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desesperado

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bm171103
Am 22.9.2017 um 13:02 schrieb DrFaustus:

Nimmt man 30jährige Bunds als Benchmark waren es in den vergangenen 7 Jahren ca. 2% auf aktuell rund 1,3% p.a.

Das ist kein Widerspruch zu meiner obigen Aussage. Wenn die aktuelle Mietrendite bei 2% liegt und das Preisniveau bei 175%, dann lag die Mietrendite (gleich hohe Mieten vorausgesetzt) bei einem Preisniveau von 100% bei 3,5%.

Also kann man sagen, die gleiche Immobilie vor 7 Jahren war im Verhältnis zum risikolosen Zins teuerer als eine aktuelle Immobilie.

 

Zunächst kannst du Instandhaltung ja steuerlich geltend machen. Du versteuerst ja nicht 3% voll. Dazu noch Abschreibung etc. Ich habe noch keinen Immobilienbesitzer getroffen, der über zu hohe Steuern jammert. Wenn man es richtig anstellt, zahlt man wenig bis nichts.

Man sollte auch unterscheiden ob man von Nettomietrendite (nach Bewirtschaftung) redet oder von Brutto.

 

 

Hallo DrFaustus,

 

danke für die ausführliche und nachvollziehbare Erläuterung. Auch wenn ich mir die Zeit genommen habe und etwas andere Zahlen bekomme. Aber dein Punkt ist klar, logisch auch vollkommen schlüssig. Ich denke wir drehen uns dann auch im Kreis wenn wir darüber sprechen ob ein Neubau die gleiche Eigenkapitalrendite haben sollte wie eine 7 Jahre alte Immobilie, ob man tatsächlich noch eine Wohnung für die 175% bekommt oder doch nicht eher 200% auf den Tisch legen muss, etc. Wie ich schrieb hab ich bei Kauf über die Eigenkapitalrendite nur sekundär nachgedacht. Ich habe auf steigende Preise spekuliert. Und wie du dargestellt hast wäre ein Kauf für mich jetzt wie eine 20-jährige Anleihe wenn ich komplett mein Eigenkapital darin habe. Ich erwarte eher steigende Zinsen und für mich ist zumindest diese Immobilie nie ein Objekt gewesen dass ich 20 oder 30 Jahre halten wollte. Daher ist für mich die Eigenkapitalrendite zwar absolut vergleichbar, aber wenn man die Gesamtsituation sieht bewerte ich sie anders.

 

Ich kenne die ganzen Faktoren die man steuerlich geltend machen kann. Ich zitiere auch gerne meinen Vater der immer meinte: wer nix verdient zahlt keine Steuern. Sprich: trotz aller steuerlichen Vorteile: mehr als 2 bzw 3% werden es nicht. Und das ist wie gesagt für mich in Relation zum Risiko zu hoch. Leider hatten wir auch schon Beispiele in der Eigentümergemeinschaft den Fall in der eine Wohnung mehrere Mieterwechsel hintereinander hatte und dadurch 2 Monate Leerstand. Da ist deine Rendite ganz schnell noch niedriger und du bekommst ein großes Risiko von Frankfurt zu spüren: die hohe Fluktuation bestimmter Wohnungen in bestimmten Vierteln. Leider geht die Rechnung Frankfurt = 100% Auslastung öfter nicht auf. So dass nach Inflation eine einfache 0 steht. Das ist ok und für viele Leute mehr als genug.

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Dandy
Am 22.9.2017 um 07:14 schrieb Sascha.:

Wir haben keine Immobilienblase.

Die Preise steigen, weil zu wenig Immobilien zum kaufen und Mieten verfügbar sind. Nicht, weil die Spekulanten alle weggekauft haben.

