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Caveman8

Finanzieller Ruhestand nach Geschäftsaufgabe 

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Caveman8

Hallo liebes Community, 

 

nachdem meine Eltern nach über 30 Jahres Selbstständigkeit ihren Betrieb geschlossen haben, plagt uns nun die (Finanzielle-) Planung für die nächsten Jahre. Dafür hoffe ich nun auf eine Einschätzung von euch. 

 

Aktuelle Situation:

Alter 55 und 56 Jahre 

 

Besitz / Einkommen: 

- Barvermögen etwa 600.000€ (Nach Verkauf des Hauses, Betriebsstätte und Ablösung aller Kredite, sowie vermuteten restlichen Steuerzahlungen) 

- Goldbestand etwa 100.000€ 

- Ein großes neues Wohnmobil (in dem sie so lange möglich reisen und leben wollen) 

- Als gesetzliche Rente wird wohl nur etwa 200€ mtl. rauskommen. 

- Eine Privatrente existiert, wird gerade berechnet, ist aber vermutlich auch eher (sehr) wenig. 

 

Aufwendungen:

- Versicherungen: 1x Privat, 1x freiwillig gesetzlich etwa 1.000€ mtl. 

- Lebenshaltungskosten etwa 2.000€ mtl. 

 

 

Meine bisherige Idee währe folgenden Aufteilung gewesen: 

 

1) Kauf einer Wohnung. Kaufpreis etwa 300.000€. Mieteinnahmen etwa 800€ mtl. (= gewisser Inflationsschutz + Notfallplan, sobald das Wohnmobil nicht mehr praktikabel ist). Ggf. kann man die Mieteinnahmen über AirBnB Geschichten etwas steigern. (Region Schwarzwald) 

2) Anlage ETF (Vanguard All-Word) von etwa 325.000€ und Entnahmeplan über 4% p.a. = 1.080€ mtl. 

3) Goldbestand auf 50.000 reduzieren (da hängen leider etwas Emotionen dran. Aus meiner Sicht währen 25.000€ Bestand sinnvoller) 

4) Cash 25.000€

 

Selbst wenn der Gold und Cash Bestand über die kommenden 30 Jahre komplett aufgebraucht wird, fehlen gut 900€ mtl. 

 

Seht ihr da überhaupt eine Chance auf einen grünen Zweig zu kommen? 

 

Alternativ währe vielleicht sich jetzt noch 10-15 Jahre ein schönes Leben zu machen und dann wohl oder übel in die Grundsicherung zu rutschen. Weiter zu arbeiten kommt leider nicht in Frage. Meine Eltern haben in den 30 Jahren der Selbstständigkeit sicher im Schnitt für zwei Personen gearbeitet und bauen körperlich nun sehr stark ab. 

 

Vielen Dank für jeden Hinweis! 

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Barqu
21 minutes ago, Caveman8 said:

Kauf einer Wohnung. Kaufpreis etwa 300.000€. Mieteinnahmen etwa 800€ mtl

Das erscheint mir sehr optimistisch. Zudem stehen den Einnahmen auch Kosten ggueber.

Die Krankenversicherungen werden wohl auch weiter steigen. Dazu Inflation "allgemein."

In Summe sieht das m. E. nicht gut aus und ohne hohes Risiko einzugehen wird das Geld nicht lange reichen.

 

 

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hattifnatt
vor 53 Minuten von Caveman8:

Seht ihr da überhaupt eine Chance auf einen grünen Zweig zu kommen? 

Im Parallelthread wurde gerade ein Finanzberater/-Coach empfohlen, dazu würde ich hier auch raten:

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Verstehe ich es richtig, dass es eine PKV Versicherung gibt? Die Beiträge dürften ziemlich in die Substanz gehen.

 

Wenn es kein zu versteuerndes Einkommen mehr gibt, kann man auch das Finanzamt nicht mehr an den Beiträgen beteiligen. Wenn die Eltern in den nächsten 30 Jahren im Schnitt 1.200 € monatlich für die PKV aus Ihrem (versteuerten) Vermögen bezahlen, wären das 432.000 €.

