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Carlos

Seadrill Ltd. Norwegen

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Marfir

Das reicht, um ein Jahr zu überstehen. Der Beitrag der Banken muß dann lediglich eine Verlängerung der Kredite sein. Das kostet die eigentlich nichts. Zinsen laufen weiter. Der steigende Ölpreis kann bei der Entschlußfindung helfen. Laß den mal in diesem Jahr noch auf $60 gehen und es könnte sich tatsächlich eine Perspektive auftun. Dann kommt auch irgendwann die Gier zurück.

 

Ein Jahr, wenn die Banken... Wow was für eine Perspektive... :P

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Das würde seinen Anteil an SDRL noch erhöhen, und er würde den niedrigen Aktienkurs sogar noch für sich nutzen, weil er dadurch extra viele Aktien bekommt.

...genauso wie jeder andere, der für den aktuellen Preis kauft. Auch eine erwartete Verwässerung wird den Preis für alle drücken und wer dann optimistisch genug ist, kann billig kaufen. Da steht JF nicht gesondert da.

Mir schwebte eigentlich folgendes Financial Engineering vor:

 

  1. JF kauft SDRL Bonds zu 50% und gibt dafür 500 Mio aus.
  2. JF gibt diese zum Nominalwert (1 Mrd) bei einem P/B von 0.25 als Einlage an SDRL, bekommt dafür neuemittierte Aktien mit Buchwert 4 Mrd
  3. SDRL bucht den Nominalwert der Bonds aus den Verbindlichkeiten aus (und durch die Emission de facto ins Eigenkapital um).

Im Ergebnis:

  • Für SDRL ist das Geschäft ok, weil sie tatsächlich 1 Mrd an Verbindlichkeiten abgebaut haben und 1 Mrd an Eigenkapital dazu bekommen (oder sogar 4 Mrd, aber da müsste wohl eine Gegenpostion gebildet werden). Das ist noch attraktiver als nur das Eigenkapital durch KE einzunehmen, denn dann bliebe die Verbindlichkeit stehen.
  • JF erhöht sehr preiswert seinen Anteil an SDRL
  • Die anderen Aktionäre sind nicht schlechter gestellt als bei einer KE unter Ausschluss des Bezugsrechts, profitieren aber vom Schuldenabbau.
  • Convenants könne auf Grund der besseren Bilanzstruktur gehalten werden, und die kreditgebenden Banken werden hoffentlich beruhigt.

Vielleicht übersehe ich aber auch etwas, ich bin kein Bilanzexperte.

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Marfir

1 Mrd. geben und 4 bekommen geht nicht. Das hat auch nichts mit dem aktuellen KBV zu tun. Wenn JF 1 Mrd. Anleihen in Aktien umwandeln lassen möchte, bekommt er auch für 1 Mrd. Aktien. Will er Aktien für 2 Mrd., dann müsste er noch 1 Mrd. cash rein schießen. Das wäre dann deine Gegenposition in der Bilanz: "Bankguthaben".

 

Warum aber so ein kompliziertes Konstrukt? Wenn eine KE statt findet, kann SDRL selbst mit dem cash Anleihen zu 50% zurück kaufen. Und sich dabei selbst heraus suchen welche Laufzeiten bevorzugt am Markt zurück gekauft werden sollen. Oder ob man mit dem cash ein Teil der Kreditlinie tilgt, um die Banken etwas zu beruhigen. Oder bevorzugt die Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Werften. Oder von allem ein wenig.

Ich würde als Investor nicht dem Management die Entscheidung abnehmen, welches Feuer zuerst gelöscht werden sollte.

 

Ich finde es auch ineffektiv einen Zombie regelmäßig mit ein paar Tropfen Blut am Leben zu halten. Für die verbliebenden Aktionäre, Anleihebesitzer und Banken ist das ein endloser Schmerz. Bei 1 Mrd. KE rettet man sich bis in 2017. Aber dann steht man genau vor dem gleichen Problem wieder. JF hat dann auch ein Problem. Er buttert immer wieder nach oder muss wie der Rest der Beteiligten alles abschreiben.

