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reko

Kernenergie

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 3 Stunden von oldo29:

Heißt das, dass das Abschalten der letzten Kernkraftwerke in Deutschland ein Fehler war und man besser die Kohlekraftwerke hätte abschalten sollen?

 

Oder haben wir doch noch Zeit?

Wichtig ist es, die Kohleverstromung schnellstmöglich zu reduzieren. 

 

Ob daneben AKW laufen oder nicht laufen ist für den CO2 Ausstoß recht egal. Während des deutschen Atomzeitalters haben wir es jedenfalls nicht hinbekommen, die Kohleverstromung abseits des Zusammenbruchs der DDR Industrie deutlich zu reduzieren, das passierte erst mit dem Ausbau der EE. 

 

Die Existenz der Kohlekraftwerke an sich ist nicht das große Problem (bzgl CO2), solange sie den Großteil der Zeit nicht aktiv sind. Als Dunkelflautenfüller in der Kaltreserve können sie wegen mir auch in 2035 noch herum stehen.

 

Und dass die Kohleverstromung abnimmt ist längst Realität, auch wenn die, die den AKW nachtrauern, etwas anderes erzählen:

 

Die Braunkohle ist in Deutschland längst aus der angeblich so heiligen Grundlast raus:

 

energy-charts_Nettostromerzeugung_aus_Braunkohle_in_Deutschland_im_Mai_2023.thumb.jpeg.1d32f0206731fd8304a3097087682e09.jpeg

 

 

und die Steinkohle ist derzeit auch nur noch Lückenfüller:

 

energy-charts_Nettostromerzeugung_aus_Steinkohle_in_Deutschland_im_Mai_2023.thumb.jpeg.d75a7b81bece560063611f2b19fcfc6c.jpeg

 

AKW als Ergänzung zu EE hätten mit einer solchen Fahrweise eh nicht funktioniert.

 

und in so ein Stromsystem wollt ihr neue AKW rein bauen, die dann 2040 ans Netz gehen bei 3x soviel Solar- und Windstrom als heute?

 

MfG

 

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oldo29
· bearbeitet von oldo29
16 hours ago, Cepha said:

Ich nehme den BUND, weil der Zahlen sowohl für Windkraft, als auch für Braunkohle, als auch für AKW publiziert hat, also alles aus einer Quelle.

Ok, also alles derselbe Schmarren meinst du?

 

16 hours ago, Cepha said:

"Future for Tech" tut als wäre es eine Spenden sammelnede Ein-Mann Show, die Grafiken zusammen bastelt.

Oh, und wer steckt tatsächlich dahinter? Freimaurer? Illuminati? Oder die übermächtige deutsche Atomlobby? Sicher hast du eine Quelle dafür?

 

16 hours ago, Cepha said:

Pro 1 Mrd kWh Atomstrom würden also nach dieser Rechenmethode 4,1 Menschen nur an den Luftschadstoffen sterben. Abgeleitet aus derselben Methode, mit der die Luftschadstoff-Toten für Kohlekrafwerek berechnet wurden.

Es wird wieder abenteuerlich. :) Ich bin begeistert, wie es du innerhalb von 3-4 Zeilen mit einfachsten Grundrechenarten geschafft hast, zwei aufwendige wissenschaftlich begutachtete Studien mal eben so komplett zu widerlegen, und gleichzeit noch gezeigt hast, dass Kernkraft was Luftverschmutzung betrifft in derselben Größenordnung spielt wie Braunkohle. (Zur Info: In einem Braunkohlekraufwerk mit 1GW Leistung werden etwa 250 kg Kohle PRO SEKUNDE verfeuert). Und auch diejenigen Wissenschaftler aus dem Fachbereich, die die Studien begutachtet haben und ihre ganze berufliche Laufbahn solchen Themen widmen, müssen sich jetzt echt schämen, wie ihnen etwas entgangen ist, dass so offensichtlich ist, dass es sogar ein Laie wie du innerhalb Minuten aufdecken kann.

 

Mal eine andere Frage: Du bist doch Ingeneur, hast du gesagt. Wie läuft es da, wenn du einen Auftrag von einem Kunden bekommst? Sind das dann auch so locker 3-4 Zeilen Multiplikation und Division und fertig ist der Lack?

 

16 hours ago, Cepha said:

Super-GAU haben eine sehr relevante Auswirkung auf den Wohlstand einer Nation und das hat für mich große Relevanz.

