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Flughafen

Strategisch-taktische Überlegungen

Empfohlene Beiträge

wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor 9 Stunden von Flughafen:

Das Trio China+Taiwan+Südkorea hat zusammen fast 62%. Das ist zu heftig.

vor 6 Stunden von Bast:

Oder den MSCI World mit 69% Klumpenrisiko in einem Land?

:thumbsup:

 

Ich mach's genau umgekehrt - FTSE EM/DW sind bei mir 1:1 gewichtet, um die größten Einzeltitel / den USA-Anteil eines All-World darin zu drücken und somit mehr Diversifizierung des angelegten Geldes zu erhalten. (Siehe @Bast.)

Führt aktuell dazu, dass TSMC / Tencent / Alibaba stark vertreten sind, zumal sich diese von den nächstgrößten Werten extrem absetzen - aber das geht hauptsächlich zulasten von "FAAMA" ist für mich daher aktuell nicht weiter schlimm.

 

Möchte ich die EM weiter zurückdrängen, dann würde ich vmtl. eine Gleichgewichtung zwischen FTSE Dev Asia ex Japan / Dev Europe / EM / Japan / NA (oder S&P 500) anstreben - um bei Vanguard-Produkten zu bleiben. Damit wäre gleichzeitig & zusätzlich der USA-Klumpen drastisch zurechtgestutzt (20% USA statt ~33% bei o.g. 1:1). Natürlich treibt man da in gewisser Weise den Teufel mit dem Beelzebub aus (ist ja alles nur "Umsortierung" bei gleicher Grundgesamtheit, z.B. 20% Japan vs. ~3,6% davon bei o.g. 1:1), aber wieder auf die größten Einzelwerte bezogen ist das schon nicht schlecht (im Beispiel bei 20% Japan: ~1% Toyota, ~0,6% Sony). Größter Einzelwert überhaupt wäre dann allerdings plötzlich Samsung mit etwa 2,2%, gefolgt (wieder) von TSMC mit ca. 1,5% und Apple (~1,2%).

 

Eine andere Methode, die mir im Kopf herumschwirrt, ist z.B. (halb-)jährlich das ETF-Verhältnis anhand der Gewichtung des größten im jeweiligen Index enthaltenen Papiers gleichgewichtet einzustellen. Damit wäre die maximale Gewichtung der Einzelwerte im Fokus und jeweils wiederhergestellt. Führt aufgrund der unterschiedlichen Gewichtungsstrukturen (Europa wirkt da z.B. in der Spitzengruppe vergleichsweise homogen gegenüber den USA und EM)  in der Rangliste der Werte halt wieder zu regionalen "Spannungen", aber das ist halt so - für eine Gleichgewichtung sind die Indizes nicht strukturiert (bzw. wenn man einen solchen Index wählt, dann hat man ggf. die Transaktionskosten auf Fondsebene am Hals). Außerdem ist der Ansatz natürlich etwas aufwendiger und (mir zu) wenig übersichtlich im Depot - da sehe ich bei Gleichgewichtung eben auf einen Blick weitestgehend, was los ist.

 

Aber lange Rede, kurzer Sinn:

Bei Zielgröße 12% MSCI EM IMI sind die 62% quasi nichts gegen den USA-Anteil im MSCI World und in den Einzelwerten (bzw. auch zum Klumpen der Einzelwerte selbst).

Insofern steige ich gerne in das Lied der Vorposter mit ein... :-*

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Flughafen
vor 11 Stunden von hattifnatt:

Du hast doch aktuell nur 12% in EM, wenn der Plan oben noch stimmt? Und dann insgesamt ca. 7% auf 3 wirtschaftlich starke Länder erscheint mir nicht zu viel. Vor allem angesichts der Tatsache, dass Du gemäß Deinem Reduktionsplan noch auf absehbare Zeit über 20% in zwei Tabakwerten halten willst! Aktuell wäre das auch eher schädliches prozyklisches Handeln.

Ich habe aktuell sogar nur ca. 9% in EM, wegen Autokauf habe ich das 13%-Ziel noch nicht erreicht.