Und täglich grüßt das Murmeltier. :blink:

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Marfir

Es gibt wieder Neuigkeiten.

 

SDRL - Extension of West Eminence Facility

 

We now expect to conclude the restructuring by the end of April 2017. Extending the West Eminence facility will provide us with sufficient time to conclude these negotiations.

 

The Company has retained Morgan Stanley and Houlihan Lokey as financial advisors and Slaughter & May and Kirkland & Ellis as legal counsel.

 

Seadrill - West Eminence Agreement Facility Maturity Pushed Now To April 30, 2017... A Positive Sign?

 

Auch Seeking-Alpha wird schon gespottet, dass man Insolvenzanwälte engagiert hat.

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checker-finance

Slaughter in May - die Botschaft ist angekommen

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Marfir

Hm neues Management? Ich denke die alten Manager haben alles richtig gemacht / nach dem Willen von JF gehandelt. Wozu braucht man jetzt neue Kostenstellen?

 

SDRL - Changes to the Board of Directors

 

Hamilton, Bermuda, January 11, 2017 - Seadrill Limited ("Seadrill" or "the Company") announces today that Michael Grant and David Weinstein have been appointed as Directors of the Company with effect from January 10, 2017. Mr Grant and Mr Weinstein each bring additional industry and cross-border transaction expertise to our Board of Directors.

 

Mr Grant has held Senior Management positions in a number of private and listed entities, including Al Jaber Group (UAE), Cable & Wireless (US & UK), Houses of Parliament (UK) and Eurotunnel Group (UK/France). Mr Grant has a first degree in Civil Engineering, an MBA in Finance from London Cass Business School and has completed the Advanced Management Programme at Harvard Business School. He is a Chartered Engineer, a Fellow of the Institution of Civil Engineers (UK) and a Fellow of the UK Association of Corporate Treasurers.

 

Mr. Weinstein is the Chairman of THE ONEIDA GROUP and Deputy Chairman of TORM plc. Mr. Weinstein graduated from the Columbia School of Law and Brandeis University.

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am-ph

Hm neues Management?

 

Es geht um den Aufsichtsrat.

Mr Grant and Mr Weinstein each bring additional industry and cross-border transaction expertise to our Board of Directors.
Es steht ja eine Schuldenumstrukturierung bevor. Die Bestellung von geeigneten Aufsichtsräten könnte in diesem Zusammenhang eine vertrauensbildende Maßnahme zwischen den Verhandlungsparteien darstellen.

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Marfir

Seadrill Shareholder's To Suffer Same Fate As Paragon's?

 

As part of the restructuring, Paragon will covert $2.4 billion in debt for cash and stock. Per the Company's press release, "Existing shareholders are not expected to receive a recovery under the New Plan." If the plan is approved, a debt free Paragon will continue to market its jackups- in other words, zero rigs (but lots of debt) will be removed from the current market oversupply.

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checker-finance

Seadrill Shareholder's To Suffer Same Fate As Paragon's?

 

As part of the restructuring, Paragon will covert $2.4 billion in debt for cash and stock. Per the Company's press release, "Existing shareholders are not expected to receive a recovery under the New Plan." If the plan is approved, a debt free Paragon will continue to market its jackups- in other words, zero rigs (but lots of debt) will be removed from the current market oversupply.

 

Finde den Link leider nicht mehr, habe aber kürzlich einen Artikel gelesen, der die Situation der Offshore Driller mit derjenigen der US-Kohleförderer in 2015/2016 vergleicht, und zwar unter dem Aspekt eines Dominoeffekts eines Insolvenzverfahrens.

 

Tatsächlich war es bei den Kohleproduzenten, genauer gesagt den börsennotierten US-Kohleminenbetreibern mit hohem Umsatzanteil an Verstromungskohle, so, dass nach den ersten Insolvenzanträgen kaumKapazität aus dem Markt verschwand, sondern die Kohleminen (Tagebaue) nach der Restrukturierung schuldenfrei und damit kostengünstiger weiterbetrieben worden sind und damit den Wettbewerb verschärft haben. Letztlich hat das diejenigen Unternehmen, die eine solide Kapitalstruktur hatten, benachteiligt. Über die klinge sprangen jeweils die Aktionäre (Eigenkapital komplett ausgelöscht) und die Gläubiger unbesicherter Anleihen und Forderungen.

