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Carol Jarecki

Gründe für Deindustrialisierung in D und der EU

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Carol Jarecki
· bearbeitet von Carol Jarecki

Da ich aus der Chemieindustrie komme kann ich aus erster Hand sagen das dieses Gerede von Deindustrialisierung keine Phata Morgana ist sondern defacto bereits passiert. Anbei ein paar Beispiele (wer weitere Beispiele hat gerne posten)

 

BASF

Schließung der Caprolactam-Anlage, einer der beiden Ammoniak-Anlagen am Standort sowie von damit verbundenen Düngemittelanlagen:

Die Kapazität der Caprolactam-Anlage von BASF in Antwerpen/Belgien reicht aus, um die Nachfrage für den Eigenbedarf und den europäischen Markt in Zukunft zu decken.

Hochveredelte Produkte wie das führende Geschäft mit Standard- und Spezialaminen sowie Adblue bleiben unberührt und werden auch weiterhin über die verbleibende Ammoniakanlage am Standort Ludwigshafen versorgt.

Reduzierung der Produktionskapazitäten für Adipinsäure und Schließung der Anlagen für Cyclohexanol und Cyclohexanon sowie Schwersoda:

Die Adipinsäure-Produktion im Joint Venture mit Domo im französischen Chalampé bleibt unverändert und verfügt – im veränderten Marktumfeld – über ausreichende Kapazitäten zur Versorgung des Geschäfts in Europa.

Cyclohexanol und Cyclohexanon sind Vorprodukte für Adipinsäure; die Soda-Anlage verwertet Nebenproduktströme aus der Adipinsäure-Produktion.

Die Produktionsanlagen für Polyamid 6.6 in Ludwigshafen, die Adipinsäure als Vorprodukt benötigen, wird BASF weiter betreiben.

 

Schließung der TDI-Anlage sowie der Anlagen für die Vorprodukte DNT und TDA:

Die Nachfrage nach TDI entwickelt sich insbesondere in Europa, dem Nahen Osten und Afrika nur sehr schwach und deutlich unter den Erwartungen.

Der TDI-Anlagenkomplex in Ludwigshafen war unterausgelastet und erfüllt die wirtschaftlichen Erwartungen in diesem Marktumfeld nicht.

Durch die stark gestiegenen Energie- und Versorgungskosten hat sich die Situation weiter ungünstig entwickelt.

Die europäischen BASF-Kunden werden auch zukünftig zuverlässig mit TDI beliefert – über das weltweite BASF-Produktionsnetzwerk mit Anlagen in Geismar/USA, Yeosu/Korea und Schanghai/China.

 

Insgesamt werden 10 % des Wiederbeschaffungswerts der Anlagen am Standort Ludwigshafen von der Anpassung der Verbundstrukturen betroffen sein und voraussichtlich rund 700 Stellen in der Produktion.

 

Quelle: https://prozesstechnik.industrie.de/news-chemie/brudermueller-mit-klarem-ja-zu-ludwigshafen/

 

Lanxess

Hexan Oxidation:

Schließung bis 2026, Standort Krefeld-Uerdingen

Chromoxid Produktion:

Verkauf oder Schließung da deutlich unterausgelastet

 

Insgesamt sind 113 Mitarbeiter betroffen.

 

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/lanxess-chef-warnt-die-de-industrialisierung-beginnt-19081123.html

 

Dyneon/3M

PFAS-Produktion:

Vorbereitung der Schließung der Produktion bis Ende 2025 am Standort Gendorf (Bayern), 700 direkt betroffene Mitarbeiter und 300 indirekt betroffene.

 

Quelle: https://www.chemietechnik.de/markt/drohende-schliessung-von-dyneon-bewegt-chemiedreieck-bayern-579.html

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kndsn

Und du kannst du jetzt alle der Energie- und Verbotspolitik zuordnen? Hat die verursacht, dass Lanxess Chromoxid Produktion nicht ausgelastet ist?

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Sascha.

Die Wirtschaft verändert sich stetig. Neue Produkte kommen dazu und alte verschwinden.
Oft verschwinden auch neue Produkte nach kurzer Zeit wieder vom Markt, wenn sie sich nicht durchsetzen.
 

