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no_clue

Zypern

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BondWurzel
Kauft rechtzeitig alle Sachen, die ihr im Alter brauchen könnt und die haltbar sind, Kleidung, Möbel, Weinkeller, Cognac, Bücher, Musikanlage, das werden sie euch nicht wegnehmen
:lol: :lol: :lol:

 

 

Aber das werden sie doch auch nicht. Es gibt aber nunmal kaum zypriotische Bankanleihen zum rasieren.

 

Und dass Zypern vor allem Probleme mit insolventen Banken und nicht mit den eigenen Staatsschulden (vor Bankenrettung) hat, war doch auch bekannt.

 

Ich meinte damit nicht Bankanleihen, sondern Staatsanleihen.

 

Der Staat hilft den Banken, würde sich damit überschulden, bekommt dafür "Hilfe" vom Dreier, zwingt die Einleger ihre Einlagen in Bank-Aktien umzuwandeln und verschont bisher aus diversen (teilweise unbekannten) Gründen die Käufer von zyprischen Anleihen.

die Staatsbonds bringen doch nichts bei 70 Milliarden Bankeinlagen, besser noch die Staatsbonität retten als alles zusammen.

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asche
Der Staat hilft den Banken, würde sich damit überschulden, bekommt dafür "Hilfe" vom Dreier, zwingt die Einleger ihre Einlagen in Bank-Aktien umzuwandeln und verschont bisher aus diversen (teilweise unbekannten) Gründen die Käufer von zyprischen Anleihen.

Warum sollte der Staat den Banken (und damit den Bankengläubigern) auf Kosten der Staatsgläubiger helfen??

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finisher

Warum sollte der Staat den Banken (und damit den Bankengläubigern) auf Kosten der Staatsgläubiger helfen??

Um die zyprische Wirtschaft zu schonen? Stichwort Wirtschaftseinbruch.

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checker-finance
Ich hatte mich ja auch schwer darüber aufgeregt, daß insbesondere in der beta-Version des Planes auch Sparguthaben geschröpft werden sollen.

Unter anderem auch, weil für Viele das Gesparte die Altersvorsorge ist.

 

Wenn jetzt aber z.B. die Renten um 3% gekürzt werden, für die ja auch Beiträge gezahlt wurden und entsprechende Ansprüche bestehen, sehe ich die ursprünglich geplante Kürzung der "kleinen" Sparguthaben um 6,5% nicht mehr als so dramatisch an.

 

Anders gesagt: Wenn der Staat mit einem Handstreich die Renten kürzt, warum sollten die (gut verzinsten) Sparguthaben verschont bleiben?

(Mal abgesehen von der Einzelfall-Gerechtigkeit, die sicherlich immer wieder problematisch sein kann)

 

Gruß, Michael

 

Wenn's denn nur die Sparguthaben wären. Es trifft meiner Erinnerung nach alle Einlagen, d. h. auch die Geschäftskonten von Firmen, die selbst vielleicht stark verschuldet sind und auf dem Einlagenkonto Cash für eine anstehende Tilgung angesammelt haben.

 

Es wird also nicht Netto-Vermögen belastet, sondern ohne Rücksicht auf Verbindlichkeiten die technischen Bankguthaben.

 

Damit sind doch Firmeninsolvenzen vorprogrammiert.

 

Interessant wäre, ob die Steuern auf die Einlagen wenigstens noch als steuerliche Verluste abgesetzt werden können.

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asche

@checker-finance: Das dürfte keine Steuer, sondern eine insolvenznahe Sonder-Restrukturierung sein. Die erste (abgelehnte) Lösung war steuer-basiert.

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security
Der Staat hilft den Banken, würde sich damit überschulden, bekommt dafür "Hilfe" vom Dreier, zwingt die Einleger ihre Einlagen in Bank-Aktien umzuwandeln und verschont bisher aus diversen (teilweise unbekannten) Gründen die Käufer von zyprischen Anleihen.

Warum sollte der Staat den Banken (und damit den Bankengläubigern) auf Kosten der Staatsgläubiger helfen??

 

In erster Linie möchte der Staat sich selbst helfen, auf wessen Kosten das geschieht, ist wohl für ihn unerheblich.

 

Das Problem ist nur, wenn es bei den Banken nicht läuft, läuft es auch bei den Staatsfinanzen nicht rund.

