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Anlage von 170.000 Euro in Krisenzeiten

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qwertzui

Ich weiß nicht, ob du des Englischen mächtig bist, aber wenn ja, es gibt diesen Rentenprofessor Wade Pfau. Der hat ein paar interessante Bücher geschrieben, u. a. "How much can I spend in Retirement". 

Kernthesen:

- 4% Entnahme ohne einen Plan B führte in vielen Fällen zu "noch Zeit am Ende des Geldes"

- Anleihen sind sehr ineffizient in dem Zusammenhang, weil man einen wirklich großen Puffer braucht für den Fall dass man sehr alt wird

- die ersten Rentenjahre sind entscheidend, wenn der Markt dann denkt "jetzt mach ich mal crash", senkt das die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich

- Aktien sind alternativlos, aber statt über Anleihen kann man die Langlebigkeit auch über die Solidargemeinschaft absichern, sprich klassische Rentenversicherung

- Plan B falls es eng wird: Haus beleihen, jobben, Ausgaben senken

 

Jetzt hat @Germany erst mal zu lesen bis er oder sie 80 ist :lol:

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Germany

Ja, ich werde lesen (auch das Englische)... Vielen Dank Euch!

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ETFohneFisch
· bearbeitet von ETFohneFisch
vor 5 Stunden von qwertzui:

- Aktien sind alternativlos, aber statt über Anleihen kann man die Langlebigkeit auch über die Solidargemeinschaft absichern, sprich klassische Rentenversicherung

Bei Wade Pfau fand ich aber immer einen Schwachpunkt, dass er nicht auf die Nachteile real verfügbarer Rentenversicherungen einging, insbesondere betrachtet er natürlich nur die Situation in den USA.

 

vor 5 Stunden von qwertzui:

- 4% Entnahme ohne einen Plan B führte in vielen Fällen zu "noch Zeit am Ende des Geldes"

- Anleihen sind sehr ineffizient in dem Zusammenhang, weil man einen wirklich großen Puffer braucht für den Fall dass man sehr alt wird

- die ersten Rentenjahre sind entscheidend, wenn der Markt dann denkt "jetzt mach ich mal crash", senkt das die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich

„BIG ERN“ rechnet auch eher mit 3 bis 3,5% sichere Entnahmerate (inflationsindexiert). Die ersten Rentenjahre sind meiner Meinung nicht wirklich speziell, siehe auch When Can We Stop Worrying about Sequence Risk? Ich vermute, dass das Pleiterisiko nach ein paar Jahren ohne Crash deswegen so gering ist, weil die Entnahme gemessen am dann aktuellen Portefoliowert sehr klein ist (siehe auch Das Entnahmeparadoxon).

 

Insbesondere sollte man unbedingt im Kopf behalten, dass die "4%-Regel" als unbedingte Wahrscheinlichkeit ermittelt wurde. Die Überlegung "ich habe jetzt 800.000 € im Depot, kann also 32.000 € jährlich gefahrlos entnehmen" verwendet aber eine bedingte Wahrscheinlichkeit (Bedingung Depotwert). Ein Ruhestand abhängig vom Depotwert setzt voraus, dass die gewählte Entnahmerate absolut "sicher" ist (0% Ausfallwahrscheinlichkeit).

 

"Puffer" für einen Crash anzulegen, kann tatsächlich wegen der Länge des Crashs schwierig sein (nicht auf nominale Kurse schauen, Inflationsanpassung beachten!), z.B. Six reasons to be suspicious about the “Cash Cushion”.

 

Und last but not least: Die 4%-"Regel" von Bengen deckt einen Entnahmezeitraum von 30 Jahren ab. Hier sollte man sich unbedingt eigene Gedanken machen. Mindestens die "Periodensterbetafeln" des Statistisches Bundesamts sollten dazu bekannt sein. Zum Beispiel hat ein heute(!) 60-jähriger Mann in Deutschland eine ca. 20%ige Wahrscheinlichkeit, älter als 90 Jahre zu werden (Sterbetafel 2017/2019), 5% für ein Lebensalter von mehr als 95 Jahren und 1% für ein Lebensalter von 99 Jahren.

