Bärenbulle Juni 4, 2009 Mal wieder nach längerer Zeit ein Zwischenstand zu den Risikospreads: Während der TED sich bei 50 Basispunkten eingependelt hat (50 entsprechen in etwa dem normalen Zustand vor der Krise) haben sich die Spreads in Europa zwar wieder stark normalisiert, aber in letzter Zeit nicht mehr wirklich verbessert und noch nicht völlig an den Zustand vor der Krise angenähert. Dieser lag bei 20-30 Basispunkten für den Spread Euribor - Eonia Swap (3 Monats-Spread). Davon sind wir noch immer etwas entfernt. Der BDI stößt so langsam wieder in Bereiche vor, die man schon fast als heißgelaufen bezeichnen kann. Zwar ist das Ganze stark von der chinesischen Wirtschaft getrieben. Dennoch ist der Materialhunger der chinesischen Produzenten wohl auch ein wichtiger Frühindikator für die Weltwirtschaft. Schliesslich steht dort ein Großteil der materialintensiven Produktionsanlagen für die Weltwirtschaft. Die Auftragseingänge in den USA haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert und beginnen wieder etwas zu steigen: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Juni 4, 2009 Er glaubt nicht an eine Trendwende http://blog.zeit.de/herdentrieb/wp-content...k_june_2009.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 4, 2009 Er glaubt nicht an eine Trendwende http://blog.zeit.de/herdentrieb/wp-content...k_june_2009.pdf Na ja, aber mit der Meinung dass die deflationären Risiken derzeit überwiegen steht der Autor doch ziemlich alleine da. Selbst der liebe Herr Faber, im April 2008 noch im Lager der Deflationistas, investiert nur noch in TIPS und setzt voll auf Inflation: Nur Laien glauben, dass Überkapazitäten eine Inflation verhindern können. Ich habe das Phänomen in den vergangenen Jahren genau analysiert und kann versichern, dass die Inflation nichts damit zu tun hat, ob eine Volkswirtschaft stark oder schwach ist. Eine Inflation lässt sich in jedem Land ohne weiteres schaffen, indem man große Fiskaldefizite mit einer lockeren Geldpolitik kombiniert Quelle: http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF...n~Sspezial.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Juni 5, 2009 Eine Inflation lässt sich in jedem Land ohne weiteres schaffen, indem man große Fiskaldefizite mit einer lockeren Geldpolitik kombiniert Da stellen sich die Japaner wohl zu dumm an. Die versuchen das seit mehr als 10 Jahren ohne nennenswerten Erfolg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Juni 5, 2009 Na ja, aber mit der Meinung dass die deflationären Risiken derzeit überwiegen steht der Autor doch ziemlich alleine da. Selbst der liebe Herr Faber, im April 2008 noch im Lager der Deflationistas, investiert nur noch in TIPS und setzt voll auf Inflation: Im Gegensatz zu Herrn Wermut ist Herr Faber aber nicht für die Folgen seiner Rat-schläge (in diesem Falle Wort-Wörtlich zu nehmen) verantwortlich und kann es sich deshalb leisten, ein wenige Eigen-PR (oder sollen wir es "Effekthascheierei" nennen) zu betreiben. Wenn man schon auf die Meinungen anderer zurückgreifen muss, um eigene Entscheidungen rechtfertigen zu können, dann sollte man die Dinge zumindest im richtigen Context darstellen. (Ihr wisst, dass ich selbst nach Inflationssignalen ausschau halte .... ) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Juni 5, 2009 Da stellen sich die Japaner wohl zu dumm an. Die versuchen das seit mehr als 10 Jahren ohne nennenswerten Erfolg. Die hatten einfach nicht die Eier für echtes Quantitative Easing. Heli-Ben macht grade vor, wie das richtig geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Juni 6, 2009 Die hatten einfach nicht die