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pooloo

Anlagestrategie für die nächsten 42 Jahre

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tom1956

Auch wenn das eventuell etwas Off-Topic sein könnte, erlaube ich mir einen generellen, dezenten Hinweis.

 

Anlagestrategie für die nächsten 42 Jahre ...!? Wirkt auf mich etwas utopisch, man könnte fast sagen, das ist eine Hybris. Klar, man benötigt - neben Information, Disziplin und Fortune - auch eine Art Strukur und Raster bei den Privaten Finanzen. Insbesondere bei anspruchsvollen Themen wie Immobilienerwerb oder Privater Altersvorsorge, die in aller Regel einen langen zeitlichen Horizont haben. Auch die richtige Taktik und Timing spielen (manchmal) eine Rolle. Wobei Fehlentscheidungen die Vermögens-Strukur betreffend in aller Regel auf Produktebene nicht geheilt werden können. Und bei Immobilienfinanzierungen beispielsweise die Konstruktionen meist viel bedeutsamer sind als die Konditionen. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen. Nur: Selbst meine große, übergeordnete Strategie habe ich schon signifikant geändert bzw. ändern müssen (beispielsweise habe ich mich vor und direkt nach der Euro-Einführung nahezu komplett anders aufgestellt und quasi mein Depot gedreht - dies war sehr aufwendig). Den Hinweis erlaube ich mir einfach vor dem Hintergrund einer über 40jährigen Beschäftigung und Erfahrung mit dem Thema.

 

Über derart lange Zeiträume gibt es ja nicht nur viele private Imponderabilien (Heirat, Kinder, Scheidung, Berufsweg/Karriere usw. usw.) sondern die Rahmenbedingungen können sich in einer Art und Weise ändern, die man sich kaum vorstellen kann. Nur mal ein konkretes Beispiel: 1975 setzte sich ein Kollege meines Vaters sozusagen zur Ruhe mit knapp 500.000 DM. Als Selbständiger hatte er so gut wie keine Ansprüche an die GRV. Trotz sehr konservativer Anlagepolitik (und zugegebenermaßen recht bescheidener Lebensführung) war dies aber überhaupt kein Problem, obwohl er in einer Landeshauptstadt (Mainz) zur Miete wohnte. Er fuhr immerhin weiter sein Auto und in Urlaub und hat auch regelmäßig im Restaurant gespeist. Man übertrage dies einmal auf die heutige Zeit ... für 250 tsd. Euro gibt es heutzutage einen netten, offenen Sportwagen in der Turboversion aus Zuffenhausen oder ein Mikroappartment in Frankfurt am Main. Als tragende Hauptsäule(!) einer Altersvorsorge (um in dem konkreten Beispiel zu bleiben) wäre dieser Betrag heute ein schlechter Witz ...

 

Will sagen: Ziele setzen ist prima. Aber über derart lange Zeiträume und dann auch noch mit konkreten Summen zu hantieren, halte ich nicht für undedingt schlüssig. Wer hätte damals beispielsweise gedacht, daß die Ost-Mark verschwindet (Wiedervereinigung), die DM verschwindet (Euroeinführung) oder Zinsen (dauerhaft oder zumindest über sehr lange Zeiträume) verschwinden ?

 

Mein ganz bescheidener Rat daher: Beobachten, aufpassen und fexibel bleiben - gerade in jungen Jahren !

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Auch wenn das eventuell etwas Off-Topic sein könnte, erlaube ich mir einen generellen, dezenten Hinweis.

 

Anlagestrategie für die nächsten 42 Jahre ...!? Wirkt auf mich etwas utopisch, man könnte fast sagen, das ist eine Hybris.

 

Könnte es sein, dass die 42 sich auch auf folgendes bezieht:

 

 

Vielleicht auch zu viel der Ehre und der TO meint es wirklich ernst, utopisch aber auf alle Fälle. Mein Kommentar kann dann mit einem feuchten Handtuch (must have für alle Lebenslagen) weggewischt werden.

 

 

 

 

 

 

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driller

Hallo zusammen,

 

anbei möchte ich euch meine Anlagestrategie vorstellen.

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Seit 2009 habe ich ein paar Einzelaktien in meinem Depot.

Ein bisschen Erfahrung mit Einzelanleihen von Unternehmen habe ich auch (mit einem blauen Auge davon gekommen).

Praktische Erfahrungen mit ETFs habe ich keine, bislang habe ich mich theoretisch in das Thema hineingearbeitet.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Keine.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Die Aufwandsbereitschaft ist aktuell groß da ich zum ersten Mal eine Anlagestrategie erstellt habe und man dafür Zeit investieren muss.

Mein Ziel ist es nicht auf Marktgeschehen zu reagieren, also nicht aktiv sondern passiv investiert zu sein.

Jährliche Aufwandsbereitschaft 1 Tag.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich gehöre zu dem Typ Anleger mit einer Risikobereitschaft Stufe 7 von 10.

 

5. Risikoabsicherung:

Haftplicht, BU, Unfallvers., Riester-Rente sind vorhanden

Notfallpuffer von 5 Netto Monatseinkommen auf TG

 

6. Schulden:

Keine

 

7. Immobilenfrage

Bevor ich nicht 35 Jahre alt bin möchte ich keine eigene Immobilie erwerben.

In meinen Augen stellt die Immobilienfragen bei meiner monatlichen Sparrate kein erhebliches Risiko dar.

 

Optionale Angaben:

 

1.Alter

25 Jahre

2. Berufliche Situation

Angestellter

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Nein

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

Passiv

 

Über meine Fondsanlage

 

Pflichtangaben:

 

 

1. Anlagehorizont

42 Jahre

 

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge,

Kapitalverzehr über 25 Jahre, (mit 1% Rendite p.a.)

Zielvermögen von 200.000 € zum Rentenbeginn (Kalkuliert mit einem Ø Rendite in der Ansparphase von 3% p.a.),

 

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Zweimalige Direktanlage mit anschließenden 1x jährlichem Rebalacing

 

4. Anlagekapital:

Monatliche Sparrate: 200€

Für die Direktanlage zur Verfügung stehendes Kapital: 6.000€ (2 x 3.000€)

Für das Jährliche Rebalacing zur Verfügung stehendes Kapital: 2.400€ (12 x Sparrate) + Dividenen Erträge

 

 

5. Asset-Allocation:

 

Die nicht fett geschriebenen Protzentsätze sind die Anteile am gesamt Depot.

Ist im Anhang aufgeführt.

 

 

6. ETF Auswahl:

Zu Beginn im Januar 2017 ( 25 Jahre alt )

 

Aktien-ETFs:

 

DB X-TRACKERS MSCI WORLD INDEX UCITS ETF (DR) 1D (IE00BK1PV551) zu 52,5 %

UBS ETF - MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF (USD) A-DIS (LU0480132876) zu 22,5 %

Anleihen-ETFs:

 

iShares Euro Corporate Bond Large Cap UCITS ETF (IE0032523478) zu 25 %

 

- Alle ETFs sind Ausschütter

 

 

Ich hoffe ich habe keine wichtigen Angaben vergessen, sonst bitte bescheid geben.

 

Ich freue mich auf eure Meinungen :)

 

Gruß Pooloo

 

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

#pooloo....falls noch von Interesse...hier zwei Hinweise

 

aus Tausenderlei ausgewählt und aus Meiner Sicht hilfreiche Informationen verständlich dargestellt für die Praxis.

 

1. http://www.erfolgreich-sparen.com/2013/07/10-aktien-aus-europa-mit-quartalsweiser-dividende/

2. und das Buch von Dr. Peter Putz - Strategisch Investieren mit Aktien Optionen

 

Ich arbeite seit 5 Jahren mit Optionen (erfolgreich wie das Finanzamt die KESt und Soli) abrechnet

mit einem langweiligem Typ von Optionen (covered calls) und erziele damit nach Kosten und Steuern

zw. 10 - 22 % netto übers Jahr gesehen auf dem Konto.

 

Klein Konten Strategie macht, soweit mir bekannt, Jens Rabe auch wieder in 2017

http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1219476-1-10/optionshandel-konten-jens-rabe

 

Guten Rutsch und viel Erfolg für 2017

stell weitere Fragen ins Forum :-)

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otto03

 

 

Ich arbeite seit 5 Jahren mit Optionen (erfolgreich wie das Finanzamt die KESt und Soli) abrechnet

mit einem langweiligem Typ von Optionen (covered calls) und erziele damit nach Kosten und Steuern

zw. 10 - 22 % netto übers Jahr gesehen auf dem Konto.

 

 

 

In den letzten 5 Jahren noch keine Verluste beim Basiswert vorgekommen?

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Nasenwasser

Nur mal ein konkretes Beispiel: 1975 setzte sich ein Kollege meines Vaters sozusagen zur Ruhe mit knapp 500.000 DM. Als Selbständiger hatte er so gut wie keine Ansprüche an die GRV. Trotz sehr konservativer Anlagepolitik (und zugegebenermaßen recht bescheidener Lebensführung) war dies aber überhaupt kein Problem, obwohl er in einer Landeshauptstadt (Mainz) zur Miete wohnte. Er fuhr immerhin weiter sein Auto und in Urlaub und hat auch regelmäßig im Restaurant gespeist. Man übertrage dies einmal auf die heutige Zeit ... für 250 tsd. Euro gibt es heutzutage einen netten, offenen Sportwagen in der Turboversion aus Zuffenhausen oder ein Mikroappartment in Frankfurt am Main. Als tragende Hauptsäule(!) einer Altersvorsorge (um in dem konkreten Beispiel zu bleiben) wäre dieser Betrag heute ein schlechter Witz ...

Ich möchte nur kurz einwerfen, dass sich der Kollege Deines Vaters, die Kaufkraft auf die heutige Zeit übertragen, mit grob 630.000€ zur Ruhe gesetzt hat.

 

http://www.zinsen-be...amid=s91hqepxl1

 

Einfach 500kDM in den 70ern mit heutigen 250k€ in einen Topf zu werfen ist nicht ganz zielführend. Wo man allerdings sicher sein kein: Mit 200k€ wird man in Zukunft tatsächlich nicht weit kommen.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Wer nicht fähig ist, selber eine Meinung zu bilden und eine Entscheidung zu treffen, darf nicht zur Börse.

 

André Kostolany,

 

Auf 42 Jahre zu planen anhand eines Konzeptes ist möglich, was letztlich eintritt, ist die andere Seite der Medaille. Sind die Eltern eigentlich gut abgesichert oder müsstest du da vielleicht auch mal ran aufgrund unseres Sozialgesetzbuches?

 

In der jetzigen Situation - absolutes Niedrigzinsniveau - Aktien auf sehr hohem Niveau -, ist bestimmt keine Eile geboten. Alles Andere hängt von der eigenen Kenntnis ab. Für ein gutes Investmentkapital lohnt es sich bestimmt anfangs so viel wie möglich anzusparen.

 

Man kann auch vorerst gut als Schnäppchenjäger leben, das gilt auch für die Börse und später auch bei der Immobiliensuche.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Ich möchte nur kurz einwerfen, dass sich der Kollege Deines Vaters, die Kaufkraft auf die heutige Zeit übertragen, mit grob 630.000€ zur Ruhe gesetzt hat.

 

http://www.zinsen-be...amid=s91hqepxl1

 

Einfach 500kDM in den 70ern mit heutigen 250k€ in einen Topf zu werfen ist nicht ganz zielführend.

So ist es. Mit 630.000 Euro in den Altersruhestand treten ist auch heute noch gut möglich: bei konservativ 4% jährlicher Entnahme macht das immerhin 2.100 Euro Monatseinkommen. Das reicht dann ohne Wertentwicklung des verbliebenen Kapitals für 25 Jahre. In dem Alter sind nach derzeitigen Sterbetafeln die meisten deutschen Männer bereits tot (84% eines Jahrgangs sind mit 90 Jahren bereits gestorben, durchschnittliche Lebenserwartung mit 90 Jahren noch 4 Jahre).

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Nur mal ein konkretes Beispiel: 1975 setzte sich ein Kollege meines Vaters sozusagen zur Ruhe mit knapp 500.000 DM. Als Selbständiger hatte er so gut wie keine Ansprüche an die GRV. Trotz sehr konservativer Anlagepolitik (und zugegebenermaßen recht bescheidener Lebensführung) war dies aber überhaupt kein Problem, obwohl er in einer Landeshauptstadt (Mainz) zur Miete wohnte. Er fuhr immerhin weiter sein Auto und in Urlaub und hat auch regelmäßig im Restaurant gespeist. Man übertrage dies einmal auf die heutige Zeit ... für 250 tsd. Euro gibt es heutzutage einen netten, offenen Sportwagen in der Turboversion aus Zuffenhausen oder ein Mikroappartment in Frankfurt am Main. Als tragende Hauptsäule(!) einer Altersvorsorge (um in dem konkreten Beispiel zu bleiben) wäre dieser Betrag heute ein schlechter Witz ...