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qwertzui
· bearbeitet von qwertzui
vor 15 Minuten von ETFohneFisch:

Insbesondere sollte man unbedingt im Kopf behalten, dass die "4%-Regel" als unbedingte Wahrscheinlichkeit ermittelt wurde. Die Überlegung "ich habe jetzt 800.000 € im Depot, kann also 32.000 € jährlich gefahrlos entnehmen" verwendet aber eine bedingte Wahrscheinlichkeit (Bedingung Depotwert)

Das wird meiner Meinung nach tatsächlich zu wenig thematisiert. Gelesen habe ich davon auch erst vor kurzem im Boglehead Forum. Einfach ausgedrückt, könnte man sagen, dass derjenige der den Renteneintritt von der Depothöhe abhängig macht, tendenziell in hochbewerteten Marktphasen in Rente geht. Man kann die Sache nur umgehen, indem man von Vornherein einen Zeitpunkt festlegt, an dem man in Rente geht. Das ist aber etwas realitätsfern, denn man müsste ja auf "Teufel komm raus" zu diesem Zeitpunkt genügend Geld angespart haben. 

 

Wer ist "BIG ERN"? 

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PaulPanther
· bearbeitet von PaulPanther

Bei dieser doch sehr komfortablem Ausgangslage würde ich mir 0 Gedanken machen, dass da irgendwas nicht reichen könnte.

 

Meine Aufteilung wäre:

 

300.000 TG zum Entnehmen, reicht für 8,3 Jahre (bei 3K Entnahme)

 

Investmentteil:

300.000 in Fonds (Quantex, Acatis, FvS - kennt er ja schon - MFS Mischfonds, sogar ein Indexfonds wäre ok)

300.000 zum Reballancieren dieser Fonds

 

 

Ich selbst würde da sogar offensiver dran gehen.

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alsuna

@Germany wenn du deine persönliche Situation mal durchrechnen willst, würde ich dir diesen Thread und die darin stets aktualisierte Excel empfehlen:

 

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Sapine
vor 46 Minuten von PaulPanther:

Bei dieser doch sehr komfortablem Ausgangslage würde ich mir 0 Gedanken machen, dass da irgendwas nicht reichen könnte.

Das halte ich für einen Fehler. 900k sind sicher nicht wenig, aber hier gibt es keinerlei ergänzende Rentenversicherung oder Versorgungswerk oder LVs. Schon Deine erste Rechnung ist falsch (8,3 Jahre bei 300k cash), weil sie die Inflation nicht berücksichtigt, die in den kommenden Jahren nennenswert sein wird. 

 

Es gibt meiner Meinung nach drei Möglichkeiten die Situation zu verbessern. Auch Kombinationen sind denkbar: 

1) Ausgaben einschränken 

2) Kosten der Geldanlage reduzieren mit Ziel höhere Rendite

3) höhere Rendite durch Anpassung der Allokation
(z.B. von defensiv auf ausgewogen im Aktienteil) 
 

1) + 2) funktionieren immer, bei 2) darf keine lange Rezession kommen hat aber auch gute Chancen. 

vor 46 Minuten von PaulPanther:

Ich selbst würde da sogar offensiver dran gehen

Das würde ich auch, aber der TO muss mit seinem Depot schlafen können, nicht ich. 

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Someone
vor einer Stunde von qwertzui:

Wer ist "BIG ERN"? 

https://earlyretirementnow.com/

 

Er hat in seinem Blog sich intensiv u.a. mit Entnahmestrategien und deren Risiken beschäftigt...

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ETFohneFisch
vor 1 Stunde von qwertzui:

Einfach ausgedrückt, könnte man sagen, dass derjenige der den Renteneintritt von der Depothöhe abhängig macht, tendenziell in hochbewerteten Marktphasen in Rente geht. Man kann die Sache nur umgehen, indem man von Vornherein einen Zeitpunkt festlegt, an dem man in Rente geht.

Daher gibt es ja verschiedene Simulationsansätze wie z.B. Abhängigkeit der Entnahmerate von CAPE usw. Ich habe aber absichtlich oben den "Entnahmeparadoxon"-Artikel verlinkt, der rein auf Kursinformationen (historischer Höchststand) abstellt. CAPE-Daten sind teilweise schwer in guter Qualität zu erhalten oder nur verzögert erhältlich. Dagegen sind Kursinformationen einfach und eindeutig. Ob es der historische Höchststand sein muss wie bei Georg, weiß ich aber nicht. Ich möchte irgendwann auch einmal simulieren, ob nicht der Höchststand basierend auf einem gleitenden Durchschnitt über 2-3 Jahre nicht bessere Abschätzungen liefert.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81
vor 2 Stunden von ETFohneFisch:

Insbesondere sollte man unbedingt im Kopf behalten, dass die "4%-Regel" als unbedingte Wahrscheinlichkeit ermittelt wurde. Die Überlegung "ich habe jetzt 800.000 € im Depot, kann also 32.000 € jährlich gefahrlos entnehmen" verwendet aber eine bedingte Wahrscheinlichkeit (Bedingung Depotwert). E

 

Finde ich auch.
An anderer Stelle habe ich mal die Überlegung angestellt, dass man für seine Einzahlungen einen "virtuellen" Depotwert mit einer angenommenen Durchschnittsrendite berechnen sollte (z.B. 7% nominal) und diesen für eine etwaige 3-4%-Regel heranziehen sollte.
Dann wäre die Abhängigkeit des Depotwerts von übertriebenen Marktphasen ("zu hoch" nach einer Hausse, "zu tief" bei einer Baisse) vermieden.

Andererseits gibt es, ich glaube u.a. bei finanzen.erklärt!, einen Ansatz der die Entnahme vom zu irgendeinem Zeitpunkt erreichten Depothöchststand abhängig macht. Dieser läge mit Sicherheit unter 4%, vermutlich zwischen 2% und 3%.
Das hätte zumindest psychologisch den Vorzug, dass ein einmal erreichter Depotwert bzw. die sichere Entnahmerate "eingeloggt" wäre, egal ob daraufhin ein Crash eintritt.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 26 Minuten von ETFohneFisch:

Daher gibt es ja verschiedene Simulationsansätze wie z.B. Abhängigkeit der Entnahmerate von CAPE usw. ...  Ich möchte irgendwann auch einmal simulieren, ob nicht der Höchststand basierend auf einem gleitenden Durchschnitt über 2-3 Jahre nicht bessere Abschätzungen liefert.

 

Nach all dem Backtesten, Simulieren, Extrapolieren bleibt:

Zitat

https://www.whitecoatinvestor.com/star-wars-finance-tricks/  

“Do or do not. There is no try.” – Yoda

The next few quotes are from the wisest of the wise. Yoda, in teaching Luke the path to becoming a Jedi, solves the analysis paralysis bias. When it comes to analysis paralysis, you can be so inundated by the incredible task of learning financial information with its dizzying array of choices and intimidating foreign terms that you end up doing nothing at all. Just like trying to lift a large X-wing out of a swamp. Too many funds to analyze. Too many types of accounts in which to invest. And how much of my salary should go in anyway? Our minds are not designed to process so many choices. So what does Yoda do? He preloads his choices to just two options. Do, or do not—it can’t be any simpler.

 

 

 

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ETFohneFisch
vor 54 Minuten von Beginner81:

Andererseits gibt es, ich glaube u.a. bei finanzen.erklärt!, einen Ansatz der die Entnahme vom zu irgendeinem Zeitpunkt erreichten Depothöchststand abhängig macht.

Das war der von mir verlinkte Artikel zum Entnahmeparadoxon: https://www.finanzen-erklaert.de/entnahmeparadoxon-kurseinbrueche-egal/

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Germany
· bearbeitet von Germany
vor 10 Stunden von PaulPanther:

Bei dieser doch sehr komfortablem Ausgangslage würde ich mir 0 Gedanken machen, dass da irgendwas nicht reichen könnte.

 

Meine Aufteilung wäre:

 

300.000 TG zum Entnehmen, reicht für 8,3 Jahre (bei 3K Entnahme)

 

Investmentteil:

300.000 in Fonds (Quantex, Acatis, FvS - kennt er ja schon - MFS Mischfonds, sogar ein Indexfonds wäre ok)

300.000 zum Reballancieren dieser Fonds

 

 

Ich selbst würde da sogar offensiver dran gehen.

@PaulPanther: Darf ich 2 Fragen stellen:

 

1. Die o.g. Fonds sind aktiv gemanagte. Was ist deiner Meinung nach der Vorteil dieser Fonds? Die Mehrheit der Forenteilnehmer (so meine Wahrnehmung) rät zu passivem Investieren (Gründe u.a. Kostenreduzierung und niedrige Wahrscheinlichkeit, dass der Fondsmanager den Markt schlägt. Habe mir die 3 Fonds, die du außer dem FvS erwähnst, noch nicht angeschaut.)

