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Carol Jarecki

Gründe für Deindustrialisierung in D und der EU

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Minuten von cfbdsir:

Das Betriebsrisiko ist immens. Bei nur 400 kommerziellen Reaktoren gibt's alle 25 Jahre eine Kermschmelze.

3 Unfälle in 75 Jahren seit es die Anlagen gibt. Da kann man schon etwas Klimawandel durch mehr verbrannte Kohle in Kauf nehmen. Man kann in dieser Welt nun mal nicht alles haben und muß Prioritäten setzen.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 5 Minuten von reko:

Da kann man schon etwas Klimawandel durch mehr verbrannte Kohle in Kauf nehmen.

Man muss keine Kohle verbrennen. Man kann Strom billig mit Wind und Sonne produzieren. Dazu ein Weltstromnetz oder übergangsweise LH-Tanker, die den Strom in kompakt und billig gespeicherter Form aus sonnenverwöhnten und onshore-Windgebieten, die ertragreicher noch als die Nordsee bei extrem geringen Kosten sind, und man braucht mittelfristig kein Erdgas mehr. Kohle ist sowieso passé.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Minuten von cfbdsir:

Man muss keine Kohle verbrennen. Man kann Strom billig mit Wind und Sonne produzieren

Wäre ja auch OK wenn man es so machen würde. Dann muß man aber zuerst die Wind- und Solaranlagen bauen.

Täglich holen die Bagger neue Braunkohle aus den Boden und die Abscheidung des entstehenden CO2 wurde verboten.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 4 Minuten von reko:

Wäre ja auch OK wenn man es so machen würde. Dann muß man aber zuerst die Wind- und Solaranlagen bauen.

Passiert doch. China versorgt die Welt mit billigen Zellen. Wenn der dt. Staat nicht genügend Kräfte ausbildet, um die Anlagen billig zu installieren und die Stromnetzentwicklung nicht erzwingt, dann versagt der Staat. Bei Handwerkerstundensätzen von über 100 EUR für den Solaranlagenbau lasse ich anderen erst den Vortritt. Mein Wohngebiet wird derzeit vollgebaut mit Solaranlagen. Freiflächenanlagen sind natürlich wirtschaftlicher. 

 

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor einer Stunde von cfbdsir:

 

 

Welcher Milliardenschaden durch Nutzung EE? Die sind doch günstig wenn man die Co2-Kosten einrechnet.

Wer sagt denn, dass unsere EE die CO2-Kosten vermeiden können. Es ist doch gerade das Risiko, dass unsere Bemühungen weltweit nicht ausreichen und damit die CO2-Kosten in Form der Klimakatastrophe einfach zusätzlich zu unseren Mehrkosten anafallen. Wie hoch schätzt Du denn weltweit die Erfolgsaussichten, dass die CO2 Kosten in Form der Klimakatastrophe verhindert werden können? 100%, 99%, 90% oder nur 50%?

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht klappt auf rund 20%. Momentan ist die Welt m.E. noch nicht auf dem Pfad, die Aufgabe zu meistern.

 

Die CO2 Kosten sind ein gedankliches Konstrukt, die deutlich machen können, dass die Erderwärmung große Schäden verursacht, aber diese Schäden treten auch ggf. mit EE Nutzung, weil andernorts CO2 in die Luft geblasen wird.

 

Niemand weiß heute, ob die CO2 Sparmaßnahmen ausreichen. Ich höre jedenfalls ständig, dass sie nicht ausreichen und man mehr tun müsse. Wenn sie nicht ausreichen, stellen die Kosten für EE einen finanziellen Schaden dar, weil die CO2 Kosten dann nicht vermieden werden können. Die EE können keine CO2 Kosten vermeiden, wenn die fossilen andernorts verbrannt werden. Dann fallen die CO2 Kosten in Form der Klimakatastrophe trotzdem an.

