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desesperado

Salzgitter AG

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Perdox
· bearbeitet von Perdox
vor 14 Stunden von Aldy_BB:

Ich hole das Ding mal aus dem Archiv hervor - weil:

 

Salzgitter AG: --> 30% Beteiligung an Aurubis AG

Aktuelle MK Aurubis: --> 2,6 Mrd.

Anteil Salzgitter AG daran: --> 780 Mio

Aktuelle MK Salzgitter AG: --> 741 Mio

 

--> wenn man Aurubis Aktien kaufen will bekommt man sie billiger indem man Aktien der Salzgitter kauft

--> den restlichen Salzgitter Konzern bekommt man aktuell geschenkt

 

:smoke:

 

Das kannst Du nur leider so absolut nicht rechnen, da Du die Verbindlichkeiten von Salzgitter nicht beachtest. Aktuell verschweigst Du so fast 5,7 Milliarden Euro (Zahl aus Reuters nicht aus GB kann also leicht abweichen) bei Salzgitter und erzeugst so bei Ahnungslosen einen völlig falschen Eindruck...

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Aldy_BB
vor einer Stunde von Perdox:

Das kannst Du nur leider so absolut nicht rechnen, da Du die Verbindlichkeiten von Salzgitter nicht beachtest.

...und erzeugst so bei Ahnungslosen einen völlig falschen Eindruck ...

Aha - und den Verbindlichkeiten stehen keine Vermögenswerte gegenüber?

Salzgitter macht nur Stahlverluste und sonst nix?

Was würde man wohl erlösen können wenn man SZG in seine Einzelteile zerlegen und verkaufen würde?

Was würde z.B. eine KHS bringen?

 

Die Günter Papenburg AG mit ihren kürzlich erworbenen gut 5% kann auch nicht rechnen?

 

Ahnungslose sollten die Börse meiden und ins Casino gehen oder Lotto spielen.

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Icerider

Ich denke das Tal der Tränen ist bei Salzgitter noch nicht durchschritten und ich bin mir unsicher, ob Kernprodukte des Unternehmens langfristig eine Persepktive haben.

 

Zunächst einmal hat Salzgitter das selbe Kostenproblem wie thyssenkrupp:

Am 16.10.2020 um 22:49 von Icerider:

 

Der Stahlpreis setzt sich in etwa wie folgt zusammen:

1/2-2/3 Eisenerz und Kohle (je nach Lage, aktuell eher oben als unten)

1/10 Personalkosten

1/10 Strom- und Gaskosten

Rest: Anlagenkosten, also etwa 20%

Stahlhersteller haben also nicht viele Möglichkeiten einen Kostenvorteil zu erzielen. Neben den Lohnkosten sind es eigentlich hauptsächlich die Transportkosten.

Die Anlageneffizienz ist Weltweit ungefähr auf gleicher Höhe, wenn mann von kleineren Klitschen absieht.

In Kasachstan sollen noch Siemens-Martin-Öfen im Einsatz sein:dumb:.

 

Wenn ich mir jetzt die Produkte von Salzgitter ansehe, weiß ich nicht wie da was Rundes bei raus kommen soll:

 

Grobblech generell ist das ein Markt in dem Überkapazität herschen. thyssenkrupp überlegt ja sein Grobblechwerk zu verkaufen oder zu schließen, falls sich niemand findet. Bei der voestalpine ist es meines Wissens nach auch immer das Sorgenkind (gerne auch mal in Kurzarbeit), scheint aber trotz der Auf und Abs seinen Beitrag zu leisten.

Großabnehmer für Grobblech sind die Petroindustrie, Schiffsbau, Yellow goods (Bau- und Landwirtschaftsmaschinen) und auch die Windkraftindustrie.

Salzgitter ist mit Mannesmann im Bereich Line Pipe sicher nicht schlecht aufgestellt, aber abhängig vom Erdöl- und Gasmarkt. Momentan werden da ja eher die Investitionen zurückgefahren bzw. pausiert. Ich glaube auch nicht, das der Bereich im Zuge der Energiewende eine langfristige Zukunft haben wird. (Etwa 10% der Stahlproduktion geht in diesen Bereich).