 

Besteht die Möglichkeit, dass die Eltern aus dem PKV Vertrag rauskommen?

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor einer Stunde von Caveman8:

Hallo liebes Community, 

 

nachdem meine Eltern nach über 30 Jahres Selbstständigkeit ihren Betrieb geschlossen haben, plagt uns nun die (Finanzielle-) Planung für die nächsten Jahre. Dafür hoffe ich nun auf eine Einschätzung von euch. 

 

Aktuelle Situation:

Alter 55 und 56 Jahre 

 

Besitz / Einkommen: 

- Barvermögen etwa 600.000€ (Nach Verkauf des Hauses, Betriebsstätte und Ablösung aller Kredite, sowie vermuteten restlichen Steuerzahlungen) 

- Goldbestand etwa 100.000€ 

- Ein großes neues Wohnmobil (in dem sie so lange möglich reisen und leben wollen) 

- Als gesetzliche Rente wird wohl nur etwa 200€ mtl. rauskommen. 

- Eine Privatrente existiert, wird gerade berechnet, ist aber vermutlich auch eher (sehr) wenig. 

 

Aufwendungen:

- Versicherungen: 1x Privat, 1x freiwillig gesetzlich etwa 1.000€ mtl. 

- Lebenshaltungskosten etwa 2.000€ mtl. 

 

700.000,- Vermögen aufgeteilt in 85% Aktien, 10% Gold und 5% Cash mit 200,- monatlicher Rente ab 67 würde 26 Jahre lang reichen, wenn die monatlichen Kosten auf 2500,- EUR reduziert würden.
Laut dieser Simulation mit historischen Daten: https://www.cfiresim.com/d1e97a29-b17a-4d21-98f3-a6df5d2c6556

 

Gut, dass sie in der gesetzlichen KK sind. Der Versicherungsbetrag ergibt sich hier aus der Höhe der Einnahmen, bzw. Kapitalerträge. Deshalb nur thesaurierende ETFs nehmen (außer bis Freibetrag) und daraus nur verkaufen, was benötigt wird. Als Einnahmen für die KK gilt dann nur der Gewinn, mit dem der ETF im Plus war, nicht der gesamte Entnahmebetrag, wie z.B. bei einer Ausschüttung.


 

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Bast
vor einer Stunde von Caveman8:

Selbst wenn der Gold und Cash Bestand über die kommenden 30 Jahre komplett aufgebraucht wird, fehlen gut 900€ mtl. 

 

Seht ihr da überhaupt eine Chance auf einen grünen Zweig zu kommen? 

Wenn Vollzeit weiterarbeiten nicht geht - gingen zwei 450€ Mini-Jobs?

vor einer Stunde von Caveman8:

- Ein großes neues Wohnmobil (in dem sie so lange möglich reisen und leben wollen) 

Das Wohnmobil soll auch als Hauptwohnsitz dienen?

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PKW
vor 57 Minuten von Caveman8:

 

Aufwendungen:

- Versicherungen: 1x Privat, 1x freiwillig gesetzlich etwa 1.000€ mtl. 

Als "reicher" Privatier, der wenig Einnahmen generiert und mehr vom Vermögensverzehr lebt sollte das weit günstiger möglich sein.
Das Elternteil in der GKV sollte zukünftig wohl eher mit dem Mindestbeitrag von gut 200€ pro Monat versichert werden. Die kostenfreie Familienversicherung für den bisher pflichtversicherten Ehepartner sollte möglich sein, wenn die monatlichen Einkünfte 553,33€ nicht überschreiten.
https://www.finanztip.de/pkv/pkv-rueckkehr-gkv/

Wenn sie es clever anstellen, sollte sich ein Sparpotential von 800€ pro Monat ergeben.

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Caveman8
· bearbeitet von Caveman8

Danke für die vielen Rückmeldungen! 
 

Mein Vater ist in der freiwilligen gesetzlichen Versicherung (etwa 300€) und meine Mutter privat (etwa 700€). Leider kommt sie in dem Alter vermutlich nicht mehr in die GKV. Beide waren die letzten 30 Jahre in der PKV. 
 

