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Flughafen

Strategisch-taktische Überlegungen

Empfohlene Beiträge

Wasserfall
vor 2 Stunden von Flughafen:

Unter dem Strich lohnt es sich, auf den Mehrertrag, den man durch das aktive Investieren bekommen kann, zu verzichten. Insgesamt hat man im Leben mehr, wenn man die Summe Zeit+Geld betrachtet.

Ich finde, das lässt sich pauschal nicht sagen. Ab einer gewissen Anlagesumme könnte sich der Mehraufwand schon lohnen. Wenn ich auch nur 1% mehr Gewinn mache, wenn ich mich kümmere, dann nehme ich den Aufwand bei 1.000.000 Euro eher in Kauf als bei 10.000 Euro. Unbeachtet bleibt auch, dass aktives Investieren nicht bloß Arbeit, sondern auch Hobby sein kann.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
vor 3 Stunden von Flughafen:

Passives Investieren spart durch seine Automatismen viel Zeit, die man in andere Lebensbereiche investieren kann. Unter dem Strich lohnt es sich, auf den Mehrertrag, den man durch das aktive Investieren bekommen kann, zu verzichten. Insgesamt hat man im Leben mehr, wenn man die Summe Zeit+Geld betrachtet.

 Passives Investieren ist weniger zeitaufwendig, das stimmt. Man kann jedoch nicht nur Geld, auch Zeit im Wortsinne investieren und sie verzinst zurückerhalten (Arbeitszeitreduzierung und früherer Rentenbeginn durch Kapitalzuflüsse). Hätte ich mir diese Zeit gespart, stünde ich heute bei weitem nicht da wo ich jetzt stehe.

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Schwachzocker
vor 6 Minuten von ImperatoM:

...Man kann jedoch nicht nur Geld, auch Zeit im Wortsinne investieren und sie verzinst zurückerhalten...

Du meinst, man kann einen Nebenjob bei der Tankstelle annehmen und bekommt dafür Geld? 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 21 Minuten von Schwachzocker:

Du meinst, man kann einen Nebenjob bei der Tankstelle annehmen und bekommt dafür Geld? 

Ich würde es anders interpretieren:

Der eine arbeitet mit dem Kopf = gebraucht sein Hirn, während er entspannt auf seiner Terrasse sitzt (Homo sapiens), der andere gebraucht seine Hände, schwitzt und ackert von früh morgens bis spät abends (Homo faber).

Was die bessere Wahl ist, mag jeder für sich entscheiden.

 

PS Aber diese uralte Menschheitsgeschichte ist schon im alten Testament dargelegt und wird hier auf den Punkt gebracht: 

 

Die Dummheit bietet selten Zinsen,
sonst leistete ja Esau nicht
für einen Teller dicker Linsen
auf seine Erstgeburt Verzicht

Albert Lortzing

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Schlumich
vor 3 Stunden von Flughafen:

Ich bin auf Youtube über ein Video von Finanzwesir gestolpert. Es beschreibt den Weg der inneren Wandlung vom aktiven zum passiven Investor. Der Anfang seiner Karriere bei mir und ihm waren ziemlich unterschiedlich, aber dann waren seine Überlegungen sehr ähnlich. Passives Investieren spart durch seine Automatismen viel Zeit, die man in andere Lebensbereiche investieren kann. Unter dem Strich lohnt es sich, auf den Mehrertrag, den man durch das aktive Investieren bekommen kann, zu verzichten. Insgesamt hat man im Leben mehr, wenn man die Summe Zeit+Geld betrachtet. Das Video ist für fortgeschrittene Investoren zu langwierig, für Anfänger m.E. dennoch nützlich. Es ist hilfreich bei strategischen Entscheidungen.

 

 

 

Als bekennender Aktiv- und Passivanleger möchte ich einen Punkt konkretisieren, der meiner Meinung nach falsch verstanden werden könnte (siehe oben fett): Es kann sein, dass aktive Anlagen einen Mehrertrag bringen, es kann aber auch sein, das man am Ende des Tages weniger erwirtschaftet als eine reine passive Strategie. Aktiv bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich die damit verbundene Mehrarbeit in Euro und Cent auszahlt.

