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Goldmarie92

Musterdepot Goldmarie

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Schildkröte

Du hast zwei Threads im Musterdepot-Bereich. Würde es sich nicht anbieten, diese zu einem mit Moderatoren-Funktion zusammenführen zu lassen? Dazu müsstest Du die Rennleitung anschreiben.

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Cepha
vor 30 Minuten von Hicks&Hudson:

Ich habe dir mal ein Video herausgesucht, welches das Thema recht gut auf einfache Art erklärt.

Sehe es dir mal an und gib Rückmeldung.

 

Den "Tipp" bei Minute 7:50 halte ich für mega gefährlich. Nein, man soll nicht den maximalen Verlust zur Ermittlung der Risikotoleranz einfach "runter rechnen". 

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Nostradamus
vor 43 Minuten von Cepha:

Den "Tipp" bei Minute 7:50 halte ich für mega gefährlich. Nein, man soll nicht den maximalen Verlust zur Ermittlung der Risikotoleranz einfach "runter rechnen". 

Warum nicht? Das ist eigentlich eine übliche Daumenregel zur Abschätzung, wieviel man maximal risikoreich anlegen sollte.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 9 Stunden von Nostradamus:

Warum nicht? Das ist eigentlich eine übliche Daumenregel zur Abschätzung, wieviel man maximal risikoreich anlegen sollte.

Die Annahme ist, dass es an den Aktienmärkten um 50% runter gehen kann (das 1929er Szenario mit -80% wird ignoriert, ebenso die stärkeren Crashs an manchen nicht US Märkten). Das gehe ich so mit.

 

Entsprechend sollte man mit -50% Verlust umgehen können, wenn man also 100.000 Euro in Aktien hat ist ein Mittelklassewagen für 50.000 Euro weg, wer 1 Mio. Euro in Aktien hatte, verliert in Haus im Wert von 500.000 Euro.

 

Und dann sagt er, wer risikobereiter ist, der kann ja auch nur mit 33% Drawdown rechnen.

 

Das gehe ich nicht mit. Was soll dann sein? Verkaufe ich in einem künftigen -50% Crash dann alles bei -40%, weil ich eben nur -33% noch aushalte, aber -40% nicht mehr?

 

Die -50% Crashs werden ja vermutlich dennoch kommen, also läuft man mit so einer fehlerhaften(!) Risikoeinschätzung meiner Ansicht nach gezielt ins Verderben.

 

Dass die ca. -50% nur für einen Welt-ETF gelten und keineswegs für eine Handvoll Einzelwerte oder Branchen sollte auch klar sein. Den Nemax z.B. hat es seinerzeit Anfang der 2000er um -97%(!) zerbröselt.

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Yerg
vor einer Stunde von Nostradamus:

Warum nicht? Das ist eigentlich eine übliche Daumenregel zur Abschätzung, wieviel man maximal risikoreich anlegen sollte.

Also in der Form wie in dem Video habe ich von so einer Daumenregel noch nie gehört. Er sagt dort, dass man, wenn man optimistisch ist, für die nächste Krise auch nur 33% Drawdown annehmen könne. Was soll das denn ändern, dass ich optimistisch bin? Die nächste Krise wird sich nicht dafür interessieren, wie optimistisch ich war.

 

Richtig ist natürlich, dass risikofreudigere Menschen mit einem größeren Depotanteil ins Risiko gehen können. Das sollte dann aber daran liegen, dass sie bereit sind, einen höheren Drawdown ihres Gesamtvermögens in Kauf zu nehmen, nicht daran, dass sie einen niedrigeren Drawdown erwarten. Einen niedrigeren Drawdown zu erwarten ist nicht wirklich risikofreudig. Es ist eher Risikoverdrängung, nach dem Motto, ach, wird schon nicht passieren.

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Nostradamus

Okay, ihr habt recht. Ich gehe auch von max. 50 % Drawdown aus und würde nicht anfangen, den Drawdown optimistischer einzuschätzen.

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Sapine

Die Fixierung auf einen Euro-Betrag, den man sich zutraut zu verlieren erscheint mir auch nicht wirklich sinnvoll. Den müsstest Du jedes Jahr neu festlegen. Den Stress würde ich mir nicht antun wollen. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 8 Stunden von Nostradamus:

Okay, ihr habt recht. Ich gehe auch von max. 50 % Drawdown aus und würde nicht anfangen, den Drawdown optimistischer einzuschätzen.

