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Chemstudent

Diskussion zum Einführungsthread "ETF-Depot aufbauen"

Empfohlene Beiträge

Livesey
vor 3 Minuten von Barqu:

@Livesey und @odensee

Danke fuer die Erklaerungsversuche, aber bei genauerer Betrachtung der von euch aufgefuehrten Gruende sehe ich da immer noch nichts, was ich nachzollziehen.

Dann wäre es hilfreich, wenn du erstmal erklärst, warum dich die genannten Gründe nicht überzeugen.

Davon abgesehen finde ich die Aussage immer nur umgekehrt: Niemand "muss". Aber wer will, braucht eben Positionsgrößen, die noch Sinn ergeben. Wen hast du denn gefunden, der vertritt, man müsse ab einer bestimmten Depotgröße anders entscheiden?

Nochmal:

1) Manche vertreten, dass ein World-ETF nicht "der Markt" ist, sondern eine aktive Wette mit momentum tilt, large cap tilt, growth tilt. Wer das nicht für 100% seines Portfolios will, hält sich damit nicht für "schlauer als der Markt".

2) Market Cap ist auch nicht "der Markt", es gibt immer unterschiedliche Definitionen. Und ich meine mich z.B. an eine Studie zu erinnern, nach der BIP vorzugswürdig ist, auch mit Blick auf die Volatilität.

3) Man hält sich auch nicht unbedingt für "schlauer als der Markt", wenn man z.B. mehr political risk eingehen will. Das ist so wie bei der small cap Prämie: Die bekommt man nicht umsonst, sondern weil man sich bewusst für höheres Risiko entscheidet.

4) Ich würde (das mag paranoid oder diffus sein) schon aus Prinzip nie meine gesamten Lebensersparnisse in ein einziges Produkt eines einzigen Anbieters geben, wenn nicht umgekehrt daraus wenigstens ein Mehrwert für mich ersichtlich wäre. Einfach, weil ich nicht glaube, alle Risiken erkennen zu können und weil ich glaube, dass auch "der Markt" nicht immer alle Risiken erkennt.

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Barqu
21 minutes ago, odensee said:

Das "muss" niemand und ich weiß auch nicht, wo das "gefordert" wird.

Habe es in der Vergangenheit mehrfach gelesen, ist nun aber natuerlich etwas sehr muehselig das heraus zu suchen. Wie erwaehnt: Alles OK, wenn wir hier gleicher Meinung sind

21 minutes ago, odensee said:

Manche Assetklassen kann man halt nicht in einem einzigen ETF abdecken und wer die haben will, wird halt von der 1-ETF-Lösung abweichen.

Das ist dann wieder eine Frage der AA und betrifft nicht die Anzahl der ETF / Aktien.

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odensee
vor 1 Minute von Barqu:

Das ist dann wieder eine Frage der AA und betrifft nicht die Anzahl der ETF / Aktien.

Einzelanleihen und die Beschäftigung damit lohnen z.B. nur bei einer sinnvollen Depotgröße.

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Ramstein

Ich habe z.B. für STOXX Europe 600 und S&P 500 auch Equal Weight ETFs im Depot, die eine Sektorübergewichtung wie momentan FAANG abmildern. 

Das lohnt sich m. E. aber nicht im kleinteiligen Bereich.

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DST
· bearbeitet von DST

Ich setze seit meiner ersten Investition eigene Ideen um und das mit deutlich weniger Geld als empfohlen wird. Ich mache das jedoch nicht um Risiken zu reduzieren, sondern um bewusst mehr Risiken einzugehen. Bisher fahre ich damit nicht schlechter als der "Markt". Mit Smartbroker und Co. fallen auch die Transaktionskosten fürs Rebalancing als Gegenargument weg. Aus steuerlichen Gründen ist häufiges Rebalancing aber sowieso fraglich (siehe der Link, der auf der letzten Seite referenziert wurde). De facto habe ich noch nie ein klassisches Rebalancing ausgeführt; ist aber vermutlich auch nicht so wichtig, wenn man wie ich sowieso nur auf Aktien-ETFs setzt.

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Barqu
40 minutes ago, Ramstein said:

Ich habe z.B. für STOXX Europe 600 und S&P 500 auch Equal Weight ETFs im Depot, die eine Sektorübergewichtung wie momentan FAANG abmildern. 