Wirtschaftlich stark sind die 3 Länder schon. Aber als Investor kann man ja nicht immer an der Wirtschaftsstärke profitieren. Weil die Investitionsbedingungen müssen stimmen. Und diese sind in den EMs oft schlecht. OK, man wird dafür mit einer höheren Rendite belohnt. Aber ich habe ein reines Aktienportfolio, nicht mal Anleihen. D.h. statt z.B. einer ausgewogenen 3-Säulen-Risikostruktur:

  • 10-30% Anleihen (geringes Risiko und Rendite)
  • 57-77% Aktien MSCI World (mittleres Risiko und Rendite)
  • 13% Aktien EMs (hohes Risiko und Rendite)

würde ich dann nach dem Aufbau der EM-Position

  • * 87% Aktien MSCI World und
  • * 13% Aktien EMs haben

Nur mittleres und hohes Risiko, keine ausgleichende Niedrigrisiko-Komponente. Ich brauche die Niedrigrisiko-Komponente zwar nicht, kann aber auf die höheren Risiken und Renditen der EMs auch verzichten. Die Diversifikation würde sich dadurch zwar verschlechtern, aber die Volatilität und Rendite des MSCI World ist mir eigentlich ausreichend. :) Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich mir das chinesische Säbelrasseln gegenüber den USA und Taiwan und die Rechtsunsicherheit der chinesischen Firmen gegenüber der KP anhören möchte. Eher nicht.

 

Was meinst Du bitte mit schädliches Prozyklisches Handeln, das Halten der 28% in zwei Tobaccos oder die Umschichtung der EMs in Developed World SmallCaps? Über die zwei Tobaccos grübele ich auch gerade nach. Evtl. können in einem stark inflationären Umfeld diese Firmen mit ihren Preisanpassungsmöglichkeiten eine bessere Rendite erzielen, als der MSCI World?

 

 

 

 

 

 

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Flughafen
vor 9 Stunden von Bast:

Meinst du den ACWI IMI inkl. Emerging Markets? Oder den MSCI World mit 69% Klumpenrisiko in einem Land?

Ich meine den MSCI EM IMI. Das Klumpenrisiko des MSCI World, wo 69% der Firmen in USA gelistet sind, macht mir genauso wenig Sorgen, wie dass 100% meiner Positionen in nur einem Depot bei nur einer Bank sind. Von den 69% ist vielleicht die Hälfte USA und die Hälfte sind Weltfirmen, die zwar ihren Hauptsitz in den USA haben, aber weltweit ihr Geld verdienen und somit gut diversifiziert sind. Und die USA sind als Land für einen Firmen-Hauptsitz und die überwiegende Börsennotierung sicherlich nicht schlecht.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 55 Minuten von Flughafen:

Was meinst Du bitte mit schädliches Prozyklisches Handeln

Damit meinte ich das Rausgehen aus EMs, wenn China gerade die bekannten Probleme hat und die Performance der EMs schlecht ist.

vor 55 Minuten von Flughafen:

Evtl. können in einem stark inflationären Umfeld diese Firmen mit ihren Preisanpassungsmöglichkeiten eine bessere Rendite erzielen, als der MSCI World?

Solche makroökonomischen Betrachtungen führen meiner Erfahrung nach zu nichts, es kann immer ebensogut das Gegenteil eintreten (stärkerer ESG-Gegenwind, warum dann nicht gleich Öl- und Gasproduzenten, etc.)

 

Bei einem "passiven" Investment in ETFs darf man nicht ständig über Politik und Wirtschaft nachgrübeln. Vor ein paar Jahren war's der Brexit, also raus aus Europa. Dann Trump, schrecklich, USA untergewichten, jetzt Probleme in China, Südamerika, Russland und Türkei, raus aus EM, usw. - das stresst nur und bringt keine Überrenditen ;) 

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 14 Stunden von Flughafen:

Ich überlege mir ernsthaft, den MSCI Emerging Markets den Rücken zu kehren. Die Idee ist gut, aber der Index hat aktuell ein hohes Klupmenrisiko. Das Trio China+Taiwan+Südkorea hat zusammen fast 62%. Das ist zu heftig. Und ich bin bereits über 50, da muss man nicht mehr höhere Risiken eingehen, das MSCI World IMI sollte reichen. Evtl. werde ich in einen MSCI World SmallCap umschichten.