Aber trotzdem keine relevante Auswirkung auf die Lebenserwartung, wie du vorhin selbst herausgearbeitet hast. Warum wohl? Weil sie so unwahrscheinlich sind, dass wir sie praktisch vergessen können (1:100 Millionen Jahre am Beispiel Biblis laut OECD).

 

15 hours ago, Cepha said:

Wichtig ist es, die Kohleverstromung schnellstmöglich zu reduzieren.

Richtig. Indem man AKWs abschaltet und Kohlekraftwerke zuschaltet, wie es die Grünen getan haben, erreicht man dieses Ziel jetzt zumindest nicht so ganz direkt.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

 

Zitat

 

 

Es wird wieder abenteuerlich. :) Ich bin begeistert, wie es du innerhalb von 3-4 Zeilen mit einfachsten Grundrechenarten geschafft hast, zwei aufwendige wissenschaftlich begutachtete Studien mal eben so komplett zu widerlegen, und gleichzeit noch gezeigt hast, dass Kernkraft was Luftverschmutzung betrifft in derselben Größenordnung spielt wie Braunkohle. (Zur Info: In einem Braunkohlekraufwerk mit 1GW Leistung werden etwa 250 kg Kohle PRO SEKUNDE verfeuert). Und auch diejenigen Wissenschaftler aus dem Fachbereich, die die Studien begutachtet haben und ihre ganze berufliche Laufbahn solchen Themen widmen, müssen sich jetzt echt schämen, wie ihnen etwas entgangen ist, dass so offensichtlich ist, dass es sogar ein Laie wie du innerhalb Minuten aufdecken kann.

 

Die Daten für die Emissionen an SO2 und NOx pro kWh Stromerzeugung inkl. Vorketten stammen von GEMIS 5.0, das ist eine renommierte Datenbank für genau solche Zwecke.

 

Achtung: Excel Datei:  https://view.officeapps.live.com/op/view.aspx?src=https%3A%2F%2Fiinas.org%2Fapp%2Fdownloads_from_old_page%2FGEMIS%2F2021_GEMIS-Ergebnisse-Auszug.xlsx&wdOrigin=BROWSELINK

 

 

Die Sache ist hier recht einfach. da inkl. Vorkette die deutschen AKW grob 30% des NOx und SO2 Ausstoßes verursachen wie die deutschen Braunkohle-KW und da die von der Atomlobby  zitierten Experten für die Luftschadstoff-Toten durch Kraftwerke nun mal  NOx und SO2 als Kernindikatoren für Todesfälle durch Luftschadstoffe annehmen, kann es schlichtweg nicht sein, dass an Luftschadstoffen durch BK-KW 14 Leute pro TWh sterben und durch AKW weniger als 0,01.

 

Ja, die Rechnung ist tatsächlich so simpel. Trotzdem ist es Dir ja ganz offensichtlich nicht aufgefallen und Du verbreitest einfach gerne die Grafik, die Dein eigenes Narrativ unterstützt, egal ob sie plausibel ist oder nicht.

 

Das ist halt das moderne Internet. 

 

Deine zitierte "OECD Studie" zu Biblis stammt aus dem Jahr 1997, Ich weiß auch, warum Du so altes Material bemühen musst.

 

Gerade zu Biblis findet man nämlich sehr reichlich Material zu Sicherheitsproblemen, ich zitiere nur ein Beispiel:

 

"...28. April 2003: Der hessische Umweltminister teilt mit, dass seit Inbetriebnahme von Biblis A das Notkühlsystem unzureichend ist und nicht der Betriebsgenehmigung entspricht. Es bestand die Gefahr der Überhitzung des Reaktor bei einem Störfall. Der Reaktor wurde deswegen vorübergehend stillgelegt..."

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Biblis

 

Jupp, das klingt sehr nach 1:100 Millionen :-)

 

Das war übrigens derselbe AKW, wo mal einer nach der Wartung einen Metallmeißel in der Hauptkühlpumpe vergessen hatte und diese deswegen abgefackelt war. Da ist es doch sehr beruhigend zu wissen, dass währenddessen auch noch das Notkühlsystem die ganze Zeit zu schwach dimensioniert war.

 

 

 

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oldo29
12 minutes ago, Cepha said:

Die Sache ist hier recht einfach.

