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Incrivel

Paul Krugman - The President Surrenders

 

Tea Party's War on America

 

Die beiden Kommentare fassen das Dilemma der amerikanischen Politik sehr gut zusammen. Auf der einen Seite ein in dieser Sache extrem schwacher Präsident, auf der anderen Seite eine Bewegung von Extremisten, denen offensichtlich zur Erreichung ihrer fragwürdigen politischen und gesellschaftlichen Ziele jedes Mittel recht ist.

 

Was die ökonomischen Aussagen angeht erweist sich Krugman (mal wieder) als Reinkarnation von John Maynard Keynes.

 

Sorry aber wenn Keynes Paul Krugman kennen würde, würde er sich bei so einer Aussage im Grabe umdrehen. Krugman ist nicht mehr als ein populistischer Kolumnist/Polemiker/Komiker, der sich viel zu oft zu Dingen äußert von denen er absolut keine Ahnung hat. Aber leider findet er mit seinen kruden Thesen auch noch Gehör nur weil einige im Nobelkomitee der Meinung waren das seine Handelstheorie nobelpreiswürdig ist.

 

 

Das die Staatsverschuldung, wenn es nach ihm ginge, auch gerne bei 500% liegen könnte ist hinlänglich bekannt und er würde auch dann zu gern noch munter weiter Schulden machen. Ich erinnere nur mal an seine Forderung nach Sanktionen gegen Deutschland wenn wir nicht mehr Schulden machen. :blink: Also was soll man von dem Herrn schon für einen Artikel erwarten wenn es um die Defizitgrenze geht?

Und ich muss sagen er hat mich in dem oben verlinkten Artikel mal wieder nicht enttäuscht: "wir brauchen mehr Schulden....ich haße Republikaner...Staatsausgaben sind wirklich das einzige Mittel gegen Rezession...wir brauchen unbedingt noch mehr Schulden....Politiker sind alle unfähig ich weiss es besser...". Damit kommt er zwar nicht an seine Best Ofs ran aber übers Bild Niveau schafft er es auch mal wieder nicht hinaus.

 

Hier mal noch meine persönlichen Best Ofs von ihm:

"Deutschland ist die größte Konjunkturbremse in der Wirtschaftskrise und macht alles falsch im Gegensatz zu den USA"...jupp das haben wir ja gesehen...

"Ich würde gern deutlich mehr als 5% Defizit von Deutschland sehen ansonsten würde ich Sanktionen befürworten"...ich würde auch Sanktionen befürworten... gegen Herrn Krugman und dummdreiste Aussagen ;)

"Die OECD will die Welt in den Ruin treiben"...weil sie die FED daran erinnert hat sich auch mal ausnahmsweise wieder um die Geldwertstabilität zu kümmern

"Axel Weber wird für den Untergang des Euro sorgen"...weil er nicht sein Konzept des bedingungslosen Gelddruckens unterstützen wollte

"England spart sich zu Tode"... während die Investitionen drastisch gestiegen sind

"Östereich steht kurz vorm Staatsbankrott"... als die Staatsverschuldung bei 65% stand

"die amerikanische Autoindustrie wird binnen 3 Monaten untergehen"...deren Existenz er wenige Jahre zuvor noch wissenschaftlich begründet hat, wohl gemerkt in genau der Arbeit, für die er den Nobelpreis bekommen hat

"Inflation ist ein Märchen der Welt steht eine große Deflation bevor"...mittlerweile steht die USA bei 3,6% Inflation

"Steinbrück und Merkel sind intellektuell etwas zurückgeblieben"...mein favorite ^^

 

Naja manche Menschen sind halt wie Pauken, je hohler sie sind desto lauter tönen sie.

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Archimedes
Senate Passes Debt Plan to Avert Default

The bipartisan vote was 74-26 , a margin that belied the intensity of a fight that has left both parties bruised and exhausted.

http://www.nytimes.c...al.html?_r=1

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Rotkehlchen

Sorry aber wenn Keynes Paul Krugman kennen würde, würde er sich bei so einer Aussage im Grabe umdrehen. Krugman ist nicht mehr als ein populistischer Kolumnist/Polemiker/Komiker, der sich viel zu oft zu Dingen äußert von denen er absolut keine Ahnung hat. Aber leider findet er mit seinen kruden Thesen auch noch Gehör nur weil einige im Nobelkomitee der Meinung waren das seine Handelstheorie nobelpreiswürdig ist.

 

Huch, das ist starker Tobak. Ohne das jetzt werten zu wollen verstehe ich nicht ganz warum man Menschen, die eine andere Sicht der Dinge vertreten immer gleich als ahnungslos bezeichnen muss.

 

Das die Staatsverschuldung, wenn es nach ihm ginge, auch gerne bei 500% liegen könnte ist hinlänglich bekannt und er würde auch dann zu gern noch munter weiter Schulden machen.

 

Wenn ich sage, dass diese Einstellung meines Erachtens unter gewissen Voraussetzungen durchaus sinnvoll sein kann, habe ich dann auch keine Ahnung?

 

Ich erinnere nur mal an seine Forderung nach Sanktionen gegen Deutschland wenn wir nicht mehr Schulden machen. :blink:

 

Dazu später mehr, wenn ich mich mit deinen einzelnen Krugman-Zitaten auseinandersetze.

 

Also was soll man von dem Herrn schon für einen Artikel erwarten wenn es um die Defizitgrenze geht?

Und ich muss sagen er hat mich in dem oben verlinkten Artikel mal wieder nicht enttäuscht: "wir brauchen mehr Schulden....ich haße Republikaner...Staatsausgaben sind wirklich das einzige Mittel gegen Rezession...wir brauchen unbedingt noch mehr Schulden....Politiker sind alle unfähig ich weiss es besser...". Damit kommt er zwar nicht an seine Best Ofs ran aber übers Bild Niveau schafft er es auch mal wieder nicht hinaus.

 

Krugman will doch weniger darauf hinaus, dass vor allem mehr Schulden nötig sind. Vielmehr geht es ihm darum, dass die Reduzierung staatlicher Ausgaben in der jetztigen Situation, also im vor allem in den USA äußerst zaghaften und hauptsächlich liquiditätsgetriebenen Aufschwung, äußerst gefährlich ist. Im Prinzip ist das was er sagt ganz genau "paradox of thrift" bezogen auf den Staat als Wirtschaftssubjekt. Deshalb auch mein Vergleich mit Keynes.

 

"Deutschland ist die größte Konjunkturbremse in der Wirtschaftskrise und macht alles falsch im Gegensatz zu den USA"...jupp das haben wir ja gesehen...

"Ich würde gern deutlich mehr als 5% Defizit von Deutschland sehen ansonsten würde ich Sanktionen befürworten"...ich würde auch Sanktionen befürworten... gegen Herrn Krugman und dummdreiste Aussagen ;)

 

Im Ansatz stimme ich Krugman zu. Deutschland trägt eine wesentliche größere Schuld an einer lahmenden Konjunktur als die weitgehend erfolgreiche deutsche Industrie vermuten lässt. Meiner Meinung nach ist Deutschland sogar hauptverantwortlich für den katastrophalen Zustand der Europeripherie.

 

"Axel Weber wird für den Untergang des Euro sorgen"...weil er nicht sein Konzept des bedingungslosen Gelddruckens unterstützen wollte

 

In dem Punkt stimme ich Krugman ganz besonders zu. Hätte Axel Weber (dem man übrigens mindestens genauso viele diskussionswürdige Zitate zurechnen kann) sich im Falle der Anleihenkäufe der EZB mit seiner Linie durchgesetzt würde der Euro heute höchstwahrscheinlich nicht mehr in der jetztigen Form existieren.