Ich behaupte mal, wenn Du auf die Idee kommst bei EM das Handtuch zu werfen, dann ist die Talsohle erreicht und es kann ab jetzt nur noch besser werden. :)

An Deiner Stelle würde ich Deine ETFs in eine 1-ETF Lösung, wie einen All-World oder ACWI IMI tauschen, damit Du nicht mehr in Versuchung gerätst, die gerade schlecht laufenden Regionen/Länder zu verkaufen/tauschen.

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hattifnatt
vor 9 Stunden von finisher:

Ich behaupte mal, wenn Du auf die Idee kommst bei EM das Handtuch zu werfen, dann ist die Talsohle erreicht und es kann ab jetzt nur noch besser werden. :)

Vor ein paar Tagen habe ich in einem anderen Thread diesen Chart hier gepostet:

 

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Niemand weiß, ob die nächsten Jahre nicht auch wieder eine extreme Überperformance von EM liefern werden. Ich könnte ein Dutzend Gründe dafür nennen (allen voran die Überbewertung der USA), aber das wäre sinnlos - man kennt die Zukunft nicht.

 

@Flughafen, dass Du immer wieder über Deine Allokation nachgrübelst, ist für mich ein Zeichen, dass Du den für Dich besten Investitionsstil noch nicht gefunden hast. (Mir ging's bei ETFs genauso, deswegen habe ich mich dann irgendwann auf DGI verlegt). Versuche Dir nochmal über Deine Investmentziele klar zu werden: Wozu dient das Depot, wo willst Du in 10, 20 Jahren stehen? Welche Rendite brauchst Du dafür? An diesen Zielen sollte sich dann die Strategie orientieren.

 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

  

Am 18.12.2021 um 23:56 von hattifnatt:

Solche makroökonomischen Betrachtungen führen meiner Erfahrung nach zu nichts, es kann immer ebensogut das Gegenteil eintreten (stärkerer ESG-Gegenwind, warum dann nicht gleich Öl- und Gasproduzenten, etc.)

 

Bei einem "passiven" Investment in ETFs darf man nicht ständig über Politik und Wirtschaft nachgrübeln. Vor ein paar Jahren war's der Brexit, also raus aus Europa. Dann Trump, schrecklich, USA untergewichten, jetzt Probleme in China, Südamerika, Russland und Türkei, raus aus EM, usw. - das stresst nur und bringt keine Überrenditen ;) 

Ich glaube das war mein Problem. Mir war nicht bewußt oder ich habe vergessen, dass Politik auch ein makroökonomischer Faktor ist, den man als breiter ETF-Investor ignorieren sollte.

 

Am 19.12.2021 um 09:59 von hattifnatt:

@Flughafen, dass Du immer wieder über Deine Allokation nachgrübelst, ist für mich ein Zeichen, dass Du den für Dich besten Investitionsstil noch nicht gefunden hast. (Mir ging's bei ETFs genauso, deswegen habe ich mich dann irgendwann auf DGI verlegt). Versuche Dir nochmal über Deine Investmentziele klar zu werden: Wozu dient das Depot, wo willst Du in 10, 20 Jahren stehen? Welche Rendite brauchst Du dafür? An diesen Zielen sollte sich dann die Strategie orientieren.

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir bis jetzt so klar nicht gestellt hatte, nur waage gefühlt. :) Habe jetzt über meine Ziele nachgedacht und sie für mich klarer formuliert:

 

1. Altersvorsorge.

 

<persönlche Informationen aus Datenschutzgründen gelöscht>Fazit: wenn keine große Krankheit/Invalidität kommt, dann ist mein Lebensunterhalt im Rentenalter gesichert.