 

Die Frage war, ob dieser Dominoeffekt auch so in der Offshore Drilling Contractor-Branche auftreten werde. Ich glaube schon, denn die neuen Eigentümer der restrukturierten Unternehmen werden ebenso wie die bisherigen Eigentümer nur diejenigen Units verschrotten, bei denen nahezu ausgeschlossen ist, dass diese jemals wieder Dayrates erarbeiten werden. Zudem ist gerade in dieser Branche mit hohen Finanzierungshebel gearbeitet worden und dementsprechend sind die Kapitalkosten ein wesentlicher Bestandteil auf der Kostenseite. Mit erheblicher Senkung der Kapitalkosten können die Dayrates weiter gesenkt werden.

 

Der steigende Ölpreis wird auf kurz oder lang die Nachfrage beleben und das Scrapping wird mit dem Altern der Flotten kommen. Der Punkt ist, dass ein Erreichen von Dayrates, die Gewinne erlauben zeitlich noch lange auf sich warten lassen kann. Die erfahrung aus der Kohleminenindustrie ist, dass die Eigentümer und Unternehmensführungen nach dem Kippen der ersten Dominosteine schnell aufgegeben haben und den Weg in die Restrukturierung gesucht haben. Beispielsweise hätte der Branchenführer, Peabody, wohl durchaus durchhalten können, aber gerade dort, wo es keinen kapital- und nervenstarken Eigentümer gibt, sondern eine heterogene, größtenteils anonyme Anteilseignerstruktur ist die Versuchung groß, den sicheren Weg der Schuldenrestrukturierung zu suchen.

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Marfir

Hey checker,

 

teilweise stimme ich dir zu. Ja es könnte so kommen. Beispiele für Restrukturierungen haben wir gesehen.

Aber ich denke dass dieser Dominoeffekt nicht die ganze Branche erfassen wird. Ensco, Rowan, Transocean und Diamond Offshore sind liquide und können noch bis mind. Ende 2019 durchhalten. Noble braucht vielleicht mal eine KE von 500 Mio. USD, um fällige Schulden in 2019 zu tilgen. Seadrill und Atwood sind dagegen notorisch unterfinanziert.

Bisher haben sich alle mit KE relativ zurück gehalten. Ensco hatte zu besseren Zeiten Kapital eingesammelt. Noble hat jetzt ein Finanzkomitee gegründet, um alle strategischen Optionen zu prüfen. Eventuell warten auch einfach alle auf eine kleine Markterholung um mit KE beginnen zu können. Die Aktienkurse haben sich inzwischen ein wenig erholt.

 

Auf der anderen Seite steht die Nachfrage und da sehe ich keine Alternative. Das mag bei thermischer Kohle anders sein, wodurch der Preisdruck noch lange anhalten kann. Bis vielleicht mal auch ein paar staatliche Firmen dicht gemacht werden. Aber jahrelang kein offshore drilling? An Land geht es auch nicht großartig voran. Irgend wie müssen die erschöpften Felder mal ersetzt werden. Eine Garantie auf profitable Verträge ist das natürlich noch nicht. Es könnte sein dass es noch viele Jahre dauert, bis wieder solche guten Margen wie in der Vergangenheit erwirtschaftet werden.

Verschrottungen reduzieren das Angebot. Aber rigs die cold stacked sind auch. Ich denke nicht das diese bei aktuellen Ausschreibungen eine Rolle spielen. Die Kosten bekommt man nicht mehr rein, wenn die rig cold stacked wird um dann 6 Monate später aktiviert zu werden. Zumal die Mobilisierung länger dauert als bei einer warm stacked. Alles was cold stacked wird, hat ohnehin eine geringere Chance auf Verträge. Die driller könnten die erzielbaren Margen stabilisieren, in dem sie mit cold stacking mehr rigs vom Markt nehmen. Natürlich sind das laufende Kosten, die dann wieder das Gesamtergebnis drücken...

