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Factor Investing mit ETFs

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad
vor 4 Stunden schrieb donkey_63:

 

Ich lehne Religion, insbesondere die abrahamitischen, und noch mehr deren Schriften ab.

Insbesondere die christliche Bibel liefert ein Sammelsurium aus inkonsistenten Vorschriften und Gewaltphantasien, bei denen man sich nur wundern kann, warum sie in Deutschland noch nicht auf dem Index gelandet ist.

 

Und um den nun kommenden "Aber unsere christliche Gesellschaft", "aber es steht doch viel Gutes drin", "aber die 10 Gebote", usw usf. Gegenargumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen:

für ein verträglches Miteinander reichen ganz wenige, klare Regeln, deren Ursprung nicht die Bibel sind!

 

 

 

Wo habe ich das gesagt?

 

 

Schon klar. Du betest wohl Mammon an ? Und natürlich basiert ein funktionierendes , freiheitlich-demokratisches Gesellschaftssystem auf der christlichen Grundordnung.

Sieh dir doch mal Indien, China, den  Orient ( nicht Israel) etc. an.

 

Gruß

Joseph

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donkey_63
vor 11 Stunden schrieb Joseph Conrad:

 

Schon klar. Du betest wohl Mammon an ?

 

Im Gegensatz zu dir und Smarti bete ich niemanden (ausser mir) an.

 

 

vor 11 Stunden schrieb Joseph Conrad:

Und natürlich basiert ein funktionierendes , freiheitlich-demokratisches Gesellschaftssystem auf der christlichen Grundordnung.

 

Dann wirst du sicherlich erklären können, wie eine rachsüchtige, ultragewalttätige, diktatorische Gottesfigur (die Kinderopfer und männliche Genitalverstümmelung verlangt), die demokratische Grundordnung etabliert. Scheints du hast zuviel Weihrauch inhaliert.

Ein christliches Wertesystem mit Todesstrafe, Schwulenhass, männlicher Genitalverstümmelung, Gott auf jedem Geldschein und in der Verfassung findest du in einem grösseren Land in Nordamerika.

Da bin ich sehr froh, das wir im "alten Europe" doch noch die klassischen Werte schätzen (was aber leider immer weiter in den Hintergrund rückt).

 

Ein freiheitliches Wertesystem ist z. B. im Humanismus oder allgemein in der (angewandten) Ethik zu finden.

Sicherlich nicht in einer der abrahamitischen Religionen.

 

 

vor 11 Stunden schrieb Joseph Conrad:

Sieh dir doch mal Indien, China, den  Orient ( nicht Israel) etc. an.

 

Was meine Aussage belegt.

Auch Völker mit anderen Religionen haben so ihre Probleme. Religion dient nur der herrschenden Schicht: in jeder Gesellschaft, in jeder Religion.

 

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
Wortlaut/Ergänzung

Ein gewisser Schlaumeier meint, ein bestimmter Morningstar-Artikel zeige, dass sich Fama/French bei ihrem Value-Faktor mittlerweile selbst widersprächen.

Ich hatte hier bereits erläutert, dass der Value-Faktor weiterhin seine Gültigkeit hat, er aber mit neuen Faktoren noch genauer beschrieben werden kann.

 

Hier ein Original-Artikel von Fama/French selbst, wo sie genau dies erläutern:

Q&A: What does it mean to say HML is redundant? (famafrench.dimensional.com, 02.12.2014)

 

What are the takeaways?

(1) There is a value premium in average returns, captured by the average value of HML.

(2) In 1963-2013 U.S. data, the average HML return is fully captured by the exposures of HML to the market, Size, profitability, and investment factors of the five-factor model.  As a result, a four-factor model that drops HML captures average returns as well as the five-factor model.  But the five-factor model is still quite useful for measuring the style tilts of managed portfolios.

 

We emphasize that the redundancy of HML may be specific to the period and country we examine. Stay tuned for out-of-sample evidence.

 

 

Man beachte auch das Datum dieses FF-Artikels. Offensichtlich müssen FF hier nachlegen, um solch entstellenden Artikeln, wie dem auf Morningstar entgegenzutreten.

Da stellt sich natürlich dIe Frage, ob es dem Schreiberling des Morningstar-Artikels vor allem um publikumswirksames Geheische (ähnlich Smartie) geht, als Fakten korrekt darzustellen.

 

 

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UserPS
· bearbeitet von UserPS
Korrektur eines Rechtschreibfehlers

Nach längerer Überlegung habe ich beschlossen mir das Buch "Your Complete Guide to Factor-Based Investing" von Larry Swedroe & Andrew Berkin zu holen.

Aktuell bin ich bei Kapitel 9 "Implementing a Diversified Factor Portfolio". Wenn ich mit dem Buch durch bin werde ich mich dann in diesem Thread zum Inhalt des Buches äußern.

Bisher ist es aber durchaus lesenswert, das vorherige Kapitel 8 "Does publication reduce the size of premiums?" war sehr interessant.

 

Übrigends bin ich erfreut dass dieser Thread noch nicht ganz versunken ist.

Bei der aktuellen Schwemme an Anfängertopics im Topic-subforum durch User, die immer noch nicht in der Lage sind sämtliche Stickies gründlich durchzulesen und somit genug Antworten auf einen an sich völlig simplen ETF-Ansatz zu bekommen der die Erstellung des hundertsten "Hilfe zu meinem ETF-Portfolio" ersparen sollte , ist es eine willkommene Abwechselung mal wieder ein paar interessante und "anspruchsvollere" Themen zu besprechen. Die Suchfunktion bleibt natürlich ebenso ungenutzt ...

An dieser Stelle möchte ich noch kurz Ramstein, Leonhard_E, Holzmeier, CHX und auch Schinzilord für ihre Stickies und Erklärtopics loben. Aber scheinbar finden eure Topics nur wenig Beachtung.

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
vor 2 Stunden schrieb UserPS:

Nach längerer Überlegung habe ich beschlossen mir das Buch "Your Complete Guide to Factor-Based Investing" von Larry Swedroe & Andrew Berkin zu holen.

Aktuell bin ich bei Kapitel 9 "Implementing a Diversified Factor Portfolio". Wenn ich mit dem Buch durch bin werde ich mich dann in diesem Thread zum Inhalt des Buches äußern.

Bisher ist es aber durchaus lesenswert, das vorherige Kapitel 8 "Does publication reduce the size of premiums?" war sehr interessant.

 

Hey, coole Sache!

 

Zitat

An dieser Stelle möchte ich noch kurz Ramstein, Leonhard_E, Holzmeier, CHX und auch Schinzilord für ihre Stickies und Erklärtopics loben. Aber scheinbar finden eure Topics nur wenig Beachtung.

