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nicco3

Rentenmarkt allgemein - Analysen

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WOVA1

Ist dann eigentlich diese Missgeburt EFSF Geschichte? Ich meine, wenn ein Drittel der AAA-Besicherung nicht mehr AAA ist, dürfte dieses Konstrukt doch zumindest unter Druck geraten, oder? Japan ist im übrigen nur noch AA- und zahlt dennoch die niedrigsten Zinsen der Welt.

 

Ist es wohl schon - eine A1G0AB notiert in STU bei 96,25 % mit einer Rendite von knapp 3,89 %.

Also wesentlich höher als eine 10 Jahre laufende Bundesanleihe.

 

Wobei da bisher wohl eher die Diskussion um die 'Hebelung' eine Rolle spielte.

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Herodot
· bearbeitet von Herodot

Da ist die Rendite wohl nicht dem Risiko angemessen, also muss der Zinssatz hoch... Wundere mich eh das DE nicht mal angekratzt wurde als Frankreichs AAA wackelt...

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BondWurzel

Da ist die Rendite wohl nicht dem Risiko angemessen, also muss der Zinssatz hoch... Wundere mich eh das DE nicht mal angekratzt wurde als Frankreichs AAA wackelt...

 

deshalb...

 

ROUNDUP: EU-Kommission will Eurobonds gegen Schuldenkrise

 

Die EU-Kommission schlägt gegen deutschen Widerstand die Einführung von Eurobonds vor. Behördenchef José Manuel Barroso präsentierte am Mittwoch in Brüssel erste Ideen für gemeinschaftliche europäische Staatsanleihen.

 

Der Vorstoß ist politisch heikel: Die Bundesregierung lehnt gemeinsame Anleihen ab. Kanzlerin Angela Merkel warnte im Berliner Bundestag vor einer Vergemeinschaftung der Schulden. Dies sei kein Weg, strukturelle Mängel der Währungsunion zu überwinden.

 

Um Eurobonds möglich zu machen, will die Kommission die Wirtschafts- und Haushaltsaufsicht in der EU verschärfen. Die Behörde legte dazu zwei Gesetzesentwürfe vor. So soll Brüssel bei Eurostaaten das Recht erhalten, in nationale Haushalte vor deren Verabschiedung einzugreifen.

 

Die Kommission nennt in ihrem Vorschlagpapier drei Optionen für Eurobonds. In einer "großen Lösung" würde alle nationale Anleihen der Euroländer durch Gemeinschaftsanleihen ersetzt. Die Eurostaaten würden gemeinsam haften. Bei Option Nummer Zwei würde nur ein Teil der Schuldscheine gemeinschaftlich aufgelegt. Bei der dritten Variante gäbe es für einen Teil der Schulden gemeinschaftliche Anleihen, aber mit anteiliger Haftung der Staaten./cb/DP/jsl

 

AXC0088 2011-11-23/13:11

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DanteAllemis

GREEN PAPER

Feasibility of introducing Stability Bonds

eurobonds211111.pdf

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Auch D bekommt die Refinanzierung nicht mehr in gewünschter Höhe gebacken (zumindest 10J bei dieser Auktion)

 

 

 

Bei Merkel&Schäuble muss man wohl etwas nachhelfen:

post-10422-0-04995900-1322058677_thumb.png

 

BundFuture ist trotz schwacher Aktien- und Rohstoffmärkte 1% im minus.

 

Edit: Der Spread zu den italienischen Anleihen ist übrigens gleich geblieben, will heißen dass auch die Refinanzierung der Schuldenstaaten noch ein wenig hoffnungsloser geworden ist.

Das nächste Kapitel des Endgames hat angefangen, die Märkte treiben die »Unbeugsamen von der Spree« wieder vor sich her.

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Nudelesser

HIER versucht Alphaville zu erklären, was heute bei der Auktion deutscher Staatsanleihen schief gelaufen ist.

 

Demnach war es nicht die Nachfrage, die zu gering gewesen wäre, sondern

 

It is the Bundesbank which is cornering the bund market on purpose.

 

Leider bin ich zu schlicht, um den Artikel zu verstehen. Kann das jemand volksnah erklären?

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H.B.

Danke für den Link.

Ich finde den Artikel extrem spannend, wird dort doch schön erklärt, wie Zentralbanken die Bondmärkte beeinflussen.