Abmildern einer Uebergewichtung klingt gut. Man koennte es allerdings auch als eine Wette gegen die Marktkapitalisierung bezeichnen. Kann man machen, wenn man das fuer sinnvoll haelt. Ob es tatsaechlich sinnvoll ist, wird die Zukunft zeigen.

Unabhaengig von der Sinnhaftigkeit:

40 minutes ago, Ramstein said:

Das lohnt sich m. E. aber nicht im kleinteiligen Bereich.

Kommt natuerlich darauf an, wie kleinteilig man es machen moechte und wie die Transaktionskosten sind, aber z. B. einen Equal weight ETF mit aufnehmen oder grundsaetzlich ausschliesslich auf Equal weight setzen ist nun m. E. nichts, was man nicht auch mit einem 5stelligen Depot machen koennte - wenn man denn ueberzeugt davon ist, dass es sich rentiert.

 

 

@Livesey: Sorry, dein Beitrag ging wegen Seitenumbruch bisher unter.

2 hours ago, Livesey said:
2 hours ago, Barqu said:

@Livesey und @odensee

Danke fuer die Erklaerungsversuche, aber bei genauerer Betrachtung der von euch aufgefuehrten Gruende sehe ich da immer noch nichts, was ich nachzollziehen.

Dann wäre es hilfreich, wenn du erstmal erklärst, warum dich die genannten Gründe nicht überzeugen.

Davon abgesehen finde ich die Aussage immer nur umgekehrt: Niemand "muss". Aber wer will, braucht eben Positionsgrößen, die noch Sinn ergeben. Wen hast du denn gefunden, der vertritt, man müsse ab einer bestimmten Depotgröße anders entscheiden?

Nochmal:

1) Manche vertreten, dass ein World-ETF nicht "der Markt" ist, sondern eine aktive Wette mit momentum tilt, large cap tilt, growth tilt. Wer das nicht für 100% seines Portfolios will, hält sich damit nicht für "schlauer als der Markt".

2) Market Cap ist auch nicht "der Markt", es gibt immer unterschiedliche Definitionen. Und ich meine mich z.B. an eine Studie zu erinnern, nach der BIP vorzugswürdig ist, auch mit Blick auf die Volatilität.

3) Man hält sich auch nicht unbedingt für "schlauer als der Markt", wenn man z.B. mehr political risk eingehen will. Das ist so wie bei der small cap Prämie: Die bekommt man nicht umsonst, sondern weil man sich bewusst für höheres Risiko entscheidet.

4) Ich würde (das mag paranoid oder diffus sein) schon aus Prinzip nie meine gesamten Lebensersparnisse in ein einziges Produkt eines einzigen Anbieters geben, wenn nicht umgekehrt daraus wenigstens ein Mehrwert für mich ersichtlich wäre. Einfach, weil ich nicht glaube, alle Risiken erkennen zu können und weil ich glaube, dass auch "der Markt" nicht immer alle Risiken erkennt.

Auf diesen Satz " Niemand "muss". Aber wer will, braucht eben Positionsgrößen, die noch Sinn ergeben." koennen wir uns einigen. Aber wie gesagt habe ich mehrfach Aussagen gelesen, die etwas anderes angedeutet haben. Wer das war, kann ich leider nicht mehr sagen. Sobald ich es noch einmal lese, werde ich es hier anbringen. Wenn sich hier niemand meldet, der solch eine Ansicht vertritt, ist das ebenfalls zufriedenstellend fuer mich.

 

Zu deinen Punkten:

1) Einverstanden. Und das ist nun etwas, was man nur mit 5stelligen Depots umsetzen kann? Wohl eher nicht, daher ueberzeugt mich dieses Argument nicht (bitte nicht vergessen es geht nicht um die Frage, ob ein All-World eTF oder irgendetwas anderes "das beste" ist, sondern um eine vermeintliche Notwendigkeit bei groesseren Depots mehr als 1 (oder 2 oder 3) ETF zu haben unter der Annahme, dass man selbiges fuer kleinere Depots fuer optimal haelt).

2) Sie oben. Dann nimmt man eben "1 x BIP ETF" fuer das Depot, egal ob 1- oder 6stellig.

3) Sie oben. Dann nimmt man eben "1 x Political Risk ETF" fuer das Depot, egal ob 1- oder 6stellig. Abgesehen davon halte ich das durchaus fuer den Versuch schlauer als der Markt zu sein, aber ich moechte nicht, dass das hier jetzt in eine Diskussion ueber den Sinn oder Unsinn von Faktoren wird.