 

"die amerikanische Autoindustrie wird binnen 3 Monaten untergehen"...deren Existenz er wenige Jahre zuvor noch wissenschaftlich begründet hat, wohl gemerkt in genau der Arbeit, für die er den Nobelpreis bekommen hat

 

6 Monate nach dieser Aussage war GM insolvent.

 

"Inflation ist ein Märchen der Welt steht eine große Deflation bevor"...mittlerweile steht die USA bei 3,6% Inflation

 

Es wäre schön, wenn du Krugmans Aussagen zum Thema Inflation etwas vollständiger wiedergeben würdest. Speziell seine drei Fragen finde ich als Denkanreiz durchaus hilfreich:

 

First, do you see any sign that workers are about to (or are even able to) demand higher wages to compensate for the higher prices of gas and food?

 

Second, do you any sign that employers are getting ready to make more generous wage offers?

 

Third, have you heard anything about companies feeling that they have room to raise prices by substantially more than the rise in their raw material costs?

 

 

Paul Krugman - The Inflation Monster Under the Bed

 

"Steinbrück und Merkel sind intellektuell etwas zurückgeblieben"...mein favorite ^^

 

So würde ich es weniger ausdrücken, aber wir dürften uns doch einig sein, dass sich speziell Angela Merkel in der späteren Phase der Krise nicht gerade glücklich angestellt hat.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Es wäre schön, wenn du Krugmans Aussagen zum Thema Inflation etwas vollständiger wiedergeben würdest.
..oder eher wi(e)derspiegeln-- :lol: :lol: :lol: Schulden machen auf Kosten anderer können die Politiker und volkswirtschaftlichen Dummschwätzer alle, nur zurückzahlen muss es der Steuerzahler oder der Sparer. Deshalb kauft man Gold im Ausland und entzieht es damit der Volkswirtschaft und vergrössert die Probleme nur noch. Krugman steht auf der Seite der Kapitalisten.

 

Danke Paul und Amerika. :lol:

 

1,0864 -0,0312 CHF 02.08.11 RIC EURCHF=X

-2,79 % 22:29 Börse Reuters

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Für Hard-Core-Interessenten: hier ist das Gesetz im Volltext inklusive der Regeln für das neue "Joint Select Committee on Deficit Reduction".

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Incrivel

Sorry aber wenn Keynes Paul Krugman kennen würde, würde er sich bei so einer Aussage im Grabe umdrehen. Krugman ist nicht mehr als ein populistischer Kolumnist/Polemiker/Komiker, der sich viel zu oft zu Dingen äußert von denen er absolut keine Ahnung hat. Aber leider findet er mit seinen kruden Thesen auch noch Gehör nur weil einige im Nobelkomitee der Meinung waren das seine Handelstheorie nobelpreiswürdig ist.

 

Huch, das ist starker Tobak. Ohne das jetzt werten zu wollen verstehe ich nicht ganz warum man Menschen, die eine andere Sicht der Dinge vertreten immer gleich als ahnungslos bezeichnen muss.

 

 

Der Herr hat offen zugegeben, dass er keine Ahnung von den genauen politischen Geschehnissen in Deutschland, England und Österreich hatte. Von daher ja wenn er sich sich an die Öffentlichkeit wendet und versucht die Weltwirtschaft und Politik in diesen Ländern mit seinem gefährlichen Halbwissen zu beeinflussen, dann bezeichne ich ihn als ahnungslos und noch dazu als grob fahrlässigen Brandstifter. Mit einer anderen Sichtweise hat das nichts zu tun.

 

 

Das die Staatsverschuldung, wenn es nach ihm ginge, auch gerne bei 500% liegen könnte ist hinlänglich bekannt und er würde auch dann zu gern noch munter weiter Schulden machen.

 

Wenn ich sage, dass diese Einstellung meines Erachtens unter gewissen Voraussetzungen durchaus sinnvoll sein kann, habe ich dann auch keine Ahnung?

 

Und diese gewissen Voraussetzungen wären, dass man so alt ist das man sich selbst nicht mehr um die Zinszahlungen kümmern muss...bzw das man anderen Staaten als dem eigenen diese Schulden aufbrummt, so wie es Krugman versucht...joar unter den Voraussetzungen wäre ich natürlich auch dabei. Da ich die deutschen Zinszahlungen aber wohl noch ein paar Jahrzehnte übernehmen muss, wärs schön wenn Herr Krugman seine Empfehlungen für sich behält.

