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TomJoad85

Auswahl nachhaltiger Geldanlagen mittel- und langfristig

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TomJoad85

Hallo liebe Profis,

 

nach einiger Zeit des Ausprobieren und Einlesens, auch in eurem Forum, hat sich nun in meiner Finanzplanung etwas geändert (dazu unten mehr). Daher habe ich mir erneut Gedanken gemacht und würde diese gerne zur Diskussion stellen.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Das Arbeiten mit börsennotierten Instrumenten ist für mich persönlich recht neu. Inspiriert durch die vielen YouTube-Videos von Finanzfluss u.ä. Habe ich mich letztes Jahr entschlossen, meine fondsgebundene LV bei der Alten Leipziger wegen der sehr hohen Gebühren zu kündigen.

Meine fondsgebundene Riester steht aktuell beitragsfrei.  Das liegt ebenso an den hohen Gebühren; die Riester läuft zwar schon einige Jahre, aber durch den Antritt einer neuen Stelle Mitte 2019 hat sich der Einzahlungsbetrag seitdem jährlich geändert und sich in exorbitanten Gebühren bemerkbar gemacht. Zudem kommt der Punkt dass ich erst vor ca. 4 Jahren richtig Geld zu verdienen begonnen habe; Die Riester steht erst bei ca. 4000€.

Zudem kommt der Punkt, dass ich in meinen Anlagen, wie auch im echten Leben, auf Nachhaltigkeit achten möchte und mir deshalb die Auswahl des Produkts, damit auch des gewählten Fonds, in dieser Richtung wichtig sind.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Mit Antreten der neuen Stelle 2019 (ca. 50.000 netto p.a.) habe ich meine Sparrate, noch recht planlos, folgendermaßen gestaltet: 1.000€ Monatlich regelmäßig auf ein Tagesgeldkonto bei der Umweltbank und zunächst 200, nach Kündigung der Alten Leipziger dann 400 monatlich auf den Fonds Erste WWF Stock Environment, ISIN AT0000705678. Dieser wird nun für Anleger aus Deutschland geschlossen, es können keine Anteile mehr gekauft werden. Er ist jedoch bisher sehr gut gelaufen, sodass ich meine Anteile zunächst behalten würde (4823€ investiert, aktueller Wert 6447€).

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Die Fondsanlage soll langfristig laufen, ohne festen Anlagehorizont; plane mit 10 Jahren plus, da aktuell beispielsweise kein Nachwuchs in Sicht ist. Allerdings ist meine aktuelle Stelle im Ausland als Expat-Lehrer temporär. In ca. 2 Jahren werde ich zurückkommen und dann wird das Jahreseinkommen auf ca. 38.000€ sinken, je nach Status (Beamtet/Angestellt) und Bundesland. Das ist noch unklar. Insofern würde ich dann möglicherweise die Sparbeträge verringern müssen.

Zudem ist das mittelfristige Ziel nach Rückkehr, ein Tiny House zu bauen/zu beziehen, wobei ich großzügig mit ca. 60.000 Baukosten rechne; die Grundstücksfrage stellt sich dann auch; Daher ist der Plan, 2/3 des Sparbetrags weiterhin auf das Tagesgeldkonto zu legen, damit es nicht an der Börse gebunden ist.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Stelle mir ein insgesamt mittleres Risiko vor; ganz risikofrei wird es auf Konzentration auf nachhaltige Produkte nicht so richtig geben, jedoch soll weiterhin ein großer Anteil auf dem Tagesgeldkonto landen im Hinblick auf den mittelfristigen Kauf einer Immobilie.

 

1. Alter: 35, Jahrgang 09/1985

2. Berufliche Situation s.o.

 

Über meine Fondsanlage

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Sparplan

 

4. Anlagekapital; auf dem Tagesgeldkonto befinden sich derzeit 13.000, im Fond ca. 6500, Riester ca. 4000.

 

Mein aktuelle Idee ist also die folgende. Von einem festen Sparbetrag von 1.700€ monatlich, sollen 1100€ weiterhin auf das Konto bei der Umweltbank fließen, damit dieses Geld kurz-/mittelfristig verfügbar bleibt.

