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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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Anja Terchova
vor 5 Stunden von smarttrader:

Vielleicht wird es auch jetzt das ganz grosse Erwachen geben, und 2008 war ein Vorspiel zum jetzigen Crash. Great Depression 2.0 .

Diesmal ist die Situation aber ganz anders als bei einer klassischen Rezession, denn bei einer klassischen Rezession hat man ja nur eine sehr geringe Inflationsrate oder sogar Deflation, weil die Unternehmen versuchen durch günstigen Angebote wenigstens ein bisschen Umsatz zu machen.

2008 war zwar schlecht für die Aktienmärkte und die Industrie, aber die Privathaushalte oder auch kleinere Unternehmen waren kaum betroffen. Aber das ist jetzt eben ganz anders.

 

vor 5 Stunden von smarttrader:

Ganz OT, regionale Produkt sind genau so gestiegen wie Massenprodukte. Ich glaube nicht das der Schlachter der sogar nachweist, wo das Schwein oder Rind, letzte Woche noch im Stall stand von den Ukraine Problemen betroffen ist.

 

Ich glaube auch nicht das der Bauer mit seinem "Kartoffelstand" an der Strasse vom Ukraine Krieg betroffen ist. Hat aber auch im Vergleich zum letzten Jahr aus 3 Euro für 2 kg, 5 Euro für 2 kg gemacht.

 

Handwerker vorletzte Woche für einen Tausch der Spülbeckenarmatur beauftragt. Letztes Jahr noch 61 Euro die Stunde, jetzt 74 Euro und 40 Euro Anfahrtspauschale.

Vorallem die hohen Strompreise und noch mehr die hohen Dieselpreise schlagen schon auf alle Branchen durch, und die Landwirtschaft ist auch zusätzlich durch die Futtermittel betroffen.

 

vor 5 Stunden von Chris611:

Die Ukraine/Russland zeigt das Problem auf. Die Ursache liegt für mich klar in der Energiepolitik unserer Regierung. Aber gut, das Thema brauchen wir hier nicht mehr aufmachen. ^_^

 

Beim Strom liegt es definitiv grösstenteils an der Energiepolitik, denn da gingen die Preise ja schon ab November 2021 und dann vorallem im Januar 2022 durch die Decke.

 

vor 5 Stunden von dimido:

Ich habe es schon hinter mir, habe vor 2 Wochen Post vom lokalen Energieversorger bekommen.
(alles Bruttopreise incl. allen Steuern und Abgaben)
Ich war bisher im Grundtarif mit 0,2982 € / kWh (incl. EEG Umlage) + fix 94,85 € pro Jahr.
Ab 01.08. wäre mein Grundtarif nun 0,5420 € / kWh (ohne EEG Umlage!!!) + fix 142,80 € pro Jahr.
Das sind satte +82% beim Arbeitspreis und +51% beim Grundpreis ... :blink:
Habe nun einen Laufzeitvertrag (12 Monate) bei denen abgeschlossen, sodaß ich mit +30% beim Arbeitspreis und +3% beim Grundpreis noch glimpflich davonkomme :)

Hier sind die Strompreise inzwischen wieder rückläufig, nach einem Paek bei 51,88 ct/KWh sind sie seit Juni wieder bei 42,05 ct/KWh und ab Juli durch den Entfall der EEG-Umlage dann bei 37,62 ct/KWh.

 

 

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EtfAnleger2022
· bearbeitet von EtfAnleger2022
vor 2 Stunden von Chris611:

Klar, 50 % mehr wären bei mir ebenfalls nur um die 20 Euro aber darum geht es mir gar nicht.

Ich frage mich eher wie weit ist es gekommen, dass man sich über 50 % Preiserhöhung (und wir sprechen ja nur von einem Jahr) noch fast bedankt und sich freut, dass es nicht noch mehr geworden ist.

Tja. Wie bestellt so geliefert würde ich sagen. Ist das Ergebnis von vielen vielen Jahren verkorkster Politik. Ist natürlich nicht repräsentativ. Aber in meinem Bekanntenkreis tendieren die meisten schon zu sagen wir mal populistischen Parteien. Ich denke es werden noch mehr Menschen werden. 