Präzisrohre (Rohe mit besonders hohen Anforderungen an Druckbeständigekeit bspw.) sind ein interessanter Geschäftsbreich von Mannesmann, der auch einen guten Deckungsbeitrag leisten sollte und auch ausgebaut wird. Genauere Mengen konnte ich leider nicht Erfahrung bringen, was eher für ein Nieschendasein innerhalb der Gruppe spricht.

 

Der Schiffsbau in Deutschland ist ja schon länger in der Kriese und mit Corona ist jetzt auch der Kreuzfahrtschiffsbau in die Bredoullie geraten, fällt also als Abnehmer auch eher flach. Die Großwerften in Korea, werden lokal versorgt.

Bleiben Baumaschinen und Windräder. Baumaschinen sollten eine reltiv konstante Nachfrage haben, sind aber sicher kein Wachstumsmarkt. SSAB hat sich in der Branche auch ziemlich breitgemacht (Hadox, ist da allen ein Begriff für Verschleißbleche) Der Windradbau wird zumindest in Deutschland die Gesetzgebung erfolgreich erschwert. Europaweit ist der Markt sicher nicht unattraktiv, reicht aber meiner Meinung nach nicht aus um Grobblech mit den Überkapazitäten wirklich attraktiv zu machen.

Bei den Stahlträgern, hatte Peine Träger zu mindest vor einigen Jahren ein Problem damit Träger mit höchsten Anforderungen an die Oberfläche (Einsatz im Sichtbereich bei Glasgebäuden) herzustellen. Sonst sind Stahlträger zumindest von den Stahllegierungen nicht so anspruchsvoll, als dass da große Gewinne zu erwirtschaften wären.  Scheinbar versucht aber Salzgitter in diesem Bereich auch Richtung höherfest Fuß zu fassen (neue Wärmebehandlung), ob das dann der Befreiungsschlag wird, keine Ahnung. Mein Gefühl sagt mir, dass die Stahlfestigkeit auf dem Bau eher nebensächlich ist, wenn ich damit kein Geld einsparen kann. Sprich der höherfeste Träger benötigt weniger Stahl und kostet daher weniger als der Standardträger.  Spundwände sind wachstumstechnisch jetzt auch nicht der Wahnsinn.

Immerhin etwa 25% der Stahlproduktion von Salzgitter geht in diesen Bereich und er hat 2019 einen EBIT von -116 Mio€ geleistet. 2018 waren es noch 37 Mio.€.

 

Flachstahl wird hauptsächlich von den Auto und Maschinenbauern verwendet. Auch hier gilt das ein hoher Druck im Markt ist und den Kunden preisensitiv sind. Salzgitter versucht durch eine Weiterentwicklung zu hoch und höherfesten Stahlgüten die Eisntandhürden zu erhöhen. Diese Strategie ist in meinen Augen nicht verkehrt, auch wenn sie reichlich spät kommt und die Frage welche Mengen verlagert werden können. Im Vergleich zur voest hast Salzgitter leider keinen gruppeninteren Abnehmer für diese Produkte um die Wertschöpfung weiter zu erhöhen.

Spannende finde ich die Tatsache, dass Salzgitter in den kommenden zwei jahren "echten" grünen Stahl anbieten kann. Es wird interessant zu sehen wie der Stahl von den Kunden angenommen wird. Zumal sie diesen Bereich durch die Midrex-Analage in Wilhelmshafen ausbauen wollen.

 

Alles in Allem ist die Salzgitter in sehr umkämpften Marktsgementen unterwegs, die alle Überkapazitäten aufweisen und hat in meinen Augen jetzt auch nicht die herausragenden Alleinstellungsmerkmale (der "grüne" Stahl ist noch Zukunftsmusik), die die Kunden einen Mehrpreis zahlen lassen. Auf der Kostenseite sind Salzgitter gleichzeitig die Hände zum größten Teil gebunden, da die Einkaufspreise wo anders gemacht werden.

 

 

 

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Aldy_BB
vor 20 Minuten von Icerider:

Spundwände sind wachstumstechnisch jetzt auch nicht der Wahnsinn

 

Du vergißt die steigenden Meeresspiegel ^_^

 

Im übrigen gilt im Stahl wie auch im Fußball: nach der Krise ist vor der Krise. Gekriselt wird immer, mit kurzen Verschnaufpausen.