4) Wenn es um "alle Ersparnisse" geht, dann koennte die Grenze "6stellig" durchaus "alle Ersparnisse" von dem einen oder anderen beinhalten und somit waere das sicherlich auch unterhalb dieser Grenze vorteilhaft, sofern es einen realen Vorteil darstellt. Gerade auf "Standard-Indizes" gibt es ja nun ETF wie Sand am Meer und alle z. B. 5k EUR einen anderen Anbieter waehlen, ist nun wirklich kein grosser Aufwand.

Im Prinzip haette ich mir bei diesem Punkt erhofft moegliche Gruende zu erfahren, aber wie du selbst sagst, bleibt es bei diffuser Paranoia.

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smarttrader
vor 25 Minuten von DST:

Ich setze seit meiner ersten Investition eigene Ideen um und das mit deutlich weniger Geld als empfohlen wird. Ich mache das jedoch nicht um Risiken zu reduzieren, sondern um bewusst mehr Risiken einzugehen. Bisher fahre ich damit nicht schlechter als der "Markt". Mit Smartbroker und Co. fallen auch die Transaktionskosten fürs Rebalancing als Gegenargument weg. Aus steuerlichen Gründen ist häufiges Rebalancing aber sowieso fraglich (siehe der Link, der auf der letzten Seite referenziert wurde). De facto habe ich noch nie ein klassisches Rebalancing ausgeführt; ist aber vermutlich auch nicht so wichtig, wenn man wie ich sowieso nur auf Aktien-ETFs setzt.

Das ist verkehrt. Häufiges rebalancen senkt die Steuern beim finalen Verkauf. Ich hatte das hier vor paar Wochen sogar einmal aufgeschlüsselt.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 9 Minuten von smarttrader:

Das ist verkehrt. Häufiges rebalancen senkt die Steuern beim finalen Verkauf. Ich hatte das hier vor paar Wochen sogar einmal aufgeschlüsselt.

Bitte die Quelle zu deinem Beitrag nennen und berücksichtigen, dass ich (wie der verlinkte Artikel) von einem Aktien-ETF-Portfolio ausgegangen bin. Dass (häufiges) Rebalancing zwischen verschiedenen Assetklassen sinnvoll ist bestreite ich gar nicht.

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odensee
vor 1 Minute von DST:

Bitte die Quelle zu deinem Beitrag nennen und berücksichtigen, dass ich (wie der verlinkte Artikel) von einem Aktien-ETF-Portfolio ausgegangen bin. Dass (häufiges) Rebalancing zwischen Assetklassen sinnvoll sein dürfte bestreite ich gar nicht.

Das (weniger Steuern beim finalen Verkauf wenn man öfter zwischendurch verkauft und neu kauft) ist trivial. Ob's was bringt ist eine andere Frage.

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Bast
vor 1 Stunde von smarttrader:

Häufiges rebalancen senkt die Steuern beim finalen Verkauf.

Das ist logisch - aber was ist mit der Steuerstundung zuvor?

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Livesey

Du setzt die Parameter letztlich so, dass sich die Gründe in den Schwanz beißen müssen. Das Gros der Vorteile ergibt sich natürlich einfach aus der Skalierbarkeit bzw. der Tatsache, dass einiges einen übertriebenen Aufwand darstellt, wenn man nur einen unbekannten Anteil an einem Monatsverdienst absichern/optimaler anlegen will.

Und natürlich kann man mehrere Gründe mit einem ETF abfrühstücken, denn es gibt ja auch Multifaktor-ETFs. Vielleicht gibt es sogar einen Multifaktor-BIP-ETF oder einen Multifaktor-BIP-mit-Rohstoffen-und-Schwellenlandanleihen-ETF, keine Ahnung. Aber ursprünglich war bei dir die Rede von "1 All-World ETF".

 

Das gleiche auch bei "schlauer als der Markt": Du definierst "den Markt" als Axiom, von dem andere abweichen können; dabei gibt es schlicht unterschiedliche Auffassungen, was "der Markt" ist. Wenn jemand sich nun bewusst mehr Risiko ins Haus holt, versucht er ja nicht, eine risikoadjustierte Überrendite herauszuholen. Stattdessen erreicht er mit dem gleichen Prozentanteil an Wertpapieren sozusagen eine andere asset allocation, nämlich noch riskanter als Aktien generell.