Mehr Kopfzerbrechen bereitet mir die Auswahl der Fonds/ETFs. Nach einiger Recherche, beispielsweise auf bei Ecoreporter, hat sich herauskristallisiert dass rein mit ETFs keine wirklich nachhaltige Geldanlage zu machen ist. Daher habe ich mir überlegt, den Betrag von 600€ auf vier Positionen zu splitten mit 150€ pro Position. Das wären zwei grüne Fonds und zwei akzeptable ETFs. Das wäre nach aktueller Überlegung für mich ein guter Kompromiss zwischen Rendite und Gebühren, zumal die Fonds in ihrem TER recht gnädig ausfallen (1,45/1,24).

Die Produkte:

Erste Green Invest, ISIN AT0000A2DY42, ein noch recht junger, aber tiefgrüner Fonds mit recht hohem Volumen und guter Entwicklung bisher.

GLS Bank Klimafonds, ISIN DE000A2DTNA1

XTrackers MSCI Europe ESG, ISIN IE00BFMNHK08

XTrackers MSCI World ESG, ISIN IE00BZ02LR44

 

Freue mich nun auf eure Meinungen und Rückmeldungen! Sollte ich essenzielle Informationen nicht angegeben haben, tretet mir ans Bein.

 

Viele Grüße,

Bastian

 

 

Nachtrag: Gehaltskonto und Depot sind bei der DKB.

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west263
vor 11 Minuten von TomJoad85:

Sollte ich essenzielle Informationen nicht angegeben haben, tretet mir ans Bein.

ok, kein Problem machen wir :P

 

Du liest den Ecoreporter und hast Du danach auch hier im Forum schon recherchiert, welche Tipps andere mit den gleichem Kopfzerbrechen bekommen haben, die mit der gleichen Fragestellung hier aufgeschlagen sind?

Du wirst es nicht glauben, Du bist nicht der erste und einzige, der auf der Suche nach grüner Geldanlage Hilfe sucht. Allerdings habe ich mittlerweile etwas das Gefühl, die Anfangspläne sind groß, der Enthusiasmus ist enorm.

und dann merkt man, ohh doch nicht alles so einfach und simpel. Ich muß meine pers. Minimum und Limit Kriterien erstmal herausfinden und dann noch ein Produkt filtern, mit man so nah wie nur möglich dieses abdeckt. Dann sind sie meistens so schnell wieder weg, wie sie gekommen sind. Offen bleibt ein Thread, ohne wirkliches Ergebnis, aber mit vielen unbeantworteten Fragen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 36 Minuten von TomJoad85:
  1. Erste Green Invest, ISIN AT0000A2DY42, ein noch recht junger, aber tiefgrüner Fonds mit recht hohem Volumen und guter Entwicklung bisher.
  2. GLS Bank Klimafonds, ISIN DE000A2DTNA1
  3. XTrackers MSCI Europe ESG, ISIN IE00BFMNHK08
  4. XTrackers MSCI World ESG, ISIN IE00BZ02LR44

 

Willst Du zocken? Oder investieren?

 

Die Idee beim soliden Anlegen ist, möglichst breit zu diversifizieren! Die vierte Option, also der MSCI World, ist dafür geeignet, die ersten drei nicht.

 

Es wäre auch gut, wenn Du Dich mit dem Thema "Asset Allocation" beschäftigst. Im einfachen Modell für den Privatanleger bedeutet das, sein Anlagekapital in zwei Teile aufzuteilen: einen risikoarmen und einen risikoreichen. Über das Verhältnis steuert man das Risiko der Anlage. Und genau diese Asset Allocation ist entscheidend für den Anlageerfolg, nicht die Auswahl der einzelnen Fonds. Es ist ein typischer Einsteiger-Fehler, dass viel bei den Fonds herumgebastelt wird - obwohl eigentlich das Thema "Asset Allocation" viel wichtiger ist.

 

Also: wie soll Dein Verhältnis zwischen risikoreich und risikoarm sein?

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TomJoad85
vor einer Stunde von west263:

ok, kein Problem machen wir :P

 

Du liest den Ecoreporter und hast Du danach auch hier im Forum schon recherchiert, welche Tipps andere mit den gleichem Kopfzerbrechen bekommen haben, die mit der gleichen Fragestellung hier aufgeschlagen sind?

