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Tom49

Umschichten: Weniger USA & China, mehr Small Cap, Value und Basiskonsumgüter

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Chips
vor 4 Stunden von Tom49:

Apple Produkte sind qualitativ Klasse, aber sie haben auch einen Lifestyle Wert. (Die Leute wollen lieber mit einem iPhone gesehen werden als mit einem billigeren und technisch gleichwertigem Gerät. In wirtschaftlich schlechten Zeiten kaufen die Leute aber vielleicht anders.)

Vielleicht hat die Apple Aktie auch so einen Mode-Wert. Sie gilt als cooler als Nestle.

Ja, aber legen denn die Nicht-Amerikaner mehr an der Börse an als die Amerikaner? (Privatleute und Institutionelle zusammen gerechnet.)
Viele Manager von institutionellen Geldern aus Europa, Asien, Ozeanien, Afrika haben bestimmt in den USA studiert und sind daher vielleicht mental zu einem Drittel "Amerikaner" geworden?

 


Ja, aber im Vgl zu den Amerikanern legen die Deutschen nur wenig Geld in Aktien an. Und die Institutionen, die sie beauftragen, legen oft auch nicht viel in Aktien an bzw. oft zum falschen Zeitpunkt, nämlich auf Höhepunkt von Hausse.
Der DAX ist mehrheitlich nicht im Besitz der Deutschen, aber der S&P ist mehrheitlich im Besitz der Amerikaner, oder? Naja, vielleicht ist das kein guter Vergleich. Ist ja auch schwierig: Deutsche, die iShares ETF auf DAX haben, werden nicht als deutsche Besitzer des DAX gezählt, weil Blackrock eine US Firma ist. Oder doch, wenn der ETF als Domizil Deutschland hat?

Kennst Du eine gute Analyse zu Home Bias? Wo ist dieser so stark, dass man Gegensteuern Sinn macht? Oder halt nicht.

Ich räume aber auch ein, dass Apple und Alphabet eigentlich keine US Unternehmen sind, weil viele Gewinne aus der ganzen Welt stammen.

Es gibt aber auch noch den Recency Bias, der suggeriert das US Aktien überbewertet sein könnten.

Also ich denke es ist so: Falls der faire Wert von Apple zB. bei 100€ läge (relativ zu Cash, Schulden, Gewinn, Wachstum, Burggraben, relativ zu Anderen* etc.), aber durch ein Home Bias mehr Amerikaner die Aktie kaufen, so dass sie auf 125€ steigen würde, würden entsprechend die Profis so einen Verkaufsdruck ausüben, dass der Wert wieder auf 100€ fallen würde. 

 

Ich wüsste nicht, dass Home Bias zu höheren Bewertung führt. Ich kenne das nur in dem Zusammenhang, dass der Einzelanleger zu wenig diversifiziert ist. Zum Beispiel, wenn man 41% Europa in seinem Depot hat. Auch eine Gewichtung nach BIP halte ich für fragwürdig. Der SP500 hat eine Marktkapitalisierung von etwa 3,3 von dem des Stoxx 600, die Frage ist, warum du Letzteren doppelt so hoch gewichtest (27 vs. 15%). 

Bei 100 000€ entfielen somit 900€ auf Apple und 810€ auf Nestle, Apple erzielt aber 6x so viel Gewinn und 2,5mal mehr Umsatz. Das KGV von Nestle liegt bei 22 und das bei Apple bei 26, jedoch gibt es bei Apple die nächsten 3-5 Jahre 15% Gewinnwachstum pro Aktie, bei Nestle nur 8%. Das ist auch kein Home Bias, sondern das sind harte Fakten. Die EM gewichtest du wie den SP500, ist aber 1,5mal so viel wie der Stoxx 600 wert. 

 

* Bei relativ zu anderen meine ich, dass ein Einzelwert relativ zum Gesamtmarkt bewertet wird. Hätten zB. andere Aktien die gleichen Fundamental- und Erwartungswerte (pro Aktie!), und läge die bei 100€, könnte Apple nicht mehr 125€ liegen. Andere Werte haben leicht schlechtere Daten oder leicht bessere Daten und Apple gesellt sich vom Kurs eben dazwischen ein. 

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Tom49
vor 27 Minuten von Chips:

Ich wüsste nicht, dass Home Bias zu höheren Bewertung führt.

Danke, Chips!
Auch für die vielen anderen Punkte! Ich habe wieder viel gelernt und werde intensiv darüber nachdenken!

 

Zum fairen Wert von Apple: Bei Dir klingt das so als könne dieser faire Wert relativ objektiv ermittelt werden und die Marktteilnehmer würden sich stark danach richten, aber: Apple steht heute bei $147 Morningstar. Das ist 19% höher als der Fair Value den Morningstar vor sieben Wochen ermittelte: $124. Wie realistisch ist es, dass ein so großes Unternehmen wie Apple in so kurzer Zeit so stark an Wert gewinnen kann?
Was schnell steigen kann, kann auch schnell fallen. Oder sogar noch schneller. => Macht es dann Sinn sich daran zu orientieren?
Oder es ist in den letzten sieben Wochen nicht so viel passiert, aber andere Marktteilnehmer ermitteln den Fair Value deutlich anders als Morningstar? Dann müsste ich ja den Durchschnitt aus vielen Fair Value Ermittlungen bilden.

Und es ist auch nicht so, dass Morningstar damals den Fair Value gesenkt hätte und sich das jetzt einpendelt. Morningstar hatte den Fair Value damals um 8% erhöht.


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vor 45 Minuten von Chips:

Bei 100 000€ entfielen somit 900€ auf Apple und 810€ auf Nestle, Apple erzielt aber 6x so viel Gewinn und 2,5mal mehr Umsatz.

Danke, sehr überzeugend! Ich könnte mich rausreden, dass ich Equal Weight machen will. Aber das wäre gelogen. Ich bin davon nicht überzeugt. Primär jedoch weil dann die ca 400 kleinsten Unternehmen im MSCI World zu stark gewichtet wären.

Aber vielleicht spricht ja was dafür, Equal Weight bei den 20 oder 50 größten Unternehmen im MSCI World zu machen, damit es nicht so ein Konzentrationsrisiko gibt.

 

vor 53 Minuten von Chips:

Auch eine Gewichtung nach BIP halte ich für fragwürdig. Der SP500 hat eine Marktkapitalisierung von etwa 3,3 von dem des Stoxx 600, die Frage ist, warum du Letzteren doppelt so hoch gewichtest (27 vs. 15%)

BIP-Gewichtung finde ich auch fragwürdig. Und Deine Kritik an meiner Gewichtung ist vollkommen berechtigt und gibt mir zu denken.

 

Wenn ich allerdings nur nach Marktkapitalisierung gehen würde, dann müsste ich nur den MSCI ACWI kaufen mit seinen 60% USA und 10% Schwellenländer.

Das weicht deutlich von der Mehrheitsmeinung im Forum ab, die 70:30 für World und EM oder 30:30:30:10 für EUR, NA, EM, Paz präferiert, oder?
Aber ja, mein Depotvorschlag mit 41% Europa würde Europa zusätzlich zu der Mehrheitsmeinung noch weiter übergewichten. Ich würde also zu weit gehen.
Allerdings habe ich ja dafür meinen Schwellenländer Anteil mit 21% deutlich niedriger als die Mehrheitsmeinung. Der Schwellenländer Anteil liegt zw. der Gewichtung im ACWI und der Mehrheitsmeinung.
Mit den European Consumer Staples erhoffe ich ja vom Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern zu profitieren. Daher der geringere Schwellenländer-Anteil und der höhere Europa-Anteil. Macht das Sinn?

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass die Unternehmen im Stoxx Europe mehr Gewinne im Ausland (insbes Schwellenländer) machen als die Unternehmen im SP500. Und Consumer Staples wie Unilever und Nestle würden besonders stark in Schwellenländern vertreten sein.

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Tom49

Vielen Dank, The Statistician, ich habe viel gelernt!

Am 13.9.2021 um 16:57 von The Statistician:

Ich meinte damit durchaus die Geldpolitik und den niedrigen Zins. Bedenke, 10Y liegt bei guten 1,3% p.a. und in Kombination mit dem stärkeren Wachstum kann man die Bewertungen durchaus legitimieren. 

Das mit dem stärkeren Wachstum leuchtet ein. Ich werde PEG genauer studieren.
Ist aber auch die Geldpolitik und der Zins in USA und Europa so viel anders, dass dies die deutlich höheren Bewertungen rechtfertigt?

 

Am 13.9.2021 um 16:57 von The Statistician:

Du willst mit Value also eigentlich eher auf einen Turnaround des Faktors wetten und Value anschließend abstoßen? Vielleicht wäre es da doch etwas sinnvoller, wenn du dich mehr mit dem Faktor (und ggf. anderen) auseinandersetzt und dann mit entsprechender Überzeugung investierst oder es doch lieber belässt.

Ja, turnaround. Und ja, ich muss mich noch näher damit beschäftigen. Ja, sehr wackelig nur von Reversion to Mean auszugehen und zu hoffen, dass bei Crash/Korrektur vor allem die angeblich abgehobenen Growth Aktien auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden und die Value Firmen weniger fallen.

Auf diesem Screenshot von MSCI sehe ich:
1. Der MSCI World Enhanced Value in den letzten 24 Jahren im Durchschnitt 1,51 Prozenpunkte pa besser gelaufen ist als der MSCI World. Das ist doch viel, oder?
2. Der MSCI World Enhanced Value lief von 2006 bis 2017 sehr ähnlich wie der MSCI World.

3. Erst ab 2018 ist der MSCI World dem Value stark davon geeilt.

Aus diesen Gründen auf turnaround zu wetten ist aber unseriös?
Von dem Price-to-Book Kriterium des Index bin ich nicht überzeugt, aber es gibt ja noch zwei andere.

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Tom49
· bearbeitet von Tom49
Am 13.9.2021 um 16:57 von The Statistician:

Du willst mit Value also eigentlich eher auf einen Turnaround des Faktors wetten und Value anschließend abstoßen?

Meine Annahmen:
1. Growth Titel sind heute und waren auch zu Beginn des Jahrhunderts überbewertet. (Vielleicht heute nicht ganz so stark, aber schon ähnlich.)
2. Value und Growth könnten sich in den nächsten 10 Jahren ähnlich entwickeln wie in den ersten 10 Jahren dieses Jahrhunderts.

Daher erhoffe ich mir mit einer Beimischung des MSCI World Enhanced Value besser durch einen Crash komme. Vielleicht gibt es ja auch keinen Crash, aber die Growth Aktien wachsen weniger stark oder wachsen in ihre Bewertungen hinein, damit will ich sagen, dass die Gewinne steigen könnten, aber die Kurse nicht, damit das KGV wieder auf Werte zurückkehrt, die vor 5 Jahren oder 10 Jahren normal waren. Außerdem könnten wir doch auch mehr Inflation bekommen. Growth Aktien sollen doch stärker unter Inflation leiden als Value. Und Consumer Staples können gestiegene Preise noch am ehesten an Konsumenten weitergeben und leiden auch unter einer Rezession weniger, denn gegessen, getrunken, geraucht, gewaschen und geputzt wird immer.

Hier sehe ich, dass Value zu Beginn des Jahrhunderts weniger stark gefallen und sich schneller erholt hat als Growth und der Standardindex.
Value war im Aug 2003 wieder auf dem Stand vom 31.12.1998. Der Standardindex brauchte dafür bis Feb 2005 und Growth bis Dez 2005.


Value hat sein All Time High vom Okt 2000 im Dez 2006 übertroffen. Sechs lange Jahre. Aber der Standardindex brauchte dafür bis 2013 und Growth sogar bis 2014.


Was übersehe ich?

Ich kann leider nicht weiter zurückgehen als Dez 1998, erfasse also nur die letzten 15 Monate vor dem Crash vom März 2001. Ist das relevant?
 

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Chips
vor einer Stunde von Tom49:

Danke, Chips!
Auch für die vielen anderen Punkte! Ich habe wieder viel gelernt und werde intensiv darüber nachdenken!

 

Zum fairen Wert von Apple: Bei Dir klingt das so als könne dieser faire Wert relativ objektiv ermittelt werden und die Marktteilnehmer würden sich stark danach richten, aber: Apple steht heute bei $147 Morningstar. Das ist 19% höher als der Fair Value den Morningstar vor sieben Wochen ermittelte: $124. Wie realistisch ist es, dass ein so großes Unternehmen wie Apple in so kurzer Zeit so stark an Wert gewinnen kann?

mit “fairen Wert“ meinte ich einen objektiven Wert, der aber nicht ermittelbar ist. Jeder rechnet ein wenig anders. MorningStar kommt da zu anderen Ergebnissen als andere. Manche sehen Apple aktuell als unterbewertet und kaufen, andere verkaufen zu dem Kurs. 

Jedoch kann sich die Bewertung der Investoren mit jedem vorher unbekannten Ereignis deutlich ändern. Man stelle sich vor, im Schnitt geht man davon aus, dass Apple seinen Gewinn die nächsten Jahre um 7% steigert und dann stellt Apple in ihrer Guideline plötzlich 15% vor. Natürlich springt der Kurs dann deutlich. 

vor einer Stunde von Tom49:

Was schnell steigen kann, kann auch schnell fallen. Oder sogar noch schneller. => Macht es dann Sinn sich daran zu orientieren?

Und was stabil ist, kann auch plötzlich stark fallen. Und wer stark gefallen ist, kann auch stark fallen. Vielleicht steigt Nestle um 10% und fällt dann um 50%. Vielleicht steigt Apple um 300% und fällt dann um 50%. 