Aber aus dem Wunsch, political risk überzugewichten zu folgern, man sollte nun 100% in einen political risk ETF stecken, verstehe ich überhaupt nicht. Da überspringst du doch gerade die sich aufdrängende Notwendigkeit nach mehr Wertpapieren.

 

Das ist natürlich nicht besser als 1-ETF-Depot, denn besser hängt davon ab, was man überhaupt will. Wenn du sagst: Ein market cap ETF mit growth/momentum/large cap tilt ist das, was ich will, dann wird es natürlich nie eine bessere Alternative geben. Ansonsten muss man eben anfangen, nachzudenken: Es könnte ja z.B. sinnvoll sein, Rohstoffe und Immobilien statt als eigene assets auch zum Teil über Aktien abzudecken; oder man möchte nicht in den Aktienmarkt investieren, an/in dem schon der Job hängt, usw.

Wenn die große Masse nun statt MSCI die fundamental indices benutzen würde, würde bei dir der "MSCI-Investor" versuchen schlauer als der Markt zu sein. Und der FTSE-Investor erst. Die Preise werden aber ja ursprünglich abseits von den Indices gemacht - die Gewichtung ist nicht willkürlich, aber auch nicht übertrieben in Stein gemeißelt.

 

Zu 4): Es gibt rechtliche Risiken, es gibt Computer- und Computerausfallrisiken, es gibt theoretisch (begrenzte) Risiken bei Leihgeschäften, es gibt Compliance-Risiken (diese Begrenzungen können oft genug von einer einzelnen Person ausgehebelt werden), es können bei deiner Bank WR-Gutschriften für ein Papier mehrfach vergeben oder Buchungen mehrfach vorgenommen werden und dann kommst du zig Jahre nicht an dein Geld ran oder verkaufst aus Versehen deinen kompletten Bestand leer, ETFs können unterschiedlich stark gegen front running geschützt sein - und es gibt, wie gesagt, bestimmt noch zig Dinge, auf die ich nicht kommen würde. Das kann man als diffuse Paranoia abtun oder eben, wenn es nichts kostet, da auch diversifizieren. So wie es auch Menschen gibt, die auch unterhalb der Einlagensicherung ihr Erspartes auf mehrere Banken verteilen und solche die sagen, unter 100.000 ist es doch wurscht.

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DST
· bearbeitet von DST

Meines Erachtens ist die Einstellung "Größere Diversifikation erst wenn genug Geld im Spiel ist" ein Relikt aus Zeiten in denen Transaktionskosten noch eine bedeutende Rolle gespielt hatten. Es war einfach nicht profitabel kleinere Positionen zu rebalancen. Die Kosten waren höher als der potenzielle Rebalancing-Bonus. Seit Transaktionskosten aber dank Sparplänen und Gratisbrokern kaum noch eine Rolle spielen können auch bei kleinem Budget bereits beliebig viele ETFs verwendet werden. Da die meisten aber sowieso glauben, dass eine Investition in den "Markt" unschlagbar ist, reicht ein World ETF meistens bereits vollkommen aus. Wer jedoch reich ist, der will meistens lieber weniger Risiko als die Marktrendite haben. Daher haben reiche Investoren meist diversifiziertere Asset-Allokationen als arme Investoren, die generell ein höheres Risiko fahren sollten, wenn sie irgendwann mal selbst zu den reichen gehören wollen, und ein einziger World ETF ist dieser Aufgabe potenziell dienlicher als ein diversifiziertes Portfolio aus fünf verschiedenen Assetklassen.

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Ramstein
vor 19 Minuten von DST:

Meines Erachtens ist die Einstellung "Größere Diversifikation erst wenn genug Geld im Spiel ist" ein Relikt aus Zeiten in denen Transaktionskosten noch eine bedeutende Rolle gespielt hatten.

Das meinen sicher auch die Leute, die ihre monatliche 50€ Sparrate auf mehrere ETFs aufteilen.

Ich meine: wenn man glaubt einen 5% Anteil beimischen zu müssen, um potenziell(!) mit diesem Teil 0,5% Mehrrendite zu erzielen, so lohnt sich das bei 1000 Euro nicht.  

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Barqu

@Livesey

Ich denke du verrennst dich in Nebensächlichkeiten. Es geht nicht darum herauszufinden was man als "den Markt" bezeichnen darf, kann, sollte, etc.

 

Mir ging es wie erwähnt darum herauszufinden, warum ein 6- oder 7stelliges Depot anders aufgebaut sein "muss" als ein kleineres. Bisher hat sich niemand gemeldet, der diese These vertritt.

Deine bei Punkt 4 genannten Ängste sind hilfreich, die nehme ich zur Kenntnis und bewerte sie für mich.

 

 

 

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Ramstein
vor 6 Minuten von Barqu:

Bisher hat sich niemand gemeldet, der diese These vertritt.

Und auch ich habe (meins Wissens) das nirgendwo geschrieben.

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Barqu
Just now, Ramstein said:

Und auch ich habe (meins Wissens) das nirgendwo geschrieben.

Korrekt.

Du hast lediglich einen Zusammenhang zwischen Depotgroesse und Anzahl der dort enthaltenen Positionen erwähnt, den ich als Aufhänger verwendet habe, weil anderswo relativ deutlich geschrieben wurde, dass man keine grossen Summen in einem einzigen ETF haben soll.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Ramstein:

Ich meine: wenn man glaubt einen 5% Anteil beimischen zu müssen, um potenziell(!) mit diesem Teil 0,5% Mehrrendite zu erzielen, so lohnt sich das bei 1000 Euro nicht.  

Das mag sein, aber ich meine es spricht auch nicht wirklich etwas dagegen eine etwas komplexere Strategie von Anfang an zu fahren, sofern man gewillt ist, den Mehraufwand in Kauf zu nehmen. Ich für meinen Teil bereue es jedenfalls nicht mir von Anfang an eine komplexere Core und Satellite Strategie überlegt zu haben und seit Tag 1 an dieser festzuhalten. So entwickle ich auch von Anfang an ein Gefühl für das Verhalten meiner Assets und lerne schon früh aus Fehlern, ohne dass viel Lehrgeld bezahlt werden müsste. Und irgendwann werde ich genug Kapital investiert haben, sodass es sich auch finanziell potenziell lohnt. Der Versuch den Markt zu schlagen ist für mich eine Art Hobby, das sich langfristig hoffentlich auch finanziell bezahlt machen wird. Bisher läuft es jedenfalls ganz gut, auch wenn ich zugeben muss, dass der Markt ein verdammt guter Gegenspieler ist.

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kleinerfisch
Am 13.11.2020 um 13:13 von Barqu:

2) Sie oben. Dann nimmt man eben "1 x BIP ETF" fuer das Depot, egal ob 1- oder 6stellig.

3) Sie oben. Dann nimmt man eben "1 x Political Risk ETF" fuer das Depot, egal ob 1- oder 6stellig. Abgesehen davon halte ich das durchaus fuer den Versuch schlauer als der Markt zu sein, aber ich moechte nicht, dass das hier jetzt in eine Diskussion ueber den Sinn oder Unsinn von Faktoren wird.

Es gibt halt nicht für jedes Bedürfnis den einen ETF. Ich kenne jedenfalls keinen BIP ETF und auch keinen Political Risk ETF.

Das ist auch kein Versuch, schlauer als der Markt zu sein, sondern der Versuch, schlauer zu sein als MSCI.

Wobei auch MSCI selbst ja versucht, schlau zu sein.

Wir nenen ETFs zwar passives Investieren und der Begriff hat auch seine Berechtigung in der Abgrenzung zum aktiven. Aber man darf ihn auch nicht überbewerten. Wirklich passiv investiert m.E. nur der berühmte Affe mit dem Dartspfeil.

Beim ETF-Investieren überlasse ich die Entscheidungen einfach z.B. MSCI, die halt entscheiden, dass MarketCap das Gewichtungskriterium ist, wie MarketCap überhaupt ermittelt wird (Streubesitz, Vorzugsaktien) oder welche Länder wie eingeordnet werden und welche Unternehmen dann zu welchen Ländern gehören.

vor 22 Stunden von DST:

Meines Erachtens ist die Einstellung "Größere Diversifikation erst wenn genug Geld im Spiel ist" ein Relikt aus Zeiten in denen Transaktionskosten noch eine bedeutende Rolle gespielt hatten.

Das ist sicher ein Grund und er ist tatsächlich weitgehend weggefallen.

Der andere Grund liegt im Aufwand, also in Zeit.