 

Unermüdlicher Einsatz, gute Artikel! Auf jeden Fall.

Das Problem ist, dass wenn niemand mehr antwortet, dieser Teil des Forum wohl sterben wird.

An der Faktor-Debatte, also mal ein Thema abseits der "Anfänger"-Themen, haben sich ja insgesamt sehr wenig Leute beteiligt.

 

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 25.6.2017 um 17:52 schrieb Mvp:

 

Die Faktorprämie wird in wissenschaftlichen Studien über die Konstruktion von selbstfinanzierenden Long/Short-Portfolios nachgewiesen. 

 

Also teilst du z.B. den Aktienmarkt in Dezile nach Marktkapitalisierung auf und gehst Short in den größten 10% und Long in die kleinsten 10%.  Eine positive resultierende Rendite wäre ein Anhaltspunkt für eine Faktorprämie. Also die Rendite der Smallcaps minus die Rendite der Largecaps. 

 

Auch einen BAB-Faktor (der ja eine Wette gegen den Faktor beta=Volatiliät darstellt) sauber zu konstruieren müsste man ebenso ein Long/Short Portfolio aufbauen, was einige Hedgefonds Manager wohl tun. 

In einen einfach Low-Volatility-ETF zu investieren ist im Endeffekt ganz viel Markt und ein bisschen BAB. 

Finde den Begriff BAB übringens sehr passend, denn Betting against scheint mir ein besserer Begriff zu sein als "Faktor" 

Betting against Large

Betting against high valuation

Betting against short term mean reversion... 

:thumbsup:

Das sehe ich genau so. Damit zeigt sich der aktive Charakter von Factor Investing ganz klar. Denn damit schließt man bewusst einige Risikofaktoren aus und "pickt" andere heraus, weil man von deren risikoadjustierter Überrendite überzeugt ist (d.h. aktives "stock picking"). Aber das gilt immer nur für begrenzte durchaus lange Zeiträume bis zu Jahrzehnten, was hier m.E. unstrittig ist => "Market Timing".

Zitat

Im Endeffekt geht man mit hinreichend diversifizierten Aktienportfolios immer Wetten darauf ein, dass es genügend Risikoquellen gibt für die man entlohnt wird. Und in allen Marktportfolios sind alle Risikoquellen enthalten, jedoch keine als Faktor wie dieser Begriff eben interpretiert wird.

 

Ich würde keine Risikoquelle freiwillig ausschließen um eine andere überzugewichten und deswegen verwende ich jedenfalls zu Zeit keine ETFs die das tun (und nur das, Faktoren konstruieren sie nicht). 

Genau. Daher ist es nicht nachvollziehbar, davon zu sprechen, dass man mit Marktportfolios nicht genügend über alle Risiken diversifizieren würde sondern erst durch Factor Investing. Denn mit einem small-value Portfolio würde man ja z.B. die big-growth Risiken und Renditechancen ausschließen oder zumindest untergewichten. Ist das so zu verstehen? 

 

Zitat

Es heißt nicht umsonst Equity-Premium-Puzzle - ich will alle Puzzelteile halten und da ich keine Ahnung hab ich welchen Proportionen lasse ich das den Markt bestimme und schaue nicht auf die Vergangenheit. 

Die Gesamtaussage ist zweifellos korrekt und spricht gegen passive Factor Investing, wenn man passiv die höchste risikoadjustierte Rendite aus dem Markt herausholen will. Besser geht es nicht. D.h. mit jedem Anteil Factor Investing verringert man sich die optimale marktbreite Diversifikation und verschlechtert sich damit automatisch sein Rendite/Risiko-Verhältnis.

 

Der Begriff des "Equity-Premiums" wird aber nach meinem Verständnis hier wie auch schon zuvor nicht korrekt verwendet. Denn er bedeutet, dass man mit Aktien mehr Rendite als das normale "Risk-Premium" für Aktien ggü. Anleihen erhält. Also wer passiv in Aktien investiert, kann zu recht davon ausgehen bzw. sicher sein, langfristig das "Risk-Premium" zu ernten. Dazu ist gar kein "Glaube" erforderlich, wie hier immer behauptet wird. Das ist er nur dann, wenn man sich mit dem "Equity-Premium" noch einen Schlag Premium oberdrauf erhofft. Du meinst hier also sicher das "Risk-Premium" ohne "Puzzle", denn die Risikoprämie für Aktien ist gar nicht "puzzling" bzw. rätselhaft sondern ganz normal.

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DrFaustus

Aktuell sieht man einen ziemlich heftigen Kursrutsch bei der Lufthansa Aktie. Manche führen diesen zurück auf Faktor ETFs. Lufthansa sollte in vielen LowVol und Momentum ETFs drin gewesen sein. Das treibt die Kurs bis zu einer teuren Bewertung. Nun kommt Vola in das Ganze, das Momentum dreht und schon rauscht der Wert ohne Halt Richtung Süden.

Ich weiß nicht wie viel da dran ist, aber plausibel scheint es mir.

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otto03
· bearbeitet von otto03
vor 7 Minuten schrieb DrFaustus:

Aktuell sieht man einen ziemlich heftigen Kursrutsch bei der Lufthansa Aktie. Manche führen diesen zurück auf Faktor ETFs. Lufthansa sollte in vielen LowVol und Momentum ETFs drin gewesen sein. Das treibt die Kurs bis zu einer teuren Bewertung. Nun kommt Vola in das Ganze, das Momentum dreht und schon rauscht der Wert ohne Halt Richtung Süden.

Ich weiß nicht wie viel da dran ist, aber plausibel scheint es mir.

 

Weder im MSCI Europe MinVol noch im MSCI Europe Momentum ist die Lufthansa enthalten

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DrFaustus

OK. Habe ich nicht nachgesehen.

Nicht oder nicht mehr?

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otto03
vor 11 Minuten schrieb DrFaustus:

OK. Habe ich nicht nachgesehen.

Nicht oder nicht mehr?

 

Keine Ahnung, die MSCI Factor Indizes werden halbjährlich rebalanced (bis auf den Multifactor => vierteljährlich)

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donkey_63
vor 17 Stunden schrieb Smartinvestor:

:thumbsup:

Das sehe ich genau so. Damit zeigt sich der aktive Charakter von Factor Investing ganz klar. Denn damit schließt man bewusst einige Risikofaktoren aus und "pickt" andere heraus, weil man von deren risikoadjustierter Überrendite überzeugt ist (d.h. aktives "stock picking"). Aber das gilt immer nur für begrenzte durchaus lange Zeiträume bis zu Jahrzehnten, was hier m.E. unstrittig ist => "Market Timing".

 

Smartie, auch die gefühlt 100sten Mal Wiederholung deiner völlig verkorkste Definition von aktiv/passiv macht sie nicht richtiger.

 

Die Titel eines Index werden aufgrund vordefinierte Eigenschaften (price/book, was auch immer) ausgewählt.

Es findet kein aktives Stock-Picking statt.

 

Lass doch einfach mal die Verdrehung dieser Fakten. Es ist schlicht und ergreifend falsch. Immer noch.

Und es wird auch nicht richtiger, wenn du diese Disussion weiterhin damit vollmüllst.

 

Wenn du schon solch einfache Sachverhalten auch nach mehrmaligem Erklären über Monate hinweg nicht verstehst, ist das hier die falsche Diskussion für dich.

 

 

Ausserdem hast du immer noch nicht verstanden, worum es bei der Diversifikation über Risk-Faktoren geht.

Es überhaupt nicht darum, "aktiv" Risiko-Faktoren herauszupicken.

Absolut falsche Darstellung des Themas. Hier schon x Mal gnaz verständlich erklärt:

 

 

Ein selbsterklärter "Wissenmanager" wie du dich nennst (Harharhar) sollte so einen einfache Herleitung wie von mir verfasst ohne weiteres verstehen,

Entweder bist du einfach so dumm oder du willst hier einfach Stunk machen.

 

 

 

 

 

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
vor 17 Stunden schrieb Smartinvestor:

Der Begriff des "Equity-Premiums" wird aber nach meinem Verständnis hier wie auch schon zuvor nicht korrekt verwendet. Denn er bedeutet, dass man mit Aktien mehr Rendite als das normale "Risk-Premium" für Aktien ggü. Anleihen erhält. Also wer passiv in Aktien investiert, kann zu recht davon ausgehen bzw. sicher sein, langfristig das "Risk-Premium" zu ernten. Dazu ist gar kein "Glaube" erforderlich, wie hier immer behauptet wird. Das ist er nur dann, wenn man sich mit dem "Equity-Premium" noch einen Schlag Premium oberdrauf erhofft. Du meinst hier also sicher das "Risk-Premium" ohne "Puzzle", denn die Risikoprämie für Aktien ist gar nicht "puzzling" bzw. rätselhaft sondern ganz normal.

 

Du hast wirklich keine Ahnung, wovon du sprichst.

 

Wenn deine Aktien-ETFs eine Rendite unterhalb von Anleihen abwerfen, wie das in den letzten Jahrzehnten schon vorgekommen ist, siehst du die Equity-Risk-Premium in Aktion.

 

Und garantiert ist überhaupt nichts. Sonst gäbe es diese Risk-Prämie wohl kaum.

 

 

 

 

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UserPS
· bearbeitet von UserPS
Korrektur eines Rechtschreibfehlers

Ich möchte einen (wenn man den Finanzrocker im Podcast ignorieren kann) interessanten Podcast vom Finanzwesir verlinken -> https://www.finanzwesir.com/blog/smart-beta-finanzwesir-rockt-folge40

 

Eins vorneweg: Ich habe mir zum 1. mal einen Podcast vom Finanzwesir & Finanzrocker angehört und bin sehr erstaunt wie gelangweilt und (für Podcasts) untauglich der Finanzrocker ist.

Er klatscht sehr monoton und langweilig die Fragen hin, die zudem sehr naiv formuliert sind und in keinster Weise auf das vorhergesagte des Finanzwesirs eingehen. Sein dauerndes Rumgekichere während der lebhaften Erklärungen des Finanzwesir wären auch nervig.

Ich würde ihm empfehlen sich auf seinen Blog zu konzentrieren aber in Zukunft die Finger von Podcasts zu lassen. Er ist im Gegensatz zur selbsternannten Rampensau (um den Finanzwesir zu zitieren) für so etwas nicht gemacht.

Der Finanzwesir ist der einzige der den Podcast wirklich rockt, spricht viele Punkte an und erkärt diese lebhaft aber trotzdem präzise genug. Und gerade deswegen ist der Kontrast zwischen beiden so spürbar ... aber egal ich schweife ab.

 

Zum Podcast selbst: Der Finanzwesir geht relativ neutral an das Thema Faktor-ETFs ran und bezieht sich hauptsächlich auf die Bücher von Swedroe & Berkin.

Trotz des nervigen Finanzrockers kann man sich die 49 Minuten durchaus antun. Zudem hat der Finanzwesir noch ein paar interessante Links zum Thema im Blogartikel verlinkt.

 

e1: Ich werde mich am Wochenende zum Buch "Your Complete Guide to Factor-Based Investing" von Larry Swedroe & Andrew Berkin äußern

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etherial
· bearbeitet von etherial
vor 20 Stunden schrieb Smartinvestor:

:thumbsup:

Das sehe ich genau so. Damit zeigt sich der aktive Charakter von Factor Investing ganz klar. Denn damit schließt man bewusst einige Risikofaktoren aus und "pickt" andere heraus, weil man von deren risikoadjustierter Überrendite überzeugt ist (d.h. aktives "stock picking").

Das hatten wir doch schonmal - wir vergleichen ein Portfolio:

- gewichtet nach Marktrisiko (1 Faktor)

- gewichtet nach einer Kombination aus Marktrisiko, Größenrisiko und Wertrisiko (3 Faktoren)

 

Es gibt genügend Gründe warum sich einige hier auf einen Faktor beschränken. Wenig nachvollziehbar klingt es, wenn man behauptet, dass man mit 1 Faktor weniger Faktoren weglassen würde als mit 3 Faktoren ...

 

Es ist schon klar, dass beim Übergang von einem 1-Faktor-Portfolio zum 3-Faktorportfolio gewisse Aktien (nicht Faktoren!) weglässt (oder geringer gewichtet). Das liegt daran, dass im 1-Faktor-Portfolio einige Faktoren (nämlich der Markt-Faktor) überrepräsentiert sind (und andere zu wenig). Dein Widerspruch entsteht in erster Linie daraus, dass du keine klare Definition von Faktor verwendest, sondern ständig die Definition verwendest, die dir in deiner Position gerade genehm ist.