 

Um auf die Frage zurückzukommen: Der Staat könnte sich selbst auf Kosten der Staatsgläubiger helfen, um dann den Banken zu helfen. Die formal rechtliche Sicht ist meistens eine ganz andere als die wirtschaftliche.

 

Ist denn überhaupt den Banken damit geholfen, dass niemand mehr eine Einlage tätigen möchte? Für ein paar Jahre wäre das Geld der Einleger ja gebunden, aber irgendwann kommt wieder die Freigabe. Ich würde das Geld dann nicht mehr zur Bank bringen.

 

Es ist wohl eher so, dass es viel zu wenig zu restrukturieren gibt, bei den Staatsanleihen. Gerade mal ein kleiner Teil der ca. 3.8 Mrd XS-Bonds, weil zyprische Banken auch einiges davon halten. Die institutionellen dürften auch eine Sperrminorität haben. Man müsste auch juristisch sauber argumentieren, warum, trotz expliziter Erwähnung des englischen Rechts, doch das zyprische Recht angewendet werden soll. Alles bei Gulati, Buchheit u. Co. nachzulesen, wenn ich mich nicht vertue. http://ftalphaville.ft.com/files/2013/03/SSRN-id2235359.pdf

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asche

@Security: Schon klar, dass Banken eine wirtschaftliche Sonderstellung haben. Aber nochmal: Warum sollten die Bankgläubiger(!) darauf vertrauen dürfen, besser als Gläubiger anderer Industriezweige und von Staaten behandelt zu werden?

 

Man müsste auch juristisch sauber argumentieren, warum, trotz expliziter Erwähnung des englischen Rechts, doch das zyprische Recht angewendet werden soll. Alles bei Gulati, Buchheit u. Co. nachzulesen, wenn ich mich nicht vertue. http://ftalphaville.ft.com/files/2013/03/SSRN-id2235359.pdf

Nein.

 

Buchheit und co. argumentieren nicht, dass man zypriotisches Recht auf die englischem Recht unterliegenden Anleihen anwenden solle, insbesondere nicht im verlinkten Artikel.

 

Unter http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2205704 argumentieren Buchheit & co. vielmehr, dass man über den Umweg des (supranationalen) europäischen Rechts die Zwangsvollstreckung vor Gerichten der Euro-Staaten erschweren und so einem holdout das Leben vermiesen könnte:

 

"This article argues that a simple amendment of the [ESM treaty] could immunize within the confines of the Eurozone the assets of a Eurozone country receiving ESM bailout assistance from attachment by litigious holdout creditors. By thus increasing the difficulties that holdouts would face in enforcing court judgments against a debtor country, the objective of the amendment is to deflate creditor expectations that staying out of an ESM-supported sovereign debt restructuring will lead to a preferential recovery for the holdouts."

 

Es geht also darum, die Anreize zur Zustimmung der Änderung von Anleihebedingungen (mittels existierender CACs) zu erhöhen.

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BondWurzel

isländische Staatsanleihen wurden auch nicht angetastet, Bankbonds wurden radiert; ähnliches auch in Kasachstan bei BTA und Alliance, auch hier wurden Staatsbonds nicht angerührt..

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asche
isländische Staatsanleihen wurden auch nicht angetastet, Bankbonds wurden radiert; ähnliches auch in Kasachstan bei BTA und Alliance, auch hier wurden Staatsbonds nicht angerührt..

Eben. Irland war's ja auch ähnlich. Oder USA (Lehman und haufenweise kleine Banken). Oder Deutschland (Pfandbriefbank). Ob in England bei der Bankenrettung Bankgläubiger rasiert wurden, weiss ich nicht.

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security
· bearbeitet von security

@Security: Schon klar, dass Banken eine wirtschaftliche Sonderstellung haben. Aber nochmal: Warum sollten die Bankgläubiger(!) darauf vertrauen dürfen, besser als Gläubiger anderer Industriezweige und von Staaten behandelt zu werden?

 

Man müsste auch juristisch sauber argumentieren, warum, trotz expliziter Erwähnung des englischen Rechts, doch das zyprische Recht angewendet werden soll. Alles bei Gulati, Buchheit u. Co. nachzulesen, wenn ich mich nicht vertue. http://ftalphaville....N-id2235359.pdf

Nein.

