Zum Inhalt springen
reko

Adaptive Market Hypothesis

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von cfbdsir:

Die Stichprobe ist zu klein. Der Zeitraum müsste größer sein. 

Es sind die Renditen des S&P 500 seit 1871. In dieser Zeit entstanden in der Renditeverteilung 3 Gipfel. In 500 Jahren entstehen in der Verteilung vermutlich weitere 10 Gipfel. Die Verteilung ist dann aber immer noch nicht normalverteilt. Ein Investor hat keine 500 Jahre Zeit und muß damit leben, dass es sehr gute Jahrzehnte und sehr schlechte Jahrzehnte gibt. Fängt er in einer ungünstigen Dekade an, dann könnte seine Altersversorgung knapp werden. Es ist dann auch kein Trost dass über 500 Jahre gemittelt das Einzelschicksal nicht mehr auffällt. Man kann aber auch den adaptiven Markt zur Kenntnis nehmen, seine Strategie an das aktuelle Marktumfeld anpassen und auch in schlechten Jahrzehnten sein Vermögen ausbauen. Gerade in Krisenzeiten wurden große Vermögen geschaffen. Man muß selektiv kaufen wenn die Mehrheit ihre passiven ETF Depots liquidieren. Dabei werden auch die Gewinneraktien unter Wert verschleudert.

Buy and Hold ist in Kriesen sehr schwer durchzuhalten wenn man sich nie darüber Gedanken gemacht hat an welchen Firmen man beteiligt ist. Das funktioniert im ersten Jahr ganz gut, nach den fünften Verlustjahr kommen Zweifel. Man baucht sich nur die Mittel-Zu/Ab-flüsse der Fonds ansehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 4 Minuten von cfbdsir:

Dann wäre der gezinkte Würfel jeweils immer nur einen Wurf lang im Spiel. Danach müsste er ausgetauscht werden: Mindestens ein Marktteilnehmer, vermutlich einer der zu den  Verlierern der Spielrunde gehört hat, wird den Austausch fordern. Wenn immer der gleiche Spieler würfelt wäre das egal, da er immer einen passend gezinkte Würfel ins Spiel bringen würde. Wüsste jeder, dass das Spiel mit gezinkte Würfel erlaubt wäre würde nur einer spielen: der Würfler. 

Du hast jetzt ein anderes Modell im Kopf als ich, deswegen passen die Ableitungen nicht zu meinen Ideen:
 

- Gott (eine neutrale Instanz) würfelt mit gezinktem Würfel, aber niemand weiß wie er gezinkt ist. Dass er gezinkt ist dürfen ruhig alle wissen.

- Irgendwann mal fällt es auf (mit hinreichend großer Stichprobe), so z.B. beim Januar-Effekt, beim Small-Premium, beim Value-Premium, beim Frontrunning-Effekt usf.

- Spätestens ab dem Zeitpunkt kennt der Markt und Gott würfelt mit neuem Würfel, aber auch hier kennt wieder niemand die Zinkung

 

vor 21 Minuten von cfbdsir:

Die Stichprobe ist zu klein. Der Zeitraum müsste größer sein.

Ich will dir zwar nicht widersprechen, aber die Statistik betrifft alle 10-Jahreszeiträume seit 1871, oder? Dass ist für mathematische Verhältnisse trotzdem nicht signifikant, aber vermutlich doch nicht zu ignorieren.

 

Fairerweise muss man dann aber hinzufügen, dass es überhaupt keine Bewandnis hat, wenn keine Normalverteilung vorliegt, solange weiterhin Zufälligkeit gegeben ist. Nehmen wir also einmal an die These der AMH stimmt und wir hätten jedes Jahr andere Erwartungswerte/Varianzen. Wenn die einzelnen Jahre normalverteilt und unabhängig sind, dann ist auch deren Summe normalverteilt (ist mathematisch bewiesen). Da es nicht so ist, liegt die Vermutung nahe, dass die Zufallsvariablen nicht unabhängig sind. Dummerweise gibt es aber viele Gründe für so ein Verhalten:

 