 

Also was soll man von dem Herrn schon für einen Artikel erwarten wenn es um die Defizitgrenze geht?

Und ich muss sagen er hat mich in dem oben verlinkten Artikel mal wieder nicht enttäuscht: "wir brauchen mehr Schulden....ich haße Republikaner...Staatsausgaben sind wirklich das einzige Mittel gegen Rezession...wir brauchen unbedingt noch mehr Schulden....Politiker sind alle unfähig ich weiss es besser...". Damit kommt er zwar nicht an seine Best Ofs ran aber übers Bild Niveau schafft er es auch mal wieder nicht hinaus.

 

Krugman will doch weniger darauf hinaus, dass vor allem mehr Schulden nötig sind. Vielmehr geht es ihm darum, dass die Reduzierung staatlicher Ausgaben in der jetztigen Situation, also im vor allem in den USA äußerst zaghaften und hauptsächlich liquiditätsgetriebenen Aufschwung, äußerst gefährlich ist. Im Prinzip ist das was er sagt ganz genau "paradox of thrift" bezogen auf den Staat als Wirtschaftssubjekt. Deshalb auch mein Vergleich mit Keynes.

 

"Deutschland ist die größte Konjunkturbremse in der Wirtschaftskrise und macht alles falsch im Gegensatz zu den USA"...jupp das haben wir ja gesehen...

"Ich würde gern deutlich mehr als 5% Defizit von Deutschland sehen ansonsten würde ich Sanktionen befürworten"...ich würde auch Sanktionen befürworten... gegen Herrn Krugman und dummdreiste Aussagen

 

Im Ansatz stimme ich Krugman zu. Deutschland trägt eine wesentliche größere Schuld an einer lahmenden Konjunktur als die weitgehend erfolgreiche deutsche Industrie vermuten lässt. Meiner Meinung nach ist Deutschland sogar hauptverantwortlich für den katastrophalen Zustand der Europeripherie.

 

Ok du sagst also wir hätten mehr Ausgeben sollen um die Konjunktur mehr anzukurbeln (mal angenommen die Beziehung wäre wirklich so einfach). Da wären wir dann schnell bei je 10% Defizit über die letzten Jahre gewesen...unsere Zinslast würde erheblich ansteigen und wir würden jetzt auch langsam die ersten Drohungen bekommen, dass bald unsere Bonität herabgestuft wird...kannst du mir bitte erklären, wie wir in dem Fall heute noch Europa stabilisieren sollten und was da jetzt besser für die Europeripherie wäre? Und noch eine Gegenthese, wenn man in den letzten Jahrzehnten nicht Krugmans Exzesse ausgelebt hätte, sondern sich strikt an die Maastrischt Kriterien gehalten hätte (insbesondere nicht mehr als 60% Staatsverschuldung) dann gäbe es in Europa nichtmal im Ansatz katastrophale Zustände.

 

Schulden mögen dosiert ein probates Mittel in manchen Situationen sein aber im Gegensatz zu Krugman war Keynes der Ansicht, dass diese Schulden auch wieder zurückgezahlt werden müssen. Zu dieser Einsicht möchte Krugman nicht gelangen. Das hat selbst die schwäbische Hausfrau schon verstanden ums mal mit den Worten der "dummen Merkel" zu sagen. :-

 

"Axel Weber wird für den Untergang des Euro sorgen"...weil er nicht sein Konzept des bedingungslosen Gelddruckens unterstützen wollte

 

In dem Punkt stimme ich Krugman ganz besonders zu. Hätte Axel Weber (dem man übrigens mindestens genauso viele diskussionswürdige Zitate zurechnen kann) sich im Falle der Anleihenkäufe der EZB mit seiner Linie durchgesetzt würde der Euro heute höchstwahrscheinlich nicht mehr in der jetztigen Form existieren.