 

2. In welche Anlagevehikel sollen die 300.000 zum Rebalancieren investiert werden? 

 

Ansonsten noch Danke an alle für die vielen, für mich neuen Denkansätze. Wie fließt eigentlich der Wert der Immobilie in das Thema Assetallokation (und Risikoeinschätzung) ein, bei dem ich gerade bin (Entnahme kommt als nächstes 'dran).? Ich denke in meinem Fall gar nicht, da ich die Immobilie selbst nutze und plane, in der Immobilie wohnen zu bleiben und nicht in eine Situation kommen will, bei der ich darauf angewiesen bin, diese zu verrenten. 

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PaulPanther

@Germany

 

Frage 2: da sollte auch TG stehen. Das wäre am einfachsten.

 

Frage1: Ich finde Value-Fonds und Mischfonds gut, bzw. bin vom Value Investmentstil überzeugt. Der Quantex Global Value hat hier eine eigene Besprechung. Man kann auch den Quantex Multi Asset nehmen (Aktien, Anleihen und Rohstoffe). Auf der homepage quantex.ch wird einiges dazu erklärt was für mich plausibel ist. Beim Acatis Datini verwirklicht Dr.Leber seine Investmentideen, die auch vom Value Stil geprägt sind - acatis.de. Der 3. Fonds wäre der MFS Meridian - Prudent Wealth Fund. Das ist ein Mischfonds der einen recht geringen Drawdown hat. Der FvS Mult. Opp ist mir inzwischen zu groß geworden, so dass ich ihn zu 3/4 verkauft habe, das letzte Viertel folgt demnächst.

 

Wenn Du keine aktiven Fonds möchtest kannst Du natürlich auch Index Fonds nehmen. Da würde ich aber Small Caps und Value dazu nehmen, wenn das geht. 

 

Bevor die Madame jetzt dazwischen grätscht: ich hatte den Classic Global Value Fonds (WKN 964903) mal weiterempfohlen und auch in meinem Depot (bwm.ch). Der hat es geschafft in 2007 minus 25%, und in 2008 minus 58% zu erwirtschaften. Ich habe da tatsächlich nachgekauft / reballanciert. Das hat dann auch hier zu einem positiven Ergebnis geführt. Deshalb finde ich es wichtig dass man immer genügend Cash zur Verfügung hat.

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alsuna
vor 14 Stunden von Germany:

Ich denke in meinem Fall gar nicht, da ich die Immobilie selbst nutze und plane, in der Immobilie wohnen zu bleiben und nicht in eine Situation kommen will, bei der ich darauf angewiesen bin, diese zu verrenten. 

Es kann der Fall eintreten, dass du gesundheitlich nicht mehr dort wohnen kannst. Daher würde ich jetzt die Frage stellen, wie teuer das Haus verkauft werden könnte und wie lange du eventuelle Pflegeheimkosten davon bestreiten kannst. Wenn die Rechnung einigermaßen aufgeht, würde ich es ganz praktikabel halten: jetzt wohnst du in dem Haus und wenn das nicht mehr gehen sollte, sorgt der Erlös für das Haus für das Wohnen in Zukunft. Dann ist das Thema Wohnen geklärt und ich würde das Haus in die Planungen nicht weiter rein rechnen.

Ja, das ist mentale Buchführung.

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Germany

Habe in den letzten Tagen viel Zeit investiert und einen großen Teil meiner "Hausaufgaben" gemacht, d.h. ausgiebig auf den im Strang empfohlenen Seiten zum Thema "Retirement" gelesen, mir fast alle Tools zu Entnahmen und Finanzplanung im Alter angesehen (das Excel "RuP" gefällt mir sehr gut), mich mit dem interessanten Thema SoRR befasst (vor dem ich Respekt habe) und mir vor diesem Hintergrund mein derzeitiges Portfolio und meine Gesamtsituation angesehen. In Sachen Asset Allocation denke ich, dass ich mit 37,5% Aktien (alternativ 35% Aktien und 2% Gold?), 42,5%  Anleihen (bzw. risikoarmen Anlagen, RK2) und 20% Cash einigermaßen zurecht kommen würde. Gehe (konservativ) davon aus, dass das Portfolio eine Gesamtrendite von 2% erwirtschaften könnte. Bei einer Entnahme von 18.000 Euro/Jahr werde ich nach den jetzigen Steuergesetzen keine Steuern zahlen müssen. In 2 bis 3 Jahren werden zusätzlich Mieteinnahmen aus einer Immobilie von ca. 700-750 Euro/Monat als Ertrag dazukommen. Hoffe, dass das Ganze einigermaßen schlüssig ist. Meinungen dazu? Hadere nun ein bisschen mit dem nächsten Schritt, mich für geeignete Anlageprodukte zu entscheiden. Ihr habt mir viele Möglichkeiten genannt (nochmals vielen Dank dafür), allerdings bin ich nach wie vor ratlos, wie ich am besten mit dem 42,5% Anteil umgehen soll. Die üblichen langlaufenden Anleihen sind wohl nun keine Option mehr. (Des Weiteren habe ich gelernt, dass die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit). Habe auch keine Eile und würde, statt alles auf einmal zu investieren, es über ein paar Monate verteilen (ich weiß, dass über diese Herangehensweise gestritten wird). Für den Aktienteil, denke ich, wäre es schlüssig, defensiv zu investieren (Value). Der Anleihenanteil bzw. RK2 könnte durch Renten-ETFs (Kurzläufer, gutes Rating) und einen der Vanguard LS-Fonds abgedeckt werden (mir ist klar, dass dieser auch Aktien beinhaltet, das müsste man berücksichtigen). Weitere Ideen? 