Wenn du glaubst, Consumer Staples wären attraktiv bewertet und kaum Risiko, klingt das wie ein Ölaktien vor 10-15 Jahren. Falls die Zins mal wieder auf 3% steigen, wer braucht da ein Nestle noch? 

vor einer Stunde von Tom49:

 

Aber vielleicht spricht ja was dafür, Equal Weight bei den 20 oder 50 größten Unternehmen im MSCI World zu machen, damit es nicht so ein Konzentrationsrisiko gibt.

Das kommt immer drauf an wie man rechnet. Was wäre für dich konzentrierter? 100k in Amazon, über 1Mio Mitarbeiter, 300 Mrd Umsatz, weltweit vertreten. Oder 100k in 10 Small Caps?

 

vor einer Stunde von Tom49:

Wenn ich allerdings nur nach Marktkapitalisierung gehen würde, dann müsste ich nur den MSCI ACWI kaufen mit seinen 60% USA und 10% Schwellenländer.

Das weicht deutlich von der Mehrheitsmeinung im Forum ab, die 70:30 für World und EM oder 30:30:30:10 für EUR, NA, EM, Paz präferiert, oder?
Aber ja, mein Depotvorschlag mit 41% Europa würde Europa zusätzlich zu der Mehrheitsmeinung noch weiter übergewichten. Ich würde also zu weit gehen.
Allerdings habe ich ja dafür meinen Schwellenländer Anteil mit 21% deutlich niedriger als die Mehrheitsmeinung. Der Schwellenländer Anteil liegt zw. der Gewichtung im ACWI und der Mehrheitsmeinung.
Mit den European Consumer Staples erhoffe ich ja vom Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern zu profitieren. Daher der geringere Schwellenländer-Anteil und der höhere Europa-Anteil. Macht das Sinn?

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass die Unternehmen im Stoxx Europe mehr Gewinne im Ausland (insbes Schwellenländer) machen als die Unternehmen im SP500. Und Consumer Staples wie Unilever und Nestle würden besonders stark in Schwellenländern vertreten sein.

Also ich hatte mal ein Einzelaktiendepot, in dem 20 der 25 Werte US-Aktien waren. Das muss nicht schlecht sein und kann sehr breit diversifiziert sein. Die relativ zum Wachstum sehr hoch bewerteten Consumer Staples muss man mögen. Wenn du dir zutraust, das besser als der Markt bewerten zu können, dann nur zu ;) die ganzen Investoren, die Milliarden ihres Privatvermögens einsetzen und sich private Finanzexperten anstellen, haben bestimmt auch nen Home Bias, aber du mit 41% Europa nicht. 

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glow_pt2
Am 13.9.2021 um 14:45 von Tom49:

In welche ETFs investierst Du?

Ich kann das gerne sagen, aber a) gibt es hier deutlich größere Experten als mich, b) treffen die ETFs nach dem was du bisher schreibst nicht deinen Geschmack und c) sollte sich natürlich jeder seine eigene Meinung bilden.

 

Zur Zeit investiere ich innerhalb der Regionen nach Marktkapitalisierung, gewichte die einzelnen Regionen aber in etwa wie der GPO von Andreas Beck, also Nordamerika 45%, Europa 23%, Pazifik 12% und Schwellenländer 20%. Da ich bald wegen eines Umzugs ins Ausland ohnehin Teil meiner Aktien verkaufen muss, werde ich die Gelegenheit haben mein Depot noch einmal etwas umzubauen und wohl einen Faktortilt umsetzen mit insgesamt 6 ETFs:  Neben dem MSCI World (30%) und MSCI EM IMI (20%), die beiden SPDR Small Cap Value Weighted (je 15%), den JP Morgan Global Equity Multi-Factor (10%, ein Multi-Faktor ETF, der allerdings für deinen Geschmack wohl zu klein ist mit 40 Mio.) und einen MSCI Momentum (10%). Das sind dann ungefähr 50% Nordamerika, 25% Europa, 20% Schwellenländer und 5% Pazifik, wobei der Momentum ETF in der Verteilung sehr variieren kann.

 

Falls du wirklich auch etwas mit Faktoren machen willst, solltest du dich aber erst einmal selbst einlesen. Meiner Meinung nach ist das "Rational Reminder Forum" dafür eine gute Quelle, insbesondere der Thread https://community.rationalreminder.ca/t/search-for-an-ideal-ucits-eu-factor-portfolio/3340/2  für europäische ETFs und https://community.rationalreminder.ca/t/how-much-factor-percentage-and-why/6264/5944  über Faktorinvestieren im allgemeinen. Man sollte aber im Hinterkopf haben, dass die Schreiber dort fast alle Fans der Faktor-Philosophie sind und es relativ wenige kritische Gegenstimmen gibt. Außerdem ist beim Thema Faktoren die Theorie das eine, aber die Umsetzung das andere, besonders mit UCITS ETFs. Der meiner Meinung nach relativ robusten Theorie steht entegegen, dass die umsetzenden ETFs teurer und weniger transparent sind als gewöhnliche Marktkapitalisierungsindizes, und es viele ETFs gibt, die erst einmal nach Faktor klingen und das am Ende aber nur schlecht umsetzen. Außerdem sollte man bedenken, dass Faktorprämien nachdem sie bekannt werden tendenziell kleiner werden.

 

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Tom49

Danke, glow_pt2, alles sehr interessant und hilfreich.

 

vor 44 Minuten von glow_pt2:

Außerdem ist beim Thema Faktoren die Theorie das eine, aber die Umsetzung das andere, besonders mit UCITS ETFs.

Auch meine Sorge.

 

 

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Tom49
vor 1 Stunde von Chips:

Vielleicht steigt Nestle um 10% und fällt dann um 50%. Vielleicht steigt Apple um 300% und fällt dann um 50%

Wie war das in der Vergangenheit? Ich finde kein Tool mit dem ich beide über einen langen Zeitraum vergleichen kann. Bei Nestle gab's Umstellungen mit der ISIN?

 

Einzelaktien will ich aber eh nicht. Daher: Wie fällt der Vergleich Consumer Staples zu Technologie aus in Sachen langfristiger Rendite, maximalen Absturz und Dauer der Verlustphasen?

Vom Peak der Tech Bubble bis heute sind in den USA die Consumer Staples deutlich besser gelaufen als Technologie. Okay, das war ein extrem ungünstiger Einstiegszeitpunkt, aber jetzt sind mittlerweile über 20 Jahre vergangen und Tech hat noch lange nicht aufgeholt, aber wir sind vielleicht wieder in einer Bubble, die bald platzt.

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vor 1 Stunde von Chips:

Die relativ zum Wachstum sehr hoch bewerteten Consumer Staples muss man mögen.

Okay, das mit dem Wachstum muss ich noch studieren und besser verstehen. PEG ist eine wichtige Kennzahl? Kannst Du (oder andere die mitlesen) Literatur empfehlen? Ich will mich aber nicht in die Analyse von Einzelwerten einarbeiten, weil ich mir nicht zutraue mit einzelnen Aktien ausreichend zu diversifizieren. Welche Artikel oder Bücher erklären die für die Einschätzung von Indizes auf Regionen/Länder und Sektoren relevanten Kennzahlen? Dafür brauch man weniger Kennzahlen als für Einzelaktien, oder?
(Ggf auch für Faktoren.)

