Zum Inhalt springen
werterHerr

Risikoarmen Anteil anlegen

Empfohlene Beiträge

Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 15 Minuten von Chips:

Ich frag mich aber, wie der Markt auf die Idee kommt, dass der USD abwertet. Das war ja schon vor Jahren so eingepreist, tatsächlich hat der USD aufgewertet. Aber gut, sind ja nur Wahrscheinlichkeiten. 

Aber warum? Geht man davon aus, dass der USD an Dominanz verliert? Dass die FED lockerer ist?

Das müsste doch einfach von der erwarteten relativen Zinsänderungsgeschwindigkeit der verschiedenen Notenbanken abhängen. Wenn der USD gegenüber dem EUR abwertet, wertet andererseits der EUR gegenüber dem USD auf. Es muss eben ein Gleichgewicht herrschen, sonst wäre Arbitrage möglich - was auf sehr kurzen Zeitskalen vielleicht auch der Fall ist - wodurch wieder ein neues Gleichgewicht erzeugt wird (sofern man bei diesem hochdynamischen System überhaupt von einem Gleichgewicht sprechen kann, vllt von einem lokalen Gleichgewicht).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von Chips:

Ja macht schon Sinn. Wer würde sonst überhaupt Euro Anleihen kaufen? 

Ich frag mich aber, wie der Markt auf die Idee kommt, dass der USD abwertet. Das war ja schon vor Jahren so eingepreist, tatsächlich hat der USD aufgewertet. Aber gut, sind ja nur Wahrscheinlichkeiten. 

Aber warum? Geht man davon aus, dass der USD an Dominanz verliert? Dass die FED lockerer ist?

 

Naja, schau Dir die Forward Rates an:

 

image.thumb.png.3fbaaebae0653c4b114e13b4c8f56d93.png

Quelle: https://www.db-markets.com/forward

 

Siehst Du, wie erwartet wird, dass der Dollar abwertet?

 

Man kann versuchen zu verstehen, wie diese Abwertung zustande kommt. Ich kann das leider nicht in zwei Zeilen erklären.

 

Einfacher ist es, wenn man es andersherum betrachtet. Geld ist sehr liquide - und die deutschen und amerikanischen Anleihemärkte sind größtenteils frei. Wenn es US-Staatsanleihen zu 4,5% gibt und deutsche Staatsanleihen zu 3% - und ein deutscher Anleger bei einem Investment in US-Staatsanleihen diese 4,5% Zinsen auch bekommen würde... Dann würde doch kein Deutscher in deutsche Staatsanleihen investieren! Und Amerikaner auch nicht. Alle würden nur noch in US-Staatsanleihen investieren. Dadurch würden die amerikanischen Zinsen sinken und die deutschen steigen, bis sie gleich hoch wären.

 

Da diese Zinsdifferenz aber offensichtlich über längere Zeiträume besteht, muss es im Hintergrund etwas geben, was sie kompensiert. Und das ist gerade die erwartete Änderung der Wechselkurse. Sie sorgt dafür, dass deutsche Anleger bei US-Staatsanleihen nur 3% Zinsen bekommen (+/- einen Zufallswert) und amerikanische Anleger bei deutschen Staatsanleihen 4,5% Zinsen (+/- einen Zufallswert).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Währungsprognosen bewähren sich nicht  - Beat Affolter, Manuel Danzeisen, Andrea Möhr, 19.07.2018

https://dievolkswirtschaft.ch/de/2018/07/waehrungsprognosen-affolter-danzeisen-moehr-08-09-2018/ 

Fazit:

Zitat

Nicht auf Prognosen verlassen


Unsere bisherige Analyse der Prognosegenauigkeit hat die Voraussage des Kurses am effektiven Kurs gemessen. Unter Umständen reicht es für viele Marktakteure jedoch aus, nur die Richtung der Kursentwicklung zu antizipieren. Daher haben wir zusätzlich ausgewertet, ob die Kursrichtung der abgegebenen Prognosen stimmt. Dabei zeigt sich deutlich, dass dies den Publizisten nicht gelang. Die Prognosen für den Euro-Franken-Kurs weisen über alle vier Zeiträume hinweg mehrheitlich in die falsche Richtung. Je nach Prognosezeitraum deuten 55 bis 69 Prozent der Prognosen in die falsche Richtung.

Unsere Untersuchung verdeutlicht letztlich, wie komplex Währungsprognosen sind. Die Tatsache, dass die Prognoseersteller sogar auf aggregierter Ebene schlechter abschneiden als die passiven Indikatoren, erstaunt dennoch. Insbesondere da auch die Kassa- und Terminkurse zum Prognosezeitpunkt häufig stark vom effektiven Kurs abweichen.

Unternehmen und andere Wirtschaftsakteure sollten sich in der kurzen Frist also nicht auf Währungsprognosen verlassen, sondern sich vielmehr mit der Frage auseinandersetzen, wie sie sich gegenüber verschiedenen möglichen und nicht vorhersehbaren Währungskursen in der Zukunft positionieren können. ... Und wenn doch Prognosen gebraucht werden, dann sollte man die langfristige Perspektive einnehmen und sich wieder an die klassische Theorie der Kaufkraftparität erinnern.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dev

Oder man versucht ohne Währungsrisiko auszukommen. :myop:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 8 Stunden von stagflation:

 

Naja, schau Dir die Forward Rates an:

 

image.thumb.png.3fbaaebae0653c4b114e13b4c8f56d93.png

Quelle: https://www.db-markets.com/forward

 

Siehst Du, wie erwartet wird, dass der Dollar abwertet?

