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Anfängerthread zu Anleihen

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reckoner

Hallo Bolt,

 

ja, sieht so aus.

Aber warum das deshalb ein schlechtes Geschäft sein soll, kann ich nicht nachvollziehen, du bekommst doch die entsprechende Tilgung.

 

Stefan

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Bolt
· bearbeitet von Bolt

Hallo Bolt,

 

ja, sieht so aus.

Aber warum das deshalb ein schlechtes Geschäft sein soll, kann ich nicht nachvollziehen, du bekommst doch die entsprechende Tilgung.

 

Stefan

Hallo reckoner,

 

danke vielmals! Im Prospekt habe ich das auch bestätigt bekommen.

Jetzt geht mir ein Licht auf... Es werden also zusätzlich zum Kupon (7,50% / 2 für ein halbes Jahr) 3% des Nennwertes ausgezahlt. Das macht natürlich Sinn, wenn es sich um eine Tilgungsanleihe handelt. Hatte das mit dem Poolfaktor wohl falsch verstanden. Das ist meine erste Anleihe mit einem Poolfaktor, deswegen frage ich zur Sicherheit lieber nach.

 

Danke nochmals.

Bolt

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Der Pate
· bearbeitet von Der Pate

Hallo zusammen,

ich bin leider (noch) ein totaler Anfänger auf dem Gebiet Anleihen. Nun habe ich eine Frage:

Wenn ich für eine Anleihe mit 6% Kupon und 1000€ Nominalwert kaufe und diese zum Kaufzeitpunkt bei z.B. 120% notiert, dann habe ich ja eine Rendite von 5%. Wird mir am Ende der Laufzeit mein komplett investiertes Kapital (1200€), der Nominalwert von 1000€ oder vielleicht sogar der am Ende der Laufzeit bestehende Kurs ausgezahlt?

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xfklu

Hallo zusammen,

ich bin leider (noch) ein totaler Anfänger auf dem Gebiet Anleihen. Nun habe ich eine Frage:

Wenn ich für eine Anleihe mit 6% Kupon und 1000€ Nominalwert kaufe und diese zum Kaufzeitpunkt bei z.B. 120% notiert, dann habe ich ja eine Rendite von 5%. Wird mir am Ende der Laufzeit mein komplett investiertes Kapital (1200€), der Nominalwert von 1000€ oder vielleicht sogar der am Ende der Laufzeit bestehende Kurs ausgezahlt?

Du bezahlst jetzt 120% und bekommst am Ende 100% zurück. Dazu kommen noch jedes Jahr 6% Zinsen. Die Rendite hängt hier stark von der Laufzeit ab.

 

Hier ein Beispiel, das zu deinen Zahlen passt: http://www.onvista.d...IN=XS0418729934. Hier ist die Rendite nur 1.5%.

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Der Pate

Du bezahlst jetzt 120% und bekommst am Ende 100% zurück. Dazu kommen noch jedes Jahr 6% Zinsen. Die Rendite hängt hier stark von der Laufzeit ab.

 

Hier ein Beispiel, das zu deinen Zahlen passt: http://www.onvista.d...IN=XS0418729934. Hier ist die Rendite nur 1.5%.

Ahh, vielen Dank schonmal. In Deinem Beispiel würde man dann ja insgesamt in den nächsten 5 Jahren ~1300€ bei 1200€ Einsatz bekommen => 8,3%. Aber der Kupon wird doch jährlich ausbezahlt und nicht reinvestiert? Wie kommt man dann also auf 1,56% Rendite?

Gilt das mit den 100% immer und bei allen Anleihen (speziell Staatsanleihen, normale Unternehmensanleihen, Inflationangepasste Anleihen)? Sehe ich das richtig, dass dies auch der Fall bei Notierungen unterhalb von 100% ist?

Und nähert sich der Kurs zum Fälligkeitsdatum dem Niveau von 100% an? Ansonsten könnte man ja ein paar Tage vorher zu einem eventuell höheren Kurs verkaufen.