Sehe ich ähnlich. Da macht man sich selbst etwas vor. Wie @Yergrichtig sagt, ist das Risikoverdrängung ("Wird schon nicht so schlimm werden!").

Die Abschätzung von um die 50% DD (genau wissen wir es ja eh nicht) beruht auf historischen Daten.

Ich wüsste nicht, wieso man dann einfach 33% annehmen sollte.

 

@Cepha nur kurz:

Zum 1929er Crash hat Kommer mal einen guten Blog-Artikel verfasst und erklärt, warum es eben keine 80% DD waren, wenn man das Szenario mal korrekt zurecht rückt. Kennst den Artikel ? Ist lesenswert. Danach wurde ich zumindest bestätigt, dass die groben 50% DD schon keine schlechte Annäherung sind für einen Worst-Case.

 

 

vor 8 Stunden von Sapine:

Die Fixierung auf einen Euro-Betrag, den man sich zutraut zu verlieren erscheint mir auch nicht wirklich sinnvoll. Den müsstest Du jedes Jahr neu festlegen. Den Stress würde ich mir nicht antun wollen. 

Eigentlich ist das nicht viel Stress, sondern die normale und sinnvolle Vorgehensweise, eben, dass man regelmäßig (1x im Jahr) und mit steigendem Vermögen immer mal wieder seine Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit überprüft und anpasst.

Ob man das prozentual tut oder mit reinen Euro-Beträgen, ist eine individuelle Sache. Ich gebe dir Recht, dass prozentual die rationalere Variante ist. Aber auch bei "prozentual" wird man nicht sein ganzes Leben gleich fahren, sondern immer mal anpassen (z.B. starten mit 100% riskant und dann z.B. in der Rente bei 50% landen).

Anfänger tun sich mit reinen Euros aber meist leichter, weil es für sie greifbarer ist. Es ist eine Kopfsache.

Dazu hatte ich hier mal etwas geschrieben:

Am 13.10.2023 um 13:40 von Hicks&Hudson:

Die Kutsche ausschließlich in Prozenten zu fahren, kann man lernen, aber das dauert. 

Anfänger sind aufgrund üblicher / alltäglicher Prägungen im Umgang mit Geld dazu meist noch nicht in der Lage.

Man erkennt das bei vielfältigen Beispielen aus dem Alltag und immer dann, wenn es darum geht, welche Leute was als teuer einschätzen oder Angst vor dem Verlieren von Geld haben. Da kann jeder mal in sich gehen, ob er im Alltag ´zu teuer´ oder ´so viel Geld zu verlieren wäre sehr viel´ anhand absoluter Euro-Beträge einschätzt oder mit Prozenten (vom Monatsgehalt oder Vermögen). Das ist klassisches Behavioral Finance für Anfänger.

Warum versichern viele Leute ihr Smartphone, ihren TV oder ihr Auto (Vollkasko), obwohl sie mehr als genug Geld hätten, um einen Totalschaden zu verkraften ? Es ist, weil sie in absoluten Euro-Beträgen denken ("Wenn ich mein Auto selbstverschuldet kaputt fahre, sind unglaubliche 15.000 Euro futsch!") anstatt in Prozenten ("15.000 Euro - könnte ich locker verkraften, weil es nicht einmal ein Drittel von meinem Netto-Jahresgehalt ist bzw. nicht einmal 10% meines Vermögens!").

 

Dazu noch zwei Links und dann is gut:

https://www.finanzwesir.com/blog/maximaler-verlust-drawdown-depot

Finanztip-Video zur Risikotoleranz

Natürlich ist es rein rational nicht logisch/ideal, nur immer in Euro-Beträgen zu denken. Besser wäre es tatsächlich, rein prozentual zu ticken in Bezug auf das gesamte Vermögen. Das ist aber nicht so einfach und viele tun sich schwer damit. Sich mit der Brechstange zu zwingen, hat dann keinen Sinn, weil das dann in die Hose geht (das ist ähnlich wie das mit den 33% anstatt 50% oben). Wie schwer es ist, solche eigentlich rationalen Denkweisen umzusetzen, erkennt man z.B. auch an mentalen Buchführungsproblemen. Immer das gesamte Vermögen (also wirklich alles) im Auge zu haben und darauf basierend seine Asset Allocation zu erstellen, schaffen viele ja auch nicht, selbst nach etlichen Jahren. Der eine berücksichtigt seine Immobilie nicht, der nächste nicht seine Rentenansprüche, wieder einer schaut nur rein auf den riskanten Depotteil usw.