 

Buchheit und co. argumentieren nicht, dass man zypriotisches Recht auf die englischem Recht unterliegenden Anleihen anwenden solle, insbesondere nicht im verlinkten Artikel.

 

Unter http://papers.ssrn.c...ract_id=2205704 argumentieren Buchheit & co. vielmehr, dass man über den Umweg des (supranationalen) europäischen Rechts die Zwangsvollstreckung vor Gerichten der Euro-Staaten erschweren und so einem holdout das Leben vermiesen könnte:

 

"This article argues that a simple amendment of the [ESM treaty] could immunize within the confines of the Eurozone the assets of a Eurozone country receiving ESM bailout assistance from attachment by litigious holdout creditors. By thus increasing the difficulties that holdouts would face in enforcing court judgments against a debtor country, the objective of the amendment is to deflate creditor expectations that staying out of an ESM-supported sovereign debt restructuring will lead to a preferential recovery for the holdouts."

 

Es geht also darum, die Anreize zur Zustimmung der Änderung von Anleihebedingungen (mittels existierender CACs) zu erhöhen.

 

Dieses Paper http://papers.ssrn.c...ract_id=2205704 ist eher allgemein gehalten und nicht mehr up to date. Es gibt ein anderes Paper, das explizit auf den Fall Zyperns eingeht (habe ich leider nicht im Moment zur Verfügung.).

Außerdem gibt es ein Video, in dem Gulati vor Studenten einer zyprischen Uni spricht und inhaltlich, denke ich, genau das sagt, was ich geschrieben habe, als ich ihn zitierte. Etwas unscharf zitiert, gibt es eine Hintertür, die es dem Staat erlaubt, trotz explizit erwähntem englischen Recht, zyprisches anwenden zu können. Juristisch ist diese Hintertür natürlich nicht wasserdicht, man könnte wohl gegen Vieles erfolgreich klagen.

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asche
Dieses Paper http://papers.ssrn.c...ract_id=2205704 ist eher allgemein gehalten und nicht mehr up to date. Es gibt ein anderes Paper, das explizit auf den Fall Zyperns eingeht (habe ich leider nicht im Moment zur Verfügung.).

Wenn Du es nochmal findest, bin ich für einen Hinweis dankbar - habe bei kurzem googlen meist nur das o.g. dreiseitige Cyprus-paper gefunden, das aber keine Anwendung zypriotischen Rechts auf die XS-Anleihen behandelt.

 

Video: Vermutlich meinst Du

(danke für den Hinweis):

 

1. Häßliche Lösung (=Gulati): Bestehende CAC nutzen, aber die Anleihebedingungen genau darauf untersuchen, ob man irgendwie "leverage", daher Verhandlungsmasse, schaffen kann, mit der man die bondholder zur Zustimmung bringen kann --> Auslegung der Anleihebedingungen im Vergleich zu üblichem Wortlaut:

- Negativverpflichung (negative pledge)(ab ca. 12:30m): Möglichkeit der (vollen) Besicherung von "Umtauschanleihen"?

- Payment clause (ab ca. 15:30m): Anwendung zypriotischen Rechts als "applicable law" für etwaige Zahlungen?

- sovereign immunity waiver: loophole "[property] necessary for the proper functioning of the Republic" - weiter Schutz vor holdout-Zwangsvollstreckungsmaßnahmen?

 

2. Elegante Lösung (=Buchheit): leider nicht mehr Teil dieses Videos.

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security
· bearbeitet von security

Video: Vermutlich meinst Du

(danke für den Hinweis)

 

 

Genau das meinte ich, ja.

 

Etwa ab der 17ten Minute argumentiert Gulati, dass folgende Aussage "All payments are subject in all cases to any applicable fiscal or other laws, regulations and directives..." (Nr. 7 c im Offering Circular S. 24) die Anwendung des englischen Rechts (Nr. 19 a S. 33) in Frage stellt.

 

Und ab 18:15 reitet er noch weiter darauf herum und sagt, dass er völlig falsch lag, als er einmal meinte, die zyprischen XS-Bonds könnten nicht restrukturiert werden. Er experimentiert sogar mit dem Gedanken ein zyprisches Gesetz zu erlassen und damit vorerst alle Zahlungen an die zyprische Zentralbank zu tätigen, anstatt an die Anleihegläubiger.

