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Chemstudent

Anfängerfragen zu Zertifikaten und Optionsscheinen

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T-Rex7

Wie ich schon anfangs schrieb, das Chaos ist perfekt. Denn jetzt werden verschiedene Themen durcheinander geworfen.

 

Ich will gar nicht auf alles eingehen. Sind viele gute Sachen dabei, aber auch Dinge die mir völlig egal sind. Ich will z.B. nichts bis zum K.O. halten.

 

Eins jedoch könnte den Knoten gelöst haben ... Wenn der Knockout ungleich dem Basispreis ist, dann ist das Aufgeld geringer.
Ich hab gerade ein paar Tests gemacht. Scheint zu stimmen. Nicht nur dass. Es scheint als ob das Aufgeld konstant bei 0 - 0,05 Cent ist. Es scheint auch egal zu sein bei welchem Hebel (Hebel von 40 hat auch 0,04 Euro)

Damit kann man arbeiten.
Ich werde es heute Abend in meine Kalkulation einpflegen und dann schauen wir mal in wie weit das wirklich besser ist.

 

Achso ... das mit dem SGDax mag vielleicht so sein. Und ja es gibt bestimmt ein paar Punkte Differenz. Aber es ist besser ein SG-Dax mit einem SG-Produkt zu vergleichen als den Dax Future, xDax, Dax Performance Index oder sonst was für einen Dax zu nehmen wo es mehrere 10 Punkte oder gar 100 Punkte Unterschied gibt. Wie ich Anfangs schon schrieb gibt es aktuell immer noch bis zu 0,25% Abweichung am Tag. Als ich andere Indexe nutze waren das auch mal locker 5%. Aktuell ist die Abweichung am geringsten.
Ich versuche jetzt ein Produkt mit erhöhtem Knock-Out, um so die "Variable" Aufgeld aus der Gleichung zu bekommen und hoffe so die Abweichung noch geringer zu bekommen

 

Bis dahin, vielen Dank!

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Aber es ist besser ein SG-Dax mit einem SG-Produkt zu vergleichen als den Dax Future, xDax, Dax Performance Index oder sonst was für einen Dax zu nehmen wo es mehrere 10 Punkte oder gar 100 Punkte

Dass das das Beste ist bestreite ich ja gar nicht (auch weil die offiziellen DAX-Kurse zeitversetzt sind). Es sind aber trotzdem unterschiedliche Produkte, und da kann es auch mal passieren, dass einer der Kurse leicht falsch gestellt wird. Da reichen ja schon Rundungsdifferenzen.

 

Zitat

Dann wäre es aber wohl kaum Arbitrage.

Für mich schon.

Wenn ich an einer Börse einen Briefkurs sehe und an einer anderen einen höheren(!) Geldkurs, dann könnte ich dazwischenspringen und hätte einen Freelunch. Früher lief das ganz real über Telefon, heute macht man das mit Computern, aber das Prinzip ist immer noch das gleiche.

 

Zitat

Die setzt nämlich voraus, dass das Geschäft risikofrei erfolgen kann und darum muss es ja auch zeitgleich erfolgen.

Wie willst du das denn bewerkstelligen? Selbst das Hedgen der Emittenten ist nicht völlig risikolos, und das ist ein gutes Beispiel für Arbitrage (Produkte vom Terminmarkt werden einfach weitergereicht).

Wenn risikofrei die Bedingung ist dann gibt es gar keine Arbitrage.

 

Stefan

 

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B.Axelrod
vor 2 Stunden von reckoner:

Für mich schon.

Wenn ich an einer Börse einen Briefkurs sehe und an einer anderen einen höheren(!) Geldkurs, dann könnte ich dazwischenspringen und hätte einen Freelunch. Früher lief das ganz real über Telefon, heute macht man das mit Computern, aber das Prinzip ist immer noch das gleiche.

Ich würde mich nicht darauf verlassen, die gewünschte Ausführung zu bekommen. Gerade wenn ich sehe, wie oft z.B. bei L&S die Kurse hängen -über Minuten- aber auch über Stunden

und anschließend noch einige Zeit zeitversetzt hinterher laufen.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Ich würde mich nicht darauf verlassen, die gewünschte Ausführung zu bekommen.

