi wiesen am Montag eine Klage des Schweizer Pharmakonzerns Novartis ab, der seit 2006 für die Patentierung seines Krebsmittels Glivec stritt. Die indischen Behörden hatten dies mit der Begründung verweigert, dass das Mittel nur eine leicht veränderte Version eines älteren Wirkstoffs sei.

Glivec, ein Mittel, das gegen Leukämie und andere Krebsarten eingesetzt werden kann, kostet in Indien pro Monat umgerechnet etwa 2000 Euro. Das Nachahmermittel ist bereits für weniger als 140 Euro zu bekommen.

Aus Sicht der Konsumenten ist es doch erfreulich, dass die Zeiten der pauschalen Patentierung jedes noch so minimal veränderten Medikaments, die vor 15-20 Jahren die KGVs der Pharma-Konzerne als "Lizenz zum Gelddrucken" auf Werte weit über 20 geschossen hatte, inzwischen vorbei sind.

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Mithrandir77

jetzt verdienen die indischen Hersteller Unsummen auf Kosten eines europäischen Konzerns

wenn in Indien die Vermögen so ungleich verteilt sind, dann ist das nicht die Schuld eines Schweizer Konzerns

die NZZ hat vollkommen Recht...und diese Zeitung ist eine der seriösesten im deutschsprachigen Raum

aus Indien kommen dazu die meisten gefäschten Medikamente überhaupt, dagegen tut die Regierung dort auch überhaupt nichts

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Karl Napf

Kannst Du mir bitte erklären, wieso die indischen Unternehmen "Unsummen" verdienen sollen, nur weil ein Gericht Novartis daran hindert, ein Medikament für mehr als 1400% des Marktpreises monopolistisch zu vermarkten?

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Mithrandir77
· bearbeitet von Mithrandir77

Kannst Du mir bitte erklären, wieso die indischen Unternehmen "Unsummen" verdienen sollen, nur weil ein Gericht Novartis daran hindert, ein Medikament für mehr als 1400% des Marktpreises monopolistisch zu vermarkten?

 

sie haben null Forschungskosten und verschenken es ja auch nicht, oder? wink.gif

 

und jetzt trifft es meist noch Pharmaunternehmen, das kann langfristig auch andere Branchen treffen

siehe hier...

TECHNOLOGIE-KLAU IN INDIEN Patente, vom Winde verweht

 

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Karl Napf
sie haben null Forschungskosten und verschenken es ja auch nicht, oder?

Die Herstellung ist aber auch nicht komplett umsonst. Und wäre sie es, dann könnte Novartis seine generische Alternative ja zu denselben Konditionen anbieten.

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lalin1972

Aus Sicht der Konsumenten ist es doch erfreulich, dass die Zeiten der pauschalen Patentierung jedes noch so minimal veränderten Medikaments, die vor 15-20 Jahren die KGVs der Pharma-Konzerne als "Lizenz zum Gelddrucken" auf Werte weit über 20 geschossen hatte, inzwischen vorbei sind.

 

Wenn die neuen Medikamente nur minimal verändert sind, spricht doch nichts dagegen, die ältere Arzneiversion, die u.U. schon frei verfügbar ist, herzustellen und zu vermarkten. Wenn man unbedingt die neuste Entwicklung kopieren will, spricht das doch dafür, das hier wohl einige Verbesserungen vorhanden sind, die man "kostenlos" mitnehmen will.

 

Oder liege ich mit den Überlegungen falsch?

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Karl Napf

Es geht nicht für die Konkurrenz darum, die neueste Entwicklung zu kopieren, sondern für Novartis darum, das Kopieren der älteren Version zu verhindern, deren Patent bereits ausgelaufen ist oder demnächst auslaufen würde, indem ein neues Patent für ein "baugleiches" und nur angeblich neues Medikament beantragt wird, das aber auch die Produktion von Generika für das alte Medikament verhindern würde.

 

Dies ist auch die Begründung dafür, wieso das neue Patent abgelehnt wurde: Weil es letztlich nur eine Verlängerung des alten Patents mit nicht nachweisbarem Zusatznutzen für die Patienten gewesen wäre.

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cktest

Durch Gleevec wurde die chronisch-myeloische Leukämie von einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit, und dementsprechend hat Novartis damit seit 2001 riesige Summen von Geld verdient. Dass die Firma kein Interesse an einer generischen Version hat, ist angesichts der Gewinnspanne nicht überraschend. Allerdings kann man einen Patentschutz glücklicherweise nicht bis ins Unendliche fortschreiben.

