Zum Inhalt springen
Bärenbulle

Zentrale Indikatoren für den Krisenbeginn - Krisen-BSC 2.0

Empfohlene Beiträge

PopOff
· bearbeitet von PopOff

Habe mir mal die Mühe genommen den Max. Drawdown vom S&P 500 Index bis im Jahr 1789 zu berechnen.

Oben sieht man jeweils den Drawdown in Prozent (rechte Y-Achse)

3.JPG

 

Dies hat zwar nichts mit einem nächsten Börsencrash am hut, allerdings finde ich die Grafik trotzdem recht interessant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
otto03
vor 8 Stunden von wpf-leser:

Hallo Allerseits!

 

Ein etwas anderer, aber dennoch schöner persönlicher Beitrag @otto03.

 

-> Klick' mich! <-

 

Eine Frage dazu direkt @otto03, weil es vielleicht manche verwirren wird:

Du gehtst bei den HY-Bonds von geringeren Rückschlägen aus, als bei deinen IG-Bonds.

Liegt das ggf. an einer in etwa so lautenden Annahme, dass du von einer flotten Herabstufung (und einer ebenso rapiden Abwertung) einiger (ggf. künstlich) 'IG-gehaltenen' Papieren ausgehst?

 

Danke vorab!

 

Grüße,

 wpf-leser

 

Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt oder du hast mich falsch verstanden.

 

Die in der Spalte Szenario eingesetzten Werte sind keine persönlichen Prognosen sondern dienten lediglich dazu Auswirkungen von möglichen Änderungen auf meine Assets exemplarisch zu zeigen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Seit Ende 2017 hat die FED Ihre Bilanz um ca. 700 Milliarden $ verkürzt. Das tut sie, indem sie die von ihr gekauften Anleihen einfach auslaufen lässt, ohne nach deren Rückzahlung wieder neue Anleihen zu kaufen. Wenn die Anleihen mit der kürzesten Laufzeit auslaufen wird genau diese Geldmenge dem Kreislauf entzogen. Durch diesen Vorgang wird Geld quasi vernichtet. Es gibt weniger Kredit = Geld.

 

Das sieht man hier sehr schön (Mitte 2017 bis heute geht es runter):

0.jpg

 

 

 

Die Summen sind gewaltig. Zunächst laufen hier sukzzessive Anleihen im Umfang von 700 Mrd. am kurzen Ende aus. Dann rechts im Chart sieht man die durchaus große 75 Mrd Repo-Aktion (als Haken nach oben):

 

0em.jpg

 

 

 

Diese Effekte haben eine große Auswirkung auf den Markt. Denn seid Mitte 2017 wurde dem Markt 700 Mrd. $ an Kredit entzogen. Auf dieses Thema bezieht sich ja auch der Mauldin-Artikel in Post 3:

 

Am 29.7.2019 um 19:34 von Bärenbulle:

 

Invertierungen

Die invertierte Renditekurve ist einer der verlässlicheren Rezessionsindikatoren, wie ich im letzten Dezember diskutiert habe. Damals gab es noch keine vollständige Invertierung. Im Nachhinein kann es jedoch sein, dass die Kurve vielleicht bereits "invertiert" war und wir das einfach noch nicht wussten.

Sie können sich vielleicht daran erinnern, dass Powells Fed 2018 damit verbrachte, die Zinsen nach und nach zu erhöhen und die Assets innerhalb der Bilanz zu reduzieren, die über die QE-Jahre angesammelt wurden. Das führte zu zusätzlicher Straffung. Ich meinte, dass sei ein Fehler, aber leider hörte die Fed nicht auf mich. Tatsächlich habe ich fortwährend argumentiert, dass die Fed ein unkluges Experiment mit zwei Variablen durchführen würde, indem beides zeitgleich getan wird. Viele ernsthafte Beobachter fragen sich, was problematischer für die Wirtschaft ist. Ich denke, dass die Bilanzreduzierung deutlichere Auswirkungen hatte als die niedrigen Zinsen.

Wenn Sie annehmen - ähnlich wie Morgan Stanley unten (und ich habe einige Varianten dessen von verschiedenen Analysten gesehen) - dass jede Bilanzreduzierung um 200 Milliarden Dollar mit einer weiteren Zinserhöhung um 0,25% gleichzusetzen ist - was ich für vernünftig halte - dann hat sich die Kurve tatsächlich früher invertiert als die meisten dachten. Schlimmer noch, die Straffung vom Höhepunkt der QE im Jahr 2015 war viel aggressiver und schneller als wir realisiert haben.

