Zum Inhalt springen
Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

Empfohlene Beiträge

Dandy

Hauptproblem ist der Standby an sich. Standby heißt, dass das Gerät nicht mechanisch vom Netz getrennt ist, also mit einem guten alten mechanischen Schalter. Über den verfügen nur noch wenige Geräte heutzutage (leider). Elektronische Schalter arbeiten mit Transistoren und die brauchen Strom um zu funktionieren. Der ist zwar minimal, muss aber vom 230V Netz zur Verfügung gestellt werden und die Wandlung an sich verursacht schon Verluste, ohne dass sie irgendwas bewerkstelligt hätte. Zwar sind moderne (Schalt-)Netzteile deutlich effizienter als alte (Trafos), aber dennoch verbrauchen sie auch ungenutzt Energie, so lange sie nicht mechanisch vom Netz getrennt werden.

 

Ob dahinter dann noch eine LCD-Uhr hängt oder nicht, spielt fast keine Rolle mehr. Der Hauptverbraucher ist bei sowas meist die Bereitstellung der Spannung selbst, nicht das was dahinter hängt (im Standby natürlich nur). Da gibt es auch mehr oder weniger effiziente Umsetzungen, aber je besser die sein sollen, desto aufwändiger wird es.

 

Schau dir mal PC Netzteile als Beispiel an. Das sind recht aufwändig (und teuer) gestaltete Netzteile. Um einen Wirkungsgrad von 90% zu erreichen, über alle Leistungsverbrauche hinweg (hunderte von Watt bis runter zu mW im Standby) ist ein sehr großer technischer Aufwand nötig und damit ist sowas auch teuer (ein gutes Netzteil kostet schnell mal mehr als 100€). Dass ein solcher Aufwand, nicht mal ansatzweise, bei einem Haushaltsgerät betrieben wird, dürfte klar sein.

 

Bei Geräten die am Netz stecken fällt ein hoher Standbyverbrauch nicht so auf, aber bei batteriebetriebenen Geräten nervt es mich immer wieder, wenn diese statt einem mechanischen einen Soft-Off haben und über kurz oder lang die Batterie leersaugen, ohne dass sie verwendet werden. So ähnlich ist es auch bei Haushaltsgeräten, nur dass halt die Batterie nie leer wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
Am 29.6.2022 um 21:32 von Chris611:

Mein Regio-Anbieter schickt immer eine Vergleichstabelle mit. Der gibt einen 1-Personen-Haushalt mit 1.960 kWh und einen 2-Personen-Haushalt mit 3.523 kWh an.

In meinen Augen viel zu viel (wenn man Strom nicht zum Heizen braucht). Das man zu zweit fast doppelt so viel Strom wie alleine braucht, passt auf jeden Fall nicht.

 

Der TV läuft nur einmal, der Kühlschrank und der Router, der Herd läuft für zwei Personen i. d. R. auch nicht länger. Waschmaschine läuft öfter, aber auch nicht in diesem Verhältnis.

Wenn beide Vollzeit und nicht dauerhaft im HO arbeiten, kommt man mit 2.000 kWh (wie slekcin) schreibt auf jeden Fall gut hin.

Also hier 4 Personenhaushalt in 100m² Wohnung. Waschmaschine läuft bei uns minimal einmal pro Tag. Dazu Trockner, Spülmaschine. 1-2 Studen läuft auch ein Entfeuchter im fensterlosen Bad.

Älterer Ofen und Herdplatten, relativ neuer, aber großer Kühlschrank. Dazu noch ein Wasserbett, das zum Heizen ja auch Strom zieht. Ich meinte, so 1Kwh pro Tag.

Nur LED-Lampen, dazu natürlich Notebook manchmal, Handys, und sonstige, kleinere elektrische Geräte.

 

In der Summe macht das ~ 7,5kwH, also etwa 2800kwH pro Jahr. Vermutlich wird es nun aber langsam Richtung 9-10 gehen. Muss mal wieder messen. (Waschmaschine läuft öfter, Entfeuchter, größeres Wasserbett).

Am 1.6.2022 um 09:11 von smarttrader:

Ich sehe zumindest unseren Verbrauch, und da muss ich sagen das 9000kWh wirklich hoch gegriffen sind. 6000kWh sehe ich als normal an mit Homeoffice etc. .