 

In meinen Augen sehr abenteuerlich, aber er ist nun mal der Experte auf dem Gebiet und nicht ich.

 

Dann präsentiert er weitere Möglichkeiten Anleihegläubiger zu verarschen und möchte wohl ausdrücken, dass man immer verarschen kann, man muss es nur wollen.

 

Das ist wohl auch die zentrale Frage: Möchte Zypern sowohl den Einlegern, als auch den Anleihe-Investoren klar zu verstehen geben, dass es eine schlechte Idee ist, das Geld bei zyprischen Banken anzulegen, resp. zyprische Anleihen zu kaufen?

 

Wenn sie auch die Anleihe-Investoren vergraulen wollen, dann werden sie das tun. Zeitweise gewinnen können sie dabei jedoch nicht so viel, wie beim Besch*****n der Einleger.

 

Das Video läßt sich auch folgendermaßen zusammenfassen: Auf XS-Bonds zyprisches Recht anwenden, oder voll bedienen. Ein Votum für eine irgendwie geartete Restrukturierung wird man mit den genannten "Anreizen" wohl nicht erreichen können.

Also entweder Zwang oder volle Rückzahlung.

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Marius
Der Staat hilft den Banken, würde sich damit überschulden, bekommt dafür "Hilfe" vom Dreier, zwingt die Einleger ihre Einlagen in Bank-Aktien umzuwandeln und verschont bisher aus diversen (teilweise unbekannten) Gründen die Käufer von zyprischen Anleihen.

Warum sollte der Staat den Banken (und damit den Bankengläubigern) auf Kosten der Staatsgläubiger helfen??

 

das hatte er bisher getan, nun mit SNS die erste Kehrtwendung und mit Zypern die nächste, dass ist die Kehrtwendung die disselblohm meint

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

die Zyprioten müssen ihr Geld zusammenkriegen aus den Bankeinlagen, ansonsten schwingt der Hammer der Troika jetzt mit....die Griechen dürfen auch nur noch vorsprechen...es bleibt spannend... B)

 

das hatte er bisher getan, nun mit SNS die erste Kehrtwendung und mit Zypern die nächste, dass ist die Kehrtwendung die disselblohm meint
..und steht bald alleine da.

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Maikel

Wenn's denn nur die Sparguthaben wären. Es trifft meiner Erinnerung nach alle Einlagen, d. h. auch die Geschäftskonten von Firmen, die selbst vielleicht stark verschuldet sind und auf dem Einlagenkonto Cash für eine anstehende Tilgung angesammelt haben.

Ja, das ist insbesondere ein Problem der aktuellen Lösung.

 

Es wird also nicht Netto-Vermögen belastet, sondern ohne Rücksicht auf Verbindlichkeiten die technischen Bankguthaben.

Halte ich nach wie vor für problematisch; deshalb auch meine Anmerkung mit der Einzelfallgerechtigkeit.

 

Ich hatte mich schon bewußt auf die "Sparguthaben" bezogen.

 

Gruß, Michael

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Wenn Bauern Top-Euro-Jobs bekommen...

 

The Euro Can’t Afford Dijsselbloem’s Rookie Mistakes

Dijsselbloem’s contributions to the contentious Cyprus bailout negotiations last week bear out his lack of experience and may yet do real damage to the euro area by sowing ever more doubt in the minds of investors and depositors about the intentions of the currency zone’s top policy makers.

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Marius

die Zyprioten müssen ihr Geld zusammenkriegen aus den Bankeinlagen, ansonsten schwingt der Hammer der Troika jetzt mit....die Griechen dürfen auch nur noch vorsprechen...es bleibt spannend... B)

 

das hatte er bisher getan, nun mit SNS die erste Kehrtwendung und mit Zypern die nächste, dass ist die Kehrtwendung die disselblohm meint
..und steht bald alleine da.

 

das müssen wir wohl erst mal abwarten

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security

2. Elegante Lösung (=Buchheit): leider nicht mehr Teil dieses Videos.

 

Direkt daneben, auch bei duröhre:

 

Er sagt, dass es wohl im Endeffekt darauf hinausläuft, Laufzeiten zu verlängern.