 

vor einer Stunde von cfbdsir:

Das Betriebsrisiko ist immens. Bei nur 400 kommerziellen Reaktoren gibt's alle 25 Jahre eine Kermschmelze. In Forsmark ist 2006 fast der Kern geschmolzen. Nur flinke Techniker mit klarem Kopf und Improvisationstalent haben im 20. Jubiläumsjahr von Tschernobyl ein ebensolches Unglück verhindert 

Das Risiko wurde von den sehr vorsichtigen schwedischen Behörden zwar als gering angesehen ("Eine akute Kernschmelze sei zu keiner Zeit des Störfalls zu erwarten gewesen") (Wikipedia) und auch das Thema "Kernschmelze" wird übertrieben. Es gab eine Teilkernschmelze in "Three Miles Island" (Teilkernschmelze, die man letztlich beherrschen konnte) und davor gab es Kernschmelzen in der Schweiz (Versuchsreaktor) und in Frankreich (Saint Laurent sogar zwei Teilschmelzen), bei denen immer der Reaktordruckbehälter immer in Takt blieb und es gab eine Kernschmelze in Tschernobyl. Seit nunmehr 37 Jahren gab es weltweit keine Kernschmelze mehr. Auch in Fukushima konnte unter widrigsten Bedingungen eine Kernschmelze verhindert werden..

Insofern frage ich mich, woher die unhaltbare Behauptung ins Blaue hinein kommt, dass es alle 25 Jahre zu einer Kernschmelze kommt?

Letztlich haben doch die extrem wenigen Vorfälle die Sicherheit der Technik längst bewiesen. Unterstellt man weitere, laufende Investitionen in die Sicherheitsverbesserung, sinkt doch jährlich sogar das Risiko und das zeigt sich gerade darin, dass die letzte Kernschmelze 37 Jahre her ist.

vor einer Stunde von reko:

3 Unfälle in 75 Jahren seit es die Anlagen gibt. Da kann man schon etwas Klimawandel durch mehr verbrannte Kohle in Kauf nehmen. Man kann in dieser Welt nun mal nicht alles haben und muß Prioritäten setzen.

Vor allem gibt es einen extrem positiven Trend, nämlich seit 37 Jahre und in der westlichen Welt seit über 43 Jahren keine einzige (Teilkernschmelze) mehr! Eine volle Kernschmelze hat es in der westlichen Welt im kommerziellen Betrieb noch nie gegeben. Also weder Teil- noch voll Kernschmelzen mehr, trotzdem die Anlagenzahl seit 1980 deutlich angestiegen ist. Das ist kein Zufall, sondern zuverlässige und verbesserte Sicherheitstechnik. So soll es auch sein. Die Verkehrstoten nehmen auch ständig ab und das ist auch kein Zufall.

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alex08
vor 4 Minuten von fintech:

Das Risiko wurde von den sehr vorsichtigen schwedischen Behörden zwar als gering angesehen ("Eine akute Kernschmelze sei zu keiner Zeit des Störfalls zu erwarten gewesen") (Wikipedia) und auch das Thema "Kernschmelze" wird übertrieben. Es gab eine Teilkernschmelze in "Three Miles Island" (Teilkernschmelze, die man letztlich beherrschen konnte) und davor gab es Kernschmelzen in der Schweiz (Versuchsreaktor) und in Frankreich (Saint Laurent sogar zwei Teilschmelzen), bei denen immer der Reaktordruckbehälter immer in Takt blieb und es gab eine Kernschmelze in Tschernobyl. Seit nunmehr 37 Jahren gab es weltweit keine Kernschmelze mehr. Auch in Fukushima konnte unter widrigsten Bedingungen eine Kernschmelze verhindert werden..

Insofern frage ich mich, woher die unhaltbare Behauptung ins Blaue hinein kommt, dass es alle 25 Jahre zu einer Kernschmelze kommt?

Letztlich haben doch die extrem wenigen Vorfälle die Sicherheit der Technik längst bewiesen. Unterstellt man weitere, laufende Investitionen in die Sicherheitsverbesserung, sinkt doch jährlich sogar das Risiko und das zeigt sich gerade darin, dass die letzte Kernschmelze 37 Jahre her ist.

vor allem gibt es einen extrem positiven Trend, nämlich seit 37 Jahre und in der westlichen Welt seit über 43 Jahren keine einzige Kernschmelze mehr.

