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Dom1984

Besprechung Fondsdepot und Edelmetalle

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Ich unterstütze die Idee, einfach einen breiten ETF zu nehmen. Investmentgrade-Anleihen guter Bonität (AA oder besser) mit kurzer bis mittlerer Laufzeit (einzeln oder via Renten-ETF) sind grundsätzlich eine gute Wahl, wenn Du passiv in Anleihen anlegen willst. Bei allem, was an Laufzeitrisiko oder Bonitätsrisiko darüber hinausgeht, ist zumindest in der Vergangenheit regelmäßig das Risiko schneller gestiegen als die zusätzliche Rendite. Zum Beispiel finden wir in dem Frazzini/Pedersen-Paper Betting against Beta folgendes zur Restlaufzeit:

 

We show that BAB returns are consistent across countries, time, within deciles sorted by size, within deciles sorted by idiosyncratic risk, and robust to a number of specifications. These consistent results suggest that coincidence or datamining are unlikely explanations. However, if leverage constraints are the underlying drivers as in our model, then the effect should also exist in other markets. Hence, we examine BAB factors in other major asset classes. For U.S. Treasuries, the BAB factor is a portfolio that holds leveraged low-beta (i.e., shortmaturity) bonds and short-sells de-leveraged high-beta (i.e., long-term) bonds. This portfolio produces highly significant risk-adjusted returns with a Sharpe ratio of 0.81. This profitability of short-selling long-term bonds may seem to contradict the well-known “term premium” in fixed income markets. There is no paradox, however.

 

The term premium means that investors are compensated on average for holding long-term bonds rather than T-bills because of the need for maturity transformation. The term premium exists at all horizons, however: Just as investors are compensated for holding 10-year bonds over T-bills, they are also compensated for holding 1-year bonds. Our finding is that the compensation per unit of risk is in fact larger for the 1-year bond than for the 10-year bond. Hence, a portfolio that has a leveraged long position in 1-year (and other short-term) bonds and a short position in long-term bonds produces positive returns. This result is consistent with our model in which some investors are leverage-constrained in their bond exposure and, therefore, require lower risk-adjusted returns for long-term bonds that give more “bang for the buck.” Indeed, short-term bonds require tremendous leverage to achieve similar risk or return as long-term bonds. These results complement those of Fama (1986) and Duffee (2010), who also consider Sharpe ratios across maturities implied by standard term structure models.

 

We find similar evidence in credit markets: A leveraged portfolio of highly rated corporate bonds outperforms a de-leveraged portfolio of low-rated bonds.

Similarly, using a BAB factor based on corporate bond indices by maturity produces high risk-adjusted returns.

Eine Ausnahme sind Portfolios mit sehr hohem Aktienanteil (80% oder mehr). Dort ist die Volatilität durch die Aktien eh schon so hoch, dass die Sharpe-Ratio des Gesamtportfolios interessanterweise mit Langläufer-Anleihen am höchsten ist (und auch die Rendite). Das höhere Risiko von Langläufern geht dann unter, im Saldo überwiegen die Vorteile. Voraussetzung: Eine normal verlaufende (ansteigende) Zinsstrukturkurve.

 

Allgemein zum Bonitätsrisikos sagt diese Quelle:

  • The research shows that credit risk has not been well rewarded except at the very short end of the curve;
  • credit risk doesn’t mix well with equity risk (the risks tend to show up at the worst of times, just when you need your bonds to offset the losses in your equity holdings);
  • you can diversify the risks of equity more effectively;
  • the returns to stocks are earned in a more tax efficient manner;
  • if you limit your holdings to the safest credits you don’t need to pay a fund manager to gain the benefits of diversification.

Dazu passt auch diese Auswertung des US-Marktes - die dort "Default Premium" betitelte Prämie für ein übernommenes Ausfallrisiko von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen ist zumindest bei den Langläufern grotesk niedrig. Bei Kurzläufern sieht es besser aus.

Man könnte aber z.B. kurzlaufende Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe guter Bonität mit sicheren Staatsanleihen mittlerer Restlaufzeit (5-6 Jahre) mischen. Auch ein Index auf alle Laufzeiten von Staatsanleihen kommt im Schnitt auf eine mittlere Restlaufzeit, so dass man auch einfach so einen marktbreiten Staatsanleihen-ETF nehmen kann.

