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Onkel Baldrian

Wasserstoff

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von Holgerli:

Wenn eine WKA Vollast läuft, dann läuft sie unter voller Last.

Nur ist die volle Last eines gleich großen (teuren) Windrads in Patagonien sehr viel höher als in Deutschland.

Sie hängt von der Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe ab.

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joker11
vor 10 Stunden von reko:

Es ist ein Schritt zurück in die bekannte Welt mit international handelbarer und speicherbarer Energie wie wir sie im letzten Jahrhundert hatten. Wasserstoff und insbesondere seine Derivate lassen sich viel leichter transportieren und speichern als Strom. Man kann ihn weltweit dort herstellen wo der Ertrag vielfach höher ist. Das kompensiert den Wirkungsgradverlust. Unabhängig davon nutzt Strom nichts wenn er nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Wir werden in einer Industriegesellschaft das Leben niemals nach Sonnen- und Windverfügbarkeit ausrichten. Wollten wir unseren Bedarf mit Overbuild decken dann brauchen wir nochmal ein Vielfaches der Stromerzeugungskapazität und regeln den weit überwiegenden Teil des Stroms ab. Dagegen ist der Wirkungsgrad von Wasserstoff sehr viel besser.

Hundert Gigawatt Küstenwindstrom bringt man nicht mit 2 GW HGÜ Trassen nach Süddeutschland und hundert Terrawattstunden speichert man nicht mit Lithiumionenakkus. Das sind nicht durchdachte Luftschlösser.

 

Man wird sowohl Wasserstoff als auch Strom brauchen. Wir sind von der All-Electric-Society sehr viel weiter entfernt als von global gehandelten Wasserstoffderivaten. Man entscheidet sich für die billigere Lösung. Die Auftragsbücher für Methanol betriebene Schiffe sind voll. Elektrolyseure und Anlagen für grünes Methanol entstehen wie Pilze nach Regen im Herbst.

 

Offshore Wind wird nur mit Wasserstoff wirtschaftlich. Die Nebenprodukte Abwärme und Sauerstoff sollen auch genutzt werden.

2023/05/04 Kurzstudie zur Analyse der Standortfaktoren für den Betrieb von Elektrolyseuren mit Offshore-Windenergie .. Studie plädiert für gesamtökonomische Bewertung der Standortwahl von Elektrolyseuren und sieht hohes Potenzial in küstennaher Elektrolyse (‚coastal electrolysis‘) .. Insbesondere die Abregelung von Offshore-Strom wird noch bis in die 2030er zu hohen ökonomischen Verlusten führen, der durch den Betrieb von Elektrolyseuren ggf. mitigiert werden könnte.

2023_Mai_Politische_Synthese_Stiftung_Offshore_Windenergie_Standortbedingungen_für_Elektrolyseure_kurzfassung_.pdf

Meine These ist: Für das Speicherproblem mag Wasserstoff z.T. eine geeignete Alternative sein. 

Vielmehr geht es mir um die Suggestion, grüner Wasserstoff werde quasi aus kostenfreier Energie (-> Strom Überkapazität) hergestellt und ersetzt quasi sukzessive Öl und Gas. Das wird m.E. nicht passieren und schon gar nicht in 10-20 Jahren. Abgesehen von Taschenspielertricks (grauer Wasserstoff...or any colour you like) wird man nicht in Deutschland oder gar der ganzen Welt Öl/Gas/Kohle/Strom damit substituieren können oder wollen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 11 Stunden von joker11:

Für das Speicherproblem mag Wasserstoff z.T. eine geeignete Alternative sein. 

Vielmehr geht es mir um die Suggestion, grüner Wasserstoff werde quasi aus kostenfreier Energie (-> Strom Überkapazität) hergestellt und ersetzt quasi sukzessive Öl und Gas.

Was macht man dann mit der Überkapazität? Natürlich kosten auch Elektrolyseure etwas, aber bezogen auf die Leistung weniger als Windanlagen. Der Verband der Offshorewindanlagenbetreiber will Wasserstoff weil sie sonst die Windanlagen nicht wirtschaftlich betreiben können.