 

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
vor 11 Minuten von Schlumich:

Es kann sein, dass aktive Anlagen einen Mehrertrag bringen, es kann aber auch sein, das man am Ende des Tages weniger erwirtschaftet als eine reine passive Strategie. Aktiv bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich die damit verbundene Mehrarbeit in Euro und Cent auszahlt.

Es ist trivial, dass nicht jeder mit aktiver Geldanlage erfolgreicher sein wird als mit passiver. Aber die pauschale Behauptung aus dem zitierten Beitrag, aktive Geldanlage lohne sich nicht, ist genauso falsch wie eine Behauptung dass es sich auf jeden Fall lohne. Ob es sich lohnt, Zeit in aktives Investieren zu investieren, hängt im wesentlichen von den persönlichen Fähigkeiten ab.

 

Wenn ich Zeit in Häkeln investieren würde, sähe das Ergebnis auch furchtbar aus. Das heißt aber nicht, dass Häkeln für jeden Menschen Unfug wäre. Das hat der Autor wohl übersehen.

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Flughafen
vor 56 Minuten von ImperatoM:

Wenn ich Zeit in Häkeln investieren würde, sähe das Ergebnis auch furchtbar aus. Das heißt aber nicht, dass Häkeln für jeden Menschen Unfug wäre. Das hat der Autor wohl übersehen.

Ich habe es nicht übersehen. :) Ich habe es nicht erwähnt, weil es beim Vergleich aktiv vs. passiv meistens um die Rendite geht. Zumindest seitens der passiven Investoren. ;) Daher habe ich vorausgesetzt, dass ein aktiver Investor eine Mehrrendite erzielt, um Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen. In Situationen, wenn ein aktiver Investor andere Ziele als die Mehrrendite hat, hat er auch andere Motivationen. Die sehr vielfältig sein können. Diese Situationen braucht man dann aber nicht mit Passivem Imvestieren zu vergleichen, weil das dann ein Äpfel mit Birnen Vergleich wäre.

 

Das Video fand ich insofern interessant, da es auf Seiten der passiven Investoren neben dem üblichen Hauptargument (mögliche Unterrendite vermeiden) noch die die Argumente wie eine konstante, klare und einheitliche Strategie und der Zeitgewinn für andere Sachen im Leben aufgeführt hat. OK, das Argument mit dem Zeitgewinn hört man hin und wieder von den Passivinvestoren, ist nicht ganz selten.

 

vor 2 Stunden von Wasserfall:

Ich finde, das lässt sich pauschal nicht sagen. Ab einer gewissen Anlagesumme könnte sich der Mehraufwand schon lohnen. Wenn ich auch nur 1% mehr Gewinn mache, wenn ich mich kümmere, dann nehme ich den Aufwand bei 1.000.000 Euro eher in Kauf als bei 10.000 Euro. Unbeachtet bleibt auch, dass aktives Investieren nicht bloß Arbeit, sondern auch Hobby sein kann.

 

Du vergisst evtl. dass Du bei einem Vergmögen von 100 Mio Euro einen ganz anderen Zeitwert hast, als bei einem Vermögen von 1 Mio. Der berühmte Vergleich, dass es sich für einen Bill Gates nicht lohnt, sich nach einem runtergefallenen Hunderter zu bücken, weil er in dieser Zeit woanders mehr Geld verdient. Daher kann es gut sein, dass es sich auch im Fall mit 100 Mio nicht lohnen wird.

 

 

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Wasserfall
vor 11 Minuten von Flughafen:

Du vergisst evtl. dass Du bei einem Vergmögen von 100 Mio Euro einen ganz anderen Zeitwert hast, als bei einem Vermögen von 1 Mio. Der berühmte Vergleich, dass es sich für einen Bill Gates nicht lohnt, sich nach einem runtergefallenen Hunderter zu bücken, weil er in dieser Zeit woanders mehr Geld verdient. Daher kann es gut sein, dass es sich auch im Fall mit 100 Mio nicht lohnen wird.