[...]

kann es schlichtweg nicht sein

[...]

Ja, die Rechnung ist tatsächlich so simpel.

 

Erinnert mich gerade irgendwie an Pippi Langstrumpf.

 

Aber im Ernst, wenn du mal so eben im Handumdrehen zwei wissenschaftlich begutachtete Studien widerlegt haben willst, dann sprich doch mal die Autoren dieser Studien an und teile ihnen deine Überlegungen mit. Sovacool ist übrigens ein leidenschaftlicher Kernkraftgegner, wird sich also über deine Richtigstellungen sicherlich freuen.

 

14 minutes ago, Cepha said:

Deine zitierte "OECD Studie" zu Biblis stammt aus dem Jahr 1997, Ich weiß auch, warum Du so altes Material bemühen musst.

 

Gerade zu Biblis findet man nämlich sehr reichlich Material zu Sicherheitsproblemen, ich zitiere nur ein Beispiel:

 

Wenn du neuere Studien hast, gerne her damit.

 

Es gab bei Biblis auch vor 1997 sicherheitsrelevante Ereignisse. Unter Berücksichtigung all dieser Ereignisse, die der OECD selbstverständlich bekannt waren, ist sie daher auf eine Schätzung von 1 : 100 Millionen Jahren gekommen. Ja, ich weiß, kann nicht sein, ist ja alles so simpel, und so weiter.

 

Aber ich bleibe da doch mehr bei seriösen Zahlen einer anerkannten Organisation (OECD) anstatt deinen wilden Spekulationen, die um den Faktor von 10000 von der OECD abweichen.

 

Quote

Gerade zu Biblis findet man nämlich sehr reichlich Material zu Sicherheitsproblemen, ich zitiere nur ein Beispiel:

 

Insgesamt gab es in Deutschland nur 3 Störfälle, wobei die letzten 2 (Philippsburg) 11 Jahre zurück liegen und sich nachträglich als unkritisch, wohl aber nicht vorschriftsmäßig, herausgestellt haben. Der Rest sind „Störungen” und „Vorfälle”, die zwar meldepflichtig, aber sicherheitstechnisch von geringer Relevanz sind.

 

In diesem Zusammenhang einen „Super-GAU” zu erwähnen ist ungefähr so, als würde man es als Zufall und Glück bezeichnen, dass ein Auto mit klemmendem Heckscheibenwischer nicht gleich lichterloh explodiert ist. Die mehrfach installierten, vielseitigen aktiven sowie die ausfallsicheren passiven Sicherheitssysteme und -barrieren bewirken eine nur sehr geringe Ausfallrate, klar belegt durch die Berichte des Bundesamtes für Strahlenschutz.

https://100-gute-antworten.de/lesen/

 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 1 Stunde von oldo29:

 

Aber ich bleibe da doch mehr bei seriösen Zahlen einer anerkannten Organisation (OECD) anstatt deinen wilden Spekulationen, die um den Faktor von 10000 von der OECD abweichen.

 

Meine "wilde Spekulation" basiert  darauf, dass bisher im Schnitt alle 10.000 Reaktorbetriebsjahre einer in die Luft flog.

 

Mit welchen Grund soll man also annehmen, dass es in Zukunft um den Faktor 400.000* anders sein soll?

 

*) laut Deiner Darstellung ist die OECD Aussage ja nicht 1: 100 Mio pro Jahr sondern 1:100 Mio über die ganze Lebensdauer.

 

 

 

 

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oldo29
· bearbeitet von oldo29
2 hours ago, Cepha said:

Die Daten für die Emissionen an SO2 und NOx pro kWh Stromerzeugung inkl. Vorketten stammen von GEMIS 5.0, das ist eine renommierte Datenbank für genau solche Zwecke.

Oops, jetzt wärst du mir fast damit durchgekommen.

 

GEMIS wurde vom Öko-Institut entwickelt und entstand in der ersten Version im Jahr 1989 mit Förderung durch das Hessische Umwelt- und Wirtschaftsministerium. (https://de.wikipedia.org/wiki/Globales_Emissions-Modell_Integrierter_Systeme)

 

Das Öko-Institut e. V. (Institut für angewandte Ökologie) ist ein unabhängiges, privates Umweltforschungsinstitut mit Hauptsitz in Freiburg im Breisgau.[3]

Es ist 1977 aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervorgegangen und (https://de.wikipedia.org/wiki/Öko-Institut)

 

Das sagt wohl alles. Wieder ein paar ideologische Helden am Werk.