Das ist irre hoch. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was da Home Office großartig ändert. Der Computer verbraucht ja kaum Strom (vlt. 50Watt), da hast du 0,4 kwH pro Tag und 8Std. Heizt man mit Strom, dann sieht es natürlich anders aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
howhardgerrard87

4 Personen Haushalt (2 Kleinkinder) in 2021 ca. 2100 kWh (inkl. Warmwasserboiler!)

Ich denke der größte Verbraucher ist der Fernseher (ca. 2-3 Stunden Abends an) und der Trockner (alle 2-3 Tage eine Tour).

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 2 Stunden von howhardgerrard87:

4 Personen Haushalt (2 Kleinkinder) in 2021 ca. 2100 kWh (inkl. Warmwasserboiler!)

Ich denke der größte Verbraucher ist der Fernseher (ca. 2-3 Stunden Abends an) und der Trockner (alle 2-3 Tage eine Tour).

boah, 4 Personen und 2 Kleinkinder und der Trockner (und somit auch Waschmaschine) läuft nur alle 2-3 Tage? 2100 inklusive Wasserboiler (wie viel nimmt der denn) ist echt sau wenig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
howhardgerrard87
vor 35 Minuten von Chips:

boah, 4 Personen und 2 Kleinkinder und der Trockner (und somit auch Waschmaschine) läuft nur alle 2-3 Tage? 2100 inklusive Wasserboiler (wie viel nimmt der denn) ist echt sau wenig.

Wir haben keine Badewanne, Duschen eigentlich nur alle 2 Tage.

Der Boiler wird nur eingeschaltet wenn wirklich geduscht wird. Also Händewaschen mit kaltem Wasser. Wie viel der verbraucht keine, ehrlichgesagt keine Ahnung^^

Waschmaschine läuft natürlich öfter aber bei dem Wetter kann man auch draußen trocknen aber wenn es zu viel wird halt den Trockner.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maikel
vor 7 Stunden von Dandy:

Wovon du mal ausgehen kannst ist, dass ein moderner(!) Backofen im Standby unter einem Watt verbrauchen muss, der EU sei Dank (an dieser Stelle mal ausdrücklich erwähnt). Die gilt übrigens für so ziemlich alle Haushaltsgeräte.

Seit wann gilt das?

 

BTW: Und warum ist das 1 Watt? Und nicht 0,1Watt wie schon lange bei Fernsehern (die ja immerhin in Bereitschaft stehen müssen für den Empfang des Signals von der Fernbedienung).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Also ich kenne nur die Regelung dass es unter einem Watt bei Haushaltsgeräten sein muss. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Backoffice

@Maikelder Backofen hat oft Anzeigen die auch ohne Betrieb laufen müssen, desshalb schätze ich dass der Grundverbrauch dort höher ist. Fernseher kann man vom Netz trennen, ich nutz eine Mehrfachsteckdose mit Schalter. Einmal mit dem Schlappen drauf, läufts. Wobei es mir bei einem aktuellem Preis von 15ct/kwh egal sein könnte ;) aber ich hab auch nix zu verschenken

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
vor 15 Minuten von Backoffice:

@Maikelder Backofen hat oft Anzeigen die auch ohne Betrieb laufen müssen, desshalb schätze ich dass der Grundverbrauch dort höher ist. Fernseher kann man vom Netz trennen, ich nutz eine Mehrfachsteckdose mit Schalter. Einmal mit dem Schlappen drauf, läufts. Wobei es mir bei einem aktuellem Preis von 15ct/kwh egal sein könnte ;) aber ich hab auch nix zu verschenken

Heutzutage aktualisiert sich der Medienreceiver über Nacht (nicht) und der Fernseher über Nacht (nicht).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416

Zum Thema Kosten :

 

Ein hochinteressanter Beitrag in der aktuellen Lage der Nation, Folge 169.

 

Einige Stromanbieter gehen gerade offensichtlich extrem dreist vor, nach dem Motto:

Wir erhöhen einfach prophylaktisch, rechnen doch eh alle mit Erhöhungen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maikel
vor 2 Stunden von Backoffice:

@Maikelder Backofen hat oft Anzeigen die auch ohne Betrieb laufen müssen, desshalb schätze ich dass der Grundverbrauch dort höher ist. Fernseher kann man vom Netz trennen, ich nutz eine Mehrfachsteckdose mit Schalter. Einmal mit dem Schlappen drauf, läufts. Wobei es mir bei einem aktuellem Preis von 15ct/kwh egal sein könnte ;) aber ich hab auch nix zu verschenken

Wozu hat der Backofen diese Anzeigen wenn er nicht benutzt wird? Meinst du die Uhr? Die braucht, vernünftig konstruiert, nur minimalst Strom; könnte auch mit Batterie oder Solarzelle laufen.