Klar, das muss man berücksichtigen. Wenn du eine Million besitzt, weil du geerbt hast, sonst aber nur einem normalen Job mit normalem Einkommen nachgehst, lohnt sich vielleicht eine Aktivstrategie, um noch mehr aus dem Vermögen zu machen. Wenn du 25 bist und noch mittellos, weil du studiert hast und jetzt aber vor einer großartigen Karriere stehst, macht's sicherlich mehr Sinn, dich in deinen Job zu stürzen und dort Überstunden zu machen, nicht bei der Geldanlage. Wenn du Kinder und viele Hobbys hast, sagst du vielleicht, dass dir die Zeit mit der Familie wichtiger ist als 1.000 Euro zusätzlich auf dem Konto. Wenn gerade Corona wütet und du sowieso nichts Besseres zu tun hast, kannst du auch Aktienrecherche betreiben und deine Rendite aufbessern. Und so weiter und so fort. Deshalb meinte ich, dass man nichts pauschalisieren sollte. Natürlich sind Talent und Freude an der Tätigkeit immer hilfreich.

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dev
· bearbeitet von dev

In dem Video ist doch schön präsentiert worden, das jeder erst einmal merken/feststellen muß, wieviel Kursschwankung er in Prozent bzw. EUR aushalten kann.

 

Wieder gut präsentiert wurde das man -50% erleben kann, aber verschwiegen wurde wieviel man Buchgewinn man vorher erleben kann, bevor es um 50% fällt.

Wenn man seine Anlagestrategie vor allem an der Schwankung des Marktes fest macht, muß man halt auch so agieren.

 

Wie man bei anderen Usern gesehen hat, muß man entweder das vertrauen haben, das die Wirtschaft langfristig wächst und das die Wertanlagen dem folgen oder man läßt sich von der Nervosität des Marktes beeindrucken.

Und je nach Belastbarkeit, muß man halt einen Anteil in "sichere"* Kapitalanlagen rebalancen - da muß jeder seinen Weg finden.

 

*sicher ist auch die Inflation, darf man auch nicht unter den Tisch fallen lassen,  rund alle 20-25 Jahre halbiert sich der Kaufwert von Geld und aktuell gibt es wenig Rendite auf "sicherem" Geld.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 31 Minuten von Wasserfall:

Wenn du 25 bist und noch mittellos, weil du studiert hast und jetzt aber vor einer großartigen Karriere stehst, macht's sicherlich mehr Sinn, dich in deinen Job zu stürzen und dort Überstunden zu machen, nicht bei der Geldanlage.

Klar ist am Anfang der Verdienst im Job höher, aber der Verdienst im Job wächst eine Zeit linear, später kaum noch. Der Verdienst mit Kapitalvermögen wächst exponentiell. Bei exponentiellen Wachstum kommt es auf die Zeit und den Exponenten an.

Mit nichtselbstständiger Arbeit wird man nur selten reich.

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ImperatoM
vor 1 Stunde von Flughafen:

Ich habe es nicht übersehen. :) Ich habe es nicht erwähnt, weil es beim Vergleich aktiv vs. passiv meistens um die Rendite geht. Zumindest seitens der passiven Investoren. ;) Daher habe ich vorausgesetzt, dass ein aktiver Investor eine Mehrrendite erzielt, um Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen. In Situationen, wenn ein aktiver Investor andere Ziele als die Mehrrendite hat, hat er auch andere Motivationen. Die sehr vielfältig sein können. Diese Situationen braucht man dann aber nicht mit Passivem Imvestieren zu vergleichen, weil das dann ein Äpfel mit Birnen Vergleich wäre.

Auch auf die Rendite bezogen lohnt sich aktives Investieren aber für Menschen mit entsprechenden Talenten sehr. Seit 2.11.2012 tracke ich meine Daten in PP und seitdem habe ich laut Programm eine Durchschnittsrendite (IZF) von 32,6% p.a. erwirtschaftet. Das soll Zeitverschwendung gewesen sein? Natürlich gelingt das nicht jedem, aber ich bin natürlich auch nicht der einzige, dem das so oder so ähnlich gelingt. Aktives Investieren kann sehr renditeträchtig sein.

 

vor 47 Minuten von reko:

Klar ist am Anfang der Verdienst im Job höher, aber der Verdienst im Job wächst eine Zeit linear, später kaum noch. Der Verdienst mit Kapitalvermögen wächst exponentiell. Bei exponentiellen Wachstum kommt es auf die Zeit und den Exponenten an.