Geht aber weiter - und irgendwann bricht die Sonne auch mal wieder durch.

 

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Big Harry
Am 16.11.2020 um 23:18 von Icerider:

Wenn ich mir jetzt die Produkte von Salzgitter ansehe, weiß ich nicht wie da was Rundes bei raus kommen soll:

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass der Stahlbereich bei Salzgitter schwach bis mäßig aufgestellt ist. Einzelne Bereiche (Mannesmann) sind interessanter als andere, aber wenn es nur um den Stahlbereich geht gibt es bessere Kanidaten.

Was den Stahl angeht, scheint das Management aber einer Meinung mit Icerider zu sein: mehr Qualität muss her, so sagt es zumindest die Strategie "Salzgitter 2021". Dort hat man auch verkündet, den Anteil der Stahlaktivitäten zu verringern, auf 50:50 Stahlnah - Stahlfern (50% von was auch immer, das steht dort nicht). Entscheidend ist in meinen Augen daher, was als Folgestrategie kommt- ideal wäre eine weitere Verringerung der stahlnahen Aktivitäten.

 

Aber was hat man an stahlfernen Aktivitäten?

Highlight ist wohl die Aurubis Beteiligung (29.99%, Marktwert pi mal Daumen 850 Mio. Euro)

Der Technologiebereich dürfte wohl maßgeblich von dem Wert des Abfüllanlagenherstellers KHS abhängen. Ich würde sagen, das Unternehmen ist 1/3 so groß wie Krones und sollte deswegen auch einfach mal ebenfalls 1/3 von Krones wert sein. Also geschätzt EUR 600 Mio, wenn man very quick & dirty die Marktkapitalisierung von Krones drittelt.

Verkehrsbetriebe Peine Salzgitter + Hansaport zum Buchwert 22 Mio

Wohnungsbaugesellschaft Salzgitter zum Buchwert 15 Mio (eher weniger, wenn man bedenkt dass man es in den letzen 10 Jahren nicht geschafft hat die Miete zu erhöhen- oder ist der Immomarkt dort so mau?)

In meinen Augen sieht es daher so aus, dass im Wesentlichen nur Aurubis und KHS den Wert außerhalb des Stahls ausmachen.

 

Klar könnte man jetzt sagen, dass man ja mit stahlfernen Aktivitäten im Wert von anderthalb Milliarden locker über der aktuellen Marktkapitalisierung von 800 Mio liegt. In meinen Augen muss man aber dreierlei bedenken: Erstens möchte man weiter in den Stahlbereich investieren, dass heißt dass der Cashflow aus den werthaltigen Aktivitäten den Stahlbereich quersubventioniert. Zweitens muss man jedes Jahr 100 Mio aufbringen, um die Pensionäre zu versorgen. Und drittens produziert die Beteiligung an Aurubis nur einen geringen Cashflow, da man lediglich die Dividende erhält (das ist nicht weiter tragisch, aber ich finde man sollte das im Hinterkopf behalten).

Was mir aber gerade auffällt: die Bankschulden scheinen zwischen 2018 und 2019 in nicht unerhablichem Umfang angestiegen zu sein, ich hoffe, dass sich dies nicht weiter fortsetzt.

 

Am 16.11.2020 um 23:46 von Aldy_BB:

Im übrigen gilt im Stahl wie auch im Fußball: nach der Krise ist vor der Krise. Gekriselt wird immer, mit kurzen Verschnaufpausen.

Geht aber weiter - und irgendwann bricht die Sonne auch mal wieder durch.

Ich habe aber leider das Gefühl, dass der Stahlmarkt unter den Überkapazitäten leidet, aber niemand seine Anlagen stillegen möchte. Dementsprechend wird die Sonne wohl erst wieder scheinen, wenn den ersten Herstellern die Puste ausgegangen ist oder ein Anziehen der Stahlnachfrage für ein Licht am Ende des Tunnels sorgt.

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Ginnie

Ich habe gesehen, dass die Salzgitteraktie im letzten Monat stark gestiegen ist. Kennt einer von euch den Hintergrund?

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Toni
· bearbeitet von Toni

 

TA-Update:

 

Die Aktie könnte den Abwärtstrend (rot) jetzt bald durchbrechen:

 

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Dieser Aktie habe ich viel zu verdanken, ich war in den ersten Jahren (2005 bis 2008), die man hier im Chart noch sehen kann,

ziemlich fett investiert. Die ganze Geschichte ist hier im Thread immer noch nachzulesen….war eine geile Zeit….

 

KGVe bei ungefähr 3, kann das sein?

 

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herbert_21
Am 25.9.2008 um 18:15 von Toni:

Habe soeben eine weitere Ladung Salzgitter-Aktien abgestossen, um

meine bisher immer noch grosse Position auf eine normal grosse zu verringern

und um mehr Cash für gute Gelegenheiten zu haben. Meine Cashquote liegt

jetzt bei ca. 45%.

 

Jetzt werden einige ihre Meinung dazu schreiben, ich weiss, dass viele

jetzt schreiben werden, dass das nicht zu meinem Anlagestil passen würde etc...

Aber ich halte Salzgitter eben nicht für eine Langfristaktie wegen des

zyklischen Geschäftsmodells, auch wenn einige (Wayne) anders denken.

Also muss ich mich irgendwann davon trennen bzw. zumindest die Position

auf eine normale Grösse zurückschrauben, was heute passiert ist.

 

Gekauft zu ca. 16 Euro im April 2005, verkauft zu ca. 79 Euro.

 

=> fast 400% Gewinn in ca. 3,5 Jahren, Dividenden nicht eingerechnet.

 

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Noch eine kleine Anmerkung: Ihr wisst ja, dass ich auch drauf schei... könnte,

meine Transaktionen hier überhaupt zu posten, ich habe es dem Forum zuliebe getan.

 

So, jetzt könnt ihr los hacken... :D

 

Derselbe @Toni: "Salzgitter wird auf 50€ fallen"

 

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Stahlhersteller Salzgitter zahlt höchste Dividende seit 2008 
 

Mo, 21.03.22 08:14· Quelle: dpa-AFX

Der Stahlhersteller Salzgitter will nach einer zweijährigen Nullrunde bei der Dividende die Aktionäre wieder direkt am Gewinn beteiligen. Für das Geschäftsjahr 2021 soll eine Dividende von 75 Cent je Aktie gezahlt werden, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Montag in Salzgitter mit. Zuvor hatte Salzgitter wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Verluste zwei Jahre lang keine Dividende gezahlt. Die Ausschüttung ist die höchste seit 2008 und fällt zudem deutlich höher aus, als Experten es erwartet hatten.

 

2021 lief es für Salzgitter - wie bereits bekannt - deutlich besser als noch in den Jahren davor. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von steigenden Rohstoffpreisen und seiner Beteiligung an dem Kupfer- und Metallrecyclingkonzern Aurubis. Der Umsatz legte um 38 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern (Ebt) lag mit 706 Millionen Euro wieder klar in der Gewinnzone. Und auch unter dem Strich stand mit 586 Millionen Euro auch wieder ein positives Ergebnis. | https://www.comdirect.de/inf/news/detail.html?ID_NEWS=1026306321

 

0,75  / 38,86 EUR ~ 1,93% Dividendenrendite

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
Am 17.11.2021 um 13:53 von herbert_21:

 

Derselbe @Toni: "Salzgitter wird auf 50€ fallen"

 

Ups, Preis der Salzgitter-Aktie vergangenen Freitag bei 48,- €... 

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Toni
Am 17.11.2021 um 12:08 von Toni:

 

TA-Update:

 

Die Aktie könnte den Abwärtstrend (rot) jetzt bald durchbrechen:

 

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Dieser Aktie habe ich viel zu verdanken, ich war in den ersten Jahren (2005 bis 2008), die man hier im Chart noch sehen kann,

ziemlich fett investiert. Die ganze Geschichte ist hier im Thread immer noch nachzulesen….war eine geile Zeit….

 

KGVe bei ungefähr 3, kann das sein?

 

Done:

 

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herbert_21

Ich hab jetzt das ganze Wochenende darüber nachgedacht, ob das ausreichend reflektiert ist, oder nicht, und poste es jetzt doch:

 

Don't bet against @Toni

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Toni
vor 1 Stunde von herbert_21:

Ich hab jetzt das ganze Wochenende darüber nachgedacht, ob das ausreichend reflektiert ist, oder nicht, und poste es jetzt doch:

 

Don't bet against @Toni

:lol:

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

FAZ:

Zitat

Diese Aktien sind derzeit echte Schnäppchen

 

Auf knapp 1,4 Milliarden Euro wird der Wert des Unternehmens (Salzgitter) an der Börse derzeit taxiert. Der Gewinn nach Steuern verdreifachte sich im ersten Halbjahr auf 781 Millionen Euro. Für das zweite Halbjahr rät der Konzern zwar zur Vorsicht. Doch die Jahresziele wurden schon im ersten Halbjahr quasi erreicht.

 

So eine Aktie ist auf den ersten Blick ein Schnäppchen par excellence. [...] Der Kurs müsste schon arg tief abstürzen, um die Sache zu einem Flop werden zu lassen. Das Land Niedersachsen ist mit 26,5 Prozent der Aktien größter Anteilseigner von Salzgitter vor der GP Günter Papenburg AG mit 25,1 Prozent und der Salzgitter AG selbst mit 10 Prozent.

 

Doch auch bei einem KGV von kaum mehr als 1 lohnt der zweite Blick. Alle Gewinnschätzungen, so betont Salzgitter ausdrücklich, stehen unter dem Vorbehalt der weiteren Belieferung mit Gas. Salzgitter ist der zweitgrößte Stahlhersteller in Deutschland. Eine höchst energieintensive und damit auch energieabhängige Branche. Am Montag rauschte der Kurs um 5 Prozent nach unten, als bekannt wurde, wie sehr das im S-Dax notierte Unternehmen seine wichtige Bedeutung herauszustellen versucht, um im Falle einer Gasrationierung noch weiter mit Gas beliefert zu werden.

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29März

Auch wenn der Artikel in der FAZ oberflächlich war (meine Meinung), ist Salzgitter dennoch spannend. Zumal die Beteiligung an Aurubis auch etwa 1Mrd an der Börse wert ist.

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John Silver
· bearbeitet von John Silver
Zitat

GRÜNER STAHL:Eine gewaltige Wette in Salzgitter
VON SVEN ASTHEIMER, HANNOVER -AKTUALISIERT AM 19.04.2023-19:07
Der Stahlhersteller setzt auf grünen Wasserstoff. Der ist aber noch gar nicht lieferbar. Vorstandschef Groebler baut sein Werk dennoch mit Volldampf um und kann dabei auf Wirtschaftsminister Robert Habeck setzen.

Die Zukunft in Salzgitter hat einen Namen: Salcos. Die Abkürzung steht für „Salzgitter Low CO2 Steelmaking“ und bedeutet nicht weniger als das kühne Vorhaben, auch in der Stahlindustrie nahezu klimaneutral zu produzieren. Dafür startet die Salzgitter AG, hinter Thyssenkrupp der zweitgrößte Stahlproduzent des Landes, am Stammsitz ein gewaltiges Umbauprojekt. Der dortige Jahresausstoß von rund 8 Millionen Tonnen CO2 (bei einer Stahlproduktion von 4 Millionen Tonnen) steht für ein Prozent des jährlichen Ausstoßes – in ganz Deutschland. „Dass das so nicht weitergehen kann, ist allen klar“, sagt Salzgitter-Vorstandschef Gunnar Groebler.

Salcos soll deshalb alles ändern. Groebler räumt dem im vorigen Jahr gestarteten Projekt zur Dekarbonisierung absolute Priorität ein. Innerhalb von zehn Jahren will Salzgitter mindestens 95 Prozent der heutigen CO2-Emissionen einsparen, ein Rest ist aus verfahrenstechnischen Gründen unumgänglich. Am Unternehmensstand auf der Hannover Messe erklärt Groebler an einem Modell, wie schrittweise alte Hochöfen ersetzt werden sollen durch neue Technologien, die im Unterschied zur klassischen Stahlherstellung Wasserdampf statt CO2 als Nebenprodukt erzeugen.