Klar, hatte ich ja auch schon geschrieben, nichts ist ohne Risiko. Trotzdem würde ich das aber als Arbitrage bezeichnen.

 

Stefan

 

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B.Axelrod

Arbitage heisst aber eben- kein bzw. nur ein sehr geringes Risiko.

Also das, was z.B. Nick Leeson bei der Barings Bank gemacht hat (bzw. besser hätte machen sollen).

 

Zitat

Das Verhängnis nahm seinen Lauf, als Barings, die Bank der britischen Könige, eine der feinsten Londoner Adressen seit 1762, 1992 Nick Leeson nach Singapur schickte, wo er Preisdifferenzen zwischen japanischen Derivaten ausnutzen sollte. Ein risikoloses Geschäft: An der einen Terminbörse kauft man Kontrakte und verkauft sie an der anderen Terminbörse zu einem höheren Preis - damit gibt es zu jeder offenen Position eine Gegenposition, das Risiko ist also minimal. Doch statt dessen spekulierte Leeson auf die Richtung des japanischen Aktienmarktes und hatte an beiden Terminbörsen offene Positionen - doppeltes Risiko statt Absicherung.

Für den Normal-Anleger, der kein Bloomberg Terminal hat, ist das Risiko wesentlich höher,

das eine vermeintliche Differenz gar nicht existiert.

a.)bei ausländischen Aktien wäre da schon einmal der zigfach höhere Spread an deutschen Börsen und niedrigere Volumen, als an der Hauptbörse.

 

b.) falsche Kursanzeige

Aktuelles Beispiel von Air Liquide in der TWS- all-in und free lunch?;)

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passiv_Investor
vor 3 Stunden von B.Axelrod:

Für den Normal-Anleger, der kein Bloomberg Terminal hat, ist das Risiko wesentlich höher,

das eine vermeintliche Differenz gar nicht existiert.

Wofür das Bloomberg Terminal? Das liefert auch keine schnelleren Kurse als dein Broker oder die Börse selbst.

 

vor 3 Stunden von B.Axelrod:

a.)bei ausländischen Aktien wäre da schon einmal der zigfach höhere Spread an deutschen Börsen und niedrigere Volumen, als an der Hauptbörse.

Warum sollte man ausländische Aktien an einer deutschen Börse handeln? Es gibt in den USA ja ausreichend Börsen um US Titeln zu handeln, auch wenn es nicht leicht sein dürfte dort eine Arbitragemöglichkeit manuell aufzuspüren, die sich auszunutzen lohnt.

Sowas gibt es einfach generell quasi nicht mehr seit der Handel mit Algorithmen vollautomatisiert abläuft.

vor 3 Stunden von B.Axelrod:

b.) falsche Kursanzeige

Aktuelles Beispiel von Air Liquide in der TWS- all-in und free lunch?;)

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Ist das denn der selbe Börsenplatz oder hast du SMART ausgewählt? Oft lohnt es sich bei französischen Aktien nicht wegen der Finanztransaktionssteuer (0,3% des Transaktionswerts) für alle Unternehmen mit mehr als 1 Mrd Euro Börsenwert.

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor einer Stunde von passiv_Investor:

Wofür das Bloomberg Terminal? Das liefert auch keine schnelleren Kurse als dein Broker oder die Börse selbst.

Ist das denn der selbe Börsenplatz oder hast du SMART ausgewählt? Oft lohnt es sich bei französischen Aktien nicht wegen der Finanztransaktionssteuer (0,3% des Transaktionswerts) für alle Unternehmen mit mehr als 1 Mrd Euro Börsenwert.

Aber zuverlässigere.

Das war jetzt nur ein Beispiel mit der TWS. Sowas hast Du auch an anderen Börsenplätzen wie Tradegate über deren eigene Weboberfläche.

Ehe eine Order eingetippt ist, ist die vermeintliche Gelegenheit oft schon vorbei.

Da würde ich nicht von Arbitage reden.

Von den Webseiten der Emittenten mal ganz zu schweigen.