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ETFohneFisch
vor 40 Minuten von Germany:

In Sachen Asset Allocation denke ich, dass ich mit 37,5% Aktien (alternativ 35% Aktien und 2% Gold?), 42,5%  Anleihen (bzw. risikoarmen Anlagen, RK2) und 20% Cash einigermaßen zurecht kommen würde.

Ich würde keine Assetklasse mit weniger als 10% ansetzen, wenn es sinnvoll sein soll (meinetwegen 5%). Darunter ist der Effekt auf das Portefolio zu gering.

vor 38 Minuten von Germany:

Des Weiteren habe ich gelernt, dass die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit

Du meinst vermutlich "dass die Korrelation in den letzten X Jahren ... nicht mehr so funktioniert wie der Periode Y davor". Inwieweit Aktien und Anleihen in der Zukunft korrellieren, ist unbekannt. Zudem muss man sicherlich zwischen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen unterscheiden (und sowieso nach Bonität).

vor 41 Minuten von Germany:

Für den Aktienteil, denke ich, wäre es schlüssig, defensiv zu investieren (Value).

Warum es einen "value"-Faktor gibt, ist umstritten (ebenso auch die Höhe - siehe Episode 176: Is the Value Premium Smaller Than We Thought? Featuring Mathias Hasler). Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass "value" profitabel ist wegen eines HÖHEREN Risikos.

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alsuna
vor 4 Stunden von Germany:

42,5%  Anleihen (bzw. risikoarmen Anlagen, RK2) und 20% Cash [...]

allerdings bin ich nach wie vor ratlos, wie ich am besten mit dem 42,5% Anteil umgehen soll. Die üblichen langlaufenden Anleihen sind wohl nun keine Option mehr. (Des Weiteren habe ich gelernt, dass die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit).

Geht es immer noch um die im Titel genannten 170k? Dann möchtest du 72k in RK2-Anleihen stecken. Warum gerade Anleihen? Welche Rendite-Erwartung hast du daran? Wenn Anleihen, dann würde ich mittlerweile eine Anleihenleiter bauen und die Anleihen jeweils bis zur Fälligkeit halten. Deine Rendite-Erwartung entscheidet dann, wie hoch ins Risiko du bei den Anleihen gehen musst (Staatsanleihen solider Staaten, Pfandbriefe, Staatsanleihen wackeliger Staaten, Unternehmensanleihen, ...)

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Germany
vor 4 Stunden von alsuna:

Geht es immer noch um die im Titel genannten 170k? Dann möchtest du 72k in RK2-Anleihen stecken. Warum gerade Anleihen? Welche Rendite-Erwartung hast du daran? Wenn Anleihen, dann würde ich mittlerweile eine Anleihenleiter bauen und die Anleihen jeweils bis zur Fälligkeit halten. Deine Rendite-Erwartung entscheidet dann, wie hoch ins Risiko du bei den Anleihen gehen musst (Staatsanleihen solider Staaten, Pfandbriefe, Staatsanleihen wackeliger Staaten, Unternehmensanleihen, ...)