 

Worauf Frau Kaminska hinauswill ist folgendes:

Deutsch Staatsanleihen definieren den Standard in Europa. Italien ist zwar der größte Bond-Markt, die deutschen Rentenfutures sind aber die Benchmark.

Alphaville fragt sich, warum die Bundesbank über 2 Mrd zürückhält. Die Vermutung: Sie benötigt die Anleihen für eine aktive Interventionspolitik.

 

Intervenieren muss man nur, wenn sich der Markt zu sehr von dem gewünschten Renditeniveaus weg bewegt.

Eine Zentralbank muss irgendwie ihre Zeitzinsentscheidungen am Markt durchsetzen. Es kommt nicht gut an, wenn der offizielle Leitzins 1.25% beträgt, die Benchmarkanleihe aber bei drei oder vier Prozent notiert.

 

Denn:

 

The rate is important to suppress because almost all interbank funding is now done on a secured basis against the best quality collateral. Which implies two important points:

1) that the ECB itself has lost control and depends almost entirely on the Bundesbank to enforce its low rate policy target and

2) that the Bundesbank is having to retain more bunds from the market than ever before just to ensure the last functioning repo rate in Europe doesnt spiral out of control.

 

 

Vergleicht man den Kursverlauf der Bunds mit denen der BTPs, sieht man, dass diese bereits seit einigen Tagen parallel laufen.

Deutsche Staatsanleihen bewegen sich synchron zu italienischen - und beide in Richtung steigender Renditen.

Da kann man als Bundesbank nicht genügend Futter für Interventionen haben.

 

post-10422-0-72664400-1322070167_thumb.png

 

.... oder man braucht ganz schnell Eurobonds, deren Renditen die EZB direkt einstellen kann.

 

Der Markt nimmt das Ganze recht ernst: Allein heute: Bund-Future - 1,5%

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Archimedes

HIER versucht Alphaville zu erklären, was heute bei der Auktion deutscher Staatsanleihen schief gelaufen ist.

 

Demnach war es nicht die Nachfrage, die zu gering gewesen wäre, sondern

 

It is the Bundesbank which is cornering the bund market on purpose.

 

Leider bin ich zu schlicht, um den Artikel zu verstehen. Kann das jemand volksnah erklären?

 

Repos (Sale and Repurchase Agreement) sind Rückkaufvereinbarungen.

 

Rückkaufvereinbarungen sind kurzfristige Finanzierungsinstrumente.

 

Bei einer Rückkaufvereinbarung verpflichtet sich der Kreditnehmer, dem Kreditgeber festverzinsliche Wertpapiere gegen Zahlung einer vereinbarten Geldsumme zu überlassen und bei Laufzeitende zurück zu übertragen.

(Wertpapierpensionsgeschäft)

 

Rückkaufvereinbarungen sind Bestandteil des Geldmarkts und dienen Banken zur Beschaffung von Liquidität im Interbankenhandel sowie bei Zentralbanken im Rahmen von Offenmarktgeschäften.

 

Der Repo-Zins sollte gemäß der Niedrigzinspolitik der EZB also niedrig sein.

Aufgrund der Krisensituation ist jedoch sowohl die Werthaltigkeit der Anleihen, als auch die Qualität des Repo-Partners unsicher.

Dies führt zu einem niedrigeren Repo-Kurs und höherem Repo-Zins.

 

Die Bundesbank hat nun versucht, im Auftrag der EZB frische Bunds zurückzuhalten,

was in etwa dem Aufkauf alter Bunds entspricht, um diese mittels Repos in den Markt zu bringen.

Dadurch sinkt der Repo-Zinssatz, da mehr Repos bester Qualität zur Verfügung stehen.

 

Die Maßnahme hätte funktioniert, wenn Aufgrund der Verknappung des Bund Angebotes,

der Bund-Preis gestiegen wäre und damit auch die Qualität der Repos.

Da der Preis der Bunds aber gesunken ist, weil der Markt den Eindruck hatte Deutschland könne seine Bunds nicht mehr verkaufen, ist die Maßnahme gescheitert.

 

Die Folge sollte ein schneller Anstieg des Interbankenzinses sein.

 

So hab ich die Sache zumindest verstanden.

 

Der Markt nimmt das Ganze recht ernst: Allein heute: Bund-Future - 1,5%

 

Ich denke Markt hat das Manöver garnicht kapiert, die sehen nur eine schlechte Auktion.