 

Danke. Das ist so. Woher die unhaltbare Behauptung kommt? Pure Ideologie und der Versuch, einen Mythos zu erschaffen (in Deutschland mit Erfolg).

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Cber
vor 3 Stunden von Cepha:

Wäre der Energiepreis in D wirklich 4-5x so hoch wie in den USA gäbe es bei uns keine Papier-, Glas- oder Aluminiumproduktion.

https://de.globalpetrolprices.com/USA/natural_gas_prices/#:~:text=Vereinigte Staaten%2C Dezember 2022%3A,beträgt 0.055 USD pro kWh.
 

USA Gas: Geschäft: Der Preis beträgt 0.053 USD pro kWh


https://www.finanztip.de/gaspreisvergleich/gaspreis-gaskosten/

 

DE Gas: Im Jahr 2022 lag der Importpreis für Erdgas dagegen bei 7,56 Centpro Kilowattstunde.

 

Strom ist auch um einiges teuerer bei uns:

12,69 cent USA und bei uns 31,8 Cent

 

https://www.verivox.de/strom/verbraucheratlas/strompreise-weltweit/

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reko
· bearbeitet von reko
vor 21 Minuten von Cber:

Deutschand führt dank Energiewende mit deutlichen Vorsprung. Auf den zweiten Platz UK mit 24,17 ct/kWh, die haben aber auch nur die halbe CO2 Intensität (235 statt 473 gCO2/kWh 2022). Unser Nachbar mit den maroden Reaktoren und Importkohlestrom kommt auf 18,5 ct/kWh und 90 gCO2/kWh 2022.

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Gast240102
· bearbeitet von fintech

@Cber: Das Bafa kennt die Stromkosten der stromintensiven Unternehmen exakt aufgrund der besonderen Ausgleichsregelung. Fairerweise muss man sagen, dass der Industriestrompreis schon sehr viel günstiger ist als der Endverbraucherpreis über Verivox. Allerdings sind die Zahlen vom 28.02.2022 also noch für 2020/ 2021 ermittelt und somit vor dem Ukraine Krieg.

hier gibt es den Link auf die Tabelle:

https://www.bafa.de/DE/Energie/Besondere_Ausgleichsregelung/Arbeitshilfen/arbeitshilfen_node.html;jsessionid=EFBA193348E5DF1C83238D985BD62410.intranet241

 

Die Preise sind sogar inkl. damaliger EEG Umlage (6,5 cent/kWh). Gleichwohl dürften die US-Preise auch nochmal deutlich niedriger liegen. Je niedriger allerdings die absoluten Kosten liegen, desto irrelevanter werden Preisunterschiede, gerade wenn es um Spezialgläser, spezielle Chemiestoffe etc. geht.

 

image.thumb.png.ad37916d1bf726bc7ccd34ede0ad2d2a.png

 

Noch ein Nachsatz für die "Zweifler" hinsichtlich der Grenzkosten für ökologischen Kernstrom: Es gibt im Netz unzählige "Merit-Order" Darstellungen (sollten seit letztem Jahr bekannt sein), die die Grenzkosten darstellen und da braucht es kein Expertenwissen. Kernkraft kommt immer an erster Stelle mit den günstigsten Grenzkosten  bei der Darstellung der "Herkömmlichen" Energien, weshalb es logisch ist, dass der möglichst nie abgeschaltet wird wie auch die Erneuerbaren nie abgeschaltet werden sollten. Wenn Braunkohle so bei rund 4 cent liegt, liegt Kernkraft bei deutlich unter 1 cent /kWh in der Darstellung von Wikipedia.

image.thumb.png.0f58b9ff33779d9e1f5315ff58541cd1.png

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 6 Stunden von Cepha:

Und wenn man das globale Problem nur klein genug (in unserem Fall auf 50 Brocken) zerteilt kann jeder auf der welt seine Hände in Unschuld waschen.

 

Sehr bequem, nur geht das Problem davon nicht weg.

Ich erlebe meist das Gegenteil!

 

Diejenigen, die mit so einer "Phrase" kommen, sind meist tatsächlich diejenigen, die den Kopf in den Sand stecken. Denn einerseits kommt das polemische "ihr wollt ja nur gar nichts tun", aber auf der anderen Seite haben sich diese Leute meist in den Kopf gesetzt, dass wir nur Deutschland "klimaneutral" kriegen müssen und dann haben wir unseren Teil getan und sind raus aus der Verantwortung.

 

Und das mag sogar moralisch so sein, aber es ist eben viel zu kurz gedacht. Ich gehe sogar soweit zu sagen: die ganze Welt ist unsere Verantwortung und wir können unsere Augen nicht verschließen. Daher dürfen wir uns nicht zu sehr auf Deutschland fokussieren, sondern müssen die Weltwirtschaft betrachten, so wie fintech es getan hat. Dazu gehört leider auch, dass wir vorsichtig sein müssen, die Industrie nicht in's Ausland zu verjagen, denn dann nehmen zwar UNSERE CO2 Emissionen ab - aber die weltweiten Emissionen werden dadurch wahrscheinlich noch höher.

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir

Erst haben die Anhänger der CO2-Produktion den menschengemachten Klimawandel geleugnet und nun soll die Reduktion dessen was die Produktion verursacht nicht bremsen.

 

Da erneuerbare Energien sehr schnell billiger werden und die ersten PV-Anlagen in klimatisch begünstigten Regionen für 3-4ct/kWh Strom produzieren wird die Produktion energieintensiver Güter dahin verlagert wo es zukünftig wirtschaftlich ist.

 

Da kann der dt. Staat den CO2-Ausstoß der Industrie noch so lange subventionieren. Auch die Steinkohlesubventionen hatten ihr Ende. Hinterher ist der Abstand zu den hochentwickelten Ländern, die auf Bildung, Infrastruktur, Gesundheit und Umwelt setzen nur noch größer. 

 

Wer hat das bessere mobile Breitbandnetz Deutschland oder Albanien?

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cfbdsir
vor 54 Minuten von Okabe:

. Dazu gehört leider auch, dass wir vorsichtig sein müssen, die Industrie nicht in's Ausland zu verjagen, denn dann nehmen zwar UNSERE CO2 Emissionen ab - aber die weltweiten Emissionen werden dadurch wahrscheinlich noch höher.

Die energieintensive Industrie geht in einer modernen arbeitsteiligen Wirtschaft dahin wo die Energie billig ist. Softwareunternehmen gehen dahin wo der Bildungsstand hoch ist und wo Hochqualifizierte gerne leben. Sicher nicht nach Krefeld, Duisburg, Leverkusen, Emden oder Nürnberg

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sedativ
· bearbeitet von sedativ
vor 1 Stunde von reko:

Deutschand führt dank Energiewende mit deutlichen Vorsprung. Auf den zweiten Platz UK mit 24,17 ct/kWh, die haben aber auch nur die halbe CO2 Intensität (235 statt 473 gCO2/kWh 2022). Unser Nachbar mit den maroden Reaktoren und Importkohlestrom kommt auf 18,5 ct/kWh und 90 gCO2/kWh 2022.

 

Venezuela kommt laut deiner Liste sogar auf schlanke 0,00036 Cent! Aber auch Sudan, Libyen und Iran locken die Industrie mit attraktiven Preisen unter einem Cent.

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vanity

[mod: wisch & weg/]

 

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McScrooge
vor 3 Stunden von vanity:

[mod: wisch & weg/]

 

Danke :thumbsup:

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
Am 15.8.2023 um 20:50 von sedativ:

 

Venezuela kommt laut deiner Liste sogar auf schlanke 0,00036 Cent! Aber auch Sudan, Libyen und Iran locken die Industrie mit attraktiven Preisen unter einem Cent.