Es wird sich ein Gleichgewicht zwischen Stromüberkapazität, Wasserstoffeigenerzeugung und Wasserstoffimport und damit zwischen Wasserstoffpreis zu Stromerzeugungspreis einstellen. Die Konsumenten müssen aber weit mehr Aufschlag für Strominfrastruktur als für Gasinfrastruktur bezahlen. Führt man dynamische Strompreise ein, dann wird es Zeiten geben in denen Wasserstoff für Konsumenten wirtschaftlicher als Strom sein wird und andere Zeiten in denen Strom nur das Netzentgelt kostet. Für Wind/Solar-Stromerzeuger ist Überkapazität fatal. Immer wenn sie Strom haben kostet er nichts. Entweder sie nutzen die Überkapazität oder sie werden die Überkapazität nicht finanzieren.

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joker11

Was du jetzt schreibst macht sicher Sinn. Vielleicht ergibt sich über die Jahrzehnte noch eine sinnvollere/effektivere Nutzung für die Überkapazitäten oder oh Schreck...bei einer Quasielektrifizierung von Allem gibt es u.U. nie Überkapazitäten, sondern nur Unterversorgungsphasen. Es ist aber ein ganz anderes Szenario, als die Suggestion "Wasserstoff als Wunderwaffe" und die ultimative Lösung.

 

Von der technischen Seite macht mir übrigens der Energieeinsatz zur Herstellung nicht den größten Kopf, sondern der Einsatz von 9 L ionisiertem Wasser pro Kg Wasserstoff. Da kommen schnell unglaubliche Mengen zusammen....und worüber ich noch nirgends etwas gelesen habe...das Zeug verbrennt ja wieder zu Wasser....wenn ich k.A. in Afrika Fantastilliarden Liter Meerwasser entsalze und zu Wasserstoff verarbeite und dann hier verbrenne....machen wir dann aus Deutschland sukzessive ne Brache aus destilliertem Wasser (wobei ich davon ausgehe, dass das Wasser biologisch null Nährwert hat) ? Das Wasser muss irgendwie aufgefangen/recycelt werden...nochn Kostenfaktor.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 18 Minuten von joker11:

der Einsatz von 9 L ionisiertem Wasser pro Kg Wasserstoff.

Das ist kein echtes Problem. Ein Kilogramm Wasserstoff hat auch 39 kWh Brennwert. Man wird wenn nötig Meerwasser entsalzen. Mit aktueller Technik ist der Energieaufwand nicht mehr so hoch (entspricht dem Erwärmen des Wassers um wenige  Grad). Das entstehende destillierte Wasser ist nichts anderes als Regen. Unsere Flüße (z.B. Werra) haben eher das Problem, dass sie zu viel Salz enthalten.

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Holgerli
vor 6 Stunden von reko:

Nur ist die volle Last eines gleich großen (teuren) Windrads in Patagonien sehr viel höher als in Deutschland.

Sie hängt von der Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe ab.

Nur sind es in Patagonien halt keine so großen Winräder wie in Deutschland, wie Du selber schriebst:

vor 7 Stunden von reko:

Es kommt dabei immer darauf an welche Höhe (=Kosten) man dafür braucht. In Patagonien sind es 80 Meter Nabenhöhe und 134 Meter Rotordurchmesser. Solch kleine (billige) Windräder werden in Deutschland schon lange nicht mehr aufgebaut.

 

Das Problem bei Deiner Argumentation ist, dass die komplett theoretisch und Wunchdenken ist:

- 98% Wirkgrad bei der Wasserstoff-Elektrolyse. Leider nur ein Laborexperiment und noch ettliche Jahre vom industriellen Einsatz entfernt. Wenn man es überhaupt jemals schafft

- Ein genauso hohes Windrad in Patagonien wie in Deutschland hätte höhere Volllaststunden. Nur gibt es leider solche Windräder nicht in Patagonien, weil schlicht die Infrastruktur für den Aufbau solcher WKAs fehlt

- Wenn man Wasser braucht wird man Meerwasser entsalzen. Es gibt aber keine entsprechenden Anlagen.

 

Du baust Dir hier ein Wunschszenario aus immer neue Annahmen zusammen den es in der Realität nicht gibt und auch nicht geben wird, weil ohne diese Annahmen eine Wasserstoffwirtschaft schlicht nicht funktionieren würde.

Ich bleibe dabei: Du wirst einer von denen sein die sich 2030 wundern, dass die große Wasserstoff-Revolution ausgeblieben ist und Dich verwundert fragen warum auf einmal so viel rein elektrisch läuft.