Ja, natürlich. Sicherlich nicht alle, aber einige Diskussionen zur Sinnhaftigkeit nachhaltiger Investitionsversuche habe ich gelesen.

vor einer Stunde von west263:

Du wirst es nicht glauben, Du bist nicht der erste und einzige, der auf der Suche nach grüner Geldanlage Hilfe sucht. Allerdings habe ich mittlerweile etwas das Gefühl, die Anfangspläne sind groß, der Enthusiasmus ist enorm.

und dann merkt man, ohh doch nicht alles so einfach und simpel. Ich muß meine pers. Minimum und Limit Kriterien erstmal herausfinden und dann noch ein Produkt filtern, mit man so nah wie nur möglich dieses abdeckt. Dann sind sie meistens so schnell wieder weg, wie sie gekommen sind.
 

Ich hatte ja meine Erkenntnis dazu schon geliefert. Meine Recherchen zu dem Thema sind jetzt nicht so jung und unausgegoren, wie sie scheinbar ankommen und den Prozess, persönliche Kriterien zu finden, habe ich nach meiner Sicht eigentlich durchlaufen, daher den Split zwischen Fonds und ETFs.

vor einer Stunde von west263:

 

Offen bleibt ein Thread, ohne wirkliches Ergebnis, aber mit vielen unbeantworteten Fragen.

ehrlich gesagt trägt dein Beitrag nicht besonders viel bei, um das Schiff in die andere Richtung zu lenken. Er liest sich eher, als wolltest du sagen: „Noch so ein Idealist, auch der wird‘s schon merken dass er so nicht durchkommt.“ Eine Erkenntnis, die ich so ja nun schon hatte.

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TomJoad85
vor 1 Stunde von stagflation:

 

Willst Du zocken? Oder investieren?

 

Die Idee beim soliden Anlegen ist, möglichst breit zu diversifizieren! Die vierte Option, also der MSCI World, ist dafür geeignet, die ersten drei nicht.

Investieren, aber wie gesagt durchaus im mittleren Risikobereich. Mit den geplanten 2/3 der Investitionssumme auf dem TG-Konto fühlte ich mich da schon recht Safe, und die Investitionen haben Zeit. Die Risiko-Einordnung würde ich beim Erste-Fonds als durchaus hoch sehen, bei der GLS und dem EU-ETF doch als eher Mittel. Möglicherweise sollte ich den Betrag nicht zu gleichen Teilen splitten, sondern dem World-ETF einen höheren Anteil zuweisen.

 

vor 1 Stunde von stagflation:

 

Es wäre auch gut, wenn Du Dich mit dem Thema "Asset Allocation" beschäftigst. Im einfachen Modell für den Privatanleger bedeutet das, sein Anlagekapital in zwei Teile aufzuteilen: einen risikoarmen und einen risikoreichen. Über das Verhältnis steuert man das Risiko der Anlage. Und genau diese Asset Allocation ist entscheidend für den Anlageerfolg, nicht die Auswahl der einzelnen Fonds. Es ist ein typischer Einsteiger-Fehler, dass viel bei den Fonds herumgebastelt wird - obwohl eigentlich das Thema "Asset Allocation" viel wichtiger ist.

 

Also: wie soll Dein Verhältnis zwischen risikoreich und risikoarm sein?

Ich war der Meinung, das im Ursprungsthread geschrieben zu haben. Kritik daran ist durchaus erwünscht, aber vielleicht nicht so als sei es nie erwähnt worden.

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Ramstein
vor 3 Stunden von TomJoad85:

Erste Green Invest, ISIN AT0000A2DY42, ein noch recht junger, aber tiefgrüner Fonds

Ach, meinst du wirklich? Ich sehe unter den Hauptwerten "CDN Pacific Railway" und die fahren natürlich mit Diesellokomotiven. Wenn das also deine Vorstellung von "tiefgrün" ist, so gibt es noch viel Verkehrsmittel, die mit Diesel laufen und in die du also investieren solltest.

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TomJoad85

Natürlich, dann muss ich natürlich im nächsten Schritt auch Mehrheitseigner bei VW werden. :1st:

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moonraker
vor 4 Stunden von TomJoad85:

Zudem ist das mittelfristige Ziel nach Rückkehr, ein Tiny House zu bauen/zu beziehen, wobei ich großzügig mit ca. 60.000 Baukosten rechne;

Wenn Du umweltbewusst leben möchtest ist ein Tiny House der falsche Weg - ökologisch ein Vielfaches schlechter als fest und größere Häuser.