- z.B. existiert zwar eine Abhängigkeit, die sich aber nur a posteriori bestimmen lässt (weil o.g. Würfel immer ausgewechselt wird, wenn es zu offensichtlich wird)

- oder es handelt sich um Chaos, welches wie @Glory_Days schon beschrieben hat, zwar deterministisch, aber nicht robust ist (d.h. kleinste Schätzfehler führen zu katastrophalen Ergebnisänderungen)

- oder es handelt sich um Ungewissheit, d.h. die Abhängigkeit ist nur anscheinend eine. Sobald zusätzlich zum Stochastischen Modell eine zu große Ungewissheit dazu kommt, kann man die Stichproben komplette in die Tonne kippen, weil sie von Ungewissheit kontaminiert sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor einer Stunde von reko:

Es sind die Renditen des S&P 500 seit 1871

Das sind aber 10-Jahres-Zeiträume, die betrachtet werden. Von einer rechtsschiefen Normalverteilung ist die Kurve nicht weit entfernt. Auch ist mit Nominalwerten und nicht realengerechnet, oder? Das verzerrt das Bild weiter. 

vor 44 Minuten von etherial:

Gott (eine neutrale Instanz) würfelt mit gezinktem Würfel, aber niemand weiß wie er gezinkt ist. Dass er gezinkt ist dürfen ruhig alle wissen.

Sie können anders als im Gedankenspiel Würfel nicht aus dem Spiel nehmen lassen. 

vor 46 Minuten von etherial:

Irgendwann mal fällt es auf (mit hinreichend großer Stichprobe), so z.B. beim Januar-Effekt

Da das nicht ökonomisch erklärbar wäre ist es statistisches rauschen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Merkt ihr es nicht auch? Die ganze Diskussion driftet immer mehr ins Esoterische ab. Von ihr ist auch kein wirklicher Erkenntnisgewinn zu erhoffen, da die Zukunft immer ungewiss bleibt - egal wie gut man glaubt, die Mechanismen des Marktes verstanden zu haben.

Da hier immer von einer Normalverteilung von Renditen gesprochen wird: Ihr wisst aber schon, wie eine Normalverteilung mathematisch definiert ist (ich habe so meine leisen Zweifel)?


Wie bereits erwähnt, können Renditen über hinreichend lange Zeiträume durch eine Log-Normalverteilung beschrieben werden. Reale Daten in Form realer Renditen (Shiller's Datensatz seit 1871) verhalten sich gegenüber diesem Modell wie folgt:

grafik.png.66e675803eca65b505ed0e3e54b0b67f.png


Abweichungen auf kleinen Zeitskalen kommen mutmaßlich durch die Abhängigkeit/Dynamik der Renditeverteilung auf kurzen Zeitskalen zu Stande. Abweichungen auf langen Zeitskalen könnten aufgrund mangelnder Statistik zu Stande kommen (dieses Argument gilt auch für die äußeren Perzentil-Kurven). Qualitativ passt das Modell hervorragend (das ist kein Fit, sondern verwendet die historischen Renditen als Input für die Parameter der Verteilung).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Abweichungen auf kleinen Zeitskalen kommen mutmaßlich durch die Abhängigkeit/Dynamik der Renditeverteilung auf kurzen Zeitskalen zu Stande. Abweichungen auf langen Zeitskalen könnten aufgrund mangelnder Statistik zu Stande kommen

Diese Abweichungen sind relevant. Eine Theorie nützt mir nichts wenn sie die für mich relevanten Bereiche ausnimmst. Die EMH ist als stark vereinfachte Hypothese für das Grundverständnis nützlich, aber sie hat ihre Grenzen. Bei der AMH geht es um Marktanpassungen und Renditeabweichungen innerhalb von Jahren bis Jahrzehnten. Die sind Realität und ich bin auch nicht bereit 500 Jahre darauf zu warten, dass sich diese Effekte wieder wegmitteln. Es ist aber natürlich niemand gezwungen diese Erkenntnisse bei seinen Investments zu berücksichtigen. Ich habe nichts dagegen wenn die Marktmehrheit jegliches Wissen über Marktmechanismen ignoriert und nur von Zufall ausgeht. Die passiven Fonds sind in den der Boomphase groß geworden und sie werden in der nächsten Bustphase wieder klein.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 32 Minuten von reko:

Diese Abweichungen sind relevant. Eine Theorie nützt mir nichts wenn sie die für mich relevanten Bereiche ausnimmst.