Noch mal kurz zum Thema Immobilien. Hier die reale (also nach Inflation) Preisentwicklung von Immobilien in Deutschland:

 

 

moebert-abb2.gif

 

Man kann ganz gut sehen, dass Phasen von wenigen Jahren mit starkem Wachstum bisher immer von Phasen mit langem realen Wertverlust abgelöst wurden, wobei der Trend, wenn man denn einen erkennen möchte, eher gegen niedrigere reale Renditen bei Immobilien geht. Daraus würde ich jetzt nicht gerade von einer besondere Attraktivitiät von Immobilien als Geldanlage, zumindest in Deutschland, sprechen. Im Gegenteil ging der Kurs sehr langfristig eher Richtung eines realen Wertverlustes. Der aktuelle Preisanstieg ist auch schon ein paar Jahre alt. Gut möglich, dass den Immobilienpreisen demnächst ein ähnliches Schicksal ereilt wie zu Beginn der Achtziger oder auch Neunziger.

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odensee
vor 57 Minuten schrieb Dandy:

Noch mal kurz zum Thema Immobilien. Hier die reale (also nach Inflation) Preisentwicklung von Immobilien in Deutschland:

Interessante Grafik, danke! Kannst du die Quelle angeben?

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Dandy

Glaub die Daten stammen teils von der OECD. Die Grafik gibt es mehrfach, von unterschiedlichen Seiten. Hier bspw. eine davon, mit Erläuterungen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Cap Gemini hat einen Bericht über die Finanzvermögen der weltweit sehr Vermögenden veröffentlicht: https://www.capgemini.com/wp-content/uploads/2017/09/worldwealthreport_2017_final.pdf

 

High Net Worth Individuals nach diesem Bericht: Personen, die investierbare Vermögen von mindestesn 1 Million USD besitzen, exklusive primärer selbstgenutzter Immobilie, Sammelwerte, Konsumgüter und langlebiger Konsumgüter. Der Bericht selber richtet sich wohl eher an die Finanzindustrie selber, Privatbanken o.ä. Für Privatanleger interessant ist jedoch sicher die Asset Allocation dieser HNWI. Manche der Zahlen des Berichtes sind auf Basis von Umfragen entstanden, nicht auf Basis direkt zugänglicher Fakten.

 

Zusammenfassung Asset Allocation Befragung HNWI global:

 

hnwi_global.PNG

 

Asset Allocation Befragung europäische HNWI:

 

hnwi_europe.PNG


Zudem haben nach Ansicht der befragten HNWI vor allem Aktien hautpsächlich zur Performance der Investments beigetragen:

 

hnwi_performance.PNG


Man sieht demnach, dass die Quote von fremdgenutztem Immobilienvermögen bei finanziell reichen Personen eher höher ist als bei institutionellen Anlegern, die oft deutlich geringere Immoquoten fahren:
Der norwegische Auslands-Ölfonds hat einen Zielwert von Immobilienanteil an der Asset Allocation von bis zu 5% definiert. Aktuell sind es 2,5%: https://www.nbim.no/en/investments/#Investment-strategy

US Vermögensverwalter und Banken haben eine Immoquote von 2,6% im Durchschnitt: http://mebfaber.com/2016/05/18/institutional-asset-allocation-models/

Deutsche Versicherer fahren eine Immoquote von ungefähr 4%: http://www.gdv.de/zahlen-fakten/branchendaten/kapitalanlagen/


 

 

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tom1956

@tyr Die deutlich höheren Quoten von fremdgenutztem Immobilienvermögen bei den HNWI - im Vergleich zu Institutionellen - beruhigt mich etwas. Zudem entspricht dies auch meiner - natürlich nicht statistisch untermauerten - Beobachtung. Bemerkenswert finde ich übrigens auch die hohen Cash-Quoten (global über 27%, Europa fast 24%) gerade bei etwas höheren Vermögen ... 

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tyr
vor 7 Minuten schrieb tom1956:

@tyr Die deutlich höheren Quoten von fremdgenutztem Immobilienvermögen bei den HNWI - im Vergleich zu Institutionellen - beruhigt mich etwas. Zudem entspricht dies auch meiner - natürlich nicht statistisch untermauerten - Beobachtung. Bemerkenswert finde ich übrigens auch die hohen Cash-Quoten (global über 27%, Europa fast 24%) gerade bei etwas höheren Vermögen ... 