 

Wieso sollte der Euro in seiner jetztigen Form nicht mehr existieren....reine Spekulation. Womögliche würden wir mit einer anderen Lösung sogar besser dastehen.

 

"die amerikanische Autoindustrie wird binnen 3 Monaten untergehen"...deren Existenz er wenige Jahre zuvor noch wissenschaftlich begründet hat, wohl gemerkt in genau der Arbeit, für die er den Nobelpreis bekommen hat

 

6 Monate nach dieser Aussage war GM insolvent.

 

Und heute hat GM einen doppelt so hohen Marktwert wie im Jahr 2005 und legt jeden Monat relativ hohe Wachstumszahlen vor.

 

"Inflation ist ein Märchen der Welt steht eine große Deflation bevor"...mittlerweile steht die USA bei 3,6% Inflation

 

Es wäre schön, wenn du Krugmans Aussagen zum Thema Inflation etwas vollständiger wiedergeben würdest. Speziell seine drei Fragen finde ich als Denkanreiz durchaus hilfreich:

 

First, do you see any sign that workers are about to (or are even able to) demand higher wages to compensate for the higher prices of gas and food?

 

Second, do you any sign that employers are getting ready to make more generous wage offers?

 

Third, have you heard anything about companies feeling that they have room to raise prices by substantially more than the rise in their raw material costs?

 

 

Paul Krugman - The Inflation Monster Under the Bed

 

Tolle Definition hat er da aufgestellt.... jetzt muss er der Inflation nur noch verklickern, dass sie sich gefälligst mal an seine Definition halten soll... wenn ich definiere das Krugman nur reden kann wenn Schweine fliegen hält er ja leider trotzdem nicht die Klappe. ;)

 

 

"Steinbrück und Merkel sind intellektuell etwas zurückgeblieben"...mein favorite ^^

 

So würde ich es weniger ausdrücken, aber wir dürften uns doch einig sein, dass sich speziell Angela Merkel in der späteren Phase der Krise nicht gerade glücklich angestellt hat.

 

Um dich selbst zu zitieren: "Ohne das jetzt werten zu wollen verstehe ich nicht ganz warum man Menschen, die eine andere Sicht der Dinge vertreten immer gleich als ahnungslos bezeichnen muss."

Nur das er sie nicht als ahnungslos sondern gleich als dumm bezeichnet. Von mir aus kann er sich in seinem Hörsaal vor seine Studenten stellen und denen erklären wie dumm sie sind. Aber wenn er sich in die Weltöffentlichkeit stellt und Leuten vorwirft, dass sie einfältig und dumm sind, weil sie nicht seine verqueren theoretischen Ansichten zu Praxisproblemen teilen, mit denen sie sich definitiv mehr auseinandergesetzt haben als er, dann geht er zu weit.

 

Offenbar hat er zusammen mit dem Nobelpreis auch gleich noch den Status der Narrenfreiheit bekommen und wird von manchen Leuten unhinterfragt für allwissend erklärt. Die Wahrheit sieht aber leider so aus, dass er den Nobelpreis für eine Theorie (die im übrigen nicht allzu spannend ist) auf einem kleinen Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften erhalten hat. Und nun versucht er auf großer Bühne seinen Napoleonkomplex auszuleben, indem er sich provozierend zu Dingen äußert, die mit seiner Forschung ungefähr genauso viel zu tun haben wie mit Quantenmechanik...

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Limbo81

Ich würde sowieso sagen, dass das blinde Vertrauen, welches zum Teil in Experten gesetzt wird, schon immer eher schädlich als nützlich war. Deswegen sollte man solche Aussagen wie die von Krugman immer erst versuchen zu prüfen, anstatt sie gleich komplett anzunehmen.

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Rotkehlchen

Der Herr hat offen zugegeben, dass er keine Ahnung von den genauen politischen Geschehnissen in Deutschland, England und Österreich hatte. Von daher ja wenn er sich sich an die Öffentlichkeit wendet und versucht die Weltwirtschaft und Politik in diesen Ländern mit seinem gefährlichen Halbwissen zu beeinflussen, dann bezeichne ich ihn als ahnungslos und noch dazu als grob fahrlässigen Brandstifter. Mit einer anderen Sichtweise hat das nichts zu tun.

