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Branchenvergleich Solaraktien

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

So, IHS macht eine konkretisierte Prognose für China 2017.

IHS geht für das 1. Quartal von einem Zubaurückgang von 21% im Vgl. zu 1. Quartal 2016 aus.
Für das 2. Quartal von einer Zubausteigerung von über 100% im Vgl. zu 2. Quartal 2016.
Und für das Gesamtjahr soll es eine Steigerung um 16% zu 2016 geben.

 

In Zahlen:
Q1: 5,6 GWp
Q2: > 25,7 GWp
Q3/Q4: 8,4 GWp
==============
Gesamt: 39,7 GWp

Ein Zubau von über 25 GWp in nur einem Quartal wäre der Hammer.  Allerdings glaube ich nicht, dass Q3 und Q4 mit zusamnmen nur 8,4 GWp dahin dümpeln werden. Der Grund ist ganz einfach: Mangelnbde Nachfrage wird kurz- bis mittelfristig den Preis für Module drücken. Die gekürzte Einspeisevergütung ab Q3 wird wieder deutlich attraktiver werden. Je nachdem wann die Nachfrage einbricht (könnte schon ab Mitte des 2. Quartals sein) könnte schon das Q3 deutlich stärker als von IHS angenommen sein. Wäre krass, wenn 2017 ein Reboot von 2016 auf nur deutlich höherem Niveau wird.

Ich lehne mich aus dem Fenster und sage mindestens 45 GWp, ggf. 50 GWp nur für China in 2017 vorraus.

Dann machen wir mal mit den anderen Big Playern weiter:


- Forbes prognostiziert für Japan in 2017  8 GWp

- Für die USA wird zumindest für das 1. Hj. 2017 neue Rekorde vorausgesagt, sodass man wohl auch hier davon ausgehen kann, dass der Gesamtzubau auf Vorjahresniveau von ca. 14 GWp liegt.

- Indien soll für ca. 10 GWp in 2017 gut sein.

- In Europa gingen 2016 knapp 7 GWp ans Netz.Dafür sollte m.M.n. der Markt mindestens auch in 2017 gut sein, zumal in Deutschland ja mittlerweile die Freiflächen-Ausschreibungen in den Markt zu drücken scheinen.

 

Den Rest der Welt halte ich mal für 10 bis 15 GWp gut. 2015 waren es 8,5 GWp für 2016 gibt es noch keine Zahlen aber ich denke, dass schon letztes 10 GWp im Rest der Welt zugebaut wurden.

 

Das wären dann schon mal 90 bis 95 GWp Zubau.

 

Ich lehne mich nochmal aus dem Fenster: 2017 könnten erstmalig 100 GWp Zubau geknackt werden.

 

Schon interessant: Mitte 2016 wurde ein Schrumpfen des Marktes auf Grund des "China-Crashs" im 2. Hj. 2016 um 10 bis 20% prognostiziert. Dann sickerte langsam durch, dass China nicht crasht sondern rekordzubaut. Ende 2016 hiess es dann, dass der Markt stagnieren würde und jetzt gibt es - wenn man nur die Einzel-Prognosen zusammenzählt - einen deutlich expandierenden Markt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Vielen Dank für Deine sehr aufschlussreichen Ausführungen! Siehst Du mittlerweile für Dich konkrete Anlagemöglichkeiten in dieser Branche?

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checker-finance
vor 20 Stunden schrieb Schildkröte:

Siehst Du mittlerweile für Dich konkrete Anlagemöglichkeiten in dieser Branche?

Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet ist - genau da liegt das Problem.

 

Solarpanele und alle Vorprodukte sind ein Massengüter, d. h. grundsätzlich hat kein Produzent eine unique selling proposition und deswegen zählt der Preis. Das führt zu niedrigsten Margen und einer oft fremdfinanzierten Flucht in Skaleneffekte.

 

Projektierer sollten eigentlich profitieren, haben aber enorme spezifische Risiken.

 

Solarparkbetreiber, insbesondere die YieldCos, sind durchaus mögliche Profiteure. Auch da wird es aber durch das Zurückfahren der staatlichen Subventionen enger.

 

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Holgerli

Ich habe hier grundsätzlich das Problem, welches auch @checker-finance anschneidet: Einzelaktien halte ich persönlich für schwierig, wobei es sicherlich einige Perlen geben wird.

Beispiel SMA Solar: SMA ist (immer noch) Weltmarktführer bei Wechselrichtern, hat aber dennoch enorme SChwankungen beim Gewinn. Die Aktie ging binnen 2 Jahren von 14 Euro auf fast 60 Euro auf jetzt 25 Euro. Das ist für mich ein Kursverlauf den ich nicht in den Kennzahlen sehe. Weder das Runterprügeln des Kurses noch das Hypen danach.

 

Ich habe mich aber gestern entschlossen nochmal nach Fonds und ETFs zu schauen und würde mich diesbezüglich die Tage nochmal melden

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Holgerli

JinkoSolar hat die Zahlen für 2016 bekanntgegeben und erklärt sich mit 6,66 GWp zum weltweit größten Modul-Produzenten. Für 2017 wird ein Ausstoß von 8,5 bis 9 GWp erwartet.

 

Interessant finde ich unter anderem den Ausblick auf China mit Querverweis auf den Rest der Welt:

 

"Jinko reports that it has received “rush orders” from Chinese developers towards the end of 2016, a trend it expects to continue in the first six months of 2017. This installation and demand peak is attributable to the scheduled China feed-in tariff reduction to take place in June 2017. After the cut, Jinko expects that demand “may soften” but that this will be tempered by Top Runner projects."

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checker-finance
Am 23.2.2017 um 20:19 schrieb Holgerli:

Ich habe hier grundsätzlich das Problem, welches auch @checker-finance anschneidet: Einzelaktien halte ich persönlich für schwierig, wobei es sicherlich einige Perlen geben wird.

Beispiel SMA Solar: SMA ist (immer noch) Weltmarktführer bei Wechselrichtern, hat aber dennoch enorme SChwankungen beim Gewinn. Die Aktie ging binnen 2 Jahren von 14 Euro auf fast 60 Euro auf jetzt 25 Euro. Das ist für mich ein Kursverlauf den ich nicht in den Kennzahlen sehe. Weder das Runterprügeln des Kurses noch das Hypen danach.

 

Ich habe mich aber gestern entschlossen nochmal nach Fonds und ETFs zu schauen und würde mich diesbezüglich die Tage nochmal melden

 

Typischerweise sind allerdings ETFs marktkapitalisierungsgewichtet. Die Insolvenzen der Branchen haben aber auch und gerade hochgewichtete Unternehmen betroffen. Kann man sich ja mal überlegen, wie es sich auf einen ETF auswirkt, wenn First Solar einbricht.

 

Bei aktiven Fonds sind die Gebühren höher und ob das Fondsmanagement einen entsprechenden Mehrwert erzeugt, sei mal dahingestellt.

 

Ich glaube, dass diese Branche Einzelaktienauswahl erfordert. Oder aber man realisiert, dass es zumindest derzeit für Aktienanleger keinen effizienten Weg gibt, an einem Zukunftstrend der Zunahme von Solarenergie im Energiemix zu profitieren. Das sieht für einen Warren Buffet oder Hedge Fonds anders aus und mag in ein paar Jahren auch für Kleinanleger anders aussehen.

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Holgerli
vor 3 Stunden schrieb checker-finance:

 

Typischerweise sind allerdings ETFs marktkapitalisierungsgewichtet. Die Insolvenzen der Branchen haben aber auch und gerade hochgewichtete Unternehmen betroffen. Kann man sich ja mal überlegen, wie es sich auf einen ETF auswirkt, wenn First Solar einbricht.

 

Bei aktiven Fonds sind die Gebühren höher und ob das Fondsmanagement einen entsprechenden Mehrwert erzeugt, sei mal dahingestellt.

 

Ich glaube, dass diese Branche Einzelaktienauswahl erfordert. Oder aber man realisiert, dass es zumindest derzeit für Aktienanleger keinen effizienten Weg gibt, an einem Zukunftstrend der Zunahme von Solarenergie im Energiemix zu profitieren. Das sieht für einen Warren Buffet oder Hedge Fonds anders aus und mag in ein paar Jahren auch für Kleinanleger anders aussehen.

Diese Erklärungen treffen es sehr gut. In der Summe sind die Erklärungen der Grund warum ich aktuell nicht in PV investiert bin.

 

Allerdings frage ich mich ob ich wirklich in der Lage wäre Einzelaktien auszuwählen. Gerade wegen des großen China-Anteils und der fehlenden Transparenz des chinesischen Marktes halte ich das für einen sehr kritischen Punkt. Ich für meinen Teil war vom Zusammenbruch SunTechs komplett überrascht. Und ja, dass sich bei Yingli was anbarnte war irgendwann klar. Die Geschwindigkeit fand ich dann aber auch nicht ohne.

 

Ich werde aber dennoch schauen ob ich nicht ein paar gute Fonds oder ETFs finde, weil ich es unbefriedigend finde erst in paar Jahren vom Boom zu profitieren.

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checker-finance

Eine zeitlang habe ich Canadian Solar für ein gutes Anlagevehikel gehalten, habe diese aber vor ein paar Tagen verkauft.

 

Wie auch bei SunTech, LDK und Yingli ist die Verschuldung bei Canadian Solar hoch und im Kern ist es eine chinesische Unternehmung in kanadischen Börsenmantel.Die Margen von Canadian Solar beruhten darauf, dass sie in Kanada mit den selbst produzierten Modulen Solarparks hochgezogen haben und damit von den subventionierten Einspeistarifen profitiert haben. Kanada hat aber die komfortablen Einspeisevergütungen erheblich gesenkt. Die Margen der Vergangenheit sind so nicht mehr zu erzielen. Dennoch ist CanadianSolar als Kostenführer ein sehr gutes Unternehmen.

 

Nur der Preis ist mir zu hoch gelaufen.

 

Dieser Artikel ist mir deutlich zu optimistisch: http://seekingalpha.com/article/4050037-canadian-solar-bright-future-ahead

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Holgerli

Ein Ausblick auf die weltweite Entwicklung:

Prognose: Bis 2020 gehen fast 75% aller Investitionen in Erneuerbare Energien.

 

Lt. Frost und Sullivan werden dieses Jahr 443,5 Mrd. USD in die Energiewirtschaft ließen. 142 Mrd. davon sollen in die Photovoltaik gehen. Photovoltaik soll bis 2020 das am schnellsten wachsende Segment sein.

 

Die Windkraft wird 2020 ca. 21% der Investitionen ausmachen. D.h., über 50% der weltweiten Investitionen werden in die PV fließen.

 

China wird bis dahin zum größten Ertragsmarkt werden, während Indien das größte Wachstum bis dahin verzeichnen wird. Auch in Europa werden fast 75% der Investitionen in Erneuerbare fließen. Nur Russland und die GUS-Staaten setzen dabei primär auf Wasser- und Atomkraft.

 

Der Trend geht also weiterhin zu dezentralen und intelligenten Stromsystem.- Gleichzeitig steigen aber dennoch die Kohlekapazitäten, welche aber immer weniger ausgelastet werden.

 

 

 

Ein Blick auf das 1. Quartal 2017 in China:

China baut mehr als sieben Gigawatt Photovoltaik im ersten Quartal zu.

 

"Dies seien etwa 70 Megawatt mehr als im ersten Quartal des Vorjahres, erklärt Asia Europe Clean Energy (Solar) Advisory Co. Ltd. (AECEA) mit Blick auf die NEA-Veröffentlichung am Donnerstag."

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Holgerli

Im Q1 2017 stieg der Anteil von PV-Strom im Vgl. zum Q1 2016 um 80%. auf 21,4 TWh. 10% gingen wegen mangelnder Infrastruktur oder Übergangebot verloren. Das sind etwas unter 1,5% des Stromverbrauchs.

 

Im Q1 wurden weitere 7,2 GWp an Kapazität installiert. Die Gesamtinstallation beträgt somit 84,6 GWp. Bis 2020 sollen 105 GWp installiert sein.

 

Wenn man vom 2016er Zubau ausgeht, könnten die 105 GWp schon Ende dieses Jahres erreicht sein.

 

Ich vermute mal *nicht*, dass dann der Zubau auf 0 gedrosselt wird, weil das sonst ein Blutbad in der chin. PV-Industrie geben würde.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Gerade halte ich nochmal die Printausgabe des Handelsblattes vom 19./20./21.05.2017 in den Händen. Auf den Seiten 60 und 61 ist eine Kommentierung des Buches "Burn out The Endgame of fossil Fuels" von Dieter Helm (Universität Oxford):

 

Zitat

Handelsübliche Solarmodule wandeln heute lediglich 20 Prozent der eingefangenen Sonnenenergie in elektrischen Strom um und nutzen nur den sichtbaren Teil des Lichtspektrums. Die unsichtbare Ultraviolett- sowie die Infrarotstrahlung, die wir zumindest als Wärme auf der Haut spüren, können Solarzellen wie jene von Solarworld nicht verwerten. 

... 
Helm ist überzeugt, dass es mit Hilfe von Nanotechnologie oder Materialien wie Graphen, einer dünnen kristallinen Schicht aus Kohlenstoffatomen, gelingen wird, das nutzbare Lichtspktrum bei Solarzellen zu erweitern. Von aktuell läppischen sieben auf vielleicht 47 Prozent oder gar mehr. Eine ganze Generation neuer Solarzellen werde - vernetzt mit Batterien - ein gigantisches Wandlungspotenzial entfachen. ... Schon bald könnte aus jedem Gegenstand ein Sonnenkraftwerk werden. 
... 
verortet im Solarsektor ein gigantisches Entwicklungspotenzial, bei der Windtechnik sieht er indes nichts Vergleichbares. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen hätten aber sowohl Windräder als auch Solaranlagen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Sind die Anlagen erst einmal installiert, kosten sie beinahe nichts. Die Sonne stellt schließlich keine Rechnung.

 

 

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Holgerli

Der Vorteil von PV gegenüber Wind ist ganz klar: Absolut überschaubare Kosten. Da ist für jeden Geldbeutel was mit dabei. Das Land mit der am schnellsten wachsenden Zahl von PV-Anlagen ist Bangladesh. Dort entstehen im MInutentakt neue Anlagen. Freilich keine wie man sie auch Deutschland kennt, sondern solche welche aus ein, zwei oder drei Panels mit Autobatterie als Akku sind für unter hundert bis wenige hundert Dollar.. Eine Kleinwinanlage beginnt ab 25.000 Euro und dann ist der Etrag auch mehr schlecht als recht. Richtig los geht es erst ab 1,5 Mio Euro und einer großen WKA.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Bloomberg berichtet, dass in Italien die ersten PV-Kraftwerke in Betrieb gegangen sind, welche mit Marktpreisen funktionieren. Solche PV-Kraftwerke gibt es sonst nur noch in Spanien.  

 

Ähnlich interessant finde ich aber das Diagramm mit der mittleren, globalen Preisentwicklung von PV-Komponenten von 2009 bis 2025.

Die Prognosen gehen nämlich davon aus, dass sich die Preise in den nächsten 9 Jahren noch einmal (ca.) halbieren.

 

Bloomberg.pg.jpg

 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Bernreuter Research geht davon aus, dass bis 2020 90% der polykristalinen Wafer mit Diamantsägen gesagt werden. Dies wird dazu führen, dass der Siliziumbedarf von heute 4,8g um 25% auf 3,6g in 2020 fallen wird.

 

Der aktuell schon deutlich fortgeschrittene Einsatz von Diamantsägen bei den monokristalinen Wafern sieht Bernreuter als ein Grund, warum der Anteil von monokristaliner Wafer von 2016 27%  auf 47% in 2020 steigen wird. Ein weiter Grund ist, dass die monokristalinen Kapazitäten deutlich ausgebaut werden.

 

Bernreuter Research geht davon aus, dass durch Diamantsägen die Industrie in den nächsten 4 bis 5 Jahren deutlich verändert wird. Es ist davon auszugehen, dass 2020 nur noch 50% der Menge Silizium benötigt wird wie in 2010.

 

Quelle: pv-magazine.com

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Holgerli

Capital Stage kurz vor Vollendung der Übernahme von Chorus Clean Energy.

 

Die Aktionäre von Chorus Clean Energy haben dem Squeeze-out-Verlangen von Capital Stage zugestimmt. Damit kann das Hamburger Unternehmen auch noch die verbliebenen Aktien der Minderheitsaktionäre von rund fünf Prozent übernehmen.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 20.6.2017 um 20:06 schrieb Holgerli:

Bernreuter Research geht davon aus, dass bis 2020 90% der polykristalinen Wafer mit Diamantsägen gesagt werden. Dies wird dazu führen, dass der Siliziumbedarf von heute 4,8g um 25% auf 3,6g in 2020 fallen wird.

 

Der aktuell schon deutlich fortgeschrittene Einsatz von Diamantsägen bei den monokristalinen Wafern sieht Bernreuter als ein Grund, warum der Anteil von monokristaliner Wafer von 2016 27%  auf 47% in 2020 steigen wird. Ein weiter Grund ist, dass die monokristalinen Kapazitäten deutlich ausgebaut werden.

 

Bernreuter Research geht davon aus, dass durch Diamantsägen die Industrie in den nächsten 4 bis 5 Jahren deutlich verändert wird. Es ist davon auszugehen, dass 2020 nur noch 50% der Menge Silizium benötigt wird wie in 2010.

 

Quelle: pv-magazine.com

 

Zitat

Weltweit stellen aufgrund der hohen Anfangsinvestitionen und langen Bauzeiten für die notwendigen Öfen nur wenige Firmen Rohsilicium her.

Die größten Produzenten für metallurgisches Silicium sind

Elkem (N, USA)
Invensil (F, USA) [4]
Globe Metallurgical (USA)
Rima Metal (Br)
Siltronic AG (D) - früher Wacker-Siltronic AG

Es gibt noch ca. 15 andere große Produzenten. In der VR China gibt es eine Reihe kleinerer Werke, im Ländervergleich ist sie daher der größte Produzent. [5]

Die Hauptproduzenten von Reinstsilicium für die Elektronik- und Solarindustrie mit einer Reinheit von über 99,9999 % sind

 

Wacker-Chemie aus Deutschland,

die REC Gruppe aus Norwegen,

Hemlock aus den USA,

Tokuyama sowie

ASiMI aus Japan

 

(Stand 2004/2005). 

Quelle 

 

Würde das nicht das Geschäftsmodell dieser Unternehmen erheblich belasten? Mal andersrum gefragt, wieviel Prozent des jährlich geförderten Siliciums wird überhaupt derzeit und prognostiziert künftig für Photovoltaik verwendet? Ich habe dazu mit einschlägigen Stichworten leider keine brauchbare Quelle gefunden. 

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Holgerli

Konkrete Zahlen zu finden ist schwer. Man kann aber davon ausgehen, dass 90% in die PV gehen.

Rechnet man 6g Polysilizium je Watt PV bei 75 GW PV kommt man auf 450.000 Tonnen Polysilizium.

 

Und wenn man solche Wachstumraten sieht, dann kann das eigentlich nur von PV kommen.

pv.jpg

 

Bitte beachten, das Diagramm ist von 2012 und die Werte ab 2012 folglich nur geschätzt. Aber die Wachstumraten dürften wohl der Realität entsprechen.

 

Genau die Schlussfolgerung, dass das Geschäft belastet wird schreibt Bernreuter/PV-Magazine ja auch:

Based on the assumption of reduced consumption of silicon in wafer production, Bernreuter warned that the polysilicon industry would have to prepare for a fall in demand. This is further reinforced by a drop in the global photovoltaic installations. All in all, he assumes that for every newly installed gigawatt of PV power in 2020, only half as much silicon will be needed as in 2010.

 

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reko
vor 10 Stunden schrieb Schildkröte:

Würde das nicht das Geschäftsmodell dieser Unternehmen erheblich belasten? Mal andersrum gefragt, wieviel Prozent des jährlich geförderten Siliciums wird überhaupt derzeit und prognostiziert künftig für Photovoltaik verwendet? Ich habe dazu mit einschlägigen Stichworten leider keine brauchbare Quelle gefunden. 

Ich würde hergestelltes Silizium sagen. Der geförderte Rohstoff ist Quarzsand. Metallurgisches Silizium ist sehr billig und wird hauptsächlich als Legierungsmetall für Stahl und Aluminium verwendet. Das ist hier aber nicht relevant. Als Ausgangsmaterial für Halbleiter sucht man sich natürlich das Rohsilizium mit den unproblematischsten Verunreinigungen aus.

 

Es geht nur darum wie hoch dieses metallurgische Silizium gereinigt werden muss und ob aus dem dabei entstehenden polykristallinen Silizium Einkristalle gezogen werden müssen. Für Solarmaterial ist das eine ökonomische Optimierungsaufgabe.

 

Wenn weniger Material beim Sägen verschwendet wird, kann der Preis sinken und der Einsatz von hochwertigeren Silizium wird für Solarzellen wirtschaftlich. Ich sehe hier nicht notwendigerweise einen Nachteil. Dieses Sägen ist auch eine technologische Herausforderung, die nicht alle Hersteller gleich gut bewältigen.

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reko

Es gibt noch einen weiteren Trend zu größeren Wafern, die dann aber dicker werden.

addisonengineering.com/about-wafers.html

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Schildkröte
vor 29 Minuten schrieb reko:

Wenn weniger Material beim Sägen verschwendet wird, kann der Preis sinken und der Einsatz von hochwertigeren Silizium wird für Solarzellen wirtschaftlich. Ich sehe hier nicht notwendigerweise einen Nachteil. Dieses Sägen ist auch eine technologische Herausforderung, die nicht alle Hersteller gleich gut bewältigen.

 

Danke für Deine Antwort! Wir sind hier ja an sich im Solarthread. Ich frage aber auch mit der Überlegung, ob der Siliziumpreis deswegen spürbar leiden würde? Interessanterweise gibt es für Silizium noch keinen eigenen Thread im Rohstoffsubforum.

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reko
vor 19 Minuten schrieb Schildkröte:

Interessanterweise gibt es für Silizium noch keinen eigenen Thread im Rohstoffsubforum.

Das halte ich auch nicht für notwendig, da Silizium für private Anleger nicht handelbar und auch in der Qualität nicht ausreichend standardisiert ist, dass man Preise wirklich vergleichen könnte.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor einer Stunde schrieb reko:

Das halte ich auch nicht für notwendig, da Silizium für private Anleger nicht handelbar und auch in der Qualität nicht ausreichend standardisiert ist, dass man Preise wirklich vergleichen könnte.

Was ist hiermit? Nun gut, das Zertifikat bezieht sich nicht direkt auf Silizium als Rohstoff, sondern auf dessen o. g. Förderer, eignet sich also eher for einen entsprechenden Branchenthread als branchenspezifischen ETF-Ersatz. 

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reko
· bearbeitet von reko

Da geht es aber nicht um den Rohstoff Silizium, sondern um einige Firmen an verschiedenen Stellen der Verarbeitungkette. Solarworld und Wacker würde ich nicht über einen Kamm scheren. Solarworld ist Fliessbandmontage. Wacker ist der drittgrösste deutsche Chemiekonzern und hat nur noch 31% Minderheitsbeteiligung an der früheren Halbleitertochter Siltronic (Waferproduktion, mehr Mechanik). Das sind 7% der vorhandenen Assets. Polysilicon (Polysilizium, klassische Chemie) lieferte 2016 1098M€ von 4634M€ Umsatz.

 

In der aktuellen Wacker Präsentation Seite 25 ist ein Diagramm mit den Rohstoffkosten für metallurgisches Silizium - ca. 2000€/Tonne. Diese Kosten spielen für die Polysiliziumherstellung keine Rolle. Wacker entfernt vom zugekauften metallurgischen Silizium nur 2% Verunreinigungen - das ist allerdings sehr aufwendig.

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reko

 

Mitsubishi Materials und 

Tokuyama sind auch sehr breit aufgestellt und in einen Silizium Branchenfonds für mich auch Fehlbesetzungen. 

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reko

Hier ist eine 2015 erschienene Studie zu Polysilizium - insbesondere einige Diagramme zu Marktpreis und Cash Costs verschiedener Hersteller.

Economic Measurements of Polysilicon for the Photovoltaic Industry: Market Competition and Manufacturing Competitiveness

Die Herstellungskosten liegen überwiegend bei 15..20$/kg. Der Kostenanteil des Rohmaterials metallurgisches Silizium beträgt also etwa 10..13%.

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