 

Mich bestärken die Zahlen aus der Umfrage darin, dass hohe Immobilienquoten im Vergleich zu institutionellen Anlegern bei Menschen mit größerem Vermögen und keinem beruflichen/geschäftlichen Immobilienbezug eher Liebhaberei sind, weniger gut durchdachte Investition. Ja, der Effekt ist da, dass Privatvermögen höhere Immoquoten haben als bei den Anlegern, die fremdes Geld anlegen. Ich halte das jetzt erst Recht für einen Anlegerfehler. 

 

Zudem meinen über 50% der Befragten, dass ihre Aktienwerte am meisten zur Anlageperformance beigetragen haben, während dies nur 10% für die Immowerte meinen. Das stützt dann die Ansicht der institutionellen Anleger US–Banken mit 54% Aktienquote (inkl. private equity) bzw. 65% beim norwegischen Ölfonds.

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thopueh
· bearbeitet von thopueh
vor einer Stunde schrieb tyr:

 

Mich bestärken die Zahlen aus der Umfrage darin, dass hohe Immobilienquoten im Vergleich zu institutionellen Anlegern bei Menschen mit größerem Vermögen und keinem beruflichen/geschäftlichen Immobilienbezug eher Liebhaberei sind, weniger gut durchdachte Investition. Ja, der Effekt ist da, dass Privatvermögen höhere Immoquoten haben als bei den Anlegern, die fremdes Geld anlegen. Ich halte das jetzt erst Recht für einen Anlegerfehler. 

 

Zudem meinen über 50% der Befragten, dass ihre Aktienwerte am meisten zur Anlageperformance beigetragen haben, während dies nur 10% für die Immowerte meinen. Das stützt dann die Ansicht der institutionellen Anleger US–Banken mit 54% Aktienquote (inkl. private equity) bzw. 65% beim norwegischen Ölfonds.

Wenn dem so ist, deutest du dir die Statistik aber auch nur so, dass sie deinen Ansichten entspricht.

Zum einen unterschlägst du die Ausprägung der zusammengefassten Merkmale "important" mit 90% vs 60%. Immobilien werden also sehr wohl als Performance-Treiber gesehen, nur eben nicht als der wichtigste. Zum anderen ist die Motivation hinter den Immobilieninvestments doch gar nicht bekannt. Wenn sie als Sicherheit gedacht sind, ist die Performance-Betrachtung etwas einseitig.

 

 

edit:
Aber interessanter Bericht, danke!

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 12 Minuten schrieb thopueh:

Wenn dem so ist, deutest du dir die Statistik aber auch nur so, dass sie deinen Ansichten entspricht.

 

Das gilt für dich genau so. Wenn jemand für andere Geld rentabel anlegen muss wird dies für gewöhnlich mit Immobilienquote unter 10% gemacht. Auf welcher Basis soll ein privater Investor nun deutlich höhere Immoquoten fahren als die rationaleren Entscheidungen der Profis? Ich sehe den Grund immer noch nicht. Im Gegenteil, die "Beruhigung" von tom1956 tritt nicht ein, eher die Bestätigung, dass der Bias hin zu einer hohen Immoquote bei Privatanlegern ausgeprägt ist. Ja, das ist so, erneut bestätigt.

 

vor 12 Minuten schrieb thopueh:

Zum einen unterschlägst du die Ausprägung der zusammengefassten Merkmale "important" mit 90% vs 60%. Immobilien werden also sehr wohl als Performance-Treiber gesehen, nur eben nicht als der wichtigste. Zum anderen ist die Motivation hinter den Immobilieninvestments doch gar nicht bekannt. Wenn sie als Sicherheit gedacht sind, ist die Performance-Betrachtung etwas einseitig.