 

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Goldmarie92
vor 12 Stunden von Tom49:

Vielen Dank, The Statistician, ich habe viel gelernt!

Das mit dem stärkeren Wachstum leuchtet ein. Ich werde PEG genauer studieren.
Ist aber auch die Geldpolitik und der Zins in USA und Europa so viel anders, dass dies die deutlich höheren Bewertungen rechtfertigt?

 

Ja, turnaround. Und ja, ich muss mich noch näher damit beschäftigen. Ja, sehr wackelig nur von Reversion to Mean auszugehen und zu hoffen, dass bei Crash/Korrektur vor allem die angeblich abgehobenen Growth Aktien auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden und die Value Firmen weniger fallen.

Auf diesem Screenshot von MSCI sehe ich:
1. Der MSCI World Enhanced Value in den letzten 24 Jahren im Durchschnitt 1,51 Prozenpunkte pa besser gelaufen ist als der MSCI World. Das ist doch viel, oder?
2. Der MSCI World Enhanced Value lief von 2006 bis 2017 sehr ähnlich wie der MSCI World.

3. Erst ab 2018 ist der MSCI World dem Value stark davon geeilt.

Aus diesen Gründen auf turnaround zu wetten ist aber unseriös?
Von dem Price-to-Book Kriterium des Index bin ich nicht überzeugt, aber es gibt ja noch zwei andere.

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Hallo Tom49,

 

ich habe eine Verständnisfrage zu deinen Betrachtungen; Im einleitenden Beitrag schreibst du bei den Annahmen zum Depot:

Value Prämie gibt es noch. Value blieb lange Zeit hinter Growth zurück. Daher Value jetzt besonders günstig im Vgl zu Growth. => Wahrscheinlichkeit für Outperformance höher als noch vor fünf Jahren.

 

Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du davon aus, dass nach dem Prinzip regression to the mean Value unterbewertet ist und die kommenden Jahre stärker steigen sollte, also die Growth-Werte.

bzw. in einer Krise weniger fallen als die Growth-Werte. Richtig ?

 

Ist dies nicht ein wenig zu kurz gesprungen? man könnte mit deiner Grafik / Tabelle zu den annualisierten Renditen seit 1997 argumentieren, dass Growth im Vergleich zu Value noch Nachholpotential hat (7.17 zu 8.68%)

Andererseits weiß auch niemand, wo die "Mitte" bei Regression zur Mitte wirklich ist.
und:
Beim Roulette kennt man die Mitte und selbst mit diesem Wissen kann es tödlich sein, auf rot zu setzen, nur weil 10-mal hintereinander schwarz kam.

Wenn du diese Gedanken auf deine Value/Growth-Argumentation überträgst, bin ich mir nicht sicher, ob diese Art von Gedanken Sinn machen. Ich mache jedoch auch immer solche Kopfexperimente und komme zu 

keinem Ergebnis. Vielleicht kann dieser Ansatz auch zu keinem Ergebnis führen, ich weiß es nicht - aber interessante Betrachtung, welche du anstellst.

Möglicherweise ist es sinnvoller, Kurs einer Aktie, Gewinn einer Aktie und Aussichten einer Firma in ein Verhältnis zu setzen und dort die aussichtsreichsten Kandidaten zu picken. Dann muss man sich von dem ETF-Gedanken

jedoch lösen und in einzelne Aktien investieren. Gibt es Gründe weshalb du diesen Weg nicht verfolgst..

 

LG

 

 

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The Statistician
vor 14 Stunden von Tom49:

Wenn ich allerdings nur nach Marktkapitalisierung gehen würde, dann müsste ich nur den MSCI ACWI kaufen mit seinen 60% USA und 10% Schwellenländer.

Das weicht deutlich von der Mehrheitsmeinung im Forum ab, die 70:30 für World und EM oder 30:30:30:10 für EUR, NA, EM, Paz präferiert, oder?

Sei dir da mal nicht so sicher. Es gibt hier einige, die Aktien rein nach MC abbilden. Das ist auch teils bei sehr großen Depots der Fall (schau mal ins Depot von @xfklu rein, hat da einen eigenen Thread). Und auch sonst gibt es hier viele, die stumpft den All World oder ACWI für ihren Aktienteil kaufen. Die sind wahrscheinlich nur etwas ruhiger bei derartigen Diskussionen um Depotkonstruktionen, die von MC abweichen ;) 

vor 13 Stunden von Tom49:

Ist aber auch die Geldpolitik und der Zins in USA und Europa so viel anders, dass dies die deutlich höheren Bewertungen rechtfertigt?

Vielleicht hilft dir auch ein Blick aufs Equity Risk Premia:
S&P 500: Equity Risk Premium

 

Ich will dich aber auch gar nicht vom S&P 500 überzeugen, habe US LC Growth ja selbst geringer gewichtet, aber aus anderen Gründen. Ich würde mich an deiner Stelle nur nicht so sehr auf den Aspekt der potentiellen Überbewertung festnageln. 

vor 13 Stunden von Tom49:

Aus diesen Gründen auf turnaround zu wetten ist aber unseriös?

Die Vergangenheit ist irrelevant. Die Frage wäre, wieso Value in den kommenden Jahren besser laufen sollte. Wenn du auf einen Turnaround in den kommenden Jahren setzt, musst du diese für dich klar beantworten. Da wäre die vergängliche Performance für mich persönlich nicht ausreichend. Ich kann mir beispielsweise eine Underperformance für weitere Jahre durchaus vorstellen. Aber mich interessieren kurzfristige Entwicklungen eher weniger. Langfristig halte ich den Faktor für eine sinnvolle Ergänzung aufgrund der potentieller Prämie. Und derzeit kann man sich vergleichsweise günstig damit einpacken. Mit Faktoren kurz- bis mittelfristig (<5 Jahre) zu spekulieren, halte ich für nicht sinnvoll. Ist aber auch nur meine Meinung. 

Zu dem Thema vielleicht noch eine ganz passende Publikation seitens Vanguard, die für dich interessant sein könnte:

Vanguard: Value versus Growth Stocks - The coming reversal of fortunes (2021)

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glow_pt2
vor 1 Stunde von Goldmarie92:

Ist dies nicht ein wenig zu kurz gesprungen? man könnte mit deiner Grafik / Tabelle zu den annualisierten Renditen seit 1997 argumentieren, dass Growth im Vergleich zu Value noch Nachholpotential hat (7.17 zu 8.68%)

Andererseits weiß auch niemand, wo die "Mitte" bei Regression zur Mitte wirklich ist.