Lassen Sie uns den unteren Chart betrachten. Die hellblaue Linie ist eine adjustierte Renditekurve basierend auf den Annahmen, die ich gerade beschrieben habe.
0b2.jpg.3b0d6bf858375b76b1453b3a350e2435.jpg

Quelle: Morgan Stanley

Doch sogar die nominale Renditekurve zeigt eine beunruhigend hohe Rezessionswahrscheinlichkeit.


Die Mauldin-bzw. Morgan Stanley-Argumentation suggeriert allerdings, die Zinstruktur sei verzerrt und könne daher in Wirklichkeit anders (schlimmer) aussehen. Das glaube ich aber nicht. Zwar hat die QE Aktion die Kurve bis 2015 nach unten verzerrt (eben weil z.B. Anleihen am langen Ende gekauft wurden). Ohne die FED Bilanzverlängerung wäre der Zins daher insbesondere am langen Ende in der Tat höher gewesen (hellblau). Durch den Zukauf von Anleihen auch am langen Ende kippte somit die Kurve nach unten (dunkelblaue und beobachtbare Kurve). Dadurch entstand zugleich auch die Möglichkeit für Staaten, Banken und Unternehmen sich günstiger zu verschulden.

Nachdem die Bilanzverlängerung in 2015 gestoppt wurde, wurde aber auch die Kurve nicht mehr verzerrt. Das Auslaufen von Anleihen und somit die Bilanzverkürzung hat im Gegensatz zu den Käufen keinen Market-Impact für die Zinsstruktur. D.h. mit dem Anleihenkaufstopp wurde auch die Kurve durch diese Art der Geldreduzierung nicht mehr verzerrt. Zwar hat diese Art der Geldvernichtung trotzdem Impact auf die Kreditvergabe, weil der auslaufende Kredit ja an die FED zurückgezahlt wird und somit dem Markt kein Kredit mehr zur Verfügung steht. Aber daraus resultiert eben die Zinsstrukturkurve wie Sie ist. Nur wenn der Kredit verlängert würde (d.h. die FED würde erneut eine neue Anleihe in gleicher Höhe kaufen) erst dann hätte dies wieder einen Marktimpact inkl. Verzerrung der Zinsstruktur. Der hellblaue Schlenker nach 2015 in Richtung Süden ist daher meiner Meinung nach falsch (so würde die Kurve halt lediglich aussehen, wenn die Bilanzverkürzung nicht stattgefunden hätte). Ebenfalls Marketimpact hätte der Verkauf von Anleihen, was aber so erst recht nicht stattfindet.

 

Fazit: Erstens war die Bremsaktion der FED durchaus gewaltig und mag die Wirtschaft daher in eine Rezession kicken, so wie Mauldin es ja auch erläutert. Zweitens hat aber die Inversion zeitlich wirklich erst im März stattgefunden. Die laut Mauldin-Artikel eigentlich bereits vermeintlich frühere stattfindende Inversion im Nov 2018 gab es meiner Meinung nach so nicht. Drittens: Erst das Nichtstattfinden von Bilanzverkürzungen hat eine Verzerrung der Zinsstruktur zur Folge, weil dann die auslaufenden Anleihen erneut nachgekauft würden (was ab jetzt und in Zukunft voraussichtlich wieder passieren wird). Letzlich bildet die Zinsstruktur aber nach wie vor die Kreditvergabe / Geldschöpfung stets zuverlässig ab. Sie tut dies in einer Art und Weise, die auch mit vorherigen Krisen vergleichbar sind. Hier von einer "künstlichen" Verzerrung zu sprechen ist mMn einfach nur irreführend.

Unabhängig davon gibt es natürlich eine Diskussion darüber wieviel von diesen Effekten tatsächlich von den Banken in Form von Krediten an die Realwirtschaft weitergegeben werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir
vor 39 Minuten von Bärenbulle:

Unabhängig davon gibt es natürlich eine Diskussion darüber wieviel von diesen Effekten tatsächlich von den Banken in Form von Krediten an die Realwirtschaft weitergegeben werden.

Nach Jahren des Booms und der nun einsetzenden Flaute wegen des Handelsstreits wird vermutlich die Kreditvergabe zurück gegangen sein.

Laut Statistik ist sie stetig weiter gestiegen - in absoluten Zahlen. Im Verhältnis zum BIP nicht, wenn man den privaten Sektor betrachtet:

Total Credit to Private Non-Financial Sector

Bei Firmenkrediten geht die Party weiter:

Total Credit to Non-Financial Corporations

sowohl absolut als auch Relativ zum GDP

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sucher
vor 19 Stunden von Bärenbulle:

Meine Einschätzung zur aktuellen Lage: Mit einer inversen Zinsstruktur ist nicht zu spaßen. Schaut man auf die Positionierung der Investoren, so wird zwar viel über Rezession geredet, aber die überwiegende Mehrheit der Investoren lässt keine Handlung folgen in der Angst etwas zu verpassen (=Gier). Schließlich gibt es Hoffnung (die FED). Vielleicht kann QE die drohende Rezession aufhalten? Ich halte das für hochgradig problematisches und undiszipliniertes Anlegerverhalten.


[...]
 

Aber warum sollte ich - vorausgesetzt ich habe ein großes Vermögen - dieses aufs Spiel setzen? Es wäre fahrlässig. Das Chancen-Risiko-Profil ist schlicht grottig. Die Forward-Looking-Renditen sind minimal positiv (US bei 0,7% SC US bei 1,4%).

Kleiner Hinweis: Die ersten +6% der US-Aktien seit deiner Depotanpassung hast du bereits verpasst. Und 30% Aktien im Portfolio hast du aus Steuergründen ebenfalls noch - soviel zu FOMO ^_^

 

Ansonsten stimme ich dir aber recht umfassend zu in deiner Analyse. Ich denke auch, dass wir uns auf eine globale Rezession zubewegen. Andererseits bieten sich auch Chancen. Wenn bis Ende des Jahres die Baustellen "Brexit" und "US-China-Handelsstreit" abgeschlossen sind, könnte sich die Situation auch wieder entspannen. Zumal sich viele Unternehmen bereits "in Kur" befinden und ineffiziente Strukturen abbauen.

 

Ich persönlich werde auch wieder nachjustieren und den Aktienanteil wieder auf 40% senken. Wieder mal wird es die US-Aktien treffen, die ich dann auf null herunterfahren werde (aktuell noch knapp über 5%). Dann habe ich noch 30% Aktien (Europa & EM) und 10% Immo-Aktien. Viel weniger soll es dann aber auch nicht mehr werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
penga

Inverted yield curves, with higher yields on short-term government bonds, tend to forecast future recessions. Perhaps because of this relation, some investors, fearing that an inverted yield curve predicts low stock returns, reduce their equity exposure when the term spread is negative. We test whether the fear is  justified. The answer is no. We find no evidence that inverted yield curves predict  stocks  will underperform Treasury bills for forecast periods of one, two, three, and five years.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 45 Minuten von Marfir:

Nach Jahren des Booms und der nun einsetzenden Flaute wegen des Handelsstreits wird vermutlich die Kreditvergabe zurück gegangen sein.

Laut Statistik ist sie stetig weiter gestiegen - in absoluten Zahlen. Im Verhältnis zum BIP nicht, wenn man den privaten Sektor betrachtet:

Total Credit to Private Non-Financial Sector

Bei Firmenkrediten geht die Party weiter:

Total Credit to Non-Financial Corporations

sowohl absolut als auch Relativ zum GDP

Ja insbesondere der Kreditimpuls wurde in den letzten 10 Jahren als der letzte heiße Scheiß unter Volkswirtschaftlern gehandelt. Der "Impuls" betrachtet (im Gegensatz zu den Gesamtkrediten) nur die Neuvergabe von Krediten, was als wesentlich aussagekräftiger gilt. Angeblich läuft er 9-12 Monate vor. Damit würde er aber den Aktienmärkten grad mal 3-6 Monate vorlaufen und so spät wie die Quartalszahlen veröffentlicht werden ist das dann vielleicht doch nicht ganz so ergiebig. Die weltweiten Kreditimpule gibt es schön anschaulich hier:

0k.jpg

Ich nehm das auch mal bei den Indikatoren auf. Wenn ich mir allerdings so die Indikationslage Anfang 2008 anschaue, dann frage ich mich schon, ob das was bringt. Für die USA ist die statistische Impuls-Produktionsanstalt (CASE) für Anfang 2020 jedoch sehr zuversichtlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Swiss

Was schätzt ihr wann die Rezession in den USA beginnen könnte?

 

Wäre es ne dumme Idee mit Inverted ETFs daraus Profit schlagen zu wollen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
wpf-leser
vor 7 Stunden von otto03:

Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt oder du hast mich falsch verstanden.

Vermutlich weder das eine noch das andere.

Ich bin allerdings davon ausgegangen bzw. gehe immernoch davon aus, dass du die Zahlen nicht völlig frei gewählt, sondern dir bei deren Verhältnissen schon etwas gedacht hast.

Eben jene Gedanken interessieren mich an der genannten Stelle.

 

Grüße,

 wpf-leser

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 22 Stunden von Bärenbulle:

 

Im Prinzip bewegen sich die Märkte seit anderthalb Jahren seitwärts. Daher ist diese FOMO Attitüde welche die meisten im Forum an den Tag legen auch total irrational und nichts anderes als Gier. Geld verdienen konnte und kann man mit Aktien vermutlich auch in nächster Zeit nicht mehr üppig. Das war auch Ende 2017 schon so und so sehen wir schon seit 2018 nichts anderes, als eine etwas volatilere Seitwärtsbewegung. Siehe Beispiel MSCI World blauer Trend seit 2018:

 

 

20190922_143010.jpg

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Leeloo Dallas
vor 1 Stunde von depotrocker:

 

 

20190922_143010.jpg  5   259 kB

 

 

Gibts die Skala auch mit der Erweiterung: "... und ohne Geld" ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

In diesem nicht mehr ganz aktuellen Artikel (19. Juli 2019) wird näher darauf eingegangen, warum aus Sicht des Autors, die Betrachtung der 1Y-10Y Kurve als Indikator besser geeignet ist als die 3M-10Y Kurve.

 

 

1y10y 2.png

 

 

 

1y10y.png

 

 

 

 

 

Der Autor ging ja in dem Artikel von Juli ´19 davon aus, dass die 1y10y Inversion nicht eindeutig genug ausgefallen ist. Im August kam es zu einer erneuten und  eindeutigen Inversion der 1Y10Y Treas. Kurven. 

 

Die 1Y10Y Kurve scheint tatsächlich noch etwas genauer als die 10y3m Kurve zu sein. @Bärenbulle wie bewertest du das? 

 

 

 

FRED55.png

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

 

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sucher
vor 4 Stunden von Swiss:

Was schätzt ihr wann die Rezession in den USA beginnen könnte?

Basierend auf den Indikatoren hier und wenn sich Geschichte wiederholt (was sie nicht tut), könnte es schon Ende 2019 / Anfang 2020 beginnen. Ich halte aber auch eine Seitwärtsbewegung mit für einiger Zeit kleinen Wachstumsraten und Rezessionen nur in einzelnen Branchen (Maschinen-, Anlagenbau, etc.) für denkbar.

 

Deutschland hat allerdings bereits ein Quartal mit negativen Wachstumsraten, daher ist die "technische" Rezession im Q3/2019 möglich. https://www.oecd.org/sdd/na/g20-gdp-growth-Q2-2019.pdf

 

vor 4 Stunden von Swiss:

Wäre es ne dumme Idee mit Inverted ETFs daraus Profit schlagen zu wollen?

Aus meiner Sicht ja. Dazu ist das Marktumfeld immer zu unsicher. Ich würde nie aktiv gegen den Trend wetten, sondern lieber nur auf den Trend verzichten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kezboard
vor 7 Stunden von Swiss:

re es ne dumme Idee mit Inverted ETFs daraus Profit schlagen zu wollen?

 

Ich finde die Idee gut. Dir sollte allerdings klar sein, dass es eine Spekulation ist und kein solides Investment. Von daher nicht zwingend zu empfehlen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Depotrocker*in

 Fed: Das rollende QE-Programm, das kein QE sein darf

 

AS.png

fbs.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nicco
· bearbeitet von NiccoBond

Bei einem QE wird die Zinskurve manipuliert, Somit ist dieser Indikator für eine Rezession  m.E. nicht mehr relevant.

 

QE4_Projection.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Am 22.9.2019 um 16:26 von depotrocker:

Die 1Y10Y Kurve scheint tatsächlich noch etwas genauer als die 10y3m Kurve zu sein. @Bärenbulle wie bewertest du das?

Generell sind alle Teile der Zinsstruktur interessant. Die 3m10Y ist am besten erforscht und wird von der Fed genutzt. Sie gilt daher als die zuverlässigste Kurve, hat aber die 50er Rezessionen knapp nicht vorhergesagt (wen man so will ist Sie wählerisch:-*). Sie hat vor Aktientops nur 3-4 Monate Vorlauf (in diversen Presseartikeln sind die Rezessionen mMn falsch zugeordnet, vor allem die LTCM/Rußlandkrise führt dan zu üblen Außreißern und Falschaussagen).

Die 1Y10Y Kurve hat im Schnitt knapp 8 Monate Vorlauf vor Tops, auch Sie ist zuverlässig und hat die beiden End-50er Rezessionen vorhergesagt.

Die 2Y10Y hat ebenfalls im Schnitt knapp 8 Monate Vorlauf ist aber unzuverlässiger.

Auch noch wichtig ist die 3Y5Y Kurve, weil Sie den größten Vorlauf mit ca. 9-10 Monaten hat.

 

Etwas zuverlässiger sind gernerell die kürzeren Spreads i.e. 3m Spreads und die 1Y Spreads (am kurzen Ende)

Etwas zuverlässiger sind die längeren Spreads i.e. 10Y Spreads und die 20Y Spreads (am langen Ende).

 

Für Spreads mit dem gleichen kurzen Ende gilt, dass Sie untereinander eine sehr ähnlich lange Vorlaufzeit haben.

Die Inversionen der 3m-X Spreads laufen den Tops nur ca. 3 Monate vor, die 6m-X Spreads schon 6 Monate. Die 1Y-X Spreads laufen gute 7 Monate und die 2Y-X Spreads laufen ca. 8 Monate vor. Die 3Y-X Spreads laufen ca. 9 Monate vor.

 

 

Wenn man alle Vorläufe für alle Zinsstrukturteile mal durchspielt, dann signalisieren die meisten, dass wir die Tops schon gesehen haben. Am weitestens reicht das 2Y-10Y Signal. Es würde in etwa auf ein Top am Februar / März nächsten Jahres hindeuten. Auch 1Y10Y deutet eher auf den Januar des neuen Jahres. Allerdings gab es letzten Dezember bereits eine beinahe Inversion beider Kurven, so dass Sie dann beide in etwa den August anvisiert hätte.

Die US Rezession sollten nach Meinung der meisten Spreads bereits im 1 Quartal des Jahres losgehen. Geht es nach dem 1Y und 2Y-10Y Spreads auch erst im 2 oder 3 Quartal.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

 

Mit der Zinsstruktur, dargestellt durch die 10y3m, 10y2y und 10y1y Kurve, stehen verlässliche Indikatoren zum Rezessionsbeginn zur Verfügung.

 

Im folgenden Beitrag soll nun dargestellt werden, in welchem Verhältnis Aktienmarkt, abgebildet durch den S&P500, und Rezession stehen. Gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen den beiden? Führt eine Rezession zu einem Rückgang des Marktes oder deutet ein Marktrückgang auf eine Rezession hin?

Die Korrelation zwischen S&P500 und Rezession seit  Einführung des Index im Jahr 1957: 

 

 

sp500r.png

 

 

 

 

Die Tabelle in der obigen Grafik zeigt den Indexschluss am ersten Tag der Monate, der von der NBER als Zyklusspitzen und -tiefs für die neun Rezessionen seit 1957 ermittelt wurde. In vier Rezessionen lag der Index am Ende der Rezession höher als zu Beginn . In den meisten Zyklen erreichte der Index lange vor dem Beginn der Rezession einen Höchststand und erreichte vor dem Ende den Tiefpunkt.

Um eine bessere Vorstellung von der Verzögerung zwischen Beginn der Rezession und den Indexspitzen zu erhalten wurde der selbe Index mithilfe einer "Prozent-auf-Hoch" -Technik erstellt. Mit anderen Worten, es wurden aufeinanderfolgende neue Indexhochs bei Null und den kumulierten prozentualen Rückgang von Tagen, die keine neuen Hochs sind gezeichnet. Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass die Rückgänge klarer dargestellt werden und die Tiefe und Dauer der Rückgänge über die Zeit hinweg verglichen werden können.