Die Sachlage in Indien ist meines Wissens aber eine andere: falls es einen entsprechenden Gerichtsbeschluß gibt, dürfen Medikamente, die anderswo in der Welt patentgeschützt sind, in Indien trotzdem als Generika hergestellt werden, selbst wenn die Patente noch nicht ausgelaufen sind. Das ist für die Inder relativ leicht möglich, da sie ohnehin über Firmen verfügen, die das dazu notwendige Know-How besitzen. Pfizer ist kürzlich in einem ähnlichen Fall in Indien aufgelaufen (Quelle). Ich weiss nicht, inwieweit es für eine Firma möglich/sinnvoll wäre, das Medikament in Indien zu den von den dortigen Gerichten gewünschten Kosten zu vertreiben und im Rest der Welt zu den von der Firma gewünschten hohen Kosten.

Eine grundsätzliche Frage, die ich nicht verstehe, ist die auch von Karl Napf angesprochene, warum Firmen, deren Patente auslaufen, keine generischen Versionen zu günstigen Preisen anbieten, sondern den Markt den Generikaherstellern überlassen.

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Mithrandir77

Durch Gleevec wurde die chronisch-myeloische Leukämie von einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit, und dementsprechend hat Novartis damit seit 2001 riesige Summen von Geld verdient. Dass die Firma kein Interesse an einer generischen Version hat, ist angesichts der Gewinnspanne nicht überraschend. Allerdings kann man einen Patentschutz glücklicherweise nicht bis ins Unendliche fortschreiben.

Die Sachlage in Indien ist meines Wissens aber eine andere: falls es einen entsprechenden Gerichtsbeschluß gibt, dürfen Medikamente, die anderswo in der Welt patentgeschützt sind, in Indien trotzdem als Generika hergestellt werden, selbst wenn die Patente noch nicht ausgelaufen sind. Das ist für die Inder relativ leicht möglich, da sie ohnehin über Firmen verfügen, die das dazu notwendige Know-How besitzen. Pfizer ist kürzlich in einem ähnlichen Fall in Indien aufgelaufen (Quelle). Ich weiss nicht, inwieweit es für eine Firma möglich/sinnvoll wäre, das Medikament in Indien zu den von den dortigen Gerichten gewünschten Kosten zu vertreiben und im Rest der Welt zu den von der Firma gewünschten hohen Kosten.

Eine grundsätzliche Frage, die ich nicht verstehe, ist die auch von Karl Napf angesprochene, warum Firmen, deren Patente auslaufen, keine generischen Versionen zu günstigen Preisen anbieten, sondern den Markt den Generikaherstellern überlassen.

 

wobei Novartis ja selbst so eine Sparte hat..nur für sie ist das jetzt eben ein neues Medikament, das ist nunmal Ansichtssache und wir keine Fachleute für die Wirksamkeit (nur in anderen Ländern hatte Novartis ja nunmal keine Probleme)

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lalin1972

Dies ist auch die Begründung dafür, wieso das neue Patent abgelehnt wurde: Weil es letztlich nur eine Verlängerung des alten Patents mit nicht nachweisbarem Zusatznutzen für die Patienten gewesen wäre.

 

Novartis hat nach eigener Darstellung nie ein Patent erhalten:

 

Novartis hat für Glivec in Indien zu keinem Zeitpunkt ein ursprüngliches Patent erhalten. Das Gericht wies eine Berufung gegen die Ablehnung des Patentschutzes für Glivec zurück, ein lebensrettendes Medikament gegen bestimmte Formen von Krebs, das in fast 40 Ländern, darunter China, Russland und Taiwan, patentrechtlich geschützt ist.

 

http://www.novartis....3/1689300.shtml

 

Es ist schon merkwürdig, daß ausgerechnet Indien mit seiner starken Generika-Industrie zu dem Ergebnis kommt, keinen Patentschutz zu erteilen.

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cktest
· bearbeitet von cktest
Es ist schon merkwürdig, daß ausgerechnet Indien mit seiner starken Generika-Industrie zu dem Ergebnis kommt, keinen Patentschutz zu erteilen.

Das finde ich überhaupt nicht überraschend, weil es den indischen Generikafirmen legal erlaubt, Medikamente abzukupfern, die anderswo noch unter Patentschutz stehen.

Das Sunitinib-Patent für Pfizer hat in Indien auch nur fünf Jahre gehalten

In den USA läuft der Patentschutz für Gleevec frühestens 2015 aus.