Wenn man an die Value-Risikoprämie glaubt, erwartet man im Verhältnis Value/Growth keine Regression zur Mitte, sondern langfristig eine konstant bessere Wertentwicklung bei Value (eben die Prämie für das höhere eingegangene Risiko). Wenn man nicht an die Value-Prämie glaubt befindet man sich in der Tat auf dünnem Eis zu hoffen, dass Value als Ausgleich für die letzten Jahre nun wieder gegenüber Growth zulegen müsste, da langfristig Value immer noch deutlich besser gelaufen ist als Growth.

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Chips
vor 14 Stunden von Tom49:

Wie war das in der Vergangenheit? Ich finde kein Tool mit dem ich beide über einen langen Zeitraum vergleichen kann. Bei Nestle gab's Umstellungen mit der ISIN?

 

Einzelaktien will ich aber eh nicht. Daher: Wie fällt der Vergleich Consumer Staples zu Technologie aus in Sachen langfristiger Rendite, maximalen Absturz und Dauer der Verlustphasen?

Vom Peak der Tech Bubble bis heute sind in den USA die Consumer Staples deutlich besser gelaufen als Technologie. Okay, das war ein extrem ungünstiger Einstiegszeitpunkt, aber jetzt sind mittlerweile über 20 Jahre vergangen und Tech hat noch lange nicht aufgeholt, aber wir sind vielleicht wieder in einer Bubble, die bald platzt.

Wenn im ersten Satz "Technologie" und "Aktien" vorkommt, dann spätenstens im dritten Satz "DotCom-Blase" oder "in welchem Stadium der DotCom-Blase befinden wir uns gerade? 1996? 1999?". Menschen versuchen aus der Vergangenheit die Zukunft abzuschätzen. Das ist in vielen Bereichen auch richtig, aber bei Aktien? Hm. Kurse werden sich nach Ereignissen und Entwicklungen bewegen, die heute einfach unbekannt sind. Schwarze Schwäne (= sehr unwahrscheinliche, aber einflussreiche Ereigenisse) beeinflussen Märkte stark. Das kann man nicht vorhersagen. In der DotCom-Blase hätte ich 4-5% Rendite auf Tagesgeldkonten fürs Warten bekommen, heute sind es 0,0%. Bei der DotCom-Blase gab es viele Unternehmen, die keinen Gewinn machten, während Amazon, Alphabet etc. heute riesige Gewinne einfahren. Falls deren Kurse fallen, wohin sollen sie denn fallen? Fällt deren Gewinn? Was kauft man stattdessen? Relativ zum Wachstum viel teurere Consumer Staples?

 

Du traust dir nicht zu in Einzelwerte zu investieren, aber in Sektoren oder Regionen? Wenn ich das richtig rauslese, meidest du Einzelaktien, weil du Angst hast, die falschen Eier in den Korb zu legen. Aber was, wenn du den falschen Sektor oder die falsche Region im Korb hast? Was, wenn sich die USA weiterhin deutlich stärker entwickeln als Europa? Der Euro oder Europa ist eine deutlich wackligere Region mit mehr Risiken als die USA. Eine Sprache, eine Währung seit 250 Jahren, ein klares Bekenntnis zur Marktwirtschaft. Dazu sind die Amerikaner meiner Ansicht nach schlichtweg kreativer veranlagt und deswegen kommen fast alle Trends und großen, neuen Unternehmen da her. Warum sind von den Top 10 Unternehmen des MSCI World fast alle aus den USA? Womöglich ist das kein Zufall.

 

Deswegen: All World ETF plus vlt. Small Caps. Dadurch ist man maximal diversifiziert und erhöht die persönliche Rendite durch niedrigere Steuern(Umschichten verringert Steuerstundungseffekte) und Gebühren.

 

PS: PEG ist einfach nur KGV geteilt durch Wachstum. Hohes Wachstum und hohe KGV sind demnach genauso gut wie niedrigeres Wachstum und niedriges KGV. Ein Unternehmen wie Alphabet mit 0 Schulden, hohen Margen, hohem Gewinn und 20% Umsatzwachstum wie wein Uhrwerk bekommst du eben nicht zum Preis eines VWs, die genau das Gegenteil sind. Da kann man nicht sagen, VW wäre zu bevorzugen, da das KGV ja schön niedrig wäre.

Pi Mal Daumen könnte man auch sagen: Der Kurs wächst so schnell wie das langfristige Wachstum. Eine Unilever wächst eben mit 2%, Alphabet mit 20%. Jetz schau dir den Kurs an.

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Johannes34567
vor 21 Stunden von Chips:

Dadurch ist man maximal diversifiziert

Mit Zunahme von verschiedenen Faktoren ist man besser diversifiziert.

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Tom49
· bearbeitet von Tom49
Am 15.9.2021 um 11:55 von The Statistician:

Es gibt hier einige, die Aktien rein nach MC abbilden. Das ist auch teils bei sehr großen Depots der Fall (schau mal ins Depot von @xfklu rein,

Danke, sehr interessant, aber wenn ich das richtig sehe, dann hat @xfklu Basiskonsumgüter ähnlich beigemischt wie ich. Ich plane mit 9% SPDR MSCI Europe Consumer Staples (IE00BKWQ0D84), während er derzeit auf 8,4% mit dem World Consumer Staples kommt.

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Wenn ich das richtig sehe, dann machte @xfklu am 5. Juli einen Verkauf und am 5. August einen Kauf von dem Staples ETF in Höhe von jeweils weniger als 1% seines Aktien-Depots. Hm, vielleicht bin ich also nicht der einzige, der mit sich hadert und rumdoktert ;-)

Gehe ich richtig in der Annahme, dass @xfkluerst vor nicht allzu langer Zeit den World Staples ins Depot nahm und Du, @The_Statistician (wie tagge ich Dich?), daher dachtest, dass er noch immer rein nach MC investieren würde?

Vielen Dank für die beiden Literaturempfehlungen und den Tip, sich zu überlegen, warum Value besser laufen sollte und nur dann zu investieren. Werde ich machen und vielleicht den SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted statt den MSCI World Value nehmen; auch damit mein USA Anteil nicht zu klein im Vgl zu Europa ist.

Ich hatte aus dem gleichen Diversifikationsgrund auch zunächst überlegt, den World Consumer Staples statt des European Consumer Staples zu nehmen, aber:

1. Consumer Staples zu den günstigsten Sektoren in Europa aber nicht in den USA laut Ossiam Shiller Barclays CAPE Index. Shiller vermeidet Sektoren, die immer günstiger als andere sind und verwendet ein "relative CAPE", um Sektoren mit sich selbst in der Vergangenheit zu vergleichen, wenn ich das richtig verstehe https://www.ossiam.com/EN/product/20443 vs https://www.ossiam.com/EN/product/23612
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Sektorenstrategien sind hier im Forum aber anscheinend unbeliebt und die Ossiam ETFs haben auch bisher recht wenige Gelder eingesammelt trotz des Guru Status von Shiller. (Screenshot aus einem der Videos ganz unten hier: https://indices.barclays/IM/21/en/indices/static/shiller.app)  Ich wundere mich auch, dass hier die meisten auf die Marktkapitalisierung schwören, aber sich anscheinend wenig um CAPE kümmern, obwohl ja nicht nur Fama für seine Studien zu effizienten Märkten einen Nobel bekam, sondern auch Shiller für Studien zu Übertreibungen der Märkte und sein CAPE.