Die Ironie ist das die Politik durch Ihre Maßnahmen dieses Problem reduzieren will, mein Eindruck ist aber das Sie es nur verstärken.

vor 2 Stunden von dimido:

Möchte man meinen ....
Aber es gibt da auch die Idee einer Musterfeststellungsklage gemäß derer alle gleich behandelt werden sollen.

-> klick
Wenn also der Grundversorger Neu-Kunden gemäß Gesetz auffangen muss, da deren "günstige" Versorger in die Pleite gingen, und der Grundversorger dadurch ungeplant kurzfristig sehr teuer Strom zusätzlich zukaufen muss, soll er die Neu-Kunden künftig nicht mehr schlechter stellen dürfen als die Bestandskunden.
Was nichts anderes bedeutet, als daß diese Mehrkosten "solidarisch" durch alle Kunden, also auch durch die Bestandskunden aufgewendet werden müssten.

Wäre doch nur fair, wenn der Grundversorger es auf alle verteilt, er muss halt weiterhin Gewinn machen und überleben. Wenn das für all seine Kunden steigende Preise bedeutet ist das ärgerlich aber erstmal ein normaler Vorgang. Aber es gibt halt nicht nur Grundversorger. Warum sollte auf die nicht Grundversorger etwas umgelegt werden, abgesehen von gestiegenen Einkaufspreisen?

Wenn der Staat das will, dann soll er alle Versorger verstaatlichen oder in eine gemeinsame Einkaufsgemeinschaft zwingen. Und ich glaube beides wird nicht passieren.

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dimido
vor 21 Minuten von EtfAnleger2022:

Wäre doch nur fair, wenn der Grundversorger es auf alle verteilt.

Nein, wäre es nicht.

Der Kunde hatte vorher die finanziellen Vorteile des liberalisierten Strommarktes ausgiebig genossen.
Jetzt, wo die Rechnung seines Strom-Discounters nicht mehr aufgeht nimmt er die Voll-Kasko in Anspruch die ihm das Gesetz gewährt damit bei ihm nicht die Lichter ausgehen.
Es sei ihm gegönnt, daß er unterbrechungsfrei Strom hat.
Aber warum soll die Allgemeinheit der Grundversorger-Kunden seine Voll-Kasko anteilig bezahlen?

Er hat Anspruch auf Strom. Meiner Meinung aber nur auf Strom zu dem Preis den der Grundversorger aktuell zahlen muss um den zusätzlichen Bedarf kurzfristig zuzukaufen.

 

vor 25 Minuten von EtfAnleger2022:

Aber in meinem Bekanntenkreis tendieren die meisten schon zu sagen wir mal populistischen Parteien.

Weil sie nach reiflicher Überlegung zum Schluss gekommen sind, daß diese Parteien die besseren Konzepte haben die in der Praxis bezahlbar, nachhaltig und realisierbar sind?

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smarttrader
vor 37 Minuten von Anja Terchova:

Diesmal ist die Situation aber ganz anders als bei einer klassischen Rezession, denn bei einer klassischen Rezession hat man ja nur eine sehr geringe Inflationsrate oder sogar Deflation, weil die Unternehmen versuchen durch günstigen Angebote wenigstens ein bisschen Umsatz zu machen.

2008 war zwar schlecht für die Aktienmärkte und die Industrie, aber die Privathaushalte oder auch kleinere Unternehmen waren kaum betroffen. Aber das ist jetzt eben ganz anders.

 

Vorallem die hohen Strompreise und noch mehr die hohen Dieselpreise schlagen schon auf alle Branchen durch, und die Landwirtschaft ist auch zusätzlich durch die Futtermittel betroffen.

 

Beim Strom liegt es definitiv grösstenteils an der Energiepolitik, denn da gingen die Preise ja schon ab November 2021 und dann vorallem im Januar 2022 durch die Decke.

 

Hier sind die Strompreise inzwischen wieder rückläufig, nach einem Paek bei 51,88 ct/KWh sind sie seit Juni wieder bei 42,05 ct/KWh und ab Juli durch den Entfall der EEG-Umlage dann bei 37,62 ct/KWh.

 

 

Was isst du denn für Kartoffeln, wenn die vom Diesel und Strompreis abhängig sind? Ich sehe da wenig Grund für die Preissteigerung.