Wären deren Kurse immer korrekt, könnte man sich öfters dumm und dämmlich verdienen,

wenn man billiger kaufen, als verkaufen kann.

 

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toomuchmoon
Am 2.11.2022 um 09:21 von slowandsteady:

Wenn du eines kaufst, dann kauft der Emmitent i.d.R eine (oder mehrere) entsprechende Optionen um sich selbst abzusichern. Wenn du eines verkaufst, dann verkauft der Emittent die Optionen wieder.

Aber wieso verkauft der Emmitent dann Zertifikate von Hebel 20; 30 oder sogar 40, wenn er nur eine Margin von 20-30 % am Terminmarkt nutzen kann? Das kann er ja gar nicht absichern?

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Joppe
· bearbeitet von Joppe

Hallo zusammen,

 

ich habe in mein Musterdepot das Faktorzertifikat mit der WKN SH8JE2 (FAKTO­­R-ZER­­TIFIK­­AT AU­­F APP­­LE IN­­C) und dem Hebel 10 aufgenommen, um das Handeln mit Zertifikaten zu üben. Mir sind dabei ein paar Fragen in den Sinn gekommen:

 

1) Der Basiswert ändert sich ständig, allerdings bleiben Geld und Brief-Kurs zeitweilig unverändert. Sie bleiben z. B. bei 0,110 EUR und 0,0120 EUR obwohl der Basiswert steigt. Sie ändern sich also nicht simultan mit dem Basiswert. Wieso eigentlich? Ist der Briefkurs nicht der Kurs des Produkts? Müsste sich der nicht um den Hebel 10 anpassen? Wenn ich falsch liege, was ist dann der Kurs des Produkts, der gehebelt wird?

 

2) Zu welcher Uhrzeit reagiert das Zertifikat auf Änderungen des Basiswertes? Rund um die Uhr, weil die Aktie über NASDAQ gehandelt wird?

 

Vielen dank im Voraus.

 

 

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

allerdings bleiben Geld und Brief-Kurs zeitweilig unverändert.

Ich denke das tun sie nicht. Du merkst es nur nicht.

Versuch' doch mal zu ordern.

 

Aber selbst wenn das so sein sollte, es zwingt dich doch niemand zu handeln.

 

Zitat

Rund um die Uhr, weil die Aktie über NASDAQ gehandelt wird?

So lange wie das Zertifikat gehandelt wird.

Und zwar auch in der Zeit, in der man den Basiswert gar nicht handeln kann (soweit es das überhaupt noch gibt - irgendwo ist nämlich immer eine Börse auf).

 

Beispiel (rein fiktiv, nur wegen deinem Beispiel): Apple würde jetzt(!) bekanntgeben, dass ein Insolvenzantrag gestellt wird. Dann wäre der Geldkurs direkt bei Null, völlig unabhängig vom Kurs der Aktie.

Und es geht auch weniger extrem: Wenn nach Börsenschluss Zahlen veröffentlicht werden weichen die Kurse regelmäßig vom auf das Zertifikat umgerechneten Kurs des Basiswertes an der Heimatbörse ab.

 

Stefan

 

PS: Ich begreife nicht, warum man überhaupt solche Überlegungen anstellt. Und noch weniger, dass praktisch die gleichen Fragen immer wieder kommen (hättest du mal ein paar Seiten zurückgeblättert).

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor

1) Wenn das Zertifikat um 1 Cent steigen würde, wäre das bereits eine prozentuale Bewegung von 1/12=8,3%

Durch den 10er Hebel ergibt sich damit eine Mindestbewegung des Basiswerts von 0,83%, damit du überhaupt die Preisbewegung im Zertifikat siehst. Du wirst also mit Sicherheit nicht jede kleine Tickänderung des Basiswerts direkt in einer Änderung des Zertifikatspreises sehen. Der echte Basiswert ist auch nicht die Apple Aktie selbst sondern ein täglich 10x gehebelter Index auf Apple in dem alle Finanzierungskosten verrechnet sind.