Wenn ich mich hinsetze, um mein Portfolio zu optimieren, erhoffe ich mir einen Nutzen. Dieser Nutzen kann sein, dass ich das Risiko vermindere, dass ich die Rendite erhöhe oder schlicht dass ich mich mit dem neuen Portfolio besser fühle. Alles ganz subjektiv. Nur muss ich für ein großes Portfolio letztlich die gleiche Zeit für die Optimierung aufwenden als für ein kleines, während der Nutzen mit der Portfoliogröße wächst.

Der einzige Nutzen, der damit nicht skaliert, ist der Spass, den manche bei der Optimierung haben

.

Die meisten Menschen, die ich kenne, empfinden das aber nicht als Spass sondern als Arbeit. Und dann macht es einfach wenig Sinn X Stunden zu investieren um bei einem Portfolio von 1.000 EUR möglicherweise ein Prozent mehr Rendite rauszuholen. Bei einem Portfolio von 100k macht es halt mehr Sinn.

 

Fehlt da die Empathie für Leute, die ihre Zeit lieber mit anderen Dingen verbringen, oder ist das wirklich so schwer zu verstehen?
 

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DST

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Barqu
14 hours ago, kleinerfisch said:

Es gibt halt nicht für jedes Bedürfnis den einen ETF. Ich kenne jedenfalls keinen BIP ETF

Das ist interessant. Habe nun ein paar min gesucht und auch nichts gefunden. Stelle mir die Frage, warum das so ist. Marktluecke?

Gemaess https://de.extraetf.com/etf-portfolio/70-30-vanguard-portfolio liesse es sich mit 60% A12CX1 und 40% A1JX51 erreichen. Wenn ich zu meiner Ausgangsfrage zurueck komme - warum muss / soll ein 6stelliges Depot mehr Positionen beinhalten als ein kleineres? - sehe ich aber zumindest in diesem Punkt keinen Grund. Ob nun 1 oder 2 ETF gehalten werden, sollte nicht von der Frage abhaengen, ob man 50k oder 500k hat.

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odensee
vor 2 Stunden von Barqu:

Wenn ich zu meiner Ausgangsfrage zurueck komme - warum muss / soll ein 6stelliges Depot mehr Positionen beinhalten als ein kleineres? 

Wer ausser dir sagt das denn?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 3 Stunden von Barqu:

Stelle mir die Frage, warum das so ist. Marktluecke?

Es ist tatsächlich eine Marktlücke.

Ein BIP-ETF würde sicherlich viele Abnehmer finden.

 

vor 3 Stunden von Barqu:

liesse es sich mit 60% A12CX1 und 40% A1JX51 erreichen

Nicht ganz. Europa (macht bei BIP ca. 20% aus) wäre untergewichtet.

 

Ich sehe es auch so, dass es (fast) völlig egal ist, mit welcher Summe im Depot man hantiert. Ob 50t oder 500t Euro, man kann beides mittlerweile mit einem ETF oder auch mit zehn ETF umsetzen, solange man im letzteren Fall einen fast kostenlosen Broker hat.

Bei sehr großen Depot-Summen leidet aber durch das Rebalancing die Steuerstundung mehr, weil einfach größere Summen hin und her geschoben werden und Steuer auslösen. Diesen Negativeffekt muss man vermutlich über etwas zusätzliche Rendite erstmal wieder hereinholen. Vielleicht ist es aber auch so, dass gerade durch die minimale Mehrrendite des Rebalancing der verlorene Steuerstundungseffekt aufgefangen wird.

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Livesey
vor 3 Stunden von Barqu:

Gemaess https://de.extraetf.com/etf-portfolio/70-30-vanguard-portfolio liesse es sich mit 60% A12CX1 und 40% A1JX51 erreichen.

Kannst du das mal vorrechnen? Meine aktuellen Zahlen sind (ungefähr): DM 40%, EM 60%; bei DM hat die EU allein das gleiche BIP wie die USA, bei deinem Fonds sind die USA aber 65% im DM. So eine Lösung würde für mich also nicht funktionieren. Vielleicht lieg ich da falsch.

vor 3 Stunden von Barqu:

Wenn ich zu meiner Ausgangsfrage zurueck komme - warum muss / soll ein 6stelliges Depot mehr Positionen beinhalten als ein kleineres? - sehe ich aber zumindest in diesem Punkt keinen Grund. Ob nun 1 oder 2 ETF gehalten werden, sollte nicht von der Frage abhaengen, ob man 50k oder 500k hat.

