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JörgK

4-500.000 in Dividenden-ETF für monatliche Ausgaben

Empfohlene Beiträge

PiusAugustus
25 minutes ago, Schwachzocker said:

https://www.gerd-kommer-invest.de/dividendenstrategien-fakten-und-fantasien/

 

Hundertmal verlinkt, hundertmal nicht verstanden

Kann ich so nur zustimmen, wurde wirklich oft schon verlinkt. Finanzmathematisch ist eine Dividende genau so eine Entnahme wie ein Teilverkauf, da bin ich komplett einverstanden. Ich selber hatte das auch erst nicht einsehen wollen, da sich eine Dividende für mich auch besser "anfühlt". 

 

Wenn aber ein Anleger sich über die Dividenden trotzdem mehr freut als über einen Teilverkauf, und ihn das aus welchem psychologischen Grund auch immer zu einem besseren (hartgesotteneren im Sinne von Kostolany) Anleger macht, sollte man das trotzdem respektieren können. Man kann seine Finanzplanung so rational wie möglich gestalten, wenn es hart auf hart kommt, darf die Emotion nicht siegen. Und da ist eben nicht jeder Anleger gleich. 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 7 Stunden von DST:

 

Ladies und Gentlemen,

hiermit präsentiere ich Ihnen die wahre Performance eines simplen globalen Dividenden-ETF und seinem Benchmark in den letzten 23 Jahren:

 

Rendite

12/2004 - 12/2019

  • MSCI ACWI High Dividend Yield: 290%
  • MSCI ACWI: 292%

6/1996 - 12/2019

  • MSCI ACWI High Dividend Yield: 10,02% p.a.
  • MSCI ACWI: 7,64% p.a.

 

Fazit: In den letzten 23 Jahren haben Aktien mit hoher Dividendenrendite den gesamten Aktienmarkt signifikant in jeder Hinsicht geschlagen.

 

Quelle: https://www.msci.com/documents/10199/5d105880-7bfc-4e3b-b76d-ba18b50a4184

 

 

Dumme und ernst gemeinte  Frage meinerseits am Morgen: Und wie investiere ich als Kleinanleger konkret in den MSCI ACWI High Dividend Yield Index?

 

Zitat

The MSCI ACWI High Dividend Yield Index is based on MSCI ACWI, its parent index, and includes large and mid cap stocks across 23 Developed Markets (DM) and 26 Emerging Markets (EM) countries*. The index is designed to reflect the performance of equities in the parent index (excluding REITs) with higher dividend income and quality characteristics than average dividend yields that are both sustainable and persistent. The index also applies quality screens and reviews 12-month past performance to omit stocks with potentially deteriorating fundamentals that could force them to cut or reduce dividends.

Fazit für micht: In den letzten 23 Jahren haben Aktien mit hoher Dividendenrendite hat der MSCI ACWI High Dividend Yield Index  den gesamten Aktienmarkt den MSCI ACWI Index signifikant in jeder Hinsicht geschlagen.

 

PS Der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF DistributingISIN IE00B8GKDB10, WKN A1T8FV  könnte in etwa passen

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?index=FTSE%2BAll-World%2BHigh%2BDividend%2BYield&groupField=index&from=search&isin=IE00B8GKDB10 

https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/produktart/detailansicht/etf/9506/EQUITY/overview

 

PPS wobei, wenn ich mir dann die letzten 5 Jahre anschaue  :wacko:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B8GKDB10,IE00B3RBWM25

 

 

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odensee
vor 10 Stunden von FriedrichF:

"Leichte" Panik. Es geht darum, wie die ökonomischen Auswirkungen des Virus eingeschätzt werden, siehe etwa

https://www.barrons.com/articles/how-chinas-economy-is-taking-a-hit-from-coronavirus-51579882413.

Wer an eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums aufgrund des Virus glaubt, der neigt zu Verkäufen und davon gab es heute anscheinend einige.

Wenn ich mir den Langzeitchart des S&P 500 anschaue (der ist bei den "prominenten" Indizes gestern am tiefsten "gestürzt", dann sehe ich nicht, wo es gestern eine leichte Panik gab.

https://wertpapiere.ing.de/Investieren/Index/US78378X1072  (auf 3 Jahre oder Maximum stellen)

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 47 Minuten von PiusAugustus:

...