 

2) Immer dann wenn es handelbar ist und die Indikation des Emittenten für den Basiswert sich ändert. Also vermutlich von 8-22 Uhr.

vor 6 Stunden von toomuchmoon:

Aber wieso verkauft der Emmitent dann Zertifikate von Hebel 20; 30 oder sogar 40, wenn er nur eine Margin von 20-30 % am Terminmarkt nutzen kann? Das kann er ja gar nicht absichern?

Der Emittent handelt nicht zwingend am Terminmarkt. Er finanziert den Aktienkauf selbst und lässt sich den finanzierten Anteil mit guten Zinsen im Zertifikat vergüten (Stichwort Anpassung des Basispreises).

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 16 Stunden von toomuchmoon:

Aber wieso verkauft der Emmitent dann Zertifikate von Hebel 20; 30 oder sogar 40, wenn er nur eine Margin von 20-30 % am Terminmarkt nutzen kann? Das kann er ja gar nicht absichern?

Solange ich als Emittent in beide Richtungen (Short und Long) entsprechende Zertifikate verkaufe, muss ich gar nichts absichern. Dann muss ich eben die eine Gruppe auszahlen, bekomme aber das Geld von der anderen. Kaufen die Leute aber alle überwiegend in eine Richtung, dann macht der Emmittent für weitere Käufer den Preis einfach entsprechend schlecht und lässt sich das zusätzliche Risiko auf Verlust "einpreisen" bis sein Erwartungswert positiv ist. Die Risikobetrachtung des Emittenten wird auch über alle verkauften Zertifikate für einen Basiswert gemeinsam vorgenommen. Im Hintergrund sind irgendwelche komplizierten mathematischen Modelle am werkeln, die ständig den Geld- und Briefpreis festlegen, abhängig vom Kurs des Basiswerts, dem Kurs von Optionen auf den Basiswert und der Menge an verkauften Zertifikaten.  Du kannst aber sicher sein, dass der Emittent im Durchschnitt über alle verkauften Zertifikate immer gewinnt. Es ist wie im Casino: Die Bank gewinnt immer, auch wenn zwischendrin mal einer mit 1000€ mehr nach Hause geht.

 

Ich habe kein vernünftiges Risikomanagement, aber würde dir trotzdem ein 100-fach gehebeltes KO-Zertifikat auf Tesla verkaufen, sagen wir KO bei 100$, Bezugsverhältnis 1:1. Allerdings würde ich dann 1 Million $ dafür nehmen, damit ich mein Risiko ausgleichen kann. Absichern muss ich mich dann gar nicht, die Million reicht mir, den Tesla wird schon nicht um 10.000$ steigen. Das wäre aber ein furchtbar schlechter Deal für dich und niemand würde so ein Zertifikat kaufen :) 

 

 

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passiv_Investor
vor 13 Minuten von slowandsteady:

Solange ich als Emittent in beide Richtungen (Short und Long) entsprechende Zertifikate verkaufe, muss ich gar nichts absichern. Dann muss ich eben die eine Gruppe auszahlen, bekomme aber das Geld von der anderen. Kaufen die Leute aber alle überwiegend in eine Richtung, dann macht der Emmittent für weitere Käufer den Preis einfach entsprechend schlecht und lässt sich das zusätzliche Risiko auf Verlust "einpreisen" bis sein Erwartungswert positiv ist.

 

Die Risikobetrachtung des Emittenten wird auch über alle Zertifikate für einen Basiswert gemeinsam vorgenommen. Du kannst aber sicher sein, dass der Emittent im Durchschnitt über alle verkauften Zertifikate immer gewinnt. Es ist wie im Casino: Die Bank gewinnt immer, auch wenn zwischendrin mal einer mit 1000€ mehr nach Hause geht.

Der Emittent macht den Preis nicht "einfach schlechter", weil er sonst nicht mehr konkurrenzfähig wäre. Aber er hedged sich entsprechend am Markt und gibt den Preis weiter, den er dort bekommt.

Dort wo einem Emittenten das nicht möglich ist, sich selbst abzusichern, nennt man ihn Market Maker oder auch "Buchmacher" wenn es ums Wettgeschäft geht. Und ja, dort werden dann die Wettquoten schlechter, wenn zu viele auf eine Seite setzen.

An der Börse fällt oder steigt der Preis eben auch durch die Hedgingaktivitäten des Emittenten.

vor 17 Minuten von slowandsteady:

Ich habe kein vernünftiges Risikomanagement, aber würde dir trotzdem ein 100-fach gehebeltes KO-Zertifikat auf Tesla verkaufen, sagen wir KO bei 100$, Bezugsverhältnis 1:1. Allerdings würde ich dann 1 Million $ dafür nehmen, damit ich mein Risiko ausgleichen kann. Absichern muss ich mich dann gar nicht, die Million reicht mir, den Tesla wird schon nicht um 10.000$ steigen. Das wäre aber ein furchtbar schlechter Deal für dich und niemand würde so ein Zertifikat kaufen :) 

Und weil es niemand kaufen würde, bräuchte es der Emittent auch gar nicht erst anbieten.

Das Prinzip nennt man "Wettbewerb"

Emittenten verdienen nicht an den Verlusten der Kunden sondern an den eingepreisten Kosten in den Zertifikaten. Bspw. die Finanzierungskosten eines gehebelten KO-Zertifikats. Der Hebeleffekt entsteht ja erst durch das Fremdkapital, welches der Emittent dem Kaufpreis des Zertifikats durch den Kunden zufügt um den Basiswert abbilden zu können. Dieses lässt sich der Emittent aber natürlich anständig verzinsen und das wird durch die tägliche Anpassung des Basispreises im Produkt impliziert.

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor 13 Stunden von Joppe:

Hallo zusammen,

 

ich habe in mein Musterdepot das Faktorzertifikat mit der WKN SH8JE2 (FAKTO­­R-ZER­­TIFIK­­AT AU­­F APP­­LE IN­­C) und dem Hebel 10 aufgenommen, um das Handeln mit Zertifikaten zu üben. Mir sind dabei ein paar Fragen in den Sinn gekommen:

 

1) Der Basiswert ändert sich ständig, allerdings bleiben Geld und Brief-Kurs zeitweilig unverändert. Sie bleiben z. B. bei 0,110 EUR und 0,0120 EUR obwohl der Basiswert steigt. Sie ändern sich also nicht simultan mit dem Basiswert. Wieso eigentlich? Ist der Briefkurs nicht der Kurs des Produkts? Müsste sich der nicht um den Hebel 10 anpassen? Wenn ich falsch liege, was ist dann der Kurs des Produkts, der gehebelt wird?

Solche Papiere sind- bitte entschuldige- Dummenfang.

Wie @passiv_Investor schon erwähnte, braucht es schon größere Bewegungen, bevor Du überhaupt eine Reaktion siehst.

- und natürlich steckt der Emittent sich auch ordentlich etwas in die Tasche (großer Spread von 9% auf Grund des sehr niedrigen Preises) und weil ein Käufer dieses Papieres meist nicht direkt verkauft, wenn

 es um einen Cent gestiegen ist, sondern irgendwann- hat der Emittent auch noch am weiteren Anstieg des Underlyings verdient- den der Kunde aber nicht bekommt- weil

der Anstieg nicht gross genug ist, um das Zertifikat um einen Cent steigen zu lassen.

 

Oft haben Emittenten daher auch für das gleiche Produkt unterschiedliche Bezugsverhältnisse.

Z.B. 10:1 und 100:1 oder Bruchteile.

 

Man beachte bitte die Endfälligkeit Dezember. Bei beliebten Basispreisen und Endfälligkeiten bauen manche Emittenten eine nette kleine Falle

für Anleger auf. Oder gibt es ausser 3fachem Spread noch einen plausiblen Grund- für Dezember 2023 ein Bezugsverhältnis von 100:1 vorzuhalten?

 

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toomuchmoon
vor 16 Stunden von passiv_Investor:

(Stichwort Anpassung des Basispreises).