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fireball

Mafir könntest du mir mal deine Definition von einer notorisch Unterfinanzierung darlegen ?

Ich bin ja etwas im Thema Atwood und frage mich ernsthaft was oder wo ich etwas wesentliches verpasst bzw. übersehen habe.

Atwood ist in der Lage nachrangige Schulden günstig zurück zu kaufen, einen Revolver offen zu halten und erstrangige Banken dazu zu bewegen stillzuhalten. Gerade führt Atwood eine Kap. Maßnahme zum weiteren Rückkauf nachraniger später fälligen Schulden durch.

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Marfir

Mafir könntest du mir mal deine Definition von einer notorisch Unterfinanzierung darlegen ?

Ich bin ja etwas im Thema Atwood und frage mich ernsthaft was oder wo ich etwas wesentliches verpasst bzw. übersehen habe.

Atwood ist in der Lage nachrangige Schulden günstig zurück zu kaufen, einen Revolver offen zu halten und erstrangige Banken dazu zu bewegen stillzuhalten. Gerade führt Atwood eine Kap. Maßnahme zum weiteren Rückkauf nachraniger später fälligen Schulden durch.

 

Notorisch unterfinanziert im Sinne der Aktionäre. Atwood ist abhängig von anderen, um zu überleben (KE, Kreditlinien). Andere driller kommen noch einige Jahre ohne externe Hilfe zu recht. Mein letzter Stand war dass 2017 460 Mio. Capex fällig werden und die Kreditlinien anteilig in 2018 und 2019 mit 275 und 610 Mio. fällig werden. Ohne eine größere KE wird das nichts. Auch die Banken werden nicht jedes Jahr den revolver verlängern. Die wollen auch irgend wann Geld verdienen.

Ich weiß das ihr in die Anleihen investiert habt. Somit stellen sich für euch andere Fragen.

 

---

 

Eine andere Alternative ist für driller die Auslieferungen der neuen rigs zu verschieben und so für eine weile die stacking costs zu sparen, z. B.

Ensco Pays $234 Million And Delays Delivery Of The Drillship

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checker-finance

Hey checker,

 

teilweise stimme ich dir zu. Ja es könnte so kommen. Beispiele für Restrukturierungen haben wir gesehen.

Aber ich denke dass dieser Dominoeffekt nicht die ganze Branche erfassen wird. Ensco, Rowan, Transocean und Diamond Offshore sind liquide und können noch bis mind. Ende 2019 durchhalten. Noble braucht vielleicht mal eine KE von 500 Mio. USD, um fällige Schulden in 2019 zu tilgen. Seadrill und Atwood sind dagegen notorisch unterfinanziert.

Bisher haben sich alle mit KE relativ zurück gehalten. Ensco hatte zu besseren Zeiten Kapital eingesammelt. Noble hat jetzt ein Finanzkomitee gegründet, um alle strategischen Optionen zu prüfen. Eventuell warten auch einfach alle auf eine kleine Markterholung um mit KE beginnen zu können. Die Aktienkurse haben sich inzwischen ein wenig erholt.

 

Die Beobachtung bei der thermischen Kohle war, dass zunächst alle Unternehmen versucht haben, einen Insolvenzantrag zu vermeiden. Asset sales, KE, Umschulden, Kosten reduzieren, etc. Ab der dritten oder vierten Insolvenz hingegen ist der Widerstand kollabiert. Vor dem Chapter 11 steht das Management wohl unter erheblichem Druck der Kreditgeber, die in allen operativen Entscheidungen eine Verschlechterung der Haftungsmasse insgesamt oder einer Gläubigerklasse gegenüber der anderen sehen. Gerade weil die Kreditgeber nicht formal in die unternehmensorganisation und die Gremien eingebunden sind, agieren sie besonders mißtrauisch.

 

Nach einer Chapter 11 bzw. während ist das Management meist unverändert im Amt und verdient oft noch außerordentliche Boni. die alten Aktionäre sind weg und den früheren Kreditgebern gehört das Unternehmen, so dass sie sich viel besser in die Verantwortung nehmen lassen. Diesen inneren Vorteilen einer Insolvenz steht gegenüber, dass eben auch die Kapitalkosten erheblich sinken. Was den Dominoeffekt anstößt ist der umstand, dass Wettbewerber nach ihrer Insovenz besser gestellt sind und amit den Wettbewerb verstärken.