 

Irgendwann nach deutschen Wahlen prophezeit er OSIs (Official Sector Involvement).

 

Folgendes Szenario hält er anscheinend für denkbar: Kapitalmarktfähigkeit aufrechterhallten, Anleihen voll bedienen und damit die zyprischen Institutionellen schonen, die dick in zyprischen Bonds investiert sind.

 

Aber, wie gesagt, auch irgendwie geartete Laufzeitenverlängerungen.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

die Zyprioten müssen ihr Geld zusammenkriegen aus den Bankeinlagen, ansonsten schwingt der Hammer der Troika jetzt mit....die Griechen dürfen auch nur noch vorsprechen...es bleibt spannend... B)

 

..und steht bald alleine da.

 

das müssen wir wohl erst mal abwarten

wenn man das in Holland - SNS Bank - oder Frankreich - Dexia - gemacht hätte, hätten die Sozis den Hosenboden voll gekriegt....wer im Euro-Raum mit sowas rechnen muss, wird nicht dort investieren oder das Firmenkonto führen, der Schaden ist schon da und würde nur noch grösser werden....zu Hause hat Distelblume die Einleger geschont, er weiß warum, und den Steuerzahler belastet und einige Bondholder, am kleinen Zypern kann man sich austoben, aber das kann nach Hinten losgehen. Einzig die schlapperen Länder müssen langsam Haushaltsdiszplin einführen, anstatt Banken zu retten...Hollande vertreibt in France auch schon das Geld....weiter so...in anderen Ländern lockt man die Investoren. Der Euro wird dann nur noch schneller platzen.

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Karl Napf

Wenn die Laufzeiten der bestehenden Anleihen auf irgendwas in Richtung 22 Jahre verlängert werden, dann fällt der Kurs der neuen Anleihen ungefähr auf das Niveau der Neugriechen, also auf - sagen wir mal - 50%.

  • Die 2013er-Anleihe kostet derzeit 94%. Mit ihr kann man also 6 Punkte gewinnen und 44 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2013 bei mehr als 88% liegen.
  • Die 2014er-Anleihe kostet derzeit 77,5%. Mit ihr kann man also 22,5 Punkte gewinnen und 27,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2014 bei mehr als 55% liegen.
  • Die 2015er-Anleihe kostet derzeit 67,5%. Mit ihr kann man also 32,5 Punkte gewinnen und 17,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2015 bei mehr als 35% liegen.
  • Die 2020er-Anleihe kostet derzeit 59,5%. Mit ihr kann man also 40,5 Punkte gewinnen und 9,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2020 bei mehr als 19% liegen.

Bei einer noch stärkeren Haircut-Quote werden alle Anleihen schlechter, ohne dass sich das Verhältnis zwischen ihnen wesentlich verschiebt. Die Zinskupons habe ich jeweils ausgeblendet, da sie sich von anderen Anleihen mittleren bis hohen Risikos nicht so stark unterscheiden. Fakt ist in jedem Falle, dass die reine Renditebetrachtung bei den kurzen Laufzeiten in die Irre führt.

 

Hinzu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit für die Tilgung längerer Laufzeiten steigt, falls die 2013er-Anleihe getilgt wurde, weil diese das größte Volumen am Markt hat und sich daher besonders für einen Haircut eignet: Wenn man die noch tilgt, dann macht ein Verlängern der drei anderen Anleihen auch nicht mehr viel aus.

 

Das Chance-Risiko-Verhältnis der 2013er-Anleihe erscheint mir nach wie vor nicht attraktiv. Bei der 2020er ist ein Haircut schon weitgehend eingepreist; wenn die Umtausch-Anleihe ähnlich rentieren sollte wie die Neugriechen, dann wäre man in wenigen Jahren zumindest wieder bei seinem Einstandspreis. Am spannendsten finde ich die beiden mittleren Laufzeiten; vielleicht besteht der Königsweg darin, eine von diesen nach der Tilgung der 2013er-Anleihe zu kaufen.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Wenn die Laufzeiten der bestehenden Anleihen auf irgendwas in Richtung 22 Jahre verlängert werden, dann fällt der Kurs der neuen Anleihen ungefähr auf das Niveau der Neugriechen, also auf - sagen wir mal - 50%.