Das Wohnmobil soll als Hauptwohnsitz gelten, ja! Aus ihrer Sicht für immer. Aus meiner Sicht maximal 10 Jahre, dann eine kleine Wohnung. 
 

Es währe sicher möglich in zwei bis drei Jahren wieder auf 450€ zu arbeiten. Ich vermute auch, dass sie da nicht herumkommen werden. Aktuell sind beide aber extrem ausgebrannt. 

vor 19 Minuten von hattifnatt:

Im Parallelthread wurde gerade ein Finanzberater/-Coach empfohlen, dazu würde ich hier auch raten:

 

Das werden wir in jedem Fall machen, sobald die Auszahlungen der privaten Rentenversicherung und Nachzahlungen der Steuer feststehen. Wir wollten nur nicht unvorbereitet in den Termin gehen und uns vorab verschiedene Ansichten anhören.  

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Gast231208
vor einer Stunde von Caveman8:

Alternativ wäre vielleicht,  sich jetzt noch 10-15 Jahre ein schönes Leben zu machen und dann wohl oder übel in die Grundsicherung zu rutschen.

Auch wenn ich dafür wohl gleich eine mit der "Moralkeule"  :dumb:auf die "Nuss" bekomme, rein rational wäre diese Option die beste Lösung. 

 

Und bis dahin kann ja noch viel passieren, z.B. dass die eigenen Kinder ( @Caveman8?) ihre Eltern dann unterstützen, so wie diese es ja  für ihre Kinder mehrere Jahrzehnte machten.

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Barqu

Das Thema Versicherung ist m. E. schwer zu beurteilen, da das Wohnmobil darauf hindeutet, dass viel gereist werden soll. Das koennte mitunter auch Ausland bedeuten und da ist dann fraglich, wie die jetzigen Versicherungen dazu passen.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 22 Minuten von Caveman8:

Leider kommt sie in dem Alter vermutlich nicht mehr in die GKV.

 

Das vermutlich würde ich tatsächlich zeitnah mal aufarbeiten (ggf. professionelle Unterstützung einholen z.B. mal zu einem Rentenberater gehen). Das ist in der Gleichung doch ein immens wichtiger Baustein.

 

(Das Thema würde ich persönlich auch nicht unbedingt einem "Finanzcoach" anvertrauen.)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 39 Minuten von finisher:

700.000,- Vermögen aufgeteilt in 85% Aktien, 10% Gold und 5% Cash mit 200,- monatlicher Rente ab 67 würde 26 Jahre lang reichen, wenn die monatlichen Kosten auf 2500,- EUR reduziert würden.
Laut dieser Simulation mit historischen Daten: https://www.cfiresim.com/d1e97a29-b17a-4d21-98f3-a6df5d2c6556

Das könnte bei einem Ausgangsalter von 55 bzw. 56 Jahren aber wesentlich zu kurz sein. 

 

Mein Fazit: Für die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos ist unter Umständen bedeutend zu wenig Ausgangskapital vorhanden.

vor 27 Minuten von pillendreher:
vor 1 Stunde von Caveman8:

Alternativ wäre vielleicht,  sich jetzt noch 10-15 Jahre ein schönes Leben zu machen und dann wohl oder übel in die Grundsicherung zu rutschen.

Auch wenn ich dafür wohl gleich eine mit der "Moralkeule"  :dumb:auf die "Nuss" bekomme, rein rational wäre diese Option die beste Lösung. 

Nein, diese Option ist keine Lösung - schon gar nicht die beste. Es ist ein immenser Schock von einem guten Leben in die Grundsicherung abzurutschen. Dieser Schritt ist mutmaßlich stark schambehaftet und sorgt möglicherweise für gesellschaftliche und soziale Isolation - gerade im Alter ist das hochriskant und kritisch. Der moralische Punkt ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

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Gast231208
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Das könnte bei einem Ausgangsalter von 55 bzw. 56 Jahren aber wesentlich zu kurz sein. 

 

Mein Fazit: Für die Absicherung des Langlebigkeitsrisikos ist unter Umständen bedeutend zu wenig Ausgangskapital vorhanden.

Was käme dabei raus, wenn beide die nächsten 10 Jahre den Maximalbeitrag in die gesetzlich Rentenversicherung einzahlen würden?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 5 Minuten von pillendreher:

Was käme dabei raus, wenn beide die nächsten 10 Jahre den Maximalbeitrag in die gesetzlich Rentenversicherung einzahlen würden?

Das ändert nichts am Grundproblem des zu geringen Ausgangskapitals zur Abdeckung des Langlebigkeitsrisikos. Auch sehe ich die zukünftige Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung aus heutiger Sicht eher kritisch. Es ist aber zugegebenermaßen schwierig, die konkrete zukünftige Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung über die nächsten Jahrzehnte vorherzusagen - da die Finanzierung einer solchen Versicherung immer auch eine gesellschaftspolitische Frage ist. Diese Unsicherheit spricht aber aus meiner Sicht eher dagegen, auf die gesetzliche Rentenversicherung als Lösungsmöglichkeit zu setzen.

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PrivateBanker

Sorry, aber wie blauäugig sind deine Eltern. Solche Rechnungen stellt man zuerst an, bevor man einen auf Privatier macht.

Kann nur den Kopf schütteln.

Meine Empfehlung: Mal zurück auf den Boden der Tatsachen kommen, u.a. Phantasien zum "wohligen Ruhestand" begraben und nochmals einen Job suchen für die nächsten  10 Jahren (beide !!). jetzt etwas mieten, Geldanlage auf Sicht von 10 Jahren und dann den Griffel nochmals spitzen und rechnen.

Dann erst überlegen was man daraus machen kann.

@Pillendreher:   Sehe ich nicht als Sarkasmus, sondern als Realität, zum Schaden der Allgemeinheit

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Gast231208
vor 8 Minuten von Glory_Days:

Es ist ein immenser Schock von einem guten Leben in die Grundsicherung abzurutschen. Dieser Schritt ist mutmaßlich stark schambehaftet und sorgt möglicherweise für gesellschaftliche und soziale Isolation

Wer sowieso in einem Wohnmobil lebt (= Tonne - ich Denke da an Diogenes), der hat wohl solche Probleme nicht.

vor 2 Minuten von Glory_Days:

Das ändert nichts am Grundproblem des zu geringen Ausgangskapitals zur Abdeckung des Langlebigkeitsrisikos. 

Wie wäre dein Lösungsansatz?

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Glory_Days
Gerade eben von pillendreher:

Wer sowieso in einem Wohnmobil lebt (= Tonne - ich Denke da an Diogenes), der hat wohl solche Probleme nicht.

Ich glaube, du hast eine falsche Vorstellung davon, welchen Komfort ein modernes Wohnmobil heutzutage bieten kann. Die Komfort-Range ist hier sicherlich ziemlich groß - da müsste der TE mehr dazu sagen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 10 Minuten von pillendreher:

Was käme dabei raus, wenn beide die nächsten 10 Jahre den Maximalbeitrag in die gesetzlich Rentenversicherung einzahlen würden?

 

Die beiden haben kein einkommensteuerpflichtiges Einkommen mehr. Deshalb können sie Beiträge in die Rentenversicherung nicht von der Steuer absetzen. Diese Lösung wird also deutlich teurer, als wenn bereits in den letzten Jahren in die GRV eingezahlt hätten. Deshalb habe ich @ClarissaK im Nachbar-Thread auch empfohlen, jetzt in die GRV einzuzahlen - so lange sie noch Einkommen hat und die Beiträge steuerlich absetzen kann.

 

Der Punkt Steuern wird bei den Diskussionen hier zu wenig berücksichtigt. Meines Erachtens ist es sinnvoll, im Alter ein steuerpflichtiges Einkommen zu haben - weil man nur so den Staat an den Ausgaben beteiligen kann. Wer im Alter von der Substanz lebt, kann den Staat nicht beteiligen.