 

Bei einer pre-packaged Chapter 11 sind die anforderungen an die Darlegung der Überschuldung niedrig.auch wer finanziell bis Ende 2019 durchhalten kann, wird so einen Antrag durchbekommen.

 

Kandidaten für eine Insolvenz sind m. E. insbesondere Seadrill und Ocean Rig.

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checker-finance

Ich bin ja etwas im Thema Atwood und frage mich ernsthaft was oder wo ich etwas wesentliches verpasst bzw. übersehen habe.

Atwood ist in der Lage nachrangige Schulden günstig zurück zu kaufen, einen Revolver offen zu halten und erstrangige Banken dazu zu bewegen stillzuhalten. Gerade führt Atwood eine Kap. Maßnahme zum weiteren Rückkauf nachraniger später fälligen Schulden durch.

 

Das hat Ocean Rig anfangs auch getan. Der Punkt ist, dass ein Rückkauf nachrangiger Papiere für den Fall einer späteren Insolvenz keinen Vorteil für die besicherten Gläubiger bringt und gegenläufig die Haftungsmasse schmälert. Die vorrangigen und und die besicherten Gläubiger haben keinen Grund sich den freihändigen Rückkauf nachrangiger Titel lange anzuschauen. Allenfalls machen sie mit, indem sie auf Käuferseite einen Teil der Nachränge aufkaufen, um Abstimmungen in dieser Gläubigerklasse zu majorisieren. Dafür braucht es aufgrund der niedrigen Teilnahmequoten oft nicht viel.

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fireball

Mafir könntest du mir mal deine Definition von einer notorisch Unterfinanzierung darlegen ?

Ich bin ja etwas im Thema Atwood und frage mich ernsthaft was oder wo ich etwas wesentliches verpasst bzw. übersehen habe.

Atwood ist in der Lage nachrangige Schulden günstig zurück zu kaufen, einen Revolver offen zu halten und erstrangige Banken dazu zu bewegen stillzuhalten. Gerade führt Atwood eine Kap. Maßnahme zum weiteren Rückkauf nachraniger später fälligen Schulden durch.

 

Notorisch unterfinanziert im Sinne der Aktionäre. Atwood ist abhängig von anderen, um zu überleben (KE, Kreditlinien). Andere driller kommen noch einige Jahre ohne externe Hilfe zu recht. Mein letzter Stand war dass 2017 460 Mio. Capex fällig werden und die Kreditlinien anteilig in 2018 und 2019 mit 275 und 610 Mio. fällig werden. Ohne eine größere KE wird das nichts. Auch die Banken werden nicht jedes Jahr den revolver verlängern. Die wollen auch irgend wann Geld verdienen.

Ich weiß das ihr in die Anleihen investiert habt. Somit stellen sich für euch andere Fragen.

 

---

 

Eine andere Alternative ist für driller die Auslieferungen der neuen rigs zu verschieben und so für eine weile die stacking costs zu sparen, z. B.

Ensco Pays $234 Million And Delays Delivery Of The Drillship

 

Nun ich denke die wenigsten Unternehmen in einem Markt wie dem der Driller sind unabhängig von Krediten Kreditlinien und sonstigen Kapitalmaßnahmen, Atwood hat die Lieferung der neuen Rigs ebenso verschoben und zwar nach allen Fälligkeitstagen der Bank und Anleihenverschuldungen somit sind deine Aussagen zu Capex etc nix korrekt. wie in unserem Musterdepot aufgezeigt haben wir uns von dem Bond derzeit getrennt, dem in meinem Augen klasse Management des Unternehmens allerdings zu unterstellen notorisch die Finanzierung des Unternehmens zu vernachlässigen halte ich für eine nicht zutreffende Aussage.

Auch verdient eine Bank nicht am nicht verlängern eines Revolvers, Banken verdienen an Kaptialmaßnahmen und deren Finanzierung Begebung etc.