 

32 minutes ago, Cepha said:

Mit welchen Grund soll man annehmen, dass es in Zukunft um Faktor 10.000 anders sein soll?

Bitte bei OECD nachfragen. Ist ja nicht so, dass ich diese Studie gemacht hätte.

 

Quote

*) laut Deiner Darstellung ist die OECD Aussage ja nicht 1: 100 Mio pro Jahr sondern 1:100 Mio über die ganze Lebensdauer.

Hä? Wörtlich steht dort: "Exceedance frequency/a"

(a steht für "annum".)

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 37 Minuten von oldo29:

Bitte bei OECD nachfragen. Ist ja nicht so, dass ich diese Studie gemacht hätte.

Selber gelesen hast Du sie wohl nicht, nehme ich an? Einfach mal auf gut Glück verlinkt, wird schon keiner drauf klicken?

 

Ich hab das Ding grad mal überflogen (was bei einer längst von der Realität eingeholten Studie aus 1997 ziemlich vergeudete Zeit ist) und finde die 1: 100 Millionen auf den ersten Blick nirgends. Wo sollen die stehen?

 

---

 

GEMIS ist eine in Europa sehr häufig verwendete Datenbank zu Ökobilanzen.

 

Du kannst aber auch die Werte aus ecoinvent von den Schweizern nehmen oder GHGhenius von den Kanadiern oder GREET oder eGRID von den Amis, wenn Du da genauso schnell wie über meinen Link zu den Daten kommen kannst.

 

Das kaue ich Dir jetzt aber nicht mehr vor.

 

 

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oldo29
10 minutes ago, Cepha said:

Selber gelesen hast Du sie wohl nicht, nehme ich an? Einfach mal auf gut Glück verlinkt, wird schon keiner drauf klicken?

 

Ich hab das Ding grad mal überflogen (was bei einer längst von der Realität eingeholten Studie aus 1997 ziemlich vergeudete Zeit ist) und finde die 1: 100 Millionen auf den ersten Blick nirgends. Wo sollen die stehen?

Seite 28, und nochmal auf Seite 146.

 

13 minutes ago, Cepha said:

Das kaue ich Dir jetzt aber nicht mehr vor.

Danke! Auf noch mehr selbstgebastelte Rechnungen verzichte ich gerne.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Die schwedische Regierung will den Bau neuer Kernreaktoren erleichtern.

2023/06/08 The government facilitates the expansion of new nuclear power .. Electrification is absolutely crucial for the green transition. To meet our high ambitions, more clean electricity production is required. Now the government is taking important steps towards enabling more nuclear power plants in more places. With more nuclear power, we will reduce emissions, says Prime Minister Ulf Kristersson.

 

Fortum untersucht den Bau weiterer AKWs in Finnland und Schweden.

2023/06/07 Finland's Fortum explores Nordic nuclear power with Westinghouse

2023/06/08 Westinghouse, Fortum to Study Possibilities for AP1000, AP300 Nuclear Reactors in Finland and Sweden

 

2023/06/09 Nuclear power is 'non-negotiable', France says .. "Nuclear power is an absolute red line for France, and France will not relinquish any of the competitive advantages linked to nuclear energy", Le Maire insisted as he closed the annual conference of the French Electricity Union.

 

2023/06/06 Standing Committee discussed the preparation of new nuclear sources and the plan for the development of small and medium-sized reactors in the Czech .. “For the Czech Republic, there is no other way to ensure energy security but a significant development of nuclear energy as a basic, controllable and stable source of the electricity system. And many other member countries of the European Union are counting on the nuclear energy for the future. The nuclear energy remains a basic resource for France, neighbouring Poland, the Netherlands, Romania and other states” says Minister Síkela.