Weil es eben nicht bei 2 ETF aufhört. Mit deiner Mischung oben hast du eine Marktabdeckung von ich glaube 85% und (wenn ich mich recht erinnere) quasi ganz ohne small caps, also kommen die auch noch dazu.

Wenn man, wie ich sagte, Deutschland oder Europa untergewichten will, weil man z.B. selbst mit seinen Ansprüchen und seiner Karriere komplett am deutschen Staat und einem deutschen Autozulieferer hängt oder weil man hier schon sein Xetra-Gold hält oder weil man bei den Bonds schon vor allem in Europa ist usw., dann braucht man erst recht mehr, weil DM kein unflexibler Klumpen sein kann.

vor 18 Stunden von kleinerfisch:

...

:thumbsup:

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Moneycruncher
Am 13.11.2020 um 13:34 von DST:

Dass (häufiges) Rebalancing zwischen verschiedenen Assetklassen sinnvoll ist bestreite ich gar nicht.

Seit mein Depot ein größeres Volumen hat, beschäftige ich mich immer mal wieder mit der Rebalancing-Methodik. Die simpelste und häufigste Methode ist wohl die, einmal pro Jahr die Asset-Allokation zu prüfen und gegebenenfalls an die gewünschte Allokation anzupassen. Komplexere Methoden verbinden dieses zeitpunktbezogene Rebalancing mit anderen Regeln (wie z.B. Swedroe). Man kann es beliebig kompliziert machen.

 

Schon längere Zeit wende ich meine eigene Methode an: Ich rebalance quartalsweise und zwar nur mit frischem Kapital, es wird also nichts verkauft. Gefühlt (!) fahre ich damit gut, da ich mir über die Transaktionskosten, die beim Rebalancing bestehender Depotpositionen anfallen würden, keine Gedanken machen muss. Diese Kosten sind damit minimiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Depot eigentlich permanent in der Balance bleibt (ca. 60% RK 3). Selbst in diesem verrückten Corona-Jahr hat es ganz gut funktioniert.

 

Gibt es denn Berechnungen, die sich auf ein solches dynamisches Rebalancing ausschließlich mit frischem Kapital beziehen?

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kleinerfisch
vor 5 Stunden von Barqu:

Gemaess https://de.extraetf.com/etf-portfolio/70-30-vanguard-portfolio liesse es sich mit 60% A12CX1 und 40% A1JX51 erreichen.

Nein, jedenfalls nicht in einer Granularität, die über x% Developed und y% EM hinausgeht.

Ein BIP-Portfolio teilt sich aber auf in Regionen: Europa (ggf. EMU und RoE), Nordamerika, Pacific bzw. EMEA (oder Osteuropa), Lateinamerika, Asien (wobei ich hier noch unterscheide zwischen China, Indien, SE Asia).

Da bin ich dann schon bei ca. 10 ETFs. Wenn ich dann noch Frontier Markets, Small Caps oder Branchen mit einbeziehen will, werden es schnell noch mehr.

Mit einem Portfolio von 50k also bei einer Durschnittsgröße von 5k und nach Gewichtung noch mal etwa bei der Hälfte.

Die Frage ist also: macht der Aufwand wirklich Sinn, wenn meine kleinste Position gerade mal 2,5k groß ist?

Wobei ich persönlich ein 50k Depot nicht als kleines sondern als mittleres bezeichnen würde. Die Leute im Anfängerthread haben oft deutlich weniger.

vor 5 Stunden von Barqu:

Das ist interessant. Habe nun ein paar min gesucht und auch nichts gefunden.

Aus dieser Aussage schließe ich, dass Du Dich mit der Materie nicht wirklich vertraut gemacht hast.

Ich weiß nicht wie Du das siehst, aber ich versuche bei Themen, die ich nicht wirklich durchdrungen habe, eher mal zuzuhören, nachzudenken und dann vielleicht noch mal eine Nachfrage zu stellen. Schon den Nachweis, dass irgendjemand die von Dir in den Raum gestellte These vertritt, hast Du nicht erbracht.

Egal, es ist eh alles zum Thema gesagt, ob es Dich nun überzeugt oder nicht.

Ich bin dann mal raus.

vor 1 Stunde von Madame_Q:

Bei sehr großen Depot-Summen leidet aber durch das Rebalancing die Steuerstundung mehr, weil einfach größere Summen hin und her geschoben werden und Steuer auslösen.

In EUR ja, in Prozent aber nicht.

 

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