 

vor einer Stunde schrieb UserPS:

Ich möchte einen (wenn man den Finanzrocker im Podcast ignorieren kann) interessanten Podcast vom Finanzwesir verlinken -> https://www.finanzwesir.com/blog/smart-beta-finanzwesir-rockt-folge40

Ich finde auch, dass der Podcast inhaltlich sehr kompakt und sachlich die Fakten erläutert (und teile deine Kritik am Sprecher nicht ;))

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 4 Stunden schrieb etherial:

Das hatten wir doch schonmal - wir vergleichen ein Portfolio:

- gewichtet nach Marktrisiko (1 Faktor)

- gewichtet nach einer Kombination aus Marktrisiko, Größenrisiko und Wertrisiko (3 Faktoren)

 

Es gibt genügend Gründe warum sich einige hier auf einen Faktor beschränken. Wenig nachvollziehbar klingt es, wenn man behauptet, dass man mit 1 Faktor weniger Faktoren weglassen würde als mit 3 Faktoren ...

Mein Verständnis ist, dass man mit dem hier diskutierten long-only Factor Investing mit 3 Faktoren = 1) Markt, 2) (small) Size und 3) Value die letzten beiden Faktoren übergewichtet und die (Anti-)Faktoren big Size und Growth untergewichtet. Oder sind letztere Faktoren keine Risikoquelle? Das besagt doch Mvps Beitrag klipp und klar:

Zitat

Ich würde keine Risikoquelle freiwillig ausschließen um eine andere überzugewichten und deswegen verwende ich jedenfalls zu Zeit keine ETFs die das tun (und nur das, Faktoren konstruieren sie nicht). 

Es heißt nicht umsonst Equity-Premium-Puzzle - ich will alle Puzzelteile halten und da ich keine Ahnung hab ich welchen Proportionen lasse ich das den Markt bestimme und schaue nicht auf die Vergangenheit.

Ausschließlich das Marktportfolio enthält alle Faktoren, weil man nicht (passiv) von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen kann. Das Extrembeispiel des Multi-Faktor ETFs, mit dem dieser Thread ausgelöst wurde, enthält durch die multifaktorielle Filterung gerade noch ca. 1/4 seines Parent Indexes! Daran wird doch überdeutlich, dass man sich mit dem vermeintlich optimalen passiven Ausschluss mehrerer (Anti-)Faktoren, d.h. 3/4 aller Einzelwerte, nun wirklich nichts Gutes bzgl. Diversifikation und Risikostreuung antut. Das sagt einem doch allein schon der "Common Sense":
Mehr Einzelwerte <=> mehr Diversifikation - "this is the only free lunch!"

 

Wenn das immer noch nicht überzeugt, dann ein paar ganz konkrete Fakten dazu:

Der MSCI USA DIVERSIFIED MULTIPLE-FACTOR INDEX enthält z.B. aktuell nur noch 148 Einzelwerte, d.h. weniger als 1/4 seines Parent MSCI USA Indexes mit 635! Bezeichnenderweise trielt der USA MF ETF dem marktbreiten Parent-Index ETF aktuell trotz bislang super laufender US-Börse schon nach knapp 2 Jahren seines Bestehens ca. 3% hinterher, s. hier. Wenn man kurz "Common Sense" einschaltet, wird einem auch schnell klar, warum: Wie sollte denn einem sturen passiven MF-Algorithmus etwas gelingen, was dem echten aktiven MF-Genie Buffett nur mit Mühe und Not mit Berkshire Hathaway mit ganz ähnlich vielen Beteiligungen wie beim USA MF Index gelingt, nämlich gerade mal knapp 2% Plus ggü. dem MSCI USA Index während der bisherigen Laufzeit des iShares MSCI USA MF ETFs !?

Zitat

Es ist schon klar, dass beim Übergang von einem 1-Faktor-Portfolio zum 3-Faktorportfolio gewisse Aktien (nicht Faktoren!) weglässt (oder geringer gewichtet). Das liegt daran, dass im 1-Faktor-Portfolio einige Faktoren (nämlich der Markt-Faktor) überrepräsentiert sind (und andere zu wenig). Dein Widerspruch entsteht in erster Linie daraus, dass du keine klare Definition von Faktor verwendest, sondern ständig die Definition verwendest, die dir in deiner Position gerade genehm ist.

2 x Nein! Ganz im Gegenteil lässt man damit nicht nur eine große Anzahl von Aktien weg (3/4 beim MF) oder gewichtet diese geringer, sondern eben auch Faktoren, nämlich alle Anti-Faktoren der herausgepickten Faktoren! Außerdem gilt das für jegliche Definition von Faktoren, die nach Mvp ein Betting against <Anti-Factor> = Weglassen des letzteren bedeuten! Welche meiner Position genehme Faktor-Definition soll ich denn hier verwendet haben? Ich habe einfach nur die logischen Ausführungen von Mvp nachvollzogen und bestätigt. Und die waren zumindest bis zu meinem letzten Beitrag hier völlig unwidersprochen. :-*

Nachdenklich dienen sie sogar zur Orientierung. Wie kommt es also zum plötzlich jähen Widerspruch von dir und donkey? Ich sehe keinerlei Unterschied im Faktorverständnis zwischen mir und Mvp !?

 

Nur damit mich niemand falsch versteht, dass ich irgend etwas gegen Faktoren im Allgemeinen oder Factor Investing im Speziellen hätte, denn ich nutze die ja selber gern seit langem. Aber wie das Beispiel der aus dem Parent-Index herausgepickten 148 aus 635 Einzelwerten beim USA MF Index eindrücklich zeigt, ist das ganz eindeutig "active Investing" und nie und nimmer "passive Investing".

Als letztes Faktum dazu die entsprechenden Definitionen in Wikipedia:

Zitat

Passive management (also called passive investing) is an investing strategy that tracks a market-weighted index or portfolio.

Active management (also called active investing) refers to a portfolio management strategy where the manager makes specific investments with the goal of outperforming an investment benchmark index.

Was kann man daran herumdeuteln, das miss- oder fehlinterpretieren oder sonstwie eigenwillig auslegen?

Oder ist bei dir ein Faktor-Index ein "market-weighted Index" bzw. kein "specific investment"?? In der Finanzwelt sind wenige Dinge unstrittig. Aber dies ist eine ganz allgemeingültige Definition, die sinnvollerweise mit allergrößtem Konsens so festgelegt wurde, wie gerade die Konsens-Plattform Wikipedia m.E. unzweideutig aufzeigt. Und Nein, das wurde nicht erst kurz vorher von mir meiner Position genehm dort hineingeschrieben.

 

Und dass schließlich "Factor Investing" im Gegensatz zu Einzelmeinungen ganz zweifellos "Stock Picking" ist, zeigt ebenfalls die Definition in Wikipedia:

Zitat

Stock selection criteria are methods for selecting a stock for investment. The stock investment or position can be "long" (to benefit from a stock price increase) or "short" (to benefit from a decrease in a stock's price), depending on the investor's expectation of how the stock price is going to move. The stock selection criteria may include systematic stock picking methods that utilize computer software and/or data.

Genau solche "Computer Software and Data" verwendet nämlich MSCI für die multifaktorielle Filterung, um die richtigen Einzelwerte herauszupicken. Von der Anzahl der herausgepickten Einzellwerte ist das übrigens nicht abhängig. Oder sonst würde Buffett mit einer dem MSCI USA MF Index ganz ähnlich großen Anzahl von Beteiligungen auch kein "Stock Picking" betreiben!?

 

PS: Wie du siehst, ringe ich mit dem Verständnis einiger Einzelmeinungen hier, die bei eigentlich relativ banalen Dingen m.E. dem allgemeingültigen Grundverständnis in der Finanzwelt eklatant widersprechen.

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etherial
vor 7 Stunden schrieb Smartinvestor:

Mein Verständnis ist, dass man mit dem hier diskutierten long-only Factor Investing mit 3 Faktoren = 1) Markt, 2) (small) Size und 3) Value die letzten beiden Faktoren übergewichtet und die (Anti-)Faktoren big Size und Growth untergewichtet. Oder sind letztere Faktoren keine Risikoquelle?

Es sind keine Faktoren: Du tust hier so als dürfe man einfach jeden Aspekt Faktor nennen, aber es gibt schon eine gewisse Evidenz die gelten muss. Der Kurs einer Aktie wird determiniert von diversen Aspekten:

 

Kurs der Aktie = beta1*Faktor1 + beta2*Faktor2+ ... + betaN*FaktorN + alpha.

 

Diese Abhängigkeit lässt sich empirisch bestimmen (höre auch den Podcast von Finanzrocker/wesir). Bei einer solchen mathematischen Bestimmung kann es keine Anti-Faktoren geben. Wir reden hier über die mathematisch hergeleiteten Faktoren und nicht deine persönliche Redefinition davon.

 

vor 7 Stunden schrieb Smartinvestor:

Das besagt doch Mvps Beitrag klipp und klar:

Ausschließlich das Marktportfolio enthält alle Faktoren, weil man nicht (passiv) von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen kann.

Ich weiß nicht was du damit sagen möchtest ... jede Aktie enthält jeden Faktor - entscheidend ist die Gewichtung, die später im Portfolio entsteht. Man kann sie nach dem dominantesten Faktor gewichten oder weitere dazu nehmen (höre auch Podcast von Finanzrocker/wesir).

 

Die von dir genannten "Anti"-Faktoren haben in der Wissenschaft keinen Platz. Und deine persönliche Meinung zum Spekulieren mit einer selbsterfundenen Definition von Faktoren hat keinen Platz in einer Diskussion über Faktor-Investing (welches klar definiert ist).

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donkey_63
vor 56 Minuten schrieb etherial:

Es sind keine Faktoren: Du tust hier so als dürfe man einfach jeden Aspekt Faktor nennen, aber es gibt schon eine gewisse Evidenz die gelten muss. Der Kurs einer Aktie wird determiniert von diversen Aspekten:

 

Kurs der Aktie = beta1*Faktor1 + beta2*Faktor2+ ... + betaN*FaktorN + alpha.

 

Diese Abhängigkeit lässt sich empirisch bestimmen (höre auch den Podcast von Finanzrocker/wesir). Bei einer solchen mathematischen Bestimmung kann es keine Anti-Faktoren geben. Wir reden hier über die mathematisch hergeleiteten Faktoren und nicht deine persönliche Redefinition davon.

 

Ich weiß nicht was du damit sagen möchtest ... jede Aktie enthält jeden Faktor - entscheidend ist die Gewichtung, die später im Portfolio entsteht. Man kann sie nach dem dominantesten Faktor gewichten oder weitere dazu nehmen (höre auch Podcast von Finanzrocker/wesir).

 

Die von dir genannten "Anti"-Faktoren haben in der Wissenschaft keinen Platz. Und deine persönliche Meinung zum Spekulieren mit einer selbsterfundenen Definition von Faktoren hat keinen Platz in einer Diskussion über Faktor-Investing (welches klar definiert ist).

 

Etherial, danke, jetzt können wir beide Schallplatte spielen: Der Typ kommt seit über einem halben Jahr mit seinen wüsten Definitionen ("Anti-Faktor",wuhaha), die durch nichts belegt sind.

Die Diskussion kommt dadurch leider nicht weiter, sonst wieder immer wieder aus der Bahn geworfen.

Mühsam, dies ständig korrigieren zu müssen, damit Unbeteiligte keinen falschen Eindruck, bzw. keine Unwahrheiten ungejubelt bekommen.

 

Ausserdem deutet er permanent die Aussagen anderer ins Gegenteil um, und behauptet dann: hey schaut, er sagt das doch auch. Obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist.

Völlig unverständlich, warum das hier geduldet wird, In einem anderen bekannten Forum wäre der schon längst gelöscht.

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 5 Stunden schrieb donkey_63:

Ausserdem deutet er permanent die Aussagen anderer ins Gegenteil um, und behauptet dann: hey schaut, er sagt das doch auch. Obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist.

Es wäre begrüßenswert, wenn du vermeintliche Umdeutungen konkret nennen würdest, die mir bislang leider nicht bewusst sind. Erst das würde die Diskussion hier voranbringen. Etherial hat zu anderen strittigen Aspekten dankenswerterweise konkret Stellung genommen aber damit m.E. auch keinerlei Widersprüche zwischen Mvp's und meiner Sicht aufgedeckt.

 

Vielleicht könnte sich auch Mvp dazu äußern, ob er da Widersprüche oder Umdeutungen sieht...

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
vor 9 Stunden schrieb Smartinvestor:

Es wäre begrüßenswert, wenn du vermeintliche Umdeutungen konkret nennen würdest, die mir bislang leider nicht bewusst sind. Erst das würde die Diskussion hier voranbringen. Etherial hat zu anderen strittigen Aspekten dankenswerterweise konkret Stellung genommen aber damit m.E. auch keinerlei Widersprüche zwischen Mvp's und meiner Sicht aufgedeckt.

 

Vielleicht könnte sich auch Mvp dazu äußern, ob er da Widersprüche oder Umdeutungen sieht...

 

Nein, das werde ich sicherlich nicht tun.

 

Das habe ich im letzten halben Jahr oft genug gemacht, mit dem Effekt, dass du gar nicht darauf eingehst, sondern den nächsten Nebenschauplatz eröffnest bzw. die nächsten Nebelkerzen wirfst.

 

Die Masche zieht nicht mehr. Ich mache hier nur noch darauf aufmerksam, damit dein Diskussionsstil offensichtlich wird.

 

 

Und erstens Etherial äussert sich nicht "dankenwerterweise" zu "strittigen" Aspekten.

Er erklärt, fast genau wie ich auch, dass du (seit Anbeginn dieses Threads) mit selbsterfundenen Definitionen kommst, die in dieser Diskussion völlig irrelevant sind.

 

Was zeigt, dass du wieder Etherial Position vereinnahmst, und weiter von genau diesen Fakten ablenkst.

Es muss doch wehtun, sich selbst innerhalb von zwei Beiträge so blosszustellen, wie du es tust. Mannomann.

 

Zweitens gibt hier Etherial die Essenz dieser Diskussion wieder, an der du seit eben Anbeginn dieser vorbeidiskutierst

Und auch das haben wir dir, Mr. MDAX-Size-Faktor-Profi, seit ein paar Monaten bereits mehrmals erläutert.

Wenn du so schlau bist, wie du vorgibst zu sein, hättest du das schon nach er ersten Erläuterung verstehen sollen. Aber seit Dezember? Neee...

 

 

 

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 20.7.2017 um 19:54 schrieb UserPS:

Ich möchte einen (wenn man den Finanzrocker im Podcast ignorieren kann) interessanten Podcast vom Finanzwesir verlinken -> https://www.finanzwesir.com/blog/smart-beta-finanzwesir-rockt-folge40

 

Persönliche Erkenntnisse aus dem Podcast des Finanzwesirs "Faktor-ETFs und Smart Beta" zusammen mit dem Finanzrocker

 

Hey UserPS,

vielen Dank an dich für diesen wertvollen Hinweis und an etherial für deine Erinnerung, ohne die ich den Podcast nicht angehört hätte. :thumbsup:

Der Podcast vom Finanzwesir ist wie erwartet gekonnt anschaulich gestaltet und stellt das Thema, wie UserPS schon erwähnt hat, „relativ neutral“ dar. Er hat mir daher ein deutlich besseres Gesamtverständnis des realistischen Faktoreinflusses gebracht als dieser ganze Thread bisher, trotz eigener aktiver Beteiligung daran. Daher hier ein paar bleibende relevante Erkenntnisse daraus, die ich zur späteren Referenz hier hoffentlich ebenso anschaulich schildern kann:

Der Finanzwesir gibt eingangs zunächst weniger neutral seine bekannte persönliche Meinung mit den „treffenden“ Klassikern von Bogle, „mit Factor Gewichtung mag man etwas besser sein, aber die Abgründe sind ziemlich tief“ und dass "Sharpe davon schlecht wird," zum besten. Dann schildert er "relativ neutral" aber absolut prägnant, dass „sich die Rendite durch Faktor-Beimischung keinesfalls in schwindelerregende Höhe schraubt“, sondern dass von einem sehr beachtlichen 3% Performanceunterschied bei 2 Depots mit je 10 und 13% Jahresrendite bereits 2% durch den primären Beta-Einfluss nach CAPM und nur noch ganze 0,7% (!) durch die beiden weiteren Faktoren im 3-Faktormodell erklärt werden können, nachdem die Ökonomen dieses zunächst unerklärliche 1% - "wie sie dann sind - filetiert, tranchiert, seziert, obduziert und durch Massierung der Daten eine riesen Zahl von 600 Faktoren herausgeschüttelt haben“, um die dann wieder auf 3 (inkl. Marktfaktor) bzw. 6 herunterzufiltern. Absolut unübertroffen auf den Punkt gebracht getreu dem Motto „Der Berg kreiste und gebar eine Maus.“ Das hat bei mir ein wahrhaftiges Aha-Erlebnis ausgelöst, über was hier eigentlich diskutiert wird: 0,7% Renditeunterschied in realen Depots!*

Absolut treffend und unvergesslich dann noch das abschließende Bild von "Sir Value und Miss Small Cap, die es sich immer mal wieder für ausgedehnte Zeiten an der Copa Cabana gut gehen lassen und dann den Anleger an der Börse im Regen stehen lassen". Damit und mit dem Hinweis auf die 3 notwendigen Tugenden des passiven Faktor-Investors: "Geduld, eiserne Nerven und ein großes Depot" hat der Finanzwesir dann nochmal ganz klar zum Ausdruck gebracht, was er davon hält, denn er kann seine Zuhörer ja sehr gut einschätzen.

Dazu passend kommt ziemlich am Schluss der entsprechend fast ausschließlich kritischen Kommentare zum Thema (nicht zum Podcast an sich) dann das absolute Killer-Argument:

Zitat

Joerg sagt am 20. Juli 2017

Warum du mit vielen heimisch-aufgelegten Faktor-ETFs auf die Nase fallen wirst:
https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/europas-markt-fuer-index-anlagen-immer-mehr-etf-sind-zu-teuer-ld.1305855
Eine ordentliche Groesse (zB 100 Mio Fondsvolumen) werden von Faktor-ETFs selten erreicht.
Nach einer Schonfrist (Abebben der Marketing-Aktion) werden wohl die meisten dann wieder eingestampft...

Auf dieses Schicksal, das die meisten Faktor-ETFs ereilen wird, hatte ich bereits eingangs mit verlinkter Quelle hingewiesen. Und im WPF ist mir auch schon eine selbst erlebte Havarie bekannt, wo der Faktor ETF eines Mitglieds schon nach relativ kurzer Halbwertszeit von ein paar Jahren mit ca. -20% Verlust wegen zu kleinem Volumen zwangsgeschlossen wurde, ohne dass es einen vergleichbaren ETF zum Ersatz gab. Das macht Bogles "ziemlich tiefe Abgründe" im Vergleich zu ein paar 1/10% Renditeverbesserungen, wenn sehr viele Randbedingungen ideal zusammenpassen, m.E. ziemlich gut nachvollziehbar und hilft bei der richtigen Risikoeinschätzung fürs eigene Depot.

 

*Als naturwissenschaftlich ausgebildeter Dipl.-Ing. - wie der Finanzwesir auch - kann ich mir jetzt lebhaft vorstellen, wie extrem die Statistik missbraucht worden sein muss, um mit der dürftigen Datengrundlage der Finanzwissenschaft die Nachhaltigkeit** solch minimaler Rendite-Differenzen von 0,7% nicht nur zu erklären, wie im Podcast erwähnt, sondern auch deren statistische Signifikanz nachzuweisen bzw. dass dies eine nicht-zufällige nachhaltige Prämie sein soll. Xerodan hatte auf solch ein "besonders krasses Beispiel von Missbrauch von Statistik" gerade auch durch Swedroe hier ja auch schon hingewiesen. So etwas funktioniert statistisch signifikant mit hochgezüchteter päziser Messtechnik, die bei kontrollierten naturwissenschaftlichen Experimenten Gigabytes an statistisch seriös verwertbaren Daten produziert, aber niemals im völlig unkontrollierten sich auch noch ständig wandelnden Finanzmarkt mit wenigen zig Jahren Datenbasis für die zu erklärenden nachzuweisenden angeblich nachhaltigen Jahresrenditedifferenzen von unter 1%. Wenn es trotzdem versucht wird, damit nachhaltige Faktorprämien nachzuweisen, und danach "passiv" gehandelt wird, plumpsen die meisten dann früher oder später in "ziemlich tiefe Abgründe" bei der sehr wahrscheinlichen ETF-Schließung zum ungünstigsten Zeitpunkt nahe dem Kurstief, q.e.d.

 

**Edit 30.7.2017: Hier hatte ich zunächst "Renditeunterschied erklären" mit "nachhaltige Outperformance statistisch signifikant nachweisen" verwechselt und in rot korrigiert, s. hier.

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63

 

Wie die Rendite durch die Faktoren erklärt wird, hatte ich bereits vor lamger Zeit hier beschrieben.

Aber auf Fakten gehst du ja nicht ein. Wieder das Problem mit der Lesekompetenz.

 

Zur Funds-Schliessung und Faktor-Funds allgemein:

Die fast 40-jährige Erfolgsgeschichte von DFA beweist eindrucksvoll das Gegenteil.

 

Und die Rendite von SCV ist deutlich höher als der Markt, wie schon so oft gezeigt.

https://www.portfoliovisualizer.com/backtest-asset-class-allocation?s=y&mode=2&startYear=1972&endYear=2017&initialAmount=10000&annualOperation=0&annualAdjustment=0&inflationAdjusted=true&annualPercentage=0.0&frequency=4&rebalanceType=1&portfolio1=Custom&portfolio2=Custom&portfolio3=Custom&TotalStockMarket1=100&SmallCapValue2=100#metrics
 

4%.

Pro Jahr (vor Kosten).

Mit ETFs umsetzbar.

 

 

Aber Fakten ignoriest du gefliessentlich, um weiter Nebelkerzen zu werfen.

Du bist eine Schande für deinen Beruf.

 

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 22.7.2017 um 21:58 schrieb donkey_63:

Die fast 40-jährige Erfolgsgeschichte von DFA beweist eindrucksvoll das Gegenteil.

Ach ja, das hatte ich gerade noch vergessen: Zu Anfang seines Podcasts verlas der Finanzwesir Leserpost mit dem Feedback, dass er besser sei als MLP. Er meinte dann, dass hoffe er doch, dass er besser sei als diese "3-Buchstaben-Vereine"...

Deine "Erfolgsgeschichte" hat sich in den USA abgespielt. :-*

Hier in D wird das wohl schwieriger werden mit solchen Vereinen dank besser aufgeklärter Anleger u.a. durch WPF und Finanzwesir... :thumbsup:

Edit: Und Scientology konnte z.B. bislang auch erfolgreich abgewehrt werden. Der Erfolg solcher Vereine woanders hat im Übrigen gar nichts mit dem Erfolg deren Kunden zu tun, wie diese beiden Beispiele eindrucksvoll beweisen.

Die Erklärung von Renditeunterschieden durch Faktoren ist durch Regression natürlich möglich. Viel relevanter für den buy-and-hold Kleinanleger ist jedoch, ob diese Renditeunterschiede statistisch signifikant d.h. nachhaltig positiv sind. Und dass das sehr wahrscheinlich nicht so ist, dazu reicht die Ingenieursstatistik völlig aus. :D

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donkey_63
vor 8 Stunden schrieb Smartinvestor:

Ach ja, das hatte ich gerade noch vergessen: Zu Anfang seines Podcasts verlas der Finanzwesir Leserpost mit dem Feedback, dass er besser sei als MLP. Er meinte dann, dass hoffe er doch, dass er besser sei als diese "3-Buchstaben-Vereine"...

 

Naja, wieder so ein Vergleich, der noch nicht mal hinken kann, weil es noch nicht mal einen gemeinsamen Boden zum Gehen hat.

 

vor 8 Stunden schrieb Smartinvestor:

Deine "Erfolgsgeschichte" hat sich in den USA abgespielt. :-*

Hier in D wird das wohl schwieriger werden mit solchen Vereinen dank besser aufgeklärter Anleger u.a. durch WPF und Finanzwesir... :thumbsup:

 

Tja, warum wohl.

Eher, weil Deutschland das Land der Lebensversicherungen und Bausparer seid. "Börsianer" ist ein Schimpfwort.

Deutschland, und auch Europa, ist den USA sicher 10 Jahre hinterher, was das Thema Privatanleger und Aktienmarkt angeht.

 

Du gibst ein gequirltes Zeugs von dir. Kann man gar nicht ernst nehmen.

Bis auf deine geschwollenen DFA-Hasstiraden hast du nichts vorzuweisen.

 

 

 

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etherial
vor 8 Stunden schrieb donkey_63:

Wie die Rendite durch die Faktoren erklärt wird, hatte ich bereits vor lamger Zeit hier beschrieben.

Aber auf Fakten gehst du ja nicht ein. Wieder das Problem mit der Lesekompetenz.

Insbesondere sollte man dazu sagen, dass die Bedeutung des Marktbeta mit den gleichen Mitteln berechnet wurde.

 

vor 11 Stunden schrieb Smartinvestor:

Das hat bei mir ein wahrhaftiges Aha-Erlebnis ausgelöst, über was hier eigentlich diskutiert wird: 0,7% Renditeunterschied in realen Depots!*

Mir war das nicht neu dass es hier um die letzen 0,x% geht. Wir halten also fest:

- Diversifikation über Regionen und Marktbeta = 2% Rendite

- Diversifikation über Size und Value = 0,7% Rendite

 

Ist dir zu wenig - schön. Ich habe die ganze Zeit über schon argumentiert, dass sich die Relevanz möglicherweise in Grenzen hält. Scheinbar hast du das komplett ignoriert, sonst wäre dir da nicht neu gewesen, wenn es der Finanzwesir erwähnt ...

 

vor 11 Stunden schrieb Smartinvestor:

*Als naturwissenschaftlich ausgebildeter Dipl.-Ing. - wie der Finanzwesir auch - kann ich mir jetzt lebhaft vorstellen, wie extrem die Statistik missbraucht worden sein muss, um mit der dürftigen Datengrundlage der Finanzwissenschaft solche minimalen Rendite-Differenzen von 0,7% zu erklären.

Eine Signifikanz einer Renditedifferenz von 2% lässt sich genauso einfach beweise wie die einer von 0,7%. Müsstest du mit deiner naturwissenschaftlichen Ausbildung doch wissen. Passt irgendwie zu jemandem der die Outperformance seiner eigenen Investments mit Charts beweist und Gegenbeweise nicht verstehen kann.

 

Den Rest diskutierst du am besten mit dem Finanzwesir aus, wenn du nicht Angst hast auch dort Inkompetenz attestiert zu bekommen.

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UserPS

Also dann was kann ich zum Buch "Your Complete Guide to Factor-Based Investing" von Larry Swedroe & Andrew Berkin sagen?

 

Zunächst finde ich die Erklärungen zu den einzelnen Faktorprämien recht hilfreich, weitaus besser als z.B. bei Kommer.

Es wird auf bestimmte Kriterien geachtet:

Zitat

Persistent – It holds across long periods of time and different economic regimes.

Pervasive – It holds across countries, regions, sectors and even asset classes.

Robust – It holds for various definitions (e.g., there is a value premium whether it is measured by price-to-book, earnings, cash flow or sales).

Investable – It holds up not just on paper, but after considering actual implementation issues, such as trading costs.

Intuitive – There are logical risk-based or behavioral-based explanations for its premium and why it should continue to exist.

 

Es wird bei der Erkärung der einzelnen Faktoren sowohl eine risikobasierte als auch eine verhaltensbasierte Erklärung vorgenommen.

Bei Size und Value lassen sich tatsächlich beiderlei Erklärungen finden während der Quality/Profitability und erst recht der Momentum Faktor primär durch "Behavioral Finance" zu erklären sind.

 

Eines der interessantesten Kapitel des Buches "Does Publication reduce the size of premiums?"

Zwischen dem US-Markt und dem internationalen Märkten (EAFE) haben sich die Risikoprämien nach Bekanntmachung recht unterschiedlich entwickelt, ein Satz im Buch bringt es ganz gut auf den Punkt:

Zitat

"They did add that they explored "several possible mechanisms behind the surprisingly large differences between the return dynamics in the US and international markets" but were "unable to fully explain the results" ind that their findings were "consistent with the idea that sophisticated investors learn about mispricing from academic studies, but then focus mainly on the US Market."

So wird auch im Kapitel ein deutlich stärkerer Rückgang für den US Markt beschrieben im Gegensatz zu den internationalen Märkten.

 

Konkret wurde folgende Reduktion festgestellt (US Markt):

- Size Premium im Zeitraum 1927 - 1981 von 4,7%, nach Bekanntmachung betrug das Premium von 1982 bis 2015 nur noch 1,0%. Allerdings darf erwähnt werden dass es neben den immer klener werdenden Spreads auch den Grund hat dass bis 1983 eine "Size Bubble" stattfand.

- Value Premium (konkret boot-to-market ratio) im Zeitraum 1927 - 1985 von 5,8%, Nach Bekanntmachung betrug das Premium von 1986 - 2015 nur noch 2,8%. Die "post-publication-return" beinhaltet im genannten Zeitraum die new economy Blase und den aktuellen Zeitraum beginnend mit der Finanzkrise.

- Momentum Premium im Zeitraum 1927 - 1993 von 10,9%, nach Bekanntmachung betrug das Premium von 1994 - 2015 nur noch 5,5%.

 

Man kann also in etwa festhalten dass es grob geschätzt eine Halbierung der Risikoprämien nach Publikation gegeben hat.

Anmerkend möchte ich hierzu noch festhalten dass die aktuellen Entwicklung der Faktor-ETFs in den Zahlen noch kaum bis gar nicht vorhanden ist. Die Zukunft wird zeigen inwiefern die Prämien beim aktuellen Geldfluss in diese ETFs in Milliardenhöhe bestehen bleiben oder gar eine weitere Reduktion erfahren werden. Das gilt insbesondere für Faktorprämien die (sehr) hoch bewertet sind und dadurch die zukünftige zu erwartende Rendite schmälern (z.b. kann hier womöglich das Size Premium im US Markt genannt werden).

 

Das Kapitel "Implementing a diversified Factor Porftolio" zeigt zwar anschaulich bestimmte Beispiel-Porftfolios aber da hätte dann doch ein wenig mehr von den Autoren erwartet.

Einiges kann man sich aus den vorherigen Kapitel zusammenreimen z.B. die Kombination von Quality und Value aufgrund niedriger Korrelation und höherem Sharpe Ratio. Auch hier bleibt ungewiss wie sich die zukünftigen Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoprämien verändern werden.

 

Lesenswert sind auch die Kapitel zum angeblichen Dividendenfaktor und zum Low-Vola Faktor. Ersterers kann aufgrund zahlreicher Untersuchungen als angebliche Risikoprämie gänzlich ignoriert werden, letzterer ist als Faktor relativ schwach zu erklären und zudem bleibt mehr als fraglich ob dieser Faktor bei aktuell stark gestiegenen Bewertungen auch zukünftig ein Faktor bleiben wird. Ich bezweifle es eher.

 

 

Was man festhalten kann ist dass die genannten Faktorprämien (Size, Value, Momentum, Quality) zwar auch in Zukunft bestehen werden aber es bleibt offen ob deren Größe in Zukunft erhalten bleibt oder weiter schmelzen wird.

Wer kann schon vorhersagen wie der aktuelle Trend und massive Geldzufluss in die Faktor-ETFs sich auf die Faktoren selbst auswirken wird.  Zudem muss die Konstruktion des jeweiligen ETFs genau überprüft (ebenso Tradingkosten &Turnover pro Jahr) werden ob sie das meiste aus den jeweiligen Factor Tilts rausholen.

Hier müssen die Kriteren klar genug sein. Beispielsweise beim Size Premium spielt das Kriterium der Marktkapitalisierung eine entscheidende Rolle. Einige Small Cap Indizes verwenden eine Unterteilung 50/50 zwsichen den größten und den kleinsten Unternehmen. Jedoch lässt sich weitaus mehr aus der Risikoprämie herausholen wenn man sich präzise auf (sehr) kleine Unternehmen konzentiert. Hier können insbesondere die "Micro Cap Indices" hilfreich sein insofern die Kostenstruktur akzeptabel ist.

 

Im Großen und Ganzen waren das die wichtigsten Punkte aus dem Buch.

Ergänzend könnte man vielleicht noch das Buch von Andrew Angs "Asset Management: A Systematic Approach to Factor Investing"  in diesem Thread ansprechen. Vielleicht kennt Smartinvestor das Buch und kann seine Erkenntnisse aus diesem Werk schildern.

 

 

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