Eier für echtes Quantitative Easing. Heli-Ben macht grade vor, wie das richtig geht. Die Eier habe ich jetzt mal vermessen. :- Also die Bank of Japan hat zwischen 2001 und 2006 ihre Bilanzsumme jährlich um etwa 10 Billionen Yen vergrößert. Das entspricht etwa 2% des japanischen BIP. In der Summe waren das also 10% des BIP. Die Fed hat ihre Bilanzsumme seit letztem Sommer um etwa 1200 Milliarden Dollar vergrößert. Das entspricht etwa 8,5% des amerikanischen BIP. Damit legen die Amerikaner zwar ein viel höheres Tempo vor. Absolut haben die Japaner aber mehr getan. Zudem ist bei der Fed in den letzten Monaten auch nichts mehr passiert, sodass man die erste Stufe des Quantitative Easing wohl als abgeschlossen ansehen kann. Übrigens haben die Japaner es in weniger als zwei Jahren geschafft ihre Bilanzsumme 2007 wieder auf den Stand von 2001 zu schrumpfen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 6, 2009 Also die Bank of Japan hat zwischen 2001 und 2006 ihre Bilanzsumme jährlich um etwa 10 Billionen Yen vergrößert. Das entspricht etwa 2% des japanischen BIP. In der Summe waren das also 10% des BIP. Die Fed hat ihre Bilanzsumme seit letztem Sommer um etwa 1200 Milliarden Dollar vergrößert. Das entspricht etwa 8,5% des amerikanischen BIP. Damit legen die Amerikaner zwar ein viel höheres Tempo vor. Absolut haben die Japaner aber mehr getan. Zudem ist bei der Fed in den letzten Monaten auch nichts mehr passiert, sodass man die erste Stufe des Quantitative Easing wohl als abgeschlossen ansehen kann. Müßte man bei der "Eiervermessung" nicht die Bilanzsummenveränderung der Bank of Japan in den 90-igern heranziehen? Schliesslich ist das Kind doch dort in den Brunnen gefallen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Juni 6, 2009 Deine Zahlen sagen doch schon alles. Heli-Ben hat innerhalb weniger Monate >1 Billion USD rausgehauen und damit die deflationären Tendenzen gestoppt. Die BoJ hat dagegen immer nur soviel gemacht, dass die Deflation ein wenig gedämpft wird, es ging aber immer weiter. Am Ende kommt so trotzdem ein großer absoluter Betrag raus, auch wenn die Japaner die ganze Zeit über relativ wenig getan haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 6, 2009 Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die BoJ auch erst Anfang der 2001 mit dem "quantitative easing" begonnen. In der katastrophal deflationären Zeit zwischen 1990 und 2000 hat sie doch nur den Nullzinsansatz gefahren, oder? Das war offenkundig zu wenig. Erst das "quantitative easing" im neuen Jahrtausend hat dann Wirkung gezeigt, denn in 2005 schien die Deflation ja besiegt (zumindest meine ich das irgendwo gelesen zu haben). Pech für die Japaner, dass sie nun erneut von der Weltwirtschaft runtergezogen werden. Demnach hat BB (übrigens mein Kürzel-Vetter ) ja vielleicht genau die richtige Dosis gefunden. PS: Die Nebenwirkungen der Dosis entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 7, 2009 Mal wieder eine Übersicht zur Entwicklung der EZB-Einlagenfazilität. Eine deutlich Beruhigung der Situation ist erkennbar. Der aktuelle Ted steht bei 45 Basispunkten. Der BDI hat ein Top ausgebildet: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 9, 2009 09. Juni 2009 Die deutschen Exporte sind im April so stark eingebrochen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 28,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das ist der stärkste Einbruch der Nachkriegszeit, sagte ein Statistiker. Er sei aber nicht allein mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu erklären, sondern auch mit dem starken Vergleichswert: Im April 2008 hatte der Exportumsatz mit 89,5 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht. Auch im Vergleich zum Vormonat sanken die Ausfuhren mit 4,8 Prozent unerwartet deutlich. Quelle: http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538A...n~Scontent.html Die Chinesen scheinen wieder Gas weg zu nehmen : Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