Mit nichtselbstständiger Arbeit wird man nur selten reich.

Das unterschreibe ich nämlich sofort. Und ich würde es sogar noch ergänzen: Auch mit nichtselbständiger Arbeit plus passivem Investieren wird man nur selten reich.

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Wasserfall
vor 29 Minuten von ImperatoM:

Seit 2.11.2012 tracke ich meine Daten in PP und seitdem habe ich laut Programm eine Durchschnittsrendite (IZF) von 32,6% p.a. erwirtschaftet.

Hast du einen Newsletter, der zeitnah über deine Trades informiert? :w00t:

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hattifnatt
vor 42 Minuten von Wasserfall:

Hast du einen Newsletter, der zeitnah über deine Trades informiert? :w00t:

Ein Wikifolio, das allerdings nur auf (immer noch beachtliche) +17,6% p.a. kommt: https://www.wikifolio.com/de/de/w/wf0dchance

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Flughafen

Ein interessanter Hinweis von Halicho aus dem BAT-Thema:

vor 12 Stunden von Halicho:

Portfoliotheoretisch ist die Tabakindustrie phantastisch, da Risiken für Ergebnisse und  Dividenden primär rechtliche gesundheitspolitische Risiken sind und die dürften zukünftig mit der Konjunktur eher negativ korreliert sein.

So gesehen lohnt es sich trotz der Migration meines Portfolios auf ETFs doch, ein paar Tobaccos im Portfolio zu belassen, evtl. 10%.

 

 

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Halicho
· bearbeitet von Halicho

@Flughafen

 

 

Ich meinte, dass die Risiken positiv korreliert sind  und das führt zu langfristig eher negativer Korrelation der Wertentwicklung.

Geht der Markt langfristig rauf ist Gesundheit eher wichtig, da die Gesellschaft prosperiert.

 

Geht der Markt runter ist der Gesellschaft Gesundheit  weniger wichtig.

 

Oder: Reiche Gesellschaften neigen zu Tabakverboten bzw Restriktionen. In Armen Gesellschaften denkt der Staat : ihr seid arm aber rauchen ist in Ordnung :-o

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Raspotnik

Ich muss sagen, dieser Faden ist insbesondere in der Diskussion letzten Sommer sehr interessant. Schön, so eine Neuausrichtung mitverfolgen zu können.

 

Am 12.10.2020 um 21:00 von Flughafen:

So ganz leicht ist es nicht, die angedachten Änderungen im eigenen Portfolio umzusetzen und von einem  reinen Einzelwerten auf ca. 70% Welt-ETF + 30% Einzelwerte zu migrieren.

Erstens, gibt es viele Versuchungen in Form von vermeintlichen oder tatsächlich günstigen Aktien. Und es  kribbelt in den Fingern, die gefallenen Öl- und Gaswerte anzuschauen. Und Xiaomi. :-) Zweitens, muss ich mir zugestehen, dass ich manche Werte, die ich habe, nicht nicht wirklich kenne. Auch wenn die Allianz sehr gut gelaufen ist, habe ich mir sie nie so detailliert angesehen gehabt, wie die MünichRe. Das sollte ich mir ehrlich gestehen. Und das ist schwierig, ehrlich zu sich selbst zu sein.

Als Input von meiner Seite: Ich habe mir 5% meines Sichtvermögens für Spielereien reserviert. Genau für so Momente, wenn es in den Fingern kribbelt. Das reicht gut, um sich auzutoben, wenn man denn will. Habe beispielsweise Amazon kaufen wollen, war und ist gut, aber auch Geld mit Tesla-Puts verbrannt (die waren allerdings auch etwas als Gesamtabsicherung für das Depot mit gedacht).