Ja, es geht noch um die 170k, allerdings im Rahmen eines Gesamtkonzepts des Vermögens von 900k (so wie von Euch geraten). Einige ETFs (Pfandbriefe, Staatsanleihen und einige einzelne Unternehmensanleihen, einen Betrag High Yield habe ich schon). Für RK2 mache ich mir jetzt Gedanken, ob es zu den üblichen Anleihen Alternativen gibt.  Es müssen nicht unbedingt Anleihen sein. Es geht um 382,5k. Renditeerwartung ist 1.5%-2%. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man RK2 auch mit Vanguard LS abdecken könnte (den Aktienteil, der darin enthalten ist, müsste man dann evtl. den Aktien zuordnen). Eine Anleihenleiter (mit Einzelanleihen?) ist natürlich auch Idee. 

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alsuna
vor 2 Minuten von Germany:

Für RK2 mache ich mir jetzt Gedanken, ob es zu den üblichen Anleihen Alternativen gibt.

Du hast ja schon einiges in dem Bereich. Was sind für dich die "üblichen Anleihen"? 

 

vor 4 Minuten von Germany:

Renditeerwartung ist 1.5%-2%. 

In den Bereich kommst du zur Zeit beispielsweise mit Pfandbriefen mit einer Restlaufzeit von etwa 5 Jahren.

 

vor 9 Minuten von Germany:

Irgendwo hatte ich gelesen, dass man RK2 auch mit Vanguard LS abdecken könnte (den Aktienteil, der darin enthalten ist, müsste man dann evtl. den Aktien zuordnen).

Vanguard LS lässt sich approximieren mit All World + Global Aggregate Bond. Da musst du selber wissen, ob du einen so einfach nachzustellenden Mischfonds brauchst, denn am Ende kommt es ja auf das gesamte Portfolio an.

 

vor 15 Minuten von Germany:

Eine Anleihenleiter (mit Einzelanleihen?) ist natürlich auch Idee. 

Bei deinem Volumen locker umsetzbar. Wenn du endfällig hältst, hast du denn Vorteil, dass dir zwischenzeitliche Kursschwankungen egal sein können, so lange die Rückzahlung am Ende sicher ist. 

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Germany
· bearbeitet von Germany
Ergänzung
vor einer Stunde von alsuna:
vor einer Stunde von Germany:

Eine Anleihenleiter (mit Einzelanleihen?) ist natürlich auch Idee. 

Bei deinem Volumen locker umsetzbar. Wenn du endfällig hältst, hast du denn Vorteil, dass dir zwischenzeitliche Kursschwankungen egal sein können, so lange die Rückzahlung am Ende sicher ist. 

O.k... Weitere Anfängerfrage dazu: Nehme an, dass außer Pfandbriefen als Einzelanleihen dann auch Unternehmensanleihen guter Bonität infrage kommen, oder? Die derzeit niedrigen (fallenden) Kurse könnte man zum Einstieg nutzen...

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Merol Rolod
vor 12 Stunden von Germany:

Für den Aktienteil, denke ich, wäre es schlüssig, defensiv zu investieren (Value).

Ich zitiere noch einmal den wichtigen Hinweis:

vor 11 Stunden von ETFohneFisch:

Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass "value" profitabel ist wegen eines HÖHEREN Risikos.

Wenn du auf den Value-Faktor setzt, dann reduzierst du deine Diversifikation und erhöhst dein Risiko. Das entspricht zumindest nicht meiner Definition von "defensiv".

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Germany
vor 32 Minuten von Merol Rolod:

Wenn du auf den Value-Faktor setzt, dann reduzierst du deine Diversifikation und erhöhst dein Risiko. Das entspricht zumindest nicht meiner Definition von "defensiv".

Danke für die Info. Behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. Wäre die fehlende Diversifikation der einzige Grund, warum sich das Risiko erhöht? 

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Merol Rolod
· bearbeitet von Merol Rolod
vor 2 Stunden von Germany:

Wäre die fehlende Diversifikation der einzige Grund, warum sich das Risiko erhöht?

Das würde ich bejahen. Die üblichen vom reinen breiten Aktienmarkt abweichenden Faktoren wollen alle irgendeine Unzulänglichkeit desselbigen ausbeuten und damit eine höhere Rendite erwirtschaften, indem sie bestimmte Aktien höher- und andere untergewichten oder aussortieren. Höhere erwartete Rendite bedeutet aber nun einmal höheres Risiko. Die Steuerung des Risikos erfolgt am einfachsten über die Aufteilung riskoarm/risikoreich. Wenn du das Risiko reduzieren willst, dann reduziere den risikoreichen Anteil. Ein Faktor ist kein verlässlicher Proxy dafür.

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