obx April 19, 2011 Mal nen update von heute abend aus der SZ Das FDP-Präsidiumsmitglied Silvana Koch-Mehrin hat der Internetseite "VroniPlag Wiki" zufolge bei ihrer Dissertation bewusst Texte anderer Autoren kopiert - Plagiate finden sich angeblich auf jeder vierten Seite. SZ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sthenelos April 19, 2011 auch ein Plagiat, der Alien bei den Russen: http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/liegt-da-ein-totes-alien-im-schnee-article1165938.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
saibottina April 19, 2011 Ich behaupte mal, dass man in nahezu jeder Doktorarbeit, egal on Politikier oder Otto-Normal-Dr, Zitatfehler finden kann. Ich behaupte mal, dass niemand Überblick über alle Schwierigkeitsgrade, Zitatgepflogenheiten und -notwendigkeiten,... aller Fachrichtungen haben kann. Außerdem behaupte ich, dass es allein in den Naturwissenschaften Mathematik, Physik, Chemie ausreichend Arbeiten gibt, die Deine These widerlegen. Im Übrigen ist es der Job eines Doktorvaters, eine Arbeit auf Plagiate zu überprüfen, in den Geisteswissenschaften wird das auch bei jeder bekackten Hausarbeit gemacht, gibts Software dazu. Und ich bezweifle, dass jeder Doktorand einfach mal so aufgrund von Bequemlichkeit/Faulheit ein paar Jahre seiner Arbeit riskieren will. Dass ein ghostwriter die Arbeit geschrieben hat halte ich eher für unwahrscheinlich. Dem hätte er keinesfalls 7 Jahre durchgehen lassen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich. So dämlich kann er einfach nicht gewesen sein, zu glauben, dass er damit durchkommt. Außerdem muss das ja auch nicht von Anfang an der Plan gewesen sein. Viele Doktoranden fangen mti viel Motivation an und merken, dass sie es zeitlich einfach nicht hinkriegen, vor allem, wenn man noch diverse andere "Jobs" hat. Und was dann? War alles umsonst, oder läßt mans schnell fertigmachen? Für den Ghostwriter ists doch ein Traum: Kohle kassieren, Auftraggeber verarschen (Plagiat zusammenkopieren = gigantischer Stundenlohn), und der Auftraggeber kann nix machen, bei einer Anzeige schadet er ja überwiegend sich selbst (falls er den Ghostwriter überhaupt namentlich kennt...). Ich finds jedenfalls spitze: Hat ein arroganter Betrüger mal "voll eine in die überschminkte Fresse gekriegt" (Quelle: Oliver Kalkofe, Mattscheibe annodazumal). Verbesser mich wenn ich falsch liege. Aber Dein Rahmen, die Gliederung und das Thema werden zumeist vom Dokotorvater vorgegeben, jedenfalls kenne ich das so. Dann verbesser ich mal. Das mag bei Dir so sein, bei anderen ists anders, bei weiteren völlig anders. Der Jurist hat wohl wenig Einblick in die Vorgehensweise der Mathematiker, der Mathematiker kann sich vielleicht nicht jedes Detail bei den Ägyptologen vorstellen, die Ägyptologen... (Liste beliebig fortführbar...) Vom Prof und vom Doktorand dürfte es auch noch abhängen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 19, 2011 Mal nen update von heute abend aus der SZ Das FDP-Präsidiumsmitglied Silvana Koch-Mehrin hat der Internetseite "VroniPlag Wiki" zufolge bei ihrer Dissertation bewusst Texte anderer Autoren kopiert - Plagiate finden sich angeblich auf jeder vierten Seite. SZ Silvana Koch-Mehrin ist eine Ritterin der Tafelrunde und schwätzt sich durch alle Parlamente und nimmt halt mit was sie kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance April 19, 2011 Ich halte es für sehr wahrscheinlich. So dämlich kann er einfach nicht gewesen sein, zu glauben, dass er damit durchkommt. Außerdem muss das ja auch nicht von Anfang an der Plan gewesen sein. Viele Doktoranden fangen mti viel Motivation an und merken, dass sie es zeitlich einfach nicht hinkriegen, vor allem, wenn man noch diverse andere "Jobs" hat. Und was dann? War alles umsonst, oder läßt mans schnell fertigmachen? Für den Ghostwriter ists doch ein Traum: Kohle kassieren, Auftraggeber verarschen (Plagiat zusammenkopieren = gigantischer Stundenlohn), und der Auftraggeber kann nix machen, bei einer Anzeige schadet er ja überwiegend sich selbst (falls er den Ghostwriter überhaupt namentlich kennt...). Ich finds jedenfalls spitze: Hat ein arroganter Betrüger mal "voll eine in die überschminkte Fresse gekriegt" (Quelle: Oliver Kalkofe, Mattscheibe annodazumal). Verbesser mich wenn ich falsch liege. Aber Dein Rahmen, die Gliederung und das Thema werden zumeist vom Dokotorvater vorgegeben, jedenfalls kenne ich das so. Dann verbesser ich mal. Das mag bei Dir so sein, bei anderen ists anders, bei weiteren völlig anders. Der Jurist hat wohl wenig Einblick in die Vorgehensweise der Mathematiker, der Mathematiker kann sich vielleicht nicht jedes Detail bei den Ägyptologen vorstellen, die Ägyptologen... (Liste beliebig fortführbar...) Vom Prof und vom Doktorand dürfte es auch noch abhängen... 1. Sehe ich genauso. Guttenbergs Pech, dass er wahrscheinlich eben gerade keinen Profi angeheuert hat, sondern wahrscheinlich einen Bekannten, der ihm vielleicht mehr oder weniger zufällig über den Weg lief. 2. Das ein Thema in vager Form vorgeschlagen wird, dürfte üblich sein, aber die genaue Definition und Akzentuierung sowie die Gliederung sind doch ein wesentlicher Bestandteil der eigenständigen Leistung. Zumal die Gliederung ja auch von den Zwischen- und Teilergebnissen abhängt, und insofern ein lebendiges Wesen ist. Optimal sind sicherlich solche Professoren, die ihren Doktoranden beratend zur Seite stehen und sie vielleicht ab und an mal davon abhalten, sich auf Holzwege zu begeben, nach Abgabe der Arbeit diese selbstverständlich ganz lesen und schnell (max drei Monate) ein ausführliches Erstgutachten schreiben und den Zweitgutachter ebenfalls zur zügigen Bearbeitung anhalten. "Nachteil" solcher Professoren: Sie sind meistens auch sehr kritisch und verlangen überdurchschnittlich viel und erkennen selbstverständlich Plagiate, bzw. lassen das durch ihre Mitarbeiter überprüfen. Ein C4 Professor mit googeln zu beschäftigen, wäre nun wirklich Verschwendung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn April 20, 2011 Ein C4 Professor mit googeln zu beschäftigen, wäre nun wirklich Verschwendung. Absolut Herr Senator , Prof. Dr.Dr.Dr. Dr. mult. h.c. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx April 20, 2011 1. Auch wenn 100% der guttenbergschen Dissertation aus Plagiatsfragmenten bestünden (es sind nach derzeitigen Stand nur knapp 2/3), so bedürfte es doch einer gewissen arbeit des Sammelns, Ordnens und neu Zusammenfügens. Stellt euch das wie ein Puzzle vor. Zuvor aber mußte ein Rahmen, nämlich das thmea definiert und gegliedert werden. Hier davon zu reden, dass der Rahmen, dass definierte Thema und die Gliederung ausschließliche Leistung wissenschaftlichen Wertes des Doktoranden ist halte ich für ein wenig weltfremd. Und immerhin warst Du selbst Doktorand. 2. Das ein Thema in vager Form vorgeschlagen wird, dürfte üblich sein, aber die genaue Definition und Akzentuierung sowie die Gliederung sind doch ein wesentlicher Bestandteil der eigenständigen Leistung. Zumal die Gliederung ja auch von den Zwischen- und Teilergebnissen abhängt, und insofern ein lebendiges Wesen ist. Ich hab schon einige Arbeiten korrekturlesen dürfen und kann aus Gesprächen berichten, dass insb. der Rahmen und die Aufgabenstellung oft vom Doktorvater ziemlich genau vorgegeben wird. Das dann die Gliederung, hier insb. Unterpunkte der Gliederung, mit den Erarbeitungen der Arbeit mitwächst und sich dort noch entwickelt, da sind wir einer Meinung. Das Grundgerüst, also die Marschroute, an die sich der Doktorand aus guten Gründen hält, auch um nicht den Überblick zu verlieren, ist durch den Doktorvater vorgelegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 20, 2011 "Stoiber-Tochter schrieb ganze Kapitel bei mir ab" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 20, 2011 http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE73J09G20110420 Koch-Mehrin hatte dort 1998 unter dem Titel "Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik" eine 227 Seiten umfassende Dissertation über die Lateinische Münzunion verfasst. :lol: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX April 20, 2011 Wenn wir jetzt noch anfangen, sämtliche medizinischen Doktorarbeiten der Vergangenheit auf Zitat-Fehler und v.a. auf Fehler der verwendeten Statistikmethoden hin nachzuuntersuchen, hätten wir einiges zu tun und wahrscheinlich so einige Doktoren weniger in der Republik. Die Frage ist nur: haben wir nix besseres zu tun? Wetter ist doch auch schön... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 · bearbeitet April 20, 2011 von Emilian ...so einige Doktoren weniger in der Republik. Die Frage ist nur: haben wir nix besseres zu tun?... Heute bei ner schriftlichen Arbeit geschlampt/betrogen und morgen wenn Dein Kind (Metapher) eine Operation braucht, einen Tupfer im Körper vergessen und mit eingenäht. Medizinische Behandlungsfehler sind in den TopTen der Todesursachen in Dtl, noch vor den Verkehrstoten! Also Antwort: Nein, was Besseres kann man gar nicht zu tun haben. ---> Verlängert unser aller Leben, solche Typen beizeiten aus dem Verkehr zu ziehen. Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX April 20, 2011 Du möchtest solche "Typen" aus dem Verkehr ziehen, weil evtl. sogar aus Unwissenheit möglicherweise eine ungünstige Statistikmethode in der Promotion herangezogen wurde? Und die Anzahl möglicherweise vergessener Tupfer bei ner OP korreliert mit der Verwendung korrekter Statistikmethodik? Das wäre evtl. ja mal ein geeignetes Thema für ne Promotion... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 Wenn Du das lustig findest, so mag das für sich allein sprechen. Ich bin mir sicher, dass hier ne ganze Menge andere Leute verstanden haben, was ich meine. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX April 20, 2011 Du wirst wahrscheinlich in so ziemlich jeder Doktorarbeit Form-, Zitier- oder meinetwegen auch Statistikfehler finden - und das nicht nur im medizinischen Bereich. Wenn Menschen durch einen ärztlichen Kunstfehler zu Schaden kommen, dann ist das tragisch - hat aber sicherlich in erster Linie mit Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu tun und weniger mit Promotionsfehlern... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 · bearbeitet April 20, 2011 von Emilian Wie heißt es doch so schön: "Wehret den Anfängen!" ...in so ziemlich jeder Doktorarbeit Form-, Zitier- oder meinetwegen auch Statistikfehler finden... Erstens nehm ich das nicht an und zweitens - selbst wenn - ja und? Dann wirds Zeit, dass der Laden mal gelüftet wird. Nur weils bei vielen so ist/war, macht das die Sache nicht besser! Beim Finanzamt stehst Du auch für jedes Komma in Deiner Steuererklärung gerade. Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX April 20, 2011 Erstens nehm ich das nicht an Ach, man muss nur lange genug stöbern, dann findet sich immer irgendetwas Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 Also, alles halbe Hüfte oder wie? Das sind nur Ausflüchte des Mittelmaßes. Mindestens der Anspruch zu höherem sollte erkennbar sein. Nee, nee laß mal gut sein - wenn Dir das genügt, dann sei´s drum. Genieß das Wetter und gut. Mir ist das zu wenig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 · bearbeitet April 20, 2011 von Emilian Und weil wir grad dabei sind: Ich les grad ab 20.15 Uhr kommt auf EinsPlus: Visite (Thema u.a. "OP-Besteck im Bauch vergessen") - da ist es ja schon. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio April 20, 2011 Es steht außer Frage, das man mit Sicherheit in so gut wie jeder Doktor- oder sonstigen schriftlichen Arbeit großen Umfangs Fehler finden kann. Das lässt sich auch bei größter Sorgfalt kaum vermeiden. Aber auch ein paar Zitierfehler machen noch kein Plagiat. Es ist auch ganz normal, das man fremdes Gedankengut in seine Arbeit einbaut. Je nach Themenstellung ist das sogar zwingend notwendig, wenn man auf dem gegebenen Stand aufbauend, seinen eigenen Ansatz entwickeln will. Man kann auch nicht in jeder wissenschaftlichen Arbeit das Rad neu erfinden, auch nicht in einer Doktorarbeit. Man muss nur eben fremdes Gedankengut entsprechend kennzeichnen, wenn man es in der Arbeit verwendet. Ein Plagiat ist, wenn man längere Textabschnitte aus fremden Quellen übernimmt, ohne dies kenntlich zu machen. Wer so was macht, disqualifiziert sich natürlich selbst. Man muss aber leider auch sagen, das die Anforderungen an Doktoranden in Abhängigkeit vom Fach und vom Betreuer ganz erheblich abweichen können. Es gibt Fächer, in denen die Doktorarbeiten woanders nicht mal als Diplomarbeit durch gingen. Man liest auch immer wieder mal Doktorarbeiten bei denen man sich wundern muss, dass hierfür jemand promoviert wurde. Das sagt dann natürlich auch viel über die jeweils betreuenden Doktorväter aus. Es gibt da leider keine einheitlichen Maßstäbe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian April 20, 2011 lpj, ich denke Malvolios Statement können wir wohl beide unterschreiben. Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX April 20, 2011 Jup. Wollte mit meiner Aussage auch nicht das Mittelmaß fördern Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel April 20, 2011 http://www.welt.de/politik/deutschland/article13228540/Koch-Mehrin-und-die-Verluderung-der-Zitierkultur.html Die FDP-Politikerin soll mehr als ein Viertel ihrer Doktorarbeit abgeschrieben haben. Noch zögern politische Freunde, Stellung zu beziehen bald werden sie es müssen. in Koch-Mehrins Doktorarbeit wurden in erheblichem Ausmaß fremde Quellen verwendet, die nicht oder nicht hinreichend als Zitat gekennzeichnet wurden, konstatiert Vroniplag in dem eigenen Bericht. Dies stelle eine eklatante Verletzung wissenschaftlicher Standards dar. Die Plagiate seien kein Versehen, sondern vielmehr bewusst getätigt. Koch-Mehrin will sich zu den Vorwürfen bislang nicht äußern. Schlamperei, wie bei Guttenberg. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DON April 20, 2011 ... Man muss aber leider auch sagen, das die Anforderungen an Doktoranden in Abhängigkeit vom Fach und vom Betreuer ganz erheblich abweichen können. Es gibt Fächer, in denen die Doktorarbeiten woanders nicht mal als Diplomarbeit durch gingen. Man liest auch immer wieder mal Doktorarbeiten bei denen man sich wundern muss, dass hierfür jemand promoviert wurde. Das sagt dann natürlich auch viel über die jeweils betreuenden Doktorväter aus. Es gibt da leider keine einheitlichen Maßstäbe. So ist es. Ich weiss von meiner Uni, dass es waehrend einer Verteidigung einer Doktorarbeit zwischen den Profs zu einem Disput bzgl. des Niveaus der Dissertation kam. Und das innerhalb einer Fakultaet. Da kam sich mal die Unterschiede bei verschieden Unis und dann auch noch in verschiedenen Fachbereichen ausmalen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Superhirn April 21, 2011 Wenn wir jetzt noch anfangen, sämtliche medizinischen Doktorarbeiten der Vergangenheit auf Zitat-Fehler und v.a. auf Fehler der verwendeten Statistikmethoden hin nachzuuntersuchen, hätten wir einiges zu tun und wahrscheinlich so einige Doktoren weniger in der Republik. Die Frage ist nur: haben wir nix besseres zu tun? Wetter ist doch auch schön... Nicht umsonst müssen die Mediziner ihren Dr. mit dem Zusatz "med". führen. Damit jeder Bescheid weiß ..... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag