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JohnnyB

130.000€ + 5000€/Monat langfristig renditeorientiert anlegen: Depot-Bewertung

Empfohlene Beiträge

WolfderMauerstr.
· bearbeitet von WolfderMauerstr.

@JohnnyB Ich ziehe meinen Investorhut, wie grandios du mit deinem 50k-Verlust umgehst. Es ist ja nicht so, dass du schon lange investiert bist und vieles davon erwirtschafteter Gewinn ist, sondern einfach knallhart ausschließlich dein eingesetztes Eigenkapital ist und ordentlich über die Rübe gehauen bekommen hast. Du hättest das Zeug zu einem Hard-Hardcore Buy&Hold Anleger (bis dass der Tod einen vom Depot scheidet). ;) 

 

Pass aber auf, dass du mal kein Opfer von "Strategie-Hopping" werden könntest und daher die knallharte, ungeschönte persönliche Rendite p.a. über mehrere Jahrzehnte doch nicht mehr so ist, wie man sie sich erst vorgerechnet hat.

 

Bedenke, gegen wen du in der Zukunft mal konkurrieren wirst auf dem Markt, nicht nur gegen Menschen und Handelsprogramme mit frühkindlicher künstlicher Intelligenz. Outperformance-Strategien könnten von Jahr zu Jahr ungemütlicher werden, sollte man immer mehr Durchbrüche in Künstlicher Intelligenz machen und das große Zeitalter der Outperformance-Arbitrage beginnen und Outperformance-Strategien wie Kartenhäuser zusammenfallen, von denen man so überzeugt war. Der aktuelle Stand von KI sind ja mehr Expertensysteme, denen immer noch viel von Menschenhand vorgegeben werden muss. Wenn dich solche Gedanken nicht aus der Ruhe bringen, dann Top, bleib deiner Endstrategie, auf die du dich festlegst, bei. Ich hoffe ich stoße damit keinen weiteren Grabenkrieg zwischen aktiv vs. passiv an.

 

Ein wirksames Mittel gegen Strategie-Hopping ist, dass man Strategie-Budgets festlegt und mehrere Strategien gleichzeitig verfolgt, ala Core-Satellite. Bei deinem Gehalt mehr als machbar.

 

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Tenno

Ich habe jetzt mal die ersten Seiten gelesen, hört sich nach der Strategie an, die der A.IX Faktor Fonds umsetzt.

4 Regionen, 4 Faktoren und Renten oder Geldmarkt wenn ein Verkaufssignal erfolgt.

 

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JohnnyB
Am 10.4.2020 um 09:18 von Sapine:

Dein größtes Risiko dürfte Dein Humankapital sein derzeit. Neben Gesundheit (Krankheit, Unfall) zählt hier auch der eigene Marktwert dazu. Mit wachsendem Vermögen wird sich das irgendwann drehen und die Risiken für das Vermögen sind dann höher zu bewerten. Kriegsgeschehen, Enteignungen oder Naturkatastrophen können zu drastischen Eingriffen ins Eigentum führen. Kinder und Lebenspartner sind nicht nur Freude sondern auch eine Quelle an zusätzliche Risiken. Stichwort behindertes Kind, Scheidung. Es wären aber auch Vermögensschäden durch dritte denkbar, die nicht abgesichert sind, dazu zählen fremd verursachten Unfälle und Straftaten. Eine kaputte Waschmaschine wird Dich kaum vor existentielle Probleme stellen. 

Danke für deine Ausführungen, Sapine!

Humankapital ist natürlich offensichtlich. Ich habe eine BUV abgeschlossen um das Risiko "Gesundheit" abzudecken. Marktwert ist natürlich auch ein gewisses Risiko, aber ich bin unsicher wie man das Risiko minimieren könnte. Und mehr Liquidität würde meiner Meinung nach auch nicht Helfen um das Risiko des sinkenden Marktwertes auszugleichen, da es eher schleichend ist.

Kind und Lebensparter trifft derzeit nicht auf mich zu. Und Vermögensschäden durch dritte sind durch meine Haftpflicht abgedeckt.

"Kriegsgeschehen, Enteignungen oder Naturkatastrophen" sind 3 valide Argumente, an die ich nicht gedacht habe. Vor allem "Enteignung", wenn es relativ am Vermögen gemessen wird und bar zu bezahlen ist. Die Punkte werde ich bei persönlichen zukünftigen Überlegungen mit einbeziehen.

Kurz: Ja, es gibt ein paar Risiken. Aber ich glaube weiterhin, dass ich mit meinem Notgroschen von ca. 10.000€ gut aufgestellt. Und selbst wenn alle Stricke reißen würden, könnte ich bei meinem Broker noch einen relativ günstigen Kredit aufnehmen (derzeit 1,5% DispoZins).

 

Am 19.4.2020 um 18:46 von WolfderMauerstr.:

@JohnnyB Ich ziehe meinen Investorhut, wie grandios du mit deinem 50k-Verlust umgehst. Es ist ja nicht so, dass du schon lange investiert bist und vieles davon erwirtschafteter Gewinn ist, sondern einfach knallhart ausschließlich dein eingesetztes Eigenkapital ist und ordentlich über die Rübe gehauen bekommen hast. Du hättest das Zeug zu einem Hard-Hardcore Buy&Hold Anleger (bis dass der Tod einen vom Depot scheidet). ;) 

Danke danke :)

Ja, war zwischendurch auch mal kurz extrem hart. Zudem lief es da an der Arbeit nicht gerade rosig, und obendrein hatte ein guter Kumpel einen Autounfall und schwebte damals in Lebensgefahr. War keine tolle Woche damals. Aber folgender Gedankengang hat mir extrem geholfen: Wenn ich nicht investiert wäre, würde ich dann einsteigen wollen? Und jedes mal hatte ich die Frage mit "aber sowas von" beantwortet :D

Ich habe gerade mal wieder in mein Depot geschaut, und jetzt ist es "nur noch" 28k im Minus. Mit anderen Worten: Seit dem Worst Case über 22k im Plus - ein Grund zum Feiern B-)

 

Am 19.4.2020 um 18:46 von WolfderMauerstr.:

Pass aber auf, dass du mal kein Opfer von "Strategie-Hopping" werden könntest und daher die knallharte, ungeschönte persönliche Rendite p.a. über mehrere Jahrzehnte doch nicht mehr so ist, wie man sie sich erst vorgerechnet hat.

Ja die Gefahr sehe ich definitiv bei mir. Daher hatte ich Eingangs ja mal eine "Exit-Strategie" formuliert. Das dürfte mir helfen.

Aber ich muss auch zugeben: Ich denke die Sachen sehr stark durch (vielleicht sogar zu viel). Dadurch hat eine Strategie relativ höhe Hürden um bei mir in Frage zu kommen (bspw. muss das Ergebnis nachprüfbar sein). Das mindert das Risiko wiederum.