Keine Rechtsstaatlichkeit. Keiner geht da hin. Ist auch seitens der Machthaber unerwünscht. Venezuela hat eine Hyperinflation aller Preise nichtstaatlicher Güter. Strom und Benzin sind billig, da staatlich angeboten.

Am 15.8.2023 um 19:35 von Okabe:

Daher dürfen wir uns nicht zu sehr auf Deutschland fokussieren,

Worauf sonst? Die Staaten sind souverän. Die hiesigen WählerInnen sind verantwortlich für die nationalen Entscheidungen. Und mündige WählerInnem würden sich an den Staaten orientieren, die schon weiter sind. Was machen die besser? Was kann man über übernehmen? z.B. das niederländische Ausschreibungssystem für Windkraft. In China hat man das übernommen.

Das hat dazu beigetragen, dass China über die Hälfte der weltweiten Gesamtleistung installiert und das bei unter 20% der Welt-Bevölkerung.

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Okabe
vor 8 Minuten von cfbdsir:

Worauf sonst? Die Staaten sind souverän. Die hiesigen WählerInnen sind verantwortlich für die nationalen Entscheidungen. Und mündige WählerInnem würden sich an den Staaten orientieren, die schon weiter sind. Was machen die besser? 

Ich geb mal ein Beispiel. Ich möchte damit nur das Prinzip der Überlegung klarmachen - Du kannst gerne anderer Meinung sein, aber hoffentlich verstehst du dadurch, worauf ich hinaus möchte.

 

Wir haben in Deutschland auch schon vor dem Russland-Ukraine-Konflikt Gas relativ stark besteuert. Einer der Gründe, warum in Deutschland kein Photovoltaik (aber auch kein Villeroy&Boch, Weck, teweilse BSAF, etc...) mehr produziert wird liegt an den vergleichsweise hohen Energiepreisen. Stattdessen wird PV jetzt in China produziert und das sicherlich nicht sauberer. China baut zwar EE aus, aber China baut auch z.B. 2 neue Kohlekraftwerke jede Woche.

 

Also: anstatt Gas zu besteuern sollten wir es z.B. für die energieintensive Herstellung von PV-Modulen (und anderem) komplett von den Steuern befreien. Es passieren dann zwei Dinge: erstens, Deutschland kauft mehr Gas und der Preis auf dem Weltmarkt steigt. In Folge sinkt der Gasverbrauch anderer Länder (c.p). Zweitens wird durch die Subventionierung der Preis von PV gedrückt. Günstigere PV-Module sorgen für ein früheres Break-Even und das führt dazu, dass andere Länder PV statt fossiler Energien nutzen. Zudem wird dadurch die Forschung/Entwicklung direkt und indirekt beschleunigt.

 

Man kann sich hinsetzen und hoffen, dass die ganze Welt hoffentlich bald das einsehen hat, dass wir keine Fossilen mehr verbrennen sollten. Oder man kann sich an die Arbeit machen und den PV so weit drücken, dass mehr und mehr anderer Länder freiwillig auf PV wechseln. Denn die Leute über den Preis zu überzeugen ist ein Kinderspiel im Vergleich zu moralischen Argumenten.

 

Es mag sein, dass du jetzt sagst "das Gas günstig zu machen reicht heute nicht mehr aus, um PV aus Deutschland wettbewersfähig zu machen". Glaube ich zwar nicht, aber mag sein. Trotzdem sollte die Idee klar sein: andere Länder durch Produktion und Forschung beeinflussen - das ist der Hebel den wir haben. Alles was sich auf Deutschland beschränkt ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Leider ist aber genau das die Einstellung zu vieler (vor allem Grüner) - die denken, wenn sie ein E-Auto fahren und eine PV auf dem Dach haben, dann haben sie ja ihren Teil getan und können sich zurücklehnen. Und das sehe ich anders.

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cfbdsir
vor 5 Minuten von Okabe:

Stattdessen wird PV jetzt in China produziert und das sicherlich nicht sauberer. China baut zwar EE aus, aber China baut auch z.B. 2 neue Kohlekraftwerke jede Woche.