 

 

 

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reko
· bearbeitet von reko

Die bayerische Akademie der Wissenschaften hatte auf dem diesjährigen Symposium Wasserstoff zum Thema. Die 6 Vorträge sind in der Mediathek abrufbar.

1. Vortrag Peter Wasserscheid: Chemische Wasserstoffspeicherung (weitere Vorträge sind dort verlinkt).

 

Nach einer Studie des Umweltbundesamts wird bei Vollausbau im Jahr 2050 in 1/3 der Zeit zu wenig Strom direkt erzeugt und muß durch Speicher (=residuale Basislast) gedeckt werden. In 2/3 der Zeit werden wir Überschuß haben @20:28:

146154381_Screenshot2023-05-07at08-05-56PeterWasserscheidChemischeWasserstoffspeicherung.thumb.png.b0fc97449a3c4c0862a2ecfcf13f5a85.png

 

Sehr interessante Eigenschaften als Energieträger hat auch Dimethylether. Bei der Herstellung wird Wasser frei, das man für die Elektrolyse nutzen kann und nicht transportieren muß. Am Zielort wird das Wasser wieder zugegeben @35:25:

86450593_Screenshot2023-05-07at08-47-36PeterWasserscheidChemischeWasserstoffspeicherung.thumb.png.fe14a2856bc2acacb21601af80137070.png

 

 

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joker11
· bearbeitet von joker11
vor 17 Stunden von reko:

Das ist kein echtes Problem. Ein Kilogramm Wasserstoff hat auch 39 kWh Brennwert. Man wird wenn nötig Meerwasser entsalzen. Mit aktueller Technik ist der Energieaufwand nicht mehr so hoch (entspricht dem Erwärmen des Wassers um wenige  Grad). Das entstehende destillierte Wasser ist nichts anderes als Regen. Unsere Flüße (z.B. Werra) haben eher das Problem, dass sie zu viel Salz enthalten.

Ähm...so als Parallelwertung in der Laiensphäre...das "verbrannte" Wasser enthält null Mineralien und Spurenelemente, Kalk etc....Regen z.T. schon. Und mit der Einschätzung..."Atlantik leerpumpen und hier ablassen, ist doch wie Regen" gehe ich auch nicht d'accord. In den Mengen verändert das hier den Wasserkreislauf...und....welch Ironie, wahrscheinlich das Klima.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 17 Minuten von joker11:

Ähm...so als Parallelwertung in der Laiensphäre...das "verbrannte" Wasser enthält null Mineralien und Spurenelemente, Kalk etc....Regen z.T. schon.

Abgesehen von sauren Regen und Feinstaub enthält Regen auch keine Mineralien und Spurenelemente. Die werden erst aus dem Boden gelöst. Das bei der Verbrennung entstehende Wasser ist wirklich kein Thema. Die Menge ist im Vergleich zum Regen winzig und entstand auch bisher bei der Verbrennung von Gas, Öl und Biomasse (Kohlenwasserstoffen). Mit Brennwertthermen oder Brennstoffzellen fällt das Wasser flüssig an und darf z.B. im Wasserstoffauto ohne weitere Vorkehrungen direkt auf der Straße abgelassen werden.

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reko
· bearbeitet von reko

Bruce Power in Kanada (mit 8 CANDU-Reaktoren das 2. größte Atomkraftwerk der Welt) arbeitet an einer Machbarkeitsstudie um überschüssigen Strom für die Elektrolyse zu nutzen.

 

Terrestrial Energy will mit einen Hochtemperatur-Atomreaktor 4. Generation (mit geschmolzenen Salz) Wasserstoff für $1.70 bis $2.20 pro kg (4..6 ct/kWh Brennwert) herstellen.

 

2023/05/18 North American subsidies help boost nuclear hydrogen plans .. Governments in the United States and Canada agree and are ploughing billions of dollars into the hydrogen industry through subsidies that do not discriminate against nuclear technology.