 

Ich nutze schon seit Jahrzehnten für meine Stereo-Anlagen einen Zentralschalter (ursrünglich, damit ich nicht alle Geräte einzelnd anstellen muß) Seit der Fernseher nur noch einen minimalen Stand-By-Verbrauch hat, verzichte ich bei dem darauf.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bavarese
vor 13 Stunden von smarttrader:

Verbraucher die eigentlich immer am Netz hängen:

48 Port POE Switch 250W

Fritzbox

NAS

1 Gefrierschrank

1 Kühl/Gefrierkombi

1 Kühlschrank

1Dampfgarer

4 Dect Basen

1 Telefonanalgae

1 Homeserver (angegeben mit 20,6W)

1 EMA

1 KNX Anlage mit 2 Spannungsversorgung a 640mA

28 Sonos Lautsprecher

Mikrowelle

Herd

Backofen

WM

WT

Geschirrspüler

Garagentor

4 Radio Wecker

 

Das sind Sachen dir mir spontan einfallen.

Bei so einer hohen Grundlast und so einem Jahresverbrauch hast du doch bestimmt schon mal ein Strommessgerät an die Verbraucher angeschlossen (zumindest an die, wo es geht und man hinkommt). Wenn nein, warum nicht?

Ich kann mich noch daran erinnern als diese Strommesser extrem teuer waren (ist aber auch schon Jahrzehnte her). Damals hat mein Opa ganz klassisch alle Verbraucher, die er ausstecken konnte ausgesteckt und geschaut, wie sich der Zähler dann langsamer dreht. Was sagt diese Geschichte. Wenn man die Verbraucher identifizieren will, schafft man das auch ;)

 

Gruß

Bavarese

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Anja Terchova
vor 11 Stunden von Dandy:

Hauptproblem ist der Standby an sich. Standby heißt, dass das Gerät nicht mechanisch vom Netz getrennt ist, also mit einem guten alten mechanischen Schalter. Über den verfügen nur noch wenige Geräte heutzutage (leider). Elektronische Schalter arbeiten mit Transistoren und die brauchen Strom um zu funktionieren. Der ist zwar minimal, muss aber vom 230V Netz zur Verfügung gestellt werden und die Wandlung an sich verursacht schon Verluste, ohne dass sie irgendwas bewerkstelligt hätte. Zwar sind moderne (Schalt-)Netzteile deutlich effizienter als alte (Trafos), aber dennoch verbrauchen sie auch ungenutzt Energie, so lange sie nicht mechanisch vom Netz getrennt werden.

 

So schlecht ist der Standby-Modus aber auch nicht wie manche Leute meinen. Moderne haben oft sogar zwei Standby-Modi, einen normalen Standby-Modus indem ein LCD-Fernseher zwar vielleicht noch so 15W...22W verbraucht aber nach so 30min...2h wechselt er dann in einen Deep-Standby-Modus wo er nur noch so 2W...5W verbraucht. Merkt man oft dran, das er dann etwas länger braucht bis er wieder startet.

Über den Schalter oder eine schaltbare Steckdosenleiste ausschalten bzw. ausstecken kann man schon machen wenn man schlafen geht.
 

Aber man sollte es auch nicht übertreiben, und nur weil man den Fernsehabend wegen einem 20-Minuten Essen unterbricht gleich komplett ausschalten. Weil ständiges ausschalten macht auf Dauer oft doch das Netzteil schneller kaputt. Bei den heutigen Modelle kann man dann die Kleinteile nicht mehr so einfach tauschen sondern nur komplette Module, und wenn dann bei einem 3 Jahre alten Fernseher der mal 349€ gekostet hat 265€ Reperaturkosten anfallen würden kaufen die meisten dann einen neuen 349€ Fernseher.

Übertriebener Sparwahl kann auch schnell nach hinten losgehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maikel
vor 9 Stunden von Anja Terchova:

wechselt er dann in einen Deep-Standby-Modus wo er nur noch so 2W...5W verbraucht.

"nur noch"?

1. Laut Gesetz darf der TV im StandBy max. 1 Watt verbrauchen; manche sind sogar der Ansicht, es dürfen nur 0,1Watt sein.