 

Speziell zu HighYield sagt dieses Vanguard-Paper:

 

Conclusion

Because high-yield bonds are excluded from investment-grade indexes such as the Barclays U.S. Aggregate Bond Index, it is reasonable to evaluate their impact on a traditional portfolio. A market-weighted (approximately 5% of fixed income) allocation to these bonds would not significantly enhance or harm a diversified portfolio. That said, an allocation of this size would prove to be a very small slice of the portfolio, particularly for balanced investors. For those interested in larger allocations, the data and history suggest that on average, the downside risks have tended to outweight the diversification benefits. This is because high-yield bonds historically have delivered characteristics of both equity and fixed income, each of which are already represented in most portfolios. Finally, investors may find it difficult to effectively capture the performance of the asset class because of

liquidity constraints, which, we have shown, have led to widespread underperformance versus the broadest high-yield index.

Diese Illiquidität verzerrt auch die Voltilität, d.h heißt HY (und auch EM-Bonds) erscheint sicherer, wenn man es damit misst -> beachten beim Indexvergleich/Vergangenheitsvergleich. Dazu kommt die steigende Korrelation von HY/EM mit Aktien in Krisenzeiten. Und wenn es einem Schulder bonitätsmäßig wieder besser gehen sollte, kündigt er gerne die Anleihe vorzeitig, um sich zu günstigeren Konditionen neu zu finanzieren; ebenfalls ein zusätzliches Risiko, das sich nicht in Volatilität ausdrückt. Weitere Probleme: die Eigenarten der Renditen von negativer Schiefe und besonders ausgeprägten "fat tails" (Wölbung/Kurtosis). Nicht zuletzt die Anreize bei HY der Unternehmens-Manager, eher die eigenen Aktionäre und ihren eigenen Aktienbonus zu bevorteilen, nicht die Fremdkapitalgeber.

 

Deshalb holt man sich normalerweise die Rendite lieber auf der Aktienseite. Natürlich kann das in näherer Zukunft anders aussehen. Zum Beispiel prognostiziert GMO ausgerechnet für EM Bonds noch am ehesten Realrenditen über die nächsten 7 Jahre. Aber wer weiß das schon?

 

In Zeiten der finanziellen Repression kann man argumentieren, dass nur noch die Flucht in unsichere Bereiche des Rentenmarkts hilft. Andererseits bist du damit nicht der Erste, sondern das macht die Welt seit Jahren; alles fluten, was mehr Rendite als Cash und Kurzläufer verspricht, d.h. die Bewertungen sind überall gestiegen, und damit die erwartbare Rendite gesunken (siehe hier, Seiten 2-5). Außerdem ist die "finanzielle Repression" keine Erfindung von Bernacke & Co, sondern herrschte in weiten Teilen der Ex-Kriegsparteien zwischen ca. 1945-1979 vor (siehe hier, Seite 5ff, 9ff und die Fußnoten dazu), fällt also durchaus in Untersuchungszeitraum der bei der BAB-Studie verwendeten Daten.

 

Generell bringen jedenfalls Anleihen-Assetklassen wie HighYield oder EM weniger wahrscheinlich einen Diversifikationsmehrwert als andere Möglichkeiten der Diversifikation. Siehe dazu auch Larry Swedroe 2008, Kapitel 7 und 14). Weitergehend ist meine Glaskugel leider defekt. crying.gif

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Dom1984
· bearbeitet von Dom1984

Hallo,

 

mein Sparplan läuft ja auf den

 

ETF012 für USA

 

ETF123 für Westeuropa

 

DBX1EM für EM Markets

 

 

Davon 65% entwickelte Märkte und 35% EM

 

 

und

 

ETF500 für die Anleihen plus einen Teil aufs Tagesgeld mit 1,50%.

 

Hier jeweils 50% ETF und 50% Tagesgeld

 

Insgesamt ist die Aufteilung des Depots 70 Aktien/30 Anleihen und Tagesgeld.