China ist Weltmeister darin kapitalintensive Massenprodukte in hoher Güte herzustellen, die einen hohen Einsatz wissenschaftlich-technischen Personals benötigen. China hat auch die Solarindustrie weitestgehend aus dem Markt gedrängt, die in den USA und Kanada beheimatet war - dort ist der Industriestrompreis noch niedriger als in Deutschland. Erst die Modulproktion, dann die Zellproduktion. Und nun die Einkristallproduktion.

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McScrooge
vor 7 Minuten von Okabe:

Trotzdem sollte die Idee klar sein: andere Länder durch Produktion und Forschung beeinflussen - das ist der Hebel den wir haben. Alles was sich auf Deutschland beschränkt ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Leider ist aber genau das die Einstellung zu vieler (vor allem Grüner) - die denken, wenn sie ein E-Auto fahren und eine PV auf dem Dach haben, dann haben sie ja ihren Teil getan und können sich zurücklehnen. Und das sehe ich anders.

Sehr richtig, trifft meine volle Zustimmung.

Wir hatten immer gute Forschung und haben damit andere Länder begeistern können, weil wir etwas entwickelt haben, um ein Problem zu lösen. Das läuft derzeit erkennbar schlecht. Moralisch die Welt überzeugen, funktioniert offensichtlich nicht.

Branchen die eben einen hohen Energiebedarf haben, gehen dahin wo sie wettbewerbsfähig produzieren können. Ob der Strom da sauber ist, interessiert dabei nicht. Die Marge muss stimmen und die Arbeitsplätze bleiben erhalten… und dadurch wird auch Dividende an die Aktionäre gezahlt.

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Okabe
Gerade eben von cfbdsir:

China ist Weltmeister darin kapitalintensive Massenprodukte in hoher Güte herzustellen, die einen hohen Einsatz wissenschaftlich-technischen Personals benötigen. China hat auch die Solarindustrie weitestgehend aus dem Markt gedrängt, die in den USA und Kanada beheimatet war - dort ist der Industriestrompreis noch niedriger als in Deutschland. Erst die Modulproktion, dann die Zellproduktion. Und nun die Einkristallproduktion.

Da du mir mit keiner Silbe widersprochen hast gehe ich von Zustimmung aus. :-)

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cfbdsir
vor 9 Minuten von Okabe:

Also: anstatt Gas zu besteuern sollten wir es z.B. für die energieintensive Herstellung von PV-Modulen (und anderem) komplett von den Steuern befreien

Das wird derzeit über die Gaspreisbremse subventioniert. Auch bei Energiepreisen von null wird es keine billige Massenproduktion von Zellen oder sogar Modulen in Deutschland geben.  Nie wieder. Wieso sollte man auch. Das Geschäft ist auch für chinesische Unternehmen sehr wettbewerbsintensiv. Stattdessen sollte man die billigen Zellen nehmen und massenhaft verbauen.

Gerade eben von Okabe:

Da du mir mit keiner Silbe widersprochen hast gehe ich von Zustimmung aus. :-)

Nicht wirklich. Ich halte es für unsinnig Dinge mit Gewalt produzieren zu wollen, die andere billig herstellen. In China gibt es beispielsweise keine nennenswerte Segelyachtproduktion. Die werden in Europa und den USA in Kleinserien gebaut. Sowas kauft die Welt für viel Geld. 

 

Oder Luxusautos primär aus Deutschland. Ich würde unter keinen Umständen mein Geld zur Verfügung stellen, um es in der dt. Solarindustrie zu verbrennen.

vor 14 Minuten von Okabe:

Es mag sein, dass du jetzt sagst "das Gas günstig zu machen reicht heute nicht mehr aus, um PV aus Deutschland wettbewersfähig zu machen".

Das ist gar nicht nötig. Dann ist die Industrie nicht wettbewerbsfähig in vielen Bereichen. Es gibt auch keine nennenswerte Textilindustrie mehr. Und? Das ist der Fortschritt.