Wenn aber ein Anleger sich über die Dividenden trotzdem mehr freut als über einen Teilverkauf, und ihn das aus welchem psychologischen Grund auch immer zu einem besseren (hartgesotteneren im Sinne von Kostolany) Anleger macht, sollte man das trotzdem respektieren können. Man kann seine Finanzplanung so rational wie möglich gestalten, wenn es hart auf hart kommt, darf die Emotion nicht siegen. Und da ist eben nicht jeder Anleger gleich. 

Du übersiehst, dass die Emotionen in diesem Fall längst gesiegt haben. Das hat der Anleger nur nicht bemerkt.

Wenn man nicht so "hartgesotten" ist, dann darf ich eben nicht so viel in Aktien investieren und muss die Aktienquote zurückschrauben. Durch mentale Verrenkungen wird man auch nicht hartgesotten, sondern macht sich selbst etwas vor. Und wenn es dumm läuft, erlebt man seine bösen Überraschungen. Es kann dann eventuell sein, dass man irgendwann feststellen muss, dass man mit Dividendenaktien gar nicht hinreichend diversifiziert ist, und nun genau die Aktien von Problemen betroffen sind, die man im Depot hat.

Und ja, jede Strategie, wirklich jede, hat in der Vergangenheit irgendwann einmal eine Mehrrendite geliefert. Was besagt das?

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dimido
vor 7 Stunden von DST:

Etwas über 3 Jahre vor dem Dot-Com-Crash bis heute hat der Dividenden-ETF deutlich (!) besser perfomt als der rein nach MK gewichtete Aktienmarkt, insb. da dieser Crash um Welten besser weggesteckt werden konnte. Nach dem Dot-Com-Crash hat er dennoch (!) fast identisch zum Gesamtmarkt abgeschnitten.

 

Fazit: In den letzten 23 Jahren haben Aktien mit hoher Dividendenrendite den gesamten Aktienmarkt signifikant in jeder Hinsicht geschlagen.

 

Quelle: https://www.msci.com/documents/10199/5d105880-7bfc-4e3b-b76d-ba18b50a4184

Dieser Performance-Vergleich in dem pdf ist aber ein GROSS RETURN. Also mit reinvestierten Brutto-Erträgen.
So eine kummulierte Performance mit reinvestierten Brutto-Erträgen ist für mich als Anleger aber nicht erreichbar. Weder per ETF noch mit Einzelwerten.
Ein aussagefähigerer Vergleich müsste m.M. die NET RETURN Varianten zum Vergleich heranziehen.
Nicht umsonst sind ETF wie z.B. der "Xtrackers MSCI World High Dividend Yield " (ISIN: IE00BCHWNQ94) ja auf der "Total Return Net"-Variante abgebildet.

 

(habe aber auf die Schnelle keinen Chart bis 1994 gefunden mit den NET Varianten)

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Ramstein
vor 6 Stunden von Life_in_the_sun:

Etwas über 3 Jahre vor dem Dot-Com-Crash bis heute hat der Dividenden-ETF deutlich (!) besser perfomt als der rein nach MK gewichtete Aktienmarkt, insb. da dieser Crash um Welten besser weggesteckt werden konnte. Nach dem Dot-Com-Crash hat er dennoch (!) fast identisch zum Gesamtmarkt abgeschnitten.

 

Fazit: In den letzten 23 Jahren haben Aktien mit hoher Dividendenrendite den gesamten Aktienmarkt signifikant in jeder Hinsicht geschlagen.

 

Ich schaue da immer auf die Analysen von @otto03zu den Stoxx SelDiv Indizes. Da ergibt sich ein deutlich differenzierter Bild.

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morini
· bearbeitet von morini
Am 19.1.2020 um 21:01 von pillendreher:

Auch wenn eine sofortige Asset-Verteilung rational die richtige Wahl ist,

würde ich mir dennoch überlegen gestaffelt einzusteigen und zwar langsam 50k vierteljährlich in den riskanten Depotanteil,  bis die Zielallokation erreicht ist.

Grund: Psyche- was passiert, wenn deine 400k Aktienanteil in 2 Jahren nur noch 200k wert sind?

So kannst du dich langsam an die für dich passende Risikoaufteilung herantasten, das ist wichtiger als die konkrete Produktauswahl.

 

Das habe ich vor Jahren auch so gemacht. Mehr Geld hätte ich jetzt allerdings, wenn ich komplett all-in gegangen wäre, was ich mich leider nicht getraut habe.

 

Steigt man gestaffelt ein, kommt es ebenfalls zu gravierenden Verlusten, falls der Crash eintreten sollte, nachdem man die komplette Summe investiert hat.

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PiusAugustus
· bearbeitet von PiusAugustus
1 hour ago, Schwachzocker said:

Du übersiehst, dass die Emotionen in diesem Fall längst gesiegt haben. Das hat der Anleger nur nicht bemerkt.

Wenn man nicht so "hartgesotten" ist, dann darf ich eben nicht so viel in Aktien investieren und muss die Aktienquote zurückschrauben. Durch mentale Verrenkungen wird man auch nicht hartgesotten, sondern macht sich selbst etwas vor. Und wenn es dumm läuft, erlebt man seine bösen Überraschungen. Es kann dann eventuell sein, dass man irgendwann feststellen muss, dass man mit Dividendenaktien gar nicht hinreichend diversifiziert ist, und nun genau die Aktien von Problemen betroffen sind, die man im Depot hat.

Nein, ich übersehe das nicht, ich akzeptiere einfach, dass nicht jeder Anleger gleich ist. Und wenn Anleger B gegenüber Anleger A mit Dividenden glücklicher ist, dann ist das eben so. Nenn es mentale Buchführung oder Verrenkungen, im Endeffekt kommt es bei den meisten Anlegern auf den mentalen Zustand am Ende an. 

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morini
· bearbeitet von morini

Auch ich sehe für mich persönlich überhaupt keinen Vorteil von Dividendenaktien. Bei meinen Amazon- und Berkshire Hathaway-Aktien beispielsweise freue ich mich über die gute Kursentwicklung, die im Falle von Dividendenausschüttungen nunmal nicht so gut ausgefallen wäre. Ehrlich gesagt interessiert mich nur, was ich unterm Strich gewonnen habe.

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JörgK
vor 22 Minuten von morini:

Ehrlich gesagt interessiert mich nur, was ich unterm Strich gewonnen habe.

Gewonnen hast du aber bisher noch nichts, erst wenn du die Aktien verkaufst. 

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dev
vor 12 Stunden von pillendreher:

1. Besteht ein Zusammenhang zwischen Coronavirus und -Bier? -> ja

Um nicht mit Coronavirus in Verbindung gebracht zu werden: Mexikanische Biermarke in [...] umbenannt.

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trush

Es gibt Stimmen die sagen, eine Dividendenstrategie wäre in der Vergangenheit tatsächlich erfolgreicher gewesen, weil sie eine verkleidete Value-Strategie war (siehe z.B. https://www.etf.com/sections/features/22243-swedroe-are-dividends-a-value-strategy-.html ). Ich finde das anschaulich plausibel: Wenn ich zwei exakt gleiche Unternehmen hätte, die sich ausschließlich in ihrem Börsenwert unterscheiden (gleiche Fundamentaldaten, gleiche Dividendenpolitik,...), hätte das günstigere Unternehmen die höhere Dividendenrendite und wäre im Vergleich zu dem anderen Unternehmen das "Value Unternehmen". Sobald aber massiv in die Dividendenzahler investiert wird, könnte genau diese Kopplung ("hohe Dividende = Value Unternehmen") aufgehoben werden und die hohen Dividendenzahler wären eben keine Value-Unternehmen mehr. Laut dem Artikel könnte dies tatsächlich der Fall sein. Wie immer ist die Zukunft ungewiss, aber ich finde es einen interessanten Denkanstoß, bevor man sich die Dividenden am Ende vielleicht zu sehr schönredet.

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Schwachzocker
vor einer Stunde von PiusAugustus:

... im Endeffekt kommt es bei den meisten Anlegern auf den mentalen Zustand am Ende an. 

Nein! Es kommt auf das sachlogische Verständnis an. Wenn das vorhanden ist, dann wird der Geisteszustand auch entsprechend sein.

 

vor 50 Minuten von JörgK:
vor einer Stunde von morini:

...Ehrlich gesagt interessiert mich nur, was ich unterm Strich gewonnen habe.

Gewonnen hast du aber bisher noch nichts, erst wenn du die Aktien verkaufst. 

,,,was quasi jederzeit möglich ist, und daher hat er - Stand heute - gewonnen.

Dass man in Zukunft verlieren kann, steht auf einem anderen Blatt.

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morini
vor 49 Minuten von JörgK:

Gewonnen hast du aber bisher noch nichts, erst wenn du die Aktien verkaufst. 

Ob der Gegenwert meines Wertpapierdepots aufgrund von Kursgewinnen gestiegen ist oder ob sich das Geld nach dem Verkauf auf dem Cashkonto befindet, spielt für mich bei der Betrachtung der Gewinnsituation keinerlei Rolle.

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JörgK

Der tatsächliche Gewinn tritt aber erst beim Verkauf ein, bisher ist kein finalisierter Gewinn da und dein Buchgewinn könnte von jetzt auf gleich weg sein. Aber du darfst dich trotzdem an deiner Pluszahl im Banking freuen.

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Gast231208

@JörgK 

Da du ja wider meiner Erwartung hier in deinem Thread noch aktiv bist - wie schaut's aus?

Welche Depotaufteilung und welche konkreten Produkte sind bislang in der näheren Auswahl?

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Maciej
vor 33 Minuten von JörgK:

Der tatsächliche Gewinn tritt aber erst beim Verkauf ein, bisher ist kein finalisierter Gewinn da und dein Buchgewinn könnte von jetzt auf gleich weg sein.

Würdest du bei Aktien wie bspw. Steinhoff auch so argumentieren, d.h. solange man nicht verkauft, ist der Verlust nicht real?

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JörgK

@pillendreherDer Thread hat ganz  Abzweigungen auf Nebenschauplätze genommen, die habe ich gelesen aber nicht kommentiert. Ich habe sehr nette Hinweise per PN bekommen (Danke!) und bastel mir mal was zusammen von dem ich meine, dass das passt. Es wird auch ein Dividendenteil vertreten sein, aber nicht zu 100%, sondern kleiner mit ~ 10%. Den Vorschlag von @StefanU find ich nicht verkehrt: iShares MSCI World Quality Dividend (A2DRG5) als kleine Beimischung. Ich habe Zeit mir ein für mich passendes Gerüst zu bauen (mit dem ich guten Gewissens leben kann, Küchenpsychologie hin oder her) und muss nicht direkt alles investieren. 

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Life_in_the_sun
vor 3 Stunden von Ramstein:

 

Ich schaue da immer auf die Analysen von @otto03zu den Stoxx SelDiv Indizes. Da ergibt sich ein deutlich differenzierter Bild.

Der post kam aber nicht von mir !

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JörgK
vor 2 Minuten von Maciej:

Würdest du bei Aktien wie bspw. Steinhoff auch so argumentieren, d.h. solange man nicht verkauft, ist der Verlust nicht real?

Ich sage, dass der tolle Buchgewinn nicht toll ist und nichts bringt wenn er morgen komplett weg ist. @moriniist es egal ob er Buchgewinne hat oder Geld aus dem Verkauf, ich sage nur, dass der Buchgewinn kein realisierter Gewinn ist und dieser jederzeit vollständig vernichtet sein kann. Mir wäre ein realer Gewinn lieber, aber jeder wie er mag.

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Life_in_the_sun
· bearbeitet von Life_in_the_sun
vor 10 Minuten von JörgK:

Ich sage, dass der tolle Buchgewinn nicht toll ist und nichts bringt wenn er morgen komplett weg ist. @moriniist es egal ob er Buchgewinne hat oder Geld aus dem Verkauf, ich sage nur, dass der Buchgewinn kein realisierter Gewinn ist und dieser jederzeit vollständig vernichtet sein kann. Mir wäre ein realer Gewinn lieber, aber jeder wie er mag.

Off Topic: stimmt, an Gewinnmitnahmen ist noch niemand verarmt. Unbekannt

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DST
· bearbeitet von DST
vor 5 Stunden von Schwachzocker:

Leider hast Du weder meine Weltanschauung noch meine Kritik an der Fokussierung auf Dividenden verstanden und kannst daher auch nichts widerlegen.

Ich halte Dividenden nicht für etwas schlechtes. Vielmehr halte ich die Überlegungen, die sich Laien dazu oft machen, für reinen Schwachsinn.

 

https://www.gerd-kommer-invest.de/dividendenstrategien-fakten-und-fantasien/

 

Hundertmal verlinkt, hundertmal nicht verstanden!

 

Ja, derartige Unternehmen haben um 2000 herum eine gewaltige Outperformance erzielt. Du hast aber in keiner Weise dargelegt, warum das so war. Und ich streite ab, dass es an den Dividenden lag.

Oft fallen die Argumente, dass Dividenden Crash-resistenter sind und das Risiko eines Portfolios mindern. In Kommers und deinen Augen unfug. Das widerspricht aber den Fakten aus den letzten 2 - 3 Jahrzehnten. In den letzten 23,5 Jahren hat ein Dividenden-ETF den Gesamtmarkt hinsichtlich Rendite und Rendite/Risiko bei Weitem outperformed, nicht nur ein bisschen. Ich glaube du hast nicht realisiert was das bedeutet. Jeder Börsen-Heini, der sein ganzes Geld in eine stabile Dividendenstrategie gesteckt hat, hat in den letzten 2 - 3 Jahrzehnten womöglich mehr profitiert als jemand der breit und divesifiziert in tausende Aktien gewichtet nach MK investiert hat.

 

Dennoch werden passive nach MK gewichtete Ansätze hier in den Himmel gelobt während Dividenden basierte Ansätze eher ins Lächerliche gezogen werden. Möglicherweise eine Form von Neid? Warum hat man es nötig, die minimale Underperformance von Dividenden-ETF in den letzten 10 - 15 Jahren immer wieder anzufüheren, aber von den letzten 25 Jahren will niemand reden. Bei allen anderen Stategien heißt es jedoch immer, dass alles unter 20 - 30 Jahren Betrachungszeitraum bzw. mehreren durchlaufenen Crashs sowieso keine Bedeutung hat. Ja ne, ist klar!

 

Ich weiß ich habe mich vor kurzem noch selbst gerne über Dividendenstrategien lustig gemacht, aber ich gebe wenigstens zu, dass ich einem falschen Dogma verfallen war und mich nicht genug mit den Fakten auseinander gesetzt hatte.

 

Auch Kommers Daten zeigen übrigens, dass Dividenden-ETFs in der Vergangenheit gegenüber dem MSCI World die bessere Wahl waren:

 

31.12.1997 - 31.12.2017 (20 Jahre)

 

Rendite

  • MSCI World Standard High Dividend Yield: 5,4% p.a.
  • MSCI World: 4,6% p.a.

Volatilität

  • MSCI World Standard High Dividend Yield: 13,6%
  • MSCI World: 14,6%

Max. Drawdown

  • MSCI World Standard High Dividend Yield: –56%
  • MSCI World: –60%

Mehr Rendite bei weniger Risko! :shit:

 

Und was schließt Kommer aus diesen Daten? Offenbar nicht viel, er bezieht sich nämlich lieber auf die letzten 10 Jahren, was für einen Kommer sehr untypisch ist:

 

"Insgesamt können wir aus den Zahlen in Tabelle A schlussfolgern: In den vergangenen zehn Jahren war Dividend Investing in den Industrieländern kein Freifahrtschein zu einer besonders attraktiven Portfoliorendite. Auch beim Risiko zeigt sich kein nennenswerter Vorteil. Im Durchschnitt brechen Dividendenaktien in einem Crash genauso tief ein wie der Gesamtmarkt und – jedenfalls in den zurückliegenden 20 Jahren – zum gleichen Zeitpunkt. So viel zu den Daten." - Gerd Kommer

 

Diese Aussage ist nicht nur schön geredet, sondern defakto sogar falsch. Da reicht ein Vergleich folgender zwei Indizes:

 

https://www.stoxx.com/index-details?symbol=SDGP

https://www.onvista.de/index/MSCI-WORLD-Index-3193857

 

Ich kann hier beim besten Willen nicht erkennen, dass beide Strategien zum gleichen Zeitpunkt eingestürzt sind. Das Gegenteil ist der Fall! 2000 ist der MSCI World eingestürzt, da ging es mit der Dividendenstrategie noch eine ganze Weile aufwärts. 2002 hat sich der Gesamtmarkt dann so langsam angefangen zu erholen. Erst zu diesem Zeitpunkt sind die Dividendenaktien eingestürzt. Wenn man davon ausgeht, dass Kommer hier nicht betrügt, dann muss man zwangsläufig davon ausgehen, dass er sich den Chartverlauf einer Dividendenstrategie wohl nie wirklich angeschaut hat.

 

Warum Dividendenaktien in den letzten Jahrzehnten besser waren als ein MSCI World?

 

"Bleiben wir bei der Wissenschaft. Dort bestehen wenig Zweifel, dass die statistische Outperformance von Dividendenaktien, soweit sie überhaupt existiert, nicht originär mit ihrer hohen Dividendenrendite zu erklären ist, sondern damit, dass Dividendenaktien tendenziell eine Mischung aus so genannten Value-, Quality- und Low-Volatility-Aktien darstellen" - Gerd Kommer

 

Kommers Schlussfolgerung, dass man besser direkt auf die einzelnen Faktoren setzen sollte, ist in meinen Augen berechtigt. Aber dass Dividendenaktien möglicherweise die bessere Wahl gegenüber einem MSCI World sein könnten oder diesen gut ergänzen würden (und das war die letzten Jahrzehnte der Fall, und Kommer bezieht sich normalerweise immer auf die Historie), das zieht er gar nicht erst in Erwägung.

 

Der MSCI World folgt Trends und damit auch Blasen, wie man 2000 gesehen hat. Es ist somit logisch anzunehmen, dass das damit verbundene Risiko nicht gerade niedrig ist. Dividenaktien sind meistens keine Wachstumswerte, sondern stammen eher aus defensiveren Branchen. Sie dürften somit einen Diversifikationseffekt haben, der einen MSCI World potenziell bereichert und das Rendite/Risiko-Verhältnis eines Portfolios aufwertet.

 

Ich will nicht propagieren, dass nun jeder Mensch einen Dividenden-ETF seinem Portfolio hinzugefügt. Aber ich fände es angebracht, wenn man endlich damit aufhören würde, solche Ansätze perse abzulehnen und dessen Faktenlage zu ignorieren. Nimmt man Dividendenstrategien ernst und beschäftigt sich frei von irgendwelchen Dogmen näher mit ihren spezifischen Auswirkungen, kommt man zu bemerkenswerten Schlussfolgerungen:

 

"Fairvalue hat 13 der beliebtesten Dividenden-ETF für fünf verschiedene Regionen (Welt, Emerging Markets, USA, Europa, Eurozone) getestet.

  • Seit September 2000 haben alle Fonds eine höhere Rendite erzielt als der jeweilige Marktindex.
  • Vor allem während Börsencrashs waren Dividenden-ETF im Schnitt deutlich stabiler.
  • Im Aufschwung hielten die Dividendenstrategien im Durchschnitt mit dem Gesamtmarkt mit.
  • Deutliche Unterschiede gab es zwischen den Regionen: Dividendenstrategien liefen in den Emerging Markets, den USA und weltweit besser als in der Eurozone und in Gesamteuropa."

https://fairvalue-magazin.de/dividenden-etf/

 

Interesannt, dass der Autor hier mit vergleichbaren Daten wie Kommer sie verwendet hat zu völlig anderen Schlussfolgerungen kommt.

 

Zitat

Frage: Warum investierst Du selbst nicht in Dividendenaktien, wenn die in Zukunft eine tolle Mehrrendite erwarten lassen?

Weil ich glaube, dass sie trotz ihrer Vorzüge im Rahmen meiner persönlichen Strategie keinen Mehrwert gegenüber den von mir gewählten ETFs haben. Da mein Portfolio mit 10 ETFs schon ziemlich voll ist, überlege ich mir sehr genau welcher ETF hier wirklich noch einen Mehrwert bieten könnte. Die risikolindernden Eigenschaften oder der psychische Vorteil von Dividendenaktien, die vielen wichtig sind, sind mir vollkommen egal. Für mich zählt nur die Rendite. Wenn mein Portfolio bzw. Teile dessen mal zusammen brechen sollte, dann nutze ich das als Chance zum Investieren, ggf. sogar mit Kredit.

 

Auch der Autor des obigen Artikels empfiehlt übrigens in all seinen Portfolio-Empfehlungen von 1 - 10 ETFs keinen einzigen Dividenden-ETF. Das heißt aber nicht, dass er es für erforderlich hält dessen Potenzial zu missachten. Und um nichts anderes geht es mir hier. Aussagen wie Dividendenstrategien bringen im Crash nichts, sind schlicht weg falsch. In den letzten 2 großen Crashs haben sie in 50% der Fälle ihre "Aufgabe" erfüllt während der MSCI World in beiden Fällen mit Anlauf in den Crash gestürzt ist. Der letzte Crash war außerdem eine Finanzkrise, die sogut wie alles in den Boden gerissen hat! Der Crash davor war deutlich mehr "Börsengefördert".

 

Sollte es die nächsten Jahre einen zweiten Tech-Crash geben, dann wette ich mit dir, dass der MSCI World mehr darunter leiden wird als jede Dividendenstrategie. Gleichwohl wäre es aufgrund der Faktenlage plausibel anzunehmen, dass diese selbst nach dem Crash langfristig ähnlich perfomt wie der gesamte Aktienmarkt oder zumindest nicht viel schlechter (es handelt sich nicht um eine eierlegende Wollmilchsau!).

 

Wenn jemand seinen MSCI World mit einem Dividenden-ETF diversifizeren möchte, dann ist das zunächst PLAUSIBEL. Man könnte ihm höchstens anbieten sich mal mit Faktor-ETFs oder anderen (Aktien-)Asset-Klasen zu beschäftigen, da diese womöglich mehr dem entsprechen könnten, was er erzielen möchte. Aber Aussagen wie "Vergiss mal lieber die Dividendenaktien, guck dir einfach dessen Performace der letzten 10 Jahre an und vergleich sie mit dem MSCI World" sind an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Und jetzt sagt mir nicht, dass das nicht so oder so ähnlich seit zich Jahren hier am laufenden Band und auch in diesem Thread praktiziert wird.  :shit:

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morini
vor 24 Minuten von JörgK:

Ich sage, dass der tolle Buchgewinn nicht toll ist und nichts bringt wenn er morgen komplett weg ist. @moriniist es egal ob er Buchgewinne hat oder Geld aus dem Verkauf, ich sage nur, dass der Buchgewinn kein realisierter Gewinn ist und dieser jederzeit vollständig vernichtet sein kann. Mir wäre ein realer Gewinn lieber, aber jeder wie er mag.

 

Buchgewinne bieten mir zumindest einen steuerlichen Vorteil.

 

Ein realisierter Gewinn kann auch vollständig vernichtet werden, wenn du das Geld nach dem Aktienverkauf in eine Aktie investieren solltest, die dann deutlich fällt.

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dimido
vor 30 Minuten von DST:

Auch Kommers Daten zeigen übrigens, dass Dividenden-ETFs in der Vergangenheit gegenüber dem MSCI World die bessere Wahl waren:

 

31.12.1997 - 31.12.2017 (20 Jahre)

 

Rendite

  • MSCI World Standard High Dividend Yield: 5,4% p.a.
  • MSCI World: 4,6% p.a.

Laut Quelle aber auch wieder "Vor Steuern und Kosten" also auch wieder ein GROSS RETURN Vergleich (lediglich diesmal in EUR/DM anstatt Dollar) wie bei der anderen MSCI-Quelle auch -> klick

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DST
Gerade eben von dimido:

Laut Quelle aber auch wieder "Vor Steuern und Kosten" also auch wieder ein GROSS RETURN Vergleich (lediglich diesmal in EUR/DM anstatt Dollar) wie bei der anderen MSCI-Quelle auch -> klick

"Nach Steuern und Kosten" hätte der Dividenden-ETF den MSCI World also nicht geschlagen?

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