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west263
vor 2 Stunden von TomJoad85:

Meine Recherchen zu dem Thema sind jetzt nicht so jung und unausgegoren, wie sie scheinbar ankommen und den Prozess, persönliche Kriterien zu finden, habe ich nach meiner Sicht eigentlich durchlaufen, daher den Split zwischen Fonds und ETFs.

ich habe davon geschrieben, wie es normalerweise abläuft. Wie lange Du an deiner Idee überlegt und getüftelt hast, kann ich nicht beurteilen und würde mir auch kein Urteil dazu anmaßen.

Es würde mich wirklich freuen, wenn mal jemand regelmäßig seine "grüne" Anlage hier am laufen und aktualisieren hält.

 

vor 2 Stunden von TomJoad85:

ehrlich gesagt trägt dein Beitrag nicht besonders viel bei, um das Schiff in die andere Richtung zu lenken.

da ich nicht nach den ESG oder SRI Kriterien oder nach sonst einem Label anlege, kann ich keinen konstruktiven Beitrag leisten. Mich interessieren diese Einschränkungen nicht.

 

vor 2 Stunden von TomJoad85:

Er liest sich eher, als wolltest du sagen: „Noch so ein Idealist, auch der wird‘s schon merken dass er so nicht durchkommt.“ Eine Erkenntnis, die ich so ja nun schon hatte.

nein, das wollte ich nun wirklich nicht damit sagen. Jeder kann sein Geld so anlegen, wie er / sie es gerne möchte.

Ich würde einem Veganer oder Vegetarier auch nicht sagen, er muß Fleisch essen.

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Synthomesc_alt
vor einer Stunde von Ramstein:

Ach, meinst du wirklich? Ich sehe unter den Hauptwerten "CDN Pacific Railway" und die fahren natürlich mit Diesellokomotiven. Wenn das also deine Vorstellung von "tiefgrün" ist, so gibt es noch viel Verkehrsmittel, die mit Diesel laufen und in die du also investieren solltest.

Das ist typisch.... nach dem Motto, ich investiere in nachhaltige Fonds und habe mein Gewissen damit beruhigt.....
Viel mehr würde es bringen , dauerhaft sein Verhalten dementsprechend anzupassen und auch zu leben!

btw. das ist jetzt nicht speziell auf dich bezogen @TomJoad85

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Norica
vor 34 Minuten von Synthomesc:

Das ist typisch.... nach dem Motto, ich investiere in nachhaltige Fonds und habe mein Gewissen damit beruhigt.....
Viel mehr würde es bringen , dauerhaft sein Verhalten dementsprechend anzupassen und auch zu leben!
 

Ja, aber das will keiner hören, weil es zu anstrengend ist. Man geht lieber extern "was machen" :lol:

 

@TO, dein Titel heißt "Auswahl nachhaltiger Geldanlagen mittel- und langfristig". Da kannst Du fast irgendwas kaufen, mittel oder langfristig wird das grün sein, weil wir uns nichts anderes mehr werden leisten können.

Kurzfristig wäre eine andere Herausforderung.

 

 

 

 

SG

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Synthomesc_alt
vor 1 Minute von Norica:

Ja, aber das will keiner hören, weil es zu anstrengend ist. Man geht lieber extern "was machen"

Leider wahr....die Reichen stellen sich dafür ne E Kiste in die Garage, und buchen gleich den nächsten Urlaub auf einem Ozeanriesen....

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 21 Stunden von TomJoad85:

Investieren, aber wie gesagt durchaus im mittleren Risikobereich. Mit den geplanten 2/3 der Investitionssumme auf dem TG-Konto fühlte ich mich da schon recht Safe, und die Investitionen haben Zeit.

 

Okay, das wäre ein Verhältnis von risikoreich:risikoarm von 34:66. Das ist recht konservativ - aber das kann man so machen.

 

Den risikoarmen Teil kannst Du auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Du könntest auch Festgeld mit einer Festgeldleiter wählen, da bekommt man noch etwas mehr Zinsen.