 

Meines Wissens hat er sich auch primär zur Wirtschaft und nicht zur Politik geäußert. Eine Ausweitung (oder zumindest eine Änderung) der schuldenfinanzierten Konjunkturprogramme in Deutschland wäre sicherlich politischer Selbstmord gewesen. Das ändert aber nichts daran, dass man es für ökonomisch sinnvoll erachten kann.

 

Und diese gewissen Voraussetzungen wären, dass man so alt ist das man sich selbst nicht mehr um die Zinszahlungen kümmern muss...bzw das man anderen Staaten als dem eigenen diese Schulden aufbrummt, so wie es Krugman versucht...joar unter den Voraussetzungen wäre ich natürlich auch dabei. Da ich die deutschen Zinszahlungen aber wohl noch ein paar Jahrzehnte übernehmen muss, wärs schön wenn Herr Krugman seine Empfehlungen für sich behält.

 

Keine dieser Voraussetzungen trifft auf mich zu. Ich bin weder so alt, noch bin ich der Meinung, dass jemand anderes die Schulden, die Deutschland zum Wohl der Allgemeinheit macht, abtragen soll. Die Voraussetzung ist hingegen, dass die gesamtwirtschaftliche Lage eine Austeritätspolitik nicht eben rechtfertigt. Dabei sollte man über den deutschen Tellerrand hinausschauen. Sicher, die deutsche Wirtschaft brummt aktuell. Ob sie sich einem Abflauen der Weltkonjunktur entziehen kann, ist jedoch mehr als fraglich.

 

In dem Zusammenhang hört man immer wieder, dass Reaganomics und Thatcherismus doch auch funktioniert haben, man dort mit einer Verschlankung des Staates die Wirtschaft ankurbeln konnte. Dem muss ich aber entgegenhalten, dass Steuersenkungen bei Steuern nahe dem Nullpunkt, eine Abschaffung nicht vorhandener sozialer Sicherungssysteme sowie eine Vergrößerung der Schere zwischen Arm und Reich beim derzeitigen Auseinanderklaffen nur schwer machbar sind.

 

Ok du sagst also wir hätten mehr Ausgeben sollen um die Konjunktur mehr anzukurbeln (mal angenommen die Beziehung wäre wirklich so einfach).

 

Ja und nein. Wir hätten frühzeitiger Fehlentwicklungen in unseren europäischen Nachbarstaaten entgegenwirken sollen. Wir müssten jetzt, zur Not unter Inkaufnahme eines höheren eigenen Defizits in Griechenland, Spanien und Portugal investieren, statt sie in eine Art der Knechtschaft gleiten zu lassen, aus der sie sich irgendwann nur durch einen Knall befreien können.

 

Da wären wir dann schnell bei je 10% Defizit über die letzten Jahre gewesen...unsere Zinslast würde erheblich ansteigen und wir würden jetzt auch langsam die ersten Drohungen bekommen, dass bald unsere Bonität herabgestuft wird...kannst du mir bitte erklären, wie wir in dem Fall heute noch Europa stabilisieren sollten und was da jetzt besser für die Europeripherie wäre?

 

Wo ist denn die Stabilisierung Europas, die von uns ausgehen soll? Deutschland ist vielleicht momentan der starke Mann Europas, aber nur um den Preis, dass es um sich herum relativ rigoros alles niedermacht und ohnehin bestehende Wettbewerbsvorteile durch eine fast schon unverschämte Lohnzurückhaltung ausweitet. Von Solidarität keine Spur. Die Alibi-"Umschuldung" im Zuge des letzten Brüsseler Krisengipfels war wohl kaum eine Hilfe für Griechenland, sondern mehr dazu da, die heimischen Banken aus der Schusslinie zu bringen.