Solange man nicht KO geht und rechtzeitig verkauft kann einem doch die Erhöhung des Basispreis (Knockout Schwelle) doch egal sein? (Long)

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passiv_Investor
vor 27 Minuten von toomuchmoon:

Solange man nicht KO geht und rechtzeitig verkauft kann einem doch die Erhöhung des Basispreis (Knockout Schwelle) doch egal sein? (Long)

Achtung, nicht beides durcheinander werfen. Der Basispreis ist nicht die KO-Schwelle. Beide können gleich sein, müssen es aber nicht. Entscheidend für den Wert des Zertifikats ist aber immer der Basispreis und der wird zu deinen Ungunsten täglich angepasst, um die ZInsen für den Fremdkapitalhebel zu implizieren. Das hat sehr wohl Auswirkungen auf den Preis des Zertifikats. Wenn wohl auch nur so geringe, dass man es aufgrund der Kursbewegung des Basiswerts meist kaum merkt. Aber je höher die Zinsen, desto eher bemerkt man es, gerade wenn sich der Basiswert kaum bewegt für einige Tage aber das KO Papier an Wert verliert.

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passiv_Investor
vor 5 Stunden von B.Axelrod:

Solche Papiere sind- bitte entschuldige- Dummenfang.

Wie @passiv_Investor schon erwähnte, braucht es schon größere Bewegungen, bevor Du überhaupt eine Reaktion siehst.

- und natürlich steckt der Emittent sich auch ordentlich etwas in die Tasche (großer Spread von 9% auf Grund des sehr niedrigen Preises) und weil ein Käufer dieses Papieres meist nicht direkt verkauft, wenn

 es um einen Cent gestiegen ist, sondern irgendwann- hat der Emittent auch noch am weiteren Anstieg des Underlyings verdient- den der Kunde aber nicht bekommt- weil

der Anstieg nicht gross genug ist, um das Zertifikat um einen Cent steigen zu lassen.

 

Oft haben Emittenten daher auch für das gleiche Produkt unterschiedliche Bezugsverhältnisse.

Z.B. 10:1 und 100:1 oder Bruchteile.

 

Man beachte bitte die Endfälligkeit Dezember. Bei beliebten Basispreisen und Endfälligkeiten bauen manche Emittenten eine nette kleine Falle

für Anleger auf. Oder gibt es ausser 3fachem Spread noch einen plausiblen Grund- für Dezember 2023 ein Bezugsverhältnis von 100:1 vorzuhalten?

An dieser Stelle muss ich den Emittenten auch mal verteidigen. Die meisten Faktor-Zertifikate werden bei um die 10 Euro ausgegeben. Der Spread ist daher meist nicht besonders groß, selbst wenn er 10 Cents beträgt.

Der kleinste Spread ist aber nunmal 1 Cent und gerade wenn die Dinger aufgrund ihrer Pfadabhängigkeit und des täglichen Zurücksetzen des Hebels gen 0 fallen, kann der Emittent nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass der Spread prozentual nun größer ist.

Es gibt leider so viele dumme Kleinanleger, die glauben, dass die "billigen" Dinger mehr Potential haben zu steigen, was eben völliger Schwachsinn ist, weil man nur einen höheren Spread bezahlt als bei den Produkten mit den zweistelligen Eurowerten, die prozentual die selbe Tagesbewegung machen, wenn sie den selben Hebel aufweisen.

 

Sehr häufig stellen Emittenten darum diese Niedrigpreisprodukte irgendwann auf "ausverkauft" und stellen nur noch Geldkurse aber keine Briefkurse mehr oder kündigen die Produkte sogar, da sie eben nicht wollen, dass so viele Kleinanleger in diese (alten) Faktorzertifikate gehen, wenn bereits ein neues aufgelegt wurde, das ihnen bessere Chancen bietet. Selbst wenn die Zertifikate alle auf 5 Nachkommastellen berechnet werden, kann man sie nunmal nur auf 2 Nachkommastellen handeln und wartet dann ewig bis man die Bewegung des Basiswerts in einer Preisänderung des Zertifikats wiederfindet.