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Gast230219
vor 6 Minuten von smarttrader:

Was isst du denn für Kartoffeln, wenn die vom Diesel und Strompreis abhängig sind? Ich sehe da wenig Grund für die Preissteigerung.

Verstehe ich auch nicht. Der Bauer fährt ja mit Heizöl auf dem Acker. :P

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EtfAnleger2022
· bearbeitet von EtfAnleger2022
vor 14 Minuten von dimido:

Weil sie nach reiflicher Überlegung zum Schluss gekommen sind, daß diese Parteien die besseren Konzepte haben die in der Praxis bezahlbar, nachhaltig und realisierbar sind?

Nein. Schlichte, einfache Unzufriedenheit. 

 

vor 14 Minuten von dimido:

Der Kunde hatte vorher die finanziellen Vorteile des liberalisierten Strommarktes ausgiebig genossen.
Jetzt, wo die Rechnung seines Strom-Discounters nicht mehr aufgeht nimmt er die Voll-Kasko in Anspruch die ihm das Gesetz gewährt damit bei ihm nicht die Lichter ausgehen.
Es sei ihm gegönnt, daß er unterbrechungsfrei Strom hat.
Aber warum soll die Allgemeinheit der Grundversorger-Kunden seine Voll-Kasko anteilig bezahlen?

Er hat Anspruch auf Strom. Meiner Meinung aber nur auf Strom zu dem Preis den der Grundversorger aktuell zahlen muss um den zusätzlichen Bedarf kurzfristig zuzukaufen.

So kann man argumentieren und ich würde es auch gut finden. Ich befürchte allerdings die Realität wird anders aussehen.

vor 8 Minuten von smarttrader:

Was isst du denn für Kartoffeln, wenn die vom Diesel und Strompreis abhängig sind? Ich sehe da wenig Grund für die Preissteigerung.

Wie werden denn in Deiner Realität die Kartoffeln geerntet und transportiert?

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Nachdenklich
vor 10 Minuten von dimido:

Der Kunde hatte vorher die finanziellen Vorteile des liberalisierten Strommarktes ausgiebig genossen.
Jetzt, wo die Rechnung seines Strom-Discounters nicht mehr aufgeht nimmt er die Voll-Kasko in Anspruch die ihm das Gesetz gewährt damit bei ihm nicht die Lichter ausgehen.

+1!

 

Aber die von Träumern besetzten Verbraucherzentralen waren die ersten, die gegen die Preisdifferenzierung gemosert haben.

Damit haben sie in meinen Augen den Rest an Glaubwürdigkeit verloren.  Erst zum Wechsel zu den Billiganbietern raten und dann über die Folgen lamentieren.

 

Kaufst Du Deine Kartoffeln bei einem Bauern, der mit dem Spaten über den Acker läuft und die Kartoffeln mit der Hand pflanzt und später auch so erntet?

Ohne Traktor?

 

Du scheinst ja komplett in einer anderen Welt zu leben als wir andern alle.

 

:dumb:

vor 2 Minuten von EtfAnleger2022:

Wie werden denn in Deiner Realität die Kartoffeln geerntet und transportiert?

Wahrscheinlich so wie früher: Kinderarbeit.

 

(Im Ernst, als Schüler habe ich in den Herbstferien beim Bauern Kartoffeln gesammelt. Ganze Scharen von Kindern waren auf den Feldern.

Aber schon damals wurden die Reihen mit dem Traktor aufgebrochen. Wir haben sie nur mit der Hand aufgesammelt und in den Säcken auf dem Rücken zum Anhänger getragen. Kennen jüngere Mitforisten wahrscheinlich nicht.)

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Fondsanleger1966
vor 16 Minuten von Nachdenklich:

(Im Ernst, als Schüler habe ich in den Herbstferien beim Bauern Kartoffeln gesammelt. Ganze Scharen von Kindern waren auf den Feldern.

Aber schon damals wurden die Reihen mit dem Traktor aufgebrochen. Wir haben sie nur mit der Hand aufgesammelt und in den Säcken auf dem Rücken zum Anhänger getragen. Kennen jüngere Mitforisten wahrscheinlich nicht.)

Wann war das?

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smarttrader

Habt ihr mal die Ernteleistung (heisst das so?) und die Stunden verglichen und den Treibstoffmehrbedarf zahlenmässig bewertet?