 

Am 19.4.2020 um 18:46 von WolfderMauerstr.:

Bedenke, gegen wen du in der Zukunft mal konkurrieren wirst auf dem Markt, nicht nur gegen Menschen und Handelsprogramme mit frühkindlicher künstlicher Intelligenz. Outperformance-Strategien könnten von Jahr zu Jahr ungemütlicher werden, sollte man immer mehr Durchbrüche in Künstlicher Intelligenz machen und das große Zeitalter der Outperformance-Arbitrage beginnen und Outperformance-Strategien wie Kartenhäuser zusammenfallen, von denen man so überzeugt war. Der aktuelle Stand von KI sind ja mehr Expertensysteme, denen immer noch viel von Menschenhand vorgegeben werden muss. Wenn dich solche Gedanken nicht aus der Ruhe bringen, dann Top, bleib deiner Endstrategie, auf die du dich festlegst, bei. Ich hoffe ich stoße damit keinen weiteren Grabenkrieg zwischen aktiv vs. passiv an.

Kann sein. Ich glaube aber, die künstliche Intelligenz handelt eher kurz- und mittelfristig. Langfristig werden die fundamentalen Marktdaten weiterhin den Markt bewegen. Und mit meinen Strategien versuche ich auf dieser Ebene zu investieren.

Und selbst wenn: Dann wird aus dem "Alpha" ein "Rauschen", und die Strategien bringen nur noch das Markt-Beta. Wäre auch noch voll okay.

 

Am 19.4.2020 um 21:41 von Tenno:

Ich habe jetzt mal die ersten Seiten gelesen, hört sich nach der Strategie an, die der A.IX Faktor Fonds umsetzt.

4 Regionen, 4 Faktoren und Renten oder Geldmarkt wenn ein Verkaufssignal erfolgt.

Danke für den Hinweis. Hatte den Fonds nicht gekannt.

Habe ihn mir mal angeschaut, sieht auf den ersten Blick von der Aufstellung gut aus. Aber die Kosten sind mir definitiv zu hoch (TER = 1,14%, meine ETFs sind kombiniert fast 1% günstiger)

 

Am 10.4.2020 um 00:20 von JohnnyB:

Was mir aufgefallen ist: Der Vorteil vom Rebalancing besteht ja darin, dass man vermehrt Aktien nachkauft wenn der Kurs eingebrochen war. Um diesen Vorteil zu erzielen, muss man nicht zwingend Anleihen im Depot haben, man könnte sich auch einen theoretischen Anteil denken und entsprechend rebalancen, bspw. 100/20 oder 90/20, wobei die 20 ein "virtuelles Tagesgeldkonto" ist. 

Das werde ich in den nächsten Tagen mal in einer Excel Backtesten (heute Abend ist mein Kopf zu müde) - ich werde euch mein Ergebnis wissen lassen ;)

Ich muss zugeben: Ich hab das Backtesten nicht vergessen. Ich habe es aber in letzter Zeit immer aufgeschoben weil mir andere private Sachen wichtiger waren.

Besteht von jemanden von euch Interesse an dem Ergebnis von dem Backtest? Wenn ja würde ich versuchen mir demnächst mal dafür Zeit zu nehmen.

(Alternativ würde ich den Bckteste machen wenn es mir zeitlich reinpasst. Und falls danach dieser Thread nochmal belebt wird, würde ich das Ergebnis noch nachträglich posten ;)

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Joe32
vor 46 Minuten von JohnnyB:

Ich habe gerade mal wieder in mein Depot geschaut, und jetzt ist es "nur noch" 28k im Minus. Mit anderen Worten: Seit dem Worst Case über 22k im Plus - ein Grund zum Feiern B-)

Mit den Sparpläne mit 5k/Monat, geht da schon was. Is nur eine Frage der Zeit. :thumbsup:

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DST
· bearbeitet von DST

@Johnny B. 

 

Deine Kritik an meiner Kritik ist berechtigt. Tatsächlich werden viele meiner aktiven Entscheidungen von meiner Intuition ("Bauchgefühl") beeinflusst. Persönlich fahre ich damit sehr gut und in den letzten Jahren vielleicht sogar besser als die meisten Value-Investoren, aber ich kann es auch nachvollziehen, wenn einem das zu irrational bzw. zu "schwammig" erscheint. Bei einem Großteil der Privatanleger würde dies vermutlich auch eher schaden als nutzen, sodass es meist deutlich sinnvoller wäre sich an festen, objektiven Regeln zu orientieren.

 

An deiner Stelle hätte mich aber meine Intuition sehr wahrscheinlich davor geschützt bei sehr hoch bewerteten ATH-Kursen All-In zu gehen, da es sich trotz aller Theorie (die Kurse steigen langfristig, Market-Timing funktioniert nicht, etc.) einfach "zu riskant" bzw. "nicht richtig" angefühlt hätte. Da Akienkurse bekannterweise (stark) schwanken könnte ich bei vielen Assets vermutlich gar nicht mit gutem Gefühl an einem ATH investieren (Respekt, dass du dich das traust und dich die Realisierung des Risikos nicht aus der Bahn geworfen hat! Das zeigt zumindest, dass du das Potenzial für einen erfolgreichen Buy'n'Hold-Investor mitbringst ;)). Wenn ich mir die Kursverläufe meiner Positionen so anschaue, dann wäre das auch sogut wie nie eine gute Idee gewesen. Teilweise hätte man ein ganzes Jahrzehnt darauf warten müssen bis sich dieses Risiko endlich mal rentiert hätte. Das Rendite/Risiko-Verhältnis ist somit in meinen Augen im Vergleich zu niedrigeren Kursen einfach deutlich schlechter.

 

In Japan (vgl. Nikkei 225) hat sich eine Investition zum ATH im Jahr 1990 bis heute (30 Jahre später!) nicht wirklich bezahlt gemacht und ein Blick auf die Marktbewertungen (der CAPE war 1990 extrem hoch), eine gute Intuition oder beides hätte sicherlich viele Investoren um die 90er-Jahre vor diesem Fehler bewahren können. Das gleiche gilt auch für den Dot-Crom-Crash. Nicht jeder Anleger war hier so "gierig" und musste unbedingt (sofort) dabei sein, völlig egal wie hoch das Risiko war. Es gab mit Sicherheit auch Menschen, die alleine über eine gute Intention bzw. einen gesunden Menschenverstand ahnten, dass das keine gute Idee sein kann einzusteigen, wenn die Kurse abnormal hoch stehen. Ohne meine Intuition hätte ich Ende 2019 auch niemals eine kleine Position verkauft und 2020 günstiger zurück gekauft. Ich habe da noch nicht mal einen Blick auf die Bewertungen geworfen.

 

Die meisten Anleger empfinden aber nicht so wie ich und verhalten sich eher gegenteilig wenn sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen, d.h. sie kaufen regelmäßig zu teuer und verkaufen (im Worst-Case) mit Verlust. Der Unterschied ist vllt, dass meine Intuition eben nicht ausschließlich auf Bauchgefühl basiert sondern auch auf all dem was ich über Aktien weiß. Es ist ja nicht so, dass mir all die Argumente gegen Market-Timing und co. nicht bewusst seien. Hätte ich weniger Zeit mich mit dem Investieren zu beschäftigten, dann würde ich vermutlich einfach nur eine rein passive und einfach gehaltene Buy'n'Hold-Strategie verfolgen, was auch das ist, was ich den meisten empfehlen würde. Aber solange ich wenigstens mit der Marktperformance (ACWI IMI) mithalten kann sehe ich keinen Grund meine Strategie zu ändern. Ansonsten könnte ich mir meine Performance-Auswertung ja auch gleich sparen, wenn ich davon ausgehen würde, dass aktiveres Investieren auf der Basis von Wissen, aktuellen Informationen, Erfahrung und Intuition langfristig sowieso zum scheitern verurteilt ist. Hier gehen die Ansichten eben stark auseinander.

 

Meiner Meinung nach ist es sehr wohl möglich langfristig den Markt zu schlagen und auch Studien legen nahe, dass gar nicht mal so wenige Fondsmanager es schaffen (langfristig) ihren Benchmark zu schlagen (wenn man die Kosten, die man als Privatanleger nicht zahlen muss, nicht berücksichtigt). Prinzipiell ist es aber so, dass umso effizienter ein Markt ist, desto schwieriger wird es, diesen aktiv zu schlagen. In China z.B. performen die meisten Fonds selbst inkl. der Kosten deutlich besser als passive ETFs. Generell in der ganzen EM-Region erzielen aktivere Ansätze laut Studien deutlich höhere Überrenditen als das in der DM-Region möglich ist. Eine kleines alpha ist aber meines Erachtens auch bei DM bzw. globalen Ansätzen (langfristig) möglich.

 

 

So, nun aber back to topic:

 

Du musstest ja feststellen, dass deine Strategie nicht so gut funktioniert hat, da die SMAs zu langsam reagiert haben. Wie gehst du damit um? Wirst du deine Strategie nun anpassen oder gar auf Buy'n'Hold umschwenken? Vielleicht hätte es auch geholfen, wenn du auf EMA statt SMA gesetzt hättest?

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Tenno
Am ‎27‎.‎04‎.‎2020 um 19:41 von JohnnyB:
Am ‎19‎.‎04‎.‎2020 um 21:41 von Tenno:

Ich habe jetzt mal die ersten Seiten gelesen, hört sich nach der Strategie an, die der A.IX Faktor Fonds umsetzt.

4 Regionen, 4 Faktoren und Renten oder Geldmarkt wenn ein Verkaufssignal erfolgt.

Danke für den Hinweis. Hatte den Fonds nicht gekannt.

Habe ihn mir mal angeschaut, sieht auf den ersten Blick von der Aufstellung gut aus. Aber die Kosten sind mir definitiv zu hoch (TER = 1,14%, meine ETFs sind kombiniert fast 1% günstiger)

Der Hinweis war auch nicht dazu gedacht, dass Du dort investierst. Es ist nur ein Beispiel, was bei solch einem Investitionsansatz herauskommen kann.

Rechne einfach 1 Prozent p. A. auf das Ergebnis drauf, den Fonds gibt es seit Anfang 2016 und hat damit ein paar Phasen Auf- und Abschwung mitgemacht.

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JohnnyB
Am 27.4.2020 um 20:31 von Joe32:
Am 27.4.2020 um 19:41 von JohnnyB:

Ich habe gerade mal wieder in mein Depot geschaut, und jetzt ist es "nur noch" 28k im Minus. Mit anderen Worten: Seit dem Worst Case über 22k im Plus - ein Grund zum Feiern B-)

Mit den Sparpläne mit 5k/Monat, geht da schon was. Is nur eine Frage der Zeit. :thumbsup:

Zur Klarstellung: Ich rechne meine Neuinvestitionen nicht "oben drauf" , sondern nur die Kursschwankungen. Wenn ich bspw. 20k im Minus bin, und dann 5k einzahle, dann bin ich weiterhin 20k im Minus, nur meine Positionsgröße ist gestiegen.

Aber ja: Vorausgesetzt der Weltwirschaft geht es nicht wie Japan vor einigen Jahren, dann werde ich früher oder später ins Plus kommen ^_^ 

 

Am 28.4.2020 um 13:41 von DST:

Deine Kritik an meiner Kritik ist berechtigt. Tatsächlich werden viele meiner aktiven Entscheidungen von meiner Intuition ("Bauchgefühl") beeinflusst. Persönlich fahre ich damit sehr gut und in den letzten Jahren vielleicht sogar besser als die meisten Value-Investoren, aber ich kann es auch nachvollziehen, wenn einem das zu irrational bzw. zu "schwammig" erscheint. Bei einem Großteil der Privatanleger würde dies vermutlich auch eher schaden als nutzen, sodass es meist deutlich sinnvoller wäre sich an festen, objektiven Regeln zu orientieren.

Ok, freut mich, dass meine Kritik nicht wie ein "Vorschlaghammer" rüber kommt.

Ich zähle mich zu diesen Leuten, bei denen das Bauchgefühl sehr wahrscheinlich schaden würde. Daher "klammere" ich mich so an meine Regeln.

 

Am 28.4.2020 um 13:41 von DST:

Prinzipiell ist es aber so, dass umso effizienter ein Markt ist, desto schwieriger wird es, diesen aktiv zu schlagen. In China z.B. performen die meisten Fonds selbst inkl. der Kosten deutlich besser als passive ETFs.

Ich habe schon oft gehört, dass aktive EM-Fonds den Markt outperformen. Fehlende Markteffizient etc. klingt auch alles logisch.

Was mich aber stutzig macht: Der Markt ja ein Nullsummenspiel (vor Kosten). Wenn es denn nun so viele "outperformende" aktive Fonds gibt, wer ist der Verlierer auf der anderen Seite?

 

Am 28.4.2020 um 13:41 von DST:

So, nun aber back to topic:

Du musstest ja feststellen, dass deine Strategie nicht so gut funktioniert hat, da die SMAs zu langsam reagiert haben. Wie gehst du damit um? Wirst du deine Strategie nun anpassen oder gar auf Buy'n'Hold umschwenken? Vielleicht hätte es auch geholfen, wenn du auf EMA statt SMA gesetzt hättest?

Ich werde meine Strategie definitiv nochmal überdenken.

Prinzipiell kann man die Strategie ja auf diverse Weisen variieren (längere/ kürzere Zeitperiode, SMA oder EMA, Kreuzung von SMA mit Kurs oder Kreuzung zweier SMA, Kreuzungspunkt muss X% überschritten werden, Signal muss X Tage vorliegen damit gehandelt wird etc.). Aber im Endeffekt läuft es grob gesagt immer aufs gleiche raus: Die Strategie reagiert entweder schneller oder langsamer. Schnelles Reagieren hat den Vorteil, dass man neue Trends früher erwischt, allerdings hab man mehr Fehlsignale. Langsames Reagieren entsprechend umgekehrt.

Da meine Strategie zu langsam reagiert hatte, muss ich nur ein paar Hebel anpassen und sie schneller machen. Eigentlich recht einfach. Die Fehlsignale dürften überschaubar bleiben, da meine Strategie vorher ultra-langsam war.

Der Haken an meiner persönlichen Situation: Ich unterliege dem schweizer Steuerrecht. Und wenn ich die Strategie zu schnell mache (wenn ich Positionen weniger als 6 Monate halte), dann kann es sein, dass ich viel mehr Steuern zahlen muss da ich als institutioneller Trader eingeordnet werde. Das möchte ich unbedingt vermeiden.

Aber mir schwebt derzeit eine Lösung vor welche funktionieren könnte: Ich teile mein Depot in 2 Teile. Beide Teile sind gleich groß, und beide haben die gleichen ETFs. Der eine Teil wird allerdings mit Buy&Hold gehandelt, der andere mit der Trendfolgestrategie basieren auf SMAs. Das wird gleich gedanklich etwas kompliziert, daher habe ich fix mal ein Schaubild gezeichnet wie es funktioniert:

image.png.a1ef930abc243827f13a3d830403477b.png

 

Nun der Clou an der Sache: Es wird bei allen Brokern nach dem FiFo Prinzip gehandelt, also First in, First out. Wenn also das erste Verkaufssignal kommt und ich 1000 Stk. von ETF A verkaufe, dann wird nicht der blaue Balken verkauft, sondern der Orange weil ich die Position schon länger habe. Das ganze sieht dann so aus:

image.png.2c96e5e1356444555ac9c302f8d29c29.png

 

Ich denke der Vorteil liegt auf der Hand: Die durchschnittliche (steuertechnische) Haltedauer verlängert sich auf das 3fache. Dadurch kann ich mein System viel schneller reagieren lassen, ohne dass ich steuertechnisch als institutioneller Trader eingeordnet werde und dadurch mehr Steuern zahlen müsste.

Konkret schwebt mir eine Rückkehr zu der Strategie von Meb Faber vor, also ein Signal wird ausgelöst wenn der Kurs den 10monatigen SMA kreuzt und das Signal bis zum Monatsende besteht (kleine Änderungen vorbehalten, je nachdem was mir meine Backtest-Excels sagen)

Allerdings wird es noch etwas dauern bis ich euch eine überarbeitetete Strategie zeigen kann, denn:

  • Die Überarbeitung der Strategie hat derzeit nicht höchste Priorität bei mir. Es gibt ein paar andere wichtigere private Themen.
  • Ich würde mit der Überarbeitung der Strategie auch prüfen, ob sich das handeln auf Kredit lohnen würde. Dazu muss ich aber vorab einige Zeit mit Excel rumspielen damit ich sicher sein kann, dass ich keinen Margin Call erhalte.
  • Alle gleitendenden Durchschnitten sind derzeit gekreuzt. Wenn ich die Strategie heute überarbeitet hätte, dann würde es auf "Verkaufen" stehen und ich müsste verkaufen. Irgendwie möchte ich derzeit aber ungern verkaufen, daher schiebe ich das Überarbeiten der Strategie etwas auf die "lange Bank"

In der Zwischenzeit, bis ich die Strategie überarbeitet habe, werde ich bei einem Buy&Hold bleiben.

Und ich möchte auch nicht ausschließen, dass ich langfristig bei einem Buy&Hold bleibe: Die Einfachheit und Pflegeleichtigkeit gefällt mir durchaus. 

(sehr wahrscheinlich werde ich aber früher oder später wieder zu der Trendfolgestrategie wechseln).

 

@DST Hinsichtlich deiner Frage zum EMA: Ich bin prinzipiell nicht abgeneigt vom EMA. Es gefällt mir, dass dort ältere Kurse weniger gewichtet werden als neue. Er reagiert zwar etwas schneller als der SMA, aber dem könnte man leicht entgegenwirken wenn man die Zeitdauer erhöht. Den EMA werde ich beim Überarbeiten definitv mal berücksichtigen. Ich hatte mich vor dem initialen Investieren allerdings bewusst gegen den EMA und für den SMA entschieden, da es dazu bereits Studien gibt (dadurch musste ich etwas weniger Recherche betreiben und konnte schneller investieren -  zum Glück, stell dir mal vor ich hätte dadurch 2 Wochen länger gebraucht und hätte 2 Wochen später investiert :D :shit:)

 

Für die Leute die es interessiert: Ich war kurzzeitig nur noch 22k im Minus, derzeit sind es wieder -28k. Und es stört mich überhaupt nicht. Ich hoffe insgeheim, dass die Kurse noch einige Zeit brauchen bis sie wieder auf das Vor-Crash-Niveau kommen, damit ich umso mehr günstig nachkaufen kann.

 

Und eine kleine Off-Topic Info: Falls euer Broker anbietet eure ETFs zu verleihen, dann kann ich das sehr empfehlen. Klar, es gibt Nachteile, aber ich hatte mich bewusst dafür entschieden. Und ich muss sagen: Ich bin positiv überrascht. Im März und April habe ich jeweils 71€ & 62€ bekommen. Das entspricht einer Zusatzrendite von ca. 0,5% p.a. Ich hatte viel weniger erwartet :)

 

LG JohnnyB

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von JohnnyB:

Ich zähle mich zu diesen Leuten, bei denen das Bauchgefühl sehr wahrscheinlich schaden würde. 

Das ist bei allen Leuten grundsätzlich zu erwarten, auch bei @DST.

 

vor 2 Stunden von JohnnyB:

...Ich habe schon oft gehört, dass aktive EM-Fonds den Markt outperformen. Fehlende Markteffizient etc. klingt auch alles logisch.

...ist aber großer Quatsch. Das dürfte der survivorship bias geschuldet sein.

 

vor 2 Stunden von JohnnyB:

...Was mich aber stutzig macht: Der Markt ja ein Nullsummenspiel (vor Kosten). Wenn es denn nun so viele "outperformende" aktive Fonds gibt, wer ist der Verlierer auf der anderen Seite?

Bei EM gibt es überwiegend Gewinner, denn der Markt dort ist ja ineffizient. :wacko:

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
Am 2.5.2020 um 18:45 von Schwachzocker:

Das ist bei allen Leuten grundsätzlich zu erwarten, auch bei @DST.