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toomuchmoon

@passiv_Investor Wie viel würde ich pro Jahr verlieren bei einer Seitwärtsbewegung des S&P500 bei diesem Schein: KG948F. Im Basisinformationsblatt stehen 0,6%. Sind das die Kosten pro Jahr? (Darüber steht Beispielperiode 1 Kalendertag). Also würde ich in einem Jahr 0,6% verlieren bei einer Seitwärtsbewegung des S&P500? Und wie erklären sich die negativen Ausstiegskosten? Bekomme ich Geld zurück, wenn ich verkaufe? Und wenn der Schein Knockout verfällt bekomme ich die 429€ in diesem Beispiel nicht zurück habe aber die 446 beim Einstieg gezahlt?

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod

Ich habe so langsam den Eindruck, das Du hier die Leute veräppeln willst.

 

Was Du bei einem KO bekommst, steht mit ziemlicher Sicherheit genau in dem von Dir kopierten Basisinformationsblatt und zwar ziemlich am Anfang.

 

Übrigens haben Emittenten auch eine Hotline, die Dir gerne Rede und Antwort zu ihren Produkten steht, deren Telefonnummer sollte auch im Basisinformationsblatt stehen.

Die bezahlst Du beim Kauf mit.

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Tanarion

Hallo, wer kann mir das richtige Wissen für KO-Zertifikate verlinken? Wenn ich google, dann finde ich unglaublich viel. Doch, wo ist es mal kompakt auf das reduziert, was man wissen muss. DANKE

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domkapitular

Schau mal hier :

HSBC Bücher

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Tanarion
· bearbeitet von Tanarion

Super, das ist eine gute PDF. Danke schon mal. Ich suche auch einen guten Video-Kurs.

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exiting

Hallo allerseits,

 

ich hätte ein paar lose zusammenhängende durchaus verwirrte Anfängerfragen :-) Nicht alle direkt zu Zertifikaten, aber zumindest verwandt und die Leute die mit Optionen handeln lesen glaube ich auch hier manchmal mit.

 

Ich will zuerst fragen ob ich folgendes richtig verstehe: Ein Discount-Zertifikat ist in erster Näherung der Verkauf einer Put Option, "cash secured" durch die sofortige Abrechnung mit dem Emittenten.

Am Beispiel Deutsche Pfandbriefbank (pbb) mit Laufzeit 15. März 2024 (weil schön "billig", relativ viel Volatilität und nur zwei Emittenten): An der Eurex bringt ein put Kontrakt mit 4 Euro strike eine Prämie laut deren Web-Interface (Stand 24.11.) von 0.11 Euro pro Aktie. Ein Discount-Zertifikat SV29H6 kostet Briefkurs 3.89 Euro (Bezugsverhältnis 1:1). Das passt also sehr gut. Kann man daran einen Emittenten der nicht zu viel abzugreifen versucht erkennen?

 

Statt des Discounters könnte man aber auch direkt einen cash secured put versuchen zu verkaufen (nicht unbedingt auf die pbb :-))  um den Emittenten auszuschalten. An deutschen steuereinfachen Brokern blieben dafür wohl nur Consors und Onvista? Bei Onvista ist man mit 1,50 Euro pro Kontrakt bzw.  Mindestgebühr pro Auftrag von 12,50 Euro plus Eurex-Gebühren dabei, bei Ausübung dann 3 Euro/Kontrakt bzw. mindestens 12,50 Euro plus Börsengebühren. Dabei würde man dann (mental) 400 Euro pro Kontrakt  plus Gebühren bei Seite legen müssen falls man ausgeübt wird. Jedenfalls verstehe ich das Preisverzeichnis so? Das macht mit den Gebühren und weniger als 10 Kontrakten also keinerlei Sinn, selbst wenn man die Option verkauft bekommt?  Und bei blue chips wie Allianz oder Münchener Rück mit den auch niedrigeren Prämien erst ... Dann wäre das Emittentenprodukt also, wenn fair bepreist, in diesem Fall für Privatanleger doch eine gute Alternative, oder?

 

Wie ist das mit Index-Optionen bzw. Discount-Zertifikaten auf Indizes. Eine OESX Option hat einen Faktor von 10 Euro/Indexpunkt, da bewegt sich schon ein Betrag von ca. 43000 Euro/Kontrakt? Und ein Micro-Dax (1 Euro/Indexpunkt ODXS) ist auch nicht gerade billig. Stillhalter können da nur die "großen Jungs" sein, falls man ausgeübt wird und nicht rechtzeitig glattstellen kann. Disocunt-Zertifikate sind dann auch das was dem Privatanleger bleibt?