Wenn ein Unternehmen in der Lage ist vorrangigen Gläubigern zu versichern das es kein Nachteil für Sie ist nachrangige Gläubiger vor Ihnen zu bedienen obwohl sie sowohl im Rang als auch im Zeitfenster hinten dran sitzen dann muss die Finanzierung schon ganz schön stabil aussehen oder ?

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fireball

Ich bin ja etwas im Thema Atwood und frage mich ernsthaft was oder wo ich etwas wesentliches verpasst bzw. übersehen habe.

Atwood ist in der Lage nachrangige Schulden günstig zurück zu kaufen, einen Revolver offen zu halten und erstrangige Banken dazu zu bewegen stillzuhalten. Gerade führt Atwood eine Kap. Maßnahme zum weiteren Rückkauf nachraniger später fälligen Schulden durch.

 

Das hat Ocean Rig anfangs auch getan. Der Punkt ist, dass ein Rückkauf nachrangiger Papiere für den Fall einer späteren Insolvenz keinen Vorteil für die besicherten Gläubiger bringt und gegenläufig die Haftungsmasse schmälert. Die vorrangigen und und die besicherten Gläubiger haben keinen Grund sich den freihändigen Rückkauf nachrangiger Titel lange anzuschauen. Allenfalls machen sie mit, indem sie auf Käuferseite einen Teil der Nachränge aufkaufen, um Abstimmungen in dieser Gläubigerklasse zu majorisieren. Dafür braucht es aufgrund der niedrigen Teilnahmequoten oft nicht viel.

Atwood hat das bisher schon 2 mal getan und genau da liegt wie du darlegst m.M nach der Focus, warum sollte eine Bank (sind ja mehrere) sich das anschauen und nichts dagegen tun sondern auch noch bookrunner für weitere Maßnahmen sein wenn die Banken nicht davon überzeugt sind eine Refinanzierung durchzuführen bei Fälligkeit? Ebenfalls ist es ein guter Kapitalmarkttest was hier gerade abläuft, Atwood ist in der Lage sich Kapital außerhalb zu beschaffen und selten steigt eine Aktie nach Ankündigung einer Kapitalerhöhung.

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Marfir

@checker

 

Danke für deine Ausführungen!

 

@fireball

 

Ich hatte mir zuletzt die H1 Zahlen angesehen gehabt. Offenbar ist seit dem einiges passiert.

Wenn das Management so super ist und die Firma so solide finanziert ist, wozu braucht man dann eine KE? Warum hat man 2 Jahre auf die KE in Q4 gewartet? Die Verbindlichkeiten an Werften und Banken sind doch nicht erst seit Ende letzten Jahres bekannt. Hätte man eher Geld eingesammelt hätte man mit weniger Verwässerung mehr erlösen und an Schulden zurück kaufen können.

 

Thema Kapitalmarkttest: Ensco hatte damals erfolgreich eine KE durchgeführt und vor kurzem eine größere Anleihe begeben. Es ist nicht so dass Investoren gar kein Vertrauen in die Zukunft von offshore drilling hätten. Der Anlagenotstand spielt sicher auch eine Rolle.

Im übrigen sind einige offshore driller Aktien wieder etwas gestiegen. Da kehrt einfach etwas mehr (passives) Kapital zurück, nach dem es in der Panik abgezogen wurde. Kann man natürlich auch anders sehen.

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Stoxx

Heute Minus 18 Prozent.

Dabei sehe ich die Meldung positiv: SDRL - Restructuring update

" Per Wullf, CEO and President of Seadrill Management Ltd. comments: "These negotiations have proved to be more complex than we had originally anticipated. Nevertheless, key stakeholders have demonstrated a clear desire to be part of a solution and with the right structure and terms we believe there is significant capital available to us. Seadrill is a great company with excellent people, assets and customers and we look forward to concluding a transaction that ensures Seadrill continues to be well positioned for the eventual recovery in the industry." "

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Dandy

Vermutlich aus diesem Grund. Wenn ich es richtig verstehe sind das ungelegt Eier. Die Entscheidung soll im April fallen. Kann schlecht ausgehen für die Aktionäre, wurde hier aber schon etliche male diskutiert. Die Frage, die man sich auch als Aktionär stellen muss: Lieber verwässerte Anteile oder die Pleite? Eine Verwässerung wie in dem Artikel skizziert kommt allerdings einer Pleite aus Sicht der Aktionäre sehr nahe.