Für Langfristanleger sind geringfügige Abweichungen bei Jahresrenditen nicht relevant. Die Abweichungen auf größeren Zeitskalen könnten wie gesagt auf eine ungenügende Statistik zurückzuführen sein. Interessant ist aber, dass du das eigentlich Problem gar nicht erkennst oder erkennen kannst.

vor 32 Minuten von reko:

Eine Theorie nützt mir nichts wenn sie die für mich relevanten Bereiche ausnimmst.

Du solltest deine Definition von "relevant" überdenken.

vor 32 Minuten von reko:

Es ist aber natürlich niemand gezwungen diese Erkenntnisse bei seinen Investments zu berücksichtigen.

Wir alle hier im Thread warten bis zum heutigen Tag immer noch auf deine konkreten Handlungsanweisungen, wie diese Erkenntnisse für zukünftige Anlageentscheidungen nützlich eingesetzt werden könnten.

vor 32 Minuten von reko:

Die passiven Fonds sind in den der Boomphase groß geworden und sie werden in der nächsten Bustphase wieder klein.

Das genaue Gegenteil wird laut meiner Kristallkugel eintreten: Der passive Markt wird weiterhin an relativem Anteil am Gesamtmarkt zunehmen, und irgendwann auf hohem Niveau saturieren und um dieses Niveau fluktuieren. Dein Argumentationsniveau gleicht ungefähr den Menschen, die bis heute den Klimawandel leugnen. Kindisch, unseriös, und lächerlich. Ich kann dich und deine Äußerungen hier im Forum schon lange nicht mehr Ernst nehmen. Aber witzig ist es allemal...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
geldvermehrer
vor 16 Minuten von Glory_Days:

Wir alle hier im Thread warten bis zum heutigen Tag immer noch auf deine konkreten Handlungsanweisungen, wie diese Erkenntnisse für zukünftige Anlageentscheidungen nützlich eingesetzt werden könnten.

Das wäre in der Tat interessant:thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 13 Minuten von geldvermehrer:

Das wäre in der Tat interessant:thumbsup:

Wenn man nicht an sich verändernde Marktphasen glaubt und den Markt nicht selbst beobachten und selbst denken will, dann wird das nichts.

Ich hatte weiter oben bereits geschrieben: wenn der Markt sich anpaßt, dann muß man auch sein eigenes Verhalten anpassen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
vor 3 Minuten von reko:

Wenn man nicht an sich verändernde Marktphasen glaubt und den Markt nicht selbst beobachten und selbst denken will, dann wird das nichts.

Bei dir sind doch alle diese Voraussetzungen laut eigener Aussage erfüllt. Also schieß los, wir warten immer noch...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 13 Stunden von Glory_Days:

Merkt ihr es nicht auch? Die ganze Diskussion driftet immer mehr ins Esoterische ab.

Ich finde auch, dass man in diesem Thread lieber über die Adaptive Market Hypothesis gesprochen hätte, als über "Wie kann ich als aktiver Anleger den Markt schlagen". Prinzipiell ist gegen die Berücksichtigung anderer Marktmodelle als der EMH ja überhaupt nichts einzuwenden. Auch wenn ich von der AMH nicht wirklich überzeugt bin, meine ich doch diverse Ideen davon verstanden zu haben, nur offensichtlich ganz anderes als hier andere Leute daraus ableiten ...

 

Wenn jemand meint, dass die AMH neue Möglichkeiten eröffnet den Markt zu schlagen, dann würde mich der Transferschritt dahin interessieren. Ich lese hier leider nur von nicht-normalen Rendite-Verteilungen, ohne dass dazu gesagt wird, wie man das ausnutzen kann. Entweder wir bewegen uns auf theoretischer Ebene und dann ist die mathematische Argumentation geboten, oder auf der Ebene der Anlegerpraxis, dann möchte ich doch aber bitte eine Anlegerstrategie sehen. Irgendwie finde ich hier beides nicht ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 32 Minuten von etherial:

Entweder wir bewegen uns auf theoretischer Ebene und dann ist die mathematische Argumentation geboten, oder auf der Ebene der Anlegerpraxis, dann möchte ich doch aber bitte eine Anlegerstrategie sehen. Irgendwie finde ich hier beides nicht ...

