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Onkel Baldrian

Wasserstoff

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Dandy
vor 48 Minuten von reko:

Speziell für Solid Oxyd Electrolyzer, Brennstoffzellen und Akkus ist Zirkonium und einige weniger seltene Erden (Yttrium, Cer ..) als Keramikmembran (Sauerstoff-Ionen leitend) wichtig. Ich kann mir vorstellen, dass die heutigen Autokatalysatorhersteller (NGK, Bosch?) in dieses Segment expandieren. Eine Lambdassonde ist nicht anderes als eine SO-Brennstoffzelle.

Brauchen die nicht auch Nickel?

vor 48 Minuten von reko:

PEM Electrolyzer/Brennstoffzellen brauchen bisher Platingruppenelemente als Katalysator. Allerdings versucht man die Menge immer weiter zu reduzieren und von den Abgaskatalysatoren wird weniger gebraucht.

Absolut. Auch bei den Kats versucht man schon ewig davon wegzukommen. Nicht wirklich erfolgreich. Aktuell ist die Nachfrage nach Palladium wieder hoch, weil Benziner (damit auch die meisten Hybride) es für Kats benötigen. Platin kommt bei Dieselkats zum Einsatz.

 

Wenn Palladium genauso gut wie Platin verwendet werden kann, dann nimmt man das, weil es in der Regel billiger ist als Platin. Norilsk Nickel macht einen signifikanten Teil seiner Gewinne mit Palladium und eben Nickel. Beides scheint mir für die Energiewende benötigt zu werden. Palladium für Membranen von Brennstoffzellen und Electrolyzer, Nickel für Batterien und evtl. auch Electrolyzer. Norilsk Nickel ist einer der größten (und kostenführenden) Nickelproduzenten der Welt und bei Palladium marktbeherrschend (40% des Weltmarkts, wenn ich mich recht entsinne).

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reko
· bearbeitet von reko
vor 59 Minuten von Dandy:

Brauchen die nicht auch Nickel?

Bei einigen Power2X Prozessen ist Nickel Teil des Katalysators. Auch bei AEM Electrolyzern. Raney-Nickel? Der Anteil an Weltverbrauch ist aber relativ gering. Nickel hängt an Edelstahl und etwas Akkuphantasie. Bei Akkus ist der Anteil um Größenordnungen höher.

 

Zu Platin habe ich im Platinthread bereits geschrieben. Es gibt inzwischen mit Nanotechnologie erfolgversprechende Ansätze Platin zu reduzieren. Z.Z. ist die Nanotechnologie aber noch genauso teuer wie das Edelmetall. Das ist aber Prozess und nicht Rohstoff bedingt, könnte sich also ev. auch schnell ändern.

 

Anion- und Solidoxyd Electrolyzer/Brennstoffzellen benötigen schon immer kein Edelmetall.

2020/08/13 nickeloxid-katalysatoren-sorgen-fur-grunen-wasserstoff

"Getestet in einer Brennstoffzelle zeigte sich, dass sich die katalytische Wirkung des Zinn-Stickstoff-Kohlenstoff-Katalysators der des teuren Platins annähert und die herkömmlicher platinfreier Katalysatoren sogar übertrifft."

Highly cost-effective platinum-free anion exchange membrane electrolysis for large scale energy storage and hydrogen production, 2020

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Halicho

Ist einer von euch in Norilsk Nickel investiert? Ich habe immer den Einstieg verpasst.

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reko
· bearbeitet von reko

Mir ist Norilsk für das politische Risiko und ev vergrabene Altlasten (Permafrost?) nicht ausreichend attraktiv bewertet. @Dandy hat bereits gesagt, das er sie im Bestand hat.

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BenGunn
Am 21.3.2021 um 16:19 von Dandy:

 

Wenn Palladium genauso gut wie Platin verwendet werden kann, dann nimmt man das, weil es in der Regel billiger ist als Platin.