2. Bei europ. consumer staples sind mehr die von mir gewünschten Food, Personal Products und Haushaltsprodukte drin als in den USA (62,5% vs 46,5%)

Europa hat weniger die von mir nicht so gewünschten Supermärkte und Retail (weil online handel weiter zunehmen wird), weniger Tabak (weil gesundheitsschädlich) als USA (15,18% vs 28,39%) und weniger Softdrinks als in USA (1,44% vs 13,1%)


3. Europe ist laut Morningstar etwas günstiger als USA, obwohl Europa weniger die og problematischen Untersektoren hat: P/E Fwd 19,63 vs 20,39. Dividende auch etwas höher.


4. Europ. Firmen vermutlich mehr Schwellenländer Business. Jedenfalls ist Unilever ganz stark in Schwellenländern.

 

Freue mich auf Einschätzungen von Euch beiden und allen anderen. Danke.

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Nachdenklich
vor 15 Minuten von Tom49:

Ich wundere mich auch, dass hier die meisten auf die Marktkapitalisierung schwören,

+1

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odensee
vor 19 Minuten von Tom49:

Ich wundere mich auch, dass hier die meisten auf die Marktkapitalisierung schwören

Gibt es darüber Statistiken? Ein Grund wird sein, dass es extrem einfach ist und damit "Einsteigerkompatibel". Fortgeschrittene werden selbstverständlich mit ihren ausgetüftelten Depots die simplen MSCI ACWI-Depots langfristig immer schlagen.

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Tom49
vor 22 Stunden von Chips:

Wenn im ersten Satz "Technologie" und "Aktien" vorkommt, dann spätenstens im dritten Satz "DotCom-Blase" oder "in welchem Stadium der DotCom-Blase befinden wir uns gerade? 1996? 1999?". Menschen versuchen aus der Vergangenheit die Zukunft abzuschätzen. Das ist in vielen Bereichen auch richtig, aber bei Aktien? Hm. Kurse werden sich nach Ereignissen und Entwicklungen bewegen, die heute einfach unbekannt sind. Schwarze Schwäne (= sehr unwahrscheinliche, aber einflussreiche Ereigenisse) beeinflussen Märkte stark. Das kann man nicht vorhersagen.

Ich habe bewusst nicht DotCom-Blase geschrieben, weil nicht nur damals neue Internet Startups überbewertet waren, sondern viele Large Caps, die dann lange Verlustphasen hatten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das Risiko von Schwarzen Schwäne sind kein Grund, sich keine Sorgen über Dinge zu machen, die man (ab)sehen kann. Ende der 90er wussten anscheinend sehr viele Marktteilnehmer, dass die Märkte überbewertet waren. Aber sie waren gierig und sagten sich a) Internet verändert alles (so wie heute diverse Innovationen bei Tesla etc gefeiert werden), b) "This time is different" (so wie heute mit Hinweis auf die niedrigen Zinsen argumentiert wird und c) die Marktteilnehmer dachten sich vielleicht damals und denken auch heute dass die Bubble noch gößer werden wird und sie rechtzeitig vor dem Platzen aussteigen werden, aber ich als Privatanleger traue mir das nicht zu und will auch nicht jeden Woche intensiv Börse, Wirtschaft, Geldpolitik etc studieren. Ich will eine Assetverteilung haben, mit der ich gut schlafen kann und es reicht, sich einmal im Jahr sich sehr intensiv zu beschäftigen, rebalancing zu machen und auch grundsätzlich die Asset Verteilung anzupassen; ansonsten nur normales tägliches Zeitunglesen.

 

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Irre ich mich? Ich habe die Angaben des Twitter Nutzers, der behauptet bei Google zu arbeiten und früher bei Bernstein, nicht überprüft, aber die Tweets wurden von einem Assetmanager empfohlen, dem ich traue.

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Tom49
· bearbeitet von Tom49
Am 15.9.2021 um 15:27 von Chips:

Du traust dir nicht zu in Einzelwerte zu investieren, aber in Sektoren oder Regionen? Wenn ich das richtig rauslese, meidest du Einzelaktien, weil du Angst hast, die falschen Eier in den Korb zu legen. Aber was, wenn du den falschen Sektor oder die falsche Region im Korb hast?

 

Ja, genau, traue ich mir nicht zu.
Ich fürchte starke Verluste durch Einzelaktien mehr als Underperformance durch Abweichung von der Marktkapitalisierung. Ist das ungewöhnlich?

Zudem, um das grundsätzlich klarzustellen: Ich gehe nicht von einem baldigen Crash aus und ich gehe nicht davon aus, dass Europa ungeschoren davon kommen würde. Wenn dem so wäre, dann würde ich ja nur in europäische Aktien investieren.
Ich möchte eigentlich nur gegensteuern zu aktuellen Übertreibungen, aber vielleicht mache ich das zu stark.

Vielleicht ist mein USA Anteil mit 25% zu niedrig. Im MSCI ACWI sind aktuell 60% USA. Diese Grafik ist von Ende Februar 2018 als der US Anteil bei 53% lag. (Den Vgl zu GDP finde ich nicht so relevant; ich habe nur keine bessere Grafik auf die Schnelle gefunden.) Wenn ich 50% für normal halte, dann habe ich nur halb so viel wie ich müsste. Wie stark müssten US Aktien underperformen, wenn der US-Anteil am ACWI von 60% auf 50% fällt? Würde das eine Untergewichtung mit 25% rechtfertigen?

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https://www.starcapital.de/fileadmin/user_upload/files/publikationen/Research_2018-03_MSCI_vs_GDP_Weight_Keimling.pdf

 

Am 15.9.2021 um 15:27 von Chips:

PEG ist einfach nur KGV geteilt durch Wachstum. Hohes Wachstum und hohe KGV sind demnach genauso gut wie niedrigeres Wachstum und niedriges KGV. Ein Unternehmen wie Alphabet mit 0 Schulden, hohen Margen, hohem Gewinn und 20% Umsatzwachstum wie wein Uhrwerk bekommst du eben nicht zum Preis eines VWs, die genau das Gegenteil sind.

Danke! Macht Dir folgendes keine Sorgen bei Alphabet (und FB)?
1. Mögliche Regulierung, Zerschlagung?
2. Starke Abhängigkeit von Einnahmen durch Anzeigen. "Google earns more than 80 percent of its revenue from advertising; Facebook, around 99 percent. Advertising also makes up a fast-growing share of Amazon’s revenue." Vielleicht stellt sich heraus, dass online Anzeigen und micro targeting nicht so gut funktionieren wie gedacht. (Siehst Du für Dich relevante Anzeigen auf Handy und Computer?) Oder es werden wegen einer längeren Rezession weniger Anzeigen geschaltet?