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Caveman8
· bearbeitet von Caveman8

Absolut, am heutigen Punkt ist Vieles nicht so gelaufen ist es hätte sollen. Es ist aber keine Frage des „schönen Leben machen“ sondern eher „er hat sich halb tot gearbeitet und kann nun nicht mehr“. 
 

Ich denke der Fall ist sogar repräsentativ für viele selbständige Handwerksmeister. Es wird gearbeitet ohne Ende, bis der letzte Tag erreicht ist und dieser liegt eigentlich schon mehrere Jahre über dem Maximum.
 

Zumindest mein Vater kann nicht mehr arbeiten. Keine Chance. Er ist BU. Hat dies sogar versichert aber wir gehen von einem Rechtsstreit aus und rechnen daher nicht mit dem Geld. 
 

In die GKV kommt meine Mutter sehr sicher nicht mehr. Sie ist 56 Jahre und war 30 Jahre ohne Unterbrechung in der PKV. Mir ist da kein Weg bekannt. Trotzdem werden wir uns da nochmal schlau machen. 

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Matunus
vor 7 Minuten von pillendreher:

Was käme dabei raus, wenn beide die nächsten 10 Jahre den Maximalbeitrag in die gesetzlich Rentenversicherung einzahlen würden?

Das Vermögen wäre (zusammen mit den genannten Versicherungs- und Lebenshaltungskosten mehr als) aufgebraucht und sie hätten jeweils ca. (zusätzliche) 20 Rentenpunkte.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Minuten von pillendreher:

Wie wäre dein Lösungsansatz?

Es gibt mit diesem Ausgangskapital keinen absolut sicheren Lösungsansatz. Natürlich kann man hinsichtlich zukünftiger Renditen Glück haben, aber bei diesen Fragen sollte immer in Worst-Case Szenarien gedacht werden, da ein Scheitern aus heutiger nicht akzeptabel wäre.

Daher halte ich mich mit konkreten Ansätzen zurück, da ich keinen sicheren Weg sehe, das Vorhaben unter diesen Ausgangsprämissen umzusetzen. Man müsste sich also um die Einkommensseite kümmern, da haben andere bereits Vorschläge gemacht.

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Caveman8
vor 9 Minuten von Glory_Days:

Ich glaube, du hast eine falsche Vorstellung davon, welchen Komfort ein modernes Wohnmobil heutzutage bieten kann. Die Komfort-Range ist hier sicherlich ziemlich groß - da müsste der TE mehr dazu sagen.

Das Wohnmobil ist schon groß und komfortabel (richtiges Bad, PV Anlage, Zentragheizung, TV usw.) . Für ein paar Jahre kein Problem. Aber im Alter kann ich mir das, im Gegensatz zu meinen Eltern, nicht vorstellen. 
 

Zur Gesetzlichen Rente: im Jahr 2022 haben beide noch Steuerpflichtige Einkünfte aus der Selbstständigkeit. Dort rechnen wir auch noch mit Nachzahlungen der Steuer. Macht es da Sinn Geld in die GRV einzuzahlen? 
 

Ich frage mich eben nur, ob man jemals im Alter über die Grundsicherung kommt. Ich meine Wohnung und Versicherung ist bezahlt + über 1.000€ Taschengeld. Da werden sie auf Dauer nicht rankommen mit dem jetzigen Vermögen. Moralisch sicher nicht korrekt aber mein Vater ist an dem Punkt an dem man die Moral nicht mehr mit einbeziehen kann. Auch körperlich ist ja nicht sicher, ob er sein Geld „überlebt“. 

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PKW
vor 55 Minuten von Caveman8:

Mein Vater ist in der freiwilligen gesetzlichen Versicherung (etwa 300€) und meine Mutter privat (etwa 700€). Leider kommt sie in dem Alter vermutlich nicht mehr in die GKV.

Doch

vor 10 Minuten von Caveman8:

In die GKV kommt meine Mutter sehr sicher nicht mehr. Sie ist 56 Jahre und war 30 Jahre ohne Unterbrechung in der PKV. Mir ist da kein Weg bekannt. Trotzdem werden wir uns da nochmal schlau machen. 