Beides ist schlichtweg nicht möglich. Weder können wir auf theoretischer Ebene die zukünftig passenden Inputparameter selbst im Falle eines perfekten Modells kennen, noch kann eine Hypothese eine funktionierende prädiktive Komponente beinhalten. Dass der Markt adaptiv sein mag, wird damit zur Binsenweisheit ohne ausbeutbaren Nutzen. Viel Erfolg, wer mit so etwas operiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 14 Minuten von Glory_Days:

Beides ist schlichtweg nicht möglich. Weder können wir auf theoretischer Ebene die zukünftig passenden Inputparameter selbst im Falle eines perfekten Modells kennen, noch kann eine Hypothese eine funktionierende prädiktive Komponente beinhalten.

Aber das war doch gar nicht die Aussage ... Die AMH ist eine Hypothese mit der man weiter rechnen kann, dann aber bitte mathematisch.

 

Die Prädiktive Komponente wäre ja nicht beinhaltet sondern abgeleitet. Und sie würde natürlich nur in einem Markt funktionieren in dem die AMH gilt.

 

Warum sie jetzt eher gelten sollte als die EMH, kann ich gar nicht beurteilen, ich denke beide haben erhebliche Schwächen die Details der Realität abzubilden und funktionieren nur, wenn man Details (Ausnahmen) weglässt - und zwar jede ihre individuellen. Wenn ich hingegen die Praxis anschaue, dann scheint mir die EMH ausreichend zu sein ... (insbesondere weil ich für die AMH keine abweichenden, besseren Strategien kenne).

vor 14 Minuten von Glory_Days:

Dass der Markt adaptiv sein mag, wird damit zur Binsenweisheit. Viel Erfolg, wer mit so etwas operiert.

Verstehe ich jetzt nicht ... die EMH ist da doch nicht anders? Ich bin bei dir, dass ich den großen Mehrwert bei der AMH überhaupt nicht sehe, aber das kann ja auch nur an meiner geringen Kreativität liegen. Wer kreativ werden möchte, kann das ja tun, aber wer sich dabei weder der Logik noch der Überprüfbarkeit unterzieht bringt in der Tat keinen Mehrwert (die Forderung geht eher an diejenigen, die einen großen Mehrwert sehen ...).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 21 Minuten von etherial:

Aber das war doch gar nicht die Aussage ... Die AMH ist eine Hypothese mit der man weiter rechnen kann, dann aber bitte mathematisch.

Dafür benötigt man zunächst einmal eine rigorose mathematische Beschreibung der Hypothese als Grundlage. Existiert diese überhaupt?

vor 21 Minuten von etherial:

Die Prädiktive Komponente wäre ja nicht beinhaltet sondern abgeleitet. Und sie würde natürlich nur in einem Markt funktionieren in dem die AMH gilt.

In diesem Sinne war "beinhaltet" gemeint. Dann würde das ganze zumindest mal konkret werden, aber die Existenz einer solchen allgemein funktionierenden prädiktiven Komponente würde ich generell bezweifeln.

vor 21 Minuten von etherial:

Warum sie jetzt eher gelten sollte als die EMH, kann ich gar nicht beurteilen, ich denke beide haben erhebliche Schwächen die Details der Realität abzubilden und funktionieren nur, wenn man Details (Ausnahmen) weglässt - und zwar jede ihre individuellen. Wenn ich hingegen die Praxis anschaue, dann scheint mir die EMH ausreichend zu sein ... (insbesondere weil ich für die AMH keine abweichenden, besseren Strategien kenne).