 

Wieso sollte der Euro in seiner jetztigen Form nicht mehr existieren....reine Spekulation. Womögliche würden wir mit einer anderen Lösung sogar besser dastehen.

 

Wer ist in dem Zusammenhang "wir"? Welche andere Lösung ließe uns denn womöglich besser dastehen?

 

Und heute hat GM einen doppelt so hohen Marktwert wie im Jahr 2005 und legt jeden Monat relativ hohe Wachstumszahlen vor.

 

Dass GM überhaupt noch existiert ist einzig und allein das "Verdienst" des (amerikanischen und kanadischen) Staates.

 

Tolle Definition hat er da aufgestellt.... jetzt muss er der Inflation nur noch verklickern, dass sie sich gefälligst mal an seine Definition halten soll... wenn ich definiere das Krugman nur reden kann wenn Schweine fliegen hält er ja leider trotzdem nicht die Klappe. ;)

 

Er definiert mit den Fragen die Inflation nicht, sondern will beleuchten, welche typischen Ursachen bzw. Indikatoren für Inflation derzeit gegeben sind oder eben nicht gegeben sind. Er stellt im Wesentlichen genau die Fragen, die Keynes vermutlich auch stellen würde.

 

Um dich selbst zu zitieren: "Ohne das jetzt werten zu wollen verstehe ich nicht ganz warum man Menschen, die eine andere Sicht der Dinge vertreten immer gleich als ahnungslos bezeichnen muss."

Nur das er sie nicht als ahnungslos sondern gleich als dumm bezeichnet.

 

Ich habe doch gesagt, dass ich es nicht so formulieren würde wie er. Ich gehe nicht mal so weit, es so zu denken. Dummheit oder mangelnder Sachverstand ist meiner Meinung nach nur selten der Grund für falsche (wirtschafts-)politische Entscheidungen. Ich kann sogar soweit gehen, zu sagen, dass mir bisher noch kein wirklich dummer Politiker begegnet ist.

 

Offenbar hat er zusammen mit dem Nobelpreis auch gleich noch den Status der Narrenfreiheit bekommen und wird von manchen Leuten unhinterfragt für allwissend erklärt. Die Wahrheit sieht aber leider so aus, dass er den Nobelpreis für eine Theorie (die im übrigen nicht allzu spannend ist) auf einem kleinen Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften erhalten hat. Und nun versucht er auf großer Bühne seinen Napoleonkomplex auszuleben, indem er sich provozierend zu Dingen äußert, die mit seiner Forschung ungefähr genauso viel zu tun haben wie mit Quantenmechanik...

 

Mich interessiert der Nobelpreis nicht. Mich interessiert, was er aktuell zu ökonomischen Themen sagt. Und da ist es nunmal so, dass er das populäre Sprachrohr des Keynesiasmus ist.

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BondWurzel
Ich kann sogar soweit gehen, zu sagen, dass mir bisher noch kein wirklich dummer Politiker begegnet ist.

 

:lol:

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Rotkehlchen

Ich würde sowieso sagen, dass das blinde Vertrauen, welches zum Teil in Experten gesetzt wird, schon immer eher schädlich als nützlich war. Deswegen sollte man solche Aussagen wie die von Krugman immer erst versuchen zu prüfen, anstatt sie gleich komplett anzunehmen.

 

Dem stimme ich vollkommen zu. Ebenso schädlich finde ich es andererseits jedoch, wenn "Expertenmeinungen" oder Meinungen im Allgemeinen aus welchem Grund auch immer ungeprüft abgelehnt werden, weil sie von der eigenen Auffassung abweichen oder aber, was noch schlimmer ist, weil man demjenigen, der die Meinung vertritt nicht gerade wohlgesonnen ist.

 

Ich kann sogar soweit gehen, zu sagen, dass mir bisher noch kein wirklich dummer Politiker begegnet ist.

 

:lol:

 

Wiedermal ein sehr hilfreicher Beitrag von dir... ich hätte mich auch gewundert, wenn du einfach mal die Klappe gehalten oder irgendwas sinnvolles zur Diskussion beigetragen hättest.

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