 

Ich komme da nicht auf 80% Preissteigerung. Irgendwas bei 20-25% wenn wir wirklich die teuersten Preise wählen.

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Fondsanleger1966

Auch Dünger ist sehr stark im Preis gestiegen. Mindestlohn. Knappheit bei Saisonarbeitern.

 

Außerdem dürfte im Moment neben Lagerkartoffeln v.a. Importware auf den Markt sein (hohe Transportkosten).

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smarttrader
vor 1 Minute von Fondsanleger1966:

Auch Dünger ist sehr stark im Preis gestiegen. Mindestlohn. Knappheit bei Saisonarbeitern.

 

Außerdem dürfte im Moment neben Lagerkartoffeln v.a. Importware auf den Markt sein (hohe Transportkosten).

Importware erwarte ich im Supermarkt, aber nicht im "Bauernstand".

 

Ich sehe es als überzogen und nicht akzeptabel.

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kariya
Am 25.6.2022 um 18:41 von Anja Terchova:

Unter 28,5 ct/KWh war aber auch die ersten zehn Monte in 2021 schon unmöglich oder nahezu unmöglich, das dürften dann ganz alte Verträg aus 2020 mit 24 Monate Preisbindung sein. 

Ich ziehe am 01.08.22 in das Versorgungsgebiet eines neuen Grundversorgers (ländliche Region NRW, knapp 20km zur nächsten Grossstadt). Obwohl ich ihn zunächst nicht brauche habe ich mir eben mal dessen Preise in der Grundversorgung angeschaut und war positiv überrascht (alles incl MwSt bei 3000kWh Jahresverbrauch):

 

ab 01.08.22: 30,44 ct/kWh 12,50€/Monat

bis 30.06.22: 28,98 ct/kWh 12,50€/Monat

 

 

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Nachdenklich
vor 2 Stunden von Fondsanleger1966:

Wann war das?

  als Schüler in den 60er Jahren.

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Caveman8
vor 13 Stunden von smarttrader:

Importware erwarte ich im Supermarkt, aber nicht im "Bauernstand".

 

Ich sehe es als überzogen und nicht akzeptabel.

Naja, 

 

Sprit etwa + 50%

Dünger +200- +400%

Mindestlohn + 25% 

 

Boden, Setzlinge, Wasser usw. sind sicher auch nicht billiger geworden. Zudem muss der Bauer am Ende ja auch 8-10% mehr Gewinn machen um selbst seine Kaufkraft zu erhalten. Da liegen die 80% Preissteigerung nicht weit von entfernt. 
zudem muss man haltbaren sagen, dass die Basis einfach jahrelang zu billig war. Wir kommen nun einfach zu Lebensmittelpreisen wie sie sein müssen. 

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smarttrader
vor 2 Stunden von Caveman8:

Naja, 

 

Sprit etwa + 50%

Dünger +200- +400%

Mindestlohn + 25% 

 

Boden, Setzlinge, Wasser usw. sind sicher auch nicht billiger geworden. Zudem muss der Bauer am Ende ja auch 8-10% mehr Gewinn machen um selbst seine Kaufkraft zu erhalten. Da liegen die 80% Preissteigerung nicht weit von entfernt. 
zudem muss man haltbaren sagen, dass die Basis einfach jahrelang zu billig war. Wir kommen nun einfach zu Lebensmittelpreisen wie sie sein müssen. 

Du weisst schon was du schreibst? Wenn einfach alle 8-10% mehr Gehalt, Lohn, Transferleistung bekommen müssen, weil die Inflation gestiegen ist wird es von vorne beginnen Lohn-Preis-Spirale.

 

Bereits jetzt können sich viele (ich wage mich zu entsinnen das hier irgendwo die Zahl 45% rumschwirrte) sich die Energiekosten und gestiegenen Lebensmittel nicht mehr leisten. 21% der Deutsche leben aktuell im dauerhaften Dispo, eine Steigerung um 110% im Vergleich zu Januar.

 

Aber wenn es so einfach ist, das einfach jeder ein Anspruch auf 8-10% mehr Geld hat, wird das sich ja selbst regulieren.

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cruxer

@Caveman8 Bitte bedenken, dass smarttrader als GF sowieso schon nichts von Lohnsteigerungen hielt. Wieso sollte er es jetzt tun?