 

<persönlche Informationen aus Datenschutzgründen gelöscht>

 

Eine weiteres signifikantes Risiko ist m.E. die Pflege. Die Kosten für deutsche Pflegeheime sind erschreckend. <persönlche Informationen aus Datenschutzgründen gelöscht> Aber diese Art der 24h-Pflege ist in Deutschland seit ca. einem Jahr faktisch verboten (unwirtschaftlich). Es gibt eine Rechtssprechung, dass das Leben im Haushalt des Pfegepatienten als 24h-Bereitschaftsdienst gilt, egal was die Pflegekraft tatsächlich macht, dazu muss der Mindestlohn gezahlt werden, - das ist ein KO für diese Art der Alterspflege, nur sehr Reiche können sich das jetzt leisten, die Mittelklasse nicht.

 

Natürlich wird sich in einer alternden Gesellschaft das Thema Pflege verschärfen  und noch oft ändern. Ich gehe auch davon aus, dass der faktische Verbot von 24h-Hauspflege nicht bestehen bleibt, auch wenn er nicht auf der Liste der neuen Koalition ist. Dennoch schadet es nicht, hier vorzusorgen und ein Polster aufzubauen.

 

2. Ideologisches Sparziel. Das Kapital wird im Vergleich zur Arbeit steuerlich begünstigt. Das ist ein weltweiter Trend seit mehreren Jahrzehnten. Die Schere zwischen dem Arbeitseinkommen und Kapitaleinkünften geht immer weiter außeinander. Das ist für mich ein Zeichen, dass die Wertstelung von Arbeit in unserer Gesellschaft immer mehr abnimmt. Die Diskussionen vom arbeitsfreien Einkommen kommen ja nicht von umsonst. Wenn das tatsächlich so ist und Kapital höher bewertet wird, müssen wir versuchen, auf die Seite des Kapitals zu wechseln und mehr Kapitaleinkünfte generieren. Ich will nicht weniger arbeiten, weil ich arbeite um Spaß zu haben, meine Talente und meine Bedürfnisse zu realisieren. Aber es soll immer mehr Einkommen aus Kapital generiert werden.

 

Könnte man auch genau kalkulieren, muss aber nicht. Weil ehrlich gesagt, gehe ich davon aus, dass ich eh über die Zahl hinausschießen werde. Wegen Punkt 3. :D

 

3. Ich habe Spaß am sparsamen Leben. :) Das kann man nicht quantifizieren, ist unbezahlbar. :P Ist kein Sparziel, aber eine Einstellung. Wie glückliches Leben, - es ist kein einmaliges Ziel, sondern die Art, durch das Leben zu reisen. ;)

 

4. Ich hätte gerne möglichst viel Geld, um meinen Kindern bei einem Großprojekt wie Firmengründung oder Immobilienkauf evtl. mal helfen zu können. Ich bin zwar sehr vorsichtig, was die Unterstützung von erwachsenen Kindern betrifft, das kann faul und träge machen. Ich lehne deswegen auch selbst ab, von meinen Eltern größere Geldgeschenke anzunehmen. Andererseits wenn ein Kind sich einen Job aussuchen sollte, der es voll erfüllt und gut ist, aber von der Gesellschaft schlecht bezahlt wird (z.B. das Muttersein), dann wäre es gut, wenn es sich mit meiner Hilfe auch mal eine Eigentumswohnung in dem Fall leisten könnte, wenn die Bank nein zu einem Kredit sagt. Dieses Sparziel kann man auch nicht quantifizieren.

 

 

 

 

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hattifnatt
vor einer Stunde von Flughafen:

Um diese Lücke zu überbrücken, braucht sie definitiv Ersparnisse. Aktuell habe ich bereits die Hälfte des Depots an sie übertragen, damit später keine Erbschaftssteuer anfällt. Das gute an diesem Risiko ist => man könnte den Finanzbedarf bei Lust darauf ziemlich genau kalkulieren.