Das Energie teuer ist liegt auch nicht an den erneuerbaren Energien oder der Abschaltung der Atomkraftwerke. Die erneuerbaren Energien sind im Grunde günstiger als Kohleförderung und Atomkraft.
Das Energie teuer ist, liegt an dem Preisfindungsverfahren, dass nicht auf Marktmechanismen zurückgeht, sondern einfach den teuersten Strombestandteil zur Preisbildung heranzieht (Das Preisbildungsverfahren hatte mal die Lobby der Energieunternehmen eingefädelt).

 

Dass die Produktion von Chemikalien momentan zurückgeht liegt an der Wirtschaftsflaute. Die trifft alle Unternehmen.
Das BASF für die Schließung ihrer unrentablen Produktionen auf die Energiepreise (die mittlerweile gar nicht mehr höher sind als vor der Krise/Krieg) schiebt,
hat vermutlich wohl eher den Grund, dass man gerne irgendwem anders die Schuld für das Scheitern des Unternehmens anlastet als zu sagen: "Ja wir haben das nicht hinbekommen konkurrenzfähig zu arbeiten."


Wirtschaftlich ist es vollkommen sinnvoll und normal, Abteilungen und Unternehmen zu schließen, die unrentabel werden.
Das ermöglicht den übrigbleibenden Konkurrenten dann die Preise zu erhöhen um wieder wirtschaftlich arbeiten zu können.

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Cai Shen

Aus Gründen der Qualtitätssicherung möchte ich darauf hinweisen, dass rein politische Diskussionen im WPF unerwünscht sind.

 

Tendenziösen Titel umbenannt und der Faden bekommt eine zweite Chance.

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west263

Am Samstag im ntv PS - Das Automagazin wurde das zweite E-Auto CUPRA Tavascan vorgestellt.

Entwickelt in Spanien, produziert wird er ausschließlich in China

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lowcut
vor 3 Stunden von Carol Jarecki:

Da ich aus der Chemieindustrie komme kann ich aus erster Hand sagen das dieses Gerede von Deindustrialisierung keine Phata Morgana ist sondern defacto bereits passiert. Anbei ein paar Beispiele (wer weitere Beispiele hat gerne posten)

Das nennt man nicht Deindustrialisierung sondern Globalisierung.

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basti_
vor 31 Minuten von lowcut:

Das nennt man nicht Deindustrialisierung sondern Globalisierung.

Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus bzw eigentlich hat das eine das andere zur Folge oder?

Wie heißt es immer so schön. "Durch eine Gloablisierung des Arbeitsmarkets kommt es zunehmend zur Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer"

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lowcut
vor 5 Minuten von basti_:

Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus bzw eigentlich hat das eine das andere zur Folge oder?

Wie heißt es immer so schön. "Durch eine Gloablisierung des Arbeitsmarkets kommt es zunehmend zur Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer"

Eigentlich entwickeln wir uns einfach nur weiter. Einfache Produkte werden an günstigen Standorten produziert und komplexe Produkte bei uns. Wo bei das auch schon nicht mehr ganz aktuell ist. Wir haben uns speziell in Deutschland von einem Produktionsland in ein Dienstleistungsland entwickelt.

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satgar
· bearbeitet von satgar

Hinter Paywall(war heute morgen noch nicht)...sowas find ich dann am ärgerlichsten: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/warum-es-das-muenchener-start-up-marvel-fusion-in-die-usa-zieht-19084658.html

 

"Kein einziges Angebot aus Europa

Der Manager hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit potentiellen Geldgebern rund um die Welt geführt. Das Ergebnis sei ernüchternd: „Es hat in Europa seitens der Risikokapitalgeber oder auch der milliardenschweren Family-Offices kein einziges Angebot gegeben“, sagt von der Linden – und zeigte sich davon schockiert.

„In Amerika engagieren sich neben dem Staat auch Leute wie Bill Gates, Salesforce-Gründer Marc Benioff oder Jeff Bezos von Amazon mit riesigen Beträgen in der Fusionsforschung. Und hier? Hier schauen immer alle auf den Staat! Wo aber sind denn die risikofreudigen deutschen Großkapitalgeber, wenn es um so etwas Entscheidendes wie die Energiequelle der Zukunft geht?“, fragt er und schiebt die Antwort auch gleich hinterher. „Ein amerikanischer Selfmademilliardär will alles gewinnen; ein deutscher Erbe dagegen will nichts verlieren – das ist der entscheidende Unterschied.“"

vor 22 Minuten von lowcut:

Eigentlich entwickeln wir uns einfach nur weiter. Einfache Produkte werden an günstigen Standorten produziert und komplexe Produkte bei uns. Wo bei das auch schon nicht mehr ganz aktuell ist. Wir haben uns speziell in Deutschland von einem Produktionsland in ein Dienstleistungsland entwickelt.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36846/umfrage/anteil-der-wirtschaftsbereiche-am-bruttoinlandsprodukt/

 

Industrie spielt bei uns eine immer kleiner werdende Rolle. Und das BIP steigt trotzdem immer weiter. Dauernd immer nur Industrie im Blick zu haben, obwohl das gar nicht mehr der Hauptfaktor unserer Wirtschaft ist, ist grob fehlerhaft.

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vanity

Sowas finde ich auch ärgerlich (wenn auch nicht am ärgerlichsten) - das Verlinken von Artikeln hinter einer Paywall ohne weiteren Kommentar oder Inhaltsangabe :angry: 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 33 Minuten von vanity:

Sowas finde ich auch ärgerlich (wenn auch nicht am ärgerlichsten) - das Verlinken von Artikeln hinter einer Paywall ohne weiteren Kommentar oder Inhaltsangabe :angry: 

Habe etwas aus dem Artikel ergänzt.

 

Nun auch frei verfügbar bei N-TV: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsches-Kernfusions-Startup-geht-in-die-USA-article24310441.html

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stagflation

Die Frage ist, worum es bei dem Startup wirklich geht?

 

Geht es darum, ein Fusionskraftwerk zu bauen? Ist das realistisch?

 

Oder geht es darum, Förder- und Investorenmittel abzugreifen? Bei letzterem würde man in ein paar Jahren hören: hat nicht geklappt, Geld ist leider alle, sorry.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von vanity:

das Verlinken von Artikeln hinter einer Paywall ohne weiteren Kommentar oder Inhaltsangabe :angry: 

Das geschied manchmal unbeabsichtigt. Entweder weil man über Google kommend die Paywall nicht sieht oder weil ein zunächst freier Arikel später hinter eine Paywall gestellt wird.

Manchmal hilft eine 12 ft Leiter über eine 10 ft Paywall.

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vanity

Na, wenn der Autor schon explizit Paywall im Beitrag erwähnt , war es wohl nicht so ganz unabsichtlich ;)

 

Das auswanderungswillige Unternehmen bezieht seine Spitzentechnologie übrigens aus DE und EU (Trumpf, Thales) - das gibt Hoffnung, dass wir noch nicht völlig durchdeindustrialisiert sind. Hätte es das WPF schon vor 75 oder 100 Jahren gegeben, hätten wir uns damals vermutlich über die zunehmende Deagrarisierung beklagt.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 34 Minuten von vanity:

Hätte es das WPF schon vor 75 oder 100 Jahren gegeben, hätten wir uns damals vermutlich über die zunehmende Deagrarisierung beklagt.

Sehr gut und überspitzt formuliert. Stimme total zu. 

vor 57 Minuten von stagflation:

Die Frage ist, worum es bei dem Startup wirklich geht?

 

Geht es darum, ein Fusionskraftwerk zu bauen? Ist das realistisch?

Das kann man vorher nie so ganz genau wissen. Es geht wohl auch immer noch (bei dieser Technologie) um Grundlagenforschung, auch wenn es dafür vielleicht nicht die korrekte Bezeichnung von mir ist. Witzig ist doch aber schon, dass wir immer gut sind etwas zu entwickeln (frauenhofer Institut und andere, mp3-Format, etc). Aber wenn’s dann darum geht es gewinnträchtig und skalierend auf die Straße zu bringen, klappt’s nicht gut. Is schade.

 

Christian Dürr, Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag schilderte bei Lanz mal, dass 9/10 der Investitionen in Deutschland aus der Privatwirtschaft kommen. Nur 10% vom Staat. Fernab davon, das der Staat in Grundversorgung und Infrastruktur mehr machen sollte, wundert es mich, dass sich dann halt doch am Beispiel des Startups wieder zeigt, dass zu wenig privates Kapital (genauer: keines) in ganz Europa dafür gefunden werden konnte. Kann doch nicht sein.

 

Was mich übrigens sehr freut ist die Ansiedlung von Intel und hoffentlich TSMC, wenn auch mit Steuergeld geholfen (was halt so üblich ist international). Aber das ist super für den Standort dort. High quality Industrie.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 2 Stunden von satgar:

Habe etwas aus dem Artikel ergänzt.