.. Lazard’s 2023 Levelized Cost of Energy report estimates the cost of subsidized and unsubsidized ‘pink’ hydrogen from existing nuclear power plants at $0.48-$1.81/kilo and $2.75-$4.08/kilo respectively, one of the cheapest methods of producing the gas of all generation technologies.

lazard.com/research-insights/2023-levelized-cost-of-energyplus

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reko
· bearbeitet von reko

2023/05/23 Aktuelle Studie zeigt: Wasserstoffkraftwerke sichern künftig Stromversorgung in Süddeutschland

Zitat
  • TenneT, bayernets, Gasunie Deutschland und Thyssengas veröffentlichen Studie „Quo vadis Wasserstoffkraftwerke?“
  • Studie untersucht Potentialregionen für neue flexible Kraftwerksstandorte, die sich positiv auf das Gesamtsystem auswirken
  • Umweltfreundliche, mit grünem Wasserstoff betriebene Kraftwerke in Süddeutschland können verbrauchsnah am besten Engpasssituationen und Eingriffe im Stromnetz minimieren
  • Aktuell geplantes Wasserstoffnetz muss frühzeitig und zielgerichtet bis nach Süddeutschland ausgebaut werden

2023-05/Studie QuoVadis Wasserstoffkraftwerke.pdf

 

2023/04/25 Über 400 000 Haushalte in Japan heizen bereits mit Wasserstoff .. Brennstoffzellen für Wohnungen und Eigenheime sind dagegen bereits heute ein selbsttragender Markt .. Bis 2030 sollen nach dem Willen der Regierung 5,3 Millionen dieser Energiefarmen in Betrieb sein.

 

2023/05/18 Engie beabsichtigt, neue Wasserstoffproduktionsprojekte in Saudi-Arabien, den Emiraten und im Oman zu starten

 

Energiemesse E-World in Essen

2023/05/23 Goldgräber-Stimmung rund um Wasserstoff bei der E-World (Paywall)

2023/05/23 Branche betont Vorteile von Kraft-Wärme-Kopplung

2023/05/23 Energiebörse EEX veröffentlicht HYDRIX - erster marktbasierter Wasserstoff-Index

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Holgerli
vor 38 Minuten von reko:

2023/05/23 Aktuelle Studie zeigt: Wasserstoffkraftwerke sichern künftig Stromversorgung in Süddeutschland

Autoren der Studie:

- bayernets: Fernleitungsnetzbetreiber

- Gasunie Deutschland: Gasleitungsnetzbetreiber

- Thyssengas: Gasleitungsnetzbetreiber

 

Für mich sieht es so aus alsob hier drei Gasnetzbetreiber, die genau wissen, dass sie ihr Gasnetz nichts mehr wert ist, wenn die Wasserstoff nicht an den Start bringen.

Also wird eine Studie zusammen erstellt.

 

vor 48 Minuten von reko:

Aktuell geplantes Wasserstoffnetz muss frühzeitig und zielgerichtet bis nach Süddeutschland ausgebaut werden

Stromnetzausbau soll nicht nötig sein. Pipelinenetzausbau soll gehen? Viel Spass! ;)

 

vor 49 Minuten von reko:

Brennstoffzellen für Wohnungen und Eigenheime sind dagegen bereits heute ein selbsttragender Markt

Dass das ein sich rechnendes Geschäft ist, wenn man wen findet, der (hierzulande) mindestens 30.000, eher 40.000 Euro für eine Brennstoffzellenheizung ausgibt, kann ich verstehen.

Was ich nicht verstehe: Wärmepumpen bekommen gerade negative Presse, weil die Einbaukosten von gut 20.000 Euro soviel sozialen Sprengstoff zugemessen wird aber eine doppelt so teure Brennstoffzellenheizung soll es richten?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 30 Minuten von Holgerli:

Autoren der Studie:

- bayernets: Fernleitungsnetzbetreiber

- Gasunie Deutschland: Gasleitungsnetzbetreiber

- Thyssengas: Gasleitungsnetzbetreiber

Du hast den Stromnetzbetreiber TenneT vergessen. Der braucht Wasserstoff, damit sein Stromnetz stabil bleibt. Ergebnis ist, dass Strom- und Gasnetz nicht getrennt betrachtet werden dürfen.

Die Studie wurde gemeinsam von allen Netzbetreibern im Versorgungsgebiet von TenneT erstellt.

 

Das Gasnetz ist viel schneller, billiger und mit einer viel höheren Übertragungsleistung zu realisieren als der Ausbau des Stromnetzes. Tennet hat gestern den endgültigen Trassenverlauf für SüdOstLink bekannt gegeben. Diese Leitung wird TenneT ab 2027 auch nutzen aber diese 2GW reichen nicht. Wir bräuchten 10 davon und hätten immer noch keine Speicher. Auch wenn es genügend Windräder in Bayern gäbe müßte man bei Windstille den Strom aus Norddeutschland holen und bräuchte Leitungen für fast den gesamten Strombedarf.

