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easyjo

Neustrukturierung Geldanlagen im/fürs Alter

Empfohlene Beiträge

easyjo

Guten Tag,

mich beschäftigt derzeit sehr die Planung von kürzlich fällig gewordenen Festzinsanlagen 200k.

Kurz zur Person:

ich bin 63 Jahre alt und seit dem 1.8.17 Rentner (früher selbständiger Unternehmensberater). Seit ca. 25 Jahren habe ich Erfahrung in Wertpapieranlagen (Aktien, ETF, Fonds, Zertifikate). In den letzten Jahren habe ich meine Aktientitel (sämtlichst DAX / MDax) auf dividendenstarke Positionen umgestellt (größte Einzeltitel: Deutsche Post, Siemens, BASF). Die gesamt 11 Einzeltitel machen 60 % des gesamten Geldvermögens aus. Die Dividendenzahlungen beliefen sich 2016/2017 auf  Ø mtl. 800 € welches für mich neben lebenslangen Rentenbezügen faktisch die dritte "Rente" ausmacht auf die ich in der Gesamtbetrachtung der Ausgaben und Einkünfte auch angewiesen bin, da dadurch alle persönlichen Ausgaben einschl. ESt finanziert werden können, zudem verbleibt im Monats-Ø eine auskömmliche Reserve (Urlaub, Rücklage für selbstgenutztes schuldenfreies Wohnhaus für welches in den nächsten Jahren keine Investitionen größeren Umfanges notwendig werden da bereits im Zeitraum 2011 - 2016 erledigt (neues Dach, Heizung, Fenster, Haustür, Außenanlagen neu etc.).

Liquiditätsreserve auf Girokonto rd. 20.000 €.

Autokauf wird in den nächsten Jahren nicht erforderlich da quasi neuwertiges bezahltes vorhanden. 

Ich bin kinderlos verheiratet. Meine Frau bezieht eine eigene Rente die sie für persönliche Zwecke verwendet.

Aktien-Transaktionen über das seit einiger Zeit online geführte beratungsfreie Depot tätige ich seit zwei Jahren nur noch sehr gering (5 Transaktionen per anno).

Ich bin bei den Aktientiteln im Ø mit rd. 30 % rechnerisch im Gewinn; d.h. bei Verkäufen von Aktien würden Zinsabschlagsteuer anfallen aufgrund dessen und wegen der Dividenden (in 2016 / 2017 Rendite Ø 3,0 % nach Steuern, damit bin ich zufrieden) "scheue" ich mich davor Einzeltitel zu verkaufen. Geldbedarf bestand in den letzten Jahren aus den Aktientiteln nicht, im Normalfall wird dies auch in der Zukunft so sein denn meine lebenslangen Rentenbezüge sind gleich hoch früherem Einkommen (früher musste ich dafür arbeiten, jetzt nicht mehr)!

Die zur Neuanlage vorhandene Liquidität 200k macht 40 % des gesamten Geldvermögens aus (Verbindlichkeiten, laufende Zahlungsverpflichtungen etc. bestehen seit Jahren nicht mehr).

Ich bin zwar in der Geld-/Vermögensanlage seit vielen Jahren erfahren; ich tue mich aber schwer die Neuanlagen zu planen und umzusetzen. In früheren Zeiten bin ich bei Geldanlagen den Empfehlungen des Bank-Wertpapierspezialisten und / oder eines Honorarberaters gefolgt, im Ergebnis mit mäßigem Erfolg. Ich beabsichtige auch nicht die "Leistungen" derartiger Berater in Anspruch zu nehmen sondern bin und bleibe Selbstentscheider. 

Mein Depot führe ich online (ohne Beratung).

Ich bin mir unsicher, wie ich die Neuanlage - unter Berücksichtigung des unverändert bestehen bleibenden Aktiendepots, siehe vorstehende Ausführungen - tätigen sollte. Die dabei einzubeziehende vielzitierte "Risikotragfähigkeit" zu ermitteln fällt mir schwer. Ich tendiere dazu 10 ETF-Positionen (a´ im Ø 20k) zu erwerben bin mir aber sehr unsicher welche geeignet wären.

Die Alternative zur ETF-Anlage (meine Aktienpositionen beabsichtige ich nicht auszuweiten, es reicht auch so) wäre die risikolose Anlage bei einem deutschen Kreditinstitut für mich und meine Ehefrau (z.B. Bank von Essen) mit Zinssatz 2,0 % aber einer Bindung von 10 Jahren, dass möchte ich eigentlich (auch) nicht.

"Was tun sprach Zeus"?

Mich würden mir helfende (durchaus auch kritische) Einschätzungen und Vorschläge interessieren um die ich das Forum bitte.

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Ramstein

Wie du in meinem Bonddepot sehen kannst, bringen High Yield Bonds 5 - 6% Rendite, also 900 -1.000 Euro pro Monat.

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Cef
· bearbeitet von Cef

 

Immer wieder gut:

 

Klick-mich

 

 

Edit: Und weil die Summe ähnlich ist kannst Du vielleicht auch hier Infos zu einer konservativen Anlage finden.

Ebenso in diversen Threads von Sapine, die aber leider derzeit nicht aktiv ist.

 

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Ramstein

Allerdings ist heute die Zinssituation eine andere.

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easyjo

Ich bin enttäuscht von den bisherigen "schmalen" Antworten. Es gibt doch bestimmt Rentner User mit ähnlichen Fragestellungen und den Lösungen hierfür. Mich würden sehr Erfahrungen interessieren aufgrund dessen ich um Informationen, hilfsweise sogar Entscheidungshilfestellungen bitte.

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Ramstein

Wie oft muss ich es schreiben, bis du es verstehst?

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Deine Fokussierung auf Deutschland halte ich für fahrlässig. Du verschmähst die weltweite Streuung. Das ist ein überflüssiges Klumpenrisiko. Du kannst mit einem weltweit gestreuten Portfolio voraussichtlich dieselbe Rendite erzielen bei geringerem Risiko.

 

Wenn Du Dir über Deine Risikotragfähigkeit im Klaren werden möchtest, dann stelle Dir einfach vor, dass der Aktienteil um 50% einknickt. Dann überlege Dir wie groß Dein Aktienanteil sein darf, damit Du keine Schnappatmung bekommst.

 

Warum die 200k nicht einfach in eine Festgeldleiter anlegen, z.B. 1-3 Jahre, max. 5 Jahre. Dann wird jedes Jahr ein Teil fällig und Du kannst Dir überlegen, was Du damit machst.

Ist z.B. der Aktienteil eingebrochen, könntest Du damit nachkaufen. Ansonsten stellst Du Geldbetrag wieder an das lange Ende der Festgeldleiter. Auf diese Weise bekommst Du auf Dauer etwas höhere Zinsen, wirst aber trotzdem einmal im Jahr flüssig.

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Itlis
· bearbeitet von Itlis

Fassen wir zusammen:

 

- 60% = 300k € des Vermögens in nur 11 Einzeltitel aus (M)Dax.

- 40% = 200k € zur Neuanlage.

- 20k Liquiditätsreserve

 

Und Du bist auf Zinsen/Dividenden als zusätzliche Einnahme angewiesen. Ich würde wie folgt vorgehen:

 

1) Wie viel pro % Ausschüttungsrendite gemessen an den 500k benötigst Du pro Monat um Deine Ausgaben zu decken? Bei 800 €/Monat wäre das z.B. eine jährliche Rendite von etwa 2%. Deine Rendite müsste aufgrund von Steuern, etc. aber etwas höher sein.

2) Gemessen daran würde ich dann eine Anlagestrategie wählen, die vesucht diese Rendite zu erreichen. Wenn es weniger ist, sind Deine Kosten nicht gedeckt und Du musst an die Reserven und wenn es mehr Rendite ist, steigt gleichzeitig das Risiko und ich - sehe zumindest keinen direkten Grund - warum Du ein höheres Risiko als notwendig eingehen solltest.

3) Basierend darauf würde ich dann eine Anlagestrategie wählen: 60% des Vermögens in nur 11 Einzeltitel aus (M)Dax erscheint mir ziemlich riskant. Hier würde ich darüber nachdenken, ob weltweit gestreute ETFs nicht Sinn machen. Den Rest würde ich zum einen in Anleihen-ETFs (Unternehmensanleihen verschiedener Klassen) und in Festgeld anlegen. 

 

 

 

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Cef
vor einer Stunde schrieb easyjo:

 

Ich bin enttäuscht von den bisherigen "schmalen" Antworten. 

 

 

Du willst Unternehmensberater gewesen sein? Darf man fragen was genau Du da in den letzten Jahrzehnten gemacht hast?

Wenn Du Links zu versierten Usern und fundierten Diskussionen, die sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt haben als "schmal" bezeichnest?

Nicht verstehst was man Dir damit aufzeigen will, und nicht begreifst das Du Deine konkrete Frage erst beantworten kannst wenn Du Dein gesamtes Konzept durchdacht hast?

Hast Du die Links mal gelesen?

Sportlich, wenn Du damit schon durch bist!

 

Schlechte Idee hier so überheblich zu wirken.

 

Ich bin raus hier. 

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odensee

@easyjo kannst du, einen Monat später, mit den Hinweisen was anfangen?

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bm171103

Hallo easyjo,

 

ich bin leider ähnlich empfangen worden wie du mit meiner Fragestellung. Teilweise gab es kurze und ruppige Antworten mit denen ich wenig anfangen konnte und die kaum auf meine konkrete Situation eingegangen sind. Man schreibt einen halben Roman mit einer konkreten Situation und wird mit einem Satz abgekanzelt. Ich denke hier tummeln sich viele User die nicht zum 20. Mal das Selbe schreiben wollen, Zeit in umfassende Übersichten gesteckt habe und letztendlich erstmal davon ausgehen dass du diese gelesen hast und Fragen dazu stellst. Trotzdem wird man hier teilweise doch extrem hart angegangen. Ich würde einem 63-jährigen z.B. nie ins Gesicht sagen, "und du willst Unternehmensberater gewesen sein ?". Einfach aus Respekt. Das ist abwertend, wie manch andere Antwort hier auch, aber ok, im Internet kann man sich ja austoben.

 

Zu deiner Fragestellung. Den Hinweis von Schwachzocker finde ich berechtigt. Die investierst wie mein einer Onkel nur in die guten deutschen Unternehmen da du sie wahrscheinlich am ehesten kennst. Wenn du dich aber mit dem Begriff der Diversifikation schon auseinander gesetzt hast, wird dir schnell auffallen dass du wenn du nur in Deutschland, nur in den Dax/MDax investiert bist, du aber weit davon entfernt bist breit zu diversifizieren. Ich denke mit 30% Gewinn kann man es verschmerzen zu verkaufen und sich hier breiter oder anders aufzustellen. Du könntest auch die Dividendenstrategie auf weltweite Aktien ausweiten. Deutsche Aktien sind für diese Strategie nicht unbedingt prädestiniert.

 

Wie ich deinem Text entnehme brauchst du 800 Euro fix monatlich. Entweder du bekommst diese aus der Verzinsung komplett oder du planst einen Verzehr über einen gewissen Zeitraum. Das wäre für mich die erste Fragestellung wenn du keine Kinder hast und eine Frau ungefähr im selben Alter. Planst du dass noch etwas übrig ist wenn du nicht mehr bist ? Wenn nicht wäre sogar eine Tagesgeldverzinsung und einer Verzehr kein Problem wenn das für dich ok wäre.

 

Willst du die 800 Euro komplett aus den Zinsen und ohne Verzehr so fand ich den Hinweis von Ramstein valide. Ich kenne mich mit Anleihen auch kaum aus, mir fehlt die Lust mich durch die ganzen Prospekte zu quälen. Vielleicht wäre ein HY Anleihen-ETF was für dich ? Das war für mich aus den Möglichkeiten der Anleihen noch die für mich passendste. Vielleicht auch nur als Ergänzung zu Tages- oder Festgeld. Da wäre der Begriff "Festgeldleiter" sicher hilfreich und danach kannst du ja mal suchen.

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 32 Minuten schrieb bm171103:

ich bin leider ähnlich empfangen worden wie du mit meiner Fragestellung. Teilweise gab es kurze und ruppige Antworten mit denen ich wenig anfangen konnte und die kaum auf meine konkrete Situation eingegangen sind.

Hallo? Geht's noch? Ich habe mal einen Blick auf "deine Fragestellung" geworfen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/51949-hohes-einmaliges-investment-zur-langfristigen-anlage/ da sehe ich keine ruppigen und kurze Antworten.

 

Und @easyjo hat in den Antworten #2 und #3 schon wertvolle Informationen erhalten, "bedankt" sich dann aber mit:

Zitat

Ich bin enttäuscht von den bisherigen "schmalen" Antworten.

 

Was erwartest du, was erwartet easyjo? Ausführliche Beratung der persönlichen Situation? Da empfehle ich: http://www.finanztip.de/honorarberater-finden/

 

Da easyjo öfter online ist, ging ich davon aus, dass er mittlerweile die ausführlichen Informationen von Ramstein zum Thema Anleihen und von Cef zur "Assetallokation im Ruhestand" durchgearbeitet hat.

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troi65
vor 18 Minuten schrieb odensee:

Hallo? Geht's noch? Ich habe mal einen Blick auf "deine Fragestellung" geworfen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/51949-hohes-einmaliges-investment-zur-langfristigen-anlage/ da sehe ich keine ruppigen und kurze Antworten.

 

Wenn insbes. meine Antwort #12 in dem von odensee verlinkten Fred ruppig sein soll, versteh ich die Welt nicht mehr.......

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dev
· bearbeitet von dev

Hier ein schöner Rechner "Entnahmeplan für Rente aus Kapitalvermögen":

http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

 

folgende Daten habe ich eingegeben:

500k

Dynamik: 3% ( Inflation )

Zinssatz: 3%

Zinsperiode: momatlich

Rentendauer: 50 Jahre

 

Somit kannst du mit 850 monatlich starten.

 

Die Idee mit dem Festgeld in verschiedenen Zeitabständen ist nicht schlecht ( würde ich so machen das diese im Okt jeweils auslaufen).

So kannst du jährlich entscheiden, wo du das Kapital hin schiebst:

- Entnahme für die nächsten x Monate

- Liquiditätsreserve

- Festgeld / Anleihen

- Aktien ( über die Jahre steigt bei vielen Aktien auch die Dividende, meist über Inflation )

 

Somit kannst du immer gut schlafen, egal wo die Aktien stehen :-)

 

 

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Ramstein
vor 4 Minuten schrieb dev:

Hier ein schöner Rechner "Entnahmeplan für Rente aus Kapitalvermögen":

http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

 

Deutlich besser: Finanzplanung im Ruhestand und das RuP-Spreadsheet.

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dev
vor 3 Minuten schrieb Ramstein:

 

Deutlich besser: Finanzplanung im Ruhestand und das RuP-Spreadsheet.

Auch gut, aber bei dem Rechner kann man genau sehen, was reichen würde und viel entspannter die Anlagestrategie ausarbeiten!

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Back-Broker
vor 39 Minuten schrieb odensee:

Hallo? Geht's noch?

hehe, Odensee nimmt die WPF-Seitenhieb direkt persönlich :P Aber er schreibt doch selbst:

 

vor einer Stunde schrieb bm171103:

aber ok, im Internet kann man sich ja austoben.

MfG

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foolbar
· bearbeitet von foolbar
Am 7.9.2017 um 15:29 schrieb easyjo:

Guten Tag,

mich beschäftigt derzeit sehr die Planung von kürzlich fällig gewordenen Festzinsanlagen 200k.

Kurz zur Person:

ich bin 63 Jahre alt und seit dem 1.8.17 Rentner (früher selbständiger Unternehmensberater). Seit ca. 25 Jahren habe ich Erfahrung in Wertpapieranlagen (Aktien, ETF, Fonds, Zertifikate). In den letzten Jahren habe ich meine Aktientitel (sämtlichst DAX / MDax) auf dividendenstarke Positionen umgestellt (größte Einzeltitel: Deutsche Post, Siemens, BASF). Die gesamt 11 Einzeltitel machen 60 % des gesamten Geldvermögens aus. Die Dividendenzahlungen beliefen sich 2016/2017 auf  Ø mtl. 800 € welches für mich neben lebenslangen Rentenbezügen faktisch die dritte "Rente" ausmacht auf die ich in der Gesamtbetrachtung der Ausgaben und Einkünfte auch angewiesen bin, da dadurch alle persönlichen Ausgaben einschl. ESt finanziert werden können, zudem verbleibt im Monats-Ø eine auskömmliche Reserve (Urlaub, Rücklage für selbstgenutztes schuldenfreies Wohnhaus für welches in den nächsten Jahren keine Investitionen größeren Umfanges notwendig werden da bereits im Zeitraum 2011 - 2016 erledigt (neues Dach, Heizung, Fenster, Haustür, Außenanlagen neu etc.).

Liquiditätsreserve auf Girokonto rd. 20.000 €.

Autokauf wird in den nächsten Jahren nicht erforderlich da quasi neuwertiges bezahltes vorhanden. 

Ich bin kinderlos verheiratet. Meine Frau bezieht eine eigene Rente die sie für persönliche Zwecke verwendet.

Aktien-Transaktionen über das seit einiger Zeit online geführte beratungsfreie Depot tätige ich seit zwei Jahren nur noch sehr gering (5 Transaktionen per anno).

Ich bin bei den Aktientiteln im Ø mit rd. 30 % rechnerisch im Gewinn; d.h. bei Verkäufen von Aktien würden Zinsabschlagsteuer anfallen aufgrund dessen und wegen der Dividenden (in 2016 / 2017 Rendite Ø 3,0 % nach Steuern, damit bin ich zufrieden) "scheue" ich mich davor Einzeltitel zu verkaufen. Geldbedarf bestand in den letzten Jahren aus den Aktientiteln nicht, im Normalfall wird dies auch in der Zukunft so sein denn meine lebenslangen Rentenbezüge sind gleich hoch früherem Einkommen (früher musste ich dafür arbeiten, jetzt nicht mehr)!

Die zur Neuanlage vorhandene Liquidität 200k macht 40 % des gesamten Geldvermögens aus (Verbindlichkeiten, laufende Zahlungsverpflichtungen etc. bestehen seit Jahren nicht mehr).

Ich bin zwar in der Geld-/Vermögensanlage seit vielen Jahren erfahren; ich tue mich aber schwer die Neuanlagen zu planen und umzusetzen. In früheren Zeiten bin ich bei Geldanlagen den Empfehlungen des Bank-Wertpapierspezialisten und / oder eines Honorarberaters gefolgt, im Ergebnis mit mäßigem Erfolg. Ich beabsichtige auch nicht die "Leistungen" derartiger Berater in Anspruch zu nehmen sondern bin und bleibe Selbstentscheider. 

Mein Depot führe ich online (ohne Beratung).

Ich bin mir unsicher, wie ich die Neuanlage - unter Berücksichtigung des unverändert bestehen bleibenden Aktiendepots, siehe vorstehende Ausführungen - tätigen sollte. Die dabei einzubeziehende vielzitierte "Risikotragfähigkeit" zu ermitteln fällt mir schwer. Ich tendiere dazu 10 ETF-Positionen (a´ im Ø 20k) zu erwerben bin mir aber sehr unsicher welche geeignet wären.

Die Alternative zur ETF-Anlage (meine Aktienpositionen beabsichtige ich nicht auszuweiten, es reicht auch so) wäre die risikolose Anlage bei einem deutschen Kreditinstitut für mich und meine Ehefrau (z.B. Bank von Essen) mit Zinssatz 2,0 % aber einer Bindung von 10 Jahren, dass möchte ich eigentlich (auch) nicht.

"Was tun sprach Zeus"?

Mich würden mir helfende (durchaus auch kritische) Einschätzungen und Vorschläge interessieren um die ich das Forum bitte.

Wenn weiterhin etwas zur Rente hinzukommen soll geht kein Weg an einer Beteiligung an Produktivkapital vorbei. Durch die Politik der Notenbanken sind die Vermögenspreise leider verzerrt und wir haben derzeit einen recht hoch bewerteten Aktienmarkt. Selbst die Normalisierung der Anleihenkäufe in den USA soll über 8J gestreckt werden. Es sieht nach "japanischen Verhältnissen" aus. Es lassen sich noch Unternehmen finden die nach Abzug der 25% Steuern+Soli über 3-4% oder in Ausnahmefällen etwas mehr Dividendenrendite netto erzeugen aber viele sind es nicht mehr. Evtl. kannst Du mehr Einzeltitel oder ETFs auf Indizes aus den USA, GB oder der Schweiz kaufen, da Du bisher wohl hauptsächlich deutsche Aktien (?) bzw. Aktien aus unserem EURO-Währungsraum besitzt. 

Bei Einzelaktien würde ich den Schwerpunkt auf globalisierte Unternehmen setzen die auch in schwierigen Zeiten Geld verdienen können (z.B. Werte aus dem Depot von Warren Buffet).

 

Geeignete ETFs kann man z.B. unter https://www.justetf.com/de/ suchen.

 

Die von Dir zitierte Geldanlage bei einem deutschen Kreditinstitut (als Festgeld?) ist leider nicht risikolos da solche Guthaben nur eine EURO Forderung an die Bank darstellen. Schon die Auszahlung von mehr als 10k macht Probleme und muss in der Regel angemeldet werden.

Das bessere Geld wäre für mich die Anlage in physischem Gold da 2% auf Tages- oder Festgeld nach Abzug der Inflation 0% oder Weniger (Wertverlust) sind. Um liquide zu bleiben muss man aber sicher immer eine gewisse Summe als Tagesgeld halten, bei diesen niedrigen Zinsen würde ich die Position aber nicht zu groß werden lassen.

 

Sicher kann man immer wieder Chancen suchen. Als der Ölpreis unter 30 USD war habe ich angefangen RDS B zu kaufen und bin mit der Position (derzeit 1200 St.) sehr zufrieden. Als der Goldpreis vor ein paar Jahren unter 1000 USD war, waren Goldminenaktien eine gute Wahl. Marc Faber hat die damals empfohlen, ich habe aber nicht zugegriffen.

Ob man sich das Kaufen in noch fallende Kurse im Alter aber noch antun möchte ist die Frage. Da scheint mir der Aufbau eines gut diversifizierten Portfolios doch schonender für die Nerven.  

 

 

 

 

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tyr
vor 22 Minuten schrieb foolbar:

Evtl. kannst Du mehr Einzeltitel oder ETFs auf Indizes aus den USA, GB oder der Schweiz kaufen, da Du bisher wohl hauptsächlich deutsche Aktien (?) bzw. Aktien aus unserem EURO-Währungsraum besitzt. 

Bei Einzelaktien würde ich den Schwerpunkt auf globalisierte Unternehmen setzen die auch in schwierigen Zeiten Geld verdienen können (z.B. Werte aus dem Depot von Warren Buffet).

 

Ich schlage statt mit Einzelaktien zu spekulieren lieber globale marktbreite Streuung vor. Grundlagen:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/41412-analyse-der-renditeverteilung-bei-einer-stochastischen-auswahl-von-n-tupel-im-deutschen-anlageuniversum-im-zeitraum-t/

und

https://www.test.de/Anlagefehler-vermeiden-Wer-sein-Geld-breit-streut-verbessert-die-Ertraege-4718041-0/

 

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dev

Breite Streuung kann auch Nachteile haben, da man ja auf eine große Zahl von Aktien achten muß.

 

Deshalb ist meine Meinung: Weniger kann mehr sein.

 

( ich halte zur Zeit 7 Werte im Depot & >70% in einem Wert [bitte nicht nachmachen], den ich schon >17 Jahre halte

  Nur weil die Kurse steigen, muß man keine Firma verkaufen, wenn der Gewinn & die Dividende ähnlich steigen, somit habe ich langfristig en viel ruhigeres Leben, als das ständige Suchen nach neuen Gelegenheiten )

 

Auch die weltweite Streuung kann ein Problem sein, denn nicht jeder hat Lust auf den ganzen Papierkram, um die Quellensteuern wieder zu bekommen!

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Relich

Inb4 :teach:

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

800€ Bedarf / Monat.

Macht 10.200€ Bedarf im Jahr.

 

Ich würde eine Festgeldleiter auf 10 Jahre bauen, welche pro Jahr 10.200€ ausgibt.

Da sollten also etwa 90.000€ - 100.000€ von deinem Geld reingehen.

Die restlichen 100.000€ würde ich in einen amerikanischen ETF auf den S&P 500 oder den MSCI USA stecken. (Zur Diversifizierung)

Die Diversifizierung ist meiner Meinung nach dringend notwendig.

Insgesamt fährst du zu extremst deutschlandlastig. Das kann gutgehen, bringt aber kaum Vorteile wenns gutgeht. Aber wenn es nicht gut geht ist der Schaden und die Nachteile enorm.

 

Die Festgeldleiter kannst du dann solange keine Börsenkrise ist jedes Jahr hinten wieder um ein Jahr verlängern.

Sollte ein Crash kommen, kannst du ihn zumindest 10 Jahre lang aussitzen, ohne Aktien verkaufen zu müssen, indem du deine Festgeldleiter nicht ausbaust.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 58 Minuten schrieb dev:

Breite Streuung kann auch Nachteile haben, da man ja auf eine große Zahl von Aktien achten muß.

 

Deshalb ist meine Meinung: Weniger kann mehr sein.

 

( ich halte zur Zeit 7 Werte im Depot & >70% in einem Wert [bitte nicht nachmachen], den ich schon >17 Jahre halte

  Nur weil die Kurse steigen, muß man keine Firma verkaufen, wenn der Gewinn & die Dividende ähnlich steigen, somit habe ich langfristig en viel ruhigeres Leben, als das ständige Suchen nach neuen Gelegenheiten )

 

Auch die weltweite Streuung kann ein Problem sein, denn nicht jeder hat Lust auf den ganzen Papierkram, um die Quellensteuern wieder zu bekommen!

 

Man kann die weltweite Streuung mit genau einem Wertpapier haben: MSCI ACWI ETF https://www.wertpapier-forum.de/topic/49441-msci-acwi-imi-die-perfekte-1-fonds-rk3-lösung-für-die-zukunft/ nur für den Aktienteil des Portfolios oder Portfolio-ETF für das ganze Portfolio: http://www.morningstar.de/de/news/151361/der-nicht-so-feine-unterschied-zwischen-etf-portfolios-und-etf-dachfonds.aspx

 

Es ist weder notwendig noch sinnvoll, auf die einzelnen Aktien zu achten. Ausländische Quellensteuern holt die Kapitalanlagegesellschaft für den Anteilsinhaber zurück. Keine Suche nach neuen Gelegenheiten, kein Achten oder Missachten von einzelnen Aktien. Kaufen und liegen lassen. 

 

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dev
vor 43 Minuten schrieb tyr:

Es ist weder notwendig noch sinnvoll, auf die einzelnen Aktien zu achten

 

Wer Überrendite haben möchte sollte das schon tun und da können Mehrfach-Steuern auch hinderlich sein!

 

IE00B3YLTY66 seit 1.1.2012 bei 11% p.a.

Mein Depot bei 21% p.a. , wenige Transaktionen, meist nur Wiederanlage der Dividenden

 

Finde es immer sehr nett wenn nach einem Rückgang ein ETF/Fond aufgelegt wird, um nur die Hausse-Phase im Chart zu haben. ;-)

 

! Übrings wollte easyjo einen ständigen Zahlungszufluß per Dividende oder ähnlichem!

 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 19 Minuten schrieb dev:

Wer Überrendite haben möchte sollte das schon tun

 

Outperformance hätte jeder gern. Geht aber eben nicht über längere Zeiträume zuverlässig erwartbar. Wie auch, niemand kann dauerhaft den Markt schlagen. Das ist ein geschlossenes System. Man hat nur die Kosten und Mehraufwände beim Versuch der Outperformance sicher.

 

vor 19 Minuten schrieb dev:

IE00B3YLTY66 seit 1.1.2012 bei 11% p.a.

Mein Depot bei 21% p.a. , wenige Transaktionen, meist nur Wiederanlage der Dividenden

 

Das sagt nichts für die Zukunft aus.

 

Deka ETF: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für die künftige Entwicklung.

iShares: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie für einen Erfolg in der Zukunft.

db x-trackers: Bitte beachten Sie, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse ist.

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