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Bigwigster

Meine Asset Allocation - Theorie und Praxis

Empfohlene Beiträge

Saek

Das ging ja wirklich flott, bei mir hat der Prozess länger gedauert :thumbsup:

26 minutes ago, Bigwigster said:

Zeitliche Diversifikation des Aktienmarktrisikos → Im theoretischen Idealfall sollte immer der selbe €-Betrag in Aktien jedes Lebensjahr investiert sein.

Nicht ganz (grob sollte es schon passen). ich kämpfe mich gerade durch den Bogleheads-Thread. Der Post bringt es ganz gut auf den Punkt. So wie ich es gerade verstehe: das SoRR wird minimiert, wenn man die Aktienanlage einfach sich selbst überlässt (im Fall ohne Leverage ab Erreichen einer gewissen Größe).

30 minutes ago, Bigwigster said:

Warum habe ich jetzt Altersgrenzen gesetzt und keinen absoluten Geldbetrag?

Das war einfacher festzulegen und es handelt sich sowieso nur um einen groben Leitfaden. Das ich mich mit 60 Jahren an meine jetzige Festlegung halte, ist wohl sowieso illusorisch :D.

Wichtigster Punkt ist eigentlich nur das 100% Aktien im Moment am sinnvollsten sind und in Zukunft dafür das Risiko verringert wird.

36 minutes ago, Bigwigster said:

Wichtigster Punkt ist eigentlich nur das 100% Aktien im Moment am sinnvollsten sind und in Zukunft dafür das Risiko verringert wird.

Ich würde sagen, zum aktuellen Zeitpunkt (noch etwas weg von den 40) hat der Plan auch noch Zeit, ausgereifter zu werden. ;)

Ich habe vor, mir eine Excel-Tabelle zu bauen, die liquide Assets (also Aktien etc.), GRV, Fremdkapital/Schulden und evtl. noch eine Kategorie anderes (Immobilien und weiterer physicher Besitz wie Gold?) zusammenfasst und eine sehr grobe Hochrechnung macht, dann sieht man auf einen Blick den aktuellen Stand im Vergleich zum "Ziel". Anhanddessen könnte ich leichter z.B. jährlich die AA des Portfolios festlegen.

 

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Danke für deine Gedanken. Ich versuche, die einfach nur (top-down) etwas umzustellen, hoffentlich ohne sie zu verbiegen.

 

Du bist ein Fan von Diversifikation / Rebalancing. Das unterstreichst du auch nochmal mit dem Vorhaben / Plan, den GPO in das Portfolio aufzunehmen.

 

Was spräche denn dagegen, den GPO wegzulassen und stattdessen unter Berücksichtigung deiner Erkenntnis, die Aktienquote sei maximal hoch zu wählen, nachzubauen?

 

Meint:

  • Assetklassen per Produktwahl sauber trennen
  • Aktienanteil "maximal aufdrehen"
  • Aktuelle Goldposition als "Versicherung" behalten
  • Geringe Cash-Position (ggf. in CHF-Anleihen, wenn man Dr. Beck folgen möchte) zum Rebalancing halten

Hintergründe:

  • Mit dem GPO hättest du exakt(!) ein Mischprodukt über Assetklassen hinweg im Portfolio und damit genau diese eine Position, die man dann innerlich in irgendwelchen Aufstellungen wieder umständlich auseinanderdividieren möchte und das vielleicht sogar auf Basis irgendwelcher seit 10 Stunden veralteten Daten auch noch macht.
  • Wie du selbst schreibst, bist du dir darüber ja im Klaren, dass der Fonds das Kraut in Summe nicht fett macht. Das wäre auch bei einer Trennung nicht anders, wenn man das Kapital entsprechend aufteilt - es sollte auf's selbe rauskommen. Wobei, nicht ganz, denn...
  • ... die "überschneidungsfreie Trennung" führt wahrscheinlich auch noch zu einer simplen Kostenoptimierung.

Nüchtern betrachtet könnte also der komplette Verzicht auf den GPO Aufwände jeglicher Art verringern. Der Fonds hat seine Berechtigung - er ist aber mehr als "ein Produkt für alles" konzipiert. Wenn man aber sowieso schon mehrere Produkte (und dann auch noch mit der hier gegebenen Überschneidung) vorhält, hat man damit aus meiner Sicht zumindest nur mehr Arbeit (und Kosten), wenn man für zwei Assetklassen sowohl getrennte als auch "Misch-"Produkt(e) führt. (Man beachte: Konstellationen wie ARERO & Cash oder GPO + Gold-ETC + Cash sollen in diesem Sinne als "überschneidungsfrei" betrachtet werden, ARERO + S&P500-ETF + Cash dagegen z.B. nicht.)