:news:https://www.finanzen.net/rohstoffe/palladiumpreis  ...  https://www.finanzen.net/rohstoffe/platinpreis

@reko: Überbewertet? Im Vergleich zu deren Gewinnen/Ausschüttungen scheinen mir die von dir genannten Risiken eingepreist zu sein. Ich halte sie seit Jahren und bei Kursschwankungen darf man bei unter 20 in Versuchung geraten.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Stunden von BenGunn:

:news:https://www.finanzen.net/rohstoffe/palladiumpreis  ...  https://www.finanzen.net/rohstoffe/platinpreis

@reko: Überbewertet? Im Vergleich zu deren Gewinnen/Ausschüttungen scheinen mir die von dir genannten Risiken eingepreist zu sein. Ich halte sie seit Jahren und bei Kursschwankungen darf man bei unter 20 in Versuchung geraten.

unter 20??

Falls du Norilsk (Nornickel) meinst, kann ich dazu nichts sagen. Ich beobachte Norilsk nicht ausreichend gut. Liegt vielleicht an meinen Vorurteilen.

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reko
· bearbeitet von reko

2021/03/01 International group launches $1.8/kg hydrogen initiative

 

Wasserstoff soll in Spanien von DH2 Energy produziert, von Enagás und Teréga per Pipeline nach Frankreich transportiert und dort von GazelEnergie verstromt werden.

2021/04/02 Lacq Hydrogen project takes a step forward

"Spain is strongly positioned to become a producer and exporter of renewable hydrogen."

 

Sinopec will bis 2025 1000 Wasserstofftankstellen bauen

2021/04/02 The Hydrogen Stream: Projects move forward in China, Japan, Australia and across several European countries

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Holgerli
vor 27 Minuten von reko:

Wasserstoff soll in Spanien von DH2 Energy produziert, von Enagás und Teréga per Pipeline nach Frankreich transportiert und dort von GazelEnergie verstromt werden.

2021/04/02 Lacq Hydrogen project takes a step forward

"Spain is strongly positioned to become a producer and exporter of renewable hydrogen."

Und da ist er wieder der Wasserstoff-Traum in ferner, ferner Zukunft: The aim is to deploy 6,800 km of pipelines by 2030 to connect the ‘hydrogen valleys’ and 22,900 km of hydrogen networks across Europe by 2040,

Was ich dabei nicht verstehe @reko Warum sollen hier eigentlich bis zu 23.000km Pipelines gebaut werden, wenn Du hier immer erzählst, dass man die vorhandene Infrastruktur so gut nutzen kann?

 

vor 29 Minuten von reko:

Nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Unter dem Titel "The Hydrogen Stream: Projects move forward in China, Japan, Australia and across several European countries" sind verschiedene Langzeit-Wasserstoffträumereien mit Zielmarken bis 2050 zusammengefasst und eben nicht nur um die Hoffnung von Sinopec bis 2025 1.000 Wasserstofftankstellen zu bauen. Also auch hier wieder der Wasserstoff-Traum mit einem fernen, fernen Horizont.

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Cai Shen
vor 5 Minuten von Holgerli:

Und da ist er wieder der Wasserstoff-Traum in ferner, ferner Zukunft: The aim is to deploy 6,800 km of pipelines by 2030 to connect the ‘hydrogen valleys’ and 22,900 km of hydrogen networks across Europe by 2040

Ungefähr der gleiche Zeitraum, in dem anderswo BEV Verkäufe auf die Kommastelle genau prognostiziert werden.

Solche Aussagen sind natürlich solange legitim, wie Leute mit Ahnung die eigene Meinung bestätigen.

Dass Wasserstoff und BEV gleichzeitig einen Beitrag zur grünen Mobilität liefern können, ist selbstverständlich ausgeschlossen. :rolleyes:

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reko
vor 8 Stunden von Cai Shen:

Dass Wasserstoff und BEV gleichzeitig einen Beitrag zur grünen Mobilität liefern können, ist selbstverständlich ausgeschlossen. :rolleyes:

Will man mehr als 50% Solar und Windstrom, dann geht das nur mit Wasserstoff. Die Nutzung von Wasserstoff wird faktisch erzwungen. Li-Ion Batteriespeicher ist im benötigten Umfang undenkbar. Es ist billiger den Strom in Spanien herzustellen als in Frankreich. Es ist billiger den Strom als Wasserstoff zu speichern. Es ist billiger Wasserstoff als Strom zu transportieren. Der Kostenunterschied ist so massiv, dass er auch mit bester Lobbyarbeit nicht kleingeredet werden kann. Von den vorgesehenen 22900 km Wasserstoffpipeline können 75% vorhandene Erdgaspipelines umgewidmet werden.