 

"Brands pay that premium for the promise of automated microtargeting, but a study by Nico Neumann, Catherine E. Tucker, and Timothy Whitfield found that the accuracy of that targeting is often extremely poor. In one experiment, they used six different advertising platforms in an effort to reach Australian men between the ages of 25 and 44. Their targeting performed slightly worse than random guessing. Such research indicates that, despite the extent of surveillance tech, a lot of the data that fuels ad targeting is garbage.

Even when targeting works as promised, and the ads are served to their intended audience, many are simply never seen, because they load somewhere out of sight, like the bottom of a webpage. The rise of ad blocking makes the problem even more acute."

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Quelle für beide Zitate und Screenshot:
https://www.wired.com/story/ad-tech-could-be-the-next-internet-bubble/


Darin zitiert wird auch der Autor eines Buches, das recht reißerisch klingt.

"In Subprime Attention Crisis, Tim Hwang investigates the way big tech financializes attention. In the process, he shows us how digital advertising—the beating heart of the internet—is at risk of collapsing, and that its potential demise bears an uncanny resemblance to the housing crisis of 2008.
From the unreliability of advertising numbers and the unregulated automation of advertising bidding wars, to the simple fact that online ads mostly fail to work, Hwang demonstrates that while consumers’ attention has never been more prized, the true value of that attention itself—much like subprime mortgages—is wildly misrepresented. And if online advertising goes belly-up, the internet—and its free services—will suddenly be accessible only to those who can afford it."

https://www.fsgoriginals.com/books/subprime-attention-crisis

"The new dot com bubble is here: it’s called online advertising"

https://thecorrespondent.com/100/the-new-dot-com-bubble-is-here-its-called-online-advertising

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hattifnatt
vor 28 Minuten von Tom49:

1. Mögliche Regulierung, Zerschlagung?
2. Starke Abhängigkeit von Einnahmen durch Anzeigen.

Sehe ich offen gestanden genauso, und investiere deswegen aktuell nur in Value. Aber vielleicht werde ich auch alt und pessimistisch ;) 

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miniRABE
vor 2 Stunden von Tom49:

Ich wundere mich auch, dass hier die meisten auf die Marktkapitalisierung schwören, aber [...]

Ja, aber meiner Meinung nach die bessere Alternative als sich am BIP zu orientieren. Es mangelt schlicht an langfristig evidenzbasierten und kostengünstigen Strategien für die "breite Masse". 

Vermutlich ist es noch nicht einmal die zugrundeliegende Komplexität, denn viele rennen einfachheitshalber Strategie X hinterher, welche von Medien, Influencern und Foren angepriesen wird (so auch im WPF, abgesehen von den Detaildiskussionen der Interessierten). 

 

vor 2 Stunden von odensee:

Fortgeschrittene werden selbstverständlich mit ihren ausgetüftelten Depots die simplen MSCI ACWI-Depots langfristig immer schlagen.

Das ist eine spannende Aussage! Gibt es hierzu eine Statistik? Pauschal wäre ich diesbezüglich skeptisch, zumindest was die reine Performance ohne Betrachtung des Risikos (Definition von Risiko sei jedem selbst überlassen, Vola?) angeht. 

 

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Tom49
Am 15.9.2021 um 11:55 von The Statistician:


Zu dem Thema vielleicht noch eine ganz passende Publikation seitens Vanguard, die für dich interessant sein könnte:

Vanguard: Value versus Growth Stocks - The coming reversal of fortunes (2021)

Danke, sehr interessant.


Verstehe ich das richtig, dass Vanguard in dem paper eine Outperformance von Large Caps Value gegenüber Large Caps Growth sieht und sich nicht zu Small Caps Value äußert, die Du präferierst?

"Value and growth are represented by a market-capitalisation-weighted index of companies in the bottom and top thirds of the Russell 1000 Index, sorted by price/book ratios and reconstituted monthly."

Würde Vanguard Small Caps meinen, dass müssten sie sich auf den Russel 2000 beziehen, wenn ich das richtig verstehe.

 

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The Statistician

@Tom49

Nein, Vanguard bezog sich nicht auf Small Cap Value. Wobei ich die Publikation nicht wegen SC Val eingebracht habe. Der Spread bzgl. Growth/Value ist auch bei Small Cap entsprechend groß.

 

Wenn es dir aber um Small Cap Value geht, wäre vielleicht nachfolgendes Paper spannend:

Alquist, Israel & Moskowitz (2018). Fact, fiction, and the size effect. The Journal of Portfolio Management

 

Da geht es zwar primär um den Size Factor im Allgemeinen, bei welchem es ja schon lange Diskussionen gibt. Dennoch gibt es dort auch eine Gegenüberstellung der Performance diverser Faktoren von Large Cap und Small Cap, u.a. auch bzgl. Value (HML). 

 

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Chips
Am 16.9.2021 um 13:26 von Johannes34567:

Mit Zunahme von verschiedenen Faktoren ist man besser diversifiziert.

Hä? Wieso? Man hätte ja einfach nur eine andere Gewichtung bei den Einzelwerten. zB. läge dann Unternehmen X nicht bei 1%, sondern bei 1,5% deines Portfolios. Die Diversifizierung würde also sinken.

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Chips
Am 16.9.2021 um 15:36 von Tom49:

Ja, genau, traue ich mir nicht zu.
Ich fürchte starke Verluste durch Einzelaktien mehr als Underperformance durch Abweichung von der Marktkapitalisierung. Ist das ungewöhnlich?

Zudem, um das grundsätzlich klarzustellen: Ich gehe nicht von einem baldigen Crash aus und ich gehe nicht davon aus, dass Europa ungeschoren davon kommen würde. Wenn dem so wäre, dann würde ich ja nur in europäische Aktien investieren.
Ich möchte eigentlich nur gegensteuern zu aktuellen Übertreibungen, aber vielleicht mache ich das zu stark.

Vielleicht ist mein USA Anteil mit 25% zu niedrig. Im MSCI ACWI sind aktuell 60% USA. Diese Grafik ist von Ende Februar 2018 als der US Anteil bei 53% lag. (Den Vgl zu GDP finde ich nicht so relevant; ich habe nur keine bessere Grafik auf die Schnelle gefunden.) Wenn ich 50% für normal halte, dann habe ich nur halb so viel wie ich müsste. Wie stark müssten US Aktien underperformen, wenn der US-Anteil am ACWI von 60% auf 50% fällt? Würde das eine Untergewichtung mit 25% rechtfertigen?