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

Wenn ich für eine Anleihe mit 6% Kupon und 1000€ Nominalwert kaufe und diese zum Kaufzeitpunkt bei z.B. 120% notiert, dann habe ich ja eine Rendite von 5%.
Um das nochmal klar zu sagen (es lesen hier ja auch andere mit, und eine solche Behauptung ohne jeglichen Zweifel geht einfach nicht): Das ist nicht die Rendite, sondern die laufende Verzinsung des investierten Kapital (auch Credit Yield Current Yield genannt). EDIT: Dank an Prospektständer (mir kam der Begriff übrigens auch schon seltsam vor, google kannte das auch nicht:-).

 

Und bitte bei Anleihen nicht den Nominalwert oder den Kupon betrachten, das sind beides nur Nebenaspekte, wirklich entscheidend ist die Rendite (die wird auf den meisten Internetseiten angezeigt, etwa bei Börse Stuttgart).

 

Wird mir am Ende der Laufzeit mein komplett investiertes Kapital (1200€), der Nominalwert von 1000€ oder vielleicht sogar der am Ende der Laufzeit bestehende Kurs ausgezahlt?
Natürlich bekommst du nur den Nominalwert. Und der Kurs wird sich gegen Ende der Laufzeit ziemlich sicher in der Nähe des Nominalwertes befinden.

 

Stefan

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reckoner

Hallo,

 

wir hatten uns überschnitten (teilweise habe ich deine Fragen sogar schon beantwortet:-).

 

Aber der Kupon wird doch jährlich ausbezahlt und nicht reinvestiert? Wie kommt man dann also auf 1,56% Rendite?
Weil man jedes Jahr mit ca. 4% Kursverlust rechnen muss (20% auf 5 Jahre), das macht dann - sehr grob - 6% Kupon mins 4% Kursverlust = 2% Rendite (die genaue Berechnung ist mir jetzt zu kompliziert, da fließen auch die Stückzinsen mit ein und es wird so getan, als ob man den Kupon sofort, aber zur jetztigen(!) Rendite reinvestiert).

 

Gilt das mit den 100% immer und bei allen Anleihen (speziell Staatsanleihen, normale Unternehmensanleihen, Inflationangepasste Anleihen)?
Immer ist ein zu umfassender Begriff, denn es gibt auch Sonderformen. Aber die allermeisten Anleihen werden bei Fälligkeit zu 100% zurückgezahlt.

 

Sehe ich das richtig, dass dies auch der Fall bei Notierungen unterhalb von 100% ist?
Natürlich. Es kann aber auch einen Grund für das Unterpari geben, etwa eine befürchtete/bevorstehende Insolvenz, und dann gibt es sicher nicht die vollen 100%.

 

Stefan

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Der Pate

Um das nochmal klar zu sagen (es lesen hier ja auch andere mit, und eine solche Behauptung ohne jeglichen Zweifel geht einfach nicht): Das ist nicht die Rendite, sondern die laufende Verzinsung des investierten Kapital (auch Credit Yield genannt).

Das weiß ich jetzt auch. Je länger die Laufzeit, desto schwächer die Rendite. Aber wie genau berechnet sich die Rendite? Schließlich wird dem investierten Kapital nichts hinzugefügt, also müssten ja zukünftige Kuponzahlungen in irgendeiner Weise abdiskontiert werden, oder?

 

Natürlich bekommst du nur den Nominalwert.

 

Mir war das nicht so klar, deswegen habe ich ja gefragt.

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xfklu

Ahh, vielen Dank schonmal. In Deinem Beispiel würde man dann ja insgesamt in den nächsten 5 Jahren ~1300€ bei 1200€ Einsatz bekommen => 8,3%. Aber der Kupon wird doch jährlich ausbezahlt und nicht reinvestiert? Wie kommt man dann also auf 1,56% Rendite?

 

Etwas vereinfacht kann man hier so rechnen: (1300€ / 1200€)^(1/5)-1 = 1.6%. D.h. Du musst die fünfte Wurzel nehmen, um die 8.3% auf 5 jahre aufzuteilen.

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Ramstein

Etwas vereinfacht kann man hier so rechnen: (1300€ / 1200€)^(1/5)-1 = 1.6%. D.h. Du musst die fünfte Wurzel nehmen, um die 8.3% auf 5 jahre aufzuteilen.

Man kann auch gleich korrekt mit XINTZINSFUSS rechnen und kommt auf 1,78%.

 

Beispiel.xls

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Prospektständer

Um das nochmal klar zu sagen (es lesen hier ja auch andere mit, und eine solche Behauptung ohne jeglichen Zweifel geht einfach nicht): Das ist nicht die Rendite, sondern die laufende Verzinsung des investierten Kapital (auch Credit Yield genannt).

Current Yield, aber es war ja schon spät :thumbsup:

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reckoner

Hallo,

 

Man kann auch gleich korrekt mit XINTZINSFUSS rechnen und kommt auf 1,78%.
Naja, wenn man schon XINTZINSFUSS bemüht, dann sollten die Daten auch stimmen (sonst kann man auch überschlagen).

 

Die Fehler im Einzelnen:

- Der Kurs steht nicht bei 120%, sondern 120,90% (und das macht eine Menge aus - kann jeder schnell ausprobieren)

- es fehlen die Stückzinsen

- die Tage sind völlig falsch, Kupontermin und auch Fälligkeit ist jeweils der 20. März.

- Valuta beim Kauf ist immer zwei Tage später (aktuell also der 16.4.2014)

 

Ich komme dann auf eine Rendite von 1,5584% - voilà, das hat onvista auch (fast).

 

Ich rate gerade Neulingen dazu, diese Rechnung wirklich einmal nachzustellen (jede ordentliche Tabellenkalkulation sollte diese Formel bereitstellen - bei alten Excelversionen muss man etwas nachinstallieren, geht aber auch). Dann kann man auch einfach etwas experimentieren und live sehen, wie sich Veränderungen am Kurs oder der Restlaufzeit auf die Rendite auswirken.

 

Stefan

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Akaman

Und nähert sich der Kurs zum Fälligkeitsdatum dem Niveau von 100% an? Ansonsten könnte man ja ein paar Tage vorher zu einem eventuell höheren Kurs verkaufen.

Das sollte man sogar unbedingt tuhen, wenn man denn einen Käufer findet.

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Commercator

Vorweg: Mit Anleihen kenne ich mich kaum bis gar nicht aus. Die im Beispiel ausgewählte Anleihe habe ich auch nicht vor zu kaufen.

 

Ich habe in der aktuellen WirtschaftsWoche über diese Anleihe gelesen: http://www.onvista.de/anleihen/snapshot.html?ISIN=DE0001102341

 

Dabei habe ich mich nun folgendes gefragt. Der Kurs liegt momentan bei 103,52%, d.h. wenn ich für 1000€ anlegen möchte, müsste ich 1035,20€ bezahlen. Dazu kommen noch die Stückzinsen bis dato und die Bankgebühren etc.

 

Im Endeffekt müsste ich also 1035,20€ + Stückzinsen + Gebühren bezahlen. Der Kupon liegt bei dieser Anleihe bei 2,5%, d.h. am 15.08.2015 (nächster Kupon-Termin) bekäme ich 2,5% von 1000€, also 25€.

 

Nun diese 25€ Zinsgewinn müsste ich ja jetzt von meinen Kosten abziehen. Blieben immernoch 10,20€ + Gebühren.

 

Nun bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Auf kurzfristige Dauer (2-3 Jahre) ist diese Anleihe nicht rentabel. Um etwas Gewinn zu machen müsste man diese ja fast eine Dekade lang halten. Allerdings kommen dann noch das Kursrisiko (höhere Marktzinsen, kurs sinkt) und die Inflation hinzu.

 

Ist mein Denkansatz richtig oder habe ich irgendwo einen Denkfehler drinnen?

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Ramstein

Ich habe in der aktuellen WirtschaftsWoche über diese Anleihe gelesen: http://www.onvista.d...IN=DE0001102341

 

Dabei habe ich mich nun folgendes gefragt. Der Kurs liegt momentan bei 103,52%, d.h. wenn ich für 1000€ anlegen möchte, müsste ich 1035,20€ bezahlen. Dazu kommen noch die Stückzinsen bis dato und die Bankgebühren etc.

 

Im Endeffekt müsste ich also 1035,20€ + Stückzinsen + Gebühren bezahlen. Der Kupon liegt bei dieser Anleihe bei 2,5%, d.h. am 15.08.2015 (nächster Kupon-Termin) bekäme ich 2,5% von 1000€, also 25€.

 

Nun diese 25€ Zinsgewinn müsste ich ja jetzt von meinen Kosten abziehen. Blieben immernoch 10,20€ + Gebühren.

 

Nun bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Auf kurzfristige Dauer (2-3 Jahre) ist diese Anleihe nicht rentabel. Um etwas Gewinn zu machen müsste man diese ja fast eine Dekade lang halten. Allerdings kommen dann noch das Kursrisiko (höhere Marktzinsen, kurs sinkt) und die Inflation hinzu.

 

Ist mein Denkansatz richtig oder habe ich irgendwo einen Denkfehler drinnen?

Dein Ansatz wäre richtig, falls die Anleihe am 15.08.2015 bei 103,52€ stehen würde. Was ist, wenn sie bei 105€ steht? Das weisst du eben nicht.

Allerdings sind bei Kleinbeträgen wie 1.000€ i.d.R. Festgeldanlage oder Sparbriefe ertragreicher.

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BenGunn

Frage an die Profis - bestimmt schon x-mal gestellt:

SV: Der Makler stellt die Kurse. Die Geld-Brief-Differenz beträgt z.B. 1%. (Selbst will man nicht lange 'rumeiern' sondern zum Abschluss kommen.)

Frage: Wann greift der Makler oberhalb seines Kurses selbst zu? Geschieht dies nach Lust und Laune (jeweils Einzelfallentscheidung) oder bestehen Erfahrungswerte?

(Dass man selbst zu billig war, erkennt man daran, dass der Deal lediglich bei den Umsätzen erscheint.)

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reckoner

Hallo,

 

Wann greift der Makler oberhalb seines Kurses selbst zu?
Eigentlich muss er das sogar (obwohl ich da auch schon seltsame Dinge erlebt habe).

Was denkst du denn, warum er die Kurse überhaupt stellt? Nur so zum Spass?

 

Dass man selbst zu billig war, erkennt man daran, dass der Deal lediglich bei den Umsätzen erscheint.
Nee, dann erscheint er doch gerade nicht bei den Umsätzen.

Oder meinst du Kurse ohne Umsatz? Aber selbst das ist keine Regel, es kann ja auch noch andere Marktteilnehmer geben.

 

Stefan

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BenGunn

Hallo,

 

Wann greift der Makler oberhalb seines Kurses selbst zu?
Eigentlich muss er das sogar (obwohl ich da auch schon seltsame Dinge erlebt habe).

Was denkst du denn, warum er die Kurse überhaupt stellt? Nur so zum Spass?

 

Dass man selbst zu billig war, erkennt man daran, dass der Deal lediglich bei den Umsätzen erscheint.
Nee, dann erscheint er doch gerade nicht bei den Umsätzen.

Oder meinst du Kurse ohne Umsatz? Aber selbst das ist keine Regel, es kann ja auch noch andere Marktteilnehmer geben.

 

Stefan

 

Du willst damit sagen, die vom Makler gestellten Briefkurse sind die 'wahren' Kurse und alles darunter sind die Schnäppchen? Mir scheinen das häufig eher Mondkurse zu sein, die sich mit etwas Atem sehr wohl knacken lassen. Entsprechend zielen die Geldkurse darauf ab, Papiere günstig einzusammeln.

So etwas wie "times & sales", d.h. die Kurshistorie, dient also nicht der obligatorischen Börsentransparenz bei Börsengeschäften, sondern stellt eine beliebige Leistung dar?

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reckoner

Hallo,

 

Du willst damit sagen, die vom Makler gestellten Briefkurse sind die 'wahren' Kurse
Nein, das sind die minimalen/maximalen Kurse, der wahre Kurs ist der zu dem gehandelt wird, und zwar in der Regel zwischen zwei Anlegern.

 

So etwas wie "times & sales", d.h. die Kurshistorie, dient also nicht der obligatorischen Börsentransparenz bei Börsengeschäften, sondern stellt eine beliebige Leistung dar?
Ich verstehe nicht, wovon du redest, muss ich sagen.

In der Kurshistorie sieht man doch genau die Kurse, zu denen ein Handel stattgefunden hat (natürlich siehst du nicht, wer den Kurs gemacht hat bzw. auf welcher Seite ggf. ein Makler stand). Wenn dort aber kein Volumen dabei war, ist der Kurs wirklich nicht sonderlich ernst zu nehmen.

 

Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei.

Ich bin mir beispielsweise nicht ganz sicher, was du mit "oberhalb seines Kurses" gemeint hast (ich dachte, oberhalb vom Brief, wobei der Makler dann der Verkäufer wäre und du der Käufer). irgendwie habe ich den Eindruck, dass du meinst, kaufen kann man nur zum Briefkurs und verkaufen nur zum Geldkurs, sprich: Den Spread zahlt immer der Anleger. Das stimmt aber nicht, man kann sogar einen Makler abfischen (ich hoffe du weißt was ich damit meine).

 

Hast du mal ein Beispiel? Dann könnten wir konkret und sogar live darüber reden.

 

Stefan

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watch

Hi liebes Forum,

 

eine weitere Frage, die für euch Experten aber sicher schnell geht. Habe bisher primär Equities getraded und wenn Anleihen, dann gebündelt in Eurobonds. Wenn ich mich nun bezüglich Investments in bestimmte Staatsanleihen interessiere, stellen sich mir folgende Fragen:

 

1. Könnt Ihr irgendwie pauschalisieren wielange ihr Staatsanleihen (vlt EU im Vergleich zu Emerging Markets) haltet und mit welchem Ziel: Sprich, wartet man die Laufzeit ab oder ist es primär das Ziel die Anleihe zu einem höhren Kurs zu verkaufen (wie bei Equities)?

 

2. Bin leicht geschockt wie groß die Diskrepanz zwischen makro- und mikroökonomischen Einflüssen bei der Betrachtung von Anleihen zu Equities ist. Während ich die Researcharbeit für den Eigenhandel mit Equities (fundamental und auch charttechnisch) als relativ unkompliziert empfinde, fehlt einem bei Bonds ein wenig der Überblick. Deshalb die Frage: Wenn Ihr neue Anleihen fürs Portfolio sucht, benutzt Ihr auch etwas wie P/E, PEG ratios oder wie geht Ihr an die Suche ran? Wenn zum Beispiel eine argentinische Provinz 17% Kupon verspricht, versucht man dann immer die 17% abzugreifen oder will man eher seine Anleihen mit einem höhren Kurs als den Kaufkurs verkaufen? (Oder beides?)

 

3. Kann man pauschalisieren, dass es immer besser ist unter par zu kaufen, wenn man die Anleihe bis zum Ende halten will? Man hat sie ja somit zu einem Discount gekauft richtig? Ich bin mir bewusst, dass dann die Inflation noch mit reingerechnet werden muss. Kann jemand bitte ein Beispiel mit beliebigen zahlen posten?

 

4. Kann man pauschalisieren wie hoch die Denomination bei den meisten Titeln ist? Bei Staatsanleihen der Ukraine (weiss nicht mehr genau welche Laufzeit) sind es ja $200,000, sprich mein Mindestinvestment kann nur $200,000 sein? Solch ein Risiko kann ja (fast) kein privater Trader auf sich nehmen, werden diese Titel dann ausschließlich von Fonds, Banken und anderen Institutionen getraded?

 

Ich befürchte mir fallen noch mehr Fragen ein und hoffe erstmal, dass diese Euch nicht zu sehr anstrengen. Vielen Dank und liebe Grüße

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reckoner
· bearbeitet von reckoner

Hallo,

 

1. Könnt Ihr irgendwie pauschalisieren wielange ihr Staatsanleihen (vlt EU im Vergleich zu Emerging Markets) haltet und mit welchem Ziel: Sprich, wartet man die Laufzeit ab oder ist es primär das Ziel die Anleihe zu einem höhren Kurs zu verkaufen (wie bei Equities)?
Ich persönlich halte in der Regel gar keine Staatsanleihen, weil das Chance/Risiko-Verhältnis fast immer schlecht ist.

Entweder liegt die Rendite meilenweit unter meinen Ansprüchen, etwa bei Deutschland u.ä. (dann ist meist sogar Festgeld besser, und zwar mit Einlagensicherungsfonds - und der geht imho erst mit dem Staat unter, manchmal sogar erst danach (siehe Island), ergo ist das sehr gut vergleichbar mit entsprechenden Staatsanleihen).

Oder es ist ziemlich unberechenbar, Staaten bzw, Politiker sind nämlich imho sehr unverlässlich (Beispiele: Argentinien, Ukraine, Venezuela, Zypern).

Oder es handelt sich um eine fremde Währung, in dem Fall findet sich aber auch sehr oft höher rentierende Alternativen in der jeweiligen Währung.

 

Meine letzten Staatsanleihen waren Venezuela (ist aber schon ein paar Jahre her, noch zu Hugos Zeiten;-) und Portugal (gekauft bei 20% Rendite, mittlerweile mit über 120% / 50% p.a. Gewinn verkauft).

 

zu 2: Bei der Bewertung schaut man eigentlich nur auf die Rendite (nicht auf den Kupon, und auch nicht auf den Kurs - die Rendite berechnet sich nämlich aus diesen beiden Kennzahlen, quasi in einer Vereinigung).

 

zu 3: Siehe 2 - es ist fast* egal, ob man unter oder über Pari kauft.

 

*und dieses fast hat auch nur etwas mit Zahlungsströmen und Steuern zu tun, ansonsten ist es wirklich egal

 

zu 4: Die meisten Anleihen sollten eine Mindeststückelung von 1000 Euro haben. Das was du mit den 200.000 ansprichst nennen wir umgangssprachlich Kindersicherung und kommt eher bei spekulativen Anleihen vor (Hybrid etc.).

Und ja, das ist für den gewöhnlichen Privatanleger ungeeignet, man müsste schon ein mindestens 10mal so großes Vermögen haben, um auch ein Klumpenrisiko auszuschließen. Man kann und sollte bei der Suche - z.B. Börse Stuttgart - aber entsprechende Filter setzen.

 

Stefan

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watch

Ok, schonmal tausend Dank dafür.

 

Wir kommen meinem Anliegen schon näher, ich spreche auch nur von Emerging Markets Bonds, also eher spekulatives zeug. Als renditeorientierter Trader machen ja US-Treasuries und Deutsche Bund Bonds keinen (zu wenig) Sinn. Deshalb würde ich gerne speziell auf Punkt 2 & 3 nochmal eingehen:

 

2. Ich als Trader und auch andere Trader die eine bestimmte Anleihe kaufen wollen, schauen sich also ausschließlich die Rendite an? Kannst Du die Rendite in diesem Zusammenhang bitte nochmal ausführlich erklären?