 

Und zum Schluss: Das web-Kursinterface der Eurex ist inzwischen maximal grausam, ich kann z.B. die Schriftgröße nicht einstellen und muss dauernd scrollen (um Privaleute abzuschrecken? ;-)). Gibt es ausser in der TWS irgendwo eine vernünftige (d.h. wie in der TWS ;-)) Darstellung der Optionsketten?

 

Vielen Dank!

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor 7 Stunden von exiting:

Ein Discount-Zertifikat ist in erster Näherung der Verkauf einer Put Option, "cash secured" durch die sofortige Abrechnung mit dem Emittenten.

Nein- das ist ein "covered CALL".

Der Emittent hat entweder den Basiswert oder kauft einen CALL mit niedrigem Strike.

Dann verkauft er einen CALL mit einem Strike in Höhe des Ausübungspreises des Zertifikates.

 

Der Preis des verkauften CALLs ist dann der "Rabatt" des Discount-Zertifikates.

 

Muss der Emittent die Aktie liefern, weil der Preis unterhalb des CAPS liegt,

ist die verkaufte Option wertlos verfallen und die gekaufte Option durch den Emittenten ausgeübt worden.

Dieser erhält die Aktien und reicht sie an den Zertifikat-Käufer weiter.

 

Bei einem cash secured PUT hätte der Emittent als Verkäufer kein RECHT auf Ausübung.

Auch, wenn die Option im Geld ist am Ende des Verfallstages, ist nicht garantiert, das die Option ausgeübt wird.

(Ist mir auch schon passiert-verkaufte Option war 20ct. im Geld- keine Ausübung).

Er müsste dann die Aktie eindecken, um sie an den Zertifikat-Käufer weiter zu reichen.

Das kann sehr teuer werden und ist risikoreich

vor 7 Stunden von exiting:

Das passt also sehr gut. Kann man daran einen Emittenten der nicht zu viel abzugreifen versucht erkennen?

Nein. Da empfiehlt sich der Blick ins Basisinformationsblatt.

vor 7 Stunden von exiting:

Mindestgebühr pro Auftrag von 12,50 Euro plus Eurex-Gebühren dabei, bei Ausübung dann 3 Euro/Kontrakt bzw. mindestens 12,50 Euro plus Börsengebühren.

Die Wertpapiertransaktionskosten von 35€ kommen da auch noch drauf.

 

vor 7 Stunden von exiting:

Stillhalter können da nur die "großen Jungs" sein, falls man ausgeübt wird und nicht rechtzeitig glattstellen kann. Disocunt-Zertifikate sind dann auch das was dem Privatanleger bleibt?

Man hat bei Index-Optionen einen Barausgleich und in Deutschland damit ein steuerliches "Problem" bei Verfall, weil Verluste erst durch das Finanzamt (begrenzt) verrechnet werden.

 

Du kannst aber statt der OESX die Option auf den ishares Stoxx 50 ETF nehmen- Ticker EUN2 (WKN 935927).

vor 7 Stunden von exiting:

Das macht mit den Gebühren und weniger als 10 Kontrakten also keinerlei Sinn, selbst wenn man die Option verkauft bekommt?  Und bei blue chips wie Allianz oder Münchener Rück mit den auch niedrigeren Prämien erst ...

Es kommt darauf an, was gehandelt werden soll.

Consors kann günstiger sein, als Onvista.

Ein 300er PUT für Januar der Münchener Rück bringt ca. 30 Euro Prämie- wäre also zumindest kostendeckend -auch bei Consors- Einbuchung kostet dort 19,45 für Namensaktien=knapp 20ct. pro Aktie,

(was sicher vertretbarer ist, als bei pbb mit 6 Euro Kurswert.)

Margin wäre aktuell 220€ zu hinterlegen- 30.000 bis Januar aufs Tagesgeld schieben.

 

Die TWS ist eigentlich das Tool der Wahl- kein Vergleich zur GTS-Software von Onvista.:)

 

Viele Grüße

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