 

 

 

sp500r2.png

 

 

Seit der Einführung des S&P 500 im Jahr 1957, gab es neun Rezessionen und neun Bärenmärkte (Rückgänge von 20% oder mehr). Drei Bärenmärkte waren jedoch nicht mit Rezessionen verbunden, und drei Rezessionen erfolgten ohne Bärenmarkt, obwohl die Rezession von 1990-1991 mit 19,9% sehr nahe an einem Bärenmarkt war.

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Daten aufgeführt: Beginn der Rezession, der Indexpreis am ersten Markttag der Rezession, das vorherige Indexhoch, der Prozentsatz des vorherigen Hochs zu Beginn der Rezession und die Anzahl der Wochen vom vorherigen Hoch bis die Rezession beginnt.

 

 

sp500r3.png

 

 


Marktindizes wie der S&P 500 und Rezessionen sind zwei sehr unterschiedliche Datenreihen. Der Schlusskurs des S & P 500 ist eine Echtzeit-Momentaufnahme von Aktien. In scharfem Gegensatz dazu werden Rezessionsgrenzen viele Monate, manchmal ein Jahr oder länger, nach der Tatsache sowohl für den Beginn als auch für das Ende (Spitzen und Täler) nur relativ grob festgelegt. Die NBER welche die Daten zu Rezession zur Verfügung stellt, macht ihren Erhebungen nach langwierigen Überlegungen und Studien zu Wirtschaftsdaten, die umfangreichen Überprüfungen unterzogen wurden.

Deshalb sind diese als verlässlich und mit hoher Qualität zu bewerten. 

Ökonomen machen häufig Verallgemeinerungen über Konjunkturzyklen. Rezessionen unterscheiden sich dramatisch voneinander, wenn man sie in ihren jeweiligen wirtschaftlichen und Marktkontexten betrachtet. Exogene Ereignisse können eine Rolle spielen, wie im Fall des Ölembargos von 1973. Die vorherrschende Inflationsrate kann ein Hauptunterschiedsmacher sein, z. B. die Double Dip-Rezession in den frühen 1980er Jahren. Ich würde soweit gehen und sagen, dass die Demografie eine Determinante für Art und Verlauf einer Rezession sein kann

 

 

Nachfolgend noch eine allgemein informative Grafik, welche Zinsstruktur mit dem S&P EPS (Earnings Per Share) Verlauf in Verbindung bringt.

 

 

10Y-3M-Yield-Curve-Inversion-and-SP-500-Operating-EPS.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir

@depotrocker

Ich würde eher sagen zu hohe Erwartungen die dann unerfüllt bleiben können einen Zusammenhang liefern:

Russell-2000-profitable.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nicco
vor 2 Stunden von depotrocker:

Mit der Zinsstruktur, dargestellt durch die 10y3m, 10y2y und 10y1y Kurve, stehen verlässliche Indikatoren zum Rezessionsbeginn zur Verfügung.

Für den Zeitraum vor 2008.

Seit dem 25.11.2008 greift die FED wiederholt in die Zinskurve ein:

Quantitative Easing 1 (QE1, Dezember 2008 bis März 2010)

Quantitative Easing 2 (QE2, November 2010 bis Juni 2011)

Operation Twist (September 2011)

Quantitative Easing 3 (QE3, September 2012 bis Oktober 2014)

https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung

 

QE4 folgt.

 

Die Zinsstruktur wird durch diese Transaktionen erheblich beeinflusst. Sie wird nicht mehr durch einem "freien" Markt bestimmt.

Deswegen halte ich es für riskant Zins-Indikatoren, die vor 2008 funktioniert haben, auf die aktuellen Entwicklungen an der Börse zu übertragen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 33 Minuten von NiccoBond:

Die Zinsstruktur wird durch diese Transaktionen erheblich beeinflusst. Sie wird nicht mehr durch einem "freien" Markt bestimmt.

Deswegen halte ich es für riskant Zins-Indikatoren, die vor 2008 funktioniert haben, auf die aktuellen Entwicklungen an der Börse zu übertragen.

Hab zwar in Beitrag 504 lang und breit erklärt, warum das so in letzter Zeit garantiert nicht stimmt, aber zu lange Beiträge liest sowieso vermutlich keiner.:-*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...