 

2023/06/07 Europe Readies for Nuclear Revival

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fancY

French nuclear power group EDF (EDF.PA) returns to full state ownership on Thursday with its de-listing from the Paris stock exchange after it suffered a record loss last year and saw nuclear output fall to a 34-year low

https://www.reuters.com/business/energy/french-utility-giant-edfs-history-2022-07-08/

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Mangalica
· bearbeitet von Mangalica

Ein kleiner Spaßfakt am Rande: In den letzten 20 Jahren hat Frankreich die Stromproduktion aus Kernkraftwerken ziemlich genau im gleichen absoluten Umfang reduziert wie Deutschland, auch wenn man die kürzliche Komplettabschaltung in Deutschland mit einbezieht.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 8 Stunden von fancY:

returns to full state ownership

das kann den deutschen Netzbetreibern auch passieren. Wenn man Investitionen will muß man entweder Sicherheit und Gewinne in Aussicht stellen oder wenn das zu teuer wird verstaatlichen. Sowohl das deutsche Stromnetz als auch die französische Kernkraft sollen nach den Willen der jeweiligen Politik ausgebaut werden. Die staatlichen Regulierungen sind in beiden Ländern ein sehr großes Risiko, das man nur eingeht wenn auch der Gewinn sehr hoch ist. Das will man aber den Wählern nicht zumuten.

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Holgerli
vor 2 Stunden von reko:

Wenn man Investitionen will muß man entweder Sicherheit und Gewinne in Aussicht stellen oder wenn das zu teuer wird verstaatlichen.

Oder wie Deutschland aus der Atomkraft aussteigen, weil man sie eh nicht mehr braucht und will.

 

vor 2 Stunden von reko:

Die staatlichen Regulierungen sind in beiden Ländern ein sehr großes Risiko, das man nur eingeht wenn auch der Gewinn sehr hoch ist. Das will man aber den Wählern nicht zumuten.

Im Rahmen der Atomkraft hat man deswegen, zumindest in Deutschland, die konsequenten Schlusstrichgezogen und die AKWs abgeschaltet. Die Kosten mit dem Atommüllendlager hat man eh schon an der Backe.

Aber auch in Frankreich wird der Punkt kommen, nämlich dann wenn der Strom aufgrund der maroden Meiler knapp wird und man sich eingestehen muss, dass es mit en Neubauten eh nichts mehr wird.

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reko
· bearbeitet von reko

Die US-Kernkraftwerksbetreiber warten auf eine Umsetzungsrichtlinie für die 3 $/kg Wasserstoff Steuergutschrift.

Einige Gruppen befürchten, dass die bestehenden Kernkraftwerke aus der Stromproduktion in die Wasserstoffproduktion gehen und durch fossile Kraftwerke ersetzt werden. Sie wollen dass die Steuergutschrift nicht für Altanlagen gewährt wird.

 

2023/06/09 United States: Nuclear Operators Await Hydrogen Tax Credit Guidance .. But the hydrogen PTCs have sparked an enormous debate, with various industry groups and environmental groups on different sides, over whether the diversion of low-carbon power from the electrical grid to produce hydrogen will slow or hamper grid decarbonization. .. The groups call for guardrails to protect existing low-carbon emitting supply to the grid. The most hotly-contested of these proposed guardrails is an "additionality" provision that would require hydrogen production to be powered by new clean energy sources or replaced through clean energy credits, by uprated supply or by existing clean energy sources that would otherwise have retired or been curtailed.

 

Die Regulierung soll einfacher / billiger werden.

2023/06/09 Policy: US Nuclear Push Prompts Growing Pains for NRC .. with pro-nuclear lawmakers pressuring the independent government regulator to further reduce regulatory review times, update its regulatory philosophy and minimize fees for developers of next-generation reactor vendors and small modular reactors (SMRs).

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Cepha
vor 6 Stunden von reko:

Die US-Kernkraftwerksbetreiber warten auf eine Umsetzungsrichtlinie für die 3 $/kg Wasserstoff Steuergutschrift.

Einige Gruppen befürchten, dass die bestehenden Kernkraftwerke aus der Stromproduktion in die Wasserstoffproduktion gehen und durch fossile Kraftwerke ersetzt werden. Sie wollen dass die Steuergutschrift nicht für Altanlagen gewährt wird.

Das ist im Grunde doch auch nur ein Teilausstieg aus der Kernneergiestromerzeugung.

 

Nur dass die Betreiber dafür noch dauerhaft entlohnt werden. 

 

Auf der Habenseite bekommt man roten Wasserstoff für 9 USct/kWh Steuergutschrift und eine Möglichkeit, AKW Strom in Zeiten des EE Zubaus zu flexibilisieren.

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Holgerli
vor 12 Minuten von Cepha:

Das ist im Grunde doch auch nur ein Teilausstieg aus der Kernneergiestromerzeugung.