 

Verbleibt aus deiner Sicht ein Vorteil des GPO gegenüber einem solchen Szenario bzw. glaubst du, dass der "psychologische Rettungsanker" auch (z.B.) wie geschildert zu realisieren wäre?

 

---

 

Zudem hältst Aktien hältst du momentan für ggf. ziemlich teuer und möchtest aus praktischen Gründen die aktuelle Diversifikation nicht aufgeben.

 

Idee: Wieso sollte man eine der selbstgewählten Assetklassen überhaupt auf 0% festlegen dürfen? Um den Anschluss zur Materie nicht zu verlieren und im Fall der Fälle eine Assetklasse anders gewichten zu können, könnte man auch hier sagen, z.B. jeweils 5% seien in Summe (finanziell!) bedeutungslos und (in normalen Zeiten) als Mindestgewichtung gesetzt.

 

Eine mMn. pragmatische Lösung wäre dann z.B.:

  • Aus der Goldübergewichtung herauswachsen und fortan (zwecks Handelbarkeit) für Rebalancing auf Papiergold setzen. Ggf. hin und wieder doch "Kleinkram" verkaufen - wir schreiben im Kontext Wertanlage, nicht Krisenreserve.
  • Die risikoarme Anlage im Verständnis des GPO halten, also z.B. neben den (Mindest-)5% Gold auch 10% Cash, die man dann vollkommen regelbasiert in turbulenten Marktphasen einsetzt ("Alle 10% gen Süden werden 20% des Cashs investiert", bei 50% Minus ist also Schluss und man hat hinterher immernoch das Gold und irgendwo anders (s)eine kleine Liquiditätsreserve)

So könnte sich der Spieltrieb (Rebalancing) befriedigen lassen, gleichzeitig werden Bedenken gegen überhöhte Aktienbewertungen (Teil-)versichert zu festzulegenden, vertretbaren Kosten.

 

---

 

Meine Kerngedanken "in a nutshell" sollen sein, dass es

  1.  einen festen Rahmen gibt, in dem man seine Wohlfühl-Parameter theoretisch wie operativ setzen kann (siehe "5% Minimum je Assetklasse" mit "Geringfügigkeitsbegründung" - aber ebenso der Folge, dass man hier "am Ball bleibt"),
  2.  innerhalb dieses Rahmens die einzelnen Asset-Klassen voneinander überschneidungsfrei getrennt sind, sodass es operativ maximal einfach wird (jeder Hebel / Knopf also nur für sich wirkt) und
  3.  damit alle Bedenken / Restriktionen, die sich durch äußere Umstände (komplizierter Goldverkauf, aktuelles Umfeld etc.) ergeben, zumindest einmal adressiert werden und ihnen vielleicht sogar langfristig etwas abgewonnen werden kann.

 

Vielleicht ist ja der eine oder andere Impuls für dich dabei - wäre schön, wenn's dich hier und da ggf. sogar weiterbringen kann. :king:

Danke daher auch nochmal für deine Inspiration in diesem Faden.

 

Viele Grüße,

 wpf-leser

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Peter23
vor 1 Stunde von Bigwigster:

Von jetzt bis circa 40 Jahre: 100% Aktien / 0% Gold / 0% Risikoarm

Ich würde hier schon 20% Gold hinzunehmen und dafür Aktien leicht leveragen mit Faktor 1,2. Dafür könntest Du einfach den USA-Anteil Deines Portfolios teilweise über folgenden ETF abbilden: Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor 6 Stunden von Peter23:

MSCI USA Daily

Ich glaube von dieser Idee würde ich aufgrund des täglichen "Glattstellens" absehen. Das würde ich in einer Langfristanlage, in der gerade das "Aussitzen" ein wichtiges Element ist, nicht haben wollen. :unsure:

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 3 Stunden von wpf-leser:

Ich glaube von dieser Idee würde ich aufgrund des täglichen "Glattstellens" absehen. Das würde ich in einer Langfristanlage, in der gerade das "Aussitzen" ein wichtiges Element ist, nicht haben wollen. :unsure:

Das tägliche Glattstellen ist mE eher ein Vorteil als ein Nachteil, weil das Risiko minimiert wird. Im oben vorgeschlagenen Buch ist sogar explizit erwähnt, dass man bei einer Kreditstrategie bei fallenden Kursen den automatisch höher werdenden Hebel beschränken soll. Hier wird das täglich vollzogen. Aber die Vor- und Nachteile von LevETFs sollten lieber hier diskutiert werden:

 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 10 Stunden von Saek:

Ich würde sagen, zum aktuellen Zeitpunkt (noch etwas weg von den 40) hat der Plan auch noch Zeit, ausgereifter zu werden. ;)

Da hast du auf jeden Fall recht und den Punkt dass das Ganze eine wirklich sehr langfristige Planung ist darf ich nicht unterschätzen. Deswegen versuche ich mich auch nicht zu sehr in Details zu verschwurbeln, denn wie schon die kurze Geschichte dieses Thread zeigt, ist es trotz der besten Intention möglichst ruhig und stetig einen gefassten Plan durchzuziehen nicht ganz so einfach ;)

vor 10 Stunden von wpf-leser:

innerhalb dieses Rahmens die einzelnen Asset-Klassen voneinander überschneidungsfrei getrennt sind, sodass es operativ maximal einfach wird (jeder Hebel / Knopf also nur für sich wirkt) und

vor 10 Stunden von wpf-leser:

Was spräche denn dagegen, den GPO wegzulassen und stattdessen unter Berücksichtigung deiner Erkenntnis, die Aktienquote sei maximal hoch zu wählen, nachzubauen?

Was diesen Punkt angeht hast du definitiv recht. Rational und übereinstimmend mit der Zielvorgabe das Aktienmarktrisiko auf die Zeit zu streuen macht der GPO keinen Sinn und außschließlich reine Aktienfonds wären die konsequentere Wahl. 

Warum ich den GPO beimischen möchte ist wirklich nur um mir die Erhöhung und das halten Aktienquote mental leichter zu machen. In der von mir gewählten Gewichtung ist die Verwässerung des Aktienanteils mit 4% Anleihen denke ich auch durchaus in einem Rahmen der nicht zu groß ist.

vor 10 Stunden von wpf-leser:

Aus der Goldübergewichtung herauswachsen und fortan (zwecks Handelbarkeit) für Rebalancing auf Papiergold setzen. Ggf. hin und wieder doch "Kleinkram" verkaufen - wir schreiben im Kontext Wertanlage, nicht Krisenreserve.

 

vor 9 Stunden von Peter23:

Ich würde hier schon 20% Gold hinzunehmen

Gold ist ein Thema über das ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Meiner Ansicht nach macht die zeitliche Diversifikation vom Goldexposure sogar noch mehr Sinn als bei Aktien da die Durststrecken deutlich länger sein können. Warum ich dennoch gegen einen Goldanlage entschieden habe ist der Zweck warum ich diese Assetklasse überhaupt beigemischt habe. Für sich allein macht Gold genauso wie Rohstoffe vom Risiko/Rendite Verhältnis keinen Sinn, die Schwanungsbreite ist viel zu hoch im Vergleich der zu erwartenden Rendite. Grund für die Beimischung war beim Gold die günstige Korrelation zur Anlageklasse Aktien, also die Schwankungen des Gesamtportfolios zu senken bzw. den Schwankungen und dem Risiko des Aktienanteils etwas einzudämmen. Dies ist nach wie vor meine Überzeugung. Allerdings hat sich eben nun die Erkenntnis bei mir durchgesetzt, dass ich diese Eindämmung der Schwankungen und des Risikos effektiver umsetze in dem ich den prozentualen Aktienanteil am Ende meines Anlagezeitraums reduziere und am Anfang erhöhe. Bei diesem Ansatz würde eine Hinzunahme von Gold gerade in den ersten Jahren bis 40 das schon durch den Verzicht auf leverage reduzierte Aktienmarktexposure noch weiter reduzieren. Dies scheint mir nicht sinnvoll.

Was ich mir jedoch vorstellen könnte ist, statt den risikoarmen Teil und den Goldanteil gleichmäßig zu erhöhen, dem Goldanteil Priorität zu geben. Also z.b. 90% Aktien 10% Gold statt 5% Gold 5% risikoarm. Das kann ich mir aber in den nächsten Jahren ja noch lange genug überlegen :D

vor 9 Stunden von Peter23:

Aktien leicht leveragen mit Faktor 1,2. Dafür könntest Du einfach den USA-Anteil Deines Portfolios teilweise über folgenden ETF abbilden: Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily

Mir behagt die Pfadabhängigkeit eines gehebelten Produktes leider nicht. Ich kann das daraus resultierende Risiko nicht genau abschätzen, da einfach ein zu großer Faktor Zufall eine Rolle dabei spielt. Deswegen kann man meiner Meinung nach auch nicht einfach das Risiko aus vergangenen Entwicklungen ableiten.