 

Immobilienanlagen sind keine sichere Anlage. Es besteht ein erhebliches Kursrisiko für den Grundstückswert der einzelnen Lage. Die auf das Grundstück gebaute Immobilie selber ist dagegen ein langlebiger Gebrauchsgegenstand, der jährlich Wert verliert und Instandhaltungskosten erzeugt. Zusammen ist das eine klassisch riskante Anlage. Die üblichen Anlageregeln gelten bei Immobilien genau so: breite Streuung ist notwendig um Einzelrisiken abzufedern, niedrige Kosten sind notwendig, damit es sich zuverlässig lohnt. Spricht alles für professionell bewirtschaftete Immobilien, z. B. über REITs oder offene Immobilienfonds. Kann man machen, der primäre Performancetreiber im Portfolio wird das eher nicht sein.

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thopueh
vor 13 Minuten schrieb tyr:

Das gilt für dich genau so. Wenn jemand für andere Geld rentabel anlegen muss wird dies für gewöhnlich mit Immobilienquote unter 10% gemacht. Auf welcher Basis soll ein privater Investor nun deutlich höhere Immoquoten fahren als die rationaleren Entscheidungen der Profis? Ich sehe den Grund immer noch nicht. Im Gegenteil, die "Beruhigung" von tom1956 tritt nicht ein, eher die Bestätigung, dass der Bias hin zu einer hohen Immoquote bei Privatanlegern ausgeprägt ist. Ja, das ist so, erneut bestätigt.

 

Ich bin mir noch unschlüssig, welche Schlussfolgerungen ich aus den Diagrammen ziehen soll. Ich möchte nur deutlich machen, dass Performance-Befragung aus meiner Sicht nicht die "Ansicht der institutionellen Anleger US–Banken stützt". Zumindest nicht, wenn man auch andere Kriterien als Performance zulässt.

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tyr
vor einer Stunde schrieb thopueh:

Ich möchte nur deutlich machen, dass Performance-Befragung aus meiner Sicht nicht die "Ansicht der institutionellen Anleger US–Banken stützt". Zumindest nicht, wenn man auch andere Kriterien als Performance zulässt.

 

Welche anderen Kriterien an eine Kapitalanlage außer Renditeaussicht (nach Kosten/Steuern/Inflation) im Verhältnis zum Risiko sind denn noch zulässig?

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StefanU
vor 31 Minuten schrieb tyr:

Welche anderen Kriterien an eine Kapitalanlage außer Renditeaussicht (nach Kosten/Steuern/Inflation) im Verhältnis zum Risiko sind denn noch zulässig?

z.B. psychologische Faktoren, soziokulturelle Faktoren: Wie wohl fühlt man sich mit einer Anlage, wie ist das soziale Prestige einer Anlage usw.

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tyr
vor 26 Minuten schrieb StefanU:

z.B. psychologische Faktoren, soziokulturelle Faktoren: Wie wohl fühlt man sich mit einer Anlage, wie ist das soziale Prestige einer Anlage usw.

 

Kann man machen, dann ist es aber vordergründig keine Kapitalanlage mehr, sondern ein Statussymbol und Liebhaberei. Spricht nichts dagegen, sollte dann nur ehrlich so gesehen werden.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 19 Stunden schrieb Hellerhof:

 

Oder aber er kann etwas mit dem Begriff Potentialwachstum* anfangen.

 

*Seite 27

Ich kann durchaus etwas mit dem Begriff anfangen. Trotzdem sind 0,8-1,0% über Potenzial alles andere als ein Boom für mich oder gar eine Überhitzung, die drohen könnte.

Das Wachstum definiert als Zuwachs des realen BIP, wird alleine deshalb schon ansteigen, weil einfach die Bevölkerung der Volkswirtschaft ansteigt. Die Bevölkerung steigt um mehr als 1%, dazu kommen noch Maßnahmen des Staates in diesem Zusammenhang, die Investitionen in den Immobilienmarkt, etc.. Das sind alles Faktoren, die das "Wachstum" fördern, aber nichts was mich eine Überhitzung befürchten lassen würde, weil "Einmaleffekte".