 

@kariya Da würde mich der Anbieter interessieren.

 

Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass ab 2023 die nächste große Preiserhöhungswelle, auch durch die Grundversorgungstarife, geht.

 

Einige Versorger werden eventuell auch dann noch größtenteils eingedeckt sein aber viele haben dann offene Positionen, die sie jetzt zu den massiv erhöhten Marktpreisen schließen müssen. Das wird sich im Gas noch deutlicher bemerkbar machen, als im Strom.

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Caveman8
· bearbeitet von Caveman8
vor 2 Stunden von smarttrader:

Du weisst schon was du schreibst? Wenn einfach alle 8-10% mehr Gehalt, Lohn, Transferleistung bekommen müssen, weil die Inflation gestiegen ist wird es von vorne beginnen Lohn-Preis-Spirale.

 

Bereits jetzt können sich viele (ich wage mich zu entsinnen das hier irgendwo die Zahl 45% rumschwirrte) sich die Energiekosten und gestiegenen Lebensmittel nicht mehr leisten. 21% der Deutsche leben aktuell im dauerhaften Dispo, eine Steigerung um 110% im Vergleich zu Januar.

 

Aber wenn es so einfach ist, das einfach jeder ein Anspruch auf 8-10% mehr Geld hat, wird das sich ja selbst regulieren.

Ob das nun eine gute Entwicklung ist oder nicht möchte ich damit auch nicht bewerten.
 

Trotzdem will und muss der Bauer das einpreisen. Was soll er denn sonst machen? In ein paar Jahren ehrenamtlich Kartoffeln für uns anbauen? 


 

Der Staat könnte temporär die Einkommensteuer senken (oder steuerfreie Einmalzahlungen ermöglichen) um die Entscheidung über künftige Lohnsteigerungen ins nächste Jahr zu vertagen und damit (hoffentlich) mit geringeren Inflationen rechnen zu können. Das würde die Lohn-Preis Spirale verlangsamen. Solange die Politik aber nichts (sinnvolles) unternimmt werden die Steigerungen bei den Lohnforderungen natürlich auf dem Niveau der Inflation liegen. 

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smarttrader
vor 3 Minuten von Caveman8:

Ob das nun eine gute Entwicklung ist oder nicht möchte ich damit auch nicht bewerten.
 

Trotzdem will und muss der Bauer das einpreisen. Was soll er denn sonst machen? In ein paar Jahren ehrenamtlich Kartoffeln für uns anbauen? 


 

Der Staat könnte temporär die Einkommensteuer senken (oder steuerfreie Einmalzahlungen ermöglichen) um die Entscheidung über künftige Lohnsteigerungen ins nächste Jahr zu vertagen und damit (hoffentlich) mit geringeren Inflationen rechnen zu können. Das würde die Lohn-Preis Spirale verlangsamen. Solange die Politik aber nichts (sinnvolles) unternimmt werden die Steigerungen bei den Lohnforderungen natürlich auf dem Niveau der Inflation liegen. 

Warum sollte der Bauer seine 10% Gewinnsteigerung jedes Jahr als selbstredend gegeben hinnehmen und 90% der Bevölkerung sollen die Mehrbelastung tragen?

 

Und ja ich bin kein Freund von Lohnerhöhungen, man sieht was die Mindestlohnerhöhung anrichtet...

 

Ehrenamtlich bezweifel ich, wenn der Bauer defizitär handelt würde ich mir Gedanken machen. Aber das zweifel ich an.

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Caveman8

Von jährlich 10% spricht doch auch niemand. Aber er muss sein Gewinn der Inflation anpassen. Er trägt schließlich auch unternehmerisches Risiko. Im übrigen gleichen (zumindest Tarifgebundene) Arbeitnehmer die Inflation in der Vergangenheit mehr wie aus. Selbst dieses Jahr wird es so kommen. Und dort trägt niemand ein unternehmerisches Risiko. 

Du denkst zu kurz… 

Der Mindestlohn von 12€ ist mehr als überfällig. Alles andere ist Subvention von billiger Arbeit durch die restliche Bevölkerung. Oder wo landet ein Arbeitnehmer in der Rente bei 9€ brutto? Richtig in der Grundsicherung die ich über die Steuer bezahle. 
 