Ich möchte nur kurz einwerfen, dass sich der Kollege Deines Vaters, die Kaufkraft auf die heutige Zeit übertragen, mit grob 630.000€ zur Ruhe gesetzt hat.

 

http://www.zinsen-be...amid=s91hqepxl1

 

Einfach 500kDM in den 70ern mit heutigen 250k€ in einen Topf zu werfen ist nicht ganz zielführend. Wo man allerdings sicher sein kein: Mit 200k€ wird man in Zukunft tatsächlich nicht weit kommen.

 

Nun gut, mal unterstellt die Kaufkraftrechnung stimmt so überhaupt (offiziellen Zahlen zu Inflation, Kaufkraft usw. misstraue ich generell - dafür ist das Interesse der Staaten zu einseitig und auch zu eindeutig. Stichwort: Geldmonopol und Zwang zur Papiergeld-Verwendung als offizielles Zahlungsmittel). Dann spielen wir den identischen Fall eben mit den von Dir besagten 630.000 Euro - angeblich inflationsbereingt - durch. Ob Anlage in sicheren festverzinslichen Wertpapieren, ob Verrentung (Sofortrente gegen Einmalbeitrag), ob Ankauf einer Wohnung (in Frankfurt z. B. gibt es dafür derzeit knapp 60 qm im nächsten Wohnhochhaus in mittlerer Lage), ob ...

ein auskömmlicher Ruhestand ist damit (im Gegensatz zu meinem damaligen Beispiel) doch unmöglich darstellbar. Selbst wenn ich vollständigen Kapitalverzehr betreibe und bescheiden bis normal lebe, zumindest für einen erfolgreichen Selbständigen, (also z. B. 4. 000 monatlich ansetze) dann ist das Geld nach gut 13 Jährchen komplett weg - zumindest bei heutigem, dauerhaftem quasi Nullzins. Habe ich nur mal so grob überschlagen.

 

Der Kollege meines Vaters hat aus seinem bescheidenen Vermögen damals fast 50. 000 DM Zinserträge (vor Steuern) per annum generiert. Zusammen mit der Mini Rente aus der GRV (ca. 600 mal 12 = 7. 200 DM) hat er - ohne jeden Kapitalverzehr (vom Inflationsverlust mal abgesehen) - prima gelebt. Meiner Erinnerung nach hat er dann später sogar seiner Tochter noch ein ordentliches Sümmchen vererbt.

 

Also ... von wegen "kaufkraftbereinigt": Irgendetwas scheint doch da nicht zu stimmen bzw. heutzutage völlig anders zu sein, oder !?

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tyr
· bearbeitet von tyr

Nun gut, mal unterstellt die Kaufkraftrechnung stimmt so überhaupt (offiziellen Zahlen zu Inflation, Kaufkraft usw. misstraue ich generell - dafür ist das Interesse der Staaten zu einseitig und auch zu eindeutig. Stichwort: Geldmonopol und Zwang zur Papiergeld-Verwendung als offizielles Zahlungsmittel). Dann spielen wir den identischen Fall eben mit den von Dir besagten 630.000 Euro - angeblich inflationsbereingt - durch. Ob Anlage in sicheren festverzinslichen Wertpapieren, ob Verrentung (Sofortrente gegen Einmalbeitrag), ob Ankauf einer Wohnung (in Frankfurt z. B. gibt es dafür derzeit knapp 60 qm im nächsten Wohnhochhaus in mittlerer Lage), ob ...

ein auskömmlicher Ruhestand ist damit (im Gegensatz zu meinem damaligen Beispiel) doch unmöglich darstellbar. Selbst wenn ich vollständigen Kapitalverzehr betreibe und bescheiden bis normal lebe, zumindest für einen erfolgreichen Selbständigen, (also z. B. 4. 000 monatlich ansetze) dann ist das Geld nach gut 13 Jährchen komplett weg. - zumindest bei heutigem, dauerhaftem quasi Nullzins. Habe ich nur mal so grob überschlagen.

 

Der Kollege meines Vaters hat aus seinem bescheidenen Vermögen damals fast 50. 000 DM Zinserträge (vor Steuern generiert) per annum generiert. Zusammen mit der Mini Rente aus der GRV (ca. 600 mal 12 = 7. 200 DM) hat er - ohne jeden Kapitalverzehr (vom Inflationsverlust mal abgesehen) - prima gelebt. Meiner Erinnerung nach hat er dann später sogar seiner Tochter noch ein ordentliches Sümmchen vererbt.

 

Also ... von wegen Kaufkraftbereinigt: Irgendetwas scheint doch da nicht zu stimmen bzw. heutzutage völlig anders zu sein, oder !?

Wieder mal das alte Standardargument: die Inflationsrate stimmt doch gar nicht! Die fühlt sich für mich ganz anders an! Und für meinen Einzelfall trifft die sowieso nicht zu! Doch, tut sie und als statistischer Wert ist die Inflationsrate sehr gut tauglich. Die Statistiker mit ihrem Verbraucherpreisindex sind keine Deppen, die man mit einem einfachen Gedankengang einfach hinweg fegt und lieber gar keine Inflation oder nur eine gefühlte Inflation als Berechnungsbasis her nimmt. Nur weil das Werkzeug nicht perfekt ist benutzt man stattdessen lieber gar kein Werkzeug, berechnet die Geldwertentwicklung nicht mit ein und nimmt lieber gefühlte Zahlengrößen an?

 

Eben weil die Inflationsrate früher deutlich höher war und ganz andere Zinssummen herein kamen braucht man die Inflationsrate, um die Zahlen in Verhältnisse setzen und erkennen zu können, ob die 50.000 DM Zinserträge zum Großteil nur für Kapitalerhalt gesorgt haben oder sich das Vermögen vergrößert hat.

 

Mal ein Beispiel: Inflationsrate Deutschland 1981: ca. 6,5%. Die Umlaufrendite damals war ca. 10%. Nun gab es damals aber kein Internet (in der heutigen Form), keine Direktbanken und keine ETF. Also nichts mit Staatsanleihen-ETF bei Flatex kaufen und die 3,5% Wertentwicklung pro Jahr vor Steuern fast ungefiltert kassieren. Vielleicht blieben damals 1% oder 2% jährliche Rendite nach Inflation, nach Kosten und nach Steuern übrig. Wenn man es mit den damaligen Mitteln richtig gut gemacht hat.

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BondWurzel

1975 ?- in den Siebzigern gab es mal 10% auf Sparkassenbriefe, das kann man doch mit Heute gar nicht vergleichen. Ausserdem kommt es auf den persönlichen Lebensstil = Aufwand an und, ob man Miete zahlen muss oder nicht. Wer in den Siebzigern sich einen langfristigen Hochprozenter in's Depot gelegt hat, hat richtig Kohle gemacht inkl. Kursgewinne, also eine genau entgegengesetzte Situation wie jetzt.

 

Der TO wird ja auch arbeiten und bekommt zusätzlich zum Kapital dann eine Rente.

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Schwachzocker

1975 ?- in den Siebzigern gab es mal 10% auf Sparkassenbriefe, das kann man doch mit Heute gar nicht vergleichen....

Keine Ahnung was das für ein Sparbrief war. Nach meinen Informationen lag die Inflationsrate (bzw. Anstieg der Verbraucherpreise) 1975 bei ca. 6% und die Zinsen bei ca. 4-5%. Und natürlich konnte man bei längerfristigen Sparbriefen höhere Zinsen herausholen. Das kann man heute auch.

 

 

 

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

1975 ?- in den Siebzigern gab es mal 10% auf Sparkassenbriefe, das kann man doch mit Heute gar nicht vergleichen....

Keine Ahnung was das für ein Sparbrief war. Nach meinen Informationen lag die Inflationsrate (bzw. Anstieg der Verbraucherpreise) 1975 bei ca. 6% und die Zinsen bei ca. 4-5%. Und natürlich konnte man bei längerfristigen Sparbriefen höhere Zinsen herausholen. Das kann man heute auch.

1975 Februar Sparzins mit ges. Kdg:-frist 5,19 / Sparkassenbriefe hatten 4 j. Laufzeit und entsprechende Zinssätze bis 10% p.a... Das kann man heute auch, aber die Relationen und der Ausgangspunkt für dieses Thema hier sind ganz anders, weil wir ein noch nie so ein Niedrizinsniveau hatten!

 

Die Spitze war allerdings Anfang der 8oer

 

http://walterfeil.de/wp-content/uploads/2012/05/Entwicklung-des-Kapitalmarktzinssatzes-in-Deutschland-1975-bis-2010-Querformat.jpg

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tom1956

Keine Ahnung was das für ein Sparbrief war. Nach meinen Informationen lag die Inflationsrate (bzw. Anstieg der Verbraucherpreise) 1975 bei ca. 6% und die Zinsen bei ca. 4-5%. Und natürlich konnte man bei längerfristigen Sparbriefen höhere Zinsen herausholen. Das kann man heute auch.

1975 Februar Sparzins mit ges. Kdg:-frist 5,19 / Sparkassenbriefe hatten 4 j. Laufzeit und entsprechende Zinssätze bis 10% p.a... Das kann man heute auch, aber die Relationen und der Ausgangspunkt für dieses Thema hier sind ganz anders, weil wir ein noch nie so ein Niedrizinsniveau hatten!

 

Die Spitze war allerdings Anfang der 8oer

 

http://walterfeil.de...-Querformat.jpg

 

Perfekt. Stimmt exakt sothumbsup.gif Hatte Anfang und Mitte der 80er Sparkassenbriefe mit teilweise zweistelligem Zins. Da gab es (leider) noch keine Abgeltungssteuer !

 

Lt. Schwachzocker kann man bei längerfristigen Saprbriefen ja auch heute noch höhere Zinsen herausholen ... mir wurden in einer Beilage von einer (deutschen) Sparkassen Konditionen bis zu 0,05 % im mehrjährigen Bereich angebotenlaugh.gif Eine weitere Bank (Sparda) hat die Ausgabe von vergleichbaren "Inhaberpapieren" eingestellt und bietet auf dem Tagesgeldkonto (heißt da Sparda-Cash) seit Monaten 0, 00 % ...

 

Bleibe bei meiner These, daß sich im Vergleich zu früheren Jahrzehnten etwas signifikant verändert hat - und dies nicht nur gefühlt (lieber tyr beispielsweise).

 

Vielleicht soll ja schlicht ein kleiner Transfer von den Gläubigern zu den Schuldnern erfolgen !? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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Schwachzocker

...Sparkassen Konditionen ... Eine weitere Bank (Sparda) ...

:lol::lol::lol::lol::lol:

Selten so gelacht!

 

 

 

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tyr

Bleibe bei meiner These, daß sich im Vergleich zu früheren Jahrzehnten etwas signifikant verändert hat - und dies nicht nur gefühlt (lieber tyr beispielsweise).

 

Vielleicht soll ja schlicht ein kleiner Transfer von den Gläubigern zu den Schuldnern erfolgen !? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Selbstverständlich hat sich im Vergleich zu "früher" etwas geändert. In unserem Euro-Währungsraum hat es seit 2009 bereits zwei Mal die Situation einer Schuldenkrise gegeben, die Eurokrise und danach die griechische Staatschuldenkrise: https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenkrise

 

Würden die Zinsen wieder nennenswert auf frühere Niveaus steigen wäre die Krisensituation wieder da. Dank EUR-weitem Niedrigzins haben wir derzeit Ruhe davor.

 

Da jedoch auch die Inflation sehr niedrig ist sehe ich nicht, wo groß etwas umverteilt wird. Der Geldwert ist annähernd stabil, nur Sachwerte wie Aktien und Immobilien in gefragten Lagen haussieren. Ja, das ist anders als früher, aber was bringt es, dies fest zu stellen? Die Lösung ist die selbe wie früher: diversifizieren und ein gemischtes Portfolio auf bauen. Das sollte schon vor 30 Jahren so sein und hat heute immer noch Gültigkeit. Egal ob 10% Umlaufrendite und 6,5% Inflation bei hohen Kosten oder 0% Umlaufrendite und 0,5% Inflation bei niedrigen Kosten.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

...

Selbstverständlich hat sich im Vergleich zu "früher" etwas geändert. In unserem Euro-Währungsraum hat es seit 2009 bereits zwei Mal die Situation einer Schuldenkrise gegeben....

Es hat sich noch eine Kleinigkeit geändert: Heute gibt es Direktbanken, die tendenziell bessere Konditionen haben als eine Sparkasse. Eventuell bestätigst Du das freundlicherweise einmal für Tom. Mir glaubt er nicht!

 

Da jedoch auch die Inflation sehr niedrig ist sehe ich nicht, wo groß etwas umverteilt wird. Der Geldwert ist annähernd stabil, nur Sachwerte wie Aktien und Immobilien in gefragten Lagen haussieren. Ja, das ist anders als früher, aber was bringt es, dies fest zu stellen? Die Lösung ist die selbe wie früher: diversifizieren und ein gemischtes Portfolio auf bauen. Das sollte schon vor 30 Jahren so sein und hat heute immer noch Gültigkeit. Egal ob 10% Umlaufrendite und 6,5% Inflation bei hohen Kosten oder 0% Umlaufrendite und 0,5% Inflation bei niedrigen Kosten.

Du übersiehst völlig, dass die heutigen Inflationsraten "gefühlt" gelogen sind, während man uns früher "gefühlt" die Wahrheit gesagt hat.

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tyr

...

Selbstverständlich hat sich im Vergleich zu "früher" etwas geändert. In unserem Euro-Währungsraum hat es seit 2009 bereits zwei Mal die Situation einer Schuldenkrise gegeben....

Es hat sich noch eine Kleinigkeit geändert: Heute gibt es Direktbanken, die tendenziell bessere Konditionen haben als eine Sparkasse. Eventuell bestätigst Du das freundlicherweise einmal für Tom. Mir glaubt er nicht!

Ich kann das bestätigen, wobei die Direktbanken schon länger aktiv sind, ING Diba seit 1965, heutige Direktbanken seit Mitte der 1990er Jahre, also auch schon 20 Jahre...

 

Du übersiehst völlig, dass die heutigen Inflationsraten "gefühlt" gelogen sind, während man uns früher "gefühlt" die Wahrheit gesagt hat.

Darüber lässt sich schlecht diskutieren. Gibt es zu dieser "gefühlt veränderten" Inflationswahrnehmung bereits mehrere Untersuchungen, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen sind? Ich glaube im Zweifelsfall zuerst den offiziellen Statisken als Gefühlen von Einzelnen. Zumal die Statistik zu den Güterpreisen ja durchaus differenziert wird, man dies also nachvollziehen und mit eigenen Erfahrungen und alten eigenen Dokumenten vergleichen kann.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Bleibe bei meiner These, daß sich im Vergleich zu früheren Jahrzehnten etwas signifikant verändert hat - und dies nicht nur gefühlt (lieber tyr beispielsweise).

 

Vielleicht soll ja schlicht ein kleiner Transfer von den Gläubigern zu den Schuldnern erfolgen !? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Selbstverständlich hat sich im Vergleich zu "früher" etwas geändert. In unserem Euro-Währungsraum hat es seit 2009 bereits zwei Mal die Situation einer Schuldenkrise gegeben, die Eurokrise und danach die griechische Staatschuldenkrise: https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenkrise

 

Würden die Zinsen wieder nennenswert auf frühere Niveaus steigen wäre die Krisensituation wieder da. Dank EUR-weitem Niedrigzins haben wir derzeit Ruhe davor.

 

Da jedoch auch die Inflation sehr niedrig ist sehe ich nicht, wo groß etwas umverteilt wird. Der Geldwert ist annähernd stabil, nur Sachwerte wie Aktien und Immobilien in gefragten Lagen haussieren. Ja, das ist anders als früher, aber was bringt es, dies fest zu stellen? Die Lösung ist die selbe wie früher: diversifizieren und ein gemischtes Portfolio auf bauen. Das sollte schon vor 30 Jahren so sein und hat heute immer noch Gültigkeit. Egal ob 10% Umlaufrendite und 6,5% Inflation bei hohen Kosten oder 0% Umlaufrendite und 0,5% Inflation bei niedrigen Kosten.

 

Was bringt es dies festzustellen? :lol: :lol: :lol:

 

Wie- es ist wie früher, wenn die Zinsen langsam ansteigen sollten, trägst du das Zinsänderungsrisiko in diesem Umfeld in einem noch nie dagewesenen Ausmaße. :lol:

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tyr

Was bringt es dies festzustellen? :lol: :lol: :lol:

 

Wie- es ist wie früher, wenn die Zinsen langsam ansteigen sollten, trägst du das Zinsänderungsrisiko in diesem Umfeld in einem noch nie dagewesenen Ausmaße. :lol:

Wer zwingt einen, ein hohes Zinsänderungsrisiko im risikoarmen Teil des Portfolios ein zu gehen?

 

Bevorzugte risikoarme Geldanlagen von deutschen Privathaushalten sind zu großen Teilen Bankeinlageprodukte ohne Zinsänderungsrisiko und kapitalbildende Lebensversicherungsprodukte. Bei den LVs gibt es durchaus ein Zinsänderungsrisiko, ich traue der Konstruktion, die schon viele Finanzkrisen überstanden hat aber durchaus zu, kommende Krisen ebenfalls zu überstehen.

 

Wo ich bei dir bin: das Zinsänderungsrisiko bleibt trotzdem bestehen, auch wenn es bei Bankeinlageprodukten und klassischen LV-Produkten nicht vorgesehen ist, dies an die Sparer weiter zu geben. Noch ein Grund, eine gesunde Mischung als Portfolio zu haben und keine Angst-Assetallocation wie der deutsche Durchschnittssparer mit seinen Unmengen an Bankeinlagen, Immobilien-Klumpenrisiken und LV-Klassikprodukten zu haben.

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BondWurzel

Die Garantiezinsen der LVs sinken jährlich. Damit sie überhaupt noch was erwirtschaften, müssen sie höhere Risiken eingehen, da weiß man noch gar nicht was da auf einen zukommt. Diese Produkte sind absolut unattraktiv. Wie es um die Banken steht, erfahren wir gerade in ganz Europa. Man redet vom Zusammenbruch des Euro. Nächstes Jahr stehen mehrere interessante Wahlen in Europa an. Bankeinlagen sind aktuell vollkommen uninteressant, bis hin zu Minuszinsen. Wer hier noch mit einstigen normalen Maßstäben denkt, ist nicht im allgemeinen Finanzthema engagiert.

 

Nenne mir dein gesundes Portofolio was man aktuell haben sollte.

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Schwachzocker

Die Garantiezinsen der LVs sinken jährlich.

Das Problem mit solchen Produkten ist nicht der sinkende Zins sondern die Garantie.

 

Bankeinlagen sind aktuell vollkommen uninteressant, bis hin zu Minuszinsen.

Du hast Dich doch gerade über Zinsänderungsrisiken beschwert?! Die Antwort sind Bankeinlagen! Was passt Dir jetzt wieder nicht?

 

 

Man redet vom Zusammenbruch des Euro.

Boooaaaah! Bitte nicht schon wieder!:rolleyes:

 

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tyr
· bearbeitet von tyr

Die Garantiezinsen der LVs sinken jährlich.

Die Zinsen auf klassische LV-Produkte sind logischerweise genau so der Zinsentwicklung am Kapitalmarkt unterworfen wie bei allen anderen auch. Warum spricht dieser Sachverhalt gegen LV? Eine LV wird doch nicht sinnlos, wenn die Zinsen niedrig sind. Wenn ich eine Leibrente haben will und das Langlebigkeitsrisiko lieber auf ein Kollektiv verteile und die konservative Geldanlage lieber im Alter machen lassen, statt selber zu machen sind das gute Argumente für ein LV-Produkt. Egal ob die Marktzinsen nun hoch oder niedrig sind.

 

Blöd wird es erst, wenn die Inflation den Zinsen deutlich davon läuft, so dass die Zinsanlagen in den klassischen LV zügig entwertet werden. Das Problem hat man mit allen konservativen Zinsanlagen.

 

Damit sie überhaupt noch was erwirtschaften, müssen sie höhere Risiken eingehen, da weiß man noch gar nicht was da auf einen zukommt.

Schreibe mir doch bitte lieber Neuigkeiten. Das Problem haben alle Anleger seit Jahren, die Geld risikoarm am Kapitalmarkt anlegen müssen. Was hat das mit LV-Produkten zu tun? Wenn man sich entschieden hat, einen Portfolioanteil konservativ an zu legen oder Leistungen eines LV-Produktes zu nutzen, die es nur in einem LV-Mantel gibt muss man damit nunmal leben lernen. Oder man lässt es und geht in andere Produkte, die wieder andere Risiken mit sich bringen. Einige hier meinen ja z. B., dass Gold besonders sicher wäre. Wie sichert man das Gold ab, wie sichert man den Zugriff auf das Gold, was macht man, wenn wieder Goldverbote kommen etc.? Wie zahlt man im Krisenfall mit einem Stück Gold ein Brot?

 

Ich sehe immer noch keine praktikablen Alternativen zu konservativen Zinsanlagen wie Bankeinlagenprodukte oder LV für deutsche Privatanleger. Was schlägst du vor? Kritik austeilen kann jeder. Ich schlage ein gemischtes Portfolio vor. Das hat schon längere Zeit funktioniert und ist wissenschaftlich begründet.

 

Diese Produkte sind absolut unattraktiv.

Dein Postinginhalt ist absolut unattraktiv und die Diskussion mit dir wird ebenso absolut unattraktiv, wenn du nicht differenzieren kannst. Dieser Satz ist falsch, weil zu pauschal.

 

Aber du kannst mir sicher erklären, wie ein junger Familienvater und Alleinverdiener mit Immobilienkredit ohne großes Vermögen nur mit seiner Arbeitskraft als Einkommensquelle sein Berufsunfähigkeits- und Todesfallrisiko seiner Familie ohne LV-Produkt absichert.

 

Wie es um die Banken steht, erfahren wir gerade in ganz Europa. Man redet vom Zusammenbruch des Euro. Nächstes Jahr stehen mehrere interessante Wahlen in Europa an. Bankeinlagen sind aktuell vollkommen uninteressant, bis hin zu Minuszinsen. Wer hier noch mit einstigen normalen Maßstäben denkt, ist nicht im allgemeinen Finanzthema engagiert.

Was schlägst du als Alternative zu Bankeinlagenprodukte und LV als risikoarme Geldanlage für deutsche private Laien-Kleinanleger vor? Ich finde beide Produkte auch nur leidlich erträglich, lieber wären mir Renten-ETF auf IG-Staatsanleihen und Pfandbriefe. Die rentieren aber derzeit mies und das Chancen-Risikoprofil empfinde ich derzeit als unattraktiv im Vergleich zu Bankeinlagen und kapitalbildenden LV-Produkten. Ich warte auf deine Alternativvorschläge.

 

Nenne mir dein gesundes Portofolio was man aktuell haben sollte.

Mein Portfolio spielt hier keine Rolle. Nehme z. B. den ARERO, das Kommer-Portfolio, den norwegischen Auslands-Ölfonds oder eine Auswahl an beliebigen defensiven, ausgeglichenen oder aggressiven Mischfonds als Diskussionsgrundlage. Assetklassen: Aktien, Zinsanlagen, Immobilien und Rohstoffe. Nur Aktien, Immos und Rohstoffe ist nichts, man braucht auch Zinsanlagen. Wie die Gewichtung sein sollte ist dann individuell verschieden.

 

Wir können hier gerne lang und breit um verschiedene AAs diskutieren. Nur zu. Ich bin z. B. skeptisch gegenüber Rohstoffen, obwohl das keine passive reine Lehre ist. Die Zinsanlageprodukte wegen der Niedrigzinsen weg lassen zu wollen halte ich für Unfug. Ich sehe keine brauchbare Alternative dazu.

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tom1956

Faszinierend ...

 

Da wird einerseits ein hilfsbereiter älterer (halbwegs technik-affiner) Mensch als IT-Experte veralbert und verhohnepiepelt samt Smiley, weil er einer älteren Dame ohne Internet, PC, Laptop und Smartphone helfen will; andererseits wird aber über normale Banken gelacht und wie selbstverständlich auf die besseren Konditionen der Direktbanken verwiesen. Mann, wie armselig ist das nur ... (ich glaube, der "nomen est omen" Kandidat war das). Betreue einige ältere Menschen (ehrenamtlich übrigens) sowie zwei Fälle in meinem persönlichen, familiären Umfeld. Es gibt immer noch recht viele Senioren, die obiges Equipment nicht haben. Vielleicht übersteigt diese einfache Tatsache bereits das Vorstellungsvermögen von manchem Kandidaten, der selbst noch jünger ist und wie selbstverständlich Direktbanken nutzt ... Offensichtlich ja.

 

"Die Rede ist vom Zusammenbruch des Euro" - dachte, der ist schon lange zusammengebrochen !? (naja, wäre er jedenfalls ohne die permanenten Vertrags- und Rechtsbrüche bis hin zur Rechtsbeugung). Als Fremdwährung sehe ich ihn schon seit Einführung 2002, denn einen Einfluss auf diese Währung haben wir (d. h. die Deutsche Bundesbank) nicht mehr. Und so verwende und bewerte ich diese Währung auch.

 

@tyr

 

"Sehe nicht, wo groß was umverteilt wird. Der Geldwert ist annähernd stabil". Seltsam: Wenn ich von 2001 ausgehe (gerade mal 15 Jährchen her) und mir Kaufbelege, Kaufverträge usw. anschaue, dann die letzten DM Preise mit den aktuellen Euro-Preisen vergleiche, da kommen schon für so profane Sachen wie Wohnungen aber auch für Gold oder für etwas exklusivere Dinge wie luftgekühlte 911er oder Rolex Daytona Vintage Uhren ganz komische Zahlen bei raus. So geht es mir übrigens auch bei Hotelübernachtungen, bei Taxifahrten, bei Restaurantbesuchen usw. Faszinierend übrigens, wenn man z. B. nicht nur notarielle Kaufverträge aufbewahrt, sondern auch die anderen Ankäufe so archiviert. Das schärft den Blick ungemein.

 

..."wäre die Krisensituation wieder da" (ich dachte, die war nie weg ?)

..."Dank Eur-weitem Niedrigzins haben wir derzeit Ruhe davor" - wohl länger nicht in Portugal, Spanien, Griechenland oder Süditalien gewesen, oder ? Empfehle beispielsweise mal einen Abstecher nach Sizilien. Da war ich letztens. Das bildet. Oder ist mir "wir" nur Deutschland gemeint ? Der Euro soll doch die Währung für ganz Europa sein, oder habe ich da was falsch verstanden ?

..." wie zahlt man im Krisenfall mit einem Stück Gold ein Brot". Gar nicht, man verwendet natürlich Silber. Ich bevorzuge außerdem Alkohol als ultimatives Tauschmittel. Getrunken wird immer, Schnaps ist schwer zu verbieten und sehr haltbar. Meine Einlagerungsstätte liegt gut getarnt in der rheinhessischen Toskana. Verrate aber nicht, wo genau ...Im Ernst: Viel besser als Zigaretten, da die schnell bröselig werden.

 

@Bondwurzel

 

"Wer hier noch mit einstigen normalen Maßstäben denkt, ist nicht im allgemeinen Finanzthema engagiert".

 

Vollkommen und perfekt formuliert. Kompliment !

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tyr

"Sehe nicht, wo groß was umverteilt wird. Der Geldwert ist annähernd stabil". Seltsam: Wenn ich von 2001 ausgehe (gerade mal 15 Jährchen her) und mir Kaufbelege, Kaufverträge usw. anschaue

Aktuell ist die Inflationsrate bei ungefähr 0,5% pro Jahr. Aktuell = in diesem Jahr. Ich habe nicht geschrieben, dass dies über die letzten 15 Jahre so war. Ich habe geschrieben, dass ich die Angaben zur Inflationsrate z. B. basierend auf dem Verbraucherpreisindex für einigermaßen zuverlässig halte. Ein bischen mehr Exaktheit könntest du schon in deine Aussagen bringen.

 

Wenn ich von 2001 ausgehe (gerade mal 15 Jährchen her) und mir Kaufbelege, Kaufverträge usw. anschaue, dann die letzten DM Preise mit den aktuellen Euro-Preisen vergleiche, da kommen schon für so profane Sachen wie Wohnungen aber auch für Gold oder für etwas exklusivere Dinge wie luftgekühlte 911er oder Rolex Daytona Vintage Uhren ganz komische Zahlen bei raus. So geht es mir übrigens auch bei Hotelübernachtungen, bei Taxifahrten, bei Restaurantbesuchen usw. Faszinierend übrigens, wenn man z. B. nicht nur notarielle Kaufverträge aufbewahrt, sondern auch die anderen Ankäufe so archiviert. Das schärft den Blick ungemein.

Dann werde doch einmal konkret. Was kostete ein konkreter Restaurantbesuch 2001, was kostete eine Taxifahrt 2001? Gold lässt sich ebenfalls nachvollziehen, historische Goldpreise zu finden ist einfach.

 

Luxus-Spekulationsgegenstände wie Oldtimer oder Luxusuhren tauchen selbstverständlich nicht schwerpunktmäßig in einem Verbraucherpreisindex auf, da dies kein übliches Verbrauchsgut ist, was jeder zum Lebensunterhalt benötigt. Du vermischst hier Dinge, die gar nicht zusammen gehören. Wenn wir weiter auf dem Level diskutieren haben wir demnächst die Basis für Inflationsberechnungen her geleitet. Was bringt das? Selbstverständlich gibt es einzelne Güter oder Dienstleistungen, die verschiedene Preisentwicklungen haben und dies ggf. deutlich vom Verbraucherpreisindex abweicht. Nur: was gewinnt man mit dieser Erkenntnis? Ich behaupte: wenig, das war vorher schon bekannt. Das ändert auch nichts daran, dass der Verbraucherpreisindex einigermaßen in der Lage ist, Geldwertverfall dar zu stellen.

 

..."Dank Eur-weitem Niedrigzins haben wir derzeit Ruhe davor" - wohl länger nicht in Portugal, Spanien, Griechenland oder Süditalien gewesen, oder ? Empfehle beispielsweise mal einen Abstecher nach Sizilien. Da war ich letztens. Das bildet. Oder ist mir "wir" nur Deutschland gemeint ? Der Euro soll doch die Währung für ganz Europa sein, oder habe ich da was falsch verstanden ?

Jetzt vermischst du erneut verschiedene Dinge. Ich habe etwas von Geldwertentwicklung und Inflationsrate geschrieben. Du schreibst offenbar von einer Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse in schon länger armen Gegenden in Südeuropa. Was soll deine Aussage sein, dass die Wirtschaft dort nicht gut läuft? Nun, mein Wissensstand ist, dass Süditalien schon sehr lange und vor der Euroeinführung eine schlecht laufende Wirtschaft hatte. Was soll ich nun ohne konkrete Vergleichswerte und eine saubere Faktenbestimmung bei einer Reise nach Sizilien über die wirtschaftliche Entwicklung lernen? Ich kann schlecht an Hand der Zahl von geschlossenen Geschäften oder am Zustand der sizilianischen Bausubstanz bestimmen, ob es dort mit dem Euro oder ohne Euro besser läuft oder ob sich die Verhältnisse nach Ausbruch der Schuldenkrise dort stabilisiert haben. So einfach ist das nicht. Ich bin kein Volkswirtschaftler. Und auf Basis von einem Gefühl und subjektiver Wahrnehmung werde ich keine Rückschlüsse auf den Verlauf der Eurokrise ziehen.

 

..." wie zahlt man im Krisenfall mit einem Stück Gold ein Brot". Gar nicht, man verwendet natürlich Silber. Ich bevorzuge außerdem Alkohol als ultimatives Tauschmittel. Getrunken wird immer, Schnaps ist schwer zu verbieten und sehr haltbar. Meine Einlagerungsstätte liegt gut getarnt in der rheinhessischen Toskana. Verrate aber nicht, wo genau ...Im Ernst: Viel besser als Zigaretten, da die schnell bröselig werden.

Wenn ausreichend Menschen mitbekommen, dass du immer mal wieder Waren und Dienstleistungen in Alkohol bezahlen kannst wird irgendwann jemand auf die Idee kommen, sich einfach deinen Alkoholschatz zu holen. Wenn du ihn nicht freiwillig her gibst wird es gewaltsame Methoden dazu geben. Ich weiß nicht...

 

Solange die Zivilisation noch existiert sehe ich wenig Sinn darin, in Rohstoffe als Vorbereitung zum Tauschhandel für ganz schlimme Zeiten zu investieren. Wenn es soweit ist hat man sicher andere Probleme, als immer wieder Alkoholflaschen aus einem Versteck zu holen...

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

@tyr

 

Meine Belege kann (und werde) ich natürlich hier nicht einstellen. Wie auch. Es sind Hunderte. Und das wäre dann doch zu privat. Dennoch nur mal drei Beispiele zur Veranschaulichung (letzter Preis DM zu jetzt Euro):

 

- Kaufpreis in einem Objekt in dem ich selbst Wohnungen habe gem. Kaufpreissammlung (also nicht angebotene Preise sondern notariell beurkundete Preise) des Gutachterausschusses: Im Jahr 2001 wurde eine 3ZKBB verkauft für damals 448. 000 DM - im Frühjahr 2016 eine identische Wohnung (einen Stock tiefer) für nun 668. 000 Euro. Bei einem Umrechnungskurs von 1. 95583 entspricht dies gut 1, 3 Millionen DM. Das empfinde ich als eine heftige Vermögenspreisinflation in diesem Zeitraum. Und das ist nur in einer mittleren bis guten Lage. Keine Toplage also.

 

- Zu den Restaurants ein Beispiel (Essen für zwei, normale Pizzeria, 1 Glas Wein, eine Flasche Wasser, ein Salat eine Pizza): Juni 2001 DM 39, 00 versus jetzt November 2015 Euro 52 im gleichen Lokal. Empfinde ich als heftig.

Zu den Hotels: Ein Hotel in dem ich seit vielen Jahren Gäste unterbringe: Einzelzimmer 2001 exakt 80 DM, Zimmerpreis heute 125, 00 Euro. Ebenso stolz.

 

- Kauf eines 86er 911er Carrera allerdings 2000: Preis damals 18.500 DM; aktuelles Gutachten (gerade für die KFZ-Versicherung erstellt) 62. 000 Euro. Das ist noch sportlicher. Bei den Vintage-Uhren sieht es noch drastischer aus.

 

Hoffe, das ist jetzt konkret genug. Einen Oldtimer muß man natürlich nicht haben, aber essen und wohnen muß man schon. Manchmal sogar im Hotel oder im Restaurant. Ein Verdacht: Irgendwo muß ja das frisch gedruckte Geld hin. Könnte doch gut sein, daß viele Leute nach Gegenständen suchen, die man eben nicht drucken bzw. beliebig vermehren kann ...

 

Gold habe ich übrigens 2001 für ca. 265 Dollar nachgekauft. Wenn ich mich richtig erinnere. So gesehen haben Euro und Dollar auch gegen Gold heftigst devaluiert. Auch dies in nur 15 Jährchen.

 

 

Um nur noch einen Punkt aufzugreifen: Exakt an meinen Belegen (Sortengeschäft) ist ja damals der Streit mit meinen Banken eskaliert. Tausch Lira/DM Mitte 70er (genaue Jahreszahl müßte ich raussuchen): 1.000 Lira = 6 DM; gut 15 Jahre später: Die selben 1.000 Lira = 0,98 Pfennige. Meine Frage: Was macht Italien ohne Abwertung ? Das ist ja im Euro unmöglich. Eine Antwort habe ich nie erhalten. Damals habe ich mich sozusagen von meinen Banken losgesagt. Wenn diese klassischen Weichwährungsländer nicht mehr nach außen abwerten können, müßte dies nach innen geschehen, um die Wettbewersfähigkeit zu erhalten. Also statt nur den Wechselkurs zu ändern, müßten sie sich nun selbst verändern. Das halte ich für nahezu unmöglich. Und selbst wenn, kann man das wollen.

 

Habe einige Jahre in Catania gelebt. Eine derartige Misere wie jetzt, gab es dort niemals zuvor. Ob Industrieproduktion, ob Staatverschuldung, ob Wirtschaftswachstum, ob Arbeitslosenquote, ob Höhe der Jugendarbeitslosikeit ... gleich welche Parameter man betrachtet. Italien ist quasi wirtschaftlich auf dem Stand von ca. 1985 - muß aber den Schuldenstand des Jahres 2016 bedienen. Ohne Eingriff der EZB wäre längst Game Over. Oder Frankreich: Habe neulich auf einem Board Staatsanleihen gesehen: Da zahlten die USA für 10jährige Treasures ca. 2,4 % - und Frankreich bei gleicher Laufzeit ca. 1,3 %. Das ist ökonomisch gesehen, wenn man die Chancen und Risiken der beiden Länder bewertet, absoluter Irrsinn. Oder: Dieser Zins für Frankreich bildet auf keinen Fall das Risiko kongruent ab.

 

Keine Ahnung, wie das weitergeht. Mit dem Euro haben jedenfalls viele diese mediterranen Länder überhaupt keine Chance. Vielleicht sind ja irgendwann alle Staatsanleihen bei der EZB gelandet und sie dampft sie einfach ein. Oder wandelt sie in zinslose Ewigkeitsanleihen um. Oder ... Man wird sehen.

 

Deshalb fand ich den Satz von Bondwurzel treffend; Wer hier noch mit einstigen normalen Maßstäben denkt, ist nicht im allgemeinen Finanzthema engagiert.

 

Dem ist Nichts hinzuzufügen.

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