 

Den risikoreichen Teil sollte man in einem möglichst breit diversifizierten ETF anlegen: in einem World- oder All-World ETF - von mir aus auch in einer ESG-Variante. Die anderen 3 von Dir genannten Fonds passen nicht in den risikoreichen Teil, weil sie zu wenig diversifiziert sind. Damit würdest Du Dein Portfolio schlechter machen, nicht besser! Bei dem ersten Fonds kommt hinzu, dass er sehr teuer ist. Ausgabeaufschlag von 5% und laufende Kosten von 1,5% p.a.? Nach 10 Jahren wären 20% Deines Geldes weg! Dieser Fonds kostet 10 Mal so viel, wie ein ETF!:help:

 

Noch eins: falls Du der Meinung bist, der World-ETF sei zu langweilig oder nicht risikoreich genug: in diesem Fall mixt man nicht einen risikoreicheren Fonds ins Portfolio, sondern man verändert das Verhältnis zwischen risikoreich und risikoarm - beispielsweise auf 40:60 oder 50:50. Wie ich schon sagte: der Dreh- und Angelpunkt ist die Asset Allocation. Bei der Auswahl der Aktien-Fonds ist eigentlich nur bestmögliche Diversifikation wichtig - und ein gutes Ergebnis erzielt man bereits mit einem World- oder All-World ETF. "Viel hilft viel" funktioniert nicht beim Thema "Geldanlage". "Weniger, aber dafür das Richtige" ist besser! :)

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PapaPecunia

Die Ankündigung, nachhaltig investieren zu wollen, löst hier immer große Aufregung aus, das hast du ja wahrscheinlich in anderen Threads schon mitgekriegt.

Manchmal muss man halt selber wissen was man möchte und darf sich nichts aufs Auge drücken lassen.

 

Den "Erste Green Invest" finde ich von der Zusammensetzung her spannend, da könnte man ggf. auch mal die TER "schlucken" (billig ist die aber trotzdem nicht) - allerdings nicht den Ausgabeaufschlag. Ausgabeaufschlag wäre für mich immer ein KO-Kriterium. Bei vielen online Brokern fällt dieser aber auch nicht an, also ggf. vorab informieren. Und es stellt sich schon ein wenig die Frage, warum du einen grünen aktiven Fonds mit zwei ESG-ETF kombinieren willst. Wenn du sagst ich will wirklich "grün" investieren und ESG ist mir zu wischiwaschi, okay, ist für mich fein. Aber die Kombi verstehe ich so nicht. 

 

Was ich nicht verstehe: Warum den GLS Bank Klimafonds?  TER 1,24% für einen Aktiven, welcher momentan mehrheitlich Anleihen und 33% Aktien hält - finde ich gewagt. Ja, der ist die kurze Zeit seit der Auflage gut gelaufen, aber das liegt wohl eher an der tollen Performance von Öko-Aktien. Gerade hier hätte ich Bedenken, dass du dir auf Dauer eine deutliche Underperformance einkaufst.

 

Ansonsten gilt: Nicht zu viel Perfektionismus. Vom WWF hätte dir hier jeder vor zwei Jahren auch abgeraten - aber das war besser als nix zu machen.

 

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Rendito
· bearbeitet von Rendito

@TomJoad85  Herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe! Bei Deinem Nick unterstelle ich gleich mal eine gewisse literarische Bildung, sehr sympathisch. Finanzielle Bildung kannst Du Dir hier im Forum holen. Lass Dich dabei nicht von gelegentlich ruppigen/zynischen Kommentaren verunsichern, es sind hier alles liebe Leute, die nur nicht immer einen guten Tag haben... ;)

 

Wirf doch zu Deiner Frage bzgl. nachhaltiger ETF-Anlagen mal einen Blick in den Musterportfolio-Thread von @brln_sri, ich finde das Thema da gut aufbereitet.

 

Und dann gibt es noch einen Grundsatzthread zu nachhaltigen Fonds, auch wenn da das Thema phasenweise verfehlt wurde.

 

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brln_sri
· bearbeitet von brln_sri

Willkommen im Forum @TomJoad85! Wie du vielleicht bereits gemerkt hast, wird das Thema "nachhaltiges Investieren" hier im WPF kontrovers diskutiert. Aber das ist auch gut so! Vielleicht eine meiner ersten Erkenntnisse bei der Recherche zu "nachhaltigem" Investieren vorneweg: Eine perfekt nachhaltige Geldanlage gibt es nicht. Und egal für welchen Weg du dich entscheidest, es wird immer ein Kompromiss bleiben. Das wichtigste aus meiner Sicht ist, dass du am Ende von deinen Investments überzeugt bist.