Lacq wurde nicht zufällig ausgewählt. In Lacq befindet sich ein ehemaliges Erdgasfeld. Das kann man ev als Wasserstoffspeicher nutzen und ein Gaskraftwerk gibt es ev auch schon.

 

Der Wasserstofflieferant beim Lacq Deal, DH2 Eenergy, hat 2 konkrete Projekte:

Hysencia: Produktionstart 2023Q1 initial 1 680 Tonnen H2 pro Jahr, Erweiterung ab 2025-2026

HYDeal: ab 2022 zusammen mit 30 anderen Firmen, Ziel 95GW Electrolyzer / jährlich 3,6 Millionen Tonnen H2 in 2030.

 

Der Wasserstoffabnehmer beim Lacq Deal, GazelEnergie, ein integrierter Gas/Strom-anbieter:

GazelEnergie startet Reindustrialisierungsprojekte für seine Standorte

Zitat

GazelEnergie arbeitet derzeit über dieses neue Team an 9 Reindustrialisierungsprojekten für seine Standorte :

 

• 1 Projekt mit 4 von 6 Windparks, die GazelEnergie besitzt:

- Repowering von Windkraftanlagen; im Jahr 2023 implementiert

 

• 3 Projekte auf dem Gelände der Centrale Émile Huchet (57):

- CSR-Kesselprojekt in Zusammenarbeit mit Veolia; Produktion bis 2024

- Wasserstoffproduktionsprojekt in mehreren Phasen; Produktion bis 2023

- Batteriespeicherprojekt für Netzwerkdienste mit Tokai (CDC, Renault, Demeter und The Mobility House);
Ende 2021 gegründet

 

• 3 Projekte auf dem Gelände der Centrale de Provence (13):

- Projekt zur Herstellung von grünem Methanol und Wasserstoff in Zusammenarbeit mit Hy2gen und ECO'R; Produktion bis 2024

- Projekt zum Bau und zur Lieferung eines Heizungsnetzes für Aix-en-Provence in Zusammenarbeit mit Engie;
Produktion bis 2023

- Projekt zur Errichtung eines Sägewerks in Zusammenarbeit mit SOFEB; Produktion bis 2023

 

• 2 Projekte auf dem Lacq-Gelände (64):

- CCGT-Projekt für grünen Wasserstoff in Zusammenarbeit mit Soldavent und Teréga, Produktion bis 2026

- CSR-Kesselprojekt, Produktion bis 2024

Wer diese Entwicklung nicht sehen kann muß blind sein.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 27 Minuten von reko:

Will man mehr als 50% Solar und Windstrom, dann geht das nur mit Wasserstoff. Die Nutzung von Wasserstoff wird faktisch erzwungen

Für diese Aussage hätte ich mal gerne eine Quelle.

Das ist genauso wie die Aussage, aus den 90ern, dass mehr als 3 bis 4% EEs nicht gehen und deswegen Atomkraft von nöten ist.

 

vor 27 Minuten von reko:

Li-Ion Batteriespeicher ist im benötigten Umfang undenkbar.

Warum ist das undenkbar?

 

vor 27 Minuten von reko:

Es ist billiger den Strom als Wasserstoff zu speichern.

Für diese Aussage hätte ich mal gerne eine Quelle.

 

vor 27 Minuten von reko:

Es ist billiger Wasserstoff als Strom zu transportieren

Nein, es ist billiger Strom als Strom zu transportieren. Dann hat man nämlich Null Wandlungsverluste Strom (Erzeugung) -> Wasserstoff (Lagerung) -> Strom (Transport) -> Wasserstoff (Lagerung) -> Strom (Verbrauch).

Das ist heute deutlich teuer als Akkuspeicher, dass wird zukünftig deutlich teuer sein, da Akkuspeicher massiv preisgünstiger werden.