Aus diesem Punkt ergibt sich z.B. für mich, dass das Depot so "pflegeleicht" sein sollte, dass Deine Frau es auch in der Entnahmephase in höherem Alter allein managen kann - also möglichst "passiv" und einfach. Besprichst Du auch jetzt schon Deine Strategie mit ihr? Wenn nicht, könnte das vielleicht auch "disziplinierend" wirken und es Dir leichter machen, an der getroffenen Strategie auch festzuhalten ;) 

 

Und ja, ich würde versuchen, den Finanzbedarf auch in konkreten Zahlen auszudrücken, auch wenn vieles, wie z.B. das Thema Pflege, noch mit starker Unsicherheit behaftet ist. Vielleicht könnte man einige Szenarien (pessimistisch/neutral/optimistisch) mal durchrechnen und daraus Folgerungen ziehen. Im pessimistischen Szenario müsste man dann vielleicht auch andere Produkte (Versicherungen?) heranziehen, um eine bessere Grundabdeckung zu gewährleisten, auch dazu gibt es ja im Forum einiges an Informationen.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 22 Stunden von hattifnatt:

Aus diesem Punkt ergibt sich z.B. für mich, dass das Depot so "pflegeleicht" sein sollte, dass Deine Frau es auch in der Entnahmephase in höherem Alter allein managen kann - also möglichst "passiv" und einfach.

Jepp, so sehe ich das auch. Meine Frau wird sich definitiv nicht ums Depot kümmern wollen. Evtl. wird unser Sohn das irgendwann mal machen können, er hat bereits mit 2J mehr Interesse für Geld als meine Frau und Tochter zusammen. :) Aber das ist nicht sicher. Und falls ich früher ableben sollte, wird er noch nicht ausreichend erfahren sein. Daher ist der passive Ansatz für meine Situation sehr wilkommen. Über die Strategie und Taktik der Geldanlagen möchte meine Frau auch nicht reden, sie gibt es sehr gerne an mich ab.

 

vor 22 Stunden von hattifnatt:

Und ja, ich würde versuchen, den Finanzbedarf auch in konkreten Zahlen auszudrücken, auch wenn vieles, wie z.B. das Thema Pflege, noch mit starker Unsicherheit behaftet ist. Vielleicht könnte man einige Szenarien (pessimistisch/neutral/optimistisch) mal durchrechnen und daraus Folgerungen ziehen. Im pessimistischen Szenario müsste man dann vielleicht auch andere Produkte (Versicherungen?) heranziehen, um eine bessere Grundabdeckung zu gewährleisten, auch dazu gibt es ja im Forum einiges an Informationen.

Ich habe auf die Schnelle nachgerechnen. Wenn man sehr konservativ kalkuliert, wird das Depot in 30 Jahren inflationsbereinigt ungefähr 35-40 Tsd € p.a. brutto abwerfen. Das ist ja ungefähr das Gehalt eines Berufseinsteigers bzw. Hochschulabsolventen in manchen Fächern und sollte somit durchaus zum Leben für meine Frau reichen, würde sogar ohne Kapitalverzehr und ohne Eigentumswohnung gehen. Ich glaube daher sie wird eher überversorgt sein. Aber das ist kein Problem, da sie das unverbrauchte Kapital ja an Kinder vererben/verschenken kann. Wenn man Kinder hat, tut man sich leichter, über das Sparziel hinaus zu schießen. :)

 

Die Frage sind daher eher nicht die strategischen (=langfristigen) Bedürfnisse, sie sollten bereits abgedeckt sein, sondern Ziele 2 und 3. Ich möchte das Kapital zu einer möglichst großen Summe anwachsen lassen und das mit einem vernünftigen Risiko, ohne Zockerei. Die Belohnung für das Risiko muss angemessen sein, sonst ist so eine Kapitalanlage nicht harmonisch. Und ich tue mich schwer, einige Risiken zu bewerten, deswegen zweifle ich beim Eintreffen von neuen Informationen. Mein Gedanke zu China war: "Politisches Risiko ist klar, kenne das selbst auf Russland, aber wenn die Rendite dafür stimmt (das sollte sie laut Marktkonsensus), ist das OK." Jetzt, wo sich dieses Risiko verwirklicht hat und absehbar ist, dass die KP die chinesische Wirtschaft bremsen wird, evtl. noch sehr lange, habe ich mir die Frage gestellt, ob es sich lohnt, diese Hochrisiko-Komponente zu haben. Aber der langfristige Chart (danke dafür!) ist ja eindeutig, es lohnt sich. Ich werde also die Position weiter in Richtung ACWI-Gewichtung von 13% besparen. Und die SmallCap-Position werde ich danach auch aufbauen, auch wenn SmallCaps als Faktor heute nicht mehr wirken. Zwecks Diversifikation halt.