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 6 Minuten von cfbdsir:

Das wird derzeit über die Gaspreisbremse subventioniert.

Jetzt beziehst du dich auf eine ganz spezielle Krisensituation, in der die Gaspreisbremse übrigens ein absolut miserabler Markteingriff war (bzw. noch ist), weil er dafür gesorgt hat, dass an vielen Stellen nicht oder weniger eingespart wurde. Sie ist auch nur temporär und damit für die Industrie völlig irrelevant für eine langfristige Produktionsplanung.

Zitat

Auch bei Energiepreisen von null wird es keine billige Massenproduktion von Zellen oder sogar Modulen in Deutschland geben.

Bei einem dauerhaften Gaspreis von 0 würde Deutschland von Industrie aus aller Welt nur so überrant werden. Also vermute ich mal ich hab dich falsch verstanden.

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cfbdsir
vor 1 Minute von Okabe:

, in der die Gaspreisbremse übrigens ein absolut miserabler Markteingriff war (bzw. noch ist), weil er dafür gesorgt hat, dass an vielen Stellen nicht oder weniger eingespart wurde

Sehe ich auch so. Aber das chronifiziert. Die Steinkohlesubventionen waren erst "Krisenhilfe" gegen "Dumpingpreise". Die würden dann dauerhaft gewährt. 

vor 2 Minuten von Okabe:

.

Bei einem dauerhaften Gaspreis von 0 würde Deutschland von Industrie aus aller Welt nur so überrant werden. Also vermute ich mal ich hab dich falsch verstanden.

Dann würde hier keiner Solarzellen produzieren. Kann China billiger. Wären die Strompreise entscheidend dann gäbe es auf Island PV-Werke.

vor 22 Minuten von Okabe:

, wenn sie ein E-Auto fahren und eine PV auf dem Dach haben, dann haben sie ja ihren Teil getan und können sich zurücklehnen. Und das sehe ich anders.

Die PV auf dem Dach ist nur subventionsfrei möglich, weil China die Welt mit billigen Modulen versorgt. Die kann man zukünftig mit höherer Produktivität robotergestützt montieren. Sowas könnte möglicherweise wettbewerbsfähig produziert werden. 

vor 17 Minuten von McScrooge:

 

 

vor 27 Minuten von Okabe:

Alles was sich auf Deutschland beschränkt ist ein Tropfen auf den heißen Stein

Hiesige Entscheidungen sind auf das Staatsgebiet beschränkt. Wenn man Vorreiter ist dann werden andere das kopieren. Wenn's keiner kopiert ist es wohl schlecht.

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cfbdsir

Keines der führenden Länder bis auf die unterentwickelten Länder China und Russland haben einen höheren Industrieanteil als Deutschland:

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37088/umfrage/anteile-der-wirtschaftssektoren-am-bip-ausgewaehlter-laender/

 

Lediglich Japan liegt noch  fast gleichauf.

Die USA, Frankreich und GB liegen bei 20% statt 30%

 

 

 

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
Am 15.8.2023 um 17:04 von reko:

3 Unfälle in 75 Jahren seit es die Anlagen gibt. Da kann man schon etwas Klimawandel durch mehr verbrannte Kohle in Kauf nehmen. Man kann in dieser Welt nun mal nicht alles haben und muß Prioritäten setzen.

Unfälle gab es zehntausende. Es geht dir möglicherweise um den GAU: die Kernschmelze. Ich werde statistisch einige Kernschmelzen erleben. Die am dichtesten besiedelten Teile Westdeutschlands sind statistisch am stärksten betroffen (Der Wind weht meist aus westlicher Richtung also von den Reaktoren her direkt auf uns zu). Kohleminen werden selbst in der Entwicklungsdiktatur China geschlossen. Kohle ist weltweit ein Auslaufmodell. Was ist überhaupt so reizvoll an solch schmutziger Industrie?

 

https://www.mpg.de/forschung/kernenergie-nuklearer-gau

 

Sehr sehenswert: "Nuklear, die menschliche Bombe" auf Spektrum.tv 

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