 

vor 27 Minuten von reko:

Hysencia: Produktionstart 2023Q1 initial 1 680 Tonnen H2 pro Jahr, Erweiterung ab 2025-2026

1680t H2 pro Jahr. Damit lassen sich 0,01% des benötigten Stroms in der EU erzeugen oder wieviel?

 

 

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Bonny
· bearbeitet von Bonny
vor 3 Stunden von reko:

Es ist billiger Wasserstoff als Strom zu transportieren

Das ist offensichtlich bei einer 80x höheren Verlustrate von Strom vs H2

 

vor 3 Stunden von reko:

Es ist billiger den Strom als Wasserstoff zu speichern

Bei der Vergleichsrechnung, würde mich interessieren, welche Lebensdauer bei den Stromspeichern angenommen werden bei welcher Verlustrate.(Selbstentladung und Kapazitätsverluste)

Gibt es da Quellen?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 28 Minuten von Bonny:

Bei der Vergleichsrechnung, würde mich interessieren, welche Lebensdauer bei den Stromspeichern angenommen werden bei welcher Verlustrate.(Selbstentladung und Kapazitätsverluste)

Gibt es da Quellen?

Dazu habe ich in diesen und im Akkuthread bereits mehrfach Quellen angegeben. Je nach Szenario kommt man auf einen Faktor um 1000.

Es ist ganz einfach:

Die Akkuindustrie arbeitet an 100$/kWh. Die Electrolyzer sind bei 800$/kW (in China ab 200$/kW). Nach 8 Stunden Betriebszeit hat ein Electrolyzer einen Akku eingeholt. Die vorhandenen Erdgasspeicher können für Wasserstoff weiterverwendet werden.

Ein Akku ist derzeit nur für kurze Speicherdauer bis eine Stunde sinnvoll. Als saisonaler Speicher kommt ein Akku schon wegen der Selbstentladung nicht in Frage.

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dreizehn
6 minutes ago, Bonny said:

Gibt es da Quellen?

Nein, wie bei @reko üblich, sind seine wilden Thesen faktisch nicht nachprüfbar. Nachfragen nach konkreten Daten werden stets ignoriert.

 

Den wissenschaftlichen Anspruch eines Hobby-Ingenieurs im Internet würde ich daher mal in Frage stellen.

 

Aber vielleicht ist diesesmal alles anders und er kann dafür eine Rechnung liefern, unter der Berücksichtigung von elektrochemischen Speichern usw.

 

Das darf wie immer bezweifelt werden, da 'stationäre' LiFePo-Speicher enorme Zyklenzahlen abkönnen, kaum Kapazitätsverluste aufweisen und damit eine Lebensdauer von 20 Jahren kein Problem mehr darstellt.

 

 

 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 38 Minuten von reko:

Dazu habe ich in diesen und im Akkuthread bereits mehrfach Quellen angegeben. Je nach Szenario kommt man auf einen Faktor um 1000.

Was ist ein Faktor 1.000? Redest Du von Lebensdauer oder Verlustrate? Zu was hat eine Speicher denn nun eine um den Faktor 1.000 höhere Lebensdauer und eine um den Faktor 1.000 geringere Verlustrate.

 

vor 38 Minuten von reko:

Die Akkuindustrie arbeitet an 100$/kWh. Die Electrolyzer sind bei 800$/kW (in China ab 200$/kW). Nach 8 Stunden Betriebszeit hat ein Electrolyzer einen Akku eingeholt.

Da hätte ich jetzt aber die mathematische Rechnung, dass ein Gerät was 8x teurer produziert einfach 8x länger laufen gelassen wird um dann 8x billiger zu produzieren.

Geht auch mit Bier? Statt Öttinger für 50 ct die Dose kaufe ich einfach Krombacher für 2 Euro die Dose. Und wenn ich dann 4 Dosen Kombacher getrunken habe statt 1 Dose Ottinger kostet eine Dose Krombacher auch nur noch 50ct!?

Die Betrachtung ist falsch. Die Rechnung von Reko ist noch obskurer als ursprünglich angenommen. Siehe meinen Kommentar zu magicw..

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magicw
vor 7 Minuten von Holgerli:

8x teurer produziert

wieso? Sind doch Investkosten.

 

1kWh-Akku  liefert eine Stunde lang 1kW Leistung.   Wenn du also einen Arbeitstag lang 1kW el. Leistung brauchst  kaufst du dir 8kWh  Akku  oder eben einen 8x teureren Elektrolyzer der 1 kW el. Leistung liefert. 

Ab der 9. Betriebsstunde ist der Elektrolyzer günstiger, da du mehr in Akkus investieren müsstest als in den Elektrolyzer. 

 

 

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dreizehn
24 minutes ago, reko said:

Die Akkuindustrie arbeitet an 100$/kWh. Die Electrolyzer sind bei 800$/kW (in China ab 200$/kW).

Kommt der Wasserstoff dann aus der Steckdose, oder wie muss man sich das vorstellen?

 

Man kann den Brennstoff natürlich verheizen oder in Strom umwandeln.

Es wird für die Umwandlung in Strom wieder eine Brennstoffzelle benötigt, wo liegen wir da heute in etwa preislich $/kW?

Welchen Wirkungsgrad haben heutige in Serie produzierte Brennstoffzellen? 60%?

 

Warum gibt es denn heute kaum Wasserstoff-Tankstellen in der Republik hierzulande? Und warum sollen zig tausende Kilometer Piplines gebaut werden?

 

Laut deiner Fantasie haben wir doch bereits das ganze Gas-Netz. Und so einen einfachen Hochdrucktank zu bauen, dürfte doch nicht so schwer sein?

Ist es vielleicht doch nicht so einfach? Kann es sein, dass die Probleme heute noch die gleichen sind, wie schon von über 100 Jahren und die Lösungen doch nicht ganz so trivial sind?

 

Ich bin selbst davon überzeugt, dass im Nutzfahrzeug-Bereich das Thema Wassserstoff in ein paar Jahren eine Rolle spielen wird. Und trotzdem verkenne ich die Probleme im Wasserstoffbereich nicht.

 

@magicw Du berücksichtigst nicht die Wirkungsgrade, der Umwandlung von el. Strom -> Wasserstoff -> el Strom.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 41 Minuten von magicw:

wieso? Sind doch Investkosten.

 

1kWh-Akku  liefert eine Stunde lang 1kW Leistung.   Wenn du also einen Arbeitstag lang 1kW el. Leistung brauchst  kaufst du dir 8kWh  Akku  oder eben einen 8x teureren Elektrolyzer der 1 kW el. Leistung liefert. 

Ab der 9. Betriebsstunde ist der Elektrolyzer günstiger, da du mehr in Akkus investieren müsstest als in den Elektrolyzer

 

Also: Ich habe einen Akku der kann 1 kWh Strom speichern und wieder direkt abgeben. Und ich habe einen Elektrolyzer der mit einer Leistung von 1KW Strom in Wasserstoff umwandeln kann.

1. Frage: Wieviel Wasserstoff erzeugt der 1-kW-Elektrolyzer aus einem (1) kWh Strom?

2. Frage: Wieviel Strom kann eine Brennstoffzelle (doppelte Investition!) aus dem Wasserstoff der vorher aus dem 1kWh Strom erzeugt wurde zurückgewinnen? 0,1 kWh? 0,2 kWh?

3. Frage: Wo wird der Wasserstoff den gespeichert (noch eine Investition)? Beim Speicher ist der Speicher der Speicher. Ich weiss, ein komischer Satz, ich wollte es nur nochmal klar darstellen.

4. Frage: Wieviel Strom hat der Elektrolyzer nach 8 Stunden verbraucht? Wie verrechnet man den Mehrverbrauch an Strom im Vgl. zum Speicher?

5. Frage: Wie hoch sind die Wartungskosten Elektrolyzer vs. Speicher? Ein moderner LiIon-Speicher braucht recht wenig Wartung.

 

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dreizehn
· bearbeitet von dreizehn
31 minutes ago, magicw said:

1kWh-Akku  liefert eine Stunde lang 1kW Leistung.   Wenn du also einen Arbeitstag lang 1kW el. Leistung brauchst  kaufst du dir 8kWh  Akku  oder eben einen 8x teureren Elektrolyzer der 1 kW el. Leistung liefert. 

Ab der 9. Betriebsstunde ist der Elektrolyzer günstiger, da du mehr in Akkus investieren müsstest als in den Elektrolyzer. 

Um bei diesem Beispiel zu bleiben:

Die HTW Berlin hat dazu stationäre Speicher getestet, hinsichtlich Batteriewirkungsgrad.

Quote

Die Systeme von RCT Power können mit Reaktionszeiten unter 0,4 Sekunden punkten. Erwähnenswert ist zudem ein System von VARTA, das nicht nur mit einem sehr hohen Batteriewirkungsgrad von 98,0 Prozent, sondern auch mit einem Standby-Verbrauch von lediglich 2 Watt überzeugt.

Quelle: htw-berlin.de - Stromspeicher-Inspektion 2020: Neue Speichereffizienz-Rekorde aufgestellt

 

Sprich bei 8kWh el. Energie die in einen stationären Speicher eingebracht werden, erhalten wir 8kWh * 0.98 = 7,84kWh elektrische Energie bei der Entnahme.

 

Bei der Speicherung in H2 sähe das Ganze so aus:

Elektrolyseur (eta = 90%) -> Wasserstoff -> Brennstoffzelle (eta = 60%) -> elektrische Energie

8kWh * 0,9 * 0,6 = 4,32kWh elektrische Energie bei der Entnahme.

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Holgerli

Hinzu kommt, die Reaktionszeit die in dem Zitat ja schon angesprochen wurde: Bei Akku-Speicher ist der Strom quasi sofort da. Wenn man den Strom aus einem Wasserstoffspeicher braucht, muss dieser erst umgewandelt werden. Heisst also: Wenn man den Wasserstoffstrom schnell haben will, muss der Strom auch erst in einem Akku zwischengespeichert werden.

Deswegen haben ja auch Brennstoffzellen-Autos auch immer einen Akku mit an Board, weil nur allein mit der Brennstoffzelle ein Fahren mit verschieden Lasten (z.B. zügiges Beschleunigen) garnicht möglich wäre.

Deswegen rollen stationäre Akkuspeicher als "Reservekraftwerk" ja gerade in Australien und Kalifornien von hinten auf: Deutlich schneller, deutlich flexibler und deutlich preiswerter als ein Gas- oder Kohlekraftwerk.

 

Also die Zusammenfassung:

1.) Die Wasserstofferzeugung aus Strom ist inffizent

2.) Die Wasserstofferzeugung aus Strom ist deutlich teurer

3.) Die Stromerzeugung aus Wasserstoff ist deutlich unflexibler.

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reko
· bearbeitet von reko

Es gibt reversible Electrolyzer/Brennstoffzellen. Die haben etwas weniger Leistung, sind auf kW bezogen etwas teuerer. IdR will man den Wasserstoff aber lange Zeit speichern und weite Strecken transportieren. Die reversiblen Zellen bringen da keinen Vorteil. Es gibt viele Anwendungen in der Industrie bei denen Wasserstoff und nicht Strom gebraucht wird. Wasserstoff ist bisher oft zu wertvoll zum verstromen. Das ändert sich, wenn Erdgas nicht mehr konkurrenzfähig ist. Wenn man Wasserstoff im großen Maßstab verstromt, dann nimmt man die sowieso vorhandenen und relativ billigen GuD Kraftwerke.

Trotzdem rechnet es sich für GazelEnergie offensichtlich grünen Wasserstoff in Spanien einzukaufen und zum Regeln des französischen Stromnetzes zu verwenden.

Deshalb gibt es auch eine europäische und viele andere Wasserstoffinitiativen. Es gibt da überhaupt keinen Zweifel, unter einer Stunde Speicherdauer Batterie, über einen Tag Speicherdauer Wasserstoff oder Derivate. Ähnliches gilt für die Transportentfernung.

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dreizehn
 11 minutes ago, reko said:

Es gibt reversible Electrolyzer/Brennstoffzellen. Die haben etwas weniger Leistung, sind auf kW bezogen etwas teuerer.

Es ist schön, was es alles gibt.

 

Der Wirkungsgrad von reversiblen BZ ist nochmal schlechter, als der von normalen PEM-Brennstoffzellen.

Quote

Aufgrund der erheblichen Spannungsunterschiede (etwa ein Volt) zwischen Laden und Entladen ist der Wirkungsgrad entsprechend klein: Typische Wirkungsgrade von reversiblen PEM-Brennstoffzellen liegen bei 40 bis 50 %.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Reversible_Brennstoffzelle

 

Scheinbar gehört es zu deinem Stil, dass du jeglich Nachfragen zu deinen Behauptungen ignorierst.

Möchstest du gar keine Stellung dazu beziehen?

Du wirfst eine Behauptung in den Raum und bleibst den Beweis schuldig?

 

Wenn man den Gegenbeweis liefert, dass es aktuell nur in den seltensten Fällen Sinn macht Wasserstoff herzustellen und den anschließend wieder in elektrische Energie zu wandeln, geht es dir plötzlich nur noch ums Heizen mit Wasserstoff.

Hat etwas von Whataboutism.

 

Ich bin selbst in ein Unternehmen investiert, dass Hochdruckbehälter für H2, CNG, usw. und sonstige Transportmöglichkeiten herstellt. Troztdem muss man das Ganze realistisch sehen und schauen wo wir heute stehen und wo die Technik dazu steht.

Am Thema Brennstoffzelle/Elektrolyseur arbeiten schließlich seit Jahren MTU, Elring, Siemens, Daimler, Freudenberg und ein paar andere namenhafte Unternehmen.

Wenn es keine Probleme gäbe und man preislich attraktiv wäre, hätte es da schon längst den großen Durchbruch gegeben.

 

42 minutes ago, reko said:

Es gibt da überhaupt keinen Zweifel, unter einer Stunde Speicherdauer Batterie, über einen Tag Speicherdauer Wasserstoff oder Derivate. Ähnliches gilt für die Transportentfernung.

Und da kommt die nächste Behauptung deren Beweis du schuldig bleibst, weil es schlicht Schwachsinn ist.

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magicw
· bearbeitet von magicw
vor 2 Stunden von dreizehn:

Sprich bei 8kWh el. Energie die in einen stationären Speicher eingebracht werden, erhalten wir 8kWh * 0.98 = 7,84kWh elektrische Energie bei der Entnahme.

 

Bei der Speicherung in H2 sähe das Ganze so aus:

Elektrolyseur (eta = 90%) -> Wasserstoff -> Brennstoffzelle (eta = 60%) -> elektrische Energie

8kWh * 0,9 * 0,6 = 4,32kWh elektrische Energie bei der Entnahme.

I.d.R. redet man bei Maschinen/Geräten aber von "abgebender" Leistung - unabhängig was vorne an "mehr" reingesteckt werden muss. Wenn da aber die Brennstoffzelle noch als Zusatzkomponente extra dazukommt und nicht Teil des Elektrolysers ist, dann passt das ganze tatsächlich nicht zusammen. 

 

Mir gings auch eher um die Unterscheidung von Produktionskosten  vs. Investkosten, nicht um die Technologie. Ich habe meine Einstellung zu H2 auch vor einiger Zeit geändert und sehe das nicht zielführend. Die benötigten Mengen werden wir - analog dem benötigten Lithium für Akkus - vermutlich nicht für eine ww- oder eu-weite Komplettumstellung des Verkehrs erzeugen können.

 

Ich spreche dem Gas auch die Massentauglichkeit ab. Stichwort  "Tanken", "Fahrzeugreparatur/Schweißen" oder Langzeitparken am Airport. Bekannterweise schlängelt sich das H2-Molekül ja mit der Zeit durch jeden Stoff durch. Ich kann ich mir einfach nicht vorstellen, wie das jemals sauber abgesichert werden kann, um die Inzidenz thermischer Ereignisse während der Handhabung niedrig zu halten. 

 

Mobilität bedeutet aber immer riesige Wirkungsgradverluste - egal ob Vortrieb über konventionelle Kraftstoffe oder aus regenerativer Energie.  Da man die H2-Erzeugung aber ohnehin an die immens verlustbehaftete regenerative Energie (installierte Leistung vs. gemittelte abgegebene Leistung) dranhängt, ist absehbar dass das vor lauter Zubau nicht flächendeckend realisierbar ist. 

 

 

 

 

 

 

 

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