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Ramstein

GREEN PAPER

Feasibility of introducing Stability Bonds

Das Prinzip verstehe ich, aber dass es funktioniert, glaube ich nicht.

 

Box 2: Possible redistribution of funding advantages between Member States

The risk of moral hazard associated with Stability Bond issuance with joint guarantees might be addressed by a mechanism to redistribute some of the funding advantages of Stability Bond issuance between the higher- and lower-rated Member States. Such a mechanism could make the issuance of Stability Bonds into a win-win proposition for all euro-area Member States. A stylised example using two Member States can be used to demonstrate:

The government debt of both Member States amounts to about EUR 2 billion, but Member State A pays a yield of 2%, while Member State B pays a yield of 5% on national issuance with 5-year maturity. Stability Bond issuance would finance both Member States fully, with maturity of 5 years and an interest rate of 2%). The distribution of Stability Bond issuance would be 50% for each Member State.

Part of the funding advantage that Member State B would enjoy from Stability Bond issuance could be redistributed to Member State A. For example, a 100bps discount for Member State A could be financed from the 300 bps premium for Member State B. Accordingly, the Stability Bond could fund Member State A at a yield of 1% and fund Member State B at a yield of 3%. Both Member States would have lower funding costs relative to national issuance.

Needless to say, the mechanism for internal distribution of the benefits from Stability Issuance would need to be formulated but would be linked to relative budgetary performance in the context of the euro-area economic governance framework.



Auf D bezogen: wir bürgen für Belgien mit und verdoppeln das Bondvolumen. Die Anleger akzeptieren für das doppelte Volumen die bisherigen niedrigen D-Zinsen wegen der größeren Liquidität und weil sie dumm sind. Die Belgier geben uns einen Teil der Zinsersparnis ab und dadurch sinkt unser Zins weiter.

Was wir noch brauchen, sind die dummen Anleger. whistling.gif

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kraftfutter

HIER versucht Alphaville zu erklären, was heute bei der Auktion deutscher Staatsanleihen schief gelaufen ist.

 

Demnach war es nicht die Nachfrage, die zu gering gewesen wäre, sondern

 

It is the Bundesbank which is cornering the bund market on purpose.

 

Leider bin ich zu schlicht, um den Artikel zu verstehen. Kann das jemand volksnah erklären?

 

 

Volksnah ?

 

Alphaville vermischt Wissen mit Meinung zwecks Manipulation.

 

Der Artikel ist Teil des EURO-bashings, pardon Schlechtredens.

 

Dem Leser wird eine Unterstellung präsentiert "die EZB hat versagt",

 

eine Behauptung präsentiert, die "Bundesbank muss alles retten, brauchte dringend 2 Mrd. EUR Munition"

 

die bei jedem Leser den Reflex auslösen soll "nur noch 2 Mrd. Munition ???, das System ist am Ende".

 

 

Als ob die Bundesbank sich nicht unauffälliger ein paar Mrd. EUR bunds besorgen könnte.

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Nudelesser

@ HB & Archimedes

 

Vielen Dank für Eure Erläuterungen

 

Volksnah ?

 

Alphaville vermischt Wissen mit Meinung zwecks Manipulation.

 

Der Artikel ist Teil des EURO-bashings, pardon Schlechtredens.

 

Dem Leser wird eine Unterstellung präsentiert "die EZB hat versagt",

 

eine Behauptung präsentiert, die "Bundesbank muss alles retten, brauchte dringend 2 Mrd. EUR Munition"

 

die bei jedem Leser den Reflex auslösen soll "nur noch 2 Mrd. Munition ???, das System ist am Ende".

 

 

Als ob die Bundesbank sich nicht unauffälliger ein paar Mrd. EUR bunds besorgen könnte.

 

@kraftfutter

 

Kann Deine Thesen nicht im Alphaville Artikel wiederfinden. Bist Du sicher, diesen überhaupt gelesen zu haben?

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Sieht so aus, als wenn die fehlgeschlagene BUND-Auktion morgen der Aufmacher der Finanzpresse sein wird.

 

interessant:

 

The so-called failure also comes against a trend of poor auctions. It was the ninth auction that failed to meet its target this year, according to the German debt agency. However, demand was significantly weaker this time round.