Die EMH trifft - soweit ich das überblicke - keine explizite Aussage über die Dynamik der Informationsverarbeitung. D.h. es wird implizit angenommen, dass Informationen instantan verarbeitet/eingepreist werden. Ich denke, dass das einer der Ansatzpunkte der AMH sein könnte, die diesen dynamischen Aspekt mehr in den Mittelpunkt stellt (auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Ohne eine rigorose mathematische Beschreibung der AMH gesehen zu haben, ist das mehr oder minder Spekulation). Da Dinge immer auf endlichen Zeitskalen (mögen sie auch noch so klein sein) und nie instantan ablaufen, könnte man das als Adaptierung bezeichnen oder wahrnehmen. Tatsächlich sollte der Effizienzgrad von Märkten u.a. von dieser Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung abhängen. Wir können aber ex-ante nicht wissen, wohin sich der Markt adaptiert und ob er sich wirklich immer "weiterentwickelt" oder nicht auch wieder zurückentwickeln kann. Die EMH ist sehr wahrscheinlich ob der kurzen Zeitskalen, die heutzutage hinsichtlich Informationsverarbeitung in liquiden Märkten bestehen, eine sehr gute praktische Näherung - wenngleich möglicherweise nicht in allen Märkten oder zu allen Zeiten.

vor 21 Minuten von etherial:

Verstehe ich jetzt nicht ... die EMH ist da doch nicht anders? Ich bin bei dir, dass ich den großen Mehrwert bei der AMH überhaupt nicht sehe, aber das kann ja auch nur an meiner geringen Kreativität liegen. Wer kreativ werden möchte, kann das ja tun, aber wer sich dabei weder der Logik noch der Überprüfbarkeit unterzieht bringt in der Tat keinen Mehrwert (die Forderung geht eher an diejenigen, die einen großen Mehrwert sehen ...).

Die EMH ist in diesem Sinne nicht anders. Man kann zu dem Schluss kommen, dass auch die Einsichten der EMH trivial sind ("vergangene Informationen lassen sich zukünftig nicht ausnutzen"). Was ich damit eigentlich sagen wollte: Hypothesen dieser Form geben uns keine konkreten Direktiven an die Hand, wie wir handeln sollen. Sie sagen uns vielmehr indirekt, was wir sinnvollerweise nicht tun bzw. unterlassen sollten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 23 Stunden von Glory_Days:

Dafür benötigt man zunächst einmal eine rigorose mathematische Beschreibung der Hypothese als Grundlage. Existiert diese überhaupt?

Gute Frage ...

 

Ich denke aber, dass Andrew Lo schon ein Wissenschaftler ist und auch weiß, dass er ohne mathematische Beschreibung nur Spott ernten würde.
 

Andererseits: Der Thread ist jetzt schon ziemlich lang, aber die AMH ist bisher noch nie formal beschrieben worden. Das ist eher ein Grund skeptisch zu sein.

vor 23 Stunden von Glory_Days:

Dann würde das ganze zumindest mal konkret werden, aber die Existenz einer solchen allgemein funktionierenden prädiktiven Komponente würde ich generell bezweifeln.

Die Existenz würde ich nicht bezweifeln, aber sie ist aus meiner Sicht definitiv noch nicht gefunden worden, sonst wäre sie hier vermutlich längst gepostet worden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
geldvermehrer
Am 27.2.2024 um 22:18 von reko:

Wenn man nicht an sich verändernde Marktphasen glaubt und den Markt nicht selbst beobachten und selbst denken will, dann wird das nichts.

Ich hatte weiter oben bereits geschrieben: wenn der Markt sich anpaßt, dann muß man auch sein eigenes Verhalten anpassen.

Ich sehe das dann so. Mit passivem Investieren in einen breit anlegenden Welt-Aktien-ETF lege ich nach den Grundlagen der EMH  an.

Nach der AMH bildlich mit "Hasen und Füchsen", also adaptiv wie in der Tierwelt, wie von Prof. Hens/Andreas Beck beschrieben^_^

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor einer Stunde von geldvermehrer:

Nach der AMH bildlich mit "Hasen und Füchsen", also adaptiv wie in der Tierwelt, wie von Prof. Hens/Andreas Beck beschrieben^_^

Diese Metapherei tut dem Thema echt nicht gut.