 

 

vor 10 Stunden von Schildkröte:

Du hast zwei Threads im Musterdepot-Bereich. Würde es sich nicht anbieten, diese zu einem mit Moderatoren-Funktion zusammenführen zu lassen? Dazu müsstest Du die Rennleitung anschreiben.

+1 (da ist sogar noch ein dritter Thread, der auch dazu passen würde)

 

Ich warte immer noch gespannt darauf, was Goldmarie zum Thema Risikofestlegung sagt. 

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smarttrader

Du kannst der Bank ja mal mitteilen das du nicht in Euro sondern % rechnest und die Tilgung keine 1000 Euro sind sondern 12% vom Einkommen.

 

Du kannst ja auch mal bei Autohaus versuchen zu erklären das du jetzt 50% deines liquiden Vermögens ausgeben möchtest und nicht 50k Euro. Mit Prozenten ist das doch gefährlich oder ich habe die falschen Geschäftsbeziehungen. Aber bisher war ich immer der Annahme das mit absoluten Zahlen und nicht mit relativen gerechnet wird.

 

Im Depot habe ich allerdings % Werte. Da ist die Zielallokation 40% Einzelwerte, 40% ETF und 20% Anleihen/Overnight ETF. Das Depot selbst ist aber wieder eine absolute Zahl.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Das ist eigentlich wieder auch so ein bissl typisch

 

"wie sollte es in der rationalen Theorie ideal gemacht werden und wie klappt es in der echte Praxis"

(bei Menschen, die eben keine geborenen Mathematiker etc sind).

 

Ideale Theorie/Rationalität kann man anstreben und sollte man. Man kann sie aber nicht erzwingen. Wer sie erzwingt, obwohl es nicht geht, macht mMn einen Fehler.

 

Es geht ja schon damit los, dass einige sich schwer tun, korrekt in Prozenten zu rechnen (ja, lacht nicht).

Viele Menschen können nichts damit anfangen, wenn man z.B. sagt: "Die Hälfte/50% meines Vermögens stecken in meinem Auto/Haus."

Ist das nun viel Geld oder nicht ?

Oder "Ich gebe im Monat 10% meines Gehalts für Essengehen aus." 

Ist das nun viel Geld oder nicht ?

Oder "Im letzten Aktien-Crash habe ich 40% meines Vermögens verloren."

Ist das nun schlimm oder nicht ? Es können 2 Mio Euro sein. Es können aber auch nur 5.000 Euro sein.

Diese Alltags-Prägungen sind eben einfach mal da, ob wir wollen oder nicht.

 

Zitat

Wer Angst hat, steht unter dem Einfluss des Reptilienhirns und macht dumme Dinge.
Auch wenn es "nur" eine Simulation ist, Sie haben sich schon einmal damit befasst, was die kühne Aussage "30 % Kursverluste machen mich nicht verrückt." konkret in Euro bedeutet.
30 % Kursverlust – das ist eine abstrakte Zahl, die macht mich auch nicht verrückt. Aber wenn es auf einmal um 14.000 Euro geht, dann kriege ich einen Panik-Puls. Deshalb: Weg von den Prozenten, hin zu absoluten Zahlen.

Quelle:

https://www.finanzwesir.com/blog/maximaler-verlust-drawdown-depot

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 8 Stunden von Sapine:

Die Fixierung auf einen Euro-Betrag, den man sich zutraut zu verlieren erscheint mir auch nicht wirklich sinnvoll. Den müsstest Du jedes Jahr neu festlegen. Den Stress würde ich mir nicht antun wollen. 

Ich halte das schon für sinnvoll, gerade am Anfang und ganz besonders bei Sparplaninvestoren.

 

Wenn ich jedes Jahr 10.000 Euro spare und ich habe 15.000 Euro im Depot, dann fühlt sich ein -50% Crash (für mich) nicht so dramatisch an. Dann ist das Vermögen am Jahresende halt 2500 Euro höher, dafür weiß ich, dass ich jetzt einen Haufen Aktien zum Schnäppchenpreis eingekauft hab. Passt so.

 

Wenn ich 10.000 Euro spare und ich habe 500.000 Euro im Depot, dann hab ich nach einem -50% Crash noch 260.000 Euro. Die Jahrespaarrate hat sich mehrfach pulverisiert, das neu hinzugekommene wirkt lächerlich im Vergleich zum Verlust und eine Freude über Schnäppchenkäufe stellt sich auch nicht ein, wenn 97% des Bestands kollabiert sind und nur 3% aus Neukäufen bestehen. Aus meiner Sicht ist das viel, viel schlimmer als ein -50% Crash im ersten Fall.