 

Man kann versuchen zu verstehen, wie diese Abwertung zustande kommt. Ich kann das leider nicht in zwei Zeilen erklären.

 

Einfacher ist es, wenn man es andersherum betrachtet. Geld ist sehr liquide - und die deutschen und amerikanischen Anleihemärkte sind größtenteils frei. Wenn es US-Staatsanleihen zu 4,5% gibt und deutsche Staatsanleihen zu 3% - und ein deutscher Anleger bei einem Investment in US-Staatsanleihen diese 4,5% Zinsen auch bekommen würde... Dann würde doch kein Deutscher in deutsche Staatsanleihen investieren! Und Amerikaner auch nicht. Alle würden nur noch in US-Staatsanleihen investieren. Dadurch würden die amerikanischen Zinsen sinken und die deutschen steigen, bis sie gleich hoch wären.

 

Da diese Zinsdifferenz aber offensichtlich über längere Zeiträume besteht, muss es im Hintergrund etwas geben, was sie kompensiert. Und das ist gerade die erwartete Änderung der Wechselkurse. Sie sorgt dafür, dass deutsche Anleger bei US-Staatsanleihen nur 3% Zinsen bekommen (+/- einen Zufallswert) und amerikanische Anleger bei deutschen Staatsanleihen 4,5% Zinsen (+/- einen Zufallswert).

Ja, ich verstehe schon, dass es einen Grund geben muss, dass Anleger immer noch die 3% EUR Anleihen den 4,5% USD Anleihen vorziehen (bzw. beide gleich gut ist). Nur warum sollte der USD gegen den Euro abwerten?

 

Zur den Forward Rates. Ist das so gedacht, wenn ich die Zinsen auf ein Produkt jetzt bezahlen müsste, bezahle ich den aktuellen Wechselkurs (also 1,087). Müsste die diese Zinsen aber erst in 2 Jahren bezahlen, müsste ich knapp 1,11USD bezahlen? Verstehe ich nicht. Ist das nicht klar, dass man mehr bezahlen muss, wenn man es erst in der Zukunft begleichen muss? Der Empfänger muss ja warten, der Bezahler kann das Geld noch anlegen. Oder ist hier nur rein ein anderer Wechselkurs gemeint?

 

Beispiel: Ich muss heute entweder 1€ oder 1,087USD bezahlen und in 24 Monaten 1€ oder 1,11USD? (multipliziert mit dem eigenentlichen Zinsbetrag)?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
wolf666
vor 9 Minuten von Chips:

Zur den Forward Rates. Ist das so gedacht, wenn ich die Zinsen auf ein Produkt jetzt bezahlen müsste, bezahle ich den aktuellen Wechselkurs (also 1,087). Müsste die diese Zinsen aber erst in 2 Jahren bezahlen, müsste ich knapp 1,11USD bezahlen? Verstehe ich nicht. Ist das nicht klar, dass man mehr bezahlen muss, wenn man es erst in der Zukunft begleichen muss? Der Empfänger muss ja warten, der Bezahler kann das Geld noch anlegen. Oder ist hier nur rein ein anderer Wechselkurs gemeint?

Wenn es so wäre, müsste es alle Währungen betreffen. Guck dir EUR/CHF an, ist nicht so.

mMn. ist es erwarteter Wechselkurs in Zukunft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 6 Stunden von Chips:

Ist das nicht klar, dass man mehr bezahlen muss, wenn man es erst in der Zukunft begleichen muss?

 

Nein, überhaupt nicht! Für einen deutschen Anleger ist der 24-Monate Forward Kurs schlechter. Aber für den amerikanischen Anleger, der in deutschen Bundesanleihen investieren will, ist er besser!

 

Hinter den Forward-Kursen verstecken sich also nicht irgendwelche Kosten (vom Spread abgesehen). Sie werden direkt aus dem heutigen Kurs und der Zinsdifferenz berechnet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 9 Stunden von pillendreher:

Währungsprognosen bewähren sich nicht  - Beat Affolter, Manuel Danzeisen, Andrea Möhr, 19.07.2018

https://dievolkswirtschaft.ch/de/2018/07/waehrungsprognosen-affolter-danzeisen-moehr-08-09-2018/

 

Der Artikel ist interessant. Aber er widerspricht nicht der These, dass man nicht so einfach von einem höheren Zinsniveau in einem anderen Währungsraum profitieren kann.

 

Prognosen von Publizisten liegen wohl häufiger falsch. Die Vorhersage durch Terminkurse kommt aber ganz gut weg. Die Grafik in dem Artikel zeigt das:

 

image.png.3790d35c8894d52808897339d62ddec1.png

 

Die grünen Balken links und rechts liegen doch einigermaßen symmetrisch um die Nulllinie. Sprich: der tatsächliche Kurs nach 3 Monaten bzw. nach 12 Monaten ist mal etwas besser und mal etwas schlechter als die Vorhersage durch den Terminkurs. Aber im Mittel kommt es hin.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...