 

Nun hab ich mir über Weihnachten das Buch von Kommer durchgelesen und bin da auf die Thematik mit "Value" gestoßen. Würde es Sinn machen, wenn ich mit dem DBX1DG db x-trackers STOXX® GLOBAL SELECT DIVIDEND 100 UCITS ETF 1D zusätzlich den Bereich Value weltweit abdecke? Dachte so an 10% der monatlichen Sparrate in den Value anzulegen, macht das Sinn? Und wie sieht es mit Small Caps aus. Sollte man da jeweils einen ETF auf Small Caps für USA und Westeuropa nehmen? Kommer macht dort ja die Aufteilung 50% Value und 50% Small Caps. Ganz so krass würde ich das nicht machen wollen, also nicht genauso viel Small wie Large nehmen wollen. Ist das sinnvoll? Pazifik habe ich ja erstmal rausgelassen.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Würde es Sinn machen, wenn ich mit dem DBX1DG db x-trackers STOXX® GLOBAL SELECT DIVIDEND 100 UCITS ETF 1D zusätzlich den Bereich Value weltweit abdecke? Dachte so an 10% der monatlichen Sparrate in den Value anzulegen, macht das Sinn? Und wie sieht es mit Small Caps aus.

Siehe hier und folgende Postings ob überhaupt. Ich selbst würde es nur machen, wenn Du im Gegenzug mehr in Anleihen/Tagesgeld & Co sparst und weniger in Aktien insgesamt. Wenn Du denen folgst, die eine risikofreie Zusatzrendite durch solch ein Übergewichten erwarten, dann wäre das allerdings nicht nötig. Ich fürchte aber, Du wirst bei deinem derzeitigen Wissensstand vorzeitig abbrechen, wenn der Value- und Small-lastige Aktienteil den MSCI World für 10 Jahre unterperformen sollte. Und dass solltest Du besser als Risiko einkalkulieren.

 

Zu dem konkreten Produkt: Die Stockpickingstrategie "Select Dividend " ist seit einigen Jahren in den USA nicht mehr "Value", Näheres in diesem Posting. Auf weltweiter Ebene funktioniert das derzeit noch halbwegs: siehe Morningstar-Info zum Fonds --> Price/Book mit 1,61 noch recht nah am MSCI World Value mit 1,65. Das ist so, weil in dem Fonds durch dessen Auswahlmethode die USA nur mit ca. 25% vertreten sind. Darauf würde ich aber nicht dauerhaft wetten. Keine Empfehlung. In den nächsten Jahren dürfte irgendwann auch in Deutschland ein World-Value-ETF zu haben sein,. Ich würde warten, es macht eh keinen großen Unterschied bei nur wenigen Prozent Depotanteil, wenn überhaupt.

 

Alternativ gibt es den ziemlich kostspieligen "RAFI Developed 1000", aber den hast Du wahrscheinlich nicht als Sparplanmöglichkeit. Womit wir wieder bei den Orderkosten wären. Der soll nach seinen Schöpfern zwar ausdrücklich den Risikofaktor Value abdecken, aber sie betreiben dabei auch Bewertungs-Timing und wer weiß was noch - wäre mir zu unsicher.

 

Sollte man da jeweils einen ETF auf Small Caps für USA und Westeuropa nehmen?

Das ist eine Frage der verfügbaren Produkte. Einen World-Smallcap-ETF gibt es seit Ende November 2013, wie ich heute morgen gelernt habe (ETF von SPDF). Danke an otto dafür. thumbsup.gifWorld Value leider noch nicht. Schon ab wenigstens zwei Fonds (1x Anleihen, 1x Aktien zum Beispiel) dürftest Du aber den Großteil des möglichen späteren Rebalancingvorteils intus haben, also können es gerne weniger als mehr Produkte sein. Die relativen Ordergebühren für späteres Rebalancing sins bei wenig Geld pro Fonds auch größer. Kommt auf deine Sparraten und deinen Anlagehorizont an, ob sich sowas lohnt.

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Dom1984
· bearbeitet von Dom1984

Würde es Sinn machen, wenn ich mit dem DBX1DG db x-trackers STOXX® GLOBAL SELECT DIVIDEND 100 UCITS ETF 1D zusätzlich den Bereich Value weltweit abdecke? Dachte so an 10% der monatlichen Sparrate in den Value anzulegen, macht das Sinn? Und wie sieht es mit Small Caps aus.

Siehe hier und folgende Postings ob überhaupt. Ich selbst würde es nur machen, wenn Du im Gegenzug mehr in Anleihen/Tagesgeld & Co sparst und weniger in Aktien insgesamt. Wenn Du denen folgst, die eine risikofreie Zusatzrendite durch solch ein Übergewichten erwarten, dann wäre das allerdings nicht nötig. Ich fürchte aber, Du wirst bei deinem derzeitigen Wissensstand vorzeitig abbrechen, wenn der Value- und Small-lastige Aktienteil den MSCI World für 10 Jahre unterperformen sollte. Und dass solltest Du besser als Risiko einkalkulieren.