Zusätzlich kommt dazu, dass die Investorin im 1. Fall möglicherweise am Anfang steht und eh noch 30 Jahre vor sich hat, der Investor im 2. Fall aber kurz vor der Entnahme stünde.

 

Kurz und gut, die Risikotragfähigkeit MUSS man anpassen. Vielleicht nicht jährlich, aber doch gelegentlich, denn die Portfoliogröße ändert sich, die Restzeit ändert sich, die Zu- bzw Abflüsse ändern sich und auch die eigene Erfahrung ändert sich. Investoren werden nach Crashs scheinbar wesentlich risikoaverser. Das ist für mich ein Indikator dafür, dass sie ihre Risikotolaranz offenbar falsch eingeschätzt haben.

 

Im Jahr 2021 war die Anlegerwelt voll von "100% Aktien" Portfolios, beigemischt wurde wenn dann der Nasdaq, ansonsten gilt "buy the dip". Das war halt 10 Jahre davor lang super gelaufen.

 

Hab grad ein kleines Buch über "global asset allocation" von Meb Faber gelesen. Das ist schon älter, gerade deshalb ist es spannend:

 

In den 1980ern hingegen haben die Experten Portfolios empfohlen, die oft nur noch aus 20-25% Aktien bestanden, gerne mit einer hohen Goldbeimischung, weil es das einzige war, das im Krisenjahrzehnt davor noch passabel gelaufen war.

In den 1990er und Anfang 2000er waren dann Portfolios der letzte Schrei mit sehr hohen Anteilen an langlaufenden Anleihen und bei den Aktien war selbstverständlich EM übergewichtet. keiner wär auch nur im Traum darauf gekommen, sowas wie 100% Aktien zu empfehlen. Ausnahme Warren Buffet mit 90% S&P 500 und 10% US Anleihen, aber als Multimilliardär, dessen Depot jeden Tag ein paar Millionen USD an Dividenden ausspuckt hat man evtl. sowieso eine andere Risikowahrnehmung zu Kursen.

 

Selbst die in der Branche höchst angesehenen und größten Experten neigen also dazu, das Risiko von Aktien im Laufe der Jahrzehnte unterschiedlich zu bewerten, wenn sie Empfehlungen für ein Portfolio abgeben. Nämlich vor allem danach, wie gut etwas die bereits vergangenen 10 Jahre funktioniert hat. 

 

Wer heute sein Risiko abschätzt, für den ist die Finanzkrise in 2008 wahrscheinlich schon zu weit weg, da sieht ein Aktiencrash eher wie der "buy the dip" Corona Einbruch aus. Dafür hätten die -33% von Finanztip gereicht, vor allem weil der Schmerz nur außergewöhnlich kurz war.

 

Ob das wohl Zufall ist, dass seine Finanztip Empfehlung gerade für den Crash ausreicht, den er vermutlich selbst als Anleger bisher erlebt hat? 

 

(genauso wie wir fast alle hier einen -80% Crash wie 1929 einfach ausschließen. Wird schon nicht mehr passieren, heute sind alle schlauer. Ich ticke ja auch so. Vielleicht ist der einzige Grund dafür, dass wir das bisher nicht erlebt haben. Eine weltweite Pandemie konnten sich auch die wenigstens vorstellen, die letzte war halt schon über 100 Jahre her. Einen Asteroideneinschlag kann sich auch keiner vorstellen und die Umfragen in Deutschland zeigen, dass die letzte Atomkraft für eine gute Idee halten. Das wird sich sofort wieder ändern, sollte z.B. in Frankreich eins in die Luft fliegen. Aber Fukushima ist halt schon mehr als 10 Jahre her.)

 

Das spannende an dem alten Buch von Meb Faber ist, dass man als Leser die Zukunft kennt und mit Ausnahme von W Buffet keines der Portfolios die kommenden 10 Jahre bis 2023 sonderlich gut funktioniert hätte. Obwohl ihm das Risiko der Anleihen in einem Markt mit geringen Zinsen im Buch klar war hatten dennoch sehr viele Muster-Portfolios weiterhin langlaufende Anleihen drin und nur das Portfolio von Buffet basierte auf der Idee, dass US large stocks der place to be für die nächsten 10 Jahre sein sollten.