Hätten wir Lohnsteigerungen, die deutlich (und das sind nicht 1-2%) über der Inflationsrate liegen, wäre das ein Anzeichen für eine Überhitzung für mich.

 

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Günter Paul

Wer in Immos macht , der sichert ab und ist nicht vorrangig an Rendite interessiert  , die guten , zentralen Lagen bilden da eine Ausnahme .

 

Die selbstgenutzte ist Lebensqualität , insofern bei der Bewertung eben auch anderen Beurteilungskriterien zu unterziehen , immerhin unstrittig eine sinnvolle Rentenergänzung durch eingesparte Miete ..sofern natürlich bezahlt , aber bis 70 sollte man das locker machen .:D , wenngleich niedrige Zinsen bei gleicher Tilgung natürlich wesentlich längere Finanzierungszeiten erfordern .

 

Die Blase ist erst dann eine Blase , wenn die Zinsen steigen werden , denn dann dürfte sie platzen , woran ich so schnell jedenfalls nicht glaube , denn nach nunmehr 8 Jahren Wirtschaftsaufschwung werden wir ohnehin eine Rezession erleben , die Frage ist doch nur wann , soll ja einige geben , die sie schon spüren ;)...und genau dann sind Zinserhöhungen kontraproduktiv .

 

Wir brauchen also erhebliche Inflation die dann eine Zinserhöhung erlauben sollte , erst dann kann eine Blase eine Blase werden , denn dann steigen die Bauzinsen locker um 100 %...hört sich schlimm an , ist aber eine Kleinigkeit von derzeit 1,6 % auf 3,2 %  also doppelte Belastung bei der Hypothekenbedienung .

 

Interessant ist natürlich die Belastung der Öffentlichen Hand , hier werden Mietzuschüsse gegeben die ebenso wie die übernommenen Mieten für Alleinerziehende und Hartzer enorm steigen .

 

Wer heute noch glaubt dass eine Grundversorgung von 1000,- auskömmlich wäre , hat bei den Rahmenbedingungen den letzten Knall nicht gehört .

 

 

 

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Ramstein
vor 10 Minuten schrieb Günter Paul:

Wer in Immos macht , der sichert ab und ist nicht vorrangig an Rendite interessiert  , die guten , zentralen Lagen bilden da eine Ausnahme .

 

Das sehe ich ganz anders. Gewinnbringend der billige Kauf von Schrottimmobilien und die Vermietung nahe an der Wuchergrenze an sich nicht wehrende Randgruppen. Guten Charakter und ein Gewissen darf man da natürlich nicht haben.

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Warlock

Ein erheblicher Teil der deutschen Wohnimmobilien sind bessere Schrottimmobilien. Meine Sicht mag ein wenig verzerrt sein, da ich schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet tätig bin, allerdings ist auch an der Rhein-Schiene (Düsseldorf-Köln) einiges im argen. Leider sind auch etliche öffentliche Immobilien wie Schulen und Krankenhäuser nicht im besten Zustand.

 

Aus planungsrechtlichen Gründen wird oft viel zu lange an Bestandsimmobilien festgehalten und es wird nicht neu gebaut. Ich sehe das Problem hier oftmals in dem inkompetenten Personal der Kommunen. Ein weiteres ernstes Problem ist der Denkmalschutz. Hier werden oftmals profane Gebäude erhalten, was zu erheblichen Kosten führt. Es gibt daher sogar den ein oder anderen Bauherren der wartet bis die Immobilie einsturtzgefährdet ist um sie endlich abreißen zu dürfen.

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Juninho
Am ‎04‎.‎10‎.‎2017 um 17:51 schrieb Ramstein:

Das sehe ich ganz anders. Gewinnbringend der billige Kauf von Schrottimmobilien und die Vermietung nahe an der Wuchergrenze an sich nicht wehrende Randgruppen. Guten Charakter und ein Gewissen darf man da natürlich nicht haben.