 

Nun auch frei verfügbar bei N-TV: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsches-Kernfusions-Startup-geht-in-die-USA-article24310441.html

Ganz ehrliche Antwort: Super, dass die weg sind bzw. hoffentlich sind die auch wirklich weg. Wenn die in den USA sind, kommt wenigstens niemand auf die Idee noch Steuergelder für Subventionen dafür rauszuhauen.

 

Mal eine ganz andere Frage: Hat sich beim Thema "Deindustriealisierung" mal jemand mit der Demographie beschäftigt?

In Deutschland fehlen uns schon heute Arbeitskräfte.

Vermutlich wird es in ein paar Jahren schlicht nicht mehr möglich sein arbeitsintensive Produkte, die auf dem Weltmarkt austauschbar einkaufbar sind herszustellen.

 

 

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west263
vor 13 Minuten von Holgerli:

Ganz ehrliche Antwort: Super, dass die weg sind bzw. hoffentlich sind die auch wirklich weg. Wenn die in den USA sind, kommt wenigstens niemand auf die Idee noch Steuergelder für Subventionen dafür rauszuhauen.

Mit so einer Meinung brauchen wir uns hier in D nicht wundern, wenn die intelligenten Köpfe abwandern und die anderen intelligenten Köpfe garnicht erst hier her wollen.

 

schau dir an, was mit der Entwicklung des Hyperloop gerade läuft. Da hat bisher das Forscherteam der Techn. Uni München, fast alle Wettbewerbe gewonnen. Aber wie groß wird die Wahrscheinlichkeit sein das so eine Strecke, kommerziell verwertbar, in D gebaut wird.

MM nahe 0, bedeutet aber nicht, das man dann nicht auf diesem Feld forschen und entwickeln sollte.

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Holgerli
vor 1 Minute von west263:

schau dir an, was mit der Entwicklung des Hyperloop gerade läuft. Da hat bisher das Forscherteam der Techn. Uni München, fast alle Wettbewerbe gewonnen. Aber wie groß wird die Wahrscheinlichkeit sein das so eine Strecke, kommerziell verwertbar, in D gebaut wird.

MM nahe 0, bedeutet aber nicht, das man dann nicht auf diesem Feld forschen und entwickeln sollte.

Und wieviele staatl.  Förderung ist da drin?

Vermutlich Null. Meintwegen soll die Privatwirtschaft darin Geld investieren. Hier in Europa habe ich aber eh nur noch den Eindruck, dass es darum geht Subventionen abzugreifen.

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hattifnatt

Und dass es hier in Europa weniger größenwahnsinnige Milliardäre gibt, finde ich eigentlich auch ganz sympathisch :-*

Aus dem Artikel:

Zitat

"In Amerika engagieren sich neben dem Staat auch Leute wie Bill Gates, Salesforce-Gründer Marc Benioff oder Jeff Bezos von Amazon mit riesigen Beträgen in der Fusionsforschung", sagte von der Linden

 

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howhardgerrard87
· bearbeitet von howhardgerrard87

Ich arbeite im Aerospace sector und wir greifen auch Fördermittel ab. Natürlich viel Papierkram aber 25-30% auf Projektkosten werden erstattet. Wir knallen dann da alles mögliche rein (Maschine, Stundenzahlen, Materialien usw). Für uns ein WIN-WIN (entwickeln neuen Prozess/Produkt und machen dabei noch manchmal Gewinn :) )

 

Und wir sind noch nicht Mal eine AG, nur kleine Millionen Summen bei uns. Will nicht wissen was die big boy's da abgreifen und kassieren. Das hat Methode

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Holgerli:

Und wieviele staatl.  Förderung ist da drin?

Vermutlich Null. Meintwegen soll die Privatwirtschaft darin Geld investieren. Hier in Europa habe ich aber eh nur noch den Eindruck, dass es darum geht Subventionen abzugreifen.