 

Wie auch immer, ich kanns empfehlen ;)

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Immobiliäres. :) Ich habe 15 Jahre nach einem passenden Grundstück oder Haus zum Kauf gesucht. Einmal war ich sogar fündig, so ca. 2009 wurde mir ein Grundstück angeboten, 270qm für 129.000, Hanglage mit einem sehr schönen Blick über die Ortschaft. Man hätte eine DHH oder auch ein Mehrfamilienhaus darauf bauen können. Meine Verwandtschaft hat es mir damals ausgeredet. Hanglage? Die münchner Umgebung, und nicht die Stadt selbst? Das geht ja gar nicht! :D 

Dann kam auch schon die Blase und nun gibt es praktisch keine Baugrundstücke. Die formell vorhandenen ein paar Angebote für 1.500-2.000€/qm Baugrund sind m.E. an Immobilienentwickler gerichtet, die Wohnsilos oder Villen für reiche Leute bauen. 

 

Langsam lief mir auch die Zeit aus, da ich bereits über 50 bin. Irgendwann bekomme ich keinen Kredit mehr und Schulden möchte ich meinen Kindern nicht hinterlassen. Dazu kommt, dass mit dem steigenden Alter und dem fortschreitenden Umbau Deutschlands zu einer sozialistischen Mangelgesellschaft auch meine Konsumneigung deutlich zurück geht. Ich musste dieses Jahr 2 Paar Winterschuhe entsorgen, weil die Schuster nicht legal arbeiten durften und mein jetziges, letztes Paar Winterschuhe hat ein Loch in der Sohle, so dass ich bei Regen damit sehr vorsichtig gehen muss. Online will ich keine Schuhe kaufen, weil ich zu viele Paare anprobieren muss, habe empfindliche Füße, mir passen nur wenige Modelle. Als neulich im Nachbardorf ein Geschäft für Kleidung und Schuhe mit Voranmeldung geöffnet hatte (sind glaube ich wieder zu), hat sich vor diesem Geschäft eine ca. 200m lange Warteschlange gebildet. Ich musste schmunzeln, so stark hat mich das an den Sozialismus erinnert. :)

 

Dieses ganze Verschwinden der real verfügbaren Waren und Dienstleistungen (Häuser, Schuhe, Jacken, Kino, Sport) aus dem Angebot hat zu einer leichten "Frugalisierung" meines Lebens geführt, und diesmal kann auch meine Frau mir das nicht ausreden, wie das früher immer war, weil diesmal diese Frugalisierungsprozesse im ganzen Land stattfinden. Bei diesem Lebenstil bleibt natürlich viel Geld übrig, aber anders als im Sozialismus, kann ich es ja über den Aktienmarkt in Firmen investieren, somit ist es nicht 100%ig der Inflation ausgesetzt und verloren.

 

Und nun habe ich vor diesem ganzen Hintergrund verstanden, dass ich kein Haus mehr haben will! Eine Wohnung in einem großen Mehrfamilienhaus mit einer günstigen und gut funktionierenden Hausverwaltung bringt deutlicher wenig Aufwand. Es ist wie bei ETFs, eine sehr gute Outsourcing-Möglichkeit. Du musst nicht mal die Müllcontainer selbst rausbringen. Spielen mit den Enkeln kannst Du auf dem nächsten Kinderspielplatz, der ist sowieso besser ausgerüstet, als Dein Hof. Wenn Du Pflanzen magst, kannst Dir einen Schrebergarten antun, der kostet die Ablöse fürs Häuschen (3.000-15.000) und 200-250€ jährlich für Wasser+Strom. Dort kannst Du auch einen Schwimmbecken im Sommer für die Enkeln aufblasen und mit Wasser füllen.

 

Irgendwie fühle ich mich sehr erleichtert. Und dieses Gefühl der Erleichterung zeigt, dass es eine richtige Entscheidung ist. Nee, vielleicht kaufe oder miete ich mir irgendwann in Rente eine günstige Sommerfinka im Süden, aber ein Haus ist für mich nicht mehr erstrebenswert, es ist scheinbar vorbei. Pro Forma werde ich evtl. noch einmal die Papiere für ein Grundstück im einheimischen Modell einreichen, da ich aber sicher bin, dass es bessere Kandidaten gibt, wäre das nur um meiner Frau zu zeigen, dass es nicht machbar ist.  

 

Die finanzielle Lebensplanung erleichtert so eine Entscheidung ziemlich, weil man nicht mit einer möglichen Umschichtung des Geldes in Immobilien rechnen muss.