 

Deine Gedanken zur Asset Allokation finde ich grundsätzlich nachvollziehbar. Es ist eben in dieser Lebensphase noch nicht vollends klar, wohin die Reise geht und gerade mit Blick auf einen möglichen Immobilienkauf (egal ob Tiny House oder "klassische" Immobilie) natürlich sinnvoll, möglichst wenig(er) Risiko einzugehen. Je nach dem wie ernsthaft und in welchem Zeitrahmen du den Immobilienerwerb anpeilst, stellt sich natürlich noch einmal die Frage, ob eine Investition in Aktienfonds, die jederzeit um >50% einbrechen können, überhaupt eine gute Idee ist. Auch hierzu gibt es im Forum unterschiedliche Ansichten.

 

Zu deiner Fondsauswahl wurde ja bereits einiges gesagt. Meiner Meinung nach ist es bei deiner Sparrate von 600€ im risikoreichen Portfolioteil nicht wirklich sinnvoll, mehr als 1-2 Fonds regelmäßig zu besparen.

Primär bietet sich dafür als Basisinvestment ein ETF auf den MSCI ACWI oder den MSCI World an, die es in unterschiedlichen "Nachhaltigkeitsabstufungen" gibt. Damit setzt du auf transparente und kostengünstige Vehikel, um relativ bequem in hunderte Unternehmen zu investieren. Mit den von dir genannten ESG-ETFs befindest du dich im "guten Mittelfeld": Der Xtrackers MSCI World ESG bildet den MSCI World Low Carbon SRI Leaders-Index ab und enthält noch ca. 625 Aktien der 1600 Unternehmen des Elternindex. Noch "nachhaltiger" wären z.B. die SRI-Varianten. 

Wenn es dann doch unbedingt ein aktiver "tiefgrüner" Fonds sein muss, würde ich diesen maximal als "Branchenwette" sehen. Du könntest dann überlegen, ob du neben deinem breit gestreuten Basisinvestment einen kleinen Teil der 600€-Sparrate (z.B. 100€) in einen dieser "tiefgrünen" Fonds einzahlst. Ob das aber Auswirkungen auf die Gesamtperformance deines Portfolios (nicht nur des Depots!) haben wird, wage ich allerdings zu bezweifeln.

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TomJoad85

Hallo an alle, und vielen Dank für die sehr konstruktiven Kommentare und Hilfestellungen. Ich werde eine Weile brauchen, um das alles nochmals für mich zu überprüfen und gebe euch auf jeden Fall bald eine Rückmeldung, was schlussendlich dabei rauskommen wird.

 

Die ein oder andere Nachfrage habe ich noch. Here we go.

vor 16 Stunden von PapaPecunia:

Den "Erste Green Invest" finde ich von der Zusammensetzung her spannend, da könnte man ggf. auch mal die TER "schlucken" (billig ist die aber trotzdem nicht) - allerdings nicht den Ausgabeaufschlag. Ausgabeaufschlag wäre für mich immer ein KO-Kriterium. Bei vielen online Brokern fällt dieser aber auch nicht an, also ggf. vorab informieren. Und es stellt sich schon ein wenig die Frage, warum du einen grünen aktiven Fonds mit zwei ESG-ETF kombinieren willst. Wenn du sagst ich will wirklich "grün" investieren und ESG ist mir zu wischiwaschi, okay, ist für mich fein. Aber die Kombi verstehe ich so nicht. 

Eventuell übersehe ich da etwas; warum ergibt es für dich keinen Sinn, einen grünen Fond mit ESG-ETFs zu kombinieren? Zu viele Köche oder zu wenig Diversifizierung? Vom Grundgedanken her erscheint mir das nur logisch.

vor 16 Stunden von PapaPecunia:

 

Was ich nicht verstehe: Warum den GLS Bank Klimafonds?  TER 1,24% für einen Aktiven, welcher momentan mehrheitlich Anleihen und 33% Aktien hält - finde ich gewagt. Ja, der ist die kurze Zeit seit der Auflage gut gelaufen, aber das liegt wohl eher an der tollen Performance von Öko-Aktien. Gerade hier hätte ich Bedenken, dass du dir auf Dauer eine deutliche Underperformance einkaufst.

Danke für den Einwand, da sollte ich doch eher Richtung 100% Aktien gehen.

 

Alle anderen Kommentare und Anregungen kann ich 100% nachvollziehen und werde sie mal genauer durchsehen. Danke an dieser Stelle schonmal!