Das ist ja auch das schöne an unserer Demokratie. Man kann das gut finden, man kann das schlecht finden. Und beides hat gute Gründe. Ich fand die Steinkohle Subventionen in nrw auch schlecht, sehr sogar. Weil sie in die Vergangenheit gerichtet waren und Ende hinauszögerten, was absehbar war. Subventionen in Zukunftstechnologie oder auch private Infrastruktur (wenn zb der Bund, das Land Bayern oder die EU hilft, neue Fahrzeug des ÖPNV zu beschaffen oder U-Bahnhöfe zu sanieren SWM/MVG ;es gäbe weitere Beispiele). Ich bin also nicht per se gegen oder für Subventionen, sondern es kommt für mich auf den ganz konkreten Einzelfall an.

 

Ich sehe das Problem darin, dass das Spiel um Subventionen international halt gespielt wird. Wir können, ganz marktwirtschaftlich sagen: Ne ne, dass machen wir nicht mit. So ist das unfair. Wird nur trotzdem gespielt. Wir haben viele gute Standortfaktoren, mal härter, mal weicher. Aber manche davon bröckeln auch, und keiner ist in Stein gemeißelt. Wir waren in Infrastruktur mal sehr gut, hat aber gelitten. Wir waren in Humankapital mal super gut (duale Ausbildung, etc.), leider an Qualität und demnächst Vor allem Quantität leider auch weniger. Wenn wir anstelle von Geld mit anderen pfründen wuchern wollen, wird das beizeiten schwerer. Da sollte man sich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit und dem Image ausruhen. Wenn dann noch überbordende Bürokratie und an der ein oder anderen stelle die Wandereidechse too much vorkommt, wird man sich gegen uns entscheiden. Und die Genugtuung will ich den Deutschland-Weltuntergangspropheten ala Marc Friedrich nicht zuteil werden. Zumindest nicht ohne Gegenwehr ^^

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oktavian
vor 2 Minuten von satgar:

Subventionen in Zukunftstechnologie oder auch private Infrastruktur (wenn zb der Bund, das Land Bayern oder die EU hilft, neue Fahrzeug des ÖPNV zu beschaffen oder U-Bahnhöfe zu sanieren SWM/MVG ;es gäbe weitere Beispiele)

Bei Investitionen hat man auch einen gewissen Gegenwert. Verstehe nicht, wieso man da nicht vieles zu negativen Zinsen finanziert hat. Aber der Bundestag ist wirtschaftlich sehr schlecht gebildet. Manche sind sogar gegen Straßen.

 

@Carol Jareckidas sind alles gute Beispiele. Meist ging es um Neuinvestitionen und da sieht es noch heftiger aus. BASF ist da ein Beispiel eines Unternehmens welches zu absurd hohen Kapitalkosten in China investiert und Kapital vernichtete anstatt rechtzeitig auf die USA zu setzen. Das Management ist da einfach schuld. Gas/Öl wurde auch mit absurd hohen Risiken betrieben anstatt asset light, dass z.B. die Russen mehr ins Risiko hätten gehen sollen. Vieles machte da keinen Sinn und es wurde zu wenig geforscht, so dass die deutschen Standorte dann eben nicht mehr wettbewerbsfähig sind. So eine Firma kann die Energie selbst produzieren und auch in Kooperation.

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satgar
vor 3 Minuten von oktavian:

Bei Investitionen hat man auch einen gewissen Gegenwert. Verstehe nicht, wieso man da nicht vieles zu negativen Zinsen finanziert hat.

Das ist leider auch das übergroße Problem der aktuellen Schuldenbremse im Vergleich zur früheren Regelung. Selbst Investitionen bindet die Schuldenbremse mit ein. Das ist doch verrückt, dass der Staat mit seiner Währung und exzellenter bonität nicht mal für Infrastruktur wie einer Brücke Schulden machen darf. Am Ende werden die Staatsschulden eh nie zurückgezahlt. Wie soll das auch praktisch gehen. Der Staat ist keine schwäbische Hausfrau. Wir können meiner Generation (88 Baujahr) oder denen danach entweder Schulden oder einen maroden Staat hinterlassen. Ich glaube letzteres, der Wohlstand überhaupt erst schafft, ist schlimmer.

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vanity

Das WPF als Trendsetter :thumbsup:

 

Jetzt greift sogar die Tagesschau unser Thema auf und steigert es zum kranken Mann Europas! Das war mal der am Bosporus, wie sich die Zeiten ändern.  Mich schaudert ...

 

 

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chirlu
vor 12 Minuten von vanity:

Das WPF als Trendsetter :thumbsup:

 

Leider ist uns das Manager-Magazin zuvorgekommen. :'(

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Gast
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