Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Sapine
Am 27.9.2022 um 13:37 von Anja Terchova:

Und Elektronik war damals tatsächlich kaum betroffen. Handys kamen damals ja überwiegend von Nokia, Ericsson, Siemens und Alcatel, also alles europäische Firmen.

Aber nicht in den 70ern

 

Spritpreise von ca. 1,40 DM waren bei einem durchschnittlichen (Monatsgehalt) Korrektur: Jahresgehalt von 26.000 Euro auch nicht wirklich billiger als heute 2 Euro bei einem Durchschnittsgehalt von 49.000 Euro. 

 

Du erzählst ziemlich oft ziemlich viel Käse

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mick79
vor 19 Minuten von Sapine:

Aber nicht in den 70ern

 

Spritpreise von ca. 1,40 DM waren bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 26.000 Euro auch nicht wirklich billiger als heute 2 Euro bei einem Durchschnittsgehalt von 49.000 Euro. 

 

Du erzählst ziemlich oft ziemlich viel Käse

Ein Monatsgehalt von 26.000 Euro ... und heute ein Durchschnittsgehalt von 49.000 Euro?

 

Wer erzählt hier Käse?   LOL

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Lol Jahresgehalt ;)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mick79
vor 22 Minuten von Sapine:

Lol Jahresgehalt ;)

 

Ja, deine Muschie schaut traurig aus. :)

Als ich 1976 mein erstes Auto betanken durfte kostete der Sprit noch 85 Pfennige.  :(

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 14 Stunden von Anja Terchova:

Ob angstellt oder selbstständig macht in Deutchland garkeinen so grossen Unterschied, in Deutschland sind auch selbstständig in den meisten Branchen keine so hohen Einnahmen möglich, weil eben bei den meisten Leuten das Geld knapp ist.

Also wenn alle in Euro doppelt so viel verdienten und alles doppelt so viel kostet, wäre auch nix gewonnen. 

In der Schweiz liegt das BIP pro Kopf nun Mal etwa 100% höher als das von Deutschland und in den USA 50% höher (nominal). Warum das so ist, hat unterschiedlichste Gründe. Gäbe es ne Formel, über die man bei jedem Land beliebig das BIP erhöhen könnte, wäre es ja einfach. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anja Terchova
· bearbeitet von Anja Terchova
vor 22 Stunden von Sapine:

Aber nicht in den 70ern

Das war lange vor meiner Geburt, wenn Vergleiche mache, dann vorallem mit 2001 (letztes Jahr mit den europäischen Altwährungen) und 2002 (erstes Jahr mit dem Euro).
 

vor 9 Stunden von Chips:

Also wenn alle in Euro doppelt so viel verdienten und alles doppelt so viel kostet, wäre auch nix gewonnen. 

In der Schweiz liegt das BIP pro Kopf nun Mal etwa 100% höher als das von Deutschland und in den USA 50% höher (nominal). Warum das so ist, hat unterschiedlichste Gründe. Gäbe es ne Formel, über die man bei jedem Land beliebig das BIP erhöhen könnte, wäre es ja einfach. 


In dem USA und auch vielen anderen ändern sind die sind die Preise ganz anders als in Europa.

Wohnen und Mobilität, egal ob Benzin und Diesel oder ÖPNV insofern er existiert, und Strom sind wesentlich billiger als in Europa, so etwa Faktor 0,3 bis 0,7.

Lebensmittel hingegen sind etwas teurer als in Europa, zwar nicht doppelt so teuer aber schon so etwa Faktor 1,2 bis 1,7.

Dienstleistungen (Friseur, Nagelstudio), Mobilfunk, Festnetzinternet und Gastronomie (ausgenommen Fastfood, das ist dort billig) sind wesentlich teurer als in Europa, so etwa Faktor 2 bis 3,5.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
vor 9 Stunden von Anja Terchova:

In dem USA und auch vielen anderen ändern sind die sind die Preise ganz anders als in Europa.

Wohnen und Mobilität, egal ob Benzin und Diesel oder ÖPNV insofern er existiert, und Strom sind wesentlich billiger als in Europa, so etwa Faktor 0,3 bis 0,7.

Lebensmittel hingegen sind etwas teurer als in Europa, zwar nicht doppelt so teuer aber schon so etwa Faktor 1,2 bis 1,7.

Dienstleistungen (Friseur, Nagelstudio), Mobilfunk, Festnetzinternet und Gastronomie (ausgenommen Fastfood, das ist dort billig) sind wesentlich teurer als in Europa, so etwa Faktor 2 bis 3,5.

Abgesehen von der Formulierungsschwäche und Rechenschwäche ist das ein absoluter Nullbeitrag (maximal).

"Andere Länder" sind so unbestimmt, das man auch das Gegenteil behaupten könnte und Beispiele dafür fände.

 

Füße hoch, das Niveau will durch!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
Am 1.10.2022 um 23:27 von Anja Terchova:

Ob angstellt oder selbstständig macht in Deutchland garkeinen so grossen Unterschied, in Deutschland sind auch selbstständig in den meisten Branchen keine so hohen Einnahmen möglich, weil eben bei den meisten Leuten das Geld knapp ist.

Also in Deutschland ist bei den meisten Leuten das Geld knapp?

Und in den hier so gepriesenen USA ist das besser?

Ich habe in den USA immer wieder festgestellt, daß bei vielen Leuten das Geld so knapp ist, daß sie mit den Überziehungsmöglichkeiten einer Kreditkarte die Schulden bei der anderen Kreditkarte zahlen Die meisten jungen Amerikaner starten mit hohen Schulden in das Berufsleben (weil ihre Eltern ihr Vermögen auf Kreuzfahrten verjubeln um "die with zero" auch sicher zu erreichen), so daß auch für diese Menschen für längere Zeit das Geld sehr knapp ist.

Bei allen Menschen, egal ob in Deutschland oder in anderen Ländern, die mehr ausgeben als sie verdienen, ist das Geld halt knapp.

Wenn ich hier bei manchen Teilnehmer_innen lese, welche Ausgaben sie für unbedingt notwendig halten, dann ist es nur natürlich, daß sie Geld als knapp wahrnehmen.

Das hat aber nichts mit Deutschland zu tun.

 

Und ich weiß auch nicht, wo Du in den USA im Nagelstudio warst. Ich habe beim Friseur deutlich weniger gezahlt als ich in Deutschland zahlen würde.

Ob der Mexi, der dort die Haare geschnitten hat, nach einem Mindestlohn bezahlt wurde, weiß ich jedoch nicht. Ich hatte jedoch den Eindruck, daß er froh war, überhaupt etwas zu verdienen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 1 Stunde von Nachdenklich:

 

Bei allen Menschen, egal ob in Deutschland oder in anderen Ländern, die mehr ausgeben als sie verdienen, ist das Geld halt knapp.

Das mag jetzt ein anderer Blickwinkel sein, aber welche Rolle spielt es, ob das Geld knapp ist oder wie viel Geld man hat? Ist es nicht wichtiger, dass man die Dinge hat, die man will und zwar möglichst schnell? Ist der deutsche, schuldenfreie Sparbuchsparer, der sich dann im Alter Mal ne Kreuzfahrt leistet, wirklich besser dran, als der überschuldete Amerikaner, der sich jedes Jahr mit der Familie die Freuzfahrt gönnt? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
· bearbeitet von Limit
Am 2.10.2022 um 13:55 von Chips:

Also wenn alle in Euro doppelt so viel verdienten und alles doppelt so viel kostet, wäre auch nix gewonnen.

In der Schweiz liegt das BIP pro Kopf nun Mal etwa 100% höher als das von Deutschland und in den USA 50% höher (nominal). Warum das so ist, hat unterschiedlichste Gründe. Gäbe es ne Formel, über die man bei jedem Land beliebig das BIP erhöhen könnte, wäre es ja einfach. 

In deinem ersten Satz gehst du darauf ein, dass man das Preisniveau bei solchen gleichen berücksichtigen muss, im zweiten Satz vergleichst du dann aber die Nominalwerte. Bereinigt um die Kaufkraft liegt der Unterschied übrigens "nur" bei 15% bzw. 30%.

 

Am 28.9.2022 um 11:04 von pete1:

Profiteure sind hier ganz eindeutig China und natürlich die USA. Beide haben natürlich ein enormes Interesse daran, Europa weiterhin klein zu halten, das zum einen von Europa selbst bestmöglich vorangetrieben wird und (bestenfalls gleichzeitig) die eigenen Mächte (gerade dann auch gegeneinander) auszubauen. 

Sowohl China als auch die USA haben ihre eigenen Probleme. Die USA haben ähnlich hohe Inflationswerte wie Europa und das obwohl sie die ganzen Probleme mit russischen Gas- und Öl-Importen weit weniger trifft. Die Staatsverschuldung ist höher, genauso wie die Verschuldung der Unternehmen und Privathaushalte. Dazu kommt marode Infrastruktur, ein veraltetes politisches System und daraus folgend soziale Spannungen. In China gerät der Immobiliensektor ins Schwanken, der bisher für über 30% der Wirtschaftsleistung verantwortlich war. Viele Immobilienfirmen haben nicht genug Liquidität um Wohnungen, die bereits bezahlt wurden fertigzustellen oder überhaupt zu bauen. Wenn dann Neu-Verkäufe und/oder Preise zurückgehen, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Wenn betroffene Käufer sich dann weigern ihre Hypotheken zu bedienen, trifft das dann auch die Banken, die diese Wohnungen finanziert haben und auch die Provinzregierungen, denen mit den Land-"Verkäufen" eine Haupteinnahmequelle wegbricht.

 

Am 29.9.2022 um 08:07 von Anja Terchova:

Von meinem Standpunkt aus die Rangfolge der Devisen in etwa so:

Natürlich kann jeder seine eigene "Hit-Liste" aufstellen, aber das sagt überhaupt nichts über die "Relevanz" dieser Währungen aus, denn diese wird in anderen Dimensionen gemessen, z.B. in welchem Maße sie als Reserve-Währung genutzt wird oder der Umsatz, der damit generiert wird.

 

Am 29.9.2022 um 14:05 von pete1:

Ich nutze den Dax, da dadurch börsengelistete Unternehmen des Landes ihre Kursentwicklung in einem ersichtlich machen. Der Dax macht 80% aller deutschen börsengelisteten Unternehmen aus und 90% aller in deutschen Aktien getätigten Börsenumsätze. Daher definitiv die Benchmark für Börsianer, die Deutschland anhand ihrer börsengelisteten Kraft beurteilen möchten. Der deutsche Leitindex eben. Nicht börsennotierte Unternehmen sind nicht berücksichtigt. Um die geht es auch gar nicht. 

Du machst den Fehler, die Entwicklung der dt. Wirtschaft mit der des DAX gleichzusetzen. Bei Ländern wie UK oder den USA mag das ganz gut hinkommen. In D ist aber ein signifikanter Teil der Unternehmen, die die dt. Wirtschaft ausmachen, überhaupt nicht börsennotiert.

 

Am 29.9.2022 um 16:59 von Metasom:

Geopolitische Stabilität, eine effektive Zentralbank und eiskalten Kapitalismus, der das Land immer wieder aus der Rezession holt. 

Geopolitische Stabilität beschreibt doch den Zustand der gesamten Welt und nicht den eines einzelnen Landes. Politische und auch soziale Stabilität wären übrigens nicht die ersten Dinge, die mir zu den USA einfallen würden.

 

Am 29.9.2022 um 17:15 von Chips:

Eine ganz andere Mentalität. Außer den Ureinwohnern sind dort alle selber oder Nachfahren von Menschen, die in ein anderes Land ausgewandert sind. Man bezahlt für Leistungen, die man nutzt (Gesundheitssystem). Man fühlt sich selber verantwortlich und ist weniger beschäftigt, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ach und pro Einwohner viel Land und Rohstoffe. (etwa 10mal so viel wwie in Deutschland)

Selbstverantwortung ist ein Wert, der hierzulande häufig zu kurz kommt. Das hat manchmal schon etwas von Bevormundung. Was aber in den USA teilweise passiert geht mMn zu weit. Dort gibt es institutionalisierte Ausbeutung bei der den Betroffenen dann auch noch die Schuld für ihr Schicksal gegeben wird. Das Gesundheitssystem ist da ein gutes Beispiel. Die Krankenversicherung ist meist an den Arbeitgeber gekoppelt, aber wenn du ernsthaft krank wirst, kommt es häufig vor, dass du gefeuert wirst und gerade dann deinen Versicherungsschutz verlierst, wenn du ihn brauchst. Das System nutzt dem Arbeitgeber (niedrigere Prämien) und der Versicherung (niedrigere Kosten), aber der Versicherte/Arbeitnehmer ist am Schluss der Gearschte.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor einer Stunde von Limit:

In deinem ersten Satz gehst du darauf ein, dass man das Preisniveau bei solchen gleichen berücksichtigen muss, im zweiten Satz vergleichst du dann aber die Nominalwerte. Bereinigt um die Kaufkraft liegt der Unterschied übrigens "nur" bei 15% bzw. 30%.

Es ist sicherlich ein valides Argument, hier auf PPP Werte hinzuweisen. Ich bin aber der Ansicht, dass diese kaufkraftbereinigten Werte gar nicht so neutral zu errechnen sind, manchmal sogar unmöglich. Man sieht das auch zB. daran, wie viel ein IPhone in den USA oder Deutschland kostet. Oder eine Thailandreise. PPP hin oder her, die Dinge kosten für beide Länder das Gleiche. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 1 Stunde von Limit:

 

Selbstverantwortung ist ein Wert, der hierzulande häufig zu kurz kommt. Das hat manchmal schon etwas von Bevormundung. Was aber in den USA teilweise passiert geht mMn zu weit. Dort gibt es institutionalisierte Ausbeutung bei der den Betroffenen dann auch noch die Schuld für ihr Schicksal gegeben wird. Das Gesundheitssystem ist da ein gutes Beispiel. Die Krankenversicherung ist meist an den Arbeitgeber gekoppelt, aber wenn du ernsthaft krank wirst, kommt es häufig vor, dass du gefeuert wirst und gerade dann deinen Versicherungsschutz verlierst, wenn du ihn brauchst. Das System nutzt dem Arbeitgeber (niedrigere Prämien) und der Versicherung (niedrigere Kosten), aber der Versicherte/Arbeitnehmer ist am Schluss der Gearschte.

Im Gegenzug bekommt man aber viel leichter einen neuen Job und in der Regel sind Löhne deutlich höher. Zum Gesundheitssystem: Hier wird auch viel mehr Eigenverantwortung erwartet, denn es gibt hohe Eigenanteile. Ich selber merke das bei meinem unversicherten Hund, was solche Gesundheitsdienstleistungen eigentlich kosten. Da überlegt man sich zweimal, ob man wegen der Erkältung nun zum Arzt läuft, wenn man die 80€ 10Min Beratung „ruhen Sie sich aus, hier noch ein Tee, den ich empfehle..." selber trägt. In Deutschland war das Wohlfühlpaket schon am bröckeln, als man 10€ pro Quartal tragen musste. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
vor 2 Minuten von Chips:

Im Gegenzug bekommt man aber viel leichter einen neuen Job

Generell stimmt das schon, aber wenn du krankheitsbedingt gerade deine Job und Krankenversicherung verloren hast, nützt dir das wenig.

 

vor 2 Minuten von Chips:

und in der Regel sind Löhne deutlich höher.

Für Fachkräfte mag das durchaus stimmen, für leicht ersetzbare Jobs hingegen nicht.

 

vor 2 Minuten von Chips:

Zum Gesundheitssystem: Hier wird auch viel mehr Eigenverantwortung erwartet, denn es gibt hohe Eigenanteile.

Da überlegt man sich zweimal, ob man wegen der Erkältung nun zum Arzt läuft, wenn man die 80€ 10Min Beratung „ruhen Sie sich aus, hier noch ein Tee, den ich empfehle..." selber trägt.

Das ist aber auch einer der Gründe, warum die Lebenserwartung in den USA im Vergleich zu andern Industrieländern niedriger ist und im Gegensatz zu allen anderen auch eine fallende Tendenz hat. Eigenanteile können bis zu einem gewissen Maße sinnvoll sein, aber wenn sie ernsthaft kranke Menschen davon abhalten medizinische Hilfe zu suchen, dann geht das zu weit und in den USA wurde diese Grenze schon deutlich überschritten.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PapaPecunia
vor 5 Stunden von Nachdenklich:

Die meisten jungen Amerikaner starten mit hohen Schulden in das Berufsleben (weil ihre Eltern ihr Vermögen auf Kreuzfahrten verjubeln um "die with zero" auch sicher zu erreichen), so daß auch für diese Menschen für längere Zeit das Geld sehr knapp ist.

Bei allen Menschen, egal ob in Deutschland oder in anderen Ländern, die mehr ausgeben als sie verdienen, ist das Geld halt knapp.

Das ist schon richtig, aber trotzdem nur ein Teil der Wahrheit und negiert die Eigenverantwortung. Die hohen Studiengebühren sind ja kein Geheimnis - bei solchen Ausgangsbedingungen muss ich mir halt überlegen, ob ich wirklich studieren will und wenn ja, vor allem was.

Wie gesagt, Studiengebühren und Einstiegsgehälter sind ja an sich transparent.

Ebenso zwingt niemand die US-Berufseinsteiger trotz bestehender Studienschulden quasi mit Unterschrift des Arbeitsvertrages ein Auto plus ggf. ein Eigenheim auf Pump zu erwerben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor einer Stunde von Limit:

Generell stimmt das schon, aber wenn du krankheitsbedingt gerade deine Job und Krankenversicherung verloren hast, nützt dir das wenig.

Dann müsste Medicaid einspringen. Aber ja, besser nicht krankheitsbedingt arbeitsunfähig werden. 

vor einer Stunde von Limit:

Für Fachkräfte mag das durchaus stimmen, für leicht ersetzbare Jobs hingegen nicht.

Ja, besser Geld in die Hand nehmen und ne Fachkraft werden. Ne im Ernst. Selbst Frisöre verdienen in den USA in der Regel deutlich mehr, arbeiten aber auch mehr. 

Median liegt in Deutschland bei 1500€, in den USA 3200Dollar. 

https://worldsalaries.com/average-barber-salary-in-united-states/

https://worldsalaries.com/average-barber-salary-in-germany/

 

vor einer Stunde von Limit:

 

Das ist aber auch einer der Gründe, warum die Lebenserwartung in den USA im Vergleich zu andern Industrieländern niedriger ist und im Gegensatz zu allen anderen auch eine fallende Tendenz hat. Eigenanteile können bis zu einem gewissen Maße sinnvoll sein, aber wenn sie ernsthaft kranke Menschen davon abhalten medizinische Hilfe zu suchen, dann geht das zu weit und in den USA wurde diese Grenze schon deutlich überschritten.

Ich sehe das wie mit den Räuchern. Kann man machen und nimmt dadurch eine niedrigere Lebenserwartung in Kauf. Man könnte Rauchen verbieten, zum Wohle der Lebenserwartungsstatistik. Aber kommt es drauf an, wie alt man wird, oder wie man alt wird?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
· bearbeitet von Limit
vor 52 Minuten von Chips:

Dann müsste Medicaid einspringen. Aber ja, besser nicht krankheitsbedingt arbeitsunfähig werden. 

Neben dem Problem, dass es da ein moral hazzard gibt (solange der Arbeitnehmer gesund ist verdienen Arbeitgeber und Versicherung an ihm, wenn er krank wird, werden die Kosten auf den Steuerzahler abgeschoben). Zudem sie die Bedingungen in vielen Bundesstaaten so, dass oft Menschen, die auf solche Hilfe angewiesen wären, diese nicht bekommen.

 

Zitat

Ja, besser Geld in die Hand nehmen und ne Fachkraft werden. Ne im Ernst. Selbst Frisöre verdienen in den USA in der Regel deutlich mehr, arbeiten aber auch mehr. 

Median liegt in Deutschland bei 1500€, in den USA 3200Dollar. 

https://worldsalaries.com/average-barber-salary-in-united-states/

https://worldsalaries.com/average-barber-salary-in-germany/

Es gibt da je nach Berufsgruppe deutliche Unterschiede. In der Gastronomie werden in den USA z.B. teils weniger als 2$/h bezahlt und nur dann auf den Mindestlohn von 7.25$ aufgestockt, wenn die Trinkgelder nicht reichen und eine Krankenversicherung ist da nicht dabei.

 

Zitat

Ich sehe das wie mit den Räuchern. Kann man machen und nimmt dadurch eine niedrigere Lebenserwartung in Kauf. Man könnte Rauchen verbieten, zum Wohle der Lebenserwartungsstatistik. Aber kommt es drauf an, wie alt man wird, oder wie man alt wird?

Eine niedrigere Lebenserwartung in Kauf nehmen bedeutet, dass man Menschen, deren Leben gerettet werden könnte, nicht hilft, weil sie es nicht wert sind, weil sie nicht genug verdienen und man daher nicht genügend Profit mit ihnen machen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Richie_Rich

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anja Terchova

Beim Gesundheitssystem passiert es leider in allen Systemen das Menschen zurückbleiben, auch wenn das System eine kostenlose Behandlung für Alle garantiert.

Da hat man dann leider oft das Problem, das die Arztdichte einfach viel zu gering ist, und Wartezeiten auf einen Termin zu lang sind.

Da ist es dann schon oft eher so, das ein System bei dem man zwar selbst bezahlen oder einen Eigenanteil leisten musst, aber innerhalb von drei Wochen im 25km Umkreis Termine bekommen kann, sinnvoller ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 10 Stunden von Limit:

Neben dem Problem, dass es da ein moral hazzard gibt (solange der Arbeitnehmer gesund ist verdienen Arbeitgeber und Versicherung an ihm, wenn er krank wird, werden die Kosten auf den Steuerzahler abgeschoben). Zudem sie die Bedingungen in vielen Bundesstaaten so, dass oft Menschen, die auf solche Hilfe angewiesen wären, diese nicht bekommen.

Also eigentlich gibt man beim Begriff "Moral Hazard" das europäische Gesundheitssystem als Beispiel an. Wenn du meinst, einen Extremsport machen zu müssen, zahlst du die gleiche, einkommensabhängige Prämie wie ich. Und brichst du dir ein Bein, bezahlst du davon 0,0. Fällst du bei der Arbeit aus, bekommst du 100% Ausgleich 6 Wochen lang. Und würdest du ganz berufsunfähig, sinkt dein Einkommen, aber nicht die Gesundheitsleistungen. 

In den USA kann zwar der Arbeitgeber für einen bezahlen, aber hat man den nicht, zahlt man selber personenabhängig. Verliert man den Job, dann auch. Natürlich hätten die Versicherer gerne nur die Gesunden und wenn sie krank werden, soll jemand anders die übernehmen. Tritt der Krankheitsfall ein, greift der Versicherungsschutz aber noch. Man muss auch die hohen Eigenanteile bedenken, wodurch ein Krankheitsfall nicht ganz so unrentabel ist. 

 

vor 10 Stunden von Limit:

 

Es gibt da je nach Berufsgruppe deutliche Unterschiede. In der Gastronomie werden in den USA z.B. teils weniger als 2$/h bezahlt und nur dann auf den Mindestlohn von 7.25$ aufgestockt, wenn die Trinkgelder nicht reichen und eine Krankenversicherung ist da nicht dabei.

Mindestlohn liegt aber teilweise bis 15Dollar in den teuren Bundesstaaten und das Trinkgeld macht viel aus. Bei den Frisören ist es bspw. auch oft so, dass die den Stuhl mieten und quasi selbstständig arbeiten. Beim Frisör und Kellner sind Trinkgelder sehr wichtig, umso wichtiger ist es, den Kunden zufrieden zu stellen. 

vor 10 Stunden von Limit:

Eine niedrigere Lebenserwartung in Kauf nehmen bedeutet, dass man Menschen, deren Leben gerettet werden könnte, nicht hilft, weil sie es nicht wert sind, weil sie nicht genug verdienen und man daher nicht genügend Profit mit ihnen machen kann.

Leben retten gibt's nicht. Man kann nur Leben verlängern. Speziell am Ende kostet die Lebensverlängerung enorm viel und selbst in Deutschland gibt es irgendwann ökonomische Überlegungen von "das lohnt nicht mehr, obwohl eine Lebensverlängerung von ein paar Monaten noch medizinisch möglich wär. " Wie viel anderen Konsum eine Gesellschaft opfert, um die Lebenserwartung möglichst hoch zu halten, ist in den USA wohl anders als in Deutschland. 

 

Um Mal noch was klar zu stellen: ich finde das amerikanische System nicht unbedingt besser, aber eben auch nicht schlechter. Es gibt klare Vor- und Nachteile. Für manche Personengruppen ist es von Vorteil (den Meisten), aber für eine Minderheit (zB. chronisch Kranken) sicherlich ein Nachteil (für Wenige). 

 

Für Europa ist es aber ein Vorteil, dass die Amerikaner Höhe Preise für neue Pillen zahlen und dessen Erforschung attraktiv machen, während Europa sehr viel weniger dafür bezahlen muss. 

vor 3 Stunden von Anja Terchova:

Beim Gesundheitssystem passiert es leider in allen Systemen das Menschen zurückbleiben, auch wenn das System eine kostenlose Behandlung für Alle garantiert.

Da hat man dann leider oft das Problem, das die Arztdichte einfach viel zu gering ist, und Wartezeiten auf einen Termin zu lang sind.

Da ist es dann schon oft eher so, das ein System bei dem man zwar selbst bezahlen oder einen Eigenanteil leisten musst, aber innerhalb von drei Wochen im 25km Umkreis Termine bekommen kann, sinnvoller ist.

Jep. Man Schimpft viel über die Amerikaner, aber Wartezeiten und Personal sind spitze. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
vor 13 Minuten von Chips:

Also eigentlich gibt man beim Begriff "Moral Hazard" das europäische Gesundheitssystem als Beispiel an. Wenn du meinst, einen Extremsport machen zu müssen, zahlst du die gleiche, einkommensabhängige Prämie wie ich. Und brichst du dir ein Bein, bezahlst du

davon 0,0. Fällst du bei der Arbeit aus, bekommst du 100% Ausgleich 6 Wochen lang. Und würdest du ganz berufsunfähig, sinkt dein Einkommen, aber nicht die Gesundheitsleistungen. 

In beiden Fällen könnte man vermutlich von moral hazzard sprechen, wobei ich bezweifle, dass sich viele absichtlich eine schwere Verletzung zuziehen um ihre Krankenversicherung voll auszunutzen. Arbeitnehmer wegen Krankheit zu kündigen um Kosten zu sparen ist hingegen gängige Praxis und mit keinerlei Nachteilen für den Arbeitgeber verbunden.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Tritt der Krankheitsfall ein, greift der Versicherungsschutz aber noch. Man muss auch die hohen Eigenanteile bedenken, wodurch ein Krankheitsfall nicht ganz so unrentabel ist. 

In einigen Bundesstaaten kannst du deine Versicherung behalten, wenn du die Prämien vollständig aus eigener Tasche weiterzahlst. Es gibt aber auch welche bei denen der Versicherungsschutz automatisch endet, sobald du entlassen wirst (häufig mit einer kurzen Übergangsfrist). Wenn du also nicht nur kurzfristig krank bist, nutzt dir das wenig, denn sobald diese Frist verstrichen ist, zahlt die Versicherung keinen Penny mehr, selbst wenn die Behandlung noch nicht abgeschlossen ist.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Mindestlohn liegt aber teilweise bis 15Dollar in den teuren Bundesstaaten und das Trinkgeld macht viel aus.

In diesen Bundesstaaten kannst du dann aber auch von 15$ kaum leben.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Bei den Frisören ist es bspw. auch oft so, dass die den Stuhl mieten und quasi selbstständig arbeiten.

Diese tragen das Risiko eines Selbständigen, verdienen aber in Schnitt kaum mehr als Angestellte. Im Prinzip also wieder nur eine Methode Sozialabgaben zu umgehen.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Leben retten gibt's nicht. Man kann nur Leben verlängern.

Natürlich kann man Leben retten, man kann das selbe Leben mehrfach retten. Das es dann irgendwann trotzdem endet, ändert daran nichts.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Speziell am Ende kostet die Lebensverlängerung enorm viel und selbst in Deutschland gibt es irgendwann ökonomische Überlegungen von "das lohnt nicht mehr, obwohl eine Lebensverlängerung von ein paar Monaten noch medizinisch möglich wär. "

Solche Überlegungen gibt es sicherlich, illegal wäre es aber trotzdem. Darum geht es mir aber auch gar nicht, ob ein Greis mit 89 oder 90 stirbt hat fast keinen Einfluss auf die Lebenserwartungsstatistik. Es geht um Menschen, die noch mitten im Leben stehen und an heilbaren Krankheiten sterben, weil sie aus Angst vor finanziellem Ruin nicht oder viel zu spät zum Arzt gehen, selbst wenn sie krankenversichert sind.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Wie viel anderen Konsum eine Gesellschaft opfert, um die Lebenserwartung möglichst hoch zu halten, ist in den USA wohl anders als in Deutschland.

Für Gutverdiener mag es eine Frage von ein bisschen Konsumverzicht sein, für Geringverdiener ist es, wenn sie Glück haben, eine Entscheidung zwischen finanziellem Ruin und dem Tod. Wenn sie Pech haben, bekommen sie beides.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Um Mal noch was klar zu stellen: ich finde das amerikanische System nicht unbedingt besser, aber eben auch nicht schlechter. Es gibt klare Vor- und Nachteile. Für manche Personengruppen ist es von Vorteil (den Meisten), aber für eine Minderheit (zB. chronisch Kranken) sicherlich ein Nachteil (für Wenige). 

Ich halte das amerikanische System für die reinste Katastrophe. Es ist nicht nur ungerecht, sondern erfüllt auch seine gesellschaftliche Aufgabe nicht, nämlich die breite Bevölkerung möglichst gesund zu halten. Dass es zudem auch noch mit großem Abstand das teuerste der Welt ist, die Ergebnisse das aber keineswegs widerspiegeln, zeigt doch wie ineffizient das System ist.

 

vor 13 Minuten von Chips:

Jep. Man Schimpft viel über die Amerikaner, aber Wartezeiten und Personal sind spitze. 

Wenn du die richtige Krankenversicherung hast. Expressversorgung für die Reichen, ewige Wartezeiten und Minimalversorgung für den Rest.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 47 Minuten von Limit:

In beiden Fällen könnte man vermutlich von moral hazzard sprechen, wobei ich bezweifle, dass sich viele absichtlich eine schwere Verletzung zuziehen um ihre Krankenversicherung voll auszunutzen. Arbeitnehmer wegen Krankheit zu kündigen um Kosten zu sparen ist hingegen gängige Praxis und mit keinerlei Nachteilen für den Arbeitgeber verbunden.

Nein, Moral Hazard beschreibt nicht, dass sich jemand absichtlich das Bein bricht. Man hat ja trotzdem andere Kosten wie Schmerzen. Es geht darum, dass Menschen ihr Verhalten anpassen, wenn zB. monetäre Kosten andere tragen. Der eine oder andere verzichtet dann auf die Fahrt mit dem Snowboard, wenn der Beinbruch 3000€ kostet. 

Arbeitnehmern zu kündigen und damit neue Mitarbeiter zu finden, ist immer mit Kosten für Arbeitnehmer verbunden. Va. wenn es bei Krankheitsausfall eh kaum Lohnfortzahlungen gibt und die Fachkraft wegen Illoyalität sich einen anderen Arbeitgeber sucht. 

 

vor 47 Minuten von Limit:

In einigen Bundesstaaten kannst du deine Versicherung behalten, wenn du die Prämien vollständig aus eigener Tasche weiterzahlst. Es gibt aber auch welche bei denen der Versicherungsschutz automatisch endet, sobald du entlassen wirst (häufig mit einer kurzen Übergangsfrist). Wenn du also nicht nur kurzfristig krank bist, nutzt dir das wenig, denn sobald diese Frist verstrichen ist, zahlt die Versicherung keinen Penny mehr, selbst wenn die Behandlung noch nicht abgeschlossen ist.

Im Detail kann das so sein. So genau kenn ich mich da nicht aus, aber Einzelfälle gibt es immer, die man als unfair betrachtet. Auch hier in Deutschland. 

vor 47 Minuten von Limit:

In diesen Bundesstaaten kannst du dann aber auch von 15$ kaum leben.

Wenn es in Kalifornien so schlecht wäre und Löhne zu niedrig zum leben, dann würde da aber auch keiner hin wollen, oder? Ja, mit 15 Dollar die Stunde lässt es sich in San Francisco nicht so toll leben, wie auch mit 12€ die Stunde in München. Trotzdem haben solche Regionen Bevölkerungszuwachs. Vermutlich, weil Löhne in der Regel deutlich höher sind. 

vor 47 Minuten von Limit:

Diese tragen das Risiko eines Selbständigen, verdienen aber in Schnitt kaum mehr als Angestellte. Im Prinzip also wieder nur eine Methode Sozialabgaben zu umgehen.

Ich denke, dieses Risiko wird entsprechend entlohnt und ist der Grund, warum ein Frisör doppelt(!) so viel verdient wie in Deutschland. 

 

vor 47 Minuten von Limit:

Solche Überlegungen gibt es sicherlich, illegal wäre es aber trotzdem. Darum geht es mir aber auch gar nicht, ob ein Greis mit 89 oder 90 stirbt hat fast keinen Einfluss auf die Lebenserwartungsstatistik. Es geht um Menschen, die noch mitten im Leben stehen und an heilbaren Krankheiten sterben, weil sie aus Angst vor finanziellem Ruin nicht oder viel zu spät zum Arzt gehen, selbst wenn sie krankenversichert sind.

Solche Überlegungen sind nicht illegal. Jedes Gesundheitssystem oder Krankenhaus hat begrenzte Ressourcen und die Frage ist, wie viel Zeit die Kräfte dort für einen 90-Jährigen und für einen 20 Jährigen aufwenden. Die Mehrheit der Amerikaner scheint sich am gelebtem Gesundheitsystem nicht zu stören. Wie gesagt: Für Manche wäre das europäische System aber sicherlich vorteilhafter. 

 

vor 47 Minuten von Limit:

Für Gutverdiener mag es eine Frage von ein bisschen Konsumverzicht sein, für Geringverdiener ist es, wenn sie Glück haben, eine Entscheidung zwischen finanziellem Ruin und dem Tod. Wenn sie Pech haben, bekommen sie beides.

Dann besser mehr Geld verdienen und in eine gute Ausbildung investieren. Mehr Geld zu verdienen hat eben viele Vorteile gegenüber dem weniger Geld verdienen. 

 

vor 47 Minuten von Limit:

Ich halte das amerikanische System für die reinste Katastrophe. Es ist nicht nur ungerecht, sondern erfüllt auch seine gesellschaftliche Aufgabe nicht, nämlich die breite Bevölkerung möglichst gesund zu halten. Dass es zudem auch noch mit großem Abstand das teuerste der Welt ist, die Ergebnisse das aber keineswegs widerspiegeln, zeigt doch wie ineffizient das System ist.

 

Wenn du die richtige Krankenversicherung hast. Expressversorgung für die Reichen, ewige Wartezeiten und Minimalversorgung für den Rest.

Das ist auch der Grund, warum es in Europa kein amerikanisches Gesundheitssystem gibt. Weil die meisten Europäer das europäische Wohlfühlpaket bevorzugen. Sicherheit bzw. Absicherung ist hier viel wichtiger als in Amerika. Deine Vorfahren sind auch nicht über den Atlantik in ein fremdes Land gereist, weil das mit viel Risiko verbunden ist. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
· bearbeitet von Limit
vor 3 Stunden von Chips:

Nein, Moral Hazard beschreibt nicht, dass sich jemand absichtlich das Bein bricht. Man hat ja trotzdem andere Kosten wie Schmerzen.

Dann ist es kein moral hazzard mehr. Moral hazzard bedeutet ja, dass du Risiken eingehst, weil du die Konsequenzen nicht selbst tragen musst. Das wäre hier also nicht der Fall.

 

Zitat

Arbeitnehmern zu kündigen und damit neue Mitarbeiter zu finden, ist immer mit Kosten für Arbeitnehmer verbunden.

Bei Fachkräften richtig, für einen Gastwirt ist es u.U. aber auch schon damit getan ein Schild ins Fenster zu hängen.

 

Zitat

Solche Überlegungen sind nicht illegal.

Die Überlegung nicht, wenn du danach handelst dann schon. Strafrechtlich ist das Todschlag. Selbst wenn die Person bereits im Sterben liegt ist es nur dann gestattet, wenn der Patient selbst oder, falls nicht möglich, seine Angehörigen auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten.

 

Zitat

Jedes Gesundheitssystem oder Krankenhaus hat begrenzte Ressourcen und die Frage ist, wie viel Zeit die Kräfte dort für einen 90-Jährigen und für einen 20 Jährigen aufwenden.

Das wäre meiner Meinung nach sowohl in den USA als auch hier verfassungswidrig, Stichwort Altersdiskriminierung.

 

Zitat

Dann besser mehr Geld verdienen und in eine gute Ausbildung investieren. Mehr Geld zu verdienen hat eben viele Vorteile gegenüber dem weniger Geld verdienen. 

Der Haken daran ist, dass nicht jeder die Chance auf eine gute Ausbildung bekommt. Auch muss man sich die Frage stellen ob es gesellschaftlich sinnvoll ist, dass es Berufsgruppen gibt, die so schlecht bezahlt werden, dass man davon trotz Vollzeitjob nicht leben kann.

 

Zitat

Das ist auch der Grund, warum es in Europa kein amerikanisches Gesundheitssystem gibt. Weil die meisten Europäer das europäische Wohlfühlpaket bevorzugen.

Mit Obamacare wurde ja ein kleiner Schritt hin zu einer universellen Gesundheitsversorgung in den USA gemacht und die Zustimmungswerte dafür sind deutlich über 50% und wenn man es dann Affordable Care Act nennt, steigt diese noch einmal um mehrere Prozentpunkte. Das spricht mMn nach dafür, dass die Mehrheit der Bürger durchaus offen dafür wären. Ein Problem dabei ist, dass einige Gruppen, die besonders von dem bisherigen System profitieren gleich mit der ideologischen Keule (aka Sozialismus)  drauf hauen.

 

Zitat

Deine Vorfahren sind auch nicht über den Atlantik in ein fremdes Land gereist, weil das mit viel Risiko verbunden ist. 

Nicht über den Atlantik, aber über einen anderen Ozean.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
Am 4.10.2022 um 15:03 von Limit:

Dann ist es kein moral hazzard mehr. Moral hazzard bedeutet ja, dass du Risiken eingehst, weil du die Konsequenzen nicht selbst tragen musst. Das wäre hier also nicht der Fall.

Und wenn der Arbeitgeber einer kranke Person kündigt, geht er welches Risiko ein, welches er nicht trägt?

Am 4.10.2022 um 15:03 von Limit:

Bei Fachkräften richtig, für einen Gastwirt ist es u.U. aber auch schon damit getan ein Schild ins Fenster zu hängen.

Auch ein Kellner muss erstmal Abläufe lernen oder kann nach kurzer Zeit wieder kündigen, weil es doch nicht das Richtige ist.

Am 4.10.2022 um 15:03 von Limit:

Die Überlegung nicht, wenn du danach handelst dann schon. Strafrechtlich ist das Todschlag. Selbst wenn die Person bereits im Sterben liegt ist es nur dann gestattet, wenn der Patient selbst oder, falls nicht möglich, seine Angehörigen auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten.

Das wäre meiner Meinung nach sowohl in den USA als auch hier verfassungswidrig, Stichwort Altersdiskriminierung.

Du missverstehst mich. Wenn sich 10 Doktoren 24/7 mit einem altersschwachen 95 Jährigen beschäftigten, könnte Sie sein Leben eher noch verlängern, als wenn ein Arzt alle 5Std mal nach ihm schaut. Und wenn ein 5-Jähriger schwer krank ist, wird man eher das Ärzteteam da hin schicken als bei dem 95-Jährigen. Ab einem gewissen Punkt muss man die ältere Person eben gehen lassen, bei dem man es bei einer jüngeren Person noch weiter versuchen würde.

 

Am 4.10.2022 um 15:03 von Limit:

Der Haken daran ist, dass nicht jeder die Chance auf eine gute Ausbildung bekommt. Auch muss man sich die Frage stellen ob es gesellschaftlich sinnvoll ist, dass es Berufsgruppen gibt, die so schlecht bezahlt werden, dass man davon trotz Vollzeitjob nicht leben kann.

Dieses "man kann von dem Lohn nicht leben" ist ja auch immer nur die halbe Wahrheit. Wenn meine Frau sich nun für 5€ die Stunde was dazu verdient, kann die sehr wohl davon leben. Wenn es hart auf hart käme, könnte sie auch ne krasse Ausbildung hinlegen, um deutlich mehr zu verdienen, aber womöglich will/muss sie das nicht. Wenn du 30€ die Stunde verdienst, kannst du bei Teilzeit auch nicht davon "leben". 

Es geht ja auch einfach darum, dass ich mir meine Haare auch selber schneiden kann. Und wenn ein Frisör dann 20€ die Stunde bekommt, damit er davon seine Familie ernähren könnte ("davon leben können"), wäre mir der Haarschnitt womöglich zu teuer, dass ich es lieber selber machen würde. Was machen wir nun?

 

Am 4.10.2022 um 15:03 von Limit:

Mit Obamacare wurde ja ein kleiner Schritt hin zu einer universellen Gesundheitsversorgung in den USA gemacht und die Zustimmungswerte dafür sind deutlich über 50% und wenn man es dann Affordable Care Act nennt, steigt diese noch einmal um mehrere Prozentpunkte. Das spricht mMn nach dafür, dass die Mehrheit der Bürger durchaus offen dafür wären. Ein Problem dabei ist, dass einige Gruppen, die besonders von dem bisherigen System profitieren gleich mit der ideologischen Keule (aka Sozialismus)  drauf hauen.

Auch bei "Obamacare" wäre man noch meilenweit vom europäischem Wohlfühlpaket weg. Oder läuft Obamacare ohne Selbstbeteiligung bei jedem Arztbesuch? Meine Frau war die letzten Jahre zweimal im Krankenhaus. Einmal mussten wir 10€ pro Tag Zuzahlung machen, einmal gar nichts (bei der Geburt). 10€ von Kosten von bestimmt mehreren 100€ pro Tag. Da könnten sie es auch gleich lassen...

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Limit
· bearbeitet von Limit
vor 3 Stunden von Chips:

Und wenn der Arbeitgeber einer kranke Person kündigt, geht er welches Risiko ein, welches er nicht trägt?

Da hast du Recht, das Risiko wird von Anfang an auf den Arbeitnehmer abgewälzt.

 

Zitat

Du missverstehst mich. Wenn sich 10 Doktoren 24/7 mit einem altersschwachen 95 Jährigen beschäftigten, könnte Sie sein Leben eher noch verlängern, als wenn ein Arzt alle 5Std mal nach ihm schaut. Und wenn ein 5-Jähriger schwer krank ist, wird man eher das Ärzteteam da hin schicken als bei dem 95-Jährigen. Ab einem gewissen Punkt muss man die ältere Person eben gehen lassen, bei dem man es bei einer jüngeren Person noch weiter versuchen würde.

Ok, das ist schon etwas anderes. Entscheidend darf dem Gesetz nach aber nicht in erster Linie das Alter sein, sondern die Erfolgsaussichten der Behandlung und das darf nicht rein nach Statistik gehen.

 

Zitat

Dieses "man kann von dem Lohn nicht leben" ist ja auch immer nur die halbe Wahrheit. Wenn meine Frau sich nun für 5€ die Stunde was dazu verdient, kann die sehr wohl davon leben.

"with a study finding 44% of U.S. workers are employed in low-wage jobs that pay median annual wages of $18,000."

Ich denke nicht, dass die das alle nur als kleinen Nebenjob machen. $18000 entsprächen übrigens etwa dem Mindestlohn hier, allerdings bei höheren Lebenshaltungskosten und häufig ohne Benefits wie einer Krankenversicherung.

 

Zitat

Wenn es hart auf hart käme, könnte sie auch ne krasse Ausbildung hinlegen, um deutlich mehr zu verdienen, aber womöglich will/muss sie das nicht.

Wenn du mit einem oder sogar mehr als einem schlecht bezahlten Job schon Probleme hast über die Runden zu kommen, woher sollen die Leute dann auch noch die Zeit und das Geld nehmen für eine Ausbildung? Hier wäre das ja durchaus möglich mit BaFög und evtl. schon Bezahlung während der Ausbildung. In den USA hingegen musst du für deine Ausbildung bezahlen, wenn du nicht das Glück hast ein Stipendium zu bekommen.

 

Zitat

Es geht ja auch einfach darum, dass ich mir meine Haare auch selber schneiden kann. Und wenn ein Frisör dann 20€ die Stunde bekommt, damit er davon seine Familie ernähren könnte ("davon leben können"), wäre mir der Haarschnitt womöglich zu teuer, dass ich es lieber selber machen würde. Was machen wir nun?

Dann schauen dich die Leute komisch an wegen deiner "schrägen" Frisur und dann überlegt du dir doch nochmal ob es wirklich zu viel ist. Selbst wenn du es hin bekommst, gibt es genug da draußen die das nicht schaffen oder denen es das einfach Wert ist. In praktisch jedem Land der Welt wurden bei Erhöhungen des Mindestlohns von Arbeitgeberseite immer wieder Horrorszenarien an die Wand gemalt. Eingetreten sind sie dann aber nur selten.

 

Zitat

10€ von Kosten von bestimmt mehreren 100€ pro Tag. Da könnten sie es auch gleich lassen...

Da muss man die richtige Balance finden – genug, damit die Leute nicht wegen jedem Unsinn zum Arzt rennen, aber auch nicht zu viel, damit die, die wirklich krank sind nicht zögern zum Arzt zu gehen. Da könnte man durchaus auch kreativ werden, z.B. einen höheren Selbstbehalt, der bei einer behandlungsbedürftigen Erkrankung zurückerstattet wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 19 Minuten von Limit:

Da hast du Recht, das Risiko wird von Anfang an auf den Arbeitnehmer abgewälzt.

Sicherlich ein Grund, warum Arbeitgeber so schnell Leute einstellen oder warum sie so hohe Löhne bezahlen. Es gibt eben ein Wohlfühlpaket oder Kohle als Entgelt.

vor 19 Minuten von Limit:

Ok, das ist schon etwas anderes. Entscheidend darf dem Gesetz nach aber nicht in erster Linie das Alter sein, sondern die Erfolgsaussichten der Behandlung und das darf nicht rein nach Statistik gehen.

Ja ja, so sollte es sein. Keine Altersdiskriminierung. Aber die Menschen, die hinter den Ärzten und Pflegern stecken, bevorzugen trotzdem die Jüngeren. Und das ist auch gar nicht schlimm. Selbst die Älteren würden wohl sagen, dass man im Zweifel den Jüngeren helfen sollte.

 

vor 19 Minuten von Limit:

"with a study finding 44% of U.S. workers are employed in low-wage jobs that pay median annual wages of $18,000."

Ich denke nicht, dass die das alle nur als kleinen Nebenjob machen. $18000 entsprächen übrigens etwa dem Mindestlohn hier, allerdings bei höheren Lebenshaltungskosten und häufig ohne Benefits wie einer Krankenversicherung.

Ich finde es schon krass, welche Zahlen da teilweise rauskommen. 44% der Work Force verdient im Median 18 000$ im Jahr bzw. 10,25$ per Stunde (also etwa 40Std Woche). Auf der anderen Seite liegt das Median Haushaltseinkommen bei 66 000. Wenn wir annehmen, dass alle Haushalte aus zwei Vollzeitverdienern bestünde, würde der Medianstundenlohn von 17$ raus kommen. Nach der Quelle verdienen 30% weniger als 15 Dollar die Stunde, also 70% mehr als 15 Dollar die Stunde. Laut der Studie sind 40% der Frauen unter 15$ die Stunde. Wenn wir uns also den Familienvater vorstellen, der eine Familie zu ernähren hat (wird nicht erwähnt), verdienen offenbar 4 von 5 mehr als 15$ die Stunde. Von dem Rest sind natürlich auch Studenten usw. inkludiert.

 

https://www.brookings.edu/interactives/low-wage-workforce/

Hier auch nochmal. Nur etwa die Hälfte deiner low age workes arbeiten Vollzeit.

 

vor 19 Minuten von Limit:

Wenn du mit einem oder sogar mehr als einem schlecht bezahlten Job schon Probleme hast über die Runden zu kommen, woher sollen die Leute dann auch noch die Zeit und das Geld nehmen für eine Ausbildung? Hier wäre das ja durchaus möglich mit BaFög und evtl. schon Bezahlung während der Ausbildung. In den USA hingegen musst du für deine Ausbildung bezahlen, wenn du nicht das Glück hast ein Stipendium zu bekommen.

Ich denke, das ist ne simple Investitionsrechnung, die man eingehen kann, oder nicht. Man übernimmt die Kosten selber, aber bekommt auch die Auszahlung. In Deutschland übernimmt die Kosten größtenteils die Allgemeinheit (Studium kostenlos plus Bafög), aber die Löhne danach sind niedriger un die Steuern höher.

 

vor 19 Minuten von Limit:

Dann schauen dich die Leute komisch an wegen deiner "schrägen" Frisur und dann überlegt du dir doch nochmal ob es wirklich zu viel ist. Selbst wenn du es hin bekommst, gibt es genug da draußen die das nicht schaffen oder denen es das einfach Wert ist. In praktisch jedem Land der Welt wurden bei Erhöhungen des Mindestlohns von Arbeitgeberseite immer wieder Horrorszenarien an die Wand gemalt. Eingetreten sind sie dann aber nur selten.

Das kann ja jeder selber entscheiden. Ein guter Bekannter von mir (er Ingenieur, seine Frau Lehrerin) meinte neulich zu mir, er hat sich die Haare selber geschnitten. Er sieht es nicht ein, da extra einen Termin zu machen, da hin zu fahren, einen haufen Geld zu bezahlen und dann siehts kacke aus. Bei uns schneidet meine Frau die Haare für alle. Beide haben keinerlei Ausbildung zum Frisör gemacht, was ja auch schon mal drauf hindeutet, dass es ein hohes Angebot gibt (kann eben fast jeder machen), aber nur eine geringe Nachfrage (eben, kann eben auch fast jeder zu Hause machen). Das ist hart, aber ganz normal. Wie viel würdest du dafür bezahlen, dass dir jemand die Bude sauber macht? Vermutlich so wenig, dass niemand dafür arbeiten würde bzw. darf(Mindestlohn). Also machst du es eben selber. Man wird dich nicht zwingen können, da sau viel zu bezahlen, damit die Putze eine Familie ernähren kann.

 

vor 19 Minuten von Limit:

Da muss man die richtige Balance finden – genug, damit die Leute nicht wegen jedem Unsinn zum Arzt rennen, aber auch nicht zu viel, damit die, die wirklich krank sind nicht zögern zum Arzt zu gehen. Da könnte man durchaus auch kreativ werden, z.B. einen höheren Selbstbehalt, der bei einer behandlungsbedürftigen Erkrankung zurückerstattet wird.

Das ist dann wieder bürokratisch. Ich fände ein System wie in Schweiz ganz gut, wo man eben pro Jahr eine Selbstbeteilung hat (je höher die ist, desto niedriger der Beitrag). Ich tippe, in den USA ist es auch so.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...