Abseits vom zusätzlichen Risiko das ich scheue (die Frage wie ich einen Aktiencrash wegstecke wenn ein Großteil meines Gesamtvermögens sich in Luft auflöst wird sich erst noch zeigen müssen), ist für mich auch die praktische Umsetzbarkeit des Hebels ein Hinderungsgrund. Eigentlich bin ich aktuell der Meinung, dass für mich nur ein über Kredit gehebeltes investieren in Frage kommen würde. Hier habe ich aktuell als günstigste Möglichkeit den Wertpapierkredit von Smartbroker mit 2,25% p.a. was auf Grund der Kosten für mich auch keinen Sinn macht (zumindest als langfristige Lösung).

 

Theoretisch sinnvoll halte ich die Möglichkeit antizyklisches handeln und leverage zu kombinieren. Also Z.b. bei 20% Drawdown auf 110% Aktien zu gehen, bei 40% Drawdown auf 120%. Das hätte die zwei große Vorteile:

 

- mental weiß ich im Moment des Drawdowns wie ich den großen Verlust wegstecke. Wenn dies tatsächlich kein Problem darstellt --> leverage           wenn aber doch --> freuen das man nicht mit Hebel in den Crash gelaufen ist

- die Kosten des Kredits würden nur temporär anfallen, entsprechend GPO-Strategie würde man den Kredit wieder abbauen nach entsprechender Erholung

 

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 42 Minuten von Bigwigster:

Theoretisch sinnvoll halte ich die Möglichkeit antizyklisches handeln und leverage zu kombinieren. Also Z.b. bei 20% Drawdown auf 110% Aktien zu gehen, bei 40% Drawdown auf 120%. 

Dir ist das wahrscheinlich klar, aber nur nochmal zur Sicherheit: Diese Strategie ist das Gegenteil von dem, was in dem Buch vorgeschlagen wird. Dort wird ja eher gesagt, dass der Kredithebel, der auf natürliche Weise steigt in der Krise, eingeschränkt bzw heruntergefahren werden sollte statt ihn hochzufahren wie du es vorschlägst.

 

Ich verstehe, warum Du das vorschlägst, aber was vielen nicht klar ist, dass dies im Gegensatz zu einem konstanten Hebel eben gerade ein höheres Risiko ist, wenn man so vorgeht.

vor 44 Minuten von Bigwigster:

Mir behagt die Pfadabhängigkeit eines gehebelten Produktes leider nicht.

Ich kann das nachvollziehen, aber rationale Gründe gibt es dafür mE nicht. Wie gesagt sollte aber die Diskussionen der richtigen Methode zum Hebeln (LevETF vs Leaps vs Lombard) nicht hier geführt werden sondern im entsprechenden Thread.

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Ecke908090
vor 24 Minuten von Peter23:

Dir ist das wahrscheinlich klar, aber nur nochmal zur Sicherheit: Diese Strategie ist das Gegenteil von dem, was in dem Buch vorgeschlagen wird. Dort wird ja eher gesagt, dass der Kredithebel, der auf natürliche Weise steigt in der Krise, eingeschränkt bzw heruntergefahren werden sollte statt ihn hochzufahren wie du es vorschlägst.

 

Ich verstehe, warum Du das vorschlägst, aber was vielen nicht klar ist, dass dies im Gegensatz zu einem konstanten Hebel eben gerade ein höheres Risiko ist, wenn man so vorgeht.

...

 

Hi @Peter23,

 

ohne das Buch gelesen zu haben und nur damit ich es richtig verstehe:

 

Der Kredithebel steigt aber ausschließlich auf natürliche Weise, solange bereits ein Kredit für den Aktienkauf aufgenommen und investiert wurde, richtig? 

 

Bspw. ich persönlich habe mich dazu entschieden erst Fremdkapital aufzunehmen, sobald es einen stärkeren Drawdown gibt und dann höchstwahrscheinlich die Summe ohne Staffelung bzw. ohne starke Staffelung zu investieren (z. B. bei - 25 % vom ATH eine Aufnahme + direkte Investition und bei - 50 % das gleiche nochmal (dementsprechend wäre die 1. Kapitalaufnahme + Investition lt. Buch legitim, die 2. jedoch nicht)).

 

Beste Grüße

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Bigwigster
vor einer Stunde von Peter23:

Dir ist das wahrscheinlich klar, aber nur nochmal zur Sicherheit: Diese Strategie ist das Gegenteil von dem, was in dem Buch vorgeschlagen wird. Dort wird ja eher gesagt, dass der Kredithebel, der auf natürliche Weise steigt in der Krise, eingeschränkt bzw heruntergefahren werden sollte statt ihn hochzufahren wie du es vorschlägst.

Ja den Punkt habe ich auch verwundert im Buch gelesen. Genauso wie bei den Themen in Abhängigkeit von Volatilität oder Shiller KGV seinen Aktienexposure zu steuern bin ich anderer Meinung und habe sie für meine Strategie ignoriert. :-*

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 1 Stunde von Ecke908090:

Der Kredithebel steigt aber ausschließlich auf natürliche Weise, solange bereits ein Kredit für den Aktienkauf aufgenommen und investiert wurde, richtig?

Richtig. Das liegt daran, dass bei fallenden Kursen mit Kredithebel Dein Fremdkapital konstant bleibt, aber Deine Bilanzsumme (bzw. Dein Eigenkapital) abnimmt. 

vor 1 Stunde von Ecke908090:

Bspw. ich persönlich habe mich dazu entschieden erst Fremdkapital aufzunehmen, sobald es einen stärkeren Drawdown gibt und dann höchstwahrscheinlich die Summe ohne Staffelung bzw. ohne starke Staffelung zu investieren (z. B. bei - 25 % vom ATH eine Aufnahme + direkte Investition und bei - 50 % das gleiche nochmal (dementsprechend wäre die 1. Kapitalaufnahme + Investition lt. Buch legitim, die 2. jedoch nicht)).

Laut dem Buch wären eigentlich beide Aufnahmen nicht legitim, weil die Kreditaufnahme zunächst einmal unabhängig vom Stand des Marktes erfolgt und eher davon abhängig ist, wieviel Du zukünftig einzahlen willst. Es geht nämlich darum über die Zeit zu diversifizieren, um bestenfalls zu jedem Zeitpunkt das gleiche Exposure zum Markt zu haben und eben nicht (wie die meisten) viel mehr Exposure-Volumen (in € nicht in %) kurz vor dem Rentenbeginn. Außerdem geht es auch nicht, um das was hier vorhabt, was ich mal folgendermaßen beschreiben würde: Markettiming durch Kredithebel in Krisen

 

Beispiel zur Vorgehensweise gemäß Lifecycle Investment nach der im Buch beschriebenen Methode (etwas vereinfacht):

- aktuell ist Dein Finanzvermögen 200.000 €

- bis zum Rentenbeginn wirst Du weitere 500.000 € einzahlen

- schlussendlich strebst Du 60% Aktienanteil an

 

=> Du wirst (selbst ohne Berücksichtigung von Wertsteigerungen) 700.000*60%=420.000 € an Aktienmarkt-Exposure haben (kurz vor Rentenbeginn)

Bestenfalls (gemäß des Buches) würdest Du eben dieses Exposure jetzt schon einstellen und deshalb aktuell 210% von 200.000 € (=420.000 €) investieren. Weiterhin wird allerdings gesagt, dass man bestenfalls nicht höher als 200% geht und wenn die Aktien stark fallen und dadurch der Hebel steigt, sollte man ihn wieder auf 200% begrenzen. Da diese Begrenzung von LevETFs automatisch übernommen wird, eignen sie sich ganz gut für diese Vorgehensweise.

vor 55 Minuten von Bigwigster:

Ja den Punkt habe ich auch verwundert im Buch gelesen. Genauso wie bei den Themen in Abhängigkeit von Volatilität oder Shiller KGV seinen Aktienexposure zu steuern bin ich anderer Meinung und habe sie für meine Strategie ignoriert. :-*

Okay - verstehe. Vielleicht macht es dann mehr Sinn, wenn ich einen eigenen Thread aufmache, indem es eher um die Umsetzung der Vorgehensweise geht, die in dem Buch beschrieben wird. Ich möchte natürlich auch nicht Deinen Thread hier damit zuspamen und entschuldige mich dafür, falls das bereits zu sehr erfolgt ist.

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Bigwigster
vor 18 Minuten von Peter23:

Okay - verstehe. Vielleicht macht es dann mehr Sinn, wenn ich einen eigenen Thread aufmache, indem es eher um die Umsetzung der Vorgehensweise geht, die in dem Buch beschrieben wird. Ich möchte natürlich auch nicht Deinen Thread hier damit zuspamen und entschuldige mich dafür, falls das bereits zu sehr erfolgt ist.