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https://www.starcapital.de/fileadmin/user_upload/files/publikationen/Research_2018-03_MSCI_vs_GDP_Weight_Keimling.pdf

Also in erster Linie schaue ich nicht auf Regionen, sondern auf die Unternehmen. Dass USA diesen hohen Anteil hat liegt daran, dass diese großen Unternehmen alle ihren Sitz in den USA haben. Alphabet könnte seinen Firmensitz auch nach Luxemburg verlegen und dann? Es geht darum, ob diese Einzelunternehmen relativ zu ihren Fundamentaldaten, Eigenschaften, Wachstumsaussichten und dem allg. Investionen betreffenden Umfeld (zB. Niedrigzinsen) hoch oder niedrig bewertet sind. Ich persönlich glaube da an die Markteffizienz. Würden europäische Einzelwerte irgendwie unterbewertet sein, würden Investoren ihre Apple oder VISA verkaufen und lieber in ASML oder Siemens gehen. Das passiert aber nicht, denn Apple oder VISA sind teurer als ASML oder Siemens. Der Eine mag zwar sagen, dass Einzelwert A oder B unter- oder überberwertet ist. Klar, nur so kommt überhaupt ein Handel zustande. Aber ich als Nicht-Profi vertraue darauf, dass das aktuelle Kursverhältnis zwischen den Einzelwerten ok ist.

 

Beispiel: Apple erzielt etwa 10mal so viel Gewinn wie die ASML, aber ist nur knapp 6mal so viel wert als die Niederländer. Nun kann man sich die Fundamentaldaten und Wachstumsaussichten anschaun und sich ne Meinung bilden, was als Kauf attraktiver wäre, aber wahrscheinlich sind beide gleich attraktiv.

 

Am 16.9.2021 um 15:36 von Tom49:

Danke! Macht Dir folgendes keine Sorgen bei Alphabet (und FB)?
1. Mögliche Regulierung, Zerschlagung?
2. Starke Abhängigkeit von Einnahmen durch Anzeigen. "Google earns more than 80 percent of its revenue from advertising; Facebook, around 99 percent. Advertising also makes up a fast-growing share of Amazon’s revenue." Vielleicht stellt sich heraus, dass online Anzeigen und micro targeting nicht so gut funktionieren wie gedacht. (Siehst Du für Dich relevante Anzeigen auf Handy und Computer?) Oder es werden wegen einer längeren Rezession weniger Anzeigen geschaltet?

Jeder Einzelwert hat Chancen und Risiken. Auch die europäischen Werten. Was, wenn ASML ihre Patente oder Know-How-Burggraben verlieren? Was, wenn man immer mehr auf lokale Bioprodukte setzt als auf Nestlés Produkte? Was, wenn Roche und Novartis keine Blockbustermedikamente mehr finden?

Zerschlagung von Alphabet könnte übrigens auch sinnvoll sein und könnten sie auch von alleine machen. zB. Waymo (Selbstfahren) könnte man an die Börse bringen. Alleine dessen Wert wird auf 175Mrd. geeschätzt (sovierl wie Daimler und BMW zusammen). Youtube allein dürfte noch viel mehr wert sein. (ich bezahle neuerdings übrigens dafür). Google Maps ist auch so ein Dienst, welcher alleine funktionieren könnte. Natürlich gibt es aber auch Synergien zwischen den Spaten, weswegen die Abspaltung wohl nicht immer Sinn ergibt.

 

Das soll aber der Markt entscheiden. Der Preis aus Angebot und Nachfrage ist der zentrale Indikator und Steuerungs-/Koordinationselement. Die maximale Diverisifzierung erreicht man also mit dem All-World-ETF und durch Diversifizierung erzielt man die gleiche Rendite bei weniger Risiko.

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Chips
· bearbeitet von Chips
Am 16.9.2021 um 14:37 von Tom49:

Ich habe bewusst nicht DotCom-Blase geschrieben, weil nicht nur damals neue Internet Startups überbewertet waren, sondern viele Large Caps, die dann lange Verlustphasen hatten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das Risiko von Schwarzen Schwäne sind kein Grund, sich keine Sorgen über Dinge zu machen, die man (ab)sehen kann. Ende der 90er wussten anscheinend sehr viele Marktteilnehmer, dass die Märkte überbewertet waren. Aber sie waren gierig und sagten sich a) Internet verändert alles (so wie heute diverse Innovationen bei Tesla etc gefeiert werden), b) "This time is different" (so wie heute mit Hinweis auf die niedrigen Zinsen argumentiert wird und c) die Marktteilnehmer dachten sich vielleicht damals und denken auch heute dass die Bubble noch gößer werden wird und sie rechtzeitig vor dem Platzen aussteigen werden, aber ich als Privatanleger traue mir das nicht zu und will auch nicht jeden Woche intensiv Börse, Wirtschaft, Geldpolitik etc studieren. Ich will eine Assetverteilung haben, mit der ich gut schlafen kann und es reicht, sich einmal im Jahr sich sehr intensiv zu beschäftigen, rebalancing zu machen und auch grundsätzlich die Asset Verteilung anzupassen; ansonsten nur normales tägliches Zeitunglesen.

 

Irre ich mich? Ich habe die Angaben des Twitter Nutzers, der behauptet bei Google zu arbeiten und früher bei Bernstein, nicht überprüft, aber die Tweets wurden von einem Assetmanager empfohlen, dem ich traue.

Einige Marktteilnehmer haben es immer gewusst und sich auch bei der Dot-Com-Blase richtig entschieden. Zur Dot-Com-Blase ist der SP500 bis auf 1400 gestiegen und danach auf 800 gefallen. Bestimmt haben auch schon 1997 und davon so Manche die Übertreibung gesehen und bei 700 verkauft. Auch schon 1994 standen diverse Indikatoren auf Anschlag und eine Überbewertung war klar. Immerhin hatten sich Kurse von 1980 bis 1994 schon knapp ver5facht.

Aber hey, jeder kann man ein wenig zocken. Man kann eben ins Kasino gehen oder Land X oder Einezlwert Y übergewichten. Vielleicht hat man Glück, vielleicht auch nicht.

 

PS: Ich sehe gerade, Anfang der 80er hatte die USD im MSCI World auch deutlich mehr Gewicht als der Anteil am BIP. Das war der Startpunkt einer nie dagewesenen Hausse.

Am 16.9.2021 um 14:32 von odensee:

Gibt es darüber Statistiken? Ein Grund wird sein, dass es extrem einfach ist und damit "Einsteigerkompatibel". Fortgeschrittene werden selbstverständlich mit ihren ausgetüftelten Depots die simplen MSCI ACWI-Depots langfristig immer schlagen.

Aha und gibt es darüber Statistiken, dass man mit ausgetüftelten Depots als Fortgeschrittener den MSCI ACWI schlägt? Mein Tipp: Knapp die Hälfte (<50%) wird ihn schlagen und etwas über 50% nicht. Je länger der Zeitraum, desto weniger wird erstere Gruppe. Aber es wird sie immer geben. Meine Oma hat 1955 ein paar Bershire Aktien gekauft und liegt somit vorne.

Abgesehen vlt. durch irgendwelche Vorteile durch Steuern und Gebühren (hat man 100Mio. zur Verfügung, könnte man auch durch eigenes Sampling Gebühren sparen).

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