Ich habe dir das zwar schon mal versucht zu erklären, aber eine gute Intuition ist wie eine Fähigkeit, die individuell stark unterschiedlich ausgeprägt ist und entsprechend unterschiedliche Aktionen hervorrufen kann. Laut Studien agieren die meisten Marktteilnehmer um 180 Grad anders als ich, wenn sie sich auf ihr Gefühl verlassen. Es wird nicht viele Menschen geben, die ihre erste Investition in den Aktienmarkt bei einem extrem hohen VDAX getätigt haben. Und wenn du glaubst das war Zufall dann irrst du dich gewaltig, denn ich habe mich einzig und alleine auf mein Gefühl an diesem Tag verlassen, was mich zu dieser Tat regelrecht gedrängt hatte. In Studien lese ich aber immer wieder, dass die meisten (!) Investoren instinktiv genau gegenteilig agieren würden. Folglich bin ich nicht mit diesen vergleichbar, q. e. d.

 

Du gehst davon aus, dass jeder Mensch intuitiv schlechte Entscheidungen trifft, aber dem ist nicht so. Im Gegenteil, eine gute Intuition wäre in der Natur ein überlebenswichtiger Vorteil. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass eher rationale Menschen intuitiv bessere Entscheidungen treffen können als eher irrationale, einfach weil ihr Empfinden durch rationalere Gedanken beeinflusst wird. Es gibt zu dem Thema übrigens auch psychologische Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Entscheidungen der meisten Menschen eher irrational ist, aber es gibt Ausnahmen, die grundlegend anders und damit deutlich rationaler entscheiden. Das behavioristische Verhalten von Investoren über einen Haufen zu kehren ist wissenschaftlich nicht haltbar.

 

Auch Johnny B ist hier ein gutes Beispiel. Vermutlich würden die meisten Investoren an seiner Stelle hoffen, dass die Kurse möglichst schnell wieder steigen, um möglichst schnell wieder in die Gewinn-Zone zu kommen. Manche hätten sich vllt sogar von Aktien abgewendet. Er jedoch freut sich wenn die Kurse möglichst lange tief bleiben, um günstiger nachkaufen zu können, und ich würde in seiner Situation genau so empfinden. Und ja es ist ein Empfinden, weil ich davon ausgehe, dass er sich diese Einstellung noch nicht einmal "einreden" muss. Mit anderen Worten ist bereits sein Empfinden rational.

 

Zitat

...ist aber großer Quatsch. Das dürfte der survivorship bias geschuldet sein.

Deine Antwort ist einfach nur deiner Ignoranz und dem Finanzwesir bias geschuldet.

 

Zitat

Bei EM gibt es überwiegend Gewinner, denn der Markt dort ist ja ineffizient. :wacko:

@Johnny B. Es gibt zich Studien, die darauf hindeuten, dass EM nicht so effizient ist wie DM. Schwachzockers Ansicht beruht einzig und alleine auf seiner Meinung, die keiner wissenschaftlichen Diskussion Stand halten könnte. Am besten ignorierst du diesen Teilzeit-Troll. Jede seiner Aussagen hier im Forum geht in die Richtung, dass man nur wissen kann nichts zu wissen und man daher am besten einfach nur den Markt abbilden sollte. Du findest seinen Namen im Kommentarbereich unter zahlreichen Artikeln des Finanzwesirs.

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Totti3004
vor 23 Minuten von DST:

Deine Antwort ist einfach nur deiner Ignoranz und dem Finanzwesir bias geschuldet.

 

Oder... ja, oder... das ist ein Argument, welches man berücksichtigen sollte. Nur so als Möglichkeit, neben persönlichen Animositäten. 

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DST
Gerade eben von Totti3004:

Und was möchtest du mit diesem unkommentierten Link sagen?

Ich hasse es zwar offensichtliche Dinge kommentieren zu müssen, aber ich denke man gut erkennen, wie effizient der chinesische EM-Markt ist.

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nikolov
vor 25 Minuten von DST:

Ich hasse es zwar offensichtliche Dinge kommentieren zu müssen, aber ich denke man gut erkennen, wie effizient der chinesische EM-Markt ist.

Achso. Und ich dachte noch, dass dieser Fondsvergleich aussagt, dass mindestens ein aktiver China-Fonds seit 2015 im Schnitt besser performt hat als ein China ETF. Da hatte ich wohl etwas übersehen.

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Totti3004
vor 30 Minuten von DST:

Ich hasse es zwar offensichtliche Dinge kommentieren zu müssen,

Ahhh..... wenn der Pöbel mal wieder zu blöd ist, die genialen Gedankengänge des Genies zu verstehen. ich kenne das... einfach nur nervig, dass man den Idioten auch immer alles erklären muss. Man hat es nicht leicht,.... 

vor 12 Minuten von nikolov:

Und ich dachte noch, dass dieser Fondsvergleich aussagt, dass mindestens ein aktiver China-Fonds seit 2015 im Schnitt besser performt hat als ein China ETF

Dachte ich jetzt auch, aber scheinbar nicht. 

 

By the way... das wäre auch kein Gegenargument dazu gewesen

 

Am 2.5.2020 um 18:45 von Schwachzocker:

Das dürfte der survivorship bias geschuldet sein.

vor 49 Minuten von Totti3004:

Oder... ja, oder... das ist ein Argument, welches man berücksichtigen sollte. Nur so als Möglichkeit, neben persönlichen Animositäten. 

 

Also kann er das nicht gemeint haben. 

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Ich schrieb es ja bereits:

Am 2.5.2020 um 18:45 von Schwachzocker:

survivorship bias

Dazu kommt anekdotische Beweisführung.

 

Es ist mathematisch nun einmal so, dass es in Geldeinheiten gerechnet mindestens 50% Underperformer geben muss. Die Marktrendite bezeichnet ja gerade den Durchschnitt. Es kann nicht mehr überdurchschnittliche oder mehr unterdurchschnittliche Entwicklungen geben. Mit Markteffizienz hat das nichts zu tun. Es gilt auch für den Wochenmarkt und den Gebrauchtwagenmarkt und ist bei Aktien für Industrieländer genauso wie bei EM.

Durchschnitt bedeutet, dass die eine Hälfte darüber und die andere Hälfte darunter liegt.

 

vor 1 Stunde von DST:

Ich habe dir das zwar schon mal versucht zu erklären, aber eine gute Intuition ist wie eine Fähigkeit, die individuell stark unterschiedlich ausgeprägt ist...

Bei Dir scheint es in der Tat stärker ausgeprägt zu sein.

Zitat

Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen. Intuition ist ein Teil kreativer Entwicklungen

 

vor 1 Stunde von DST:

...Es gibt zu dem Thema übrigens auch psychologische Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Entscheidungen der meisten Menschen eher irrational ist, aber es gibt Ausnahmen...

So ungefähr! Es ist aber keine Ausnahme, sondern Menschen sind einfach sehr gut in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen, wenn es um eine einzelne, wichtige Entscheidung geht, z.B, eine größere Investition. Im Alltag gibt es überwiegend weniger rationale Entscheidungen.

Der Umstand, dass ein Mensch rationale Entscheidungen trifft, heißt aber nicht, dass diese richtig ist.

 

vor 1 Stunde von DST:

...Mit anderen Worten ist bereits sein Empfinden rational.

Nun hör' doch bitte mal auf. Wieviel gequirlten Unsinn willst Du denn noch schreiben?

Empfinden ist per Definition nun einmal nicht rational.

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DST
· bearbeitet von DST
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Empfinden ist per Definition nun einmal nicht rational.

Das war nur eine etwas unglücklich ausgedrückte Übertreibung. Präziser formuliert wird sein subjektives Empfinden von rationalen Gedanken beeinflusst, was letzlich in einer Verhaltensweise mündet, die genau so gut auch rational hätte entschieden werden können. Aber schon gut, musst du nicht verstehen.

 

@JohnnyB Nun liegt es an dir ob du dem wissenschaftlichen Konsens der unterschiedlichen Effizienz von Märkten teilen möchtest oder lieber der unfundierten persönlichen Meinung von Schwachzocker glauben schenken willst.

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Totti3004
vor 12 Minuten von DST:

Präziser formuliert wird sein subjektives Empfinden von rationalen Gedanken beeinflusst, was letzlich in einer Verhaltensweise mündet, die genau so gut auch rational hätte entschieden werden können. Aber schon gut, musst du nicht verstehen.

Das Geschwurbel versteht auch sonst keiner.

 

vor 13 Minuten von DST:

@JohnnyB Nun liegt es an dir ob du dem wissenschaftlichen Konsens der unterschiedlichen Effizienz von Märkten teilen möchtest oder lieber der unfundierten persönlichen Meinung von Schwachzocker glauben schenken willst.

Also wenn dein Geschreibsel irgendwas mit Wissenschaftlichkeit zu tun haben soll, hab ich einen Nobelpreis bei mir auf dem Klo stehen.  

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WolfderMauerstr.

Ich denke, was die Diskussion über den EM Markt angeht, sind folgende drei Punkte aus https://www.gerd-kommer-invest.de/warum-aktives-investieren-schlecht-funktioniert/ relevant:

Zitat

 

(2) “The Arithmetic of Active Management” (AAI)

[...] Die AAI sagt, dass der durchschnittliche aktive Anleger einen äquivalenten passiven Anleger mit mathematischer Notwendigkeit unterperformen muss (Sharpe, 1991). Etwas präziser formuliert: Mindestens 50% aller aktiv investierten Geldeinheiten müssen eine schlechtere Rendite haben als eine passiv investierte Geldeinheit. Das ist deswegen so, weil alle Anleger gemeinsam ja den Markt bilden. [...]

 

Tatsächlich so, wie von Schwachzocker hingewiesen. Die Betonung hier liegt bei Geldeinheiten, da auf die Menge der Marktteilnehmer gerechnet nicht zwangsläufig 50% schlechter sein müssen, sondern möglicherweise mehr oder weniger, je nachdem wo der Median ist. Ich vermute (!), dass es eher eine Rechtsschiefe als eine Gleichverteilung gibt, also einige gute Anleger und viele etwas unter dem Durchschnitt.

Zitat

 

(5) “The Paradox of Dropouts”

Nach dieser These des Ökonomen Steven Thorley wird der Kapitalmarkt (z. B. der globale Aktien- oder Anleihenmarkt) als ein Spiel mit Teilnehmern unterschiedlichen Könnens verstanden – eine plausible Annahme (Thorley, 1999). Es ist demzufolge naheliegend, dass im Zeitablauf vorwiegend Spieler (Marktteilnehmer) mit niedrigem Können (Skill) aus dem Spiel ausscheiden werden, da sie ihren mangelnden Spielerfolg (Rendite) früher oder später bemerken. Infolgedessen steigt das durchschnittliche Skill-Niveau der verbleibenden Spieler. Für einen gegebenen verbleibenden Spieler wird es dann schwieriger, den nun höheren durchschnittlichen Skill-Level (im Spiel “Börse” ist das die Marktrendite) zu übertreffen. [...]

 

Ich vermute, dass die Paradox of Dropouts in weniger entwickelten Märkten - weg von den DevelopedMarkets - noch höher ist, es gäbe noch mehr Marktteilnehmer mit wenig Skill auf dem Markt als auf einem entwickelten Markt.

Zitat

 

(6) “The Paradox of Skill”

Diese These wurde ursprünglich vom amerikanischen Biologen Stephen Jay Gould formuliert. Sie geht folgendermaßen: Es wird angenommen, dass die Börse ein Wettbewerb ist, dessen Ergebnis (die Verteilung von Alpha unter den Marktteilnehmern, also die Mehr- oder Minderrendite relativ zum Marktdurchschnitt) teilweise von Können und teilweise von Zufall bestimmt wird. Es wird ferner unterstellt, dass das absolute Skill-Niveau der Marktteilnehmer aufgrund von wissenschaftlichem und technischem Fortschritt kombiniert mit besserer Ausbildung der Anleger im Zeitablauf steigt und dieses Können zugleich allmählich uniformer unter den Marktteilnehmern verteilt ist – letzteres auch deswegen, weil der Anteil von Privatanlegern an allen Direktanlegern (Do-it-Yourself-Anlegern) tatsächlich sinkt (das ist für den US-Aktienmarkt belegt). In einem solchen Kontext wird der relative Beitrag von Zufall gegenüber Können in der Bestimmung des Wettbewerbsergebnisses (die Verteilung von Alpha unter den Marktteilnehmern) im Zeitablauf zunehmen, weil das Können der Marktteilnehmer näher beieinander liegt (Mauboussin & Callahan, 2013). Ein Paradoxon ist dieses Phänomen, weil trotz des absolut steigenden Könnens der meisten Spielteilnehmer der Einfluss des Zufalls auf das einzelne Ergebnis steigt. Je höher der Einfluss von Zufall ist, desto unattraktiver ist aktives Investieren.

 

Ebenso vermute ich daher, dass der Beitrag des Zufalls noch nicht so stark zugenommen hat in nicht so entwickelten Märkten wie in den DevelopedMarkets, und daher aktives Investieren durch "Skill" aktuell noch interessanter ist als in der Zukunft.

 

Die Quintessenz der drei Theorie-Bausteine: Skill wird in einem weniger entwickelten Markt mehr belohnt als in einem entwickelten Markt, in dem der Beitrag des Zufalls gleichermaßen steigt, wie der Beitrag des Skills sinkt. Weiterhin bleibt bestehen, dass 50% aktive Geldeinheiten unter dem Index liegen. Als Erklärungsansatz für die Überrendite der Skill-Haves steht hierbei die hohe Anzahl der Skill-Non-Haves sowie ein noch nicht in dem Maße fortgeschrittenes Skill-Niveau wie auf entwickelten Märkten.

 

@Schwachzocker und @DST würden sich folglich nicht (!) widersprechen. Es ist anzunehmen, dass wenn (!) man zu denen mit "Skill" in einem nicht entwickelten Markt gehört, es einfacher ist, den Index zu schlagen als in einem entwickelten Markt. Skill stell in diesem Zusammenhang den Gegenspieler zum Zufall dar und kann jedem Marktteilnehmer zugeordnet werden.

 

Persönliche Meinung: Ich halte es für plausibel, dass etwa im chinesischen Aktienmarkt, der bis heute noch zu einem gigantischen Teil durch chinesische Kleinanleger aufgebaut ist, eine europäische UBS mit (wahrscheinlich) "Skill" Topanalysten vom Kuchen mehr holt als die chinesischen Kleinanleger, bei denen aufgrund der Theorien noch viele Skill-Non-Haves die Zeche für die UBS zahlen.

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DST
· bearbeitet von DST

Schwachzocker hat mir eindeutig widersprochen und damit seine Inkompetenz unter Beweis gestellt. Dass immer nur 50% besser als der (geldgewichtete) Durchschnitt abschneiden können ist absolut trivial und hat nichts mit der Effizienz von Märkten zu tun. Es ist nicht nur logisch, sondern auch mehrfach nachgewiesen, dass EM nicht so effizient ist wie DM. Das Problem ist einfach, dass Schwachzocker all die Studien, die zeigen, dass nahe zu alle aktiven Ansätze in der EM-Region deutlich besser funktionieren als in der DM-Region zu 99% schlicht weg nicht kennt oder diese aufgrund seiner Ignoranz einfach nicht wahr haben will. Für ihn ist eben alles nur Glück, Pech und Zufall. Die wissenschaftlich evidente Ineffizenz von EM ist für ihn nichts anderes als ein andektodischer Zufall :lol: Und glaubt nicht, dass Schwachzocker auch nur darüber nachdenken würde beim Akienmarkt von Argentinien oder Bangladesh eine andere Ansicht zu vertreten ;)

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Totti3004
vor 1 Stunde von DST:

Schwachzocker hat mir eindeutig widersprochen und damit seine Inkompetenz unter Beweis gestellt.

Das ist für dich eine wichtige Sache, oder? Also zu sagen wer hier Inkompetent ist? Scheinen manche Leute ja zu brauchen. Zum Thema trägt es jedenfalls nichts bei. Aber ist dein Ding - JM2C 

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xshishax1
· bearbeitet von xshishax1

Thema Broker.


Wolltest du ETF nicht bei einem Schweizer Broker? Was machst du, wenn zu einem Rechtsfall mit IB kommt?

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JohnnyB

Oha, krass was in ein paar Tagen hier so alles passieren kann.

Hätte ich gewusst, dass meine Frage zur outperformenden Fonds solche Diskussionen angefeuert, dann hätte ich sie lieber nicht gestellt.

 

Kurz zu meiner Strategie, bevor ich auf eure Kommentare eingehe: Ich habe in den letzten Tagen etwas darüber nachgedacht. Derzeit finde ich die Idee von 80% Buy&Hold und 80% Meb-Faber-SMA-Markettiming sehr interessant. Die fehlenden 60% würde ich per Lombard-Kredit aufnehmen. Da der max.Drawdown der Markettiming-Strategie bei ca. 20% liegt, dürfte ich damit selbst bei sehr extremen Crashs / Bärenmärkten nicht pleite gehen.

Bis jetzt waren meine Überlegungen hierzu alle sehr grober Natur. Ich muss demnächst mal Excel anwerfen und wirklich mal gegenrechnen.

Wenn ich neue Infos habe, melde ich mich ;) 

 

Nun zu den Kommentaren hinsichtlich aktive Fonds:

Der Post @WolfderMauerstr. fasst es imho ziemlich gut zusammen. Meine persönliche Wertung: Unter der Annahme, dass der EM Markt derzeit ineffizient ist, und dass er es noch ein paar Jahre bleibt, kann man damit eine Mehrrendite einfahren wenn man den richtigen Fonds erwischt. Ob er nun wirklich ineffizient ist, kann ich nicht sagen, dafür habe ich mich zu wenig mit dem Thema auseinander gesetzt. Aber ich glaube, das bleibt umstritten. Und es ist sicher, dass die Ineffizient mit der Zeit Abnehmen wird. Mein Kopf & Bauch sagen beide, dass sie es sich nicht zutrauen, diese outperformenden Fonds rauszupicken. Daher werde ich wohl bei passiven Marktbreiten (Farktor-) ETFs bleiben.

 

Am 2.5.2020 um 18:45 von Schwachzocker:

Das dürfte der survivorship bias geschuldet sein.

Danke! Das würde die "Verlierer" (teilweise) erklären.

Auf einer anderen Seite habe ich noch gelesen, dass sich in China zu 90% Privatinvestoren tummeln, und dass diese schlecht informiert sind. Diese Gruppe könnten auch Verlierer sein...

 

Am 3.5.2020 um 18:27 von DST:

@Johnny B. Es gibt zich Studien, die darauf hindeuten, dass EM nicht so effizient ist wie DM.

Hast du zufällig einen Link für mich? Ich werde zwar voraussichtlich bei marktbreiten ETFs bleiben, aber ich lese dennoch gerne anders denkende Studien um meine Gedankenhorizont zu erweitern.

 

Am 3.5.2020 um 18:27 von DST:

Du gehst davon aus, dass jeder Mensch intuitiv schlechte Entscheidungen trifft, aber dem ist nicht so. Im Gegenteil, eine gute Intuition wäre in der Natur ein überlebenswichtiger Vorteil. 

[...]

Auch Johnny B ist hier ein gutes Beispiel.

Danke für das Kompliment. Aber dennoch: Weit gefehlt :D

Ich versuche immer nach logischen Überlegungen zu handeln, Meine Intuition (mein Bauchgefühl) wollte fast immer genau das Gegenteil machen. Auch das "hoffentlich bleiben die Kurse lange unten" ist eine Überlegung von meinem logischen Denken. Mein Bauchgefühl schreit: "Hoffentlich steigen die Kurse bald, damit ich aus dem Minus rauskomme" :D 

Beim Nachdenke von dieser Antwort hatte ich mal meine bisherigen Gefühle Revü passieren lassen. Ich habe gemerkt, dass meine Gedankengänge vielleicht für den ein oder anderen Anfänger nützlich sein könnten. Daher würde ich sie hier mal kurz zusammenfassen. Mit "Kopf" meine ich übrigens das rationale Überlegen. "Bauch" ist mein "Bauchgefühl" beziehungsweise meine Intuition:

  • 19. & 20.02.2020 Johnny kauft seine ersten ETFs mit 50% von seinem Ersparten
    • Kopf: Alles Cash so schnell wie möglich in ETFs pulvern, du hast sonst unnötige Oppotinutätskosten!
    • Bauch: Lieber schrittweise, mir ist das alles zu unsicher...
  • 27.02.2020: Kurse brechen um 10% ein. Johnny kauf mit den restlichen 50% von seinem Ersparten weitere ETFs
    • Kopf: Nochmal Glück gehabt, Kurse sind eingebrochen und ich konnte günstig nachkaufen
    • Bauch: Alles Geld so schnell wie möglich ausgeben und ETFs kaufen, die Kurse sind derzeit günstig!
  • 29.02.2020: Kurse haben sich kurz stabilisiert. Johnny macht sein erstes monatliches Strategie-Review und hast festgestellt, dass noch alle Signale auf "Kaufen" stehen. Im März darf also laut Strategie nicht verkauft werden. Depot ca. 10k im Minus.
    • Kopf: Ok alles klar, im März wird nicht verkauft
    • Bauch: Auf der einen Seite würde ich gerne Verkaufen, denn ich will nicht noch mehr Geld verlieren. Auf der anderen Seite will ich ungern Verkaufen, denn wenn die Kurse wieder steigen, dann habe ich das Geld effektiv verloren.
  • Anfang März: Johnny liest überall in den Nachrichten, dass die Börsen crashen. Er schaut aber nicht in sein Depot.
    • Kopf: Die Strategie steht für März auf "Kaufen" bzw. "Halten". Keine Notwendigkeit ins Depot zu schauen und dich damit zu belasten.
    • Bauch: Hätte ich bloß Ende Februar verkauft. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl...
  • 12.03.2020: Persönlicher Tiefpunkt: Johnny schaut ins Depot und merkt, dass er 34k verloren hat. Zudem hat ein guter Kumpel ein paar Tage zuvor einen schweren Autounfall und schwebt in Lebensgefahr. Obendrein gibts Stress bei der Arbeit.
    • Bauch: Am liebsten würde ich mir jetzt ein Bier aufmachen...
    • Kopf: ... das Bier hilft dir auch nicht weiter. Lass erstmal Grass über die Sache wachsen.
  • 23.03.2020: Dieser Thread wird wieder belebt. Johnny ist 50k im Minus. Wenigstens läuft es privat besser: Der Kumpel ist außer Lebensgefahr, und bei der Arbeit läuft es wieder besser:
    • Kopf: Na die Strategie hat ja mal super funktioniert - nicht! Ich glaube ich muss mir etwas anderes überlegen. Vorerst betreibe ich Buy&hold. Die Kurse sind gerade extrem günstig ... am liebsten würde ich ja mt Lombardkredit nachkaufen. Mal recherchieren ob sich das lohnen würde.
    • Bauch: Oh mein Gott, 50k! Das ist ein ganzes Jahresgehalt - einfach so futsch! Am liebsten würde ich alles verkaufen, dann hört der Spuk auf...
  • Anfang April: Die Kurse erholen sich leicht:
    • Kopf: Lombard-Kredit mit simplen Buy&Hold ist zu Riskant. Ich könnte Pleite gehen wenn die Kurse weiter fallen. Ich bleibe bei 100% Buy&Hold.
    • Bauch: Mmh, wenn ich jetzt Betrag X auf Kredit investiere, und dann steigen die Kurse wieder, dann habe ich ...
  • Mitte / Ende April: Wenig Gedanken an ETFs. Andere private Sachen waren wichtiger.
  • 02.05.2020: Johnny denkt seit langem mal wieder über seine Aktien nach
    • Kopf: Hoffentlich bleiben die Kurse noch möglichst lange unten damit ich günstig Nachkaufen kann.
    • Bauch: Hoffentlich drehen die Kurse endlich wieder nach oben! Dann komme ich endlich aus dem Minus raus.
  • 05.05.2020: 
    • Kopf: Wenn ich 80% Buy&Hold und 80% Markettiming investiere, dann könnte ich eine höhere Rendite einfahren, ohne einen Totalverlust zu riskieren...
    • Bauch: ... Kaufen auf Kredit ist "böse", man kann viel Geld verlieren.

 

Am 2.5.2020 um 18:58 von Tenno:

Danke für die Links

Mit der GEM Strategie von Gary Antonacci hatte ich mich intensiv beschäftigt, siehe Post 25 & Post 41 in diesem Thread. Ich habe mich aber bewusst für Meb Faber entschieden, das hat für mich hier in der Schweiz Steuervorteile.

Über Allocate Smartly bin ich auch schon mehrfach gestoplert. Hört sich prinzipiell sehr interessant an. Leider gibt es die ausführlichen Strategiebeschreibungen nur für zahlende Mitglieder. Da bin ich kein Freund davon, da kaufe ich mir lieber die entsprechenden Bücher und lese dort die Ideen des Erfinders. Aber der Link ist dennoch sehr nützlich: Da stehen nämlich die "Developer" - damit finde ich bestimmt auch die entsprechenden Bücher wenn ich suche. Danke :) 

 

Am 3.5.2020 um 18:27 von DST:

Finanzwesir bias

Ich muss zugeben: Ich habe den Finanzwesir von vorne bis hinten gelesen, und ich gebe ihm Großteils recht 

Es wurden meiner Meinung nach gewissen Grundannahmen getroffen um den unkundigen Laien zu schützen, und viele Sachen sind stark vereinfacht. In den Grundzügen stimme ich ihm allerdings zu.

(Persönlich finde ich den Kommer dennoch besser. Die bildhaften Beschreibungen vom Finanzwesir verwirren mich mehr als dass sie nützen. Kommer bricht es rational auf Zahlen runter und argumentiert meiner Meinung nach besser. "Survivorship Bias" stammt übrigens auch vom Kommer.)

 

vor 35 Minuten von xshishax1:

Thema Broker.
Wolltest du ETF nicht bei einem Schweizer Broker? Was machst du, wenn zu einem Rechtsfall mit IB kommt?

Ich weiß leider nicht wovon du sprichst: Gibt es derzeit schlechte News über IB, die an mir vorbei gegangen sind?

Bzw. denkst du, dass man persönlich in einem Rechtsfall mit IB verwickelt sein könnte? Die Chance halte ich persönlich für sehr sehr gering.

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xshishax1
· bearbeitet von xshishax1

An besten gehen wir einen Kaffee trinken @JohnnyB

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