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/78994200-15c2-11e1-8db8-00144feabdc0.html#axzz1eLxkivic

 

 

 

und passend ein Kommentar der FTDhttps://www.wertpapier-forum.de/index.php?app=forums&module=post&section=post&do=edit_post&f=43&t=11038&p=724233&st=3000

 

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:bundesanleihen-ein-hoffentlich-rechtzeitiger-schuss-vor-den-bug/60133207.html

 

Deutet vieles darauf hin, dass die Bondsblase jetzt erstmal angestochen ist und demnächst platzt.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Auch wenn eine Blase hier vorhanden ist, wird sie vorerst nicht platzen was auch entgegen den Interessen aller großen Akteure sein würde (Staaten und Banken). In GB und USA wird diese im Keim durch die Notenbanken erstickt und wenn es so weit kommt, wird die EZB auch im großen Umfang die Monetarisierung betreiben. Alles andere würde die Schuldenkrise überall drastisch verstärken und direkt in den Weg in eine Rezession führen. Ziel aller Notenbanken/Staaten ist es die Kaufkraft des Geldes zu senken. Solange die Inflation höher als die Nominalzinslast liegt, ist das Ziel der allmählichen Erleichterung von der Schuldenlast nicht gefährdet.

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kraftfutter

@ HB & Archimedes

 

Vielen Dank für Eure Erläuterungen

 

Volksnah ?

 

Alphaville vermischt Wissen mit Meinung zwecks Manipulation.

 

Der Artikel ist Teil des EURO-bashings, pardon Schlechtredens.

 

Dem Leser wird eine Unterstellung präsentiert "die EZB hat versagt",

 

eine Behauptung präsentiert, die "Bundesbank muss alles retten, brauchte dringend 2 Mrd. EUR Munition"

 

die bei jedem Leser den Reflex auslösen soll "nur noch 2 Mrd. Munition ???, das System ist am Ende".

 

 

Als ob die Bundesbank sich nicht unauffälliger ein paar Mrd. EUR bunds besorgen könnte.

 

@kraftfutter

 

Kann Deine Thesen nicht im Alphaville Artikel wiederfinden. Bist Du sicher, diesen überhaupt gelesen zu haben?

 

 

Sogar die zweite Hälfte.

 

Nach "This implies two important points" finden sich die Aussagen, die meinen Beitrag verständlich machen.

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asche

"This implies two important points: 1) that the ECB itself has lost control and depends almost entirely on the Bundesbank to enforce its low rate policy target and 2) that the Bundesbank is having to retain more bunds from the market than ever before just to ensure the last functioning repo rate in Europe doesnt spiral out of control."

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

Alphaville ist nicht umsonst der Blog der FT - und nicht die Printausgabe.

Mit allen Vor- und Nachteilen.

Ich denke, dass die Schlußfolgerungen tatsächlich etwas überzeichnet sind.

Finde aber die Beschreibung der Interventionspraxis höchst interessant.

 

Und ... Fakt ist nunmal, dass eine Zentralbank ein Instrument haben muss, mit dem sie ihren Leitzins am Markt durchsetzt.

Genau das scheint sich derzeit zu dem eigentlichen Engpass zu entwickeln und sogar kurzfristig die Emission von EZB-Bonds zu erzwingen, IMHO.

 

Hier nochmal eine Darstellung, was nicht erst gestern passiert ist:

 

post-10422-0-34819300-1322112991_thumb.png

(Oben Bund-future, unten 10J-US-Treasuries)

Die FED setzt ihre Null-Zinspolitik erfolgreich durch, die BoE und die BoJ auch ....

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Nudelesser

 

Sogar die zweite Hälfte.

 

Nach "This implies two important points" finden sich die Aussagen, die meinen Beitrag verständlich machen.

 

Ok, Du hast Recht, man kann das so lesen wie Du vorschlägst. Denke aber wie H.B., dass die überspitzten Formulierungen eher dem manchmal etwas hysterischen und schnellen Blog-Geschäft geschuldet sind.

 

Den Vorwurf der gezielten Manipulation halte ich für sehr weit hergeholt. Den würde ich eher für so manchen Meinungsartikel in der Printausgabe der Financial Times gelten lassen.