2. 5 Watt dauerhaft sind 0,12 kWh am Tag, ergibt fast 50kWh im Jahr, oder z.B. 20 Euro

 

vor 9 Stunden von Anja Terchova:

Übertriebener Sparwahl kann auch schnell nach hinten losgehen.

Auf baulinks.de las ich "Viele Waschmaschinen haben zudem einen so ge­nannten Aquastopp integriert. Solche zusätzlichen Funktionen benötigen ständig Strom."

Wenn das tatsächlich der Fall ist, fehlt bei der WM ein Hinweis wie "nicht vom Netz trennen, weil ..." und viele solche Spartipps im Web wären kontraproduktiv.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
· bearbeitet von dimido
Tippfehler

->klick

Meines Wissens (und gemäß der verlinkten Quelle) gilt für Geräte ohne Netzwerkverbindung im Auszustand (seit 2013) max. 0,5 W und im Standby max. 1 W.
Geräte mit permanenter Netzwerkverbindung dürfen (seit 2019) max. 2 W im Standby verbrauchen (bis 2019: 3 W und bis 2017: 6 W).
Die 0,1 W werden woanders eventuell erwähnt, weil sie hier als unverbindliche Referenzwerte genannt sind. Es sind aber keine Grenzwerte.

Ich habe seit 2011 ein Messgerät daß insbesondere im Bereich unter 1 W noch genau messen kann (gemäß einem damaligen Vergleichstest).
Damit bin ich letzte Woche nach langer Zeit wieder mal auf Messtour durch die Wohnung gegangen.

 

LCD TV (13 Jahre alt) : 106 W Betrieb, 0,2 W Standby
technisat HD kabelreceiver (13 Jahre): 29 W Betrieb (wenn Festplatte läuft) 22 W (wenn Festplatte nach 10 Minuten im Sleep ist) und 0,9 W im Standby
Dell Monitor 27 Zoll (6 Jahre): 27,5 W Betrieb, 0,2 W Standby
Macbook Air M1 (am externen Monitor mit geschlossenen Deckel): 4 W Betrieb idle, 6-12 W wenn Aktivität (z.B. youtube, Citrix für HomeOffice etc.), 1,9 W sleep-modus (kein hybernate! also RAM + Netzwerkverbindungen bleiben aktiv!)
DELL LaserDrucker WLAN (8 Jahre): 9,3 W aktiv, 2 W Standby mit WLAN (da ich ihn selten brauche schalte ich ihn mit dem Netzschalter aber immer aus).

 

Ich habe noch 2 Denon Hifi-Anlagen mit WLAN.
Bei denen kann ich auswählen, ob sie auch im Standby permanent im WLAN bleiben (sie sind also permanent z.B. als spotify und AirPlay-Client sichtbar im Netz und können so remote "aufgeweckt" werden) oder nicht. Ohne WLAN muss ich sie zuerst per Fernbedienung einschalten damit sie dann im Netz sichbar sind.

 

Denon (6 Jahre alt): ca. 10 W aktiv, 3,4 W Standby mit WLAN,  0,3 W Standby ohne WLAN

 

Da kann man sich dann leicht ausrechnen was das pro Tag/Monat/Jahr kosten würde. Pro Jahr einfach Leistung in W * 24h * 365d / 1000 * Arbeitspreis pro kWh.
Mein uralter TV würde mich (bei meinem neuen Tarif) pro Jahr im Dauer-Standby -> 0,2 W * 8,76 * 0,3869 € = 0,67 € kosten.
Dafür ziehe ich nicht den Stecker.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Ich bin der EU sehr dankbar für die Standby-Verordnung und für mich ist sie ein Beispiel dafür, wie wichtig die EU als Institution ist, die durchaus weltweit Einfluss hat. Deutschland hätte eine solche Regelung mit diesem Effekt niemals alleine durchsetze können. Ich finde, sowas sollte auch mal ausdrücklich hervorgehoben werden, denn es wird immer gerne über die EU und ihre Politik geschimpft, aber über die positiven Auswirkungen auf unseren Alltag wird kaum ein Wort verloren. 

 

Da die Regelung de Facto eigentlich jeden Hersteller von Elektronik, der global tätig sein will (wollen sie fast alle), dazu zwingt, diese Regelungen einzuhalten, haben diese bewirkt, dass heute kaum noch Geräte mit hohem Standby-Strom auf dem Markt sind. Weltweit spart alleine diese Regelung einige Kraftwerke ein. Eine wirklich sehr effektive und schlagkräftige Regelung seitens der EU. Bravo dafür!