 

Ein Gewissen muss man sich leisten können. Aufgrund des Gesetzes fallender Profitraten, muss mitunter eben geguckt werden wie und wo man sein Kapital ins Trockene bekommt. 

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Diogenes
· bearbeitet von Diogenes

Auch ich war in der kürzeren Vergangenheit gezwungen mir Gedanken über ein ImmoInvestment zu machen. Gemeint sind MFH oder WGH. In der von mir geprüften Stadt werden derzeit Kaufpreise vom Faktor 24 aufgerufen, d. h. die 24-fache Jahresmiete. Dies ergibt bei 60 % Fremdfinanzierung und nach Beerücksichtigung der verlorenen Kaufnebenkosten je nach Zinssatz, Abschreibung/Instandhaltung und Verwaltungskosten nur noch eine Eigenkapitalrendite von ca. 4 %. Das finde ich bereits einigermaßen mager, vor dem Hintergrund, dass man mit Aktien/ETF's wahrscheinlich auch 3 % schaffen kann und zwar mit einem Bruchteil der Arbeit und erheblich geringerem persönlichem Risiko. Berücksichtigt man die Versteuerung des Gewinns sowie eine angemessene Tilgung, so führt die bereits geringe Rendite zu einem sehr geringen Cashflow, der sich eben erst im Laufe der Jahre verbessert,  wenn (falls) die Mieten steigen. Jedenfalls bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass sich ein ImmoInvestment bei einem Faktor 24 trotz der Niedrigzinsen kaum mehr lohnt. Diejenigen, die Immos zu deutlich höheren Preisen (Faktoren) kaufen, wollen m. E. Geld in Sicherheit bringen bzw. spekulieren auf weiter steigende Preise o.ä.  

 

Grüße Diogenes

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Günter Paul
vor 15 Minuten schrieb Diogenes:

Auch ich war in der kürzeren Vergangenheit gezwungen mir Gedanken über ein ImmoInvestment zu machen. Gemeint sind MFH oder WGH. In der von mir geprüften Stadt werden derzeit Kaufpreise vom Faktor 24 aufgerufen, d. h. die 24-fache Jahresmiete. Dies ergibt bei 60 % Fremdfinanzierung und nach Beerücksichtigung der verlorenen Kaufnebenkosten je nach Zinssatz, Abschreibung/Instandhaltung und Verwaltungskosten nur noch eine Eigenkapitalrendite von ca. 4 %.

 

Ja , die Größenordnung dürfte wohl stimmen , man kann natürlich auch anders vorgehen  ,  insbesondere was Rücklagen und Instandhaltung angeht , ebenso beim Anteil der Fremdfinanzierung , der durchaus höher sein sollte , aber das würde hier mit Sicherheit zu weit führen .

 

Deine ETFs werden wahscheinlich im Krisenfall zeigen , wie sie fallen können ,;) deswegen ist für mich der Immo Bereich anders zu bewerten ,

meiner Meinung nach so , wie ich es weiter oben schon beschrieben habe..

 

""Wer in Immos macht , der sichert ab und ist nicht vorrangig an Rendite interessiert  , ...."".

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Günter Paul
· bearbeitet von jogo08
Schon wieder politische Agitation!
vor 3 Stunden schrieb Warlock:

Ein erheblicher Teil der deutschen Wohnimmobilien sind bessere Schrottimmobilien. Meine Sicht mag ein wenig verzerrt sein, da ich schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet tätig bin, allerdings ist auch an der Rhein-Schiene (Düsseldorf-Köln) einiges im argen. Leider sind auch etliche öffentliche Immobilien wie Schulen und Krankenhäuser nicht im besten Zustand.

Wie Recht du hast , wer im Ruhrgebiet unterwegs ist , der weiß , wovon du redest .