Also erstmal ist es ja auch nur ein Warten. Dann müssen die AKWs ja auch noch umgebaut werden und dann muss man den Wasserstoff auch noch unter die Leute bringen.

3 Dollar Steuergutschrift hört sich erstmal viel an, wenn ich aber sehe, dass in Deutschland z.B. der aktuell verfügbare Wasserstoff für knapp unter 14 Euro/kg an Wasserstofftanken verkauft wird, sind wir noch verdämmt weit von den Träumenereien von wenigen Ct je kWh aus Wasserstoff entfernt.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von Cepha:

Das ist im Grunde doch auch nur ein Teilausstieg aus der Kernneergiestromerzeugung.

Es ist ein Umstieg von Grundlast- in Spitzenstromerzeugung. Es bedeutet, dass die Kernkraftwerke bei konstanter Volllast arbeiten können und falls der Strompreis wegen fehlenden Solar- und Windstrom lukrativ genug ist können sie statt Wasserstoff Strom verkaufen. Warum sollten die AKWs auf diese Zusatzeinnahmen verzichten?

 

@Holgerli,

da muß nicht umgebaut werden sondern nur ein Electrolyzer daneben gestellt werden. Der kontinuierliche Volllastbetrieb ist wirtschaftlicher und für die Anlagen weniger belastend. Das etwas mehr an Brennelementkosten ist vernachlässigbar. Mit den 3 $/kg Steuergutschrift kann der rote Wasserstoff in den USA billiger als grauer Wasserstoff (1 $/kg) hergestellt werden. Die nicht subventionierten Produktionskosten für grünen Wasserstoff liegen in den USA aktuell bei 2,60 bis 3,75 US$ pro Kilogramm (US$/kg). Roter Wasserstoff muß nicht subventioniert billiger sein, damit es sich lohnt.

Welcher Preis an deutschen Wasserstoff-Tankstellen verlangt wird ist nicht relevant. In Europa war letztes Jahr wg teuren LNG zeitweise grüner Wasserstoff billiger herzustellen als grauer Wasserstoff. Bis 1960 war es in Norwegen wirtschaftlicher grünen statt grauen Wasserstoff für die Ammoniakproduktion von Yara (damals Norsk Hydro) zu verwenden (das ist der Ursprung von NEL).

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Holgerli
vor 30 Minuten von reko:

da muß nicht umgebaut werden sondern nur ein Electrolyzer daneben gestellt werden.

Aha, und den Elektrolyzer stellt man einfach so daneben? Ganz ohne irgendwelche Anschlüsse? Und der Wasserstoff wird einfach so in die Atmosphäre abgelassen?

Also für mich ist da ein nicht unbeträchtlicher Umbau damit verbunden. Auch wenn es im nicht-atromaren Teil ist, ist die Generatorhalle erstmal nicht für ein zusätzliches Gerät ausgelegt. Da braucht es Um- bzw. Anbauten. Dann muss man wohl Rohre zum Wasserstoffbehälter legen.

Ob man mehrere Tonnen hochexplosiven Wasserstoff neben dem Reaktorgebäude lagern kann, halte ich für fraglich. Ok, was man so von der amerikanischen Atomindustrie weiss, dann können und dann machen die das. Aber ob die das dürfen, dass steht dann auf einem anderen Blatt. Und ob so ein Umbau, gerade bei Atomkraftwerken, ohne langwierige Genemigung möglich ist, stelle ich auch mal (als hoffungsloser Optimist) in Frage.

 

Dass einfach "nur ein Electrolyzer daneben gestellt werden" kann, halte ich für sehr fraglich. Sowohl bau- als auch genehmigungstechnisch.

 

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west263
vor 15 Stunden von Holgerli:

Oder wie Deutschland aus der Atomkraft aussteigen, weil man sie eh nicht mehr braucht und will.

soviel dazu, das wir, Deutschland, keinen Atomstrom mehr brauchen 

https://www.ludwigsburg24.com/atomstrom-als-loesung-bundesnetzagentur-setzt-auf-import-aus-frankreich/

 

und wenn mich nicht alles täuscht, steht ein Grüner ganz oben an der Spitze der Bundesnetzagentur. Bin mal gespannt, ob da heute noch noch etwas zurück gerudert wird, von dem Wirtschaftsminister 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Bei Betrachtungen zu Netzstabilität spielen die Nachbarländer natürlich eine Rolle. Das gilt fürs atomstromlose Österreich genau wie fürs Atomstromland Frankreich.