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Holgerli
vor 9 Minuten von reko:

Du hast den Stromnetzbetreiber TenneT vergessen. Der braucht Wasserstoff, damit sein Stromnetz stabil bleibt. Ergebnis ist, dass Strom- und Gasnetz nicht getrennt betrachtet werden dürfen.

Die Studie wurde gemeinsam von allen Netzbetreibern im Versorgungsgebiet von TenneT erstellt.

Sicherlich wirst Du es anders sehen aber: Der Ausbau von Erneuerbaren Energien in und von Stromtrassen bis nach bzw. in Bayern wird aktuell systemmatisch verhindert.. Dass das nicht gut enden wird, sollte jedem klar sein.

Deswegen greift TenneT jetzt jeden Strohhalm wo gibt.

Die Studie sagt ja selber, dass neue Kraftwerke im Norden kaum Nutzen bringen. Warum wohl? Ich sag' es so: Bisher hat Bayern sich an den West- und Mitteldeutschen Kraftwerkskapazitäten bedient. Die fallen nun weg. Erneuerbare und/oder Stromtrassen werden verhindert. Folglich muss jetzt Wasserstoff als Notlösung her. Welcher Irrsinn das ist zeigt die Studie selber: Angenomme Kosten Wasserstoffkraftwerke 100 bis 400 Euro/MWh. Zum Vergleich: Gaskraftwerk: 72 Euro kW/h.

 

Wie aussichtsreich das Unternehmen werden wird zeitnah das passende Pipelinenetz von Norden nach Süden zu legen, statt das Stromnetz von Norden nach Süden zu legen, zeigen m.M.n. zwei Karten:

 

1.) Netzgebiet von TenneT:

TenneT.thumb.jpg.ae45f5e3a2c9fe46d32cdd2e92a09f23.jpg

 

2.) Netzgebiete der Gaspipelinebetreiber:

Gasnetzbetreiber.thumb.jpg.787414422f9ba37ac21943c1409ade8d.jpg

 

Fällt was beim Gasnetz der beteiligten Firmen gerade in der Mitte von Deutschland und im Norden von Bayern auf?

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 11 Minuten von Holgerli:

Fällt was beim Gasnetz der beteiligten Firmen gerade in der Mitte von Deutschland und im Norden von Bayern auf?

TenneT möchte deshalb eine Nord-Süd-Wasserstoffverbindung. Es gibt Nord-Süd-Erdgasverbindungen. Die müssen nur umgewidmet werden. Bayern isoliert aus Gasversorgungssicht setzt auf eine Wasserstoffversorgung aus dem Süden über Österreich und Frankreich. Der Norden wird über Niederlande und Dänemark versorgt. Auch beim Wasserstoff hinkt Deutschland hinterher.

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Holgerli
vor 4 Minuten von reko:

Tennet möchte deshalb eine Nord-Süd-Wasserstoffverbindung. Es gibt Nord-Süd-Erdgasverbindungen. Die müsen nur umgewidmet werden.

Ja, natürlich gibt es eine Nord-Süd-Gasverbindung. Die gehört aber ettlichen anderen Betreibern.

Man schafft also es nicht die Stromtrassen im eigenen Versorgungsgebiet zu ertüchtigen, will aber ein Erdgasnetz, dass diversen Eigentümern braucht aufwendig und teuer umrüsten (ich glaube das meintest Du mit "nur umgewidmet"). Und das bis 2030.

 

Also fassen wir zusammen:

Ein bestehendes, eigenes Stromnetz bis 2030 auszubauen geht nicht. Ein nicht wasserstofffähiges Erdgasnetz, was nach dazu diversen Besitzern gehört, bis 2030 von der Nordsee bis nach Bayern wasserstofffähig zu bekommen, soll gehen? Ich habe meine Zweifel.

Eine Frage hätte ich aber noch: Welcher Wasserstoff soll das sein, der ab 2030 nah Bayern befördert wird?

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Holgerli
vor 5 Minuten von reko:

Z.B. aus Afrika - die Pipeline ist ab 2030 betriebsbereit.

 Öhm, nein. Sie soll ab 2030 bereit sein, wenn sie denn überhaupt gebaut wird.