 

Zu dem konkreten Produkt: Die Stockpickingstrategie "Select Dividend " ist seit einigen Jahren in den USA nicht mehr "Value", Näheres in diesem Posting. Auf weltweiter Ebene funktioniert das derzeit noch halbwegs: siehe Morningstar-Info zum Fonds --> Price/Book mit 1,61 noch recht nah am MSCI World Value mit 1,65. Das ist so, weil in dem Fonds durch dessen Auswahlmethode die USA nur mit ca. 25% vertreten sind. Darauf würde ich aber nicht dauerhaft wetten. Keine Empfehlung. In den nächsten Jahren dürfte irgendwann auch in Deutschland ein World-Value-ETF zu haben sein,. Ich würde warten, es macht eh keinen großen Unterschied bei nur wenigen Prozent Depotanteil, wenn überhaupt.

 

Alternativ gibt es den ziemlich kostspieligen "RAFI Developed 1000", aber den hast Du wahrscheinlich nicht als Sparplanmöglichkeit. Womit wir wieder bei den Orderkosten wären. Der soll nach seinen Schöpfern zwar ausdrücklich den Risikofaktor Value abdecken, aber sie betreiben dabei auch Bewertungs-Timing und wer weiß was noch - wäre mir zu unsicher.

 

Sollte man da jeweils einen ETF auf Small Caps für USA und Westeuropa nehmen?

Das ist eine Frage der verfügbaren Produkte. Einen World-Smallcap-ETF gibt es seit Ende November 2013, wie ich heute morgen gelernt habe (ETF von SPDF). Danke an otto dafür. thumbsup.gifWorld Value leider noch nicht. Schon ab wenigstens zwei Fonds (1x Anleihen, 1x Aktien zum Beispiel) dürftest Du aber den Großteil des möglichen späteren Rebalancingvorteils intus haben, also können es gerne weniger als mehr Produkte sein. Die relativen Ordergebühren für späteres Rebalancing sins bei wenig Geld pro Fonds auch größer. Kommt auf deine Sparraten und deinen Anlagehorizont an, ob sich sowas lohnt.

 

Hallo,

 

verstehe ich das also richtig, dass der Global Select Dividend also indirekt ein aktiver Fonds ist weil er die Aktien raussucht und nicht mehr Value? Den RAFI habe ich für mich ausgeschlossen, weil er mir zu teuer ist und ich ihn nicht besparen kann.

 

Und habe ich es auch richtig verstanden, dass wenn ich Small ETFs nehme, ich eigentlich nicht mehr 70% sondern z.B. nur noch 60% in Aktien investieren sollte, weil das Risiko durch Small steigt? Wie die Rendite von Small in Zukunft aussieht, weiß natürlich keiner, mir gings bei meiner Überlegung im Diversifikation.

 

Rebalancing würde ich einmal im Jahr mit Anpassen der Sparrate regeln, die ETFs die ich bespare/besparen möchte sind im Sparplan kostenlos.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

verstehe ich das also richtig, dass der Global Select Dividend also indirekt ein aktiver Fonds ?

Der Übergang ist fließend. Wenn jemand eine Auswahl und Gewichtung von Aktien nach einem festen Schema durchführt, kann man das auch "Index" nennen. Oder automatisches Handelssystem oder Stockpicking nach fixen Kriterien. Man kann es so einteilen wie in der 9-Quadranten-Box hier (1. Abschnitt unter dem Inhaltsverzeichnis. Längere Erklärung der Box hier)

 

Der Punkt ist: die sogenannte "Dividendenstrategie" versucht nicht, einen der verbeiteten Risikofaktoren wie Value oder Profitability/Quality abzudecken (als Index), sondern eben eine Strategie mit der Dividendenrendite. Das kann funktionieren oder auch nicht. Es hat sich in der Vergangenheit oft mit dem Risikofaktor Value überschnitten, weil Dividendenaktien oft niedrig bewertet waren. Das ist in den USA seit ca. 5 Jahren anders. Wie es im Rest der Welt die nächsten Jahre wird? Keine Ahnung, vielleicht taugt die Dividendenstrategie bald wieder als Platzhalter für den Faktor Value, vielleicht auch nicht.