  • Die 2013er-Anleihe kostet derzeit 94%. Mit ihr kann man also 6 Punkte gewinnen und 44 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2013 bei mehr als 88% liegen.
  • Die 2014er-Anleihe kostet derzeit 77,5%. Mit ihr kann man also 22,5 Punkte gewinnen und 27,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2014 bei mehr als 55% liegen.
  • Die 2015er-Anleihe kostet derzeit 67,5%. Mit ihr kann man also 32,5 Punkte gewinnen und 17,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2015 bei mehr als 35% liegen.
  • Die 2020er-Anleihe kostet derzeit 59,5%. Mit ihr kann man also 40,5 Punkte gewinnen und 9,5 Punkte verlieren. Um damit auf Pari zu kommen, muss die Wahrscheinlichkeit einer Tilgung 2020 bei mehr als 19% liegen.

Bei einer noch stärkeren Haircut-Quote werden alle Anleihen schlechter, ohne dass sich das Verhältnis zwischen ihnen wesentlich verschiebt. Die Zinskupons habe ich jeweils ausgeblendet, da sie sich von anderen Anleihen mittleren bis hohen Risikos nicht so stark unterscheiden. Fakt ist in jedem Falle, dass die reine Renditebetrachtung bei den kurzen Laufzeiten in die Irre führt.

 

Hinzu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit für die Tilgung längerer Laufzeiten steigt, falls die 2013er-Anleihe getilgt wurde, weil diese das größte Volumen am Markt hat und sich daher besonders für einen Haircut eignet: Wenn man die noch tilgt, dann macht ein Verlängern der drei anderen Anleihen auch nicht mehr viel aus.

 

Das Chance-Risiko-Verhältnis der 2013er-Anleihe erscheint mir nach wie vor nicht attraktiv. Bei der 2020er ist ein Haircut schon weitgehend eingepreist; wenn die Umtausch-Anleihe ähnlich rentieren sollte wie die Neugriechen, dann wäre man in wenigen Jahren zumindest wieder bei seinem Einstandspreis. Am spannendsten finde ich die beiden mittleren Laufzeiten; vielleicht besteht der Königsweg darin, eine von diesen nach der Tilgung der 2013er-Anleihe zu kaufen.

 

Das Risiko ist natürlich da, die 13er bietet dafür zu wenig Rendite...ich hatte die 20er bei 58,50 nochmal aufgestockt. Die 15er notiert schon bei 71%.

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Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Sehe ich prinzipiell ähnlich. Die theoretischen Renditen p.a. zu vergleichen ist nur bedingt aussagekräftig.

 

Ob die Bedienung des 2013 aber automatisch die anderen "absichert", das sehe ich kritisch, da z.B. Gr im August 2011 noch bediente um dann 2012 den Halsabschneider zu spielen, ist allerdings auch von den Volumina eine ganz andere Hausnummer gewesen.

 

Den Knackpunkt sehe ich bei der notwendigen Genehmigung durch die Länderparlamente. Die Alternative holt auf Kosten der Union gewaltig auf. Zwar versucht das Staatsfernsehen die noch klein zu reden, aber diese Manipulation wird immer schwieriger. Die Zustimmung zur Rettung bei Zypern könnte Merkel den Wahlsieg kosten. Da kommt noch ordentlich Gegenwind.

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BondWurzel

Sehe ich prinzipiell ähnlich. Die theoretischen Renditen p.a. zu vergleichen ist nur bedingt aussagekräftig.

 

Ob die Bedienung des 2013 aber automatisch die anderen "absichert", das sehe ich kritisch, da z.B. Gr im August 2011 noch bediente um dann 2012 den Halsabschneider zu spielen, ist allerdings auch von den Volumina eine ganz andere Hausnummer gewesen.

 

Den Knackpunkt sehe ich bei der notwendigen Genehmigung durch die Länderparlamente. Die Alternative holt auf Kosten der Union gewaltig auf. Zwar versucht das Staatsfernsehen die noch klein zu reden, aber diese Manipulation wird immer schwieriger. Die Zustimmung zur Rettung bei Zypern könnte Merkel den Wahlsieg kosten. Da kommt noch ordentlich Gegenwind.

die Alternativen werden auch schnell wieder versinken...

 

IMF Reaches Staff-Level Agreement with Cyprus on a €1 Billion Extended Fund Facility Arrangement

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