Es hört sich ja überhaupt nicht falsch an, dass man sich bei ändernden Märkten anpassen muss. "Wie mit Hasen und Füchsen" klingt jetzt aber nicht eine konkrete Handlungsempfehlung, sondern wie ein Eingeständnis, dass man eigentlich keine Ahnung hat, wie man die AMH ausnutzen soll.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von etherial:

Die Existenz würde ich nicht bezweifeln, aber sie ist aus meiner Sicht definitiv noch nicht gefunden worden, sonst wäre sie hier vermutlich längst gepostet worden.

Die Existenz einer Komponente, die die Zukunft in jeder Facette sicher vorhersagen könnte?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Die Existenz einer Komponente, die die Zukunft in jeder Facette sicher vorhersagen könnte?

Die Existenz einer Komponente die auf Basis der AMH eine Prognose abgeben kann, die sich überprüfen lässt.

Ich sehe sowohl die EMH als auch die AMH als ein Modell des Marktes. Es muss dazu nur überprüfbar/falsifizierbar sein. Universelle Einsetzbarkeit ist eigentlich in der angewandten Wissenschaft (d.h. außer Mathematik) nie gegeben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
geldvermehrer
vor 9 Stunden von etherial:

Diese Metapherei tut dem Thema echt nicht gut.

Es hört sich ja überhaupt nicht falsch an, dass man sich bei ändernden Märkten anpassen muss. "Wie mit Hasen und Füchsen" klingt jetzt aber nicht eine konkrete Handlungsempfehlung, sondern wie ein Eingeständnis, dass man eigentlich keine Ahnung hat, wie man die AMH ausnutzen soll.

Aber diese Metapher beschreibt das Thema laut Hens und Beck sehr gut. Beck verwendet für sein GPO dafür eine Investitionsreserve.

In der Praxis versuchen ehemalige Studenten von Prof. die AMH mit ihren Fonds umzusetzen, Aionite Capital (https://www.aionite.ch/)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 10 Stunden von geldvermehrer:

Aber diese Metapher beschreibt das Thema laut Hens und Beck sehr gut.

Von einem Fondsmanager erwarte ich ehrlich gesagt nichts anderes. Von einem Professor schon. Es ist ziemlich armselig, wenn ein Wissenschaftler seine Ergebnisse am Ende auf eine Metapher reduzieren muss, weil eine rigorose mathematische Beschreibung (@Glory_Days) fehlt.

vor 10 Stunden von geldvermehrer:

In der Praxis versuchen ehemalige Studenten von Prof. die AMH mit ihren Fonds umzusetzen, Aionite Capital (https://www.aionite.ch/)

Dürfte recht schwer sein, wenn es keine praktischen Handlungsempfehlungen gibt ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
geldvermehrer
vor einer Stunde von etherial:

Von einem Fondsmanager erwarte ich ehrlich gesagt nichts anderes. Von einem Professor schon. Es ist ziemlich armselig, wenn ein Wissenschaftler seine Ergebnisse am Ende auf eine Metapher reduzieren muss, weil eine rigorose mathematische Beschreibung (@Glory_Days) fehlt.

Dürfte recht schwer sein, wenn es keine praktischen Handlungsempfehlungen gibt ...

Jetzt verstehe ich was du meinst, da hast du vollkommen Recht:thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 5 Stunden von etherial:

. Es ist ziemlich armselig, wenn ein Wissenschaftler seine Ergebnisse am Ende auf eine Metapher reduzieren muss, weil eine rigorose mathematische Beschreibung (@Glory_Days) fehlt.

Wirtschaft ist keine exakte Wissenschaft. Ein Wissenschaftler muß nicht zwingend eine mathematische Beschreibung liefern. Manche Fachbereiche kommen ganz ohne mathematische Modelle aus. Ein Wissenschaftler kann insbesondere auch einfach aufzeigen, dass die bisherige uralte Schulmeinung gravierende Schwächen hat (Experimentalphysik vs theoretische Physik). Vieles insbesondere in Behavioral Finance eignet sich nicht für exakte vorausschauende Berechnungen, deshalb ist es trotzdem richtig und nützlich. Nur weil man keine Formel für eine exakte Berechnung hat anzunehmen es wäre alles gleichverteilter Zufall finde ich armselig. Wäre es so einfach dann würden es alle machen und es gäbe keine Überrendite und damit auch keine sinnvollen Kursstellungen. Wie überall in der Wirtschaft muß man auch hier seinen Kopf und nicht nur den Taschenrechner benutzen. Jeder Kaufman weiß wie man mit solchen Wissen umgeht. Die Zukunft ist nicht exakt vorhersehbar aber die vorhandenen Optionen sind nicht gleich aussichtsreich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von reko:

Nur weil man keine Formel für eine exakte Berechnung hat anzunehmen es wäre alles gleichverteilter Zufall finde ich armselig. Wäre es so einfach dann würden es alle machen und es gäbe keine Überrendite und damit auch keine sinnvollen Kursstellungen.

Viele Menschen entscheiden und handeln nicht rational (was die Geburtsstunde der Behavioral Finance überhaupt erst begründet hat). Sie können es einfach nicht, weil sie sich selbst im Wege stehen. Und hier im Thread haben wir einige dieser Anleger kennengelernt. Der Umstand irrationalen Verhaltens mancher steht dabei rationalem Verhalten glücklicherweise in keinster Weise entgegegen. Ich persönlich würde lieber auf rationales Verhalten setzen als auf das Ausnutzen des irrationalen Verhaltens anderer. Am Ende setzt sich rationales Verhalten über lange Zeiträume typischerweise durch. Und es ist in jederlei Hinsicht die risikoärmere Variante, um seine Anlageziele möglichst sicher zu erreichen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 36 Minuten von reko:

Nur weil man keine Formel für eine exakte Berechnung hat anzunehmen es wäre alles Zufall finde ich armselig.

Nimmt man an, alles wäre Zufall?
Nein, nicht alles, noch nicht einmal Renditen sind Zufall, Aber ein Anleger braucht nicht erwarten, dass er die Aktie mit überdurchschnittlicher Rendite mit höherer Wahrscheinlichkeit findet als durch Zufall.

Und warum macht man o.g. Annahme? Weil man keine Formel hat?

Nein, weil man Modelle hat, die mit dieser Annahme konform sind und sich bis auf Details auch belegen lassen.

 

Und wer hat eine exakte Berechnung gefordert?

Niemand,. Gefordert war eine mathematische Beschreibung. Mathematisch bedeutet dabei nicht Formel, sondern eine verbindliche, überprüfbare Aussage. Die Tatsache, dass wir von dir bisher keine bekommen, obwohl du die AMH nach eigenen Angaben so gut verstanden hast, nährt den Verdacht, dass die AMH noch nicht einmal das liefern kann ...

vor 46 Minuten von reko:

Ein Wissenschaftler kann insbesondere auch einfach aufzeigen, dass die bisherige uralte Schulmeinung gravierende Schwächen hat.

Beim Thema bleiben! Die AMH ist keine Kritik an der EMH, sie ist eine Alternative zur EMH. Die AMH soll die Schwächen der EMH nicht haben. Wenn das nicht überprüfbar ist (siehe oben) ist das wie schon vorher geschrieben armselig.

 

Wenn Andrew Lo oder Thorsten Hens bei der Verteidigung dieser Theorie ebenfalls so herumeiern würden, wundert es mich nicht, warum man sie in der Wissenschaft nicht wirklich ernst nimmt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 12 Minuten von etherial:

Die AMH ist keine Kritik an der EMH, sie ist eine Alternative zur EMH.

Zitat

Andrew Lo presents a framework for unifying the Efficient Markets Hypothesis (EMH) and Behavioral Finance.

In diesem Sinne ist die EMH immer der theoretische Ausgangspunkt und die AMH ist der Versuch einer praktischen Erweiterung, um Erkenntnisse realen Anlegerverhaltens aus der Behavioral Finance mit der EMH zu vereinigen. Was in meinen Augen fehlt ist eine rigorose und replizierbare formale Beschreibung (nicht notwendigerweise eine mathematische Beschreibung, aber bei einer solchen wäre dieser Umstand zwangsläufig erfüllt).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...