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etherial
vor 5 Stunden von brln_sri:

Willkommen im Forum @TomJoad85! Wie du vielleicht bereits gemerkt hast, wird das Thema "nachhaltiges Investieren" hier im WPF kontrovers diskutiert.

Leider muss man sich die Argumente aus den einzelnen Threads zusammenklauben. Das meiste "kontroverse" Material findet sich vermutlich hier:

Die Frage ist: Warum muss es nachhaltig sein?

 

Ich vermute mal du möchstest ein grünes Gewissen bei voller Performance nichtgrüner Investments? Dann ist diese Form von green-gelabelten Produkten genau das was du brauchst.

 

Wenn du aber wirklich was nachhaltiges Bewirken möchtest und auch bereit bist dafür auf Rendite zu verzichten, wie wäre es mit einer regionalen Bio-Einkaufsgenossenschaft. Oder einer Energiegenossenschaft? Das Rendite-Risiko-Verhältnis ist meist sehr bescheiden. Aber als Genosse kannst du über den ohnehin schon nachhaltigen Kurs des Unternehmens mit abstimmen.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 2 Stunden von etherial:

Die Frage ist: Warum muss es nachhaltig sein?

Weil alle Sektoren auf Nachhaltigkeit umgestellt werden müssen, und zwar alles gleichzeitig. Immer noch Unverständnis, trotz dass 45% der europäischen Neuzuflüsse in Fonds in Q4/2020 in nachhaltige Fonds gingen?

 

Das WPF hat hierbei Nachholbedarf.

vor 2 Stunden von etherial:

Wenn du aber wirklich was nachhaltiges Bewirken möchtest und auch bereit bist dafür auf Rendite zu verzichten, wie wäre es mit einer regionalen Bio-Einkaufsgenossenschaft. Oder einer Energiegenossenschaft?

Beides tun.

Am 14.7.2021 um 15:01 von TomJoad85:

Nach einiger Recherche, beispielsweise auf bei Ecoreporter, hat sich herauskristallisiert dass rein mit ETFs keine wirklich nachhaltige Geldanlage zu machen ist.

Du kannst passiv günstig deinen Vorlieben entsprechend harte oder weniger harte ESG-Kriterien umsetzen. Es gibt ein breites Angebot an ESG-ETF mit härteren oder weicheren ESG-Kriterien. Das geht von Greenwashing und sehr grober Filter, in dem kaum etwas ausgefiltert wird bis zu SRI-Indizes, in denen vom Ursprungsindex nur noch wenig übrig bleibt und auch Tabak und Alkohol ausgefiltert werden. Siehe den JustETF-Link von  @brln_sri https://justetf.com/de/news/etf/mit-etfs-in-nachhaltigkeit-investieren.html

 

Man kann nur kontroverse Waffengeschäfte ausschließen oder sogar Tabak, Glücksspiel, Alkohol und genetisch veränderte Pflanzen. Welche ESG-Filterstärke für deine Bedürfnisse passt darfst du selbst bestimmen.

 

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PapaPecunia
vor 5 Stunden von TomJoad85:

Eventuell übersehe ich da etwas; warum ergibt es für dich keinen Sinn, einen grünen Fond mit ESG-ETFs zu kombinieren? Zu viele Köche oder zu wenig Diversifizierung? Vom Grundgedanken her erscheint mir das nur logisch.

Weil die drei Produkte inhaltlich eine hohe Überschneidung haben dürften. Wenn z.B. nahezu alle der im Ersten Green Invest enthaltenen Werte eh auch in den ETFs auftauchen, dann stellt sich die Frage, ob es Sinn macht dafür einen vergleichsweise teuren Aktiven zu kaufen.

Wenn jemand einen US-Tech-ETF und einen TecDax-ETF kauft, würde man ihm wohl auch nicht unbedingt zu einem ergänzenden aktiven Tech-Fonds raten. 

Ich sehs halt so, wenn du es sehr simpel und sehr billig willst - nur die ETFs.

Wenn du es sehr "grün" willst - nur der Green Invest.

Wenn es dir um die Outperformance geht - dann eher Kombi Einzelwerte und ETFs.