 

Trotz aller positiver Effekte, gibt es auch Strömungen, die dem entgegen wirken. Wir haben heute einfach insgesamt viel mehr Geräte als früher, die sich nicht komplett ausschalten lassen und die sich nur in einem Schein-Aus Zustand bzw. Standby befinden. Wo früher einfach ein simpler mechanischer Schalter verbaut war, der im ausgeschalteten Zustand null Energie verbraucht, so haben zu viele Geräte heute gar keinen richtigen Schalter mehr. Das ist vielleicht eine Lücke in der Bestimmung. Es wäre wünschenswert, dass ein Gerät, das nur über einen Knopf angeschaltet werden kann, vollständig vom Netz getrennt sein sollte (gibt aber natürlich auch da wieder begründete Ausnahmen).

 

Insgesamt geht der Trend aber einfach zu mehr (intelligenten) Geräten und die brauchen zusammen, im sparsamen Standby, immer noch erheblich Energie. Als Beispiel kann man das Smart-Home nennen. Da verbrauchen typische Geräte gerne mal ein halbes Watt im Standby. Das klingt jetzt nach nicht viel, aber wenn man zuhause jeden Lichtschalter, jede Steckdose etc. durch ein solches Gerät ersetzen würde, dann läpperte sich das ganz schön und man hätte im Extremfall dann signifikanten und permanenten Verbrauch zusätzlich. Die Anzahl Geräte, die überhaupt einen Soft-Off oder Standby haben, spielt also durchaus auch eine Rolle. Kann man ja mal darauf achten.

 

Bei älteren Geräten, bspw. Druckern, die über einen hohen Standby-Strom verfügen, aber nur in Verbindung mit einem anderen Gerät, bspw. PC, benötigt werden, kann man auch eine Master-Slave Steckdose einsetzen. Bei uns im Haushalt habe ich zwei davon im Einsatz. Eine am PC, der in seinem Standby Peripheriegeräte wie den Drucker (altes Modell) etc. komplett abschaltet, und eine an einer Hifi-Anlage, die alle anderen Geräte außer den Verstärker und den Fernseher, der auch daran hängt, abschaltet. Zwar braucht die Master-Slave Steckdose auch wieder Energie, aber das wird schon über den nicht vorhandenen Standbystrom eines der an einer Slave-Dosen hängenden Geräte kompensiert. Wenn da allerdings nur moderne Geräte mit geringem Standby-Strom dran hängen, lohnt sich das heutzutage aber eigentlich auch nicht mehr (außer vielleicht, es sind Geräte verbunden, die keinen Ausschalter haben, wie externe Festplatten o.ä.).

 

Übrigens: Wer einen Verbrauchsmesser verwendet, um solchen Verbrauchern im Haushalt auf die Spur zu kommen, der sollte beachten, dass diese insbesondere bei geringen Verbrauchen (unter einem Watt) so ihre Schwierigkeiten haben. Das liegt einfach daran, dass die verwendeten Schaltnetzteile in diesem Bereich mit kurzen, seltenen Pulsen arbeiten, die korrekt auf ihre Energie auszumessen, relativ schwierig ist. Auch Verbraucher mit sehr komplexen Stromverläufen, sind für solche Messgeräte für den Heimgebrauch schwierig korrekt zu ermitteln. Man sollte also darauf achten, dass man hier ein gutes (nicht notwendigerweise teures) Gerät einsetzt, das solche Verbräuche zuverlässig ermitteln kann. Ach ja: Ein permanent eingesteckter Leistungsmesser verbraucht seinerseits auch wieder Energie :unsure:

 