Akueller Stand: Die Zusage der poltischen Unterstützung bei der Entwicklung der Pipeline ("Energy ministries of Italy, Austria and Germany signed a joint letter of political support for developing this 3,300-kilometre-long dedicated hydrogen-ready pipeline corridor")

Wohlgemerkt: Es wird das Wort "developing" und nicht das Wort "construction" benutzt. Ein Schelm der dabei böses denkt.

 

Eine Frage hätte ich aber weiterhin: Welcher Wasserstoff soll das sein, der ab 2030 - jetzt aus Afrika - nach Bayern befördert wird?

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lowcut
Am 23.5.2023 um 20:19 von reko:

TenneT möchte deshalb eine Nord-Süd-Wasserstoffverbindung. Es gibt Nord-Süd-Erdgasverbindungen. Die müssen nur umgewidmet werden. Bayern isoliert aus Gasversorgungssicht setzt auf eine Wasserstoffversorgung aus dem Süden über Österreich und Frankreich. Der Norden wird über Niederlande und Dänemark versorgt. Auch beim Wasserstoff hinkt Deutschland hinterher.

Ohne einige Umbauarbeiten ist ein einfaches Umwidmen nicht immer möglich.

 

https://www.merkur.de/wirtschaft/studie-erdgasleitungen-fuer-wasserstoff-transport-geeignet-zr-92177013.html

 

Ich habe die Studie zwar nicht gelesen, kann mich aber erinnern, das seit Jahren immer wieder gesagt wird, das nicht alle Gasleitungen in Europa (aus Materialgründen) für Wasserstoff geeignet sind. 

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reko
· bearbeitet von reko

2023/05/26 Grüner Wasserstoff: Namibias Mammutprojekt wird konkret

 

2023/05/23 Cheaper method to capture carbon dioxide could shake up industry

2023/05/23 BASF’s gas treatment technology to be used by Linde and Heidelberg Materials’ large-scale CO2-capture planp .. world’s first industrial-scale carbon capture and utilization (CCU) facility .. 70,000 tons per year of CO₂

 

vor 7 Stunden von joker11:

Kommt darauf an wie ernsthaft man CO2 vermeiden will/wird.

Carbon Capture ist eine Option. Das funktioniert in grossen Einheiten vermutlich besser als dezentral - dafür braucht man blauen Wasserstoff. Sonne und Wind sind eine Option - dafür braucht man grünen Wasserstoff. Kernenergie ist eine Option - dafür braucht man roten Wasserstoff.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor einer Stunde von reko:

Carbon Capture ist eine Option. Das funktioniert in grossen Einheiten vermutlich besser als dezentral - dafür braucht man blauen Wasserstoff.

Blauen Wasserstoff wird es im großen Stil nicht geben, weil es preiswerter ist Gas direkt zu verwenden

 

vor einer Stunde von reko:

Sonne und Wind sind eine Option - dafür braucht man grünen Wasserstoff.

Grünen Wasserstoff wird es im großen Stil nicht geben, weil bevor genügend grüner Strom für genügend grünen Wassertoff zur Verfügung steht, der Markt gemerkt hat, dass die Umsetzung vieler/der meisten Anwendungen mit grünem Strom preisewerter als mit grünem Wasserstoff möglich ist.

 

vor einer Stunde von reko:

Kernenergie ist eine Option - dafür braucht man roten Wasserstoff.

Roten Wasserstoff wird es überhauptt geben, weil Atomkraft faktisch tot ist und niemand neue AKWs baut bzw. alte, aufwendig in Betrieb gehaltene AKWs umbauen wird nur um Wasserstoff zu produzieren.

 

Anderes Thema im Bereich Wasserstoff:

Wasserstoff im Straßenverkehr:

- PKW: Wird nicht kommen, sollte mittlerweile jedem klar sein

- LKW: Ein letztes Aufbäumen, aber Batterie-elektrisch ist die Zukunft, wie immer deutlicher wird.

- Bus: Die letze angebliche Domäne des Wasserstoffs.

 

Aber die realen Daten sprechen eine andere Sprache:

Wasserstoff.thumb.jpg.65998a6581927fb21b1caefcc2ef2c9b.jpg

 

 

Das Thema "Wasserstoff-Bus" war in Europa ein Blasen-Thema im Q4 2021 und Q1 2022. Seither fristen die Wasserstoffe-Busse in Europa ein "Flatrate" am Nullpunkt: Tot.

Diesel-Busse wurden Batterie-Elektrischen Bussen als häufigste Antriebsart im Q1 2023 abgelöst.

 

 

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joker11
· bearbeitet von joker11
vor 3 Stunden von reko:

 

Kommt darauf an wie ernsthaft man CO2 vermeiden will/wird.

Carbon Capture ist eine Option. Das funktioniert in grossen Einheiten vermutlich besser als dezentral - dafür braucht man blauen Wasserstoff. Sonne und Wind sind eine Option - dafür braucht man grünen Wasserstoff. Kernenergie ist eine Option - dafür braucht man roten Wasserstoff.

Follow the money...die Infos/Einschätzungen kommen natürlich von der Fossil-Lobby, sind aber dennoch nicht von der Hand zu weisen...eben ein Puzzleteil. Niemand will Co2 vermeiden, primär geht es um neue Märkte und die Verringerung/Änderung von Abhängigkeiten (->Geopolitik), ist aber ein anderes Thema.

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No.Skill

Gebaut werden die Fahrzeuge von Faun. 2018 konnte die Firma das erste rein Brennstoffzellen-gefertigte Fahrzeug präsentieren, „Bei der Vorstellung sind wir damals belächelt worden“, so Burkard Oppmann, Mitglied der Faun-Geschäftsführung. Mittlerweile gehöre das Unternehmen aber zu den Vorreitern in Sachen klimaneutrale Logistik.

 

https://inherne.net/muellabfuhr-setzt-auf-wasserstoff/

 

Hatte ich neulich im Radio gehört, habt ihr das schon mal diskutiert?

 

Beim Googlen bin ich jetzt auf einige gestoßen die ihre Müllabfuhr mit Wasserstoff Brennstoffzelle betreiben.

 

Grüße No.Skill 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 10 Stunden von joker11:

Follow the money...die Infos/Einschätzungen kommen natürlich von der Fossil-Lobby, sind aber dennoch nicht von der Hand zu weisen...eben ein Puzzleteil. Niemand will Co2 vermeiden, primär geht es um neue Märkte und die Verringerung/Änderung von Abhängigkeiten (->Geopolitik), ist aber ein anderes Thema.

Das große Geld fließt in USA mit dem Inflation Reduction Act. Grüner und blauer Wasserstoff ist dort nach Förderung wirtschaftlich. Die großen industriellen Gasverbraucher bauen gerade Carbon Capture Anlagen. CF investiert in grünes und blaues Ammoniak.

Saudi Arabien baut gerade an einer der größten Wasserstoffproduktionsanlagen (Neom) und ACWA investiert in ganz Nordafrika. Es gibt viel billige Energie, die man aber nur mit Wasserstoffderivaten monetarisieren kann.

2023/05/22 Saudi Arabia’s Public Investment Fund, ACWA Power invest $3.25 billion in three new solar projects

Die Saudis wollen so lange wie möglich Öl verkaufen um den Gewinn in Wasserstoff zu investieren. Sie wissen, dass das Ölgeschäft ein Ablaufdatum hat.

 

Wir werden niemals energieautark sein. Geopolitische Abhängigkeit kann man nicht vermeiden, man kann nur diversifizieren. Wenn man auf fossile Energie verzichten will braucht man Wasserstoffderivate. Die Kosten für CO2 freien Wasserstoff hängen weit überwiegend davon ab wie billig man Strom produzieren kann. Der deutsche Strom ist um ein Vielfaches teurer als in anderen Regionen. Deshalb wird importierter Wasserstoff und Derivate mit deutschen Strom konkurrieren können. Abzuregelnder Strom kann kostenlos genutzt werden.

2023/03/22 Can Green Hydrogen Be Cost Competitive?

 

Für 6,7 ct/kWh Heizwert kann grünes Ammoniak in Chile produziert werden, das billig und einfach gelagert und global transportiert werden kann. 

fraunhofer.de/de/presse-infothek/Presse-Medien/2022/gruenes-ammoniak-fuer-klimaschutz-ptx-atlas

image.thumb.png.69eaf6ae7f09346eb468d6c5118ec582.png

 

Dass man sagt, ist uns alles zu teuer, Klimawandel ist doch weniger schlimm, wir machen mit Öl und Gas weiter wie bisher ist ein mögliches Szenario. 

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