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Schwachzocker

Manman, über 50, zwei kleine Kinder und dann ein Immobiliendarlehen aufnehmen???

Dann kannst Du Dich ja gleich der Polizei stellen und freiwillig in den Knast einrücken.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 4 Stunden von Schwachzocker:

Manman, über 50, zwei kleine Kinder und dann ein Immobiliendarlehen aufnehmen???

Dann kannst Du Dich ja gleich der Polizei stellen und freiwillig in den Knast einrücken.

:D 

Ein Bauprojekt muss halt zu einem persönlichen Lebensplan passen, es macht weder mit 16 noch mit 60 viel Sinn, ein Haus zu bauen.  Selbst wenn man es in einem unpassenden Alter machen könnte, wäre so ein Projekt noch weniger wirtschaftlich als es sonst eh schon ist. In diesem Fall ist die Machbarkeit aber politisch ganz klar nicht gewollt. München ist umgeben von Ackerfeldern, man könnte flächenmäßig locker eine zweite und dritte Stadt bauen, auch viele ausländische Investoren würden gerne das Geld dafür geben. Das will aber niemand. Auch ich nicht. Habe mal gewohnt in einem Kaff, dass so schnell wuchs, dass die Zuzügler es nicht geschafft haben, sich zu integrieren, - das war kein schönes Gefühl. Viele Fremde, man kennt sich nicht, es gibt nur wenige Vereine und soziale Netzwerke, die Jugendlichen machen die Fahrrädern an der S-Bahn kaputt und all solche Sachen.

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Barqu
vor 12 Stunden von Flughafen:

Immobiliäres. :) I

...

Kann ich sehr gut nachvollziehen und bin froh, dass mir diese Erkenntnis schon frueher kam. Empfinde es ebenso als "erleichternd" nicht mehr darueber nachdenken zu muessen ob ich etwas verpasse, wenn ich keine Immobilie besitze bzw. abbezahle.

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Flughafen

Ich habe mir Gedanken zum Thema "Gewichtung MSCI World / Emerging Markets" gemacht. Auf der einen Seite finde ich die Berechnung aus folgendem Artikel interessant. Danach erreicht man mit der Aufteilung 72/28 das höchste Sharpe-Ratio. Mir ist aber die hohe Gewichtung von China im EM-Index nicht geheuer, das bringt wieder ein hohes politisches Risiko rein. Auch investieren viele westlichen Firmen eh bereits in China, z.B. BMW dürfte dort sein größtes Werk haben. Aus diesen Gründen werde ich mich an die ACWI-Gewichtung von 88/12 halten und es mit den EMs nicht übertreiben. Schade, denn die EMs sind von den 3 Anlage-Schwerpunkten MSCI World, EMs und Small Caps gerade am günstigsten. Forward-PE 14,90, während World 20,31 und MSCI World Small Caps 23,03 ist. Also werde ich mir auf die Finger klopfen müssen und mich daran erinnern, dass Disziplin bessere Erträge bringt, als Gier. *Seufz*

 

Hintergrund meiner Überlegungen: BMW steigt gerade schön, wird evtl. bald mein Verkaufsziel erreichen und ich mache mir Gedanken um die optimale Portfolio-Struktur. Langfristig läuft es hinaus auf MSCI World (Large+MidCaps) + 12% EMs (da habe ich bereits den IMI-Fonds, d.h. Large+Mid+Small Caps in einem sind angedeckt) + X% Industrieländer-SmallCaps. Das X muss so sein, dass die Industrieländer-Relation Large+MidCaps und SmallCaps sich wie in der echten Wirtschaft verhält, ca. 85-86/14-15%. Meine Altlasten wie Deutsche Post, Amex, Allianz, Altria und BAT zähle ich bei dieser Berechnung als Industrieländer-LargeCaps. 

 

 

 

 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Verlorenes Jahrzehnt - wie handhaben?

