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dev

Hälfte der Rentner erhält weniger als 1000 Euro gesetzliche Rente

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sedativ
vor 3 Minuten von odensee:

Ich vermute, dass hauptsächlich Menschen mit einer relativ langen Ausbildung/Studium sich gegen die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren aussprechen.

 

Im bequemen Schreibtischstuhl sollte man noch hinzufügen.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 5 Minuten von Sapine:

Naja - so eindeutig war das Urteil keineswegs und ging wohl eher in die Richtung fast noch tragbar und der Gesetzgeber hat nachträglich sogar ein paar Anpassungen gemacht oder vermutlich eher machen müssen. 

teilweise doppelte Besteuerung meinst du wohl ;)

Nein, meinte ich natürlich nicht ;-)

 

Wenn es so grossflächig vorkäme, hätte es danach nochmal viele Einzelklagen geben müssen, bei denen Betroffene ermittelt hätten/haben, dass es bei ihnen zu einer Doppelbesteuerung gekommen sei. Als das Urteil medial ausgebreitet wurde, wurde in Ansätzen für den Laien versucht zu berichten/erklären, wie das geht. Nimmt man einen Profi hinzu (Rentenberater/Anwalt…was auch immer^^), geht das sicher besser. Man hat danach aber nicht mehr wirklich was gehört. Wird also die nachgelagerte Besteuerung gedehnt (was ja auch geplant war/ist) und gleichzeitig auch die Beitragsabsetzbarkeit von  100% ab 2023 greift und vorgezogen wird, so soll das Problem mE behoben sein.

 

Es ist aufjedenfall nicht so heiss und wird so gegessen, wie es immer immer aufgekocht wird. Die Kirche sollte im Dorf bleiben.

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FI40

Der Rentenbeitrag in Italien beträgt ca. 33%, nicht "nur" mickrige knapp 20% wie hier in Deutschland.

 

In Österreich zahlen auch Beamte und Selbständige ein.

 

Auch wenn es hier unpopulär sein mag, sinnvoll wäre es, wenn alle mit ihrem kompletten Einkommen (inkl. Selbständige, inkl. Kapitaleinkünfte) teilnehmen und oberhalb der BBMG ein Solidarbeitrag erhoben werden würde, welcher keine zusätzlichen Ansprüche generiert. In der Schweiz funktioniert das m.E. so.

 

Mit diesen Maßnahmen können wir ebenfalls 70-75% Rentenniveau garantieren, ähnlich den Pensionen. Zusätzlich würde wohl noch ein Teil für Kapitaldeckung abfallen.

 

Auf jeden Fall sind 20% nicht hoch, es gibt Länder wo Beamte und Selbständige einzahlen und es gibt Länder, wo Gutverdiener zum Teil auch nicht proportional von höheren Einzahlungen profitieren.

 

Eine solche umfassende Reform halte ich bei Regierungsbeteiligung von CDU/CSU oder FDP allerdings für unwahrscheinlich. Da wird es wohl eher auf den Status Quo hinauslaufen.

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Sapine
vor 9 Minuten von satgar:

Es ist aufjedenfall nicht so heiss und wird so gegessen, wie es immer immer aufgekocht wird. Die Kirche sollte im Dorf bleiben.

Zitat

Der Bundesfinanzhof hat nun entschieden, dass bisher keine generelle „doppelte Besteuerung“ von Renten vorliege. Gleichzeitig hat der BFH festgestellt, dass aufgrund der derzeitigen gesetzlichen Regelung zukünftige Rentenjahrgänge von einer „doppelten Besteuerung“ betroffen sein könnten. Dies dürfte ab 2025 der Fall sein.

Zitat

Erstmals hat das oberste Finanzgericht jetzt konkrete Berechnungsparameter für eine etwaige „doppelte Besteuerung“ von Renten festgelegt. Um eine „Doppelbesteuerung“ zu vermeiden, werden schon bisher zwei Zahlen miteinander verglichen: Auf der einen Seite die Einzahlungen in die Rentenkasse, die aus dem bereits versteuerten Einkommen erfolgt sind und für die daher bereits eine Versteuerung erfolgte. Und auf der anderen Seite der Teil der Rente, der steuerfrei ausgezahlt wird. Dabei wird die jährliche Rentenzahlung mit der statistischen Lebenserwartung multipliziert, um die