Habe mich sehr über dein Feedback und Interesse zu dem Thema gefreut, zu sehr zuspamen ist also auf keinen Fall erfolgt :thumbsup:

Wenn du die praktische Umsetzung mit leverage im Detail besprechen willst, wird wahrscheinlich tatsächlich ein extra Thread besser sein (wobei ich da auch bestimmt interessiert mitlesen werde).

Ich werde hier eher die "konservative" Variante verfolgen mit angestrebten 100% Aktien.

Die im Buch angesprochenen Varianten zur alternativen Steuerung der Aktienquote sehe ich wie gesagt auch sehr kritisch. 

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Saek
· bearbeitet von Saek
1 hour ago, Bigwigster said:

Genauso wie bei den Themen in Abhängigkeit von Volatilität oder Shiller KGV seinen Aktienexposure zu steuern bin ich anderer Meinung und habe sie für meine Strategie ignoriert

Das halte ich eher für eine Anregung (die mich nicht überzeugen konnte) – in den Backtests und Monte-Carlo Simulationsergebnissen war das schließlich nicht berücksichtigt. Da wird nach meiner Erinnerung ausschließlich die Variante „buy high, sell low“ :D verwendet, die gut funktioniert.

2 hours ago, Peter23 said:
3 hours ago, Bigwigster said:

Theoretisch sinnvoll halte ich die Möglichkeit antizyklisches handeln und leverage zu kombinieren. Also Z.b. bei 20% Drawdown auf 110% Aktien zu gehen, bei 40% Drawdown auf 120%. 

Dir ist das wahrscheinlich klar, aber nur nochmal zur Sicherheit: Diese Strategie ist das Gegenteil von dem, was in dem Buch vorgeschlagen wird. Dort wird ja eher gesagt, dass der Kredithebel, der auf natürliche Weise steigt in der Krise, eingeschränkt bzw heruntergefahren werden sollte statt ihn hochzufahren wie du es vorschlägst.

Ergänzung: Das Problem ist bei 2x Leverage, dass man den Margin Call vermeiden (genauso bei LEAPs?) und gleichzeitig möglichst einen hohen Hebel haben will. Das bedingt bei steigenden Kursen nachkaufen und bei fallenden Kursen verkaufen, sobald man >100% investiert ist. Aber für die Detaildiskussion warte ich noch auf den neuen Thread ;)

32 minutes ago, Peter23 said:

Vielleicht macht es dann mehr Sinn, wenn ich einen eigenen Thread aufmache, indem es eher um die Umsetzung der Vorgehensweise geht, die in dem Buch beschrieben wird.

Würde ich begrüßen, ich konnte mich bisher nicht dazu aufraffen, eine gute Eröffnung zu schreiben :thumbsup:

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Saek
14 hours ago, Saek said:

Der Post bringt es ganz gut auf den Punkt.

3 hours ago, Bigwigster said:

Theoretisch sinnvoll halte ich die Möglichkeit antizyklisches handeln und leverage zu kombinieren. Also Z.b. bei 20% Drawdown auf 110% Aktien zu gehen, bei 40% Drawdown auf 120%

Ich habe es (entsprechend dem obigen Link) inzwischen folgendermaßen verstanden: Jeder Kauf führt dazu, dass über die Zeit gesehen die zukünftigen Rendite das Endergebnis mehr beeinflussen als die bisherige Rendite. Genauso führt jeder Verkauf dazu, dass die bisherige Rendite das Ergebnis mehr beeinflusst als die zukünftige. Auch bekannt als Sequence of Returns Risk (SoRR).

Von daher kann deine angedachte Strategie dann sinnvoll sein, wenn du mit gutem Grund überzeugt bist, dass aufgrund der gefallenen Kurse die zukünftigen Renditen höher sein werden als deine „bereits aufgesammelten“ Rendite. Wie das gleichzeitig mit deleveragen ausschaut, ist natürlich auch noch eine Frage, die du dir dann stellen musst. Das deleveragen beeinflusst die Rendite natürlich nicht. Nachkaufen auf Kredit oder anderweitig schon.

(ich bin da eher skeptisch.)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Ufff :wacko:

 

So ich habe jetzt Nägel mit Köpfen gemachten und alle Order rausgegeben, ich muss zugeben, dass es doch ein mulmiges Gefühl war bei aktuellen Ständen nochmal soviel Geld in Aktien zu stecken, aber bin eigentlich soweit überzeugt dass selbst bei einem größeren Crash nächste Woche es rational die richtige Entscheidung war.

 

Ich habe mir vorher auch noch ein Hörbuch von William Bernstein zu Gemüte geführt  mit dem Titel "The Ages of the Investor: A Critical Look at Lifecycle Investing". Das Wort "Critical" hat mich eigentlich darauf eingestellt, dass ich ein paar Argumente zu hören bekomme die eher für eine statische Asset Allocation sprechen, aber das Gegenteil war der Fall. Er ist sogar tatsächlich auch auf genau die theoretische Notwendigkeit von Leverage eingegangen und hat sich auch auf eine Arbeit der Autoren des zuvor von mir gelesen Buches bezogen. Er meint nur dass die praktische Durchführung des hebeln problematisch ist (z.b. die mangelnde Produktauswahl) und man natürlich auch das Ganze psychisch durchstehen muss. Aber damit war meine Entscheidung für 100% Aktien bis zum Alter von 40 nochmal bestätigt. 

 

Kauf und Verkaufspreise (EUWAXII) reiche ich nach. Hier schonmal die aktuelle Asset Allocation (GPO Valuta sind zwar erst nächsten Mittwoch und nächsten Montag, den Betrag habe ich aber schon berücksichtigt):

 

image.thumb.png.f98d26c06e8e96c9485b9abcb1330abf.png 

 

 

 

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Peter23
vor einer Stunde von Bigwigster:

Ich habe mir vorher auch noch ein Hörbuch von William Bernstein zu Gemüte geführt  mit dem Titel "The Ages of the Investor: A Critical Look at Lifecycle Investing".

Oh, schon wieder ein interessantes Buch! :)

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Saek
4 hours ago, Bigwigster said:

Ich habe mir vorher auch noch ein Hörbuch von William Bernstein zu Gemüte geführt  mit dem Titel "The Ages of the Investor: A Critical Look at Lifecycle Investing"

Dann wirst du dich wohl bestärkt fühlen, dass 100% Aktien und ein Faktortilt das richtige sind ;)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 2.6.2021 um 21:54 von Saek:

Dann wirst du dich wohl bestärkt fühlen, dass 100% Aktien und ein Faktortilt das richtige sind ;)

Tatsächlich kam die positive Einschätzung von Faktoren noch dazu, also ein gefühlter Schulterklopfer dass alles so passt :-*

Wobei hier auch im Detail natürlich eher der Fokus auf wirklichen Small Cap Value Fonds lag und nicht auf die getrennte Abbildung wie bei mir. 

 

So und jetzt noch die Übersicht der Käufe/Verkäufe von gestern:

 

Verkauf  EUWAX Gold II  für 51,4€

Kauf World Momentum für 51,5€

Kauf World Value für 30,965€

Kauf World Small Cap für 6,049€

Kauf EM IMI für 31,883€

 

GPO für 118,52€ (Order aufgegeben am 31.05.21)

GPO für 118,8€ (Order aufgegeben am 02.06.21)

 

Volumen in % vom Gesamtvermögen:

Aktien ETFs: 6,1%

GPO (beide Order zusammen): 10,7%

 

Wenn ich das Volumen betrachte war die Umschichtung prozentual gar nicht so dramatisch wie sie sich angefühlt hat :rolleyes:

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Peter23
vor 12 Stunden von Bigwigster:

Kauf World Momentum für 51,5€

Kauf World Value für 30,965€

Steht bestimmt schon irgendwo, aber kannst Du nochmal sagen, welche ETFs Du verwendest?

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Tenno
Am 21.9.2020 um 12:21 von Bigwigster:

So heute mal wieder etwas nachgekauft, auch wenn es vom Aktienanteil nicht unbedingt nötige gewesen wäre: 

MSCI World Value zu 22,75€

Damit sind die Faktoren wieder schön gleichgewichtet, der Aktienanteil ist bei 62%.

Edit:

Gerade gemerkt, dass ich die genauen ETFs noch gar nicht spezifiziert habe:

image.png.7fb87a90468101d60202dd012e6a073f.png

 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

@Tenno danke fürs antworten

 

Ich habe jetzt mal den Eingangspost das Erste mal ergänzt, erschien mir wegen der grundsätzlichen Anpassung meiner Ziel Asset Allocation sinnvoll.

Dabei habe ich auch die konkreten Fonds mit ISIN noch ergänzt. 

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intInvest
Am 4.6.2021 um 11:37 von Bigwigster:

@Tenno danke fürs antworten

 

Ich habe jetzt mal den Eingangspost das Erste mal ergänzt, erschien mir wegen der grundsätzlichen Anpassung meiner Ziel Asset Allocation sinnvoll.

Dabei habe ich auch die konkreten Fonds mit ISIN noch ergänzt. 

 

Kannst du die Auswahl für die Value/Small Caps begründen? Hast ja selber gesagt:

Am 3.6.2021 um 19:39 von Bigwigster:

Wobei hier auch im Detail natürlich eher der Fokus auf wirklichen Small Cap Value Fonds lag und nicht auf die getrennte Abbildung wie bei mir. 

Research zeigt ja eben gerade dass die Value Prämie in LC eher schwach und umso stärker bei SC ist, und dass SC ohne weiteren Faktor eher keine Prämie haben.

Tendenziell läufst du hier also Gefahr beide Prämien zu verpassen? 

 

Ansonsten war das Thema Lifecycle Investing jetzt auch neu für mich und finde das wirklich spannend. Tendenziell wird das ja sowieso (ohne Leverage) so empfohlen, jung = viel RK3 und dann entsprechend anpassen mit höherem Alter.

Bis auf etwas Liquiditätsreserve bin ich auch vollständig in RK3 investiert und tendenziell würde ich auch bei stärkeren Einbrüchen leveragen auf Basis meiner jährlichen Sparrate.

Lifecycle nach der puren Theorie mit einem sofortigen Kredit in Höhe der Lebenssparleistung ist mir einfach zu krass. Auch jedes Jahr die Sparrate auf Kredit zu verdoppeln ist schon stark, ich wüsste dazu jetzt auch keine konkreten Konditionen, Lombard eignet sich dafür natürlich nicht.

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Bigwigster
vor 54 Minuten von intInvest:

Kannst du die Auswahl für die Value/Small Caps begründen?

Es gibt momentan keinen World Small Cap Value Fonds oder World Small Cap Quality Fonds, dementsprechend muss man entweder regionale Einschränkungen akzeptieren oder darauf verzichten. Ich möchte lieber die Small Caps vollständig abbilden statt z.b. 1x USA Small Cap Value und 1x Europa Small Cap Value Produkte zu wählen. 

 

vor 58 Minuten von intInvest:

Lifecycle nach der puren Theorie mit einem sofortigen Kredit in Höhe der Lebenssparleistung ist mir einfach zu krass.

Da bin ich bei dir :D

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intInvest
vor 1 Minute von Bigwigster:

Ich möchte lieber die Small Caps vollständig abbilden statt z.b. 1x USA Small Cap Value und 1x Europa Small Cap Value Produkte zu wählen. 

Auch wenn du damit entsprechend Gefahr läufst nicht das zu erreichen was du möchtest mit den Faktoren?

In einem World SC wird bestimmt auch größtenteils USA drin sein. Sprich mit Einschränkung auf US + Europa hättest du bestimmt eh ~ 80% des developed World SC abgedeckt.

Das ist ein Punkt den ich bei dir noch skeptisch sehe.

 

Bist du bei Smartbroker mit dem Lombard oder wo?

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Bigwigster
vor 15 Minuten von intInvest:

Auch wenn du damit entsprechend Gefahr läufst nicht das zu erreichen was du möchtest mit den Faktoren?

Ich erwarte mit dem Msci World Small Cap langfristig eine höhere Rendite im Vergleich zum Msci World und eine zusätzliche Diversifikation und vollständigere Abdeckung im Aktienanteil.

Inwieweit ist das in Gefahr?

vor 19 Minuten von intInvest:

 

Bist du bei Smartbroker mit dem Lombard oder wo?

ja

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intInvest
vor 27 Minuten von Bigwigster:

Inwieweit ist das in Gefahr?

Also ein Size Premium für SC only gibt es laut aktuellem Research nicht, war zumindest nicht nachzuweisen, deswegen ist die höhere Rendite zumindest mal anzuzweifeln. Den Diversifikationseffekt hast du natürlich.

Bei LC Value ähnlich, nur dass dort die Diversifikation vermutlich kaum zu tragen kommt, da nicht mehr Titel hinzukommen, sondern anders gewichtet werden. Weiterhin ist das Premium bei LC Value im Vergleich zu SC Value sehr klein.

 

Da du ja mit den Faktoren offensichtlich (unter anderem) ein Premium erzielen willst, ist die Fondsauswahl dafür mMn. nicht wirklich geeignet.

 

 

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