 

vor 3 Stunden schrieb Warlock:

Aus planungsrechtlichen Gründen wird oft viel zu lange an Bestandsimmobilien festgehalten und es wird nicht neu gebaut. Ich sehe das Problem hier oftmals in dem inkompetenten Personal der Kommunen. Ein weiteres ernstes Problem ist der Denkmalschutz. Hier werden oftmals profane Gebäude erhalten, was zu erheblichen Kosten führt. Es gibt daher sogar den ein oder anderen Bauherren der wartet bis die Immobilie einsturtzgefährdet ist um sie endlich abreißen zu dürfen.

 

Das könnte man vermuten , in Wahrheit handelt es sich im Immo Bereich Ruhrgebiet um eine andere Clientel " Bauherren " , die machen in der Tat Flächenübergreifend das , was Ramstein erwähnt hat , nämlich

 

"" Gewinnbringend der billige Kauf von Schrottimmobilien und die Vermietung nahe an der Wuchergrenze an sich nicht wehrende Randgruppen.""

 

Man kann natürlich nicht einfach abreißen und Neubauten errichten , die Stadtplanungsämter wollen natürlich schon Stadtbilder durch Charakteristka der Straßenzüge erhalten , das gilt auch für desolate Fassaden hinter denen sich Wohnungen verbergen in denen man kaum leben kann .

 

Dennoch will man keine Neubauten in "gewachsenen " Zeilen , man bevorzugt Sanierungen .

 

Das Problem ist leider , dass sich in solchen Bereichen Gesellschaftliche Veränderungen ergeben , die auch keine Investoren mehr auftauchen lassen , die an der Erstellung von Neubauten interessiert sind , so etwas rechnet sich nicht in solchen Umgebungen , die finden dort keine Mieter mehr , die bereit sind die rentierlichen Mietpreise zu zahlen .

 

Bei Denkmalgeschützten Gebäuden kann es  durchaus interessant sein aus Steuerlichen Grunden zu investieren , handelt es sich um eine Immobilie, die vermietet wird, können die Modernisierungskosten acht Jahre lang mit jeweils neun und vier weitere Jahren lang mit jeweils sieben Prozent steuerlich geltend gemacht werden , aber dann muss auch das Umfeld für derartige Investitionen stimmen .

 

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Ramstein
Zitat

Lassen sich Anlagestile aus Charaktereigenschaften ableiten?

Wie sich nach ein wenig Recherche herausstellt, hat Finnland neben einem kalten Klima auch eine recht eigene Einstellung zum Datenschutz, die sich sehr von den Praktiken in den USA unterscheidet. Die Autoren waren in der Lage, anhand der Akten der zentralen finnischen Wertpapierverwahrstelle zu ermitteln, in welchen Aktien Anleger aus Finnland wann investiert waren sowie die Anzahl der jeweiligen Aktien und der Wert jeder Position. Darüber hinaus hatten sie Zugang zu den Ergebnissen von Psychologietests der Investoren aus Nordfinnland ab dem Jahrgang 1966. Zumindest für Anlageanalysten ist Finnland also der Himmel auf Erden!

Aus den Details der beiden Typologien haben die beiden Autoren unter Verwendung der Portfoliodaten der finnischen Wertpapierverwahrstelle und des TCI-Tests folgende Anlegermerkmale zusammengebastelt:

  1. Extravagante Menschen bevorzugen bei Investments großkapitalisierte Wachstumswerte;
  2. Impulsive Menschen bevorzugen kleinkapitalisierte Wachstumsaktien;
  3. Sentimentale Menschen bevorzugen kleinkapitalisierte Substanzwerte;
  4. Gesellige Menschen bevorzugen generell Nebenwerte (mit einer leichten Schlagseite hin zu Substanzwerten).

Das psychologische Profil, auf das sich die Wissenschaftler stützen, gibt die Ergebnisse des sogenannten „Temperament and Character Inventory“ (TCI) Tests wider, der Temperament- und Charaktereigenschaften prüft. Wie die Autoren darlegen wird dieser Test „umfassend in Bereichen der Medizin und der Psychiatrie eingesetzt.“

 

Ich meine: Ist das noch repräsentativ?

 

PS: Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe,

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