Es ist bei einem breit diversifizierten Portfolio nur schwierig, die Füße still zu halten, wenn einige Bestandteile schnell wachsen und andere nicht. Man neigt dann schnell die Nachzügler als Looser abzustempeln und sie prozyklisch rauskegeln. Gott sei dank, gibt es hiem im Forum Dich und viele anderen vernünftigen Leute, die einen davon abhalten. :thumbsup:

 

Danke an Alle! Warum haben wir bloß keine Like-Funktion im Forum? :D

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Flughafen

Der Kuchen der Weltwirtschaft in 2021:

 

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oktavian
Am 18.12.2021 um 13:52 von Bast:

Meinst du den ACWI IMI inkl. Emerging Markets? Oder den MSCI World mit 69% Klumpenrisiko in einem Land?

bitte beachten dass developed market firmen wesentlich internationaler sind. 69% ist falsch in meinen Augen.

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maxko

Kennt sich jemand an der SSE aus, und kennt Tools wo man den aktuellen Verlauf von chinesischen Unternehmensanleihen sehen kann?

 

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Flughafen
Am 2.1.2022 um 19:21 von maxko:

Kennt sich jemand an der SSE aus, und kennt Tools wo man den aktuellen Verlauf von chinesischen Unternehmensanleihen sehen kann?

 

Ich glaube, Deine Frage wäre besser im allgemeinen Anleiheforum HIER gestellt.

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Flughafen

Die Ereignisse dieses Jahres haben mir gezeigt, dass ich nicht in Schwellenländern investiert sein möchte. Die politischen Gefahren dort sind mir zu groß. Wenn Länder und ihre Wirtschaften sich gut entwickeln, kommen sie eh in den MSCI World Index rein und dann werde ich dabei sein. Vorher müssen sie aber erst ihre Hausaufgaben machen.

Die Nachteile wie höhere Volatilität meines Portfolios und eine geringere Rendite der Industrieländer sind mir bewußt und ich kann damit leben.

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Schwachzocker
vor 17 Minuten von Flughafen:

Die Ereignisse dieses Jahres haben mir gezeigt, dass ich nicht in Schwellenländern investiert sein möchte....

Mir zeigt es eigentlich nur sehr gut den Zusammenhang zwischen erwartbare Rendite und Risiko, was mich darin bestätigt, tunlichst weiterhin dort investiert zu bleiben.

 

vor 19 Minuten von Flughafen:

...Wenn Länder und ihre Wirtschaften sich gut entwickeln, kommen sie eh in den MSCI World Index rein...

Nein!

 

vor 20 Minuten von Flughafen:

Die Nachteile wie höhere Volatilität meines Portfolios und eine geringere Rendite der Industrieländer sind mir bewußt und ich kann damit leben.

Ich glaube, ehrlich gesagt nicht, dass Dir im Zusammenhang mit Geldanlage viel bewusst ist.

Leben kann man aber sicherlich damit. Alle anderen können aber auch leben.

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Sapine

Die Frage ist berechtigt, ob die Prämie das Risiko wert ist. Ich bin zwar nicht ganz raus aus EM aber die Gewichtung ist niedrig. 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 43 Minuten von Flughafen:

Die Ereignisse dieses Jahres haben mir gezeigt, dass ich nicht in Schwellenländern investiert sein möchte. Die politischen Gefahren dort sind mir zu groß. Wenn Länder und ihre Wirtschaften sich gut entwickeln, kommen sie eh in den MSCI World Index rein und dann werde ich dabei sein. Vorher müssen sie aber erst ihre Hausaufgaben machen.