 

Dort wird häufig für ein schnelles Einspringen der EZB/ Einführung von Eurobonds und gegen die Interessen Deutschlands gekämpft. Was aber auch nicht wirklich verwundert, da die FT halt die Interessen der globalen Finanzindustrie und Kapitalbesitzer vertritt. Und denen ist Deutschland eher egal, so lange es dem Gesamtdepot gut geht...

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Nudelesser

Für alle Überflieger und Spezies geht die Geschichte hier weiter:

 

Bund auction reaction, the liquidity case

 

Durchschnittlich intelligenten Privatanlegern (wie mir) empfehle ich, den Link besser nicht anzuklicken. Schwere Kost...

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Karl Napf

(Handelsblatt) ANALYSE: Schuldenkrise droht auf Deutschland überzugreifen - UBS

24.11.2011, 11:53 Uhr Die Schuldenkrise bedroht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS auch die Kernstaaten der Eurozone und damit Deutschland. Die Krise habe mittlerweile eine Eskalationsstufe erreicht, auf der schnelles Handeln erforderlich sei, schrieben UBS-Analysten am Donnerstag in einem Kommentar. Sie sehen die Weiterentwicklung des gemeinsamen Währungsraums hin zu einer Fiskalunion als die beste Alternative.

 

Tatsächlich läuft diese Bewegung aber schon seit ein paar Tagen:

 

Investoren verlieren Glauben an deutsche Staatsanleihen

(Deutsche Mittelstands Nachrichten 19.11.2011, 12:27)

Asiatische Investoren ziehen sich mehr und mehr aus dem europäischen Staatsschuldenmarkt zurück. Auch deutsche Staatsanleihen sind mittlerweile betroffen. Das starke Engagement der Deutschen in der Schuldenkrise sehen die Investoren vor allem als wachsendes Risiko, falls es tatsächlich zu einem Zusammenbruch der Euro-Zone kommen sollte.

Bisher galten die deutschen Staatsanleihen für Investoren als sicherer Hafen, doch das Blatt wendet sich. Japanische Investoren haben beispielsweise ihre australischen Staatsanleihen erhöht und in der Zeit zwischen Januar bis September ihre Bestände von deutschen und französischen Staatsanleihen um eineinhalb Billionen Yen gekürzt.

Japanischen und asiatische Investoren schauen das erste Mal auf das Europa-Projekt und sagen Das was ich sehe, mag ich überhaupt nicht' und fliehen aus der ganzen Region", sagt Andreas Roberts von der Royal Bank of Scotland. Er ist überzeugt, der Ausstieg Asiens markiere einen gefährlichen Wendepunkt. Bis vor Kurzem tendierten die Investoren, wenn sie italienische Staatsanleihen verkauft haben, noch dazu, durch Käufe von anderen Staatsanleihen in der Euro-Zone wieder ins Gleichgewicht zu kommen", erklärt Hans Redeker, Währungschef bei Morgan Stanley. Aber jetzt scheinen sie ihr Geld komplett aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion raus zu nehmen." Die Daten des amerikanischen Finanzministeriums zeigten, dass das Geld in US-Staatsanleihen gehe, ergänzt Hans Redeker.

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BondWurzel

(Handelsblatt) ANALYSE: Schuldenkrise droht auf Deutschland überzugreifen - UBS

24.11.2011, 11:53 Uhr Die Schuldenkrise bedroht nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS auch die Kernstaaten der Eurozone und damit Deutschland. Die Krise habe mittlerweile eine Eskalationsstufe erreicht, auf der schnelles Handeln erforderlich sei, schrieben UBS-Analysten am Donnerstag in einem Kommentar. Sie sehen die Weiterentwicklung des gemeinsamen Währungsraums hin zu einer Fiskalunion als die beste Alternative.

 

Tatsächlich läuft diese Bewegung aber schon seit ein paar Tagen:

 

Investoren verlieren Glauben an deutsche Staatsanleihen

(Deutsche Mittelstands Nachrichten 19.11.2011, 12:27)

Asiatische Investoren ziehen sich mehr und mehr aus dem europäischen Staatsschuldenmarkt zurück. Auch deutsche Staatsanleihen sind mittlerweile betroffen. Das starke Engagement der Deutschen in der Schuldenkrise sehen die Investoren vor allem als wachsendes Risiko, falls es tatsächlich zu einem Zusammenbruch der Euro-Zone kommen sollte.

