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Factor Investing mit ETFs

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
Am 20.7.2020 um 10:51 von Merol Rolod:

 

Für die thematische Einordnung des "Factor Investing" wäre für mich jetzt nochmal wesentlich, ob die Finanzwissenschaft ein Teilgebiet der VWL oder der BWL ist. Oder gehört sie gar zu beiden? Oder sind das sogar zwei unterschiedliche Finanzwissenschaften? Und gehört die Finanzwissenschaft zur VWL, aber das "Factor Investing" gar nicht dazu, sondern zur anderen BWL-Finanzwissenschaft? Oder ist das alles eins und das "Factor Investing" gehört zu al

Die Finanzwissenschaft wird als Teilgebiet der Vwl angegeben. 

 

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Merol Rolod
vor 6 Minuten von Johannes34567:

Die Finanzwissenschaft gehört zur Vwl.

Ah, ok. Dann muss uns das in dem Kontext hier ja nicht interessieren. Habe ich jetzt verstanden.

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etherial
Am 19.7.2020 um 20:12 von Madame_Q:

Es gibt kein Mehr an Rendite ohne Risiko.

Ich würde dem schon zustimmen - allerdings gibt es verschiedene Risiken. Die Theorie hinter Faktoren ist ja, dass jeder Faktor für ein anderes Risiko steht. Und während sich der Beta-Faktor das Risiko einer hohen Volatilität hat, haben die übrigen Faktoren wohl andere Faktoren.

 

Am 19.7.2020 um 20:12 von Madame_Q:

Prof. Weber (und dem traue ich definitiv mehr zu wie dir) ist nur einer, der ständig dargelegt hat, dass das Wegarbitrieren definitiv vorhanden und jederzeit möglich ist.

Ich habe jetzt nicht allzuviel von ihm gelesen, aber das was ich gelesen/gehört habe deutet daraufhin, dass er oft festgestellt hat, dass ein Faktor aktuell keine Outperformance mehr bewirkt. Das bedeutet aus meiner Sicht keineswegs das er wegarbitriert ist, sondern nur, dass man ihn gerade eben nicht bemerkt. Ich stelle mal kurz dar, was man machen muss um festzustellen ob Faktoren existieren/nicht existieren (@Johannes3456 kann das ggf. ergänzen/korrigieren): Ausgehend von der APT-Formel:

 

Kurs(W) = E(W) + f1(W) * F1 + f2(W) * F2 + .... + fn(W) * Fn + epsilon

f1 = Sensitivität auf Beta
f2 = Sensitivität auf Small
f3 = Sensitivität auf Value
...

 

Das erklärt warum man es Faktoren nennt - multipliziert wird ein Wert der sich aus der aktuellen Marktlage ergibt

  • der, soviel ich weiß, nicht regelmäßig erhoben wird (und eigentlich auch nur Finanzmathematikern bekannt ist)
  • der das Ergebnis einer Interpolation/Regression ist (auch wenn er in der obigen Formel wie ein Parameter wirkt)
  • der sich je nach Marktlage mal größer und mal kleiner 0 sein kann

Solange die Bezugswert (F1, F2, ... Fn) positiv sind verhält sich der Markt erwartungsgemäß:

  • Aktien mit hohem Beta steigen stärker als solche mit niedrigem Beta (Beta = f1(W))
  • Aktien mit hohem Smallfaktor (Smallcaps) steigen stärker als solche mit niedrige SmallFaktor (Largecaps) (Smallfaktor = f2(W))
  • ...

Aber der Bezugswert kann auch negativ sein, in dem Fall:

  • fallen Aktien mit hohem Beta stärker als solche mit niedrigem Beta
  • fallen Aktien mit hohem Smallfaktor (Smallcaps) stärker als solche mit niedrigem Smallfaktor (Largecaps)
  • ...

Es ist also ganz normal, dass Smallcaps auch mal underperformen, nämlich genau dann wenn der Bezugswert für Small negativ ist. Wer nun behauptet, dass sich Faktoren wegarbitrieren muss beweisen, dass sich Wertpapierkurse unter der Annahme f1(W) = 0 besser erklären lassen. So etwas schon nach 10 Jahren Beobachtung festzustellen ist definitiv nicht mathematisch. Fairerweise muss man aber auch anmerken, dass der Beweis für Faktoren ebenfalls auf wackeligen Füßen steht. Denn es ist nicht entscheidend ob ein Faktor f1(W) > 0 die Vergangenheitskurse gut erklären kann, sondern nur ob er das gleiche auch mit Zukunftskursen kann. Die meisten Beweise für Faktoren sind leider nur Backtests.

 

Weswegen ich mich nur so moderat für Faktoren enscheiden habe: Die APT-Formel erscheint vor allem dann plausibel, wenn allen Sensitivitäten ein Risiko hinterlegt ist. Das was ich über Faktoren gelesen habe, ist diesbezüglich aber leider nicht so eindeutig. Bei manchen Faktoren (Small, Value) vermutet man zumindest ein Risiko (welches sich nicht in der Volatilität zeigt und deswegen auf den ersten Blick nicht existent ist). Bei anderen (z.B. Profitability, Momentum, LowVolatility) hingegen hat man nur Korrelationen festgestellt und erklärt diese Faktoren über stabile börsenpsychologische Phänonmene (z.B. dadurch, dass viele Anleger an der Kurse wie Lottospieler agieren und damit Kurse höher treiben als das Risiko es erlauben würde). Und da scheint eben vieles Wunschdenken zu sein - es wäre doch richtig schön, wenn die anderen Börsenteilnehmer alle sich psychologisch falsch verhalten und ich deswegen das Premium für Rationalität kassiere.

 

Und wo ich dir @Madame_Q zustimme: Ich würde mich auch wohler fühlen, wenn ich wüsste welche Risiken hinter den Faktoren stehen. Ab dem Zeitpunkt wo ich weiß wofür das Premium ist, welches ich kassiere kann ich auch entscheiden ob ich es beimische oder eben nicht. Aktuell mache ich es deswegen so, dass ich etwa ein Drittel meines Portfolios mit Faktoren fülle. Grund:

  • Wenn Faktoren die gleichen Risiken wie marktbreite Investments haben
    • dann ist es im Mittel nicht schädlich, wenn ich sie statt marktbreiter Investments einsetze (sieht man mal von den 0,1% zusätzlichen Kosten ab)
  • Wenn Faktoren hingegen andere Risiken als Marktbreite Investments haben
    • dann profitiere ich von der Diversifikation, weil andere Risiken (Risikoursachen) auch potentiell zu unterschiedlichen Zeiten auftreten und sich im Mittel ausgleichen können
  • Nur ein Drittel, weil mir die Evidenz für Faktoren nicht gesichert scheint (und ich gerne 0,1% Kosten spare ;))

 

 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
Am 22.7.2020 um 21:21 von etherial:

So etwas schon nach 10 Jahren Beobachtung festzustellen ist definitiv nicht mathematisch. Fairerweise muss man aber auch anmerken, dass der Beweis für Faktoren ebenfalls auf wackeligen Füßen steht. Denn es ist nicht entscheidend ob ein Faktor f1(W) > 0 die Vergangenheitskurse gut erklären kann, sondern nur ob er das gleiche auch mit Zukunftskursen kann. Die meisten Beweise für Faktoren sind leider nur Backtests.

 

Beweisen kann man in dem Bereich überhaupt nichts. Im Grunde sind das Zahlenspielereien mit historischen Daten unter Zuhilfenahme sehr einfacher Mathematik (die jedenfalls ist bewiesen! :lol: ).

Ich "glaube" trotzdem an die Faktoren, eben unter Verzicht auf "Beweise" oder "Wissenschaftlichkeit".

Am angenehmsten wäre es, wenn das Risiko ausschließlich aus erhöhter Volatilität bestünde, da mir diese bei entsprechend langfristigem Anlagehorizont ziemlich egal ist.

Ich kann mir rein intuitiv vorstellen, dass der SmallCap - Faktor funktioniert, da das zur Verfügung gestellte Kapital ein riskanteres Risikokapital ist (erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit, etc.). Ebenso der Momentum-Faktor, aus psychologischen Gründen.

Was den Value-Faktor betrifft, könnte es gut sein, dass er - zumindest was die mechanische Abbildung über einen Index betrifft - wirklich "wegarbitriert" ist, da er wohl aufgrund von Informationsineffizienzen bestand, welche durch die weiterentwickelte Informationsgesellschaft zurückgegangen sein dürften.
Einfach gesagt, ein niedriges KGV hat heutzutage meist plausiblere Gründe als früher, als es noch öfter vorgekommen ist, dass eine niedrige Bewertung "übersehen" wurde.

 

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Johannes34567
Am 22.7.2020 um 21:21 von etherial:

Ich würde dem schon zustimmen - allerdings gibt es verschiedene Risiken. Die Theorie hinter Faktoren ist ja, dass jeder Faktor für ein anderes Risiko steht. Und während sich der Beta-Faktor das Risiko einer hohen Volatilität hat, haben die übrigen Faktoren wohl andere Faktoren.

 

Ich habe jetzt nicht allzuviel von ihm gelesen, aber das was ich gelesen/gehört habe deutet daraufhin, dass er oft festgestellt hat, dass ein Faktor aktuell keine Outperformance mehr bewirkt. Das bedeutet aus meiner Sicht keineswegs das er wegarbitriert ist, sondern nur, dass man ihn gerade eben nicht bemerkt. Ich stelle mal kurz dar, was man machen muss um festzustellen ob Faktoren existieren/nicht existieren (@Johannes3456 kann das ggf. ergänzen/korrigieren): Ausgehend von der APT-Formel:

 


Kurs(W) = E(W) + f1(W) * F1 + f2(W) * F2 + .... + fn(W) * Fn + epsilon

f1 = Sensitivität auf Beta
f2 = Sensitivität auf Small
f3 = Sensitivität auf Value
...

 

Das erklärt warum man es Faktoren nennt - multipliziert wird ein Wert der sich aus der aktuellen Marktlage ergibt

  • der, soviel ich weiß, nicht regelmäßig erhoben wird (und eigentlich auch nur Finanzmathematikern bekannt ist)
  • der das Ergebnis einer Interpolation/Regression ist (auch wenn er in der obigen Formel wie ein Parameter wirkt)
  • der sich je nach Marktlage mal größer und mal kleiner 0 sein kann

Solange die Bezugswert (F1, F2, ... Fn) positiv sind verhält sich der Markt erwartungsgemäß:

  • Aktien mit hohem Beta steigen stärker als solche mit niedrigem Beta (Beta = f1(W))
  • Aktien mit hohem Smallfaktor (Smallcaps) steigen stärker als solche mit niedrige SmallFaktor (Largecaps) (Smallfaktor = f2(W))
  • ...

Aber der Bezugswert kann auch negativ sein, in dem Fall:

  • fallen Aktien mit hohem Beta stärker als solche mit niedrigem Beta
  • fallen Aktien mit hohem Smallfaktor (Smallcaps) stärker als solche mit niedrigem Smallfaktor (Largecaps)
  • ...

Es ist also ganz normal, dass Smallcaps auch mal underperformen, nämlich genau dann wenn der Bezugswert für Small negativ ist. Wer nun behauptet, dass sich Faktoren wegarbitrieren muss beweisen, dass sich Wertpapierkurse unter der Annahme f1(W) = 0 besser erklären lassen. So etwas schon nach 10 Jahren Beobachtung festzustellen ist definitiv nicht mathematisch. Fairerweise muss man aber auch anmerken, dass der Beweis für Faktoren ebenfalls auf wackeligen Füßen steht. Denn es ist nicht entscheidend ob ein Faktor f1(W) > 0 die Vergangenheitskurse gut erklären kann, sondern nur ob er das gleiche auch mit Zukunftskursen kann. Die meisten Beweise für Faktoren sind leider nur Backtests.

 

Weswegen ich mich nur so moderat für Faktoren enscheiden habe: Die APT-Formel erscheint vor allem dann plausibel, wenn allen Sensitivitäten ein Risiko hinterlegt ist. Das was ich über Faktoren gelesen habe, ist diesbezüglich aber leider nicht so eindeutig. Bei manchen Faktoren (Small, Value) vermutet man zumindest ein Risiko (welches sich nicht in der Volatilität zeigt und deswegen auf den ersten Blick nicht existent ist). Bei anderen (z.B. Profitability, Momentum, LowVolatility) hingegen hat man nur Korrelationen festgestellt und erklärt diese Faktoren über stabile börsenpsychologische Phänonmene (z.B. dadurch, dass viele Anleger an der Kurse wie Lottospieler agieren und damit Kurse höher treiben als das Risiko es erlauben würde). Und da scheint eben vieles Wunschdenken zu sein - es wäre doch richtig schön, wenn die anderen Börsenteilnehmer alle sich psychologisch falsch verhalten und ich deswegen das Premium für Rationalität kassiere.

 

Und wo ich dir @Madame_Q zustimme: Ich würde mich auch wohler fühlen, wenn ich wüsste welche Risiken hinter den Faktoren stehen. Ab dem Zeitpunkt wo ich weiß wofür das Premium ist, welches ich kassiere kann ich auch entscheiden ob ich es beimische oder eben nicht. Aktuell mache ich es deswegen so, dass ich etwa ein Drittel meines Portfolios mit Faktoren fülle. Grund:

  • Wenn Faktoren die gleichen Risiken wie marktbreite Investments haben
    • dann ist es im Mittel nicht schädlich, wenn ich sie statt marktbreiter Investments einsetze (sieht man mal von den 0,1% zusätzlichen Kosten ab)
  • Wenn Faktoren hingegen andere Risiken als Marktbreite Investments haben
    • dann profitiere ich von der Diversifikation, weil andere Risiken (Risikoursachen) auch potentiell zu unterschiedlichen Zeiten auftreten und sich im Mittel ausgleichen können
  • Nur ein Drittel, weil mir die Evidenz für Faktoren nicht gesichert scheint (und ich gerne 0,1% Kosten spare ;))

 

 

Besser hätte man es nicht erklären können :)

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Cai Shen
Am 22.7.2020 um 21:21 von etherial:

Aktuell mache ich es deswegen so, dass ich etwa ein Drittel meines Portfolios mit Faktoren fülle.

Danke für die ausführliche Erklärung. 

Wie investiert du in aussichtsreiche Faktoren, nur über entsprechend aufgelegte ETF? 

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etherial
vor 2 Stunden von Cai Shen:

Wie investiert du in aussichtsreiche Faktoren, nur über entsprechend aufgelegte ETF? 

Also aussichtsreich (im Sinne von Überrendite) ist ja nicht mein Kriterium ... sondern aus anderer Risikoklasse. Auch wenn ich natürlich nichts gegen Überrendite habe.

 

Und wenn es um das konkrete Portfolio geht:

  • Multi-Faktor-ETFs habe ich nicht (kosten mehr, mehrwert ungewiss)
  • Aktien wären mir zu zeitintensiv und mein Portfolio ist dafür auch zu klein um da wirklich zu diversifizieren
  • Deswegen Regionen-ETF und Faktor-ETF

Ich vermute mal, dass du eher über Einzelaktien gehen würdest. Die Theorie äußert sich überhaupt nur zu Einzelaktien, insofern wäre das jetzt nicht das Ausschlusskriterium.

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Beginner81

Ich habe mal eine etwas andere Momentum-Strategie in Anlehnung an G.Antonacci (ich glaube er nennt es "Dual Momentum") über 12 Jahre getestet:
 

- S&P 500 ETF

- MSCI Europe Small Cap ETF

- MSCI Emerging Markets ETF

 

Es wird jeweils der prozentual über die letzten 3 (4,5,6,8,10,12) Monate am besten gelaufene ETF gekauft bzw. gehalten, bei negativer Entwicklung aller ETFs wird verkauft und Cash gehalten.

Die Ergebnisse sind außer bei 12 Monaten relativ gut, bei 3 Monaten am besten (im Bereich von +150-350%, im Vergleich MSCI World ca. +45%).
Allerdings gibt es natürlich relativ viele Transaktionen im Bereich von 25-35 über die 12 Jahre. Transaktionen, Spread und anfallende Steuern müssten ebenfalls noch berücksichtigt werden.

 

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Schwachzocker
vor 14 Stunden von etherial:

 

  • Aktien wären mir zu zeitintensiv und mein Portfolio ist dafür auch zu klein um da wirklich zu diversifizieren

Keine Sorge! Es heißt doch immer 20 Aktien reichen völlig aus.:rolleyes:

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 43 Minuten von Beginner81:

Ich habe mal eine etwas andere Momentum-Strategie in Anlehnung an G.Antonacci (ich glaube er nennt es "Dual Momentum") über 12 Jahre getestet:
 

- S&P 500 ETF

- MSCI Europe Small Cap ETF

- MSCI Emerging Markets ETF

 

Es wird jeweils der prozentual über die letzten 3 (4,5,6,8,10,12) Monate am besten gelaufene ETF gekauft bzw. gehalten, bei negativer Entwicklung aller ETFs wird verkauft und Cash gehalten.

Die Ergebnisse sind außer bei 12 Monaten relativ gut, bei 3 Monaten am besten (im Bereich von +150-350%, im Vergleich MSCI World ca. +45%).
Allerdings gibt es natürlich relativ viele Transaktionen im Bereich von 25-35 über die 12 Jahre. Transaktionen, Spread und anfallende Steuern müssten ebenfalls noch berücksichtigt werden.

Die Strategie kenne ich und ist recht interessant. Sie wurde hier auch vor Kurzem vorgestellt:

 

Psychologisch stelle ich mir das nicht so leicht vor. Man muss echt eisern wie ein Roboter handeln ohne zu zögern. Wer das aber kann, für den könnte es ne feine Sache sein.

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Beginner81
vor 53 Minuten von Madame_Q:

Die Strategie kenne ich und ist recht interessant. Sie wurde hier auch vor Kurzem vorgestellt:


Ja, kannte ich auch schon und habe auf der Basis des Videos interessehalber mal geprüft, wie "stabil" das funktioniert. Es wäre z.B. unsinnig, wenn es wie im Video bei einem 10-Monats-Momentum funktionieren würde und ansonsten nicht.
Die Transaktionskosten (Gebühren + Spreads) halte ich nicht für entscheidend, zur Steuer müsste man mal nachrechnen, wie es im Vergleich zu einem Buy&Hold mit Steuerstundungseffekt aussieht.

Ja, keine Frage, das muss man dann schon durchziehen. Aber warum sollte es psychologisch so schwer sein, wenn es sich positiv entwickelt?


 

123456.JPG

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slekcin

Was zeigt deine erstellte Grafik ? 

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Beginner81

Die Rendite vor Gebühren,Spreads und Steuern (x-Achse: Monate) zu dem oben beschriebenen Test (3-Monats-Momentum).

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567

Welche Faktor Etfs habt ihr alle eigentlich im Depot und wieso?

Ich habe jetzt letzte woche das erste mal investiert und 50% in den Vanguard Global Value Etf investiert. Mit den restlichen 50% bin ich  noch am überlegen ob ich den Momentum Faktor Etf von Ishares oder Vanguard nehme.

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joinventure12
Am 26.7.2020 um 18:18 von Johannes34567:

Welche Faktor Etfs habt ihr alle eigentlich im Depot und wieso?

Ich habe jetzt letzte woche das erste mal investiert und 50% in den Vanguard Global Value Etf investiert. Mit den restlichen 50% bin ich  noch am überlegen ob ich den Momentum Faktor Etf von Ishares oder Vanguard nehme.

Ohje ein Hartgesottener :) Value war in den letzten 10J der schlechteste Faktor - ich hoffe auch auf den Turnaround.

Ich investiere im Depot meiner Basisrente mit allen 5 Faktoren, EM, Quality, Momentum, Small Size, Value. Hatte vor einigen Jahren mit dem MSCI Multifactor angefangen, aber entnervt aufgegeben.

 

Wenn man sich den MSCI Multifactor mal anschaut könnte man auch sagen Multifaktor Value.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 1 Stunde von joinventure12:

Ohje ein Hartgesottener :) Value war in den letzten 10J der schlechteste Faktor - ich hoffe auch auf den Turnaround.

Ich investiere im Depot meiner Basisrente mit allen 5 Faktoren, EM, Quality, Momentum, Small Size, Value. Hatte vor einigen Jahren mit dem MSCI Multifactor angefangen, aber entnervt aufgegeben.

 

Wenn man sich den MSCI Multifactor mal anschaut könnte man auch sagen Multifaktor Value.

Ja ich glaube fest an den Value Faktor. Solche Perioden gab es bei jedem Faktor in der Vergangenheit schon und das mehrmals. Am Anfang dachte ich auch, dass Multi Faktor ETFs the Way to go sind (sehr von Kommer beeinflusst). Wollte auch zuerst den Ishares Msci WLD Multifactor und den Liberty Q EM ETF nehmen. Haben dann aber davon abgesehen, da die ETFs mir zu teuer sind und dann nicht mal ein nennenswertes Faktor Exposure haben (kann man durch Faktorregression feststellen). Zudem ist es meiner Meinung nach lächerlich Size Strategie anzugeben und dann nur in Large/Mid Cape zu investieren (trifft beim ishares zu). Dann nehme ich lieber einzel Faktor ETFs, welche dann auch wenigstens den gewünschten Faktor nennenswert übergewichten. 

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The Statistician
Am 26.7.2020 um 18:18 von Johannes34567:

Welche Faktor Etfs habt ihr alle eigentlich im Depot und wieso?

Ich habe jetzt letzte woche das erste mal investiert und 50% in den Vanguard Global Value Etf investiert. Mit den restlichen 50% bin ich  noch am überlegen ob ich den Momentum Faktor Etf von Ishares oder Vanguard nehme.

Ebenso vor kurzem Value ins Depot gepackt (gleich mal eine größere Anlage dafür genutzt). Und der Grund bestand / besteht für mich in dem recht großen Spread zwischen Growth und Value, der die letzten Jahre doch merklich zugenommen hat. Das muss sich jetzt natürlich nicht gleich ändern, insbesondere bei der vorliegenden Geldpolitik, jedoch sehe ich hier großes Potential für die kommenden 10 Jahre. Am Ende darf man es ohnehin nicht zu sehr übertreiben mit der Gewichtung, kleiner Exposure reicht da vollkommen aus. Aber ich finde es bei Value schon etwas interessant wie manche diesen Faktor langsam abschreiben und viele Momentum für den heiligen Gral erachten...mal leicht überspitzt formuliert. Bei anderen Faktoren bin ich selbst aktuell auch nicht ganz überzeugt. So fände ich den soeben angesprochenen Momentum nicht sehr ansprechend in meinem Depot. Klar, lief sehr gut die vergangenen 10 Jahre, aber dass es noch mal in den kommenden 10 Jahren derart gut läuft, erachte ich selbst für unwahrscheinlich. Da käme ich mir am Ende vor wie jemand, der der Rendite gierig hinterher investiert.

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
Am 28.7.2020 um 23:32 von The Statistician:

So fände ich den soeben angesprochenen Momentum nicht sehr ansprechend in meinem Depot. Klar, lief sehr gut die vergangenen 10 Jahre, aber dass es noch mal in den kommenden 10 Jahren derart gut läuft, erachte ich selbst für unwahrscheinlich. Da käme ich mir am Ende vor wie jemand, der der Rendite gierig hinterher investiert.

Aber ist es nicht genauso fraglich, daß nur weil ein Faktor 10 Jahre gut lief, dieser die kommenden 10 Jahre schlechter läuft? Ja Regression zur Mitte, klar, aber ich sehe Value als fraglich die nächsten Jahre an (ob 5 oder 10, lässt sich streiten). Aber Momentum abzuschreiben bei Nullzinsen und der Geldpolitik, sehe ich als riskant an. Value wird schon seit Jahren als kommend angesehen, aber bei der taubenhaften FED sehe ich Momentum vorn, da das eher für Growth-Firmen spricht und nicht für klassischen Value-Firmen.

Einziges Argument gegen Momentum ist, daß ich darin investiert bin, habe allerdings auch Valuefirmen in den ETFs (kann man ja nicht ausschliessen beim World-Depot), dazu noch Emerging Markets und Smallcap World. Aber voll auf Value setzen ist in meinen Augen falsch.

Aber: In 10 Jahren sind wir alle schlauer....

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Johannes34567
Am 1.8.2020 um 20:01 von Der Heini:

Aber ist es nicht genauso fraglich, daß nur weil ein Faktor 10 Jahre gut lief, dieser die kommenden 10 Jahre schlechter läuft? Ja Regression zur Mitte, klar, aber ich sehe Value als fraglich die nächsten Jahre an (ob 5 oder 10, lässt sich streiten). Aber Momentum abzuschreiben bei Nullzinsen und der Geldpolitik, sehe ich als riskant an. Value wird schon seit Jahren als kommend angesehen, aber bei der taubenhaften FED sehe ich Momentum vorn, da das eher für Growth-Firmen spricht und nicht für klassischen Value-Firmen.

Einziges Argument gegen Momentum ist, daß ich darin investiert bin, habe allerdings auch Valuefirmen in den ETFs (kann man ja nicht ausschliessen beim World-Depot), dazu noch Emerging Markets und Smallcap World. Aber voll auf Value setzen ist in meinen Augen falsch.

Aber: In 10 Jahren sind wir alle schlauer....

Value und Momentum haben eine eher niedrige Korrelation, deshalb meine ich auch, dass man sie gut miteinander kombinieren kann. Schwierig finde ich nur eine  risikobasierte Erklaerung fuehr momentum zu finden. 

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HansK
vor 46 Minuten von Johannes34567:

Value und Momentum haben eine eher niedrige Korrelation, deshalb meine ich auch, dass man sie gut miteinander kombinieren kann. Schwierig finde ich nur eine  risikobasierte Erklaerung fuehr momentum zu finden. 

Die Korrelation ist vielleicht niedrigeR als die zwischen zwei ETFs auf denselben Index, aber trotzdem noch sehr hoch (im Bereich von 0,9).

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etherial
vor 19 Minuten von HansK:

Die Korrelation ist vielleicht niedrigeR als die zwischen zwei ETFs auf denselben Index, aber trotzdem noch sehr hoch (im Bereich von 0,9).

Hast du eine Quelle dafür? Irgendwo im Forum habe ich zwei verschiedene Tabellen gelesen (von denen die mit niedrigeren Korrelation irreführend war), aber ich meine, dass die Korrelation nicht so hoch war wie du es schreibst.

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Lilienthal
vor 34 Minuten von etherial:

Hast du eine Quelle dafür? Irgendwo im Forum habe ich zwei verschiedene Tabellen gelesen (von denen die mit niedrigeren Korrelation irreführend war), aber ich meine, dass die Korrelation nicht so hoch war wie du es schreibst.

Schau mal hier..

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The Statistician

Zu der Korrelation noch ein Paper, welches die Korrelation von Value und Momentum thematisiert hat. Diese fiel für US Stocks von 1972 bis 2011 negativ aus:

Value and Momentum Everywhere (2013) - The Journal of Finance

 

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etherial
vor 20 Minuten von Lilienthal:

Schau mal hier..

Danke, das ist auch die Position, wo wir analysiert haben wieso manche Papers negative Korrelation angeben und manche stark positive.

 

@The Statistician: In der Nähe von Lilienthals Verlinkung steht auch noch eine Statistik, die ebenfalls auf negative Korrelation kommt. Vorläufig habe ich die Diskrepanz mal darauf geschrieben, dass einmal die Korrelation der Indizes Berechnet wurde (=0,8) und einmal die Korrelation der Index-Outperformance (Value-MarketCap vs Momentum-MarketCap = -0,3). Die letztere zeigt, dass Value und Momentum doch sehr unterschiedlich sind, Für die Diversifikation ist jedoch ersteres die richtige Maßzahl.

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nougat
vor 18 Minuten von The Statistician:

Zu der Korrelation noch ein Paper, welches die Korrelation von Value und Momentum thematisiert hat. Diese fiel für US Stocks von 1972 bis 2011 negativ aus:

Value and Momentum Everywhere (2013) - The Journal of Finance

 

Die negativen Korrelationen sind ziemlich einfach erklärbar mit folgender Bemerkungen in Table I:

Zitat

Finally, the last row for each asset class reports the correlation between value and momentum zero cost residual returns from the benchmark in each market or asset class. Statistics are computed from monthly return series but are reported as annualized numbers.

Es geht hier logischerweise um die Korrelation der return differences bezüglich dem benchmark index.

Die Korrelation des returns zwischen Value, Momentum bezüglich dem Benchmark muss per Definition sehr hoch ausfallen, da die ersten zwei ein Subset von Aktien aus dem Benchmark enthalten.

Aber ein Korrelationskoeffizient von 0.8-0.9 natürich ja nicht so dramatisch wie -0.6 Ü.

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