 

Genauso braucht umgekehrt Frankreich auch Deutschland für deren Netzstabilität.

 

Das ist doch trivial.

 

Nicht trivial hingegen ist das hier:

 

"...

Der sagte der Zeitung: “Die Ampel redet das Stromproblem seit Krisenbeginn klein. Ohne Kernkraft aus Frankreich wären wir aufgeschmissen. Die Ampel ist die Koalition der Atom-Doppelmoral.”

Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP, sagte ebenfalls der “Bild”: “Die Energiewende der Grünen basiert maßgeblich auf Atomstrom aus Frankreich. Kritisch, denn er steht den Deutschen und den Unternehmen hier nicht so günstig zur Verfügung, wie der Strom aus den gerade abgeschalteten deutschen Kernkraftwerken. Verstehen muss das keiner..."

 

Das ist einfach nur Blödsinn. Weitaus zutreffender wäre, dass das Atomstromland Frankreich auch Deutschlands Solarstrom braucht, ansonsten hätte es in Dürresommern mittlerweile ganz erhebliche Probleme

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reko
· bearbeitet von reko
vor 53 Minuten von Cepha:

Weitaus zutreffender wäre, dass das Atomstromland Frankreich auch Deutschlands Solarstrom braucht, ansonsten hätte es in Dürresommern mittlerweile ganz erhebliche Probleme

Dann würde Frankreich Kühltürme bauen wie es auch in Deutschland üblich war. Angewiesen ist Frankreich auf deutschen Solarstrom nicht, aber man muß mit der Situation umgehen wie sie nun mal eben ist.

Auch deutsche Backupkraftwerke brauchen Kühlung und steuerbare Kraftwerksleistung wird immer wertvoller sein als vom Wetter und den Jahreszeiten abhängige Kraftwerksleistung.

Deutschland wird das Hauptproblem in der begrenzten Verfügbarkeit von Stromleitungen haben. Es will keiner wahrhaben, dass man mit einer Vervielfachung der Transportentfernung auch eine Vielfaches an Leitungskapazität braucht. Bei Strom kommt es nicht auf den mittleren Bedarf sondern den Worst Case an.

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fancY
· bearbeitet von fancY

Kühltürme helfen nur bedingt. Z.B. hat das Kernkraftwerk Cattenom Kühltürme, musste aber auch schon wegen fehlender Kühlung gedrosselt werden. Das Kernkraftwerk verdampft über die Kühltürme 3 m³/s. Die Verdampfungsmenge entspricht 1/10 der Flussmenge bei Niedrigwasser der Mosel.

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Cepha
vor 8 Stunden von reko:

Es ist ein Umstieg von Grundlast- in Spitzenstromerzeugung. Es bedeutet, dass die Kernkraftwerke bei konstanter Volllast arbeiten können und falls der Strompreis wegen fehlenden Solar- und Windstrom lukrativ genug ist können sie statt Wasserstoff Strom verkaufen. Warum sollten die AKWs auf diese Zusatzeinnahmen verzichten?

Du musst mir nicht meine eigene Erklärung erklären.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 40 Minuten von Cepha:

Du musst mir nicht meine eigene Erklärung erklären.

Dann solltest du besser erklären. Für mich ist es kein Ausstieg, wenn man zeitweise lukrativere Absatzmärkte findet (sein Produkt veredelt). Die Kernkraftwerke produzieren weiter Strom. Weil sie dann immer konstant mit Volllast arbeiten sogar mehr als zuvor. Deine Behauptung (von dir "Erklärung" genannt) war falsch.

Ein Gemüsebauer steigt nicht aus der Gemüseproduktion aus nur weil er einen Teil der Ernte konserviert.

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cjdenver
Am 4.6.2023 um 13:48 von Cepha:

Ein AKW wie Cattenom könnte z.B. den Staat Luxemburg de facto vollständig auslöschen.

 

Dann hätte Atomkraft ja doch noch etwas gutes...

 

Damit dürften die ganzen Steuerschlupflöcher auch passe sein und von den nicht mehr hinterzogenen (legal verhinderten?) Steuern können sich die Anrainerstaaten definitiv ein bisschen verseuchtes Land leisten :D

 

Win win...?

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