Bisher galten die deutschen Staatsanleihen für Investoren als sicherer Hafen, doch das Blatt wendet sich. Japanische Investoren haben beispielsweise ihre australischen Staatsanleihen erhöht und in der Zeit zwischen Januar bis September ihre Bestände von deutschen und französischen Staatsanleihen um eineinhalb Billionen Yen gekürzt.

Japanischen und asiatische Investoren schauen das erste Mal auf das Europa-Projekt und sagen Das was ich sehe, mag ich überhaupt nicht' und fliehen aus der ganzen Region", sagt Andreas Roberts von der Royal Bank of Scotland. Er ist überzeugt, der Ausstieg Asiens markiere einen gefährlichen Wendepunkt. Bis vor Kurzem tendierten die Investoren, wenn sie italienische Staatsanleihen verkauft haben, noch dazu, durch Käufe von anderen Staatsanleihen in der Euro-Zone wieder ins Gleichgewicht zu kommen", erklärt Hans Redeker, Währungschef bei Morgan Stanley. Aber jetzt scheinen sie ihr Geld komplett aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion raus zu nehmen." Die Daten des amerikanischen Finanzministeriums zeigten, dass das Geld in US-Staatsanleihen gehe, ergänzt Hans Redeker.

 

Aha, japanische Investoren sagen denn hierzu was?

 

IWF warnt Japan vor Schuldenkrise

 

Tokio 24.11.2011 (www.emfis.de) Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht auch in Japan Anzeichen einer aufziehenden Schuldenkrise. Insbesondere ein weiterer Anstieg der Staatsschulden und des Zinsniveaus werden dabei als größte Risikofaktoren eingestuft.

 

:::

 

Darüber hinaus hat die Ratingagentur S&P eine weitere Herabstufung von Japans Bonität angedroht. Der Regierung von Premierminister Noda wurde vorgeworfen, keine erkennbare Fortschritte bei der Schuldenbekämpfung gemacht zu haben. Solange sich dies nicht ändere, sei Japans AA- Rating in Gefahr.

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Karl Napf

"Japanische Investoren" und "japanische Staatsverschuldung" haben nichts miteinander zu tun - genauso wenig wie deutsche Investoren etwas mit der deutschen Staatsverschuldung zu tun haben. Das Vermögen deutscher Investoren besteht ja zu einem nennenswerten Teil darin, die deutsche Staatsverschuldung überhaupt erst ermöglicht zu haben (durch den Kauf eben dieser Anleihen), und in Japan ist das noch deutlicher der Fall (japanische Staatsanleihen werden zu einem hohen Prozentsatz von Japanern gehalten - wer sonst wäre mit solchen Zinssätzen zufrieden als jemand, der in einem Land mit permanenter Deflation sein Geld ohne Währungsrisiko anlegen will?).

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BondWurzel

"Japanische Investoren" und "japanische Staatsverschuldung" haben nichts miteinander zu tun - genauso wenig wie deutsche Investoren etwas mit der deutschen Staatsverschuldung zu tun haben. Das Vermögen deutscher Investoren besteht ja zu einem nennenswerten Teil darin, die deutsche Staatsverschuldung überhaupt erst ermöglicht zu haben (durch den Kauf eben dieser Anleihen), und in Japan ist das noch deutlicher der Fall (japanische Staatsanleihen werden zu einem hohen Prozentsatz von Japanern gehalten - wer sonst wäre mit solchen Zinssätzen zufrieden als jemand, der in einem Land mit permanenter Deflation sein Geld ohne Währungsrisiko anlegen will?).

 

.....dann müsste dir doch eigentlich klar sein, dass beide sogar sehr viel miteinander zu tun haben. Lehman schon vergessen, darunter leiden beide Gruppen heute noch.

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kraftfutter

Sogar die zweite Hälfte.

 

Nach "This implies two important points" finden sich die Aussagen, die meinen Beitrag verständlich machen.

 

 

Den Vorwurf der gezielten Manipulation halte ich für sehr weit hergeholt.

 

Vermutlich hast Du Recht. Ausserhalb Kontinentaleuropas scheint eine Mehrheit vom Zusammenbruch der EURO-Zone überzeugt zu sein.

Da sie auch entsprechend handeln (verkaufen) und wirtschaftliches Gewicht haben, verschärfen sich die Probleme der EURO-Zone.

Für mich wirkt es wie Manipulation, der blog Autor hat aber vermutlich gar nicht diese Absicht.

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