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mr.simon

Einzelaktien zum ETF-Depot sinnvoll?

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reko
vor 1 Minute schrieb stummlfumml:

Einzelaktien sind aber kein weitere Assetklasse zu ETFs. Zusätzlich Einzelaktien aufzunehmen, ist das exakte Gegenteil von Diversifikation. 

1. habe ich bereits geschrieben, dass unendliche Diversifikation sinnlos ist und ich nach einer für mich tragbaren Diversifikation damit aufhören kann.

2. habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben, dass ich vorzugsweise in Aktien außerhalb der üblichen Indizes investiere. Es ist also bei mir sehr wohl eine weitere Diversifikation.

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor 19 Minuten schrieb reko:

1. habe ich bereits geschrieben, dass unendliche Diversifikation sinnlos ist und ich nach einer für mich tragbaren Diversifikation damit aufhören kann.

Nein, Du hast dich bisher so geäußert, dass Du den Nutzen weiterer Diversifikation anerkennst, die zusätzlichen Kosten dir dafür aber ab einem bestimmten Maß zu teuer werden. 

 

Zitat

2. habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben, dass ich vorzugsweise in Aktien außerhalb der üblichen Indizes investiere. Es ist also bei mir sehr wohl eine weitere Diversifikation.

Es ging um die passive Aktienanlage, die versucht der Markt möglichst günstig und genau abzubilden. Für diese ist es das exakte Gegenteil von Diversifikation. Dass weitere Aktien die Diversifikation eines aktiven buy&hold-Depots erhöhen, da sind wir uns einig.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 21 Minuten schrieb reko:

1. habe ich bereits geschrieben, dass unendliche Diversifikation sinnlos ist und ich nach einer für mich tragbaren Diversifikation damit aufhören kann.

Du hast es umsonst geschrieben, denn es geht nicht um unendliche Diversifikation, sondern darum, dass die von Dir beschriebene Vorgehensweise keine Diversifikation ist.

 

vor 21 Minuten schrieb reko:

2. habe ich an anderer Stelle bereits geschrieben, dass ich vorzugsweise in Aktien außerhalb der üblichen Indizes investiere. Es ist also bei mir sehr wohl eine weitere Diversifikation.

Auch das hast Du umsonst geschrieben, denn es geht hier nicht um Dich, sondern um jemanden, der zusätzlich zu einem weltweit streuenden ETF in Einzelaktien investieren will.

 

Und nein, das kann man nicht trennen, wie stummelfummel bereits beschrieben hat. Ich kann nicht mit der einen Hälfte meines Vermögens glauben, dass ich den Markt schlagen kann und mit der anderen Hälfte des Vermögens das nicht glauben. 

Edit: Man kann es natürlich schon, man wäre dann aber eine gespaltene Persönlichkeit. 

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 32 Minuten schrieb Schwachzocker:

Eine Einzelaktie ist das gleiche Asset wie ein Fonds mit 3000 Aktien.

 

:lol: Wenn das so ist, wieso kaufe ich nicht eine Aktie und spare mir die Verwaltungsgebühr? Gleiches Asset... Herrlich.

Zitat

Durch die Erhöhung einzelner ausgewählter Positionen diversifiziert man gar nichts.

 

Wenn ich 3000 Aktien habe und 10% der Aktien haben 90% Gewichtung im Fonds. Dann kaufe ich eine Aktie hinzu, die vorher nur 0,01% gewichtet ist und danach mit sagen wir 0,05%, habe ich sehr wohl eine höhere Diversifizierung als vorher.

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Schwachzocker
vor 8 Minuten schrieb DrFaustus:

Wenn ich 3000 Aktien habe und 10% der Aktien haben 90% Gewichtung im Fonds. Dann kaufe ich eine Aktie hinzu, die vorher nur 0,01% gewichtet ist und danach mit sagen wir 0,05%, habe ich sehr wohl eine höhere Diversifizierung als vorher.

Negativ!

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Kezboard

Also: natürlich kann ich einen passiven Ansatz fahren und regelmäßig Fonds/ETFs besparen UND gleichzeitig einen Teil meines Anlagevermögens aktiv in Einzeltiteln anlegen.

 

Das mag zwar sowohl dem puristischen ETF-Sparer als auch dem Hardcore-Fundamentalanalysten widerstreben, es gibt aber kein Gesetz dagegen. Und ich behaupte, man kann mit beiden Ansätzen gleich gute Ergebnisse einfahren. Der eine, eher langweilige Ansatz beschert einem die Marktrendite abzgl. Verwaltungsgebühr und der andere, zeitaufwendigere und intellektuell herausfordernde Ansatz zwar eine ungewisse Rendite - zumindest jedoch die Möglichkeit auf eine höhere Rendite (getreu dem Motto: wer nicht kämpft, hat bereits verloren).

 

Du solltest dich nur von dem Gedanken lösen "dein ETF-Depot aufzupolieren". Denn damit sagst du implizit, dass du bei deinen Einzeltiteln eine höhere Rendite erwartest (die ja nicht in Stein gemeißelt ist) und widersprichst dir quasi selbst: denn warum solltest du dann weiterhin in ETFs anlegen, wenn dir die Einzeltitelauswahl eine Überrendite verspricht?

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Schlumich
vor 2 Stunden schrieb Schwachzocker:

 

Und nein, das kann man nicht trennen, wie stummelfummel bereits beschrieben hat. Ich kann nicht mit der einen Hälfte meines Vermögens glauben, dass ich den Markt schlagen kann und mit der anderen Hälfte des Vermögens das nicht glauben. 

Edit: Man kann es natürlich schon, man wäre dann aber eine gespaltene Persönlichkeit. 

Wenn man die Sache aus dieser Richtung betrachtet, bin ich fast geneigt, Dir Recht zu geben.

 

Es gibt aber auch andere Gedanken, warum man einen Teil seines Vermögens aktiv, den anderen passiv anlegt.

Ich investiere gezielt in Dividendenwerte über Einzelaktien, um einen monatlichen Cash-Flow zu generieren. Ein anderer Teil geht in ETFs.

 

Und jetzt kommt der springende Punkt, warum ich das mache: beide Töpfe werden in den nächsten Jahren, wenn ich den Job an den Nagel hänge unterschiedliche Aufgaben übernehmen:

>> Die Dividendenaktien sorgen für einen gewissen Cash Flow und werden nicht angerührt (maximal umgeschichtet, wenn eine Aktie mal nicht mehr die Anforderungen erfüllt). >> Die Milchkuh, die nur gemolken wird.

>> Der ETF-Topf wird geschlachtet und auf Sicht von 6 Jahren, bis die BFA bereit ist, mir Geld zu geben, als Überbrückung genutzt. >> Das Schwein, welches geschlachtet und verzehrt wird. (Vegetarier mögen das entschuldigen).

 

 

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hund555

Für Einzel Investoren machen EFTs z.b. dann Sinn wenn sie in einem bestimmten Bereich investieren wollen, was sie für unterbewertet halten aber wo sie keine Aktien im Detail kennen, wie z.b. im Sommer Unterbewertung von Türkei. (Aktuell +33% seit August )

Oder wenn man von einem bestimmten exotischen Land überdurchschnittliche Performance erwartet.

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Schwachzocker
vor 8 Stunden schrieb Mentalmarkt:

Wenn ich beim monatlichen Investment Anlagemöglichkeiten sehe, von denen ich mir einen return on investment über AC-Marktrendite verspreche: Möglichkeit wahrnehmen....

Warum möchtest Du lediglich mit Deinem monatlichen Investment die Möglichkeiten wahrnehmen, mit dem anderen Geld aber nicht?

 

vor 7 Stunden schrieb Schlumich:

...

Und jetzt kommt der springende Punkt, warum ich das mache: beide Töpfe werden in den nächsten Jahren, wenn ich den Job an den Nagel hänge unterschiedliche Aufgaben übernehmen:

>> Die Dividendenaktien sorgen für einen gewissen Cash Flow und werden nicht angerührt (maximal umgeschichtet, wenn eine Aktie mal nicht mehr die Anforderungen erfüllt). >> Die Milchkuh, die nur gemolken wird.

>> Der ETF-Topf wird geschlachtet und auf Sicht von 6 Jahren, bis die BFA bereit ist, mir Geld zu geben, als Überbrückung genutzt. >> Das Schwein, welches geschlachtet und verzehrt wird. (Vegetarier mögen das entschuldigen).

Auch hier im Kern noch immer das gleiche Argument:

Warum nicht nur Cash Flow erzielen? Warum möchtest Du unbedingt etwas schlachten? 

Das ist kein "springender Punkt", sondern schlichtweg eine Vorgehensweise, die in keiner Weise rational begründet ist, Dir jedoch ein gutes Gefühl bereiten mag.

 

vor 9 Stunden schrieb Kezboard:

Also: natürlich kann ich einen passiven Ansatz fahren und regelmäßig Fonds/ETFs besparen UND gleichzeitig einen Teil meines Anlagevermögens aktiv in Einzeltiteln anlegen.

 

Das mag zwar sowohl dem puristischen ETF-Sparer als auch dem Hardcore-Fundamentalanalysten widerstreben, es gibt aber kein Gesetz dagegen....

Genau! Es gibt kein Gesetz dagegen, und man kann es machen. Das ist jedoch keine Begründung, so vorzugehen.

Man kann sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren und heiße Milch hineinkippen. Es gibt kein Gesetz dagegen.

 

Es bleibt immer das gleiche:

 

Glaube ich an die Überrendite auf lange Sicht? Bin ich überzeugt davon? Kann ich das schaffen?

Dann gibt es keinen vernünftigen Grund, marktbreit anzulegen.

 

Oder glaube ich nicht an die Überrendite?

Das wären sämtliche Einzeltitel bestenfalls Spielerei, im schlechtesten Fall Zeitverschwendung.

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dev
vor 51 Minuten schrieb Schwachzocker:

Es bleibt immer das gleiche:

 

Glaube ich an die Überrendite auf lange Sicht? Bin ich überzeugt davon? Kann ich das schaffen?

Dann gibt es keinen vernünftigen Grund, marktbreit anzulegen.

 

Oder glaube ich nicht an die Überrendite?

Das wären sämtliche Einzeltitel bestenfalls Spielerei, im schlechtesten Fall Zeitverschwendung.

:thumbsup:

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Tradeoff
vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

Glaube ich an die Überrendite auf lange Sicht? Bin ich überzeugt davon? Kann ich das schaffen?

Dann gibt es keinen vernünftigen Grund, marktbreit anzulegen.

 

Oder glaube ich nicht an die Überrendite?

Das wären sämtliche Einzeltitel bestenfalls Spielerei, im schlechtesten Fall Zeitverschwendung.

 

Auch wenn der Gedanke dahinter auf den ersten Bluck logisch erscheint - nein, es ist nicht so digital.

 

Es gibt zig Gründe beides zu machen; bei allen aufgezählten Punkten ist der ETF die „sichere“ Variante, die Marktrendite erwirtschaftet.

 

- man traut sich zu mit Einzelinvests erfolgreicher zu sein, allerdings sind dafür zeitraubende Analysen notwendig. Gleichzeitig möchte man strategisch nicht mehr als einen Betrag oder Anteil x in einem Einzelnen Unternehmen haben (Risiko Diversifizierung). Man hat nicht genug Zeit die Einzelinvests zu Identifizieren.

- man ist sich nicht sicher erfolgreicher zu sein. Man versucht es herauszufinden mit einem Teil des Vermögens. 

- die Würstchen Dividende; und damit meine ich nicht die Kosten der Wurst sondern die Möglichkeit zu HV zu gehen.

- emotionale Gründe (ich will, dass ein Teil dieses Unternehmens mir gehört)

 

wenn man rein auf die Rendite schauen würde magst du recht haben. So ist es nunmal aber nicht.

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Portfolio2055

Warum soll ich nicht mit einem Teil meines Vermögens die Marktrendite erwirtschaften und mit einem anderen Teil einen regelmäßigen Cashflow generieren und die Möglichkeit besitzen, den Markt zu schlagen? Es gibt keinen Grund es nicht so tuen, sofern Mann/Frau es möchte!

 

Und wer sich nur für ETF entscheidet, sollte die anderen nicht verhöhnen und verurteilen, nur weil er vielleicht nicht den Mut, die Ausdauer und das Risiko tragen möchte, die Einzelaktien gerade im Biotech/Small Cap Bereich mit sich bringen.

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Sisyphos
vor 22 Stunden schrieb dev:

Das finde ich sehr übertrieben, Masse statt Klasse. Wenn man wissen will ob es weiterhin in der Firma läuft, muß man sich bei 100 Beteiligungen mehrmals im Jahr mit den jeweiligen Firmen-Berichten beschäftigen.

 

Ich habe eine andere Zielsetzung als Du. Mir geht es nicht um Renditemaximierung sondern um die Reduktion von Risiko. dazu benötige ich eine ausreichende Diversifizierung. Außerdem sehe ich mich nicht in der lage zuverlässig die "Klasse" herauszupicken. Darum bin ich näher am passiven investmentansatz. ETFs sind eine - leider immer noch unzulängliche - Möglichkeit dazu, aber es man kann es auch anders versuchen. Und schon gar nicht möchte ich mich jedes Jahr in die Geschäftsberichte aller meiner Aktien im Depot vertiefen. Da weiß ich mit meiner Zeit besseres anzustellen.


Ich sehe mich also eher als Lazy Investor mit einem teilweise passiven Ansatz. ich habe in meinem Depot auch Sixt-Aktien und schätze die Aktie auch sehr. dennoch habe ich im vergangenen Jahr nach dem Kursrutsch keine mehr nachgekauft, einfach weil mir das Klumpenrisiko zu hoch war, nachdem 2018 bereits 15% meiner Dividendeneinnahmen von Sixt stammten. Wäre ich nicht schon investiert gewesen, hätte ich also 2018 nachgekauft und damit vermutlich (aber eben nicht sicher) in Zukunft eine bessere Rendite erzielen können.

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Schwachzocker
vor 25 Minuten schrieb Tradeoff:

...

- man traut sich zu mit Einzelinvests erfolgreicher zu sein, allerdings sind dafür zeitraubende Analysen notwendig. Gleichzeitig möchte man strategisch nicht mehr als einen Betrag oder Anteil x in einem Einzelnen Unternehmen haben (Risiko Diversifizierung). Man hat nicht genug Zeit die Einzelinvests zu Identifizieren.

Das verstehe ich nicht? Du meinst man hat lediglich genug Zeit, mit der Hälfte seines Vermögens Stockpicking zu betreiben, während die Zeit für die andere Hälfte des Vermögens nicht mehr ausreicht?

 

vor 27 Minuten schrieb Tradeoff:

- man ist sich nicht sicher erfolgreicher zu sein. Man versucht es herauszufinden mit einem Teil des Vermögens. 

Wie willst Du da durch Versuch etwas herausfinden? Nach einem bestimmten Zeitraum hast Du vielleicht eine Überrendite oder auch nicht. Welche Erkenntnisse hast Du dann gewonnen?

Wenn Du eine Überrendite erzielt hast, kann sich diese später ins Gegenteil verkehren. Und eine anfängliche Minderrendite kann später besser werden.

Welche anderen Erkenntnisse soll der Versuch bringen?

 

vor 31 Minuten schrieb Tradeoff:

- die Würstchen Dividende; und damit meine ich nicht die Kosten der Wurst sondern die Möglichkeit zu HV zu gehen.

Stimmt, das ist wirklich ein einleuchtender Grund. Das hatte ich vergessen.:rolleyes:

 

vor 32 Minuten schrieb Tradeoff:

- emotionale Gründe (ich will, dass ein Teil dieses Unternehmens mir gehört)

Tja, die Begründung "ich will" ist aber eben keine Begründung, sondern einfach ein Wille, der nicht begründet wird.

 

vor 35 Minuten schrieb Tradeoff:

wenn man rein auf die Rendite schauen würde magst du recht haben. So ist es nunmal aber nicht.

Man schaut nach dem optimalen Chancen-Risiko-Verhältnis. Dass das nicht alle so machen, ist mir auch klar. Das ist aber falsch! Und wenn es der Papst auch nicht so macht, bleibt es trotzdem falsch.

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Sisyphos
vor 18 Stunden schrieb Schwachzocker:

Was haben Einzelaktien denn für eine Bewährung bestanden, die Fonds nicht bestanden haben?

Du musst schon etwas konkreter werden, was die Risiken betrifft. Einfach die Befürchtung, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passieren könnte, an das heute noch niemand denkt, ist kein Risiko, sondern die normale Ungewissheit, mit der wir alle täglich leben. Diese Ungewissheit haben Einzelaktionäre auch, mit dem Unterschied, dass die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts bei ihnen höher ist.

 

 

Ein ETF mit z.B. 600 Einzelaktien ist eben nicht einfach das Gleiche wie die entsprechende Zahl von Einzelaktien im Depot. Ein Fonds/ETF ist zwar keine eigene Assetklasse aber es ist ein eigenständiges Vehikel mit ganz ihm eigenen Risiken. Und da geht es nicht darum, ob die Kosten der Diversifikation nun 0,1%-Punkte höher oder niedriger sind sondern um ganz sigifikante Risiken und Schadenspotentiale.

 

Wer das leugnet hat offenbar die Jahre 2017 und 2018 im Tiefschlaf verbracht. Da hat sich nämlich ein solches Extremrisiko für Fonds im Allgemeinen und ETFs im Besonderen realisiert und zu einem massiven Schaden geführt. Ich spreche vom legislativen Risiko - konkret dem Steueränderungsrisiko.

 

Bis 2008 waren Kursgewinne bei wertpaperen, die länger als ein jahr gehalten wurden steuerfrei. Bei der Einführung der Abgeltungssteuer 2009 hat man uns versprochen, dass für vor 2009 gekaufte Wertpapiere auch in Zukunft eine Steuerfreiheit für Kursgewinne bestehen bleibt (Stichwort Vertrauensschutz). Mit der neuen ab 2018 geltenden Neuregelung zur Fondsbesteuerung hat man dieses Versprechen für Fonds einfach kassiert. Nun sind Kursgewinne auch bei vor 2009 angeschafften Fonds voll zu versteuern. Ich weiß es gibt einen Freibetrag, doch ein Langfristanleger der beispielsweise als Selbstständiger sich selbst seine Altersvorsorge zusammensparen muss, wird man den Freibetrag leicht überschreiten. Bei Einzelaktien hat man aber nach wie vor das Steuerprivileg, hier bleiben zukünftige Kursgewinne steuerfrei. Der Staat raubt also dem Langfristanleger bei Fonds/ETFs mindestens 25% der zukünftigen Kursgewinne - nicht aber bei Einzelaktien. Und warum wurde das Steuerprivileg nicht bei Einzelaktien abgeschafft? Als Zyniker würde ich antworten: weil Kleinaktionäre, die langfristig in ETFs investieren, keine großen Parteispenden zahlen. Mit Einzelaktien bewegt man sich dagegen auch als Kleinanleger im Windschatten von "Big Money" - und dabei fühle ich mich sehr wohl.

 

Ein Langfristanleger, der ausschließlich in ein ETFs anlegt, hat also gerade 25% Verlust auf künftige Gewinne, jemand, der wie ich den ETF-Anteil auf die Hälfte des Depots begrenzt hat, verliert dagegen maximal 12,5%. Nicht einmal der Totalausfall von zusammen drei meiner Einzelaktien würde einen so hohen Schaden verursachen.  Das ist für mich ein Beispiel einer gelungenen Risiko- bzw. Schadensverringerung.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 11 Stunden schrieb Sisyphos:

 

Ich habe eine andere Zielsetzung als Du. Mir geht es nicht um Renditemaximierung sondern um die Reduktion von Risiko. dazu benötige ich eine ausreichende Diversifizierung. Außerdem sehe ich mich nicht in der lage zuverlässig die "Klasse" herauszupicken. Darum bin ich näher am passiven investmentansatz. ETFs sind eine - leider immer noch unzulängliche - Möglichkeit dazu, aber es man kann es auch anders versuchen. Und schon gar nicht möchte ich mich jedes Jahr in die Geschäftsberichte aller meiner Aktien im Depot vertiefen. Da weiß ich mit meiner Zeit besseres anzustellen.


Ich sehe mich also eher als Lazy Investor mit einem teilweise passiven Ansatz. ich habe in meinem Depot auch Sixt-Aktien und schätze die Aktie auch sehr. dennoch habe ich im vergangenen Jahr nach dem Kursrutsch keine mehr nachgekauft, einfach weil mir das Klumpenrisiko zu hoch war, nachdem 2018 bereits 15% meiner Dividendeneinnahmen von Sixt stammten. Wäre ich nicht schon investiert gewesen, hätte ich also 2018 nachgekauft und damit vermutlich (aber eben nicht sicher) in Zukunft eine bessere Rendite erzielen können.

 

Zur Diversifizierung:

Zitat

»Diversifikation ist bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll. Wenn man nicht weiß, was man tut, ist es sinnvoll, seine Investitionen zu streuen. Bei Berkshire versuchen wir, weniger zu tun. Wir konzentrieren uns nur auf die wenigen Dinge, die wir gut kennen.«
(Charlie Munger)

 

Wer halt lieber Masse statt Klasse ins Depot holt, wird keine Firma richtig kennen lernen.

 

Ich habe ein ziemliches Klumpenrisiko in Sixt, kann damit aber leben, weil die Firma erstklassig geführt wird. Und solange das so ist und das KGV nicht verlockend zur Gewinnmitnahme einläd, bleibe ich investiert und verfolge die Entwicklung.

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hoppsball

wo steht denn, dass Kursgewinne auf Aktien steuerfrei sind?

Zitat

Unter die Abgeltungsteuer fallen insbesondere Kapitalerträge
von Privatpersonen, z. B. Dividenden, Zinsen, Erträge aus Investmentfonds
und aus Termingeschäften sowie Kursgewinne aus dem
Verkauf von Wertpapieren, unabhängig von ihrer Haltedauer.

Zitat

Besteuert werden Einkünfte aus Kapitalvermögen. Dies sind z. B.
Kapitalerträge aus Beteiligungen an Aktiengesellschaften, aus der Veräußerung
von Aktien, Investmentfonds, Termingeschäften und Zinsen.

 

Quelle: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2018-03-26-steuern-von-a-z.html

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Stoiker
vor 13 Stunden schrieb Schwachzocker:

Weil Du lediglich ein einziger Mensch bist mit einem einzigen Vermögen. Und wie sehr Du Dein Vermögen auch aufteilst, es ändert nichts dran, dass es ein einziges Vermögen bleibt. Es kann daher lediglich eine Strategie geben, nicht mehrere. Mehrere Strategien der Geldanlage gleichzeitig mit einem einzigen Vermögen durchzuführen bedeutet, dass man keine Strategie hat.

Es kann ja meine „Strategie“ (Die Wahl ETF oder Einzelwert ist für mich noch keine Strategie, sondern eine Umsetzungsmöglichkeit bzw. Wahl des Vehikels - auch mit Zertifikaten könnte ich beispielsweise Indizes nachbilden) mein einziges Vermögen in für mich passende Anteile aufzuteilen und auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen anzulegen. Immer noch eine Gesamtstrategie mit unterschiedlichen Unterzielen/Herangehensweisen.  Ein Aspekt könnte sein, wann ich welche Mittel wieder benötige oder bestimmte Anteile risikoarm anzulegen etc. 

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mr.simon
· bearbeitet von mr.simon

Danke für alle bisherigen Antworten! Es sind wirklich viele interessante Antworten dabei, die mir gedanklich neue Ansichten gebracht haben! Wirklich eine feine Sache, sich so austauschen zu können. Im Freundeskreis gibt es kaum Aktienbesitzer.

 

Ich tendiere wirklich dazu mit den Einzelaktien zu beginnen. Mal schauen: vielleicht schichte ich ja das ETF-Depot noch irgendwann einmal um. Aber im Moment lasse ich sie einfach weiter laufen.

Weil ein weiterer Punkt für mich dazu kommt: im ETF habe ich einfach Aktien, die ich normal NIE kaufen würde (Banken, Zigarettenfabrikaten...)

 

 

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Sisyphos
vor 14 Minuten schrieb hoppsball:

wo steht denn, dass Kursgewinne auf Aktien steuerfrei sind?

 

 

Du bist offenbar noch sehr jung. Kursgewinne von Aktien, die vor 2009, also vor Einführung der Abgeltungssteuer, gekauft wurden, sind nach wie vor steuerfrei.

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Schlumich
vor 2 Stunden schrieb Schwachzocker:

Auch hier im Kern noch immer das gleiche Argument:

Warum nicht nur Cash Flow erzielen? Warum möchtest Du unbedingt etwas schlachten? 

Das ist kein "springender Punkt", sondern schlichtweg eine Vorgehensweise, die in keiner Weise rational begründet ist, Dir jedoch ein gutes Gefühl bereiten mag.

 

Eben nicht: Wenn das (Dividenden)depot zum STichtag x noch nicht groß genug ist, muss irgendwo anders Liquidität her. Daher bleibt keine andere Wahl, als zu verzehren.

Und ich möchte künftig nicht monatlich auswählen, welche Aktie ich jeweils verkaufe.

Daher die Zweiteilung - und das ist sehr wohl eine sehr rationale Entscheidung!

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stummlfumml
vor 11 Stunden schrieb Mentalmarkt:

Wenn ich beim monatlichen Investment Anlagemöglichkeiten sehe, von denen ich mir einen return on investment über AC-Marktrendite verspreche: Möglichkeit wahrnehmen. Sehe ich sie nicht: ETF um Cash nicht auf dem Girokonto zu haben. 

Inkonsistent, ineffizient, vielleicht noch irrational? Nö, eher nicht - nur in einer Welt mit einer sehr inkonsistenten, ineffizienten und irrationalen Definition dieser Begriffe... 

Wenn man von einer Aktienanlage eine Rendite über der Marktrendite erwartet, wäre es konsistent das gesamte Portfolio in diese umzuschichten. Entweder geht man davon aus, dass diese Anlage überlegen ist oder man glaubt es nicht. Beide Alternativen ziehen klare Konsequenzen nach sich.

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor 12 Minuten schrieb Mentalmarkt:

Risikostreuung. Trivial, wenn man sich nicht absichtlich dumm stellt. 

Wenn ich die Marktrendite zum Marktrisiko bevorzuge, gehe ich all-in in die breite Streuung.

Wenn ich die Überrendite der Anlagemöglichkeit zum Risiko der Einzelanlage bevorzuge, dann gehe ich all-in in die Einzelanlage.

 

Je nach persönlicher Nutzenfunktion spreche ich entweder der einen oder der anderen Alternativen den höheren erwarteten Nutzen zu. Mische ich, reduziere ich zwangsläufig den Nutzen. Will ich das Rendite/Risiko-Profil zum persönlichen Nutzenoptimum verschieben, erfolgt dies über die Größenanpassung vom risikolosen Anteil.

 

Trivial, wenn man sich nicht absichtlich dumm stellt.

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hoppsball
vor 38 Minuten schrieb Sisyphos:

 

Du bist offenbar noch sehr jung. Kursgewinne von Aktien, die vor 2009, also vor Einführung der Abgeltungssteuer, gekauft wurden, sind nach wie vor steuerfrei.

also wenn man sich heutzutage in diesem Forum erkundigt, bekommt man u.a. Ratschläge, sich mittels einer Zeitmaschine Einzeltitel von vor 2009 zu besorgen, oder wie soll ich das jetzt verstehen? Vielleicht bringt meine zarte Jugend ja doch den ein oder anderen Vorteil mit sich ...

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos
vor 9 Minuten schrieb hoppsball:

also wenn man sich heutzutage in diesem Forum erkundigt, bekommt man u.a. Ratschläge, sich mittels einer Zeitmaschine Einzeltitel von vor 2009 zu besorgen, oder wie soll ich das jetzt verstehen? Vielleicht bringt meine zarte Jugend ja doch den ein oder anderen Vorteil mit sich ...

 

Das war kein Ratschlag sondern die Antwort auf eine Frage. Schwachzocker hatte nach einem konkreten Beispiel gefragt, in dem sich Einzelaktien besser bewährt hätten als ETFs. Ein Beispiel dafür habe ich genannt. Ein solches Beispiel kann logischerweise nur aus der Vergangenheit stammen, denn meine Zeitmaschine erlaubt es mir leider nicht, in die Zukunft zu reisen und dort zu sehen, welche Risiken sich denn tatsächlich realisieren werden.

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