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Marfir

An der Seadrill Pressemitteilung hängen die interessanteren Dokumente dran, wie man sich die Zukunft vorstellt.

 

Ich habs mal überflogen und so zusammengefasst:

- Seadrill geht von einer stetigen Erholung der day rates und Auslastung aus (etwas anderes käme vermutlich nicht in Frage, wenn man Investoren überzeugen will)

- man rechnet in Zukunft wieder mit besseren Margen und FCF, um Schulden tilgen und rollen zu können

- nur 1 Mrd. KE ist ziemlich wenig. das dürfte schnell für Verbindlichkeiten gegenüber Werften drauf gehen

- die Bank- und Anleihe-Schulden werden geschoben; effektiv bleibt Seadrill hoch verschuldet; das Problem besteht in der Zukunft fort

 

Sollte der Plan so durchgehen, sehe ich keine vorteilhafte Zukunft für Seadrill. Das Unternehmen wird die nächsten Jahre nur damit verbringen Schulden ab zu tragen und nur noch minimal-Investitionen in die Flotte vor nehmen. Die Konkurrenz welche sich komplett entschuldet hatte, kann dagegen den FCF in die Flotte stecken. Mich erinnert dies an Barrick Gold.

 

Mir werden -27% für heute angezeigt. Dabei war lange vorher klar, dass hier kein Wunder zu erwarten ist.

 

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checker-finance

Ich glaube es ist ziemlich klar, dass der Wert der SDRL-Aktien gegen Null geht, sofern es nicht sehr kurzfristig zu einem nachhaltigen Anstieg des Ölpreis auf über 80 USD kommt.

 

Bei Atwood kann man dem Management meiner Ansicht nach kaum Vorwürfe machen. So war das "notorisch unterfinanziert" wohl auch nicht gemeint. Die Branche ist wie der gesamte Bereich der Geschäftsmodelle mit hohen Investitionen in Assets, welche dann Mieten, Leasingraten, etc. abwerfen, durch hohe Fremdfinanzierung geprägt und das macht die Unternehmen anfällig für plötzliche und starke Schwankungen der Mieten und Auslastungen.

 

Die Aktien von Atwood halte ich für ebenso wertlos wie die von Seadrill, bzw. sie sind wie Optionsscheine mit extremen Hebel. 

 

Was die Anleihe angeht, würde ich davor warnen, aus jedem Vorgang einen positiven Spin abzuleiten. Die Gläubiger der unbesicherten Anleihen hängen davon ab, welche Entscheidungen die Banken treffen. Nur weil die Banken bisher davon ausgehen, dass die Unternehmensfortführung mit der bisherigen Kapitalstruktur für sie vorteilhaft ist, heißt das nicht, dass sich das nicht sehr schnell ändern kann.

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checker-finance

Ergänzend zum letzten Beitrag der Link zu einem seeking aplha-Artikel, der sehr ausführlich begründet: http://seekingalpha.com/article/4043096-post-restructuring-seadrill-will-highly-levered

 

Meine Sicht auf bestimmte Ausschnitte der Branche zusammengefasst:

1. Seadrill Aktien sind so gut wie wertlos. das gesamte heutige Eigenkapital wird günstigen Falls auf ca. 5% des Eigenkapitals der restrukturierten Firma verwässert.

 

2. Ocean Rig geht in die Insolvenz nach Caymanischen Recht. Ob da etwas für Aktionäre übrig bleibt, darf stark bezweifelt werden und auch die Position der unbesicherten Gläubiger dürfte weitgehend wertlos sein. Wer nicht am Tisch der Gläubigervertretung sitz und dort Stimmgewicht hat, wird bekommt einen hair cut, und zwar unterhalb der Kinnlinie.