 

P.S.: Ich hab mir mal den Halbjahresbericht des Green Invest angesehen, da sind schon auch einige vergleichsweise unbekannte Werte dabei und nicht nur 0815-ESG. Überschneidungen zu den ETFs sind vorhanden, aber gar nicht mal so ausgeprägt. Rein losgelöst von der Kostenquote gefällt mir von den drei Produkten inhaltlich der Green Invest sogar am Besten. Die beiden ETFs sind halt eher ein bisschen grüner angestrichene Standard-ETFs.

 

Die Beschränkung auf ein oder zwei Produkte würde auch die Sparrate erhöhen. Die 600 € sprechen eher für eine Beschränkung auf ein Produkt.

 

Hast du dir den GLS Bank Aktienfonds (DE000A1W2CK8) mal angesehen? 

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brln_sri
vor 15 Stunden von etherial:

Ich vermute mal du möchstest ein grünes Gewissen bei voller Performance nichtgrüner Investments? Dann ist diese Form von green-gelabelten Produkten genau das was du brauchst.

Nachhaltige Geldanlagen sind kein Ablasshandel! Es geht doch viel mehr darum, zu verstehen, worin das eigene Geld investiert ist und ob dies mit den eigenen Wertvorstellungen vereinbar ist. Nicht mehr und nicht weniger.

vor 12 Stunden von tyr:

Das WPF hat hierbei Nachholbedarf.

Volle Zustimmung! Wenn man seine Investments, wie die aktuell die Mehrheit hier im WPF, nicht nachhaltig ausrichten möchte, habe ich als "nachhaltiger" Anleger damit überhaupt keine Probleme. Ich kann aber nicht verstehen, warum man immerzu das vermeintliche Gegenmodell als Spinnerei oder Abweichen von der reinen Lehre diskreditieren muss.

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etherial
vor 50 Minuten von brln_sri:

Nachhaltige Geldanlagen sind kein Ablasshandel! Es geht doch viel mehr darum, zu verstehen, worin das eigene Geld investiert ist und ob dies mit den eigenen Wertvorstellungen vereinbar ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Das hatten wir alles schon in dem Thread ... der TO sollte sich dort informieren.

vor einer Stunde von brln_sri:

Ich kann aber nicht verstehen, warum man immerzu das vermeintliche Gegenmodell als Spinnerei oder Abweichen von der reinen Lehre diskreditieren muss.

Auch dazu einfach in den Thread schauen - inbesondere wer hier wen diskreditiert.

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Niklasschnick
Am 14.7.2021 um 18:23 von Ramstein:

Ach, meinst du wirklich? Ich sehe unter den Hauptwerten "CDN Pacific Railway" und die fahren natürlich mit Diesellokomotiven. Wenn das also deine Vorstellung von "tiefgrün" ist, so gibt es noch viel Verkehrsmittel, die mit Diesel laufen und in die du also investieren solltest.

Bitte immer fair die Alternativen vergleichen wenn du von einer kanadischen Stadt in die andere kommen willst: Auto fahren oder Fliegen. Viel grüner als Dieselloks fahren geht's nicht, Steigerung wären ja nur mit erneuerbarem Strom betriebene Elektroloks.

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Norica
· bearbeitet von Norica
vor 6 Stunden von brln_sri:

Nachhaltige Geldanlagen sind kein Ablasshandel! Es geht doch viel mehr darum, zu verstehen, worin das eigene Geld investiert ist und ob dies mit den eigenen Wertvorstellungen vereinbar ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Natürlich ist das eben kein Ablasshandel. Einspruch melde ich beim zweiten Satz an.

Meiner Meinung nach hat nachhaltiges Investieren mit den eigenen Wertvorstellungen wenig zu tun, wenn genau diese Wertvorstellungen nicht nachhaltig, sondern vielleicht nur weniger schädlich als der übliche Pool von Investmentvorstellungen sind.

Damit sage ich nicht, dass man sich beim Investieren nicht wenigstens ein paar Gedanken darüber machen soll.

 

 

 

SG

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Schwachzocker
vor 6 Stunden von brln_sri:

Nachhaltige Geldanlagen sind kein Ablasshandel! Es geht doch viel mehr darum, zu verstehen, worin das eigene Geld investiert ist und ob dies mit den eigenen Wertvorstellungen vereinbar ist. Nicht mehr und nicht weniger....

Das ist ja gerade das Missverständnis. Dein Geld fließt nicht in irgendwelche Firmen, sondern zu denjenigen, der die Aktien an Dich verkauft. Und das ist es auch, was es zu verstehen gilt.

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