renatebauer Juni 9, 2009 Wenn man die Statistik der bisherigen US Rezessionen seit 1900 bis 2009 her nimmt gibt einem das auch schon ein recht gutes Gefühl dafür, wie lange so Rezessionen normalerweise dauern. Dabei ist diese Rezession momentan die zweit-längste. Nur 1929 war sie länger! Seit Mitte März sollte es aber eigentlich überall aufwärts gehen. Hier gibt es die Statistik über die US Rezessionen seit 1900. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DON Juni 10, 2009 Wenn man die Statistik der bisherigen US Rezessionen seit 1900 bis 2009 her nimmt gibt einem das auch schon ein recht gutes Gefühl dafür, wie lange so Rezessionen normalerweise dauern. Dabei ist diese Rezession momentan die zweit-längste. Nur 1929 war sie länger! Seit Mitte März sollte es aber eigentlich überall aufwärts gehen. Hier gibt es die Statistik über die US Rezessionen seit 1900. Nach der Grafik, die du hier selbst gepostet hast, ist es die 6. laengste... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Darkflyer Juni 10, 2009 Im Durchschnitt dauerte eine Rezession 14,43 Monate, doch die aktuelle Rezession nach dieser Finanzkrise dauerte bis Mitte März (der voraussichtliche Tiefststand) schon 17 Monate. Damit dauerte nur die Krise in den USA 1929 länger - Satte 43 Monate! Super, die Jungs können nicht mal ihre eigenen Grafiken lesen.. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 11, 2009 · bearbeitet Juni 11, 2009 von Bärenbulle Neuer Minusrekord bei der EZB-Einlagefazilität. Die Banken haben nur noch 10 Mrd. geparkt: Use of the standing facilities (Figures as at 10/06/2009, EUR millions) Use of the marginal lending facility:259 Use of the deposit facility:10,426 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Juni 11, 2009 Neuer Minusrekord bei der EZB-Einlagefazilität. Die Banken haben nur noch 10 Mrd. geparkt: Und wo ist der Rest? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 11, 2009 Und wo ist der Rest? Och, für 2% darf der Rest nachts in meiner Garage zwischengeparkt werden. Ich gehe dann immer kurz in Staatsanleihen aus Venezuela . Bitte jetzt nicht 3% bieten :- . BDI und Harpex sinken deutlich : Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Juni 11, 2009 Das heisst, der Schiffsverkehr lässt nach, China scheint sich genug eingedeckt zu haben, oder wie siehst Du es? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 12, 2009 · bearbeitet Juni 12, 2009 von Bärenbulle Das heisst, der Schiffsverkehr lässt nach, China scheint sich genug eingedeckt zu haben, oder wie siehst Du es? Ja, das sieht ganz so aus. Wobei das BDI-Niveau durchaus auf einem gesunden Niveau ist, während der Harpex (also die Containerschiffe) auf niedrigem Niveau immer noch weiter sinkt. Das finde ich schon etwas besorgniserregend, zumal keine wirkliche Bodenbildung erkennbar ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 12, 2009 · bearbeitet Juni 12, 2009 von Bärenbulle 7 Mrd.! Na, da dürfe der Interbankenverkehr ja nun wieder gut funktionieren oder? Use of the standing facilities (Figures as at 11/06/2009, EUR millions)Use of the marginal lending facility:793 Use of the deposit facility:7,666 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wulfman Juni 12, 2009 7 Mrd.! Na, da dürfe der Interbankenverkehr ja nun wieder gut funktionieren oder? vielleicht haben sie einfach kein geld mehr. mfg wulfman Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 12, 2009 Die Trendfolgeindikatoren gehen durch die Decke. Hier der von R. Goerke, dermaßen, dass es ihm äußerst unangenehm ist, weil er seinem eigenen Indikator nicht wirklich zu trauen scheint. Sehr amüsant :- : http://www.teleboerse.de/1159923.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 13, 2009 Der KID-Report für Juli: http://www.markt-daten.de/kommentare/kid/kid-aktuell.htm ... zu Banken ... Die Fachpresse setzt da gern noch einen drauf und titelt Hans Werner Sinn völlig sinnentstellt mit "Deutsche Banken im Durchschnitt pleite". Erst im laufenden Text erfährt man, dass dies theoretisch erst dann der Fall wäre, wenn sich die bisherigen Abschreibungen im Verhältnis zum Eigenkapital in Zukunft erneut prozentual vervierfachen würden. Freilich wären viele unter uns bereits längst schon wiedergeboren, wenn man ihr aktuelles Lebensalter plötzlich reißerisch mit Vier multipliziert hochrechnet. Auch populistisches Dummgeschwätz von "toxischen Wertpapieren" und "Milliardenverlusten durch Spekulanten, für die allein der Steuerzahler blutet" hat weiter Hochkonjunktur. Dabei meldete der SOFFIN auch im Monat Mai das absolute Gegenteil: Man erzielte hier von Beginn Oktober 2008 an bis dato dreistellige Millionengewinne aus Zinsen und Gebühren und schrieb noch keinen einzigen realen Verlust in den Büchern. Weil staatliche Eigenkapitalhilfen, stille Beteiligungen, Bürgschaften und Garantien zwar eine Haftung im Schadensfall beinhalten bzw. gewähren, aber keinesfalls schon den tatsächlichen Eintritt eines Verlustes oder Schadens auch realisieren. Der kostenpflichtige Abschluß einer Feuerversicherung bedeutet schließlich auch nicht, dass dadurch sofort im Anschluss das Haus niederbrennt. Im Gegenteil, versichern ist i.d.R. ein überaus einträgliches Geschäft. In der Wirklichkeit bürgen Staat und Steuerzahler hier zwar, einen tatsächlichen Verlust haben sie aber über den "Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung" SOFFIN heute weder realisiert noch tragen müssen. Langsam und zäh setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass verbriefte Kreditderivate eben nicht "komplett wertlos" sind. Ein durchschnittliches "assetgebacktes" CDO besteht nur zu 6% aus Subprime bzw Non-Rated´s, ca. 15% aus B-Tranchen und im verbleibenden überwiegenden Anteil aus A-Bonitäten. Selbst wenn man den "toxischen" Subprime-Anteil komplett auf Nullwert setzt, die B-Tranche mit -50% und die A-Bonitäten mit -15% wertet, bleiben noch drei Viertel tragenden Substanzwerts erhalten. Problem ist hier der durch die betrügerische "Subprime-Idee" mit beigemischtem Kreditgiftmüll ausgelöste Vertrauensverlust, der den Markt für fragwürdige Kredite praktisch komplett zum Erliegen gebracht hat, sodass keinerlei Bewertungsgrundlagen aus realen Marktpreisen mehr existieren. Ein temporär nicht handelbares Asset ist natürlich nicht wertlos, sondern nur unverkäuflich und dazu extrem schwer "realistisch" zu bewerten. Die Anwesenheit von 6% zahlungsunfähigen und 15% problematischen Schuldnern sowie einem geringen Anteil krisenbedingtem "Schwund" bei den A-Bonitäten innerhalb eines Pools von gebündelten Forderungen vergiftet eben nicht das Gesamtkonstrukt, denn der durchschnittliche Hausbesitzer bleibt trotz allem weiter in seinem "buchwertreduzierten" Heim wohnen und stottert seine Raten schlecht und Recht weiter ab. Die Idee einer Abtrennung und gesammelt konsequenten Rückgabe toxischer Komponenten an den Absender, Verpacker oder Urheber ist anscheinend weiterhin völlig Tabu. Dennoch bleibt es dabei, dass hohe Abschreibungen stets mehr oder weniger Stille Reserven schaffen, die mit einer auf Dauer unvermeidlich folgenden Wiederbelebung der Märkte gehoben werden können und dann die Bilanzen so unerwartet verbessern, dass Verschwörungstheoretiker gleich wieder Betrug und Manipulation wittern, obwohl es sich um einen quasi ganz natürlichen wirtschaftlichen und bilanziellen Vorgang handelt. ... zu Anleihen ... Im Bund-Future lief die eigentliche Party schon von 126.50 auf 118.-, jetzt eben nach Kontraktwechsel findet sich breite Unterstützung von 115.- bis 117.- Punkten. Da ist zunächst nicht mehr viel zu holen und eine Gegenkorrektur entsprechend jederzeit möglich. Vice versa liegt über der deutschen Umlaufrendite erheblicher Widerstand zwischen 3.80 und 4.00 Prozent. Die 30-jährigen US-T-Bonds sind nach dem Krisen-Hype inzwischen wieder genau da angekommen, wo sie sich im Kurs die letzten acht Jahre die allermeiste Zeit aufgehalten haben - entsprechend an einem Zinsniveau von 4.50 bis 5.00 Prozent oben am langen Ende. Mehr Bewegung droht in Zukunft allenfalls noch in der Zinsstrukturkurve. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juni 16, 2009 · bearbeitet Juni 16, 2009 von Bärenbulle AktienmärkteNoch Spielraum nach oben Die Trendwende bei den monetären Indikatoren im dritten Vierteljahr 2008 ist ein starkes Indiz, dass die Aktienbaisse vorbei ist. Mit der Stabilisierung der Frühindikatoren hat auch der Risikoappetit an den Aktienmärkten wieder zugenommen. Die Aussichten für die Unternehmensgewinne bleiben jedoch trübe. Die Trendwende der monetären Indikatoren im dritten Quartal 2008 und die sich stabilisierenden konjunkturellen Frühindikatoren signalisieren, dass sich die globale Rezession dem Ende nähert. Die Reaktion von Optionsmärkten (fallende implizite Volatilitäten VDAX und VIX, Grafik 19), Bondmärkten (steigende Inflationserwartungen) und Kreditmärkten (fallende iTraxx-Indizes) sprechen für unsere Sicht, dass damit auch die Baisse am Aktienmarkt vorüber ist. Aber auch nach dem sich abzeichnenden Ende der Rezession bleibt der Ausblick für die Unternehmensgewinne negativ. Denn es wird sich kein klassischer Aufschwung, sondern nur eine blutleere Aufwärtsbewegung folgen. Anders als im Börsenjahr 2003 werden die deutschen Unternehmen damit nur wenig Impulse von der Außenwirtschaft erhalten. Vor diesem Hintergrund erachten wir die Markterwartungen für die Unternehmensgewinne um 20 Prozent zu hoch (Chart 20). Wir raten Investoren jedoch weiterhin davon ab, in einem Umfeld rezessionsgedrückter Unternehmensgewinne Aktien aufgrund steigender KGV-Bewertungen zu meiden. Unserer Meinung nach gibt das KGV sowohl auf dem Hochpunkt als auch auf dem Tiefpunkt eines Konjunkturzykluses falsche Investmentsignale. Indikatoren wie Kurs zu Buchwert oder Unternehmenswert zu EBITDA geben in diesen Zeiten bessere Hinweise. Die weiterhin relativ niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisse sind ein wichtiger Grund, warum Aktien weiteres Potential haben sollten, auch wenn die Unternehmensgewinne zunächst weiter enttäuschen dürften. Wir gehen davon aus, dass der DAX im Jahresverlauf Richtung 5.500 (Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,45) steigen wird, und der Euro Stoxx 50 sollte Richtung 2,800 zulegen. Eine Rückkehr zum langjährigen Kurs-Buchwert-Durchschnittswert von 1,70 halten wir für den DAX aufgrund des blutarmen Aufschwungs für unwahrscheinlich. Quelle: https://cbcm.commerzbank.com/media/de/docum...906_KWZ_eng.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag