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Cerrio

ETF Portfolio nach Kommer?

Empfohlene Beiträge

Der Börsinator
· bearbeitet von Der Börsinator
vor 40 Minuten von Peter Grimes:

@Der Börsinator

Was Du ansprichst ist mir beim Lesen von Kommers Büchern ähnlich negativ aufgefallen. Wenn ich jemandem sein jeweils aktuelles Buch empfehle dann auch stets mit dem Hinweis, die Depot-Empfehlungen am besten zu ignorieren bzw. mit Verstand zu hinterfragen, und Ableitungen für die eigene Situation zu treffen. Die anderen Ausarbeitungen und Darstellungen in den Büchern sind immer sehr lesenswert, allerdings habe ich bei Kommer den Eindruck, daß er zwar eine sehr stringente "reine Lehre" vertritt, aber in der Auslegung durchaus flexibel auftritt. Und die gleiche Flexibilität würde ich auch dem Leser empfehlen. Mitdenken und die Inhalte durchdenken, und sich für die eigene finanzielle Bildung nicht nur auf Kommer beschränken.

So scheint es in der Tat das Beste zu sein.

 

Entsprechend richtig und empfehlenswert:

- Buy&Hold ohne Market Timing

- Asset-Allocation mit einem risikoarmen und renditestarken Teil

- knallhart durchziehen durch alle Auf und Abs

- Rebalancen empfehlenswert

- Produktwahl und -gewichtung Geschmackssache/zweitrangig (Hauptsache möglichst günstig)

Kann man das so stehen lassen?

 

vor 35 Minuten von nikolov:

Auf Schwellenländeranleihen geht Kommer bereits in seinem Blog ein: Schwellenländer-Staatsanleihen – eine bedenkenswerte Asset-Klasse?

Daher vermute ich es ja für das nächste Buch:)

 

vor 35 Minuten von nikolov:

mit der Zeit dazulernt, deswegen gibt es in der aktuellen Auflage wohl auch die deutlich einfacher umsetzbaren 1 (bzw. 2) ETF + Tagesgeld Vorschläge im Vergleich zum feingliedrigen 11 ETF-Weltportfolio. Da kann ich keinen Haken oder eine versteckte Kröte erkennen, es sei denn man möchte unterstellen, dass Kommer neuen Content braucht um die neue Auflage zu verkaufen. Liege ich hier komplett falsch?

Das ist eben die Frage.

 

Die 1-ETF-Lösung hätte er mehr begründen müssen gegenüber z.B. BIP-Gewichtung in älteren Büchern.

Denn zwischen MCAP und BIP liegt schon ein nicht unerheblicher Unterschied.

 

Auch die Sache mit den Rohstoffen ist sehr seltsam.

Das ist eine komplette 180 Grad Drehung könne man fast sagen.

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WolfderMauerstr.

@Der Börsinator

vor 3 Stunden von Der Börsinator:

Rebalancen empfehlenswert

https://fairvalue-magazin.de/etf-indexfonds/etf-portfolio/rebalancing-etf-portfolio/

Hier knallharte Zahlen, was bei Rebalancing passiert wäre. Ein Top Fazit vom Fairvalue-Magazin, alles was du wissen musst zu Rebalancing:

 

"Die Daten liefern keine Argumente, die eindeutig für Rebalancing zwischen dem riskanten und dem sicheren Anteil eines ETF-Portfolios sprechen. Simulationen der Fondsgesellschaft Vanguard zeigen, dass Rebalacing in der Regel zu niedrigeren Renditen führt im Vergleich zu einem Portfolio ohne Rebalancing. Das regelmäßige Zurücksetzen auf die Startgewichtung führt nur zu höheren Renditen, wenn es im Anlagezeitraum zu größeren Börsencrashs kommt. Dann profitiert ein rebalanciertes ETF-Portfolio langfristig von einer im Schnitt höheren Aktienquote und in selten Fällen von niedrigeren durchschnittlichen Einstiegskursen, falls ein Crash am Anfang des Investitionszeitraumes liegt (Cost-Average-Effekt).

Berücksichtigt man die Transaktionskosten und Steuern, die beim Rebalancing anfallen, stehen die Chancen auf einen „Rendite-Bonus“ noch schlechter. Hinzu kommt: Die möglichen Vorteile des Rebalancings sind bei Portfolios mit sehr hohem Aktien- oder Anleihenanteil kleiner. Zudem wurden die maximalen Wertverluste eines ETF-Portfolios durch Rebalancing im Durchschnitt nicht gedämpft.

Vielversprechender erscheint Rebalancing zwischen riskanten Anlageklassen. Doch auch in diesem Fall drücken Handelskosten und Steuern das Ergebnis. Diese unerwünschten Nebenwirkungen lassen sich reduzieren, wenn Anleger statt umzuschichten ausgeschüttete Dividenden und Zinsen sowie neu angespartes Kapital fürs Rebalancing verwenden. Dies gilt umso mehr für kleine Portfolios, bei denen die möglichen Vorteile von Umschichtungen in einem deutlichen Missverhältnis zu den Kosten stehen würden."

 

Es scheint zumindest, dass wenn man Rebalancing zwischen sichereren und riskanteren Komponenten macht, das Portfolio etwas mehr "Crashproof" ist, weil einfach die Aktienquote nie zu sehr über eine Schwelle geht, aber NICHT (!) wegen Rendite. Da kommt bei den knallharten Daten in dem Betrachtungszeitraum ein Zahlenwirrwarr an besser und schlechter raus, das keine kritikfähigen Aussagen mehr zulässt. Und wenn man diese Korellation "auf Krampf" sucht, dann gehts in Richtung Daten-Guantanamo ala "Foltere Daten so lange, bis sie dir das sagen, was du hören willst".

 

Wenn man jedoch zwei Anlageklassen nimmt, die ein ähnliches Rendite-Risiko-Profil aufweisen und einen positiven intrinsischen Erwartungswert (zum Beispiel Anlageklasse "Aktie" und Anlageklasse "Schwellenländer-Staatsanleihen"), dann kann das Zurückgewichtigen auf eine starre Gewichtung vielleicht tatsächlich was bringen, weil sie die eine Klasse sich gerade woanders in ihrem Auf-Ab-Zyklus befindet. Aber das ist jetzt nur eine These im Raum, die auch keine Handelskosten und Anti-Steuerstundung berücksichtigt.

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Der Börsinator

Ich kenne deinen Artikel von FairValue.

Weißt du, warum ich daran Zweifel habe?

Die rechnen mit ner Anleihenrendite von 6,43% (!!!).

Ist das zeitgemäß????

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WolfderMauerstr.

Ja stimmt, dann ersetze "Anleihe" mit einer hypothethischen Anlageklasse, die einfach 6,43% macht, die Kernaussagen (bzw die Aussagen, die man eben nicht treffen kann) ändern sich denk ich recht wenig.

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Der Börsinator

Mir ist klar, dass Rebalancen keine Garantie für einen "Mehrgewinn" ist.

Die grundsätzliche Idee dahinter ist aber nach wie vor überzeugend, weil es antizyklisch ist.

Ob man jetzt nur Prozente nutzt oder nominale Euro-Beträge, ist individuell.

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C-Dog

Zudem wird durch Rebalancen das Risiko gesteuert, indem z.B. wenn RK3 gut lief, ein Teil davon wieder in RK1 umgeschichtet wird.

Dass man ohne dieses Umschichten langfristig höhere Renditen erzielen kann, ist logischerweise durch das gesteigerte Risiko erklärbar, das man hat, wenn der prozentuale Anteil von RK3 immer weiter steigt.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Es ist etwas merkwürdig, aber ich scheine einen anderen Kommer 2018 gelesen zu haben.

 

vor 8 Stunden von Der Börsinator:

Was ich aber etwas zweifelhaft finde, sind seine direkten Empfehlungen gegen Ende des Buches.

Ich habe das nie als Empfehlungen verstanden, sondern beispielhaft als mögliche Varianten, damit der Leser überhaupt eine konkrete Vorstellung davon bekommt, wie so etwas aussehen kann. Wenn er das nicht macht, bleibt es zu theoretisch.

 

vor 8 Stunden von Der Börsinator:

...Im aktuellen Buch lese ich dagegen nix mehr von BIP...

Ich schon! Auf Seite 306ff.

Dort setzt der Autor sich mit den Vor- und Nachteilen der Marktkapitalisierung und der BIP-Methode auseinander und präferiert BIP, weist jedoch auch darauf hin, dass dies zu komplexeren Portfolios führt.

 

vor 8 Stunden von Der Börsinator:

...dass er Rohstoffe eher als nicht mehr gut einschätzt und merke...

Ich habe es so verstanden, dass er dem skeptisch / neutral gegenüber steht. In seinen Portfoliovorschlägen tauchen Rohstoffe noch als Möglichkeit auf.

Fand er sie denn früher "gut"?

 

vor 8 Stunden von Der Börsinator:

...dass er voll auf das Thema Faktor-Investing setzt. 

Definitiv: Nein!

Seine Portfoliovorschläge enthalten auch zwei Varianten ohne Faktoren, und auf Seite 304 beruhigt er die Anleger ausdrücklich und schreibt, dass man auch darauf verzichten kann.

 

vor 8 Stunden von Peter Grimes:

...allerdings habe ich bei Kommer den Eindruck, daß er zwar eine sehr stringente "reine Lehre" vertritt, aber in der Auslegung durchaus flexibel auftritt. Und die gleiche Flexibilität würde ich auch dem Leser empfehlen. Mitdenken und die Inhalte durchdenken...

Wer beim Lesen nicht mitdenkt, ist allerdings selbst schuld. Kommer erklärt alles über 300 Seiten und macht dann vier Depotverschläge. Wer da glaubt, sich sklavisch daran halten zu müssen, weil es das dass Beste ist, der denkt eben nicht.

Also ja: Mitdenken und durchdenken ist erforderlich. Ich glaube aber, das setzt Herr Kommer voraus.

 

Für viele sind die Vorschläge aber besser als eigenes Denken.

 

 

 

 

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tfhb

In seinem neuesten Blogartikel (https://www.gerd-kommer-invest.de/pains-of-factor-investing/) geht Kommer noch einmal stärker auf die mögliche Underperformance durch Faktorprämien ein. Nach seiner Meinung ist es (wenig überraschend) immer noch sinnvoll auf Faktorprämien zu setzen, jedoch zeigt er gleichzeitig, dass einzelne Faktorprämien in Perioden von fünf, zehn oder 15 Jahren (im schlimmsten Fall sogar 20 Jahren) ein Marktportfolio underperformen können. Dieses Risiko könne man aber wiederum durch Mischung verschiedener Faktorprämien abmildern. Mich persönlich überzeugt die Möglichkeit einer solch langen Underperformance noch nicht so wirklich davon, auf Faktorprämien zu setzen.

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Der Börsinator

Danke für den Link. Den Artikel kannte ich noch nicht.

Deine Beschreibung klingt fast so, dass er im nächsten Buch bei Faktoren wieder etwas zurückrudern könnte;)

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nikolov
vor 3 Stunden von Der Börsinator:

Danke für den Link. Den Artikel kannte ich noch nicht.

Deine Beschreibung klingt fast so, dass er im nächsten Buch bei Faktoren wieder etwas zurückrudern könnte;)

Faktoren sind schon seit Jahren Bestandteil des Weltportfolios, in den vorherigen Auflagen aber nur in der Value, Small Cap und Political Risk Variante. Die einzige Neuerung in der aktuellen Auflage ist das in Erwägung ziehen eines Multifaktor-Ansatzes oder die Kombination diverser Faktoren. Wahrscheinlich auch deswegen, weil es bisher die passenden Produkte zum Umsetzen noch nicht gab. Man kann Kommer definitiv nicht vorwerfen, erst mit der aktuellen Auflage Faktoren zu promoten, das entspricht nicht den Tatsachen.

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C-Dog
vor 4 Stunden von Schwachzocker:

Fand er sie denn früher "gut"?

Zitat aus der 4. Auflage (2015), S. 231: "Rohstoffe sind - wie dieser Abschnitt zu zeigen versuchte - eine weniger eindeutige Investmentstory als die anderen in diesem Buch dargestellten Asset-Klassen. Wen die Logik von Rohstoff-Futures-Investments nicht überzeugt, der sollte auf diese spezifische Portfoliokomponente verzichten."

Auch in der 4. Auflage hat er also eine gewisse Skepsis durchblicken lassen, daher ist es auch hier keine komplette Kehrtwende zur letzten Ausgabe, in der er deutlicher Stellung bezieht.

 

Ich finde es ehrlich gesagt ganz gut, dass es begründete Änderungen, Anpassungen und Verfeinerungen der Portfolios in den neuen Auflagen gibt. Nichts wäre schlimmer, als die sture Beibehaltung eines Konzepts, das nicht mehr zeitgemäß oder aufgrund neuer Erkenntnisse verbessert werden kann. (Außer man verändert das Konzept nur um den Verkauf der neuen Auflage zu pushen, was ich aber aufgrund der nachvollziehbaren Begründungen nicht vermute.)

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Schwachzocker
vor 7 Stunden von C-Dog:

Zitat aus der 4. Auflage (2015), S. 231: "Rohstoffe sind - wie dieser Abschnitt zu zeigen versuchte - eine weniger eindeutige Investmentstory als die anderen in diesem Buch dargestellten Asset-Klassen. Wen die Logik von Rohstoff-Futures-Investments nicht überzeugt, der sollte auf diese spezifische Portfoliokomponente verzichten."

...

Wenn das eine Empfehlung gewesen sein sollte, dann ist die Formulierung irgendwie fehlgeschlagen.

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