Wie man es aber auch dreht und wendet, der Standby-Verbrauch in einem typischen Haushalt heutzutage spielt keine allzu große Rolle mehr. Es lohnt sich wesentlich mehr, den Fokus auf die wirklichen Großverbraucher zu richten. Das sind vorneweg, wie schon erwähnt, Kühlschränke, Spül- und Waschmaschine, Trockner und Ofen/Herd (ggfls. Warmwasserboiler ganz vorneweg). Da lässt sich mit Abstand am meisten einsparen. Wer dort Geräte einsetzt, die mehr als 10 Jahre alt sind oder schon bei Kauf eher einfache/günstige Geräte waren, sollte sich ernsthaft überlegen, hier was moderneres anzuschaffen. Wenn man nicht gerade die High-End Klasse mit geringstem Energieverbrauch wählt, dann kostet das auch nicht allzu viel und wird sich nach wenigen Jahren über die Stromrechnung schon amortisiert haben. Angeblich, laut der Meinung einiger Experten, wäre das sogar besser für die Umwelt. Da bin ich zwar etwas skeptisch, denn die Altgeräte müssen ja entsorgt und die neuen produziert werden, aber wenn man das nicht gerade schon mit Geräten macht, die erst wenige Jahre alt sind, kann das schon hinkommen. Übrigens: Angeblich lohnt sich der Ersatz eines alten Staubsaugers schon nach kurzer Zeit finanziell, weil die früher (Stichwort: Wattzahl als Verkaufsargument :blink:) extrem energiefressend waren.

 

Schön, dass die EU auch diesem Wattrennen ein Ende bereitet hat. Es gibt eben auch noch positive Veränderung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Amateur

Hat eigentlich jemand zum 1. Den Stromzähler stand übermittelt, damit genau abgerechnet wird(Wegfall EEG Umlage)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast230219
Gerade eben von Amateur:

Hat eigentlich jemand zum 1. Den Stromzähler stand übermittelt, damit genau abgerechnet wird(Wegfall EEG Umlage)

Natürlich. Stand bei meinem Anbieter in der Mitteilung, dass der Zählerstand zu übermitteln ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kontron
vor 9 Minuten von Chris611:

Natürlich. Stand bei meinem Anbieter in der Mitteilung, dass der Zählerstand zu übermitteln ist.

Da haste aber Glück gehabt, man muss einen die Anpassung bzw. Wegfall der EEG-Umlage noch nicht mal mitteilen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast230219
vor 4 Minuten von Kontron:

Da haste aber Glück gehabt, man muss einen die Anpassung bzw. Wegfall der EEG-Umlage noch nicht mal mitteilen.

Nicht nur nicht mitteilen oder auch nicht weitergeben? Wäre schon ärgerlich, wenn Anbieter sich das direkt selbst einstecken.

 

Mein Regio-Anbieter ist da sehr transparent. Zählerstand geht problemlos online zu übermitteln, gleiches gilt für die Änderung von Abschlägen sowie seine Verbrauchshistorie.

 

Weiterhin gibt´s eine jährliche 5 € Gutschrift, wenn man seine Rechnung in digitaler Form und nicht mehr per Post erhalten möchte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kontron
vor 1 Minute von Chris611:

Nicht nur nicht mitteilen oder auch nicht weitergeben? Wäre schon ärgerlich, wenn Anbieter sich das direkt selbst einstecken.

 

Mein Regio-Anbieter ist da sehr transparent. Zählerstand geht problemlos online zu übermitteln, gleiches gilt für die Änderung von Abschlägen sowie seine Verbrauchshistorie.

 

Weiterhin gibt´s eine jährliche 5 € Gutschrift, wenn man seine Rechnung in digitaler Form und nicht mehr per Post erhalten möchte.

Digital mache ich das bei Stadtwerke Schwerin schon seit 10 Jahren außer immer wieder Hochstufung gibt es da nichts

Laut Google muss dir dein Anbieter es nicht mitteilen, aber ich habe sicherheitshalber mir den Stromzähler gestern Fotografiert und habe es den Anbieter mitgeteilt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
Am 2.7.2022 um 13:19 von Dandy:

Ich bin der EU sehr dankbar für die Standby-Verordnung und für mich ist sie ein Beispiel dafür, wie wichtig die EU als Institution ist, die durchaus weltweit Einfluss hat. Deutschland hätte eine solche Regelung mit diesem Effekt niemals alleine durchsetze können. Ich finde, sowas sollte auch mal ausdrücklich hervorgehoben werden, denn es wird immer gerne über die EU und ihre Politik geschimpft, aber über die positiven Auswirkungen auf unseren Alltag wird kaum ein Wort verloren. 

 

Da die Regelung de Facto eigentlich jeden Hersteller von Elektronik, der global tätig sein will (wollen sie fast alle), dazu zwingt, diese Regelungen einzuhalten, haben diese bewirkt, dass heute kaum noch Geräte mit hohem Standby-Strom auf dem Markt sind. Weltweit spart alleine diese Regelung einige Kraftwerke ein. Eine wirklich sehr effektive und schlagkräftige Regelung seitens der EU. Bravo dafür!