Wie lautet die Formel und wie definiert sie sich, sprich die Rendite die ich jetzt bei einem Verkauf bekommen würde oder die Rendite die ich am Ende der Laufzeit bekommen würde? Hoffe Du weisst was ich meine, welche Renditerechnungen zu welchem Datum muss ich Betracht ziehen?

 

2.1 Wie handlen IB's als Market Maker so etwas im OTC Interbankenhandel, ziehen die auch nur die Rendite in Betracht oder beziehen die sich auch auf Kupon, pari, etc. oder sind alle anderen Faktoren außer Rendite tatsächlich komplett unwichtig im Anleihenhandel?

 

Und dann nochmal zu 1. mit Deinem Portugal Trade: Du hattest also ein bißchen über 2 Jahre gehalten ja? Wenn Du aber 120% Gewinn durch den Verkauf an der Börse gemacht hast, dann war doch der Kurs für Dich sehr wichtig oder? Und dementsprechend für den Trader der die Gegenposition eingenommen hat auch, da er ja anscheinend zu nem viel höheren Kurs (als Dein Kaufkurs damals) abgekauft hat?

Bei einem Denkfehler meinerseits bereits jetzt: Sorry.

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zoni

Just my 2 Cents:

 

Es gibt viele allgemeine Infos zur Funktion von Anleihen, die man sich anschauen könnte, auch hier im Board.

 

zu. 1. man kann CY und YTM unterscheiden, für mich ist der CY wichtiger als der YTM, weil ich i.d.R. nicht bis zur Endfälligkeit halte. Für das Trading ist für mich aber nur der Kurs wichtig, d.h. z.B. Zeichnungsgewinne mitnehmen (und auch das Bsp. Portugal), Rendite zweitrangig.

 

zu 2.1. die Rendite ist am wichtigsten, ergibt sich aber aus verschiedenen Faktoren wie Zinssatz, Bonität, Laufzeit usw.

 

Kauf unter pari ist bei mir nur wichtig bei sehr schlechter Bonität, um die Fallhöhe bei Ausfall zu reduzieren.

 

VG

 

 

 

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Ramstein

Ich als Trader und auch andere Trader die eine bestimmte Anleihe kaufen wollen, schauen sich also ausschließlich die Rendite an?

Natürlich nicht. Wenn du so fragst, ist das Traden wohl nichts für dich.

 

Man schaut natürlich auf die Gewinnerwartung und die kann z.B. durch erwartete Bonitätsänderugen, Ratingänderungen, Zinsänderungen oder Wechselkursänderungen beeinflusst werden.

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watch
· bearbeitet von watch

Servus,

 

@Ramstein: Trade seit 4 Jahren FX und Equities und das sehr erfolgreich, interessiere mich nun mehr und mehr für den Anleihenmarkt und deshalb hat mich die Aussage von Stefan verwundert, dass er sich bei der Bewertung nur die Rendite anschaut. Dass makroökonomische Einflüsse (wie Bonitätsänderungen, Ratings, etc.) vor allem bei Anleihen in Betracht gezogen werden ist mir klar, nur war mir nicht klar auf welche Kennzahlen ich mich als Trader vor dem Kauf beziehe.

 

@zoni: Genau danke, das meinte ich ja: Du beziehst dich längerfristig auf CY weil du nicht bis zum Laufzeitende hälst und für das Traden sind Kursunterschiede wichtig für Dich. Und jetzt zu einer ursprünglichen Frage meinerseits: Kann man pauschalisieren was dabei überwiegt? Hälst Du eher immer wegen CY oder tradest du die Kursschwankungen (bei Anleihen nicht allzu stark vorhanden, außer bei EM richtig?).

 

Oder vielleicht kann man das ja auch gar nicht so pauschalisieren wie ich es mir vorstelle, sagt Ihr es mir.

 

P.S: Egal welches Forum, egal welches Thema ob nun Securities oder Haustiere: Es gibt immer einen der bißchen sticheln möchte oder?. Ja ich schaue Dich an Ramstein. Also wär ich länger in nem Forum vertreten wäre ich "netter".

Aber nur am Rande.

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