über die Familienversicherung.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 13 Minuten von Caveman8:

Absolut, am heutigen Punkt ist Vielem nicht so gelaufen ist es hätte sollen. Es ist aber keine Frage des „schönen Lebens machen“ sondern eher „er hat sich halb tot gearbeitet und kann nun nicht mehr“. 
 

Ich denke der Fall ist sogar repräsentativ für viele selbständige Handwerksmeister. Es wird gearbeitet ohne Ende, bis der letzte Tag erreicht ist und dieser eigentlich schon mehrere Jahre über dem Maximum gelegen hat.

 

Da bin ich bei Dir!

 

Selbständige Handwerker arbeiten hart und viel. Leider kümmern sie sich nicht rechtzeitig um das Thema Finanzen...

 

vor 13 Minuten von Caveman8:

In die GKV kommt meine Mutter sehr sicher nicht mehr. Sie ist 56 Jahre und war 30 Jahre ohne Unterbrechung in der PKV. Mir ist da kein Weg bekannt. Trotzdem werden wir uns da nochmal schlau machen. 

 

Ich bin da kein Experte - aber so weit ich weiß, gibt es Möglichkeiten.

 

@PKWhat oben in Beitrag #7 bereits eine Möglichkeit genannt (Familienversicherung).

 

Eine andere Möglichkeit ist möglicherweise ein Auslandsaufenthalt (wollten Deine Eltern mit ihrem Wohnmobil nicht sowieso reisen?). 

 

vor 12 Minuten von Glory_Days:

Es gibt mit diesem Ausgangskapital keinen absolut sicheren Lösungsansatz.

 

Sehe ich auch so. Der Fall ist kniffelig.

 

Ich halte ihn aber auch NICHT für hoffnungslos. Eine geschickte Kombination aus

  • Ausgaben senken
  • Vermögen so anlegen, dass laufende und sichere Einnahmen generiert werden
  • Den Staat an den Ausgaben beteiligen

ist notwendig.

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Sapine

Solange man keine lange Zeiten am Stück im Ausland ist, lässt sich das mit der Krankenversicherung vermutlich machen und es gibt gerade in Deutschland viele schöne und vergleichsweise günstige Ecken. Grundsätzlich sehe ich die Kosten der privaten Krankenversicherung auch als einen sehr wichtigen Punkt an. Da sollte man sich Alternativen anbieten lassen und prüfen ob mit einer Leistungsreduktion noch eine Reduktion bei der Belastung möglich sein wird. Ein Minijob mit KV wäre hier für einen oder beide natürlich eine deutliche Verbesserung. 1000 Euro weniger ausgeben und dafür einige hundert Euro bekommen wird die Situation mächtig entspannen. Wenn ich es richtig zwischen den Zeilen lese, ist an eine Vollzeit- oder Halbtagstätigkeit aktuell nicht zu denken. 

 

Den Beratungstermin bei einem Rentenberater halte ich auch für zwingend. Ein unabhängiger Finanzberater mit entsprechendem Fachwissen im Bereich Rente wäre zwar auch möglich, aber das wird vermutlich nicht nur deutlich teurer sondern es ist auch zu befürchten dass verdeckte Abhängigkeiten (ggf. mit Provisionszahlungen) bei empfohlenen Produkten bestehen. Ein guter Rentenberater wird sicher auch etwas zum Thema Krankenversicherung im Alter beitragen können und eventuell vorhandene Lücken finden. 

 

Im Wohnmobil reisen und leben muss nicht zwingend sehr teuer sein. Es gibt sie durchaus noch die vergleichsweise preiswerten Stellplätze und wenn das Wohnmobil gut ausgestattet ist, braucht man all den Luxus der großen teuren Plätze nicht und kann viel Geld sparen. In einigen Ländern kann man sogar frei stehen oder einfach mal bei einem Bauern fragen, ob man eine Weile auf einer gemähten Wiese stehen kann. Vielleicht ließe sich das mit Erntehelfer verbinden für den Minijob? Bei handwerklichem Hintergrund wäre auch eine Mithilfe bei der Bewirtschaftung eines Campingplatzes eine Möglichkeit? Das Reisen mit dem Wohnmobil ist (keine schweren Krankheiten vorausgesetzt) bis Mitte 70 sicher möglich. Danach wird es denke ich schwieriger. Hinzu kommt, dass dann das Wohnmobil vermutlich auch eher abgewirtschaftet sein wird. Diese schöne Zeit sei Deinen Eltern gegönnt. Zudem werden sie viele gleichgesinnte treffen auf diesem Kurs und versauern in einer kleinen Butze beim Leben knapp über H4 Niveau ist dagegen wenig erbaulich. 

 

Mitte 50 muss man damit rechnen noch viele Jahre abzudecken, entsprechend muss die Entnahmephase entweder fatalistisch auf anschließende Grundversorgung angehen oder das ganze klug aufziehen. 

 

Wohnung / Miete. Das Risiko ist nicht unerheblich. Ob man für 300k ein Objekt bekommt, was 800 Euro Miete nach Abzug der Kosten hergibt habe ich meine Zweifel. Die Immobilienpreisentwicklung ist keineswegs stabil nur weil man die Schwankungen nicht so deutlich sieht wie auf dem Depotauszug. Durch die lange Zeit der Niedrigzinsen sind die Preise aktuell ziemlich überhitzt und ich würde mich nicht wundern, wenn die nächsten Jahrzehnte hier eher wenig Inflationsausgleich zu holen ist. Sachwerte sind Inflationsschutz, aber ob es eine Immobilie sein muss? Eventuell lohnt es sich, abzuwarten bis vielleicht in zehn Jahren das eine oder andere Schnäppchen zu machen ist, wenn Immobilienbesitzer sich die Anschlussfinanzierung nicht leisten können. Vielleicht für Euch als Kinder ein interessantes Renditeobjekt, da ihr die Kosten absetzen könntet?

 

Bei der gesetzlichen Rente würde ich abwarten was bei der Beratung herauskommt aber ich denke ähnlich wie Pillendreher, dass Sonderzahlungen hier möglicherweise sinnvoll sein können um eine gewisse Mindestabsicherung hinzubekommen. Das kann je nach Sicherheitsbedürfnis der Eltern wichtig sein. Gerade wenn man durch eine Nachzahlung für 2022 noch ein wenig Steuern herausbekommen kann, wäre das möglicherweise sinnvoll. Aber die Nachzahlung für 2022 wird den Kohl nicht fett machen, das ist klar. 

 

 

Wenn ich es richtig sehe, haben Deine Eltern noch keinerlei Aktienerfahrung? Da wäre ein hoher Aktienanteil sicher extrem belastend. Aber offen gestanden sehe ich kaum eine Alternative und selbst dann wird es nur mit Hinzuverdienst in den nächsten 10-15 Jahren gut klappen. Da Deine Eltern erst Mitte 50 sind, würde ich nicht mehr als 3,5 % bei der Entnahmerate kalkulieren. Mir wäre das bereits zu viel aber Deine Eltern sind nicht in der Situation viel Wahl zu haben. Das Gold (aktuell 15 % des Vermögens) würde ich nicht sofort sondern anteilig mit dem Vermögen verringern. Gold hat als weiterer Sachwert und Assetklasse eine stabilisierende Wirkung auf das Gesamtvermögen und bietet auch einen gewissen Inflationsschutz. Da sich Deine Eltern damit auch wohl fühlen würde ich das nicht unnötig reduzieren. 

 

Meine Meinung zur Gesamtsituation: 

Nicht aussichtslos sofern man sich ein dauerhaftes Leben auf dem Campingplatz vorstellen kann und bereit ist, ein wenig hinzu zu verdienen. Es gibt da mittlerweile eine nicht kleine Zahl von Rentnern die dauerhaft campen, bei fortschreitendem Alter meist stationär.

 

 

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