Die erste Salcos-Phase wird 2026 abgeschlossen sei

Zunächst sollen dafür eine wasserstofffähige Direktreduktionsanlage und ein Elektrolichtbogenofen für die Produktion von 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl und ein 100-Megawatt-Elektrolyseur ge­baut werden. Vorerst kommt noch Erdgas zum Einsatz, später soll die Produktion durch ein wasserstoffbasiertes Direktreduktionsverfahren gewährleistet werden. Die erste Salcos-Phase wird 2026 abgeschlossen sein, dann kann der erste Hochofen abgeschaltet werden.

Der Aufbau neuer und der Rückbau alter Technik erfolgen parallel auf dem Ge­lände. Das sei ein sehr spannender Prozess, findet Groebler. Und er kostet viel Geld. Der Vorstandschef spricht von einem mittleren einstelligen Milliardenbetrag. Allein die erste Stufe kostet mehr als zwei Milliarden Euro. Da hilft es, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Messe medienwirksam einen Förderbescheid über nahezu eine Milliarde Euro mitbrachte. Rund 700 Millionen kommen vom Bund, 300 Millionen vom Land Niedersachsen, das mit 26,5 Prozent der größte Einzelaktionär der Salzgitter AG ist.

Gewaltige Steuermittel sind im Spiel

Dass die Summe auf dem Bescheid leicht unter der Milliarde lag, überspielte Habeck mit einem Witz auf Kosten der Verwaltungsbürokratie. Vielleicht lenkt die krumme Zahl aber etwas davon ab, dass gewaltige Steuermittel eingesetzt werden für eine Wette auf die Zukunft. Denn auch wenn das Unternehmen mit Volldampf ans Werk geht, müssen die Weichen für wichtig Rahmenbedingungen noch gestellt werden.

Da ist zum einen der Strompreis. Laut Groebler musste das Unternehmen allein 2022 mehr als eine halbe Milliarde Euro mehr für Strom ausgeben als in normalen Zeiten. „Das hat uns erheblich getroffen“, sagte Groebler mit Blick auf den Wettbewerb mit Amerikanern und Asiaten. Die Industrie fordert einen festgelegten Preis von 4 Cent je Kilowattstunde. Derzeit laufen in Berlin Verhandlungen über Klimaschutzverträge, die solche Mechanismen festlegen. Groebler schränkt ein: „Das soll keine Dauersubvention sein.“ Der ehemalige Vattenfall-Manager sagt, er habe die innovationsfeindliche Wirkung des EEG selbst erlebt. Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sprach von einer Übergangszeit. Der SPD-Politiker will jedoch Tempo machen: „Wir brauchen schnell klare Entscheidungen auf Bundesebene für einen bezahlbaren In­dustriestrompreis.“

Zweite offene Flanke ist die spätere Umstellung auf den Wasserstoffbetrieb. Es fehlt bislang eine Pipeline nach Salzgitter, durch die im Jahr 300.000 Tonnen grüner Wasserstoff geliefert werden sollen. Auch gibt es noch keine Lieferverträge. Man verhandle derzeit mit Herstellern von grünem Wasserstoff, sagt Groebler, der auch Hoffnungen auf den Import über das neue LNG-Terminal in Wilhelmshaven setzt.

Unterdessen drohen angesichts der großen Nachfrage die Preise für grünen Wasserstoff durch die Decke zu gehen. „Genau deshalb wollen wir Pionier sein“, sagt Groebler in der Hoffnung, schon Lieferverträge abzuschließen, während anderswo noch an der technischen Umsetzung neuer Verfahren gearbeitet werde. Er rechnet auch damit, dass sein grüner Stahl wettbewerbsfähig sein wird, weil in den kommenden Jahren konventioneller „grauer Stahl“ teurer werden dürfte. Die Nachfrage von Kunden etwa aus der Autoindustrie nach dem ersten grünen Stahl aus Salzgitter sei schon vor Produktionsstart sehr groß, berichtet Groebler. Man müsse schon schauen, welche Liefermengen man überhaupt noch zusagen könne.

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/gruener-stahl-eine-gewaltige-wette-in-salzgitter-18832388.html

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