 

Das ist jedenfalls etwas, wofür sich die EU auf die Schulter klopft. The seen and not seen. Diese Verordnung ist jedenfalls sichtbar. Was ist nicht sichtbar? 

A: Wie lange hätte es gedauert, bis der Markt von sich aus solche Standby Regelungen umgesetzt hätte? Ich meine "Fernseher X verbraucht Standby nur x KWh, der ist super toll" und dann im Laden "Herr Verkäufer, ich bin mir unsicher, hat Modell Y denn auch den niedrigen Standby Stromverbrauch? Nein? Oh. Dann den schon mal nicht" 

B: auch zu A. Wie hoch war der Aufwand für die Hersteller, diese Standby Regelungen umzusetzen? Gering? Dann wäre es auch schnell gekommen. Hoch? Wiegt es den Aufwand überhaupt auf, oder kostet die Umsetzung mehr Energie als die Einsparnis? Oder für was wäre der Aufwand stattdessen verwendet worden, wenn man die Standby Regelungen nicht umsetzen hätte müssen? 

Sony-Boss: "ok, wir haben nun noch 10Mrd in unsren F&E Budget übrig. Wir könnten mit Änderung X noch viel mehr Strom einsparen, aber wir müssen erst dieser Standby Verordnung gerecht werden".

 

Wer weiß, oder die hätten mit dem Geld ne Werbung beim Super Bowl geschaltet... 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
YingYang
vor 1 Stunde von Chips:

B: auch zu A. Wie hoch war der Aufwand für die Hersteller, diese Standby Regelungen umzusetzen? Gering? Dann wäre es auch schnell gekommen. Hoch? Wiegt es den Aufwand überhaupt auf, oder kostet die Umsetzung mehr Energie als die Einsparnis? Oder für was wäre der Aufwand stattdessen verwendet worden, wenn man die Standby Regelungen nicht umsetzen hätte müssen? 

 

Nein, Der Aufwand spielt bei den Überlegungen keine Rolle. Entscheidend ist, was sie davon haben.

Und so wie Energieeffizienz der Geräte gemessen wird, spiel Stand-by keine Rolle. Da wird nur im aktiven Modus gemessen. 

Also hätte ein Unternehmen nichts davon hier nur einen EUR F&E Mittel zu verwenden.

 

Also, gäbe es keine Regulierung hätte sich da gar nichts getan.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chips
vor 13 Minuten von YingYang:

Nein, Der Aufwand spielt bei den Überlegungen keine Rolle. Entscheidend ist, was sie davon haben.

Und so wie Energieeffizienz der Geräte gemessen wird, spiel Stand-by keine Rolle. Da wird nur im aktiven Modus gemessen. 

Also hätte ein Unternehmen nichts davon hier nur einen EUR F&E Mittel zu verwenden.

 

Also, gäbe es keine Regulierung hätte sich da gar nichts getan.

Du meinst also, eine Werbung wie "Unser Gerät braucht im StandBy nur 0,1 Watt, wo unsre Konkurrenz 20Watt braucht. Pro Jahr spart man X Strom" wäre für Käufer irrelevant? In so umkämpften Markt würdest du als Hersteller ein so (falls dem so wäre) simples Feature nicht umsetzen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 2 Minuten von Chips:

Du meinst also, eine Werbung wie "Unser Gerät braucht im StandBy nur 0,1 Watt, wo unsre Konkurrenz 20Watt braucht. Pro Jahr spart man X Strom" wäre für Käufer irrelevant?

Ja, natürlich.

Viel zu abstrakt für den Durchschnittlichen Käufer.

Frag mal 100 Leute auf der Straße wie viel EUR sie (pro Tag/pro Jahr) sparen würden wenn sie 20 Watt/Stunde weniger Verbrauch haben. Ich sage: 99 haben keinen blassen Schimmer.

Hast du schonmal einen Fernsehhersteller mit dem Energielabel werben sehen? Ich nicht.

Und das ist anschaulich ob man A oder C hat. 

Hauptsache das Ding ist groß, hat X-Trillionen Pixel und man kann geil Fussball schauen damit.

Zitat

In so umkämpften Markt würdest du als Hersteller ein so (falls dem so wäre) simples Feature nicht umsetzen?

Wieso wurde es nicht vor der Verordnung längst umgesetzt, wenn es so simpel ist?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...