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Flughafen

Eine grundsätzliche Frage, die ich nicht verstehe, ist die auch von Karl Napf angesprochene, warum Firmen, deren Patente auslaufen, keine generischen Versionen zu günstigen Preisen anbieten, sondern den Markt den Generikaherstellern überlassen.

 

Weil sie z.B. das Original günstiger verkaufen? Es ist ja nicht so, dass die indischen Patienten das Mittel nicht bekommen:

 

Durch ein Spendenprogramm stellt Novartis Glivec 95% der Patienten, denen das Medikament in Indien verschrieben wird, kostenlos zur Verfügung; gegenwärtig sind dies mehr als 16.000 Patienten. Die restlichen 5% erhalten entweder eine Rückerstattung, sind krankenversichert oder nehmen an einem sehr grosszügigen Unterstützungsprogramm teil. Seit Beginn des Spendenprogramms im Jahr 2002 hat Novartis Patienten in Indien Glivec im Wert von mehr als 1,7 Milliarden USD zur Verfügung gestellt.

 

Sie bekommen es halt zu einem anderen Preis, der an die Gegebenheiten des indischen Markts angepasst ist.

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Onassis

WJS - 13.08.2013:

 

TOKIO--Der Schweizer Pharmakonzern Novartis steht in seinem zweitwichtigsten Markt vor wachsenden Problemen:

Forscher zweifeln in Japan medizinische Studien zur Wirkung eines beliebten Medikamentes an. In zwei universitären Untersuchungen wurden bei Novartis-Studien zu dem Blutdrucksenker Diovan Daten gefunden,

die verändert wurden und zu fehlerhaften Ergebnissen führten. Novartis weist eine Beteiligung an der mutmaßlichen Verzerrung der Forschung zurück und pocht auf die Wirksamkeit des Kassenschlagers.

Der Skandal um die Forschung wird sich in der Konzernkasse niederschlagen. Mindestens acht japanische Krankenhäuser wollen das Medikament wegen des Streits erst einmal nicht mehr verschreiben.

 

Onassis

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Kaffeetasse

Novartis und Merck basteln an Milliarden-Deal

 

Vernünftige Maßnahme in meinen Augen. Pharma, Generika, Augenheilkunde plus Roche-Beteiligung reichen doch. :thumbsup:

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ein interessanter Artikel zu den aktuellen Zahlen und zur generellen Lage von Novartis: http://www.nzz.ch/wi...rtis-1.18231650

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Mithrandir77

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Stoiker

Schwächelnde Augenmedikamente-Sparte macht Novartis zu schaffen

 

BASEL (dpa-AFX) - Das schwächelnde Geschäft mit Augenmedikamenten und Kontaktlinsen hat dem Schweizer Pharmakonzern Novartis das dritte Quartal vermiest. Das operative Ergebnis sank um 18 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auch das Gewinnwachstum in der Nachahmermedikamente-Sparte Sandoz konnte den Rückgang bei Alcon, der Augenheilkunde-Tochter, nicht wettmachen. Derzeit werde ein Plan zur "Wachstumsbeschleunigung" bei Alcon entwickelt, schrieb das Unternehmen. Dies solle sich in der Prognose für 2016 widerspiegeln. An der Prognose für das laufende Jahr hält Novartis fest.

 

Der Quartalsumsatz schrumpfte im Jahresvergleich vor allem wegen der starken US-Währung um 6 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn unterm Strich sackte um 42 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar ab. Als Grund nannte Novartis Rückstellungen für einen Rechtsstreit sowie einen hohen positiven Einmaleffekt, der das Ergebnis im vergangenen Jahr angehoben hatte.

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ebdem

Aktien 2016: Novartis und das verlorene Jahr

 

Novartis ist gerade als interessanter Titel auf meine Watchlist gewandert. Wie ist es bei euch? Haltet oder beobachtet ihr den Titel auch? Wie seht ihr die Perspektiven?

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Schildkröte

@ ebdem:

Novartis ist nicht schlecht. Ich selbst habe mich für Johnson & Johnson entschieden. Beide Unternehmen sind breit aufgestellt und führend bei Kontaktlinsen. Bei Novartis kann man das Engagement im Bereich Biotechnologie und Generika sowie die Beteiligung an Roche hervorheben. Was mich bei Novartis stört: Seit Jahren (!) bewegen sich die Ergebnisse mehr oder weniger seitwärts. Johnson & Johnson zeichnet sich hingegen durch Wachstum aus. Bist Du auf Novartis wegen dem Kursverfall in der jüngeren Vergangenheit aufmerksam geworden?

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