Die Nachteile wie höhere Volatilität meines Portfolios und eine geringere Rendite der Industrieländer sind mir bewußt und ich kann damit leben.

Ich finde einen der größten Vorteile der Schwellenländer ist die Diversifikation und die Möglichkeit bei gleicher/höherer Renditeerwartung überschneidungsfrei und vergleichsweise (mit z.b. Branchen ETFs) unkorreliert zu den Industrieländern in die Assetklasse Aktien zu investieren.  Was ich sagen will du reduzierst nicht nur Renditeerwartung und Volatilität, sondern auch Diversifikation und damit Widerstandsfähigkeit und Krisenfestigkeit deines Portfolios.

Natürlich kann man trotzdem die Entscheidung treffen nicht in diese Regionen zu investieren, allerdings sollte man sich dann in der aktuellen Situation auch wirklich 100% sicher sein dass man nicht nur dem Anlagefehler Performancechasing erliegt. Hier mal die Renditen einiger Assetklassen nach der Performance der letzten 12 Monate sortiert:

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image.png.36cb485f15a142a6a76914381e50ae57.png

Quelle

 

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beamter97
· bearbeitet von beamter97
vor 47 Minuten von Flughafen:

Wenn Länder und ihre Wirtschaften sich gut entwickeln, kommen sie eh in den MSCI World Index rein und dann werde ich dabei sein.

Die Frage ist: wann?

 

@supertobshält die MSCI-Zusammensetzung in seinem Thread regelmäßig nach. Ich habe mal zwei Grafiken von ihm hierhin kopiert.

Im MSCI World gibt es seit 2008 folgende Bewegungen: Griechenland raus, Israel rein.

 

 

MSCI nach Supertobs Stand Januar 2008.gif

MSCI Zusammensetzung nach Supertobs Stand April 2022.png

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Ramstein

Der Aufstieg in den MSCI World hängt nicht nur von der Wirtschaftsentwicklung ab, sondern auch von Rechtssicherheit und Regulatorik.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Meine Zielgewichtung für die EM liegt bei 10%. Man darf nicht vergessen, dass in den EM auch hohe Risiken lauern (z.B. in China) und vor allen Dingen, dass ein erheblicher Teil des Sozialprodukts in den Entwicklungsländern auch durch Konzerne aus den entwickelten Märkten erbracht wird. Wenn du z.B. Nestle oder VW-Aktien hast, dann bist du ganz automatisch auch schon ordentlich in China und auch in anderen EM mit dabei. Fast alle großen Konzerne sind heute weltweit aktiv, auch in den Entwicklungsländern. Da ist die Sortierung nach dem Sitz-Land an sich schon eher fragwürdig. 

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finisher
vor einer Stunde von Flughafen:

Die Ereignisse dieses Jahres haben mir gezeigt, dass ich nicht in Schwellenländern investiert sein möchte. Die politischen Gefahren dort sind mir zu groß. Wenn Länder und ihre Wirtschaften sich gut entwickeln, kommen sie eh in den MSCI World Index rein und dann werde ich dabei sein. Vorher müssen sie aber erst ihre Hausaufgaben machen.

Die Nachteile wie höhere Volatilität meines Portfolios und eine geringere Rendite der Industrieländer sind mir bewußt und ich kann damit leben.

Ich weiß noch wie 2008/2009 hier im Forum eine Übergewichtung von Emerging Markets und ETF Portfolios nach BIP sehr populär waren. Wer sich damals die Charts vom MSCI World und EM angesehen hat, wurde auch in dieser Entscheidung bestätigt. 

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Wenn man sich nun die letzten 10 Jahre ansieht...
 

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..sieht das Bild komplett anders aus. Und genau deswegen finden Anleger heute alle möglichen Gründe warum man EM aus dem Depot schmeißen soll.

