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Ukraine

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wendelin

 

Das stimmt wohl, deckt sich inhaltlich mit der oppositionellen ukrainischen Seite www.korrespondent.net. Was ich allerdings recht seltsam fand, - dass Janukowitsch den Sicherheitskräften eine absolute Tatenlosigkeit befohlen hat. Die Sicherheitsleute durften ihren Job nicht machen und haben monatelang mit seinem Nichtstun die radikalsten unter den Oppositionellen angeheizt. Die Frage ist: warum macht Janukowitsch das bloß. Auf wessen Befehl? :-

 

korrespondent.net ist keine oppositionelle Seite. Korrespondent ist ein Journal so wie, ja der Spiegel, das passt gut. Es war ehedem mal journalistisch für ukrainische Verhältnisse sehr *unabhängig* (dass sich Journalisten, die einfach nur unabhängig arbeiten, als oppositionell verschreien lassen müssen, spricht schon viel über die Lage im Land), und während der orangnen Revolution noch eine gute Quelle. Zu Janukowitschs-Zeiten wurde der Korrespondent dann aber von einem Mitglied der Partei der Regionen aufgekauft und hat in der Folgezeit viel von seiner Unabhängigkeit verloren. Abundzu kommen immer noch unabhängige Artikel, allerdings war gerade während des Euromaidans zu beobachten dass er sehr stark tendentiös berichtet hat, alles dem Regime Unangenehme verschwiegen hat, teilweise auch Lügen verbreitet hat. Daher mit Vorsicht zu genießen. Relativ unabhängig sind derzeit censor.net und pravda.com.ua.

 

Das was Du über die Tatenlosigkeit schreibst, klingt auch stark nach der Diktion der Janukowitsch-Russland-Fraktion. Ich erinnere mich an ein Video, das im sozialen Netz der Berkut-Polizei zirkuliert wurde, das hieß "Wo bleibt der Einsatzbefehl" (prikasa net) und hat umgekehrt die Berkuts angeheizt. Und wie. Es ist so, die Regierung (wer auch immer daraus) hat am 30. November den Einsatzbefehl gegeben und er hat (obwohl das nicht hätte sein müssen, damals protesteirten nur wenige) in einem Gewaltexzess geendet. Ab dem nächsten Tag dann standen so viele Demonstranten auf dem Platz und die waren auch von Anfang an recht kompromisslos auf Rücktritt der Regierung aus, die "unsere Kinder verprügelt", dass jeder weitere Einsatzbefehl zu einem Blutbad geführt hätte, insofern war es sehr vernünftig, dass dann kein weiterer mehr erteilt wurde.

 

Die Frage für mich ist eher, warum hat Janukowitsch sich einer friedlichen Beilegung der Krise entzogen? Hätte er damals statt Popow Asarow gefeuert (was er später ja sowieso noch tat) und sich glaubhafter um Aufklärung bemüht, wäre dazu in einen Dialog um die Eurointegration mit den Studenten eingetreten, er hätte das alles retten können. Warum hat ers nicht getan? War er zu doof? Agierte er in Putins Interesse um es bewusst eskalieren zu lassen? Oder vielleicht wusste er einfach, dass Putin in die Krim einfallen würde, wenn er mit der Eurointegration weitermacht, und wollte der Ukraine dieses Schicksal ersparen, indem er sich halt Putin unterordnet? Kann schon sein. Wie ich Janukowitsch einschätze war es ihm sch*****gal in welche Richtung das Land politisch driftet, Hauptsache die Untertanen sind ruhig und er kann klauen. Wenn dann Putin kommt und sagt: Zollunion mit mir oder Krieg, klar macht Janukowitsch dann Zollunion. Und schaufelt sich damit sein eigenes politisches (und vielleicht auch reales) Grab.

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Kaffeetasse

Aber sag mir mal eins, wendelin: Ist Janukowitsch ein "Massenmörder"? Oder ist er nur ein gescheiterter Präsident, der seinem Land wirtschaftlich schwer geschadet hat?

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wendelin
· bearbeitet von wendelin

Aber sag mir mal eins, wendelin: Ist Janukowitsch ein "Massenmörder"? Oder ist er nur ein gescheiterter Präsident, der seinem Land wirtschaftlich schwer geschadet hat?

 

Das wird man erst nach Aufklärung der Ereignisse wirklich wissen. Janukowitsch hat dem Land jedenfalls wirtschaftlich /und/ politisch geschadet. Er hat im Land Seilschaften installiert, die aufzubrechen, die neue Regierung noch viel Mühe kosten wird und woran sie vielleicht auch scheitert, m.E. ist die Revolution noch gar nicht endgültig vorbei. Dazu hier nochmal ein Artikel der das gut zusammenfasst:

 

http://ukraine-nachr...nungen-analysen

 

Janukowitsch hat diese kriminellen Strukturen im Land implementiert, er hat versucht, im Land eine Autokratie nach Putins Vorbild aufzubauen, und wenn man so ein Land zu führen versucht braucht man sich eigentlich nicht wundern wenn auch mal was aus dem Ruder läuft. Ob die Sniper dann wirklich von ihm aus Dach kommandiert wurden oder ob irgendein anders Mitglied der von ihm mehr oder weniger protegierten kriminellen Bande es war, oder ob es der Kreml war, dem er sich andienen wollte - in allen Fällen trägt er Mitschuld, nur ist sie rein juristisch im einen Fall schwerer und im anderen leichter.

 

Selbst falls es der Rechte Sektor oder Swoboda gewesen sein sollte, der/(die die Sniper geschickt hat (halte ich eher für unwarhscheinlich, kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden), so hängt auch hier Janukowitsch irgendwie mit drin, denn er hat die Swoboda erst gezielt als Opposition aufgebaut (selbst wenn man von meiner "Verschwörungstheorie" mal Abstand nimmt, so war es Janukowitsch doch auf jeden Fall genehm, so eine Opposition zu haben, weil man die immer diskreditieren kann - genau das wird ja jetzt gemacht von Seiten Putin und Janukowitsch. Ich erinnere mich an einen Artikel vor zwei Jahren oder so, der beleuchtete, wie Mittel von der Partei der Regionen zur Stärkung der Swoboda geflossen sind ....).

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Kaffeetasse

Sorry, aber ging mir wirklich um den m.M.n. völlig deplatzierten und manipulativen Begriff "Massenmörder". Janukowitsch ist so oder so kein Massenmörder.

So ein Begriff passt auf Leute wie Hitler, Stalin, Mao, die Kim Jong....s, Milosevic, Pinochet, afrikanische Warlords wie in Ruanda 1994 z.B. oder die Attentäter

des 9/11.

Weiterhin möchte ich mal dahingestellt lassen, ob er nicht einfach schon unter Timoschenko/Jukaschenko und früher vorhandene korrupte Strukturen übernommen hat.

Da stehen sich doch die bisherigen Regierungen der Ukraine in Nichts nach.

 

Hier noch was zu Putins mutmaßlichen Plänen, bitte mit Vorsicht genießen wie alles andere diese Tage:

Illarionov: „Putins Ziel ist Kiew und die gesamte Ukraine“

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checker-finance

Sorry, aber ging mir wirklich um den m.M.n. völlig deplatzierten und manipulativen Begriff "Massenmörder". Janukowitsch ist so oder so kein Massenmörder.

So ein Begriff passt auf Leute wie Hitler, Stalin, Mao, die Kim Jong....s, Milosevic, Pinochet, afrikanische Warlords wie in Ruanda 1994 z.B. oder die Attentäter

des 9/11.

Weiterhin möchte ich mal dahingestellt lassen, ob er nicht einfach schon unter Timoschenko/Jukaschenko und früher vorhandene korrupte Strukturen übernommen hat.

Da stehen sich doch die bisherigen Regierungen der Ukraine in Nichts nach.

 

Hier noch was zu Putins mutmaßlichen Plänen, bitte mit Vorsicht genießen wie alles andere diese Tage:

Illarionov: „Putins Ziel ist Kiew und die gesamte Ukraine“

 

Dann ist er eben "nur" mutmaßlicher Mörder. Geht's Dir dann besser?

 

Falls ein Regierungschef einen Schießbefehl zu verantworten hat, und mehr oder weniger wahllos Menschen aufgrund dieses Schießbefehls ermordet werden, dann sieht es schon sehr nach Korinthenkackerei aus, ob der dann Massenmörder oder nur Mörder genannt werden soll. Honecker und Ulbricht mit ihren Schießbefehlen sind da nicht besser. Da es bei solchen Schießbefehlen um Terror gegen das eigene Volk geht, kann man sie auch getrost Terroristen nennen oder Staatsterroristen.

 

Da wir uns hier ja nicht im offiziellen Off Topic-Bereich befinden, wie wäre es denn wenn wir neben der Politisierei mal eine schauen, welche Unternehmen in welchem Szenario wie reagieren sollten. Am unmittelbarsten und stärksten dürfte sich das alles auf auf Gazprom und die Sberbank auswirken. Noch mehr Kandidaten?

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Perlenfischer

C.A.T.oil AG

O2C (ISIN AT0000A00Y78)

 

Bitte keine Fragen, hab mir das Unternehmen noch nie detailliert angesehen, fiel mir nur auf die Schnelle ein.

 

 

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Kaffeetasse
Dann ist er eben "nur" mutmaßlicher Mörder. Geht's Dir dann besser?

 

Nur, wenn man westliche Führer und Verantwortliche dann konsequent ebenso betitelt, aber das wird die Presse offensichtlich nicht tun,

da hier das übliche "Wir sind die Guten, die sind die Bösen."-Bild gemalt werden soll.

Allein der Befehl des Oberst Klein hat mehr Opfer gefordert...

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BondWurzel
Allein der Befehl des Oberst Klein hat mehr Opfer gefordert...
und damit rechtfertigst du die Toten vom Maidan auch.

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Platon
Allein der Befehl des Oberst Klein hat mehr Opfer gefordert...
und damit rechtfertigst du die Toten vom Maidan auch.

 

es ging wohl um den begriff "Massenmörder"...wobei das bei "politischen" verbrechen eh schwer zu fassen ist...die usa verurteilt ja auch keiner, obwohl sie der einzigste Staat der menschheit ist, die Atombomben gegen Zivilbevölkerung eingesetzt hat.

 

Und wer die Toten auf den maidan zu verantworten hat kannst weder Du, noch ich sicher sagen

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Kaffeetasse
Allein der Befehl des Oberst Klein hat mehr Opfer gefordert...
und damit rechtfertigst du die Toten vom Maidan auch.

 

Red' doch keinen Quatsch, zumal die Vorgänge dort noch völlig ungeklärt sind...

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BondWurzel

und damit rechtfertigst du die Toten vom Maidan auch.

 

Red' doch keinen Quatsch, zumal die Vorgänge dort noch völlig ungeklärt sind...

spielt doch keine Rolle, wie kann man mehr Tote mit hier und da vergleichen. Das ist mehr als Quatsch.

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Kaffeetasse

Ok, gut...wenn du damit mein Argument mit der medial völlig einseitigen "Moralkeulen"-Rhetorik abbügeln willst, bitte sehr. :-

Einfach mal schnell ne absurde Unterstellung in den Raum gestellt, und fertig...Super Stil, Bondi. :thumbsup:

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Ok, gut...wenn du damit mein Argument mit der medial völlig einseitigen "Moralkeulen"-Rhetorik abbügeln willst, bitte sehr. :-

Einfach mal schnell ne absurde Unterstellung in den Raum gestellt, und fertig...Super Stil, Bondi. :thumbsup:

und du versuchst mit irgendwelchen Mondscheinvergleichen etwas aufzuklären, Kritik kannst du ja nicht annehmen mit deiner Kaffeesatzleserei. Wahrscheinlich kommst du noch mit dem Apardheitskonflikt in SA als Vergleich an.

 

Was hat Oberst Klein mit den politischen Strukturen in der Ukraine zu tun und deren Auswirkungen?

 

aber die westlichen Freuden genießen, die Sahara.

 

12.03.2014/11:19:40

 

 

Linkspartei zeigt Verständnis für Krim-Referendum

Berlin, 12. Mrz (Reuters) - Die Linkspartei ist nach den Worten ihrer stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht bereit, eine Abspaltung der Krim von der Ukraine zu tolerieren. Zwar sei das am Sonntag geplante Referendum über eine Abspaltung der Halbinsel formal nicht verfassungskonform, sagte Wagenknecht am Mittwoch in Berlin. Aber sie könne angesichts der russen-feindlichen Tendenzen der neuen Regierung in Kiew den Wunsch nach einer Volksbefragung über die Zukunft der Krim verstehen. "Wenn sie (die Abstimmung) stattfindet, dann ist das eine Situation, die man akzeptieren muss."

 

Wer das geplante Referendum kritisiere, müsse auch die neue Regierung in Kiew kritisieren, sagte Wagenknecht weiter. Denn diese sei auf illegale Weise zustande gekommen. Schließlich handele es sich nicht um eine Regierung der nationalen Einheit, die unter Beteiligung westlicher Außenminister ausgehandelt worden sei. "Wir finden es skandalös, dass eine deutsche Regierung eine solche Regierung anerkennt", sagte Wagenknecht. An ihr seien Faschisten und Antisemiten beteiligt. Die russischen Sorgen vor einer westlich orientierten Regierung in der Ukraine seien verständlich, da Russland fürchte, das Nachbarland könne Mitglied des Militärbündnisses Nato werden.

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Mr. Jones

Politikforum with Wertpapier Exposure?

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen
Die EU und die Übergangsregierung machen Tempo: Schon nächste Woche soll der erste Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet werden. Dies kündigten der polnische Ministerpräsident Donald Tusk und Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen in Warschau an.

 

http://www.tagesscha...ukraine100.html

 

 

Aber sonst gehts denen noch gut. Alles klar, Kulakenputsch (oder doch lieber Schokoladenrevolution?) erfolgreich implemetiert. Freiheit für die Haselnussstange! Friede den Oligarchen, Krieg den Verarmten!

 

http://www.faz.net/a...gedArticle=true

 

Bis Ende März will die Übergangsregierung bis zu 17 Prozent aller Staatsausgaben für 2014 streichen. Geplant sind Kiewer Medien zufolge etliche Kürzungen vom Einfrieren staatlicher Investitionen und Gehälter bis zur halbierten Auszahlung von Renten für Ruheständler, die noch einen Job zum Zuverdienst haben.

 

So geht ein Viertel aller ukrainischen Ausfuhren nach Russland. Doch schon verkündete Russland einen Einfuhrstopp für Schweinefleisch aus der Ukraine. Ein erster Nadelstich.

 

Gazprom-Chef Alexej Miller dürfte zudem von April an den Preis für russisches Erdgas drastisch anheben - von heute 268,5 auf mehr als 400 Dollar pro 1000 Kubikmeter. Dabei muss die Ukraine Moskau für schon geliefertes Gas noch knapp 1,9 Milliarden Dollar nachzahlen.

 

Nicht nur die hoch verschuldete Gasgesellschaft Naftogaz oder der Finanzminister sind für Krisen schlecht gerüstet. Noch im Mai 2011, ein gutes Jahr nach Janukowitschs Übernahme der Präsidentschaft, hatte die Nationalbank 38 Milliarden Dollar Devisenreserven - heute sind es nur noch 15,4 Milliarden. Dabei muss die Ukraine allein in diesem Jahr Staatsanleihen für 15 Milliarden Dollar zurückzahlen, noch einmal so viel werden 2015 fällig. Der gesamte Staatshaushalt beträgt gerade einmal umgerechnet 50 Milliarden Dollar.

 

Im Zentrum der vom IWF geforderten Reformen stehen unter anderem Marktpreise im Energiesektor. Bisher zahlen ukrainische Haushalte, die meist mit Gas kochen und heizen, gerade ein Viertel der tatsächlichen Kosten. Den Rest übernimmt der Staat. Allein die Gassubventionen, die es auch für ukrainische Stahlwerke und andere veraltete Energiegräber gibt, kosten die Ukraine dem IWF zufolge jedes Jahr 7,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung. Noch bevor am 4. März ein IWF-Team unter Führung des ehemaligen bulgarischen Finanzministers Nikolaj Georgijew zur Vorbereitung eines möglichen Kredites nach Kiew kam, verkündete die Übergangsregierung, sie werde alle Forderungen des IWF erfüllen.

 

 

Für die Ukrainer bedeutet dies, dass ihre Heizrechnungen sich verdoppeln oder gar verdreifachen werden. Kiewer Ökonomen rechnen damit, dass die Energiepreise für die Haushalte schon im April um 30 Prozent und danach etappenweise weiter angehoben werden, bis - wie vom IWF gefordert - zumindest die Selbstkosten gedeckt sind.

 

Doch damit wird es nicht getan sein. Was natürlich die moskaufreundlichen Propagandisten im Osten der Ukraine als Argument für einen Abfall von der Ukraine nutzen wollen. "Wenn die neue Regierung in Kiew jetzt Kindergeld, Renten und die Gehälter kürzen muss, sind wir in Russland besser aufgehoben", sagte beispielsweise die 53 Jahre alte Natalja Sabrantschuk aus Donezk, als sie in der vergangenen Woche vor dem Sitz der Regionalregierung für den Austritt aus der Ukraine demonstrierte. Sie ist gewiss nicht allein mit dieser Auffassung.

 

http://www.sueddeuts...ostet-1.1909943

 

Damit sich hier einige einen Begriff machen können, wie verarmt die Ukraine ist und was marktgerechte Preise bei Energie und Masseninsolvenzen bei Unternehmen bedeuten.

 

800px-Average_monthly_salary_in_Ukraine%2C_FY2013.jpg

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Joseph Conrad

Putin und Janukowitsch sind für mich das wesentlich geringere Übel. Es sind auch eine Menge Polizisten vom Mob getötet worden. Das gilt es auch zu klären. Die neue Regierung der Ukraine wird sich teilweise aus Antisemiten und Ultranationalen zusammensetzen wie Sarah Wagenknecht ganz recht kritisiert. Diese total naive antirussische Sichtweise von Merkel und Co. kann einem schon Angst machen.

 

LG Joseph

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Putin und Janukowitsch sind für mich das wesentlich geringere Übel. Es sind auch eine Menge Polizisten vom Mob getötet worden. Das gilt es auch zu klären. Die neue Regierung der Ukraine wird sich teilweise aus Antisemiten und Ultranationalen zusammensetzen wie Sarah Wagenknecht ganz recht kritisiert. Diese total naive antirussische Sichtweise von Merkel und Co. kann einem schon Angst machen.

 

LG Joseph

 

 

1938 läßt grüssen....fragt sich, wer naiv ist?

Die rechtsextremen Parteien unterstützen Putins Krim-Politik aus unterschiedlichen Gründen: FN und FPÖ bietet die Krise eine neue Möglichkeit, die EU als unfähige Ansammlung von Bürokraten zu brandmarken. Die separatistischen Parteien Lega Nord und Vlaams Belang sehen in der Abspaltung der Krim ein mögliches Vorbild für die Minderheiten und Regionen, die sie in ihren Ländern vertreten

 

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-referendum-front-national-fpoe-und-lega-nord-sind-eingeladen-a-958334.html

 

zwischendurch...

 

http://minderheiten-quartett.de/

 

Russland und die Ukraine unterscheiden sich kaum, was das Naturell und die Denkstrukturen angeht. Ein lebendiges Museum aus der Steinzeit.

 

 

http://www.aimlesshorse.com/wp-content/uploads/2013/07/Vladimir-Putin-Horse.jpg

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wendelin

reich befinden, wie wäre es denn wenn wir neben der Politisierei mal eine schauen, welche Unternehmen in welchem Szenario wie reagieren sollten. Am unmittelbarsten und stärksten dürfte sich das alles auf auf Gazprom und die Sberbank auswirken. Noch mehr Kandidaten?

 

Ich würde an dieser Stelle vielleicht weniger schauen, welche russischen Unternehmen ggf. profitieren können, sondern auch, welche deutschen Unternehmen ggf. besonders anfällig sind.

 

Ich habe jetzt lange und ausführlich die Lage studiert und bin mir ziemlich sicher:

 

a) Es geht (auch) um Gas. Neue Vorkommen vor der Krim, Southstream wird billiger, wenn er über die Krim gelegt werden kann, neue satellitengestützte russische Erkundungstechnik, Krim produziert bereits jetzt Gasüberschuss ...

 

B) Die Propgaranda, die im russischen Fernsehen läuft, war schon immer antiukrainisch, in den letzten Wochen erfüllt sie aber in der Art und Weise, wie sie offen lügt und Stimmung verbreitet eindeutig alle Kriterien von offener Kriegsvorbereitung.

 

c) Die Sache ist von langer Hand vorbereitet. Ich habe die letzten Tage viel mit Leuten aus der Krim telefoniert. Bin auf einige deutsche Expats gestoßen, die bereits Ende 2012 (!) gezwungen waren, die Krim zu verlassen, weil in ihren Dörfern das einfache Volk mit einer Jagd auf die "Bandera-Faschisten" (die es bekanntermaßen in der Krim definitiv nicht gibt) anfing und dann halt irgendwann auch "mit Schaum vor dem Mund" (O-Ton) bei den Deutschen "sind ja auch alle Nazis" vor dem Hof standen. Fernsehen und die orthodoxe Kirche haben da schon lange den Boden bereitet. Auch halte ich es nicht für Zufall, dass Janukowitsch in den vergangenen Jahren nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das Militär der Ukraine zu Tode gewirtschaftet hat. Es gibt in der Ukraine viele, die glauben, dass Tjanibok und/oder Jarosch oder beide Agenten des Kreml sind, die gezielt "rechte" Bilder vom Maidan produzieren sollten, um Russland den Kriegsgrund zu liefern. Ich hielt das lange für eine Verschwörungstheorie, bin aber immer mehr geneigt, daran zu glauben, dass vielleicht nicht alle, aber doch viele der ukrainsichen Rechten indirekt vom Kreml gestützt werden.

 

d) Wenn Russland sich zurückzieht, hinterlässt es die Krim als von niemandem anerkanntes Territorium ähnlich Transnistrien. Wenn sich Russland aber nicht zurückzieht, was ich aus o.a. Gründen für wahrscheinlich halte. wird sich Russland nicht mit der Krim zufrieden geben, da es weiteres Territorium benötigt, um die Krim mit Trinkwasser und allem anderen zu versorgen und der wirtschaftliche Vorteil der Aktion dahin wäre, wenn man anfangen müsste, über Kertsch Seeleitungen zu legen usw.. Die Anzahl der entlang der Nord- und Ostgrenze der Ukraine wie auch nach neusten Berichten in Transnistrien zusammengezogenen Truppen spricht Bände.

 

Das wär dann der Punkt wo der Westen definitiv reagieren müsste, und da keiner mit Atombomben zündeln will wird es wohl auf einen handfesten Wirtschaftskrieg hinauslaufen. Und in solchen Sachen ist man in Russland nicht zimperlich. Da muss ja gar nicht Putin selbst die deutschen Unternehmen enteignen, da reicths ja völlig, wenn er über seine Parallelkanäle Raider-Attacken auf sie laufen lässt. Welche Firmen stark in der RF engagiert sind ist i.W. bekannt, interessant wäre aber, mal herauszufinden, welche von denen ein "Wasserkopf" an Russlandengagement haben, d.h. von einer Vollenteignung in Russland schmerzlich bis sehr schmerzlich getroffen würden.

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Joseph Conrad
· bearbeitet von Joseph Conrad

Die USA und die EU werden es mit ein wenig verbaler Kritik und Säbelrasseln belassen und die Kröte schlucken. Die Ukraine als Teil der Nato mit einem nah an Russland stationierten Raketenschild kann niemand wirklich wollen. Das wäre für Russland nicht hinnehmbar und brächte erst wirkliche Gefahr auf .Schon jetzt ist Russland doch kein ernstzunehmender Gegner der USA mehr. Bei Putin weiß der Westen womit er es zu tun hat. Die Ukraine dagegen ist ein wirtschaftlicher und auch politischer Totalschaden. Diesen zu reparieren hat der Westen gar kein ernsthaftes Interesse. (Höchstens die USA wenn die EU die Zeche zahlt :D ) Wir sollten unsere Beziehungen zu Russland wieder verbessern und sie vorrangig als Handelspartner sehen. Bei China stört uns deren fehlende Demokratie ja auch nicht wirklich. Da finde ich das Verhalten von Frau Merkel scheinheilig. In China unterläßt sie es ja auch bisher zur Revolution aufzurufen.

Einen "Berenberg-Ukraine -Fonds" wird es in absehbarer Zeit bestimmt nicht wieder geben. Russland-Fonds könnten aber interessant werden. Das ist jetzt wahrscheinlich der günstigst bewertete Aktienmarkt der Welt. (Wenn es nicht eskaliert :huh: )

 

LG Joseph

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BondWurzel

Relativ naiv einige Gedanken hier, als wenn Russland ein demokratischer Partner mit Putin sein könnte, da ist ein Witz, Putin träumt von seinem euras. Reich und kann noch nicht mal einen vernünftigen Kühlschrank bauen. Außer Energie, kann Russland nichts liefern - Putin ist nicht mehr jung, nach ihm zerbröselt sowieso wieder alles, da das Geld immer aus Russland weggeht und die Oligarchen das westliche Leben vorziehen - als diesen mittelalterlichen Putinclub. Putins Traum rückwärts wird ein Alptraum für ihn. Mit oder ohne die Krim wird es nicht besser für ihn. Die Wirtschaft läuft schon lange nicht mehr rund in Russland.

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wendelin

Vielleicht interessiert den ein oder anderen ja diese Veranstaltung hier:

 

19. März 2014, 10:30 Uhr

Vortrag und Diskussion

Russlands rohstoffbasierte Wirtschaft in der Krise: Chance für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz?

 

Das überzogene Eingreifen der russischen Regierung in der Ukraine hat nicht zuletzt ökonomische Gründe. Wäre die russische Wirtschaft auf Wachstumskurs, könnte die Kremlführung wohl gelassener auf die Ereignisse in Kiew blicken.Doch Russlands rohstoffbasiertes Wachstumsmodell steckt in einer schweren Krise. Auch aufgrund dieser Erkenntnis hat die russische Regierung -- im Ausland weitgehend unbemerkt -- 2013 ein Fördersystem für Erneuerbare Energien eingeführt und diskutiert die Einrichtung eines landesweiten Emissionshandels. Russlands Politik entwickelt gleichzeitig Strategien gegen das akute Müllproblem und die Verstopfung der Straßen durch immer mehr Autos. Bieten sich hier parallel zur deutschen Energiewende neue Chancen für russisch-deutsche Zusammenarbeit und die mittelfristige Verbesserung der Beziehungen zwischen EU/Deutschland und Russland? Wie festgefahren ist Russlands wirtschaftliche Ausrichtung auf Öl, Gas und andere Rohstoffe? Welche Rolle spielt das Land gerade in den internationalen Klimaverhandlungen? Und welche Rolle für den Klimawandel haben die russischen Wälder und Moore?

 

Georgy Safonov, Direktor des Center of Environmental and Natural Resource Economics an der Moskauer Higher School of Economics.

Mit einer Einführung durch Oldag Caspar, Teamleiter Deutsche und EU- Klimapolitik bei Germanwatch.

19. März 2014, 10:30 bis 12:00

Ort: Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstraße 30, 10117 Berlin

 

Im Anschluss reichen wir ein kleines Mittagsbuffet. Georgy Safonov wird u.a. den neuen Sammelband "Sustainable Development in Russia" vorstellen (www.rnei.de/studie-nachhaltiges- russland). Veranstaltungssprache ist Englisch. Fragen können gerne auf Deutsch gestellt werden.

 

Im Übrigen: Die Ukraine ist kein politischer Totalschaden. Im Gegenteil zeichnet sich mir mit jedem mehr das Bild ab, dass, wenn man den Einfluss des Kreml abbindet, in der Ukraine alles politisch steil bergauf gehen wird.

 

Janukowitschs Art der Regimeführung, die Sniper, die grünen Männchen auf der Krim, Der 4%-Aksionow mit, pardon nur 130 Mio Schulden in Kiew als Separatisten-Ministerpräsident, die "pro-russischen Demonstranten" in der Ostukraine, die in Wirklichkeit in Bussen aus Russland angekarrt werden, und auch die "Faschisten auf dem Maidan", von denen, je mehr das jetzt deutlich wird, die meisten von Medwetschuk, einem engen Kreml-vertrauten, aufgebaut und organisiert wurden (ich erwarte hier übrigens in Kürze eine Eskalation in Kiew, habe Hilferufe der (gemäßigten) Milizen gehört dass immer mehr zwielichtige Gestalten nach Kiew gekarrt werden um die Lage zu eskalieren). Das alles ist ein und dieselbe Handschrift. Man bedient sich krimineller Elemente, um die Bevölkerung zu unterdrücken und die eigene Macht zu festigen. Das ist die Handschrift des von einem ehemaligen KGB-Agenten geführten Kreml, und wenn ich auch keinen billigen Nazivergleich machen will, muss ich doch festhalten, das ist eine typische faschistoide Vorgehensweise. Hier geht es nicht mehr um Demokratie vs. andere Staatsformen, hier geht es um ein derartiges Unrechtssystem, das wir grundsätzlich bei einem Handelspartner NICHT tolerieren sollten und von dem wir uns schon gar nicht abhängig machen sollten (Gas etc.). Und das uns vor allem selber auf die Füße fallen wird, wenn wir es tolerieren, siehe Appeasement in den 30ern.

 

Von denjenigen Ukrainern, die nicht mit dem Kreml verbandelt sind, sehe ich dagegen bisher nur Gutes. Insbesondere Jatsenjuk gefällt mir je länger, je besser. In der Ukraine bietet sich nach dem Maidan die einmalige Chance, zu zeigen, dass sich auch im postsowjetischen Raum moderne demokratische Staaten aufbauen lassen. Dabei sollte man die Ukraine unterstützen. Gelingt dieses Vorhaben, wird auch der Kreml anfangen zu wackeln, und das ist das, was ich mir eigentlich wünschen würde: Reformen in Russland und infolgedessen Wiederherstellung der guten Beziehungen (Handelsbeziehungen und sonstige Beziehungen) mit einem Russland, das keinen imperialistisch-autokratischen Träumen des vorletzten Jahrhunderts mehr nachträumt. Wir Deutschen mussten die bittere Lektion lernen, uns von solchen Fantasien zu verabschieden, und ich hoffe sehr, dass es dem russischen Volk ebenfalls gelingt, sich bald und möglichst weniger schmerzlich als das bei uns der Fall war solchen Ansinnen dauerhaft zu entsagen. Ich traue das dem russischen Volk durchaus zu, es gibt in Russland auch viele gute Ansätze.

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Kaffeetasse

wendelin: Moral und Idealismus ist ja schön und gut, aber internationale Beziehungen laufen nach anderen Spielregeln.

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Maciej
Die EU und die Übergangsregierung machen Tempo: Schon nächste Woche soll der erste Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet werden. Dies kündigten der polnische Ministerpräsident Donald Tusk und Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen in Warschau an.

Passend dazu, warum es da jetzt so husch, husch gehen soll, hier ein interessanter Artikel: http://www.rottmeyer...zte-diplomaten/

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