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Delphin
Woher haben die eigentlich alle Buffetts Nummer?

402-346-1400 und dann verbinden lassen... :thumbsup:

 

(Ich meine, wieso sollte der schwer zu erreichen sein? Ist doch eine große Firma. - Musst halt die Sekretärin überzeugen, dass es wichtig ist.)

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Grumel
· bearbeitet von Grumel

Woher haben die eigentlich alle Buffetts Nummer?

 

Wer "alle"? Senatoren? Obere Goldman Sachs Manager?

Als nächstest fragst du vermutlich noch woher hohe französiche Beamte und Politiker die Telefonnummern der Cac 40 Firmenchefs kennen :D.

Der umgekehrte Punkt dass er gefragt wird ist aber viel wichtiger und macht klar warum Buffets Geschäftsmodell ungeheuer Pfadabhängig ist ( das war höflich für er hatte ungeheueres Glück).

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Stairway

Der umgekehrte Punkt dass er gefragt wird ist aber viel wichtiger und macht klar warum Buffets Geschäftsmodell ungeheuer Pfadabhängig ist ( das war höflich für er hatte ungeheueres Glück).

 

Man könnte auch argumentieren oder zumindest vermuten, dass Buffett einige dieser Institutionen gerettet hätte, indem er eingestiegen wäre. Nicht wegen dem Geld (5-10 Mrd. $ hätte Lehman bestimmt nicht gerettet) sondern wegen dem Vertrauen. Aber ja, Buffett hatte mal wieder nur Glück - das hunderste Mal Kopf "in a row".

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kosto1929

Man könnte auch argumentieren oder zumindest vermuten, dass Buffett einige dieser Institutionen gerettet hätte, indem er eingestiegen wäre. Nicht wegen dem Geld (5-10 Mrd. $ hätte Lehman bestimmt nicht gerettet) sondern wegen dem Vertrauen. Aber ja, Buffett hatte mal wieder nur Glück - das hunderste Mal Kopf "in a row".

 

Ist es denn verbrieft das Buffett von anderen Banken kontaktiert wurde. Hat er das selbst bestätigt?

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Stairway

Ist es denn verbrieft das Buffett von anderen Banken kontaktiert wurde. Hat er das selbst bestätigt?

 

Ja. Steht im WSJ Printausgabe oder Online bezahlen.

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kosto1929
· bearbeitet von kosto1929

Ja. Steht im WSJ Printausgabe oder Online bezahlen.

 

Gut es steht dort, aber hat er selbst bestätigt? Das Interview war ja nicht von ihm.

 

Bei GS hat er ja angeblich nicht einmal die Finanzberichte gelesen...

 

Sagte er mal im Interview.

 

Ob es stimmt...

 

Ich frage mich, ob LEH und BS nur am fehlenden Vertrauen und am Liquiditätsabzug gescheitert sind.

 

Hier in DL musste Angela ja auch beruhigen...

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Stairway

Gut es steht dort, aber hat er selbst bestätigt? Das Interview war ja nicht von ihm.

 

Bei GS hat er ja angeblich nicht einmal die Finanzberichte gelesen...

 

Ja, hat er und doch hat er. (Soweit ich weiss, 100% kann ich es dir aber nicht sagen, aber oben hast du ja die Nummer).

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quinvestor

Ich frage mich, ob LEH und BS nur am fehlenden Vertrauen und am Liquiditätsabzug gescheitert sind.

 

Nein, die Unternehmen wurden von einem gierigen Management mit 100km/h gegen die Wand gefahren. Der Staatseingriff hat damit eigentlich relativ wenig zu tun.

 

Wegen den Berichten: die hätten zu dieser Zeit sowie keine Aussagekraft gehabt (abgesehen davon kennt er Goldmann Sachs wohl mindestens genauso gut wie die meisten der GS-Manager). Im Prinzip hat er Credit Default Swaps geschrieben, sprich einen Bankrott abgesichert. Wie bei den Puts im Jahr 2007 auch schon. Bei dem richtigen Verhältnis schreibt er gerne Versicherungen auf katastrophische Risiken.

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kosto1929

Warren Buffett is not lured by booming gold

 

NEW YORK (Commodity Online): A gold boom is on and despite the bubble talk on gold, every investor worth the name is running after the shining metal. From Jim Rogers to John Paulson, most investors or investing analysts have argued that gold is the best investment bet against rising inflation and declining US dollar value. They all are waiting for a gold bull run that will go past $2000 per ounce in 2010.

 

But Warren Buffett, the worlds richest investor and billionaire businessman, has not yet fallen for gold. His ideas on gold and why he is not interested obsessed with investing in the shining yellow metal should be an eye opener for all those who are running after gold.

 

Here are some reasons why gold is not luring Warren Buffett, and why there are better, erudite and lasting investing options than gold.

 

Gold gets dug out of the ground in Africa, or someplace. Then we melt it down, dig another hole, bury it again and pay people to stand around guarding it. It has no utility. Anyone watching from Mars would be scratching their head. Warren Buffett.

 

**Buffett feels that unlike other precious metals like silver and platinum, gold is too soft to be put to use in the industrial, construction and automobile sectors. Instead, its valuation is largely based on the public's fear and economic uncertainty.

 

**Warren Buffett lists no gold mining companions among his holding in his latest filings. Buffett doesnt necessarily hate commoditiesthe filing shows hes bought into Exxon Mobil Corp., the oil and gas producer, and continues to hold shares in ConocoPhillips, another energy company. But he doesnt appear to be a fan of gold at all.

 

**The omission of gold is telling, because, in many ways, the yellow stuff would seem to fit with Buffetts worldview. He has frequently spoken of his belief that inflation will rise in years to come as governments try to deal with large and rising amounts of debt. Gold would seem to be a natural refuge.

 

**But Buffett appears to have his own strategy for dealing with inflation. In addition to his purchases of Exxon stock and his massive new investment in the railroad company Burlington Northern Santa Fe Corp., he has doubled his investment in Wal-mart Stores Inc. and bought shares in Nestle S.A. He continues, of course, to hold major stakes in financial services firms such as American Express Co. and consumer products companies like Coca-Cola Co.

 

**His theory seems to be that the best protection against inflation comes by investing in companies that have the ability to pass on price increases. A company can have pricing power if it controls a scarce resource (Exxon and Burlington Northern) or if it owns a favored brand (Nestle and Coca-Cola) or because its the biggest and most effective competitor in its field (Wal-mart). All those companies occupy large places in Berkshires investment portfolio

 

So let us also probably try to look at other investment options than gold, like Warren Buffett!

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kosto1929
· bearbeitet von kosto1929

Warrens Abneigung gegen Gold geht sicher auf seinen Vater zurück, der ein glühender Verfechter des Goldstandards war:

 

www.fame.org/PDF/buffet3.pdf

 

Howard Buffett war zwar auch ein erfolgreicher Broker, aber der Sohn schlägt nun mal oft andere Wege ein. Warren unterstützt ja auch die Demokraten obwohl der Vater ein Rep. Senator war (der zugegebenermassen in der Partei nicht unumstritten war).

 

Aber: BRK hatte mal eine grosse Menge Silber angehäuft, die dann "zu früh" wieder losgeschlagen wurde.

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Stairway

Warrens Abneigung gegen Gold geht sicher auf seinen Vater zurück, der ein glühender Verfechter des Goldstandards war:

 

Ja, ganz klar :rolleyes:

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kosto1929

Der Nein-Sager

 

 

Cleverer Geschäftsmann: Buffett sollte viele Unternehmen vor der Pleite retten, meist legte er aber schnell den Hörer auf. Börsenlegende Warren Buffett war wählerisch, was große Deals anging - von Scott Patterson, The Wall Street Journal.

 

 

 

Waren die Investments, die er nicht getätigt hat, seine besten? Das glaubt zumindest Warren Buffett, der während der größten Wirtschaftskrise seit 1929 viele Anlagemöglichkeiten ausgelassen hat. Es wird gar nicht genug honoriert, bei wie vielen Gelegenheiten Buffett sich nicht engagiert hat, sagt Paul Howard, Analyst bei Janney Montgomery Scott. Etliche Investoren haben während der Finanzkrise große Deals abgeschlossen oft zu ihrem Nachteil. Buffett bewahrte sich dagegen durch Absagen den finanziellen Spielraum, um im November 2009 zuzuschlagen: Er kaufte die Eisbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe (BNSF) für 26,3 Milliarden US-Dollar. Hier einige abgelehnte Offerten.

 

 

 

Lehman-Brothers-Chef Richard Fuld rief am 28. März 2008 bei Berkshire-Boss Buffett an und wollte wissen, ob der rund vier Milliarden Dollar in die Bank pumpen würde, um Verluste auszugleichen. Buffett studierte den Finanzbericht von Lehman und notierte auf dem Deckblatt die Seitenzahlen, wo er beunruhigende Angaben gefunden hatte. Am Ende war das ganze Deckblatt voll, Buffett biss nicht an, und Lehman ging sechs Monate später pleite. Als dann im September Barclays Lehman Brothers kaufen wollte, kam man wiederum auf Buffett zu. Er sollte gegen eine entsprechende Prämie Lehmans Geschäftsbasis bis zum Abschluss des Deals garantieren, um die Akzeptanz der Aktionäre für die Übernahme zu sichern und eine Panik der Geschäftspartner der maroden Investmentbank zu vermeiden. Buffett bat um die Zusendung eines Faxes mit den ihm zugedachten Aufgaben und ging zu einem Konzert. Als er zurückkam, fand er kein Fax vor. Der Deal hatte sich damit erledigt. Erst zehn Monate später entdeckte Buffetts Tochter, dass man ihrem Vater an diesem Tag auf die Mailbox gesprochen hatte. Der Großinvestor benutzt sein Mobiltelefon nur selten und den Deal hätte er ohnehin nicht abgeschlossen.

 

 

 

Nach dem Zusammenbruch des Hypothekenmarkts traten Banker von Morgan Stanley, die Freddie Mac vertraten, wegen eines Investments an Buffett heran. Er war jedoch überzeugt, die finanziellen Probleme bei der Hypothekenbank seien zu groß. Da habe ich sehr schnell Nein gesagt, erinnert er sich. Das US-Finanzministerium übernahm dann Freddie Mac und das Schwesterunternehmen Fannie Mae.Den Höhepunkt der Finanzkrise im September 2008 hat Buffett als einen der hektischsten Monate seiner Karriere in Erinnerung. Es begann mit einer Anfrage von Robert Steel, dem damaligen Wachovia-Chef. Er wollte wissen, ob Buffett mit zehn Milliarden Dollar einsteigt. Buffett dachte, Wachovia habe übermäßig in Subprime-Hypotheken investiert, und lehnte ab. Wachovia wurde später an Wells Fargo verkauft, an der Berkshire beteiligt ist.

 

 

 

AIG-Chef Robert Willumstad fragte am 12. September an, ob sich Buffett mit rund fünf Milliarden Dollar an dem tief in Problemen steckenden Versicherer beteiligen wolle. Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit mir, antwortete Buffett, der um den Zeitdruck für eine Rettung von AIG wusste. Noch am selben Wochenende wurde um einen weiteren AIG-Deal gerungen. Berkshire-Vorstand Ajit Jain führte Gespräche mit einer Investorengruppe um den New Yorker PE-Riesen Kohlberg Kravis Roberts & Co. Doch auch dieser Deal platzte, weil AIGs Finanzprobleme zu groß und komplex waren. Ein paar Tage später gewährte die Fed dem Konzern einen Kredit über 85 Milliarden Dollar und übernahm im Gegenzug 79,9 Prozent der Aktien.Die Finanzkrise hielt für Investoren viele Schnäppchen, aber auch große Risiken bereit. Buffett hielt sich am Wühltisch zurück. Ich habe viele Möglichkeiten, die das Chaos geboten hat, verstreichen lassen, sagt der clevere Investor. Am Ende stellte sich aber heraus, dass ich damit nicht schlecht gefahren bin.

 

 

 

Abgelehnte Deals - Wer Buffett anrief

 

Im März 2008 schlug Buffett zwei Angebote aus: Eine Übernahme der Investmentbank Bear Sterns kam für ihn ebenso wenig infrage wie der Einstieg bei Lehman Brothers. Auch Freddie Mac konnte Buffetts Interesse nicht wecken. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im September 2008 kamen der Versicherer American International Group (AIG) und die Bankkette Wachovia auf den Investor zu auch diese hatten keinen Erfolg. Erst ein Jahr später schloss Buffett einen Megadeal ab: den Kauf der Eisenbahnlinie BNSF.

 

Autor: Eurams exklusiv

 

uro am Sonntag, eines der führenden Wirtschaftsmagazine Deutschlands, bringt jede Woche die wichtigsten Nachrichten aus Unternehmen und Börse. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht wallstreet-online vorab exklusive Meldungen von uro am Sonntag.

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kosto1929

Value-Investing: Mehr als Buchwert und Dividendenrendite

 

 

Fragwürdige Kennzahlen werden oft als Value-Kriterien herangezogen, untergraben aber den Grundgedanken von Value-Investing. Was wirklich zählt, ist das Geschäftsmodell. Gastautor Jürgen Meyer erläutert, worauf Anleger bei der Suche nach echten Value-Werten achten sollten.

 

 

Die Implosion der TMT-Blase zu Anfang dieses Jahrtausends beschleunigte einen Sinneswandel in der Finanzwelt: Value-Investing stand hoch im Kurs, und jeder Portfoliomanager war seitdem Value-Investor. Value-Investing war ebenso wie die Charttechnik scheinbar so simpel, dass man sogar Computermodelle programmieren konnte, die seitdem das Universe nach Value-Kriterien katalogisieren.Der Grundgedanke dieser Anlagemethode ist es, Firmen zu kaufen, die ihren heutigen Kaufpreis aus dem zukünftigen Free Cashflow amortisieren können und möglichst auch noch wachsen.

 

Prototyp eines Value-Investments war die Aktie der BASF Ende 1990. Die BASF hat seitdem 13,3 Milliarden Euro Dividende an ihre Aktionäre ausgeschüttet und weitere 8,6 Milliarden Euro per Aktienrückkaufprogramm. Macht zusammen 21,9 Milliarden Euro mehr, als die BASF Ende 1990 gekostet hatte! Selbst wenn der Aktienkurs von BASF heute bei null stünde, hätte sich das Investment für den Aktionär von 1990 also gelohnt. Viel wichtiger ist aber: BASF ist zusätzlich zu ihren Ausschüttungen heute größer und profitabler als jemals zuvor. Bei der Suche nach unterbewerteten Aktien wird dieser Grundgedanke des Value-Investings oft außer Kraft gesetzt. Stattdessen werden fragwürdige Zahlen wie das Kurs-Buchwert-Verhältnis strapaziert. Klar, wenn Sie BASF zum halben Buchwert kaufen könn(t)en, sind Sie wohl einem fantastischen Investment auf der Spur. Aber: Die Hypo Real Estate war selbst für ein Fünftel des Buchwerts noch zu teuer.

 

 

 

Nicht jeder Buchwert ist etwas wert

 

Der Buchwert ist das Eigenkapital einer Gesellschaft und ergibt sich vereinfachend dargestellt aus allen von der Gesellschaft in der Vergangenheit getätigten Investitionen abzüglich Abschreibungen und Fremdkapital. Der Buchwert sagt allerdings nichts darüber aus, ob diese Investitionen in der Vergangenheit sinnvoll waren. Hinter immaterielle Vermögensgegenstände setzen die meisten schon rein intuitiv ein Fragezeichen, aber selbst bei der viel bemühten Substanz eines Unternehmens sind Fragen berechtigt. Ein schönes Beispiel ist die Cargolifter AG: Sie ließ für viel Geld 100 Kilometer südlich von Berlin eine riesige Montagehalle für Zeppeline errichten. Trotz respektablem Buchwert ist diese Halle praktisch wertlos, weil sie nicht profitabel vermietbar ist.

 

Ein weiterer fragwürdiger Punkt sind die Abschreibungen. Chiphersteller schreiben ihre Produktionsanlagen über fünf Jahre ab. In der Realität ist jedoch bereits ein zwei Jahre alter PC praktisch wertlos, weil er technisch überholt ist. Sollte da eine zwei Jahre alte Produktionslinie nicht auch abgeschrieben sein statt mit 60 Prozent der Anschaffungskosten in den Büchern zu stehen? Durch zu niedrige Abschreibungen schlägt ein Finanzvorstand zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Buchwert und der ausgewiesene Gewinn steigen.

 

Auch bei den Verbindlichkeiten lauern Fallstricke. Hat ein Unternehmen Hybridanleihen emittiert, wie es etwa bei TUI, Porsche SE und vielen Banken der Fall ist, werden sie in der Bilanz als Eigenkapital dargestellt. Aus Aktionärssicht sind diese Anleihen jedoch Schulden und recht teure dazu!

 

Noch ein Wort zum Fremdkapital: Im Schiffs- und Anlagenbau ist zum Beispiel Vorkasse üblich. Die Anzahlungen werden in Konzernen gern verrechnet, um die Finanzverbindlichkeiten zu senken. Bei Thyssen etwa nehmen diese Kundenanzahlungen eine ähnliche Größenordnung an wie die ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten.

 

 

 

Der schöne Schein: Optimierte Buchwerte

 

Was ich bislang beschrieben habe, sind gutartige, weil in der Bilanz offensichtliche Kritikpunkte des Buchwerts. Von außen nicht zu erkennen ist, wenn Buchwerte hochgeschrieben, sprich manipuliert sind. Dies erfolgt nach dem immer gleichen Schema: Die Wiesbadener Niederlassung eines Baukonzerns hat ein Grundstück für eine Million Euro gekauft. Sie verkauft es für drei Millionen Euro an die Niederlassung in Mainz. Der Buchwert und der Gewinn des Konzerns steigen dadurch um zwei Millionen Euro. Oder: Ein Internet-Start-up-Unternehmen kauft seine Server viel zu teuer bei einem Anbieter, der im Gegenzug viel zu teure Werbeanzeigen beim Start-up schaltet. Solange das Start-up Geld für Serverkäufe hat, lässt sich damit den eigenen Aktionären ein profitables operatives Geschäft vorgaukeln.

 

Der Buchwert zeigt übrigens auch nicht, wie profitabel das Geschäftsmodell eines Unternehmens ist. Erst in Verbindung mit der Eigenkapitalrendite nach Steuern, gemittelt über einen Zyklus, also rund zehn bis 20 Jahre, lässt sich ein Bild von der Ertragskraft eines Unternehmens machen.

 

Die Aktie eines Unternehmens kann sich langfristig nicht besser entwickeln als dessen operatives Geschäft. Das wiederum kann aus eigener Kraft nicht schneller wachsen als seine Innenfinanzierungskraft, sprich: die Eigenkapitalrendite nach Steuern. Die großen Aktienindizes wachsen langfristig mit rund sieben bis neun Prozent pro Jahr, das entspricht der durchschnittlichen Eigenkapitalrendite der Unternehmen. Wer als Investor diese Renditen übertreffen will, muss Aktien finden, die entweder bei gleicher Qualität des Geschäftsmodells niedriger bewertet sind, wie etwa Nebenwerte zu Anfang dieses Jahrzehnts, oder die nachhaltig viel höhere Eigenkapitalrenditen erwirtschaften können.

 

Sobald in einem Markt Überrenditen erzielt werden, zieht dies üblicherweise Wettbewerber an schlimmstenfalls bis zu dem Punkt, an dem niemand mehr Geld verdient. Dieses Stadium scheint momentan in der Schiffs-, Stahl-, Lkw- und Fotovoltaikindustrie erreicht Branchen, die im vergangenen Boom traumhafte Eigenkapitalrenditen erwirtschaftet haben, aber wenig Markteintrittsbarrieren bieten.

 

 

 

Das Geschäftsmodell entlarvt

 

EintagsfliegenUm beim Investieren nicht jeder Eintagsfliege aufzusitzen, klopfe ich das Geschäftsmodell gründlich ab. Wie viele Wettbewerber gibt es? Selbst mit einem so zweckfreien Produkt wie dem Tamagotchi ließ sich Geld verdienen, solange es nur einen Anbieter gab! Wie schwer ist es für Wettbewerber, die Produkte oder Dienstleistungen des Anbieters zu kopieren? Harley-Davidson verdiente im vergangenen Jahrzehnt mehr Geld als alle anderen Motorradhersteller der Welt zusammen. Offenbar war der Mythos der Harley nicht kopierbar.

 

Hat das Unternehmen Wettbewerbsvorteile, etwa durch deutlich höhere Stückzahlen, und damit Kostenvorteile gegenüber kleineren Wettbewerbern? Wie abhängig ist das Unternehmen von staatlicher Regulierung oder gar Subventionierung? Wie loyal sind die Kunden? Bestehen Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten oder Kunden? Die Autozulieferer können hiervon ein Lied singen. Wie preissensibel ist die Kundschaft? Die von Mercedes ist es offenbar weniger als die von GM. Unterliegt das Geschäft starkem Wandel? Wandel ist typischerweise kritisch für etablierte Anbieter. So konnte Polaroid nicht wirklich von der Erfindung der Digitalkamera profitieren.

 

Wer Value-Investing nur an Kennzahlen festmacht, läuft Gefahr, das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren oder sitzt im schlimmsten Fall Unternehmen auf, die ihre Bilanzen gezielt auf einzelne Kennzahlen hin optimiert haben. Ich investiere lieber in wenige Firmen, die ich verstehe, als in viele, die unterbewertet scheinen.

 

 

 

Jürgen Meyer - Leiter Aktien Euroland bei der SEB Asset Management

 

Jürgen Meyer verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung im Portfoliomanagement für deutsche und europäische Aktienwerte. Bei der SEB Asset Management verantwortet der promovierte Physiker das Fondsmanagement des SEB Aktienfonds und des SEB EuroCompanies.

 

Die SEB Asset Management AG, Frankfurt, ist das spezialisierte Investmenthaus für Immobilien und Wertpapiere des SEB-Konzerns in Deutschland, einem der führenden Finanzdienstleister Nordeuropas.

 

Autor: Eurams exklusiv

 

uro am Sonntag, eines der führenden Wirtschaftsmagazine Deutschlands, bringt jede Woche die wichtigsten Nachrichten aus Unternehmen und Börse. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht wallstreet-online vorab exklusive Meldungen von uro am Sonntag.

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quinvestor

"Ich investiere lieber in wenige Firmen, die ich verstehe, als in viele, die unterbewertet scheinen." Und so einer verwaltet 600 Millionen .. nicht zu fassen. Da sind ja haufenweise Unsinnigkeiten drin, wie 1.) eine Glättung der Eigenkapital-Rendite über 20(!) Jahre. Das heißt man soll die Eigenkapitalrendite einer Daimler von 2009 mit der von 1989 mitteln, und das soll dann eine Aussagekraft haben. 2.) Die Begründung des Investments in BASF ex-post. So ein Schmarrn. 3.) Er will Intels Fabriken nach 2 Jahren komplett abschreiben. Tatsächlich halten die Fabriken mindestens 5 Jahre (CapEx mal 5 = PPE).

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Stockinvestor
· bearbeitet von Stockinvestor

"Ich investiere lieber in wenige Firmen, die ich verstehe, als in viele, die unterbewertet scheinen." Und so einer verwaltet 600 Millionen €.. nicht zu fassen. Da sind ja haufenweise Unsinnigkeiten drin, wie 1.) eine Glättung der Eigenkapital-Rendite über 20(!) Jahre. Das heißt man soll die Eigenkapitalrendite einer Daimler von 2009 mit der von 1989 mitteln, und das soll dann eine Aussagekraft haben. 2.) Die Begründung des Investments in BASF ex-post. So ein Schmarrn. 3.) Er will Intels Fabriken nach 2 Jahren komplett abschreiben. Tatsächlich halten die Fabriken mindestens 5 Jahre (CapEx mal 5 = PPE).

 

Gerade der erste Satz könnte von Buffett stammen, wirfst Du ihm auch Unfähigkeit vor?

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fibo naschi
· bearbeitet von fibo naschi

 

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Da ich gerade Buffets Schneeball-Buch lese (Weihnachtsgeschenk meiner Bank :) ) habe ich mal in diesen Thread hineingeschaut.

 

Der Buffet-Chart sieht aber nicht sehr gut aus. In der logarithmischen Darstellung müsste dort eigentlich eine Gerade erscheinen. Statt dessen sehe ich eine abschlaffende Kurve. Eigenlich ein Ausstiegssignal!!!!!!!!!!

Seine Rezepte waren in der Vergangenheit sicherlich sehr gut, aber evtl. sind in Zukunft neue Rezepte gefragt. Außerdem werden sehr alte Menschen manchmal auch sehr verbohrt und bringen sich in die Sackgasse mit ihren alten Rezepten. Ich habe mich mit den aktuellen Investements nicht beschäftigt, aber der Kauf einer Eisenbahn erscheint mir etwas altbacken und von Gestern, sorry.

 

Fibo

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Stairway

Ich habe mich mit den aktuellen Investements nicht beschäftigt, aber der Kauf einer Eisenbahn erscheint mir etwas altbacken und von Gestern, sorry.

 

Dann würde ich mich mal mit den Aussichten dieser altbackenen Eisenbahn beschäftigen. Und klar, Buffett hat extrem schlecht in der Krise abgeschnitten - zum einen dieser total schlechte Deal mit Goldman Sachs, GE, Tiffany und Harley... Was glaubst du warum die halbe Bankenwelt Buffett auf Knien angefleht hat ihnen zu helfen ? - Ich denke Sokol hat hier völlig Recht, indem er sagt, dass 2007-09 Buffetts erfolgsreichste Investmentzeit war. (Exlusive der 50er).

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klausk
· bearbeitet von klausk

Der Buffet-Chart sieht aber nicht sehr gut aus. In der logarithmischen Darstellung müsste dort eigentlich eine Gerade erscheinen. Statt dessen sehe ich eine abschlaffende Kurve. Eigenlich ein Ausstiegssignal!!!!!!!!!!

Seine Rezepte waren in der Vergangenheit sicherlich sehr gut, aber evtl. sind in Zukunft neue Rezepte gefragt. Außerdem werden sehr alte Menschen manchmal auch sehr verbohrt und bringen sich in die Sackgasse mit ihren alten Rezepten. Ich habe mich mit den aktuellen Investements nicht beschäftigt, aber der Kauf einer Eisenbahn erscheint mir etwas altbacken und von Gestern, sorry.

Auf die Gefahr hin, keine Beliebtheitspunkte zu bekommen (ach ja, die sind schon abgeschafft), ich muss fibonaschi zustimmen. Dabei mag ich Warren Buffett in seiner Einfachheit und Gradlinigkeit. Ich will auch nicht am Value-Investing herumkritteln, aber alles nachzumachen, was er tut, scheint mir angesichts des Kursverlaufs von BRK nicht viel Value zu generieren.

 

Dann würde ich mich mal mit den Aussichten dieser altbackenen Eisenbahn beschäftigen. Und klar, Buffett hat extrem schlecht in der Krise abgeschnitten - zum einen dieser total schlechte Deal mit Goldman Sachs, GE, Tiffany und Harley... Was glaubst du warum die halbe Bankenwelt Buffett auf Knien angefleht hat ihnen zu helfen ? - Ich denke Sokol hat hier völlig Recht, indem er sagt, dass 2007-09 Buffetts erfolgsreichste Investmentzeit war. (Exlusive der 50er).

Was seinen Kauf von BNSF angeht, da muss ich ihm (und Stairway) aber Recht geben. In den Weiten der USA sind Eisenbahnen keineswegs "altbacken". Alle grossen Bahnen haben erstklassige IBD-Ratings: CSX, BNI, KSU, UNP, GWR. BNI z.B. hat einen dividend yield von 1.6% und ein return-on-equity von 15.09%; da sieht BRK vergleichsweise wirklich nicht gut aus: dividend null, ROE 4.16%!

 

Kleine Info am Rande: CSX sagt in einem TV-Spot, dass ihre Züge eine Tonne Fracht mit einer einzigen Gallone Diesel 444 Meilen weit transportieren können. Ich hab's nachgerechnet, es stimmt. Da kommen Lkws nicht mit. Noch rationeller wäre nur der Schiffstransport; leider sind da keine Wasserstrassen zwischen dem Osten der USA und dem Westen.

 

@Stairway: Wenn die halbe Bankenwelt Buffett auf Knien anfleht, dann sicher nicht, weil sie den genialen Investor in ihm sieht, sondern weil er das Geld hat. Ist wie mit dem Bankräuber, der wusste: That's where the money is.

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Stairway

@Stairway: Wenn die halbe Bankenwelt Buffett auf Knien anfleht, dann sicher nicht, weil sie den genialen Investor in ihm sieht, sondern weil er das Geld hat. Ist wie mit dem Bankräuber, der wusste: That's where the money is.

 

Ich meinte damit, dass Buffett genau dann Geld hatte, als kein anderer auf Cash saß - nur so konnte er diese genialen Deals, allen voran Goldman Sachs und BNSF tätigen. Du als Eisenbahner, welche der vier Oligopolisten würdest du bevorzugen ? Zu CSX habe ich ja schon einiges geschrieben.

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Jacob F

Auf die Gefahr hin, keine Beliebtheitspunkte zu bekommen (ach ja, die sind schon abgeschafft), ich muss fibonaschi zustimmen. Dabei mag ich Warren Buffett in seiner Einfachheit und Gradlinigkeit. Ich will auch nicht am Value-Investing herumkritteln, aber alles nachzumachen, was er tut, scheint mir angesichts des Kursverlaufs von BRK nicht viel Value zu generieren.

 

Mal ganz im ernst, wie soll Warren denn weiterhin mit 25% p.a. sein Vermögen vermehren bei den Summen, die es jetzt schon angenommen hat? Es ist aus rein logischen Gründen mit extrem großen Vermögen einfach nichtmehr möglich, stark überdurchschnittliche Returns zu erzielen. Darf ich fragen, wie du dir den Perfekten Investor vorstellst? Wenn Buffett diese logarithmische Skalierung weiterhin mit der Anfangssteigung durchgehalten hätte, würde ihm heute schätzungsweise mehr als die ganze Welt gehören.

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XYZ99

Geradezu schockierend wäre, sollte zutreffen, was hier verbreitet wird:

Buffett eyes GMAC's ResCap: report

Rescap ist ein Hauptverlustbringer von GMAC/Ally, eine lupenreine "subprime"-Geschichte:

GMAC affirmed that its looking at strategic alternatives for ResCap, ranked among the nations 10 biggest home lenders and once one of the largest marketers of subprime mortgages. The parent company wrote down $2 billion in ResCap mortgage assets and set up a $500 million reserve tied to the servicing unit that does billing and record-keeping for home loans.

Wahrscheinlich werden die freelunch am Buffett Fans jetzt junk als neuen value ansehen müssen. Ist das lustig.

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kosto1929

Gekauft wurde das Silber 1997/98, und es war eine riesige Menge (auch wenn Charlie Munger den Kauf als "no big deal" bezeichnete)

 

http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,138593,00.html

 

Verkauft haben sie es so um 2006 herum, aller Vermutung nach um die Gründung des iShares Silver Trust (SLV) zu ermöglichen, dessen Zulassung damals hart umkämpft war, und wahrscheinlich nur durch den Zugang zu Buffetts Silberberg die Genehmigung der CFTC bekam.

 

http://www.resourceinvestor.com/News/2006/5/Pages/Warren-Buffett-Sells-the-Family-Silver.aspx

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fibo naschi
· bearbeitet von fibo naschi

Buffet profitiert durch seine Bekanntheit enorm von dem Nachahmungseffekt. D.h. er kauft irgend etwas (Silber, Aktien oder Eisenbahnen), macht dies publik und schon allein dadurch steigt der Wert des Investments.

 

Schöne Geschäftsidee, aber man muß erst einmal die Bekannheit erlangen. Auch Markus Frick hat es mit dieser Masche versucht. Nur er hat seine Käufe verheimlicht und ist damit auf die Nase gefallen ...

Auch Maddoof ist auf die Schnauze gefallen, aber das ist eine andere Geschichte ...

 

Juhuuu, wir leben noch :) , Happy New Year :lol:

 

Fibo

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