 

Ich schaue mir gelegentlich Videos von Sven Carlin an. An sich hat er einen vernünftigen Investment-Stil, wenngleich seine letzten Videos etwas zu überladen waren mit makroökonomischen Daten. Und bei solchen Daten bin ich vorsichtig, weil keins von den makroökonomischen Bildern allein die einzige und letzte Wahrheit hergibt. Seit einer Weile warnt Sven, dass die Kurse länger seitwärts gehen könnten. Statistisch sollte jeder von uns 2 verlorene Jahrzehnte erleben in seiner Investment-Karriere erleben. Bei einem Szenario der steigenden Inflation und darauf auch der steigenden Zinsen ist dieser Gedanke m.E. gar nicht so abwegig. Die aktuell hohen Bewertungen bei Immobilien und Aktien werden dann abgebaut. Ob das so tatsächlich kommt, weiß natürlich niemand, Sven Carlin schätzt die Wahrscheinlichkeit als 60:40, d.h. eher ja, als nein. 

 

In dem verlinkten Video glaubt Sven auch dass so eine lange Seitwärtsbewegung i.d.R. aus einem heftigen vorausgehenden Crash (Reaktion der Börse auf steigende Zinsen) + anschließender langsamen Erholung besteht. Die Erholungsphase ist ein Eldorado für Value-orientierte Investoren, man kann sehr lange günstig Wertpapiere einsammeln. Die Statistiken aus dem Video, wie Buffett in den 1970er Jahr für Jahr den Buchwert seiner Investitionen erhöhen konnte, sind interessant. Tiefe Kurse sind also erst mal nichts Verwerfliches und für die Mehrzahl der Foristis sogar sehr Wünschenswertes. ;) Das Ganze hat allerdings einen Hacken. Um in den Tiefphasen sich zu günstigen Kursen einzudecken, braucht man Cash. Und thesaurierende Fonds werfen nun mal keinen Cash ab. OK, sie reinvestieren diesen und erhöhen so quasi den Buchwert des Fondsportfolios. Aber ist es nicht besser, in solchen Situationen ausschüttende "Vehikel" zu haben?  Oder ich hätte für solche Situationen gerne ausschüttende Papiere, weil ich insgeheim unbewußt hoffe, diesen CashFlow in solchen Phasen besser investieren zu können, als ein ETF es tun würde? 

 

@Schwachzocker: kannst Du mich bitte mit Deiner unnachahmbar charmanten Art wieder Zurück auf den Boden der Realität holen? :)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schwachzocker
vor einer Stunde von Flughafen:

@Schwachzocker: kannst Du mich bitte mit Deiner unnachahmbar charmanten Art wieder Zurück auf den Boden der Realität holen? :)

Gern!

 

vor einer Stunde von Flughafen:

Ich schaue mir gelegentlich Videos von Sven Carlin an.

Lasse es!

 

vor einer Stunde von Flughafen:

Seit einer Weile warnt Sven, dass die Kurse länger seitwärts gehen könnten.

Soso, können Kurse das?

 

vor einer Stunde von Flughafen:

... Das Ganze hat allerdings einen Hacken. Um in den Tiefphasen sich zu günstigen Kursen einzudecken, braucht man Cash. Und thesaurierende Fonds werfen nun mal keinen Cash ab.

Dann verkaufe eben Anteile, um gleich wieder neu zu kaufen. Etwas anderes passiert auch nicht, wenn Du Dividenden reinvestierst.

 

 

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Dandy
vor 17 Minuten von Schwachzocker:

Dann verkaufe eben Anteile, um gleich wieder neu zu kaufen. Etwas anderes passiert auch nicht, wenn Du Dividenden reinvestierst.

Aha. Was ist mit Spread und Gebühren beim Verkauf?

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reko
Am 7.4.2021 um 10:19 von Flughafen:

Danach erreicht man mit der Aufteilung 72/28 das höchste Sharpe-Ratio.

Genauer: "... erreichte man". Das muß nicht zwingend für die Zukunft gelten. Insbesondere dann nicht, wenn wir in ein "verlorenes Jahrzehnt" kommen.

Will man in solch einen Szenario verdienen, dann muß man in die richtigen Sektoren/Assets rotieren. Es ist an sich egal ob man dazu Dividenden oder Verkäufe nimmt. Aber manche Sektoren zahlen mehr Dividende als andere. Nur mit Dividenden rotieren wird vermutlich nicht reichen um sein Depot auf neuen Kurs zu bringen.

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