Die Produkte müssen nun endlich das kosten was sie eben kosten. Da muss der „ordentliche“ Lohn halt eingepreist sein. 
 

Um aber auf den Strom zurück zu kommen. Der kostet einfach zu viel. Wenn PV Strom in der Erzeugung unter 10cent je KW kostet und dieser von März bis Oktober ausreichend zur Verfügung steht, ist ein Preis von 30 Cent schlicht ein Versäumnis der Politik. 

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ToTheTop
vor 53 Minuten von smarttrader:

Warum sollte der Bauer seine 10% Gewinnsteigerung jedes Jahr als selbstredend gegeben hinnehmen und 90% der Bevölkerung sollen die Mehrbelastung tragen?

Freie Marktwirtschaft.

Als Selbstständiger/Unternehmer kann ich den Preis so setzen wie es mir passt, nicht wie du ihn gerne hättest. Du kannst dich aber dafür entscheiden, nicht bei mir zu kaufen.

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Maikel
vor 2 Stunden von Caveman8:

Der Staat könnte temporär die Einkommensteuer senken (oder steuerfreie Einmalzahlungen ermöglichen) um die Entscheidung über künftige Lohnsteigerungen ins nächste Jahr zu vertagen und damit (hoffentlich) mit geringeren Inflationen rechnen zu können. Das würde die Lohn-Preis Spirale verlangsamen. Solange die Politik aber nichts (sinnvolles) unternimmt werden die Steigerungen bei den Lohnforderungen natürlich auf dem Niveau der Inflation liegen. 

Ein Problem dabei: Geld vom Staat an die Bürger dämpft nicht die Inflation; eher im Gegenteil. Es wird also weiterhin am Ende eine hohe Zahl für die Inflation stehen, nach der die Gewerkschaften sich richten werden. Zumindest in der öffentlichen Diskussion würde es kaum vermittelbar sein, daß die Gewerkschaften sich zurückhalten sollen, weil die Arbeitnehmer ja schon Geld vom Staat bekommen hatten; ggf auch noch indirekt über niedrigere Steuern.

 

Wenn der Staat bereit ist, Geld ausgeben, um die Lohn-Preis-Spirale zu verlangsamen, dann sollte er von daher besser die MWSt. und/oder andere Verbrauchssteuern senken, denn so eine Maßnahme würde direkt zu einer niedrigeren Inflationsrate führen.

 

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Caveman8

Es dämpft die Inflation nicht, könnte aber (in Absprache mit den Gewerkschaften) die dicken Lohnrunden ins nächste Jahr verlagern. Sofern der Hauptgrund für die Inflation die Energiekrise ist und sich diese etwas beruhigt, könnten die Lohnrunden geringer ausfallen und die Spirale verlangsamen. 
 

Eine Absenkung der Mwst. auf Grundnahrungsmittel währe ein direkter Weg um die Inflation zu senken. Da stellt sich halt nur die Frage ob das langfristig in den Haushalt passt. Eine spätere Rückkehr zur Mwst. würde die Inflation ja nur verlagern. 

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Anja Terchova
vor 8 Stunden von Caveman8:

zudem muss man haltbaren sagen, dass die Basis einfach jahrelang zu billig war. Wir kommen nun einfach zu Lebensmittelpreisen wie sie sein müssen. 

Ja und Nein!

Ich finde auch das in Deutschland die Lebensmittel bislang so billig waren wie kaum in einem anderen Land und noch immer ziehmlich billig sind im internationalen Vergleich.

Aber: Deutschland hat im Vergleich zu anderen Industrinationen (Schweiz, Grossbritannien, USA, Kanada, Australien, etc.) ziehmlich niedrige Einkommen, und im Vergleich zu Schwellenländern (Osteuropa, Südafrika, Brasilien, etc.) ziehmlich hohe hohe Kosten für Wohnen und Mobilität so das die Kaufraft der Menschen in Deutschland recht niedrig ist, deshalb tun höhere Lebensmittelpreise dennoch weh.
 

Und hinzu kommt das die höheren Preise ja weder zu einer besseren Situation der Landwirte und ihre Mitarbeiter noch zu mehr Tierwohl führen, sondern die Mineralölkonzerne, Energiekonzerne, Düngemittelhersteller und Staatshaushalte durchgereicht werden bei den Landwirten fast nichts verbleibt.

 

 

vor 2 Stunden von Caveman8:

Der Mindestlohn von 12€ ist mehr als überfällig. Alles andere ist Subvention von billiger Arbeit durch die restliche Bevölkerung. Oder wo landet ein Arbeitnehmer in der Rente bei 9€ brutto? Richtig in der Grundsicherung die ich über die Steuer bezahle.

Der höhere Mindestlohn war als er angekündigt wurde ein Grund zur Freude. Selbst wenn man nicht vom Mindestlohn betroffen war, vermittelte er eine Hoffnung auf spürbare Gehaltserhöhungen. So 14,75€ statt 13,60€ sind durchaus realistisch.

In normalen Zeiten wäre das trotz Kalter Progression und der normalen 2-3% Inflation ein spürbarer Kaufkraftzuwachs. Die Rechnung war: ca 195€ mehr brutto -> ca. 107€ mehr netto -> abzüglich Inflation ca. 64€ mehr Kaufkraft

Aber in diesen Zeiten wirdt man dann nach Kalter Progression und Inflation trotzdem noch im Minus sein, jetzt sieht es wohl eher so aus: ca 195€ mehr brutto -> ca. 107€ mehr netto -> trotzdem ca. 21€ weniger Kaufkraft (und das ist noch konservativ gerechnet in der Hoffnung das sich die Inflation im zweiten Halbjahr nicht noch mehr beschleunigt).
 

 

vor einer Stunde von Maikel:

Wenn der Staat bereit ist, Geld ausgeben, um die Lohn-Preis-Spirale zu verlangsamen, dann sollte er von daher besser die MWSt. und/oder andere Verbrauchssteuern senken, denn so eine Maßnahme würde direkt zu einer niedrigeren Inflationsrate führen.

 

 

Das würde aber auch verpuffen, weil die meisten Hersteller die Preise trotzdem nicht senken würden, sondern die geringeren Steuern nutzen würden um die Gewinnmarge zu steigern.

Wenn dann wirklich nachgefragt würde, dann käme eben wieder Standardantwort das es ohne die Senkung der Verbrauchsteuern Preiserhöhungen hätte geben müssen.

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HalloAktie

Hat diese Lohnspirale, von der hier die Rede ist, eigentlich schon irgendjemand mal in freier Wildbahn gesehen? Ich hätte gedacht, dazu müsste man bei den Lohnrunden zuerst einmal irgendeine Form von Dynamik sehen, die sich in verschiedene Branchen überträgt und nicht von Erhöhungen in anderen Bereichen aufgefressen wird.

 

Falls nein, sollte man sich vielleicht vorübergehend auf den überwiegenden Teil der Inflation konzentrieren, der nicht von Lohnerhöhungen abhängig ist. Die Inflation hat es nämlich ganz ohne exzessive Lohnrunden in die Nähe der Zweistelligkeit gebracht.

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YingYang
vor 3 Minuten von HalloAktie:

Hat diese Lohnspirale, von der hier die Rede ist, eigentlich schon irgendjemand mal in freier Wildbahn gesehen?

Klar. Argentinien praktiziert diese seit Jahren.

Erstrebenswert scheint mir das nicht zu sein.

vor 3 Minuten von HalloAktie:

Ich hätte gedacht, dazu müsste man bei den Lohnrunden zuerst einmal irgendeine Form von Dynamik sehen, die sich in verschiedene Branchen überträgt und nicht von Erhöhungen in anderen Bereichen aufgefressen wird.

Genau das ist es doch. Dieses "Auffressen" ist doch genau die Lohn-Preis-Spirale.

vor 3 Minuten von HalloAktie:

 

Falls nein, sollte man sich vielleicht vorübergehend auf den überwiegenden Teil der Inflation konzentrieren, der nicht von Lohnerhöhungen abhängig ist. Die Inflation hat es nämlich ganz ohne exzessive Lohnrunden in die Nähe der Zweistelligkeit gebracht.

Ich denke man muss das abgrenzen.

Der Auslöser der hohen Inflation ist sicher extern und kaum zu bekämpfen.

Wenn aus einem Einmaleffekt (Lieferketten, Ukraine) aber eine Dauerschleife (LP-Spirale) wird, hat man ein Problem.

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