 

MfG

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 6 Minuten von Cepha:

gerade am Anfang und ganz besonders bei Sparplaninvestoren.

Daher sagen/schreiben die meisten ja auch:

"Monatlich fließen 500 Euro in einen MSCI World etc"

und nicht

"monatlich fließen 27 Prozent meines monatlichen Einkommens in einen MSCI World etc"

 

Wenn jemand anderes das liest - mit welcher Aussage kann er mehr anfangen / hat eine greifbarere Vorstellung, wie viel das ist ?

 

vor 6 Minuten von Cepha:

Hab grad ein kleines Buch über "global asset allocation" von Meb Faber gelesen.

Da hast du was Gutes gelesen :thumbsup:

 

Übrigens:

https://gerd-kommer.de/aktiencrash-von-1929/

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Sapine

Ich versuche die Unsinnigkeit mal plakativ darzustellen. Nehmen wir an wir starten mit einem Anfangskapital von 1000 Euro und davon wollen wir maximal 300 Euro riskieren. Nachdem wir unsere erste gut bezahlte Stelle angetreten haben, können wir jetzt monatlich 2500 Euro anlegen. Bei maximal 300 Euro Verlust wären das

Monat 1: Kapital 1000 Euro, davon 600 Euro in Aktien. 

Monat 2: Kapital 3500 Euro, davon 600 Euro in Aktien

Monat 3: Kapital 6000 Euro, davon 600 Euro in Aktien 

...

Monat 12: Kapital 28,500 Euro davon 600 Euro in Aktien

Jetzt setze ich mich im dreizehnten Monat hin und denke darüber nach, welches Risiko denn jetzt passend sein könnte. 1200 Euro wäre eine Verdoppelung des Risikos - kann ich damit leben? Oder geht gar eine Verdreifachung auf 1800 Euro?

 

Für mich ein wirklich schlechtes Modell bei dem man permanent unterinvestiert ist, aber rechnen ist mir persönlich auch nie schwer gefallen. 

 

Wer Probleme mit Prozentbegriffen hat, kommt vielleicht besser klar mit Begriffe wie "die Hälfte" oder "ein Drittel" usw. Es geht ja selten darum, ein 44,59 % Risiko einzugehen. Ungefähre Grenzen sind in aller Regel ausreichend und wenn man bei wachsendem Vermögen merkt, dass es einem zu hohe Schwankungen sind oder das man umgekehrt mehr aushalten würde, dann kann man die Quote entsprechend anpassen, ohne sich in Klein-klein zu verlieren. 

 

Statt also ein schlechtes Modell zu verwenden, würde ich von einem guten YouTube Video erwarten, dass man einfache Rechnungen griffig darstellt, damit auch Leute ohne Studium sie anwenden können. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Naja, man könnte jetzt auch darüber diskutieren, ob dein Beispiel hier realistisch/praxisnah/passend ist. Meinst du nicht?

 

vor einer Stunde von Sapine:

Nachdem wir unsere erste gut bezahlte Stelle angetreten haben, können wir jetzt monatlich 2500 Euro anlegen

Hältst du es für realistisch, dass man nach einer deutlichen Einkommensveränderung (das ist eine nicht unwichtige Veränderung im Leben) tatsächlich so dumm ist, sich nicht mal kurz hinzusetzen und seine Risikohausaufgaben kurz neu zu justieren/zu überdenken ? Ich halte dieses Szenario für Unsinn und für ziemlich realitätsfern, aber ok:

Möglich ist alles, aber in solchen Fällen kam man eben eh nicht mehr helfen. Ein bisschen Hirn und Anpassungsvermögen sollte man eben als Grundvoraussetzung mitbringen a´la "wenn mehr Geld reinkommt, könnte ich vieeeellicht mal darüber nachdenken, ob ich mir zutraue, mehr anzulegen in Aktien".

 

Der Witz ist ja:

Selbst wenn jemand im Beispiel oben (nach der Einkommensveränderung und neuer Risiko-Abwägung!) zu dem Ergebnis kommt, dass er erst einmal trotzdem immer noch nicht mehr als ca. 300 Euro verlieren kann rein psychologisch aushaltbar, dann ist das einfach so. 