Und dies ist dann auch einer der Gründe, warum der durchschnittliche Anleger schlechter als der Markt abschneidet. Weil der durchschnittliche Anleger ständig etwas aus dem Depot schmeißt, wenn es mal schlecht läuft und nur kauft, wenn die Sonne scheint.


Ich weiß, wie schwierig es ist diese Fehler nicht zu machen, weil alles in unserem Gehirn dagegen arbeitet. Deswegen ist m.M. die beste Lösung ein 1-Fonds/ETF Produkt, wo man gar nicht die Möglichkeit hat, einzelne Regionen/Assetklassen auszutauschen.

"Stay the course. No matter what happens, stick to your program. I've said ‘stay the course’ a thousand times, and I meant it every time. It is the most important single piece of investment wisdom I can give to you… Press on regardless." – Jack Bogle
 

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Flughafen

Danke für Eure Antworten.

 

Der EM-Markt ist extrem China-lästig. China ist selbst mit 32% im EM-Index vertreten (Oh! Das waren schon mal 38%) und stellt militärisch auch eine Bedrohung für Südkorea (12%) und Taiwan (15%) da. Darüber hinaus sind auch viele Weltfirmen in China aktiv, z.B. BMW hat dort glaube ich seine größte Fabrik. Das Wohlergehen dieses Teils meines Portfolios ist somit angewiesen auf das Wohlwollen der chinesischen Autokraten. Das gefällt mir nicht. Ich habe zwar aktuell nur 12% in den Schwellenländern (+ die dort tätigen Weltfirmen), aber die absolute Summe ist hoch. Davon könnte ich meiner ukrainischen Schwiegermutter nach Kriegsende in Odessa eine schöne Wohnung kaufen. So eine Summe dem Autokratie-Risiko auszusetzen finde ich unverantwortlich. Auch erwarte ich in Zukunft keine so große Performance in China, wie in der Vergangenheit, die Musik hat ausgespielt. Die Bevölkerung wird immer älter, die Belastung durch Militärausgaben steigt, die staatlichen Investitionsprogramme schaffen Ungleichgewichte wie aktuell auf dem Immobilienmarkt, und die KP-Herrschaft wird das Land weiter ausbremsen. Autokratisch geführte Länder können durch mangelnde Erneuerung in der Verwaltung prinzipiell nicht so effektiv wirtschaften, wie demokratische Länder, bei denen dauern Erneuerungen deutlich länger (OK, ich tue so, als ob Merkel nicht 16 Jahre regiert hat). Selbstverständlich könnte sich das ändern, wenn China demokratisch wird, aber das kann Jahrzehnte dauern und ich habe nur noch ca. 30 Jahre zu leben. Und wenn China diesen Wechsel schafft, dann verbessert es auch die Investitionsbedingungen für Investoren, steig in den MSCI World auf und ich kann dann dort investieren.

vor 16 Stunden von finisher:

..sieht das Bild komplett anders aus. Und genau deswegen finden Anleger heute alle möglichen Gründe warum man EM aus dem Depot schmeißen soll.

Und dies ist dann auch einer der Gründe, warum der durchschnittliche Anleger schlechter als der Markt abschneidet. Weil der durchschnittliche Anleger ständig etwas aus dem Depot schmeißt, wenn es mal schlecht läuft und nur kauft, wenn die Sonne scheint.

Ich bin erst letztes Jahr eingestiegen, die mittelmäßige Performance der 2010er Jahre schreckt mich nicht ab. Ich denke über einen Rausschmiss nicht wegen der Performance nach, sondern weil mir die politischen Risiken nicht gefallen.
 

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Cber
vor 18 Stunden von Schwachzocker:

Nein! 

Warum? 

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Schwachzocker

Warum was?

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Cber

Ist die Frage ernst?!  Was ist da unklar? 

Du hast Beitrag zitiert und Nein darauf geantwortet. 

Meine Frage ist warum du nein geschrieben hast bzw. warum es nicht stimmen sollte was TE geschrieben hat. 

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