 

Und habe ich es auch richtig verstanden, dass wenn ich Small ETFs nehme, ich eigentlich nicht mehr 70% sondern z.B. nur noch 60% in Aktien investieren sollte, weil das Risiko durch Small steigt?

Bei Smallcaps ist es eigentlich unumstritten, dass das Risiko steigt. Das liegt zum einen an ihrem höheren Beta (eine Kennzahl des allgemeinen Aktienrisikos), aber darüber hinaus an einen zusätzlichen Größenrisiko. Dafür ist nicht so wirklich sicher, dass es auch dauerhaft, zumindest langfristig, eine angemessene Mehrrendite gibt. Andersherum beim Faktor Value. Dort ist die langfristige Mehrrendite eher abgesichert als die Begründung, ob und warum es ein zusätzliches Risko von Value-/Substanzwertaktien gibt. Aber ja, ich sehe beides als Chance und Risiko.

 

Wie die Rendite von Small in Zukunft aussieht, weiß natürlich keiner, mir gings bei meiner Überlegung im Diversifikation.

Dann wäre in Geldeinheiten ein Smallcap-Anteil von ca. 15% des Aktienteils angemessen. Das enspricht grob der Marktkapitalisierung. Alles darüber hinaus (wie 50%) ist eine Übergewichtung, und da: siehe oben. Diese 15% Smallcaps sind in einem ETF auf S&P500 oder Stoxx600 nicht enthalten, da diese Indizes "Large- und Mid-Caps" abdecken wollen und sollen. In den USA gibt es sogenannte "Total Market Funds", die alles Investierbare an Aktien oder Anleihen enthalten - das ist praktisch! 1x Total Bond Market + 1x Total Stock Market, fertig. Gibt's leider hierzulande noch nicht.

 

Rebalancing würde ich einmal im Jahr mit Anpassen der Sparrate regeln, die ETFs die ich bespare/besparen möchte sind im Sparplan kostenlos.

Das klingt doch ganz gut.

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Dom1984
· bearbeitet von Dom1984

verstehe ich das also richtig, dass der Global Select Dividend also indirekt ein aktiver Fonds ?

Der Übergang ist fließend. Wenn jemand eine Auswahl und Gewichtung von Aktien nach einem festen Schema durchführt, kann man das auch "Index" nennen. Oder automatisches Handelssystem oder Stockpicking nach fixen Kriterien. Man kann es so einteilen wie in der 9-Quadranten-Box hier (1. Abschnitt unter dem Inhaltsverzeichnis).

 

Der Punkt ist: die sogenannte "Dividendenstrategie" versucht nicht, einen der vebreiteten Risikofaktoren wie Value oder Profitability/Quality abzudecken (als Index), sondern eben eine Strategie mit der Dividendenrendite. Das kann funktionieren oder auch nicht. Es hat sich in der Vergangenheit oft mit dem Risikofaktor Value überschnitten, weil Dividendenaktien oft niedrig bewertet waren. Das ist in den USA seit ca. 5 Jahren anders. Wie es im Rest der Welt die nächsten Jahre wird? Keine Ahnung, vielleicht taugt die Dividendenstrategie bald wieder als Platzhalter für den Faktor Value, vielleicht auch nicht.

 

Und habe ich es auch richtig verstanden, dass wenn ich Small ETFs nehme, ich eigentlich nicht mehr 70% sondern z.B. nur noch 60% in Aktien investieren sollte, weil das Risiko durch Small steigt?

Bei Smallcaps ist es eigentlich unumstritten, dass das Risiko steigt. Das liegt zum einen an ihrem höheren Beta (eine Kennzahl des allgemeinen Aktienrisikos), aber darüber hinaus an einen zusätzlichen Größenrisiko. Dafür ist nicht so wirklich sicher, dass es auch dauerhaft, zumindest langfristig, eine angemessene Mehrrendite gibt. Andersherum beim Faktor Value. Dort ist die langfristige Mehrrendite eher abgesichert als die Begründung, ob und warum es ein zusätzliches Risko von Value-/Substanzwertaktien gibt. Aber ja, ich sehe beides als Chance und Risiko.

 

Wie die Rendite von Small in Zukunft aussieht, weiß natürlich keiner, mir gings bei meiner Überlegung im Diversifikation.

Dann wäre in Geldeinheiten ein Smallcap-Anteil von ca. 15% des Aktienteils angemessen. Das enspricht grob der Marktkapitalisierung. Alles darüber hinaus (wie 50%) ist eine Übergewichtung, und da: siehe oben. Diese 15% Smallcaps sind in einem ETF auf S&P500 oder Stoxx600 nicht enthalten, da diese Indizes "Large- und Mid-Caps" abdecken wollen und sollen. In den USA gibt es sogenannte "Total Market Funds", die alles Investierbare an Aktien oder Anleihen enthalten - das ist praktisch! 1x Total Bond Market + 1x Total Stock Market, fertig. Gibt's leider hierzulande noch nicht.

 

Rebalancing würde ich einmal im Jahr mit Anpassen der Sparrate regeln, die ETFs die ich bespare/besparen möchte sind im Sparplan kostenlos.

Das klingt doch ganz gut.

 

 

Hi,

danke für die Antwort. Das mit den Small Caps leuchtet mir ein. Ich hab mein Portfolio nun folgendermaßen angepasst:

 

70 %Aktien / 30 %Anleihen bzw. Tagesgeld

65 % Entwickelte Märkte / 35% EM Markets ca. nach BIP

 

USA und Westeuropa jeweils 50 / 50.

Pazifik erstmal ignoriert, wird mir sonst zu viel. Hab im Zockerdepot außerdem eine ETF Position währungsgesichert auf den NIKKEI, das reicht erstmal.

Die entwickelten Märkte habe ich in 82% Large und 18% Small unterteilt. 18% deswegen, damit ich alle 2 Monate einen glatten Betrag in die jeweiligen Small ETFs stecken kann. Bin also etwas über den vogeschlagenen 15% für Small. Small EM Markets habe ich ignoriert.

 

 

 

ETF012 S&P 500 18,58% Anteil Gesamtportfolio

ETF060 STOXX 600 18,58% Anteil Gesamtportfolio

 

 

ETF123 USA Small 4,17% Anteil Gesamtportfolio

DBX1AU Europa Small 4,17% Anteil Gesamtportfolio

 

 

DBX1EM EM Markets 24,50% Anteil Gesamtportfolio

 

 

ETF500 Anleihen Europa 10% Anteil Gesamtportfolio

DBX0AX Pfandbriefe Deutschland 10% Anteil Gesamtportfolio

Tagesgeld 10% Anteil Gesamtportfolio

 

 

Ünschlüssig bin ich mir nur etwas bei den Pfandbriefen, ob die zur Diversifikation nötig sind oder ob nicht der ETF 500 und Tagesgeld erstmal ausreichen, was meint ihr?Das Problem Anleihen aktuell ist mir bewusst.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Die entwickelten Märkte habe ich in 82% Large und 18% Small unterteilt. 18% deswegen, damit ich alle 2 Monate einen glatten Betrag in die jeweiligen Small ETFs stecken kann.

20 oder 25% wären auch okay. Bei nur je 5% Portfolioanteil und Sparplan würde ich aber einfach nur einen einzigen ETF auf den MSCI World Smallcap besparen, wenn der bei deiner Bank verfügbar ist/werden sollte. Derzeit gibt es nur einen.

Ünschlüssig bin ich mir nur etwas bei den Pfandbriefen, ob die zur Diversifikation nötig sind oder ob nicht der ETF 500 und Tagesgeld erstmal ausreichen, was meint ihr?

Sind nicht nötig.Haben ein bisschen mehr Ausfallrisiko, dafür aber auch ein bisschen mehr Rendite als Staatsanleihen guter Bonität. Kann man kaufen, oder einfach das Verhältis von sicheren und riskanten Depotanteilen verändern.

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troi65

 

Sind nicht nötig.Haben ein bisschen mehr Ausfallrisiko, dafür aber auch ein bisschen mehr Rendite als Staatsanleihen guter Bonität. Kann man kaufen, oder einfach das Verhältis von sicheren und riskanten Depotanteilen verändern.

 

Obwohl ich hier zu den wenigen Pfandbrief-Cowboys gehöre, stimme ich dem in vorl. Fall zu .:thumbsup:

Selbstverständlich ausnahmsweise.:)

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