 

3. Pacific Drilling wird ebenfalls in die Restrukturierung gehen. Ähnliches Ergebnis wie bei SDRL und ORIG.

 

4. Die Assets von SDRL, ORIG und PACD verschwinden nicht aus dem Markt. In der neuen Kapitalstruktur sind die Kapitalkosten niedriger. Dementsprechend ist zu erwarten, dass die Dinger eher günstiger angeboten werden, um die Auslastung zu erhöhen. Das macht es nicht besser für den Rest der Branche.

 

5. Einige Offshrore Driller werden in ihrer derzeitigen Kapitalstrukur - abgesehen von kleineren Kapitalerhöhungen - überleben. dazu zähle ich Transocean, Diamond Offshore und Ensco. Solange die Krise andauert ist eine Investition in Aktien dieser Unternehmen totes Kapital.

 

6. Solange der Rohölpreis nicht über ca. 75 USD klettert und die Aussicht hat, über dieser Marke zu bleiben, werden die Ölförderer nicht wieder in die maritime Tiefsse Rohölexploration einsteigen. Meines Erachtens gehen viele OPEC-Staaten am Stock - sollte der Ölpreis steigen, werden sie wieder in ihr altes Schema zurückfallen. Dennoch kann es sehr schnell zu dem Szenario eines nachhaltigen Ölpreisanstiegs  über 75 USD kommen, bspw. bei einem Krieg in Saudi-Arabien. Wüßte ich heute, dass 2018 in Saudi-Arabien ein Bürgerkrieg wie jetzt in Syrien ausbricht, würde ich Transocean-Aktien kaufen.

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checker-finance

Dieser Artikel fasst die lage bei SDRL gut zusammen. Traurig, aber wahr: http://seekingalpha.com/article/4042397-discussing-seadrills-outrageous-restructuring-proposal-bankruptcy-straight-ahead?li_source=LI&li_medium=liftigniter-widget

Zitat

 

Admittedly, I went over the proposal several times as I was desperately looking for some form of widely expected debt reduction or at least a major equity injection but there's absolutely no referral to such measures.

Instead, Seadrill mostly proposes to fight fire with fire by adding even more, very expensive debt to its already heavily overleveraged balance sheet to make up for the expected liquidity shortfall until 2020

 

Die Börsenbewertung von 1,09 Mrd. USD (Kurs: 2,17 USD) erscheint mir deutlich zu hoch. auch bei den unbesicherten Anleihen würde ich nur einen minimilane recovery value annehmen.

 

Interessant ist eigentlich nur, wie die Banken, Gläubiger besicherter Anleihen und SFL den Restwert unter sich aufteilen.

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am-ph

Die beiden Artikel in Seekingalpha machen Stimmung. Einer der Artikel ist von einem Daytrader geschrieben. Dessen Insteressenslage kann man sich ja vorstellen.

Zur Situation selbst:

Die im September fällige Anleihe in Höhe von 854 M$ bietet Erpressungspotential. Einige Besitzer derselben wollen offenbar aus ihrer starken Stellung maximalen Profit erzielen. Die Gegendrohung von Seiten von Seadrill ist der geordnete Konkurs über Chapter 11. Ein solcher Konkurs ist mit vielen Unwägbarkeiten verknüpft, würde jedoch das Erpressungspotential der Anleihenbesitzer aushebeln.

Bei einer Restrukturierung, egal ob über Verhandlung oder Chapter11, hat diejenige Partei die Oberhand, die frisches Geld zur Verfügung stellt. Und das ist aller Voraussicht nach John Fredriksen. 

Dessen Vorstellungen finden sich weder im Seedrill-Positionspapier (wahrscheinlich aus taktischen Gründen) noch im Positionspapier der Adhoc-Gläubigergruppe. Hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.

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am-ph

PS: Die Stärke der Verhandlungspositionen spiegelt sich in gewisser Weise in der Relation der Kursnotierungen der Anleihen und Aktien wider. Diese haben jeweils einen Marktwert in der Größenordnung von 1 Mrd USD. 

Beide Seiten repräsentieren "schlechtes Geld". Jede Milliarde "frisches Geld" ist in so einer Situation ein Vielfaches wert.

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