Man kann so einer Person helfen, zu erkennen, dass die 300 Euro im Verhältnis zum Gesamtvermögen lächerlich sind, aber es bleibt dabei:

Wenn diese Person z.B. nur deshalb mehr investiert, weil jemand anders ihr dazu rät oder sie einfach mal denkt, dass "schon irgendwie gut geht", im Crash dann aber aus Panik/Seelenqualen verkauft, dann ist genau das Szenario passiert, was um jeden Preis (!!) zu verhindern ist, nämlich Geld zu verlieren.

 

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PKW
vor 3 Minuten von Hicks&Hudson:

realistisch/praxisnah/passend

Ich stelle mir das als wilde Kurve vor.
Der Berufseinsteiger kann erstmal den Notgroschen füllen und dann all in ACWI gehen. Wenn er ?50k im Depot angesammelt hat, dann wird er vielleicht hibbelig weil so viel Geld "im Feuer" ist und er nimmt zur Stabilisierung noch einen risikoarmen Anteil hinzu. Mit steigender Erfahrung vergeht hoffentlich die Hibbelikgkeit und die Risikotoleranz steigt, dann wird RK1 wieder prozentual zurückgefahren (aber verbleibt absolut vielleicht gleich). Vielleicht dreht das wieder wenn das Depot über ?500k liegt (das Spiel gewonnen wurde). Wenn die Entnahmephase greifbar wird, dann erfolgt wieder ein Wechsel weg vom Risiko, indem weitere 5 Jahresbedarfe risikoarm vorgehalten werden.
Es gibt Gründe für viele Varianten, selbst bei nur einem Anleger.

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dev
vor 3 Minuten von PKW:

Mit steigender Erfahrung vergeht hoffentlich die Hibbelikgkeit und die Risikotoleranz steigt, dann wird RK1 wieder prozentual zurückgefahren (aber verbleibt absolut vielleicht gleich). Vielleicht dreht das wieder wenn das Depot über ?500k liegt (das Spiel gewonnen wurde).

Die Gefahr die ich hier sehe, wann wird man ruhiger, wenns läuft wie man sich vorstellt, also lange schön steigend.

Somit ist die Gefahr sehr groß, das man in der Nähe des Tops einsteigt und dann einen auf die Mütze bekommt.

 

Man sollte mit Geld nicht spielen.  :myop:

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Sapine
vor 25 Minuten von Hicks&Hudson:

Naja, man könnte jetzt auch darüber diskutieren, ob dein Beispiel hier realistisch/praxisnah/passend ist. Meinst du nicht?

Wie verstehst du das Wort plakativ?

 

Aber vom Prinzip her ist es genau das was passieren wird. Man legt einen Betrag fest und gerade in den ersten Jahren ändert die Sparrate das Kapital sehr stark und wenn man dann nach einem Jahr versäumt neu drüber nachzudenken könnte der Schaden sogar noch größer werden als skizziert. 

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Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Sapine:

Statt also ein schlechtes Modell zu verwenden, würde ich von einem guten YouTube Video erwarten,

Nicht nur die von Finanztip empfehlen dies so. 

Den Finanzwesir habe ich auch verlinkt.

Weitere Links von anderen (nicht gerade dummen Ratgebern) erspare ich mir.

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PKW
vor 2 Minuten von dev:

Man sollte mit Geld nicht spielen. 

Das ist richtig.
Aber es gibt nun mal den Spruch, dass man das Spiel beenden soll, wenn man gewonnen hat. Und der wird auch gerne in Verbindung mit Anlage an der Börse genutzt, da der Ausdruck "Spiel gewonnen" deutlich plakativer ist als "Summe xyz als Anlageziel erreicht".
Mir lag noch "aus dem Feuer nehmen" in den Fingern, aber Geld soll man nicht verbrennen und den Begriff "im Feuer" hatte ich auch schon benutzt  :rolleyes:

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Hicks&Hudson
Gerade eben von Sapine:

Wie verstehst du das Wort plakativ?

Ich weiß schon, was das Wort "plakativ" bedeutet.

Ich frage mich nur, welche Art Beispiele eben wirklich helfen und Sinn haben.

Sind es plakative Extremfälle / total überspitzte /eher unrealistische Beispiele oder eher realitätsnahe / häufige ?

 

Letztendlich geht es eigentlich nur darum, zu begreifen, dass man die Wirkung/Gewohnheit von nominalen Euro-Beträgen nicht unterschätzen sollte.

 

Wenn in Tarifverhandlungen (Gehälter) gestritten wird, ob nun eine Lohnerhöhung von 5.5% oder 8,7% umgesetzt werden kann/soll, dann interessiert es die meisten Menschen weniger, ob nun ... % herauskommen, sondern fast jeder wird sich einfach nur ausrechen, was in reinen Euro (am besten nach Steuern) im Geldbeutel pro Monat an Steigerung ankommt.

 

Es gibt (auch hier im Forum) einige User, die jede Gelegenheit nutzen, um Werbe- oder Depotwechselprämien einzustreichen und das, obwohl der Ertrag in reinen Euro bezogen auf ihr Gesamtvermögen ein Witz ist / null spürbar ist. Warum tun sie es trotzdem ? Weil sie den reinen Euro-Betrag sehen und sich sagen: "Für 500 Euro Wechselprämie muss ich ganz schön lange arbeiten!" etc.

 

Ich betone nochmals, dass ein Weg hin zu einer prozentualen Betrachtung und Aufteilung des Gesamtvermögens der rational bessere Weg wäre. Man kann dies aber nicht erzwingen, sondern nur versuchen, eben sein Vermögen insgesamt als eine große Sache zu sehen und wenn dann davon z.B. 10% den Bach runter gehen, dürfte es einen nicht jucken (auch wenn es 700.000 Euro sind.

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Sapine
vor 3 Minuten von Hicks&Hudson:

Nicht nur die von Finanztip empfehlen dies so. 

Den Finanzwesir habe ich auch verlinkt.

Weitere Links von anderen (nicht gerade dummen Ratgebern) erspare ich mir.

Für mich war es im Video das erste mal, dass ich diesen Rechenweg gesehen habe, den ich einfach als abstrus und irrational empfinde. Insofern unterstelle ich mal, dass es nicht das Non plus ultra ist. Ich muss nicht jedes Modell übernehmen, nur weil es gerade ein paar Leute chic und griffig finden. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 17 Minuten von PKW:

kann erstmal den Notgroschen

Gutes Stichwort!

Notgroschen!

Warum wohl wird der Notgroschen von vielen hier nicht rein prozentual festgelegt, sondern in einem Euro-Betrag oder Monatsgehältern? Nur mal so zum Nachdenken.

 

vor 17 Minuten von PKW:

Ich stelle mir das als wilde Kurve vor.
Der Berufseinsteiger kann erstmal den Notgroschen füllen und dann all in ACWI gehen. Wenn er ?50k im Depot angesammelt hat, dann wird er vielleicht hibbelig weil so viel Geld "im Feuer" ist und er nimmt zur Stabilisierung noch einen risikoarmen Anteil hinzu. Mit steigender Erfahrung vergeht hoffentlich die Hibbelikgkeit und die Risikotoleranz steigt, dann wird RK1 wieder prozentual zurückgefahren (aber verbleibt absolut vielleicht gleich). Vielleicht dreht das wieder wenn das Depot über ?500k liegt (das Spiel gewonnen wurde). Wenn die Entnahmephase greifbar wird, dann erfolgt wieder ein Wechsel weg vom Risiko, indem weitere 5 Jahresbedarfe risikoarm vorgehalten werden.

Ganz genau! 

So kann das in der Tat sein und das ist richtig so, weil eine ständige Anpassung erfolgt an die jeweilige Lebenssituation und auch mentale Belastbarkeit.

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Sapine
vor 1 Minute von Hicks&Hudson:

Ich betone nochmals, dass ein Weg hin zu einer prozentualen Betrachtung und Aufteilung des Gesamtvermögens der rational bessere Weg wäre. Man kann dies aber nicht erzwingen, sondern nur versuchen, eben sein Vermögen insgesamt als eine große Sache zu sehen und wenn dann davon z.B. 10% den Bach runter gehen, dürfte es einen nicht jucken (auch wenn es 700.000 Euro sind.

Videos wie das verlinkte verhindern, dass die Leute das sinnvollere Modell anwenden. Davon abgesehen sehe ich es wie @PKWweiter oben geschrieben hat, dass die Risikoeinstufung sich je nach Lebenssituation und Anlageziel auch individuell im Lauf des Lebens ändert. Als Anleger sollte man sein Verhalten daran anpassen. 

vor 1 Minute von Hicks&Hudson:

Gutes Stichwort!

Notgroschen!

Warum wohl wird der Notgroschen von vielen hier nicht rein prozentual festgelegt, sondern in einem Euro-Betrag oder Monatsgehältern? Nur mal so zum Nachdenken.

Weil der Notgroschen reinweg nichts mit der Aktienquote zu tun hat. Da gibt es schlicht keinen Bezug. 

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Gast240408

Ich verstehe die binaeren Haltungen zu Prozenten nicht. Immer, wo es passt. Wir hatten ja schon einige Beispiele, die verschiedene unterschiedliche reale Bedingungen und Punkte im Leben zeigen. Aktienanteil prozentual klein an ebenfalls kleinem Gesamtkapital, Aktien prozentual relativ gross an mittlerem Kapital mit 20, 40, 60 Jahren. Aktienkapital gross, Aktienanteil gross (Buffet). Ist doch alles verschieden zu bewerten. 

 

Im Ende kommt es darauf an, worauf es im Negativfall absolut zusammenschnurren kann, nicht um oder auf prozentual. Es ist eine absolute Zahl, keine relative. Die allein muss letztlich reichen fuer mich und meine Lebensfuehrung, keine Verhaeltnismaessigkeitsrechnung in Prozenten gibt dahingehend eine allgemeingueltige ueber alle Skalen gleiche Aussage.

 

Ist ja in anderen Dingen auch so. Bei meiner eigenen konkreten Vermoegenshoehe ist es z.B. irrelevant, was die Verbraucherpreisinflation sagt, weil ich im Verhaeltnis zum Gesamtvermoegen nur soviel essen kann. Bei einem Haus saehe es in derselben Frage schon anders aus, weil es im Verhaeltnis zu diesem Gesamtvermoegen signifikant waere. Bei ueber 10 Millionen dieses Gesamtvermoegens wiederum schieben sich aber auch diese Dinge (Luxusvarianten aussen vor) ins Unwesentlichere. Bei 100 Millionen werden sie komplett unbedeutend.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 22 Minuten von PKW:

Aber es gibt nun mal den Spruch, dass man das Spiel beenden soll, wenn man gewonnen hat. Und der wird auch gerne in Verbindung mit Anlage an der Börse genutzt, da der Ausdruck "Spiel gewonnen" deutlich plakativer ist als "Summe xyz als Anlageziel erreicht".
Mir lag noch "aus dem Feuer nehmen" in den Fingern,

Ja, da  gibt es verschiedene Ausdrucksweisen.

Wenn man sich z.B. mal im Depotaufstellungs-Thread ansieht, wie schön wir da alle immer unsere Prozente posten, dann muss man ehrlich sagen, dass allein daraus null für jeden hier abzuleiten ist, ob das nun gut/schlecht oder passend/unpassend oder viel/wenig Risiko ist. Warum? Weil keiner weiß, um welche Vermögen es bei jedem geht und welches Einkommen er hat und (auch sehr wichtig!) wie er lebt.

20% Aktienquote und 80% risikoarm sagen eben nix aus, ob man selbst es genauso tun würde, wenn man das Vermögen des anderen hätte.

 

 

vor 17 Minuten von Sapine:

Weil der Notgroschen reinweg nichts mit der Aktienquote zu tun hat. Da gibt es schlicht keinen Bezug. 

Und womit hat die Aktienquote bzw. haben Aktien zu tun ? Sie haben letztendlich das Ziel, Geld zu verdienen/zu erwirtschaften, damit man sich mit diesem Geld irgendetwas erfüllen / leisten kann.

Insofern hat der Notgroschen eine gar nicht so andere Aufgabe. Er ist dazu da, um mögliche, nötige Geldausgaben tätigen zu können. Aktien und deren Erträge/Gewinne sind dazu da, um mögliche, nötige Geldausgaben / Wünsche etc zu tätigen, nur eben sehr viel später.

 

 

vor 22 Minuten von Sapine:

Insofern unterstelle ich mal, dass es nicht das Non plus ultra ist. Ich muss nicht jedes Modell übernehmen, nur weil es gerade ein paar Leute chic und griffig finden. 

Es hat auch keiner gesagt, dass DU dieses Modell übernehmen sollst.

Ich hatte sogar eher betont, dass du froh sein kannst, dass du es nicht so machen musst und es schaffst, rein mit Prozenten auszukommen.

Dieses Modell aber pauschal als Unsinn abzutun, halte ich für etwas vorschnell und übertrieben.

Du darfst mir glauben, dass es kein seltenes Modell ist, auch wenn du es bisher noch nicht kanntest.

Es ist eine von mehreren sinnvollen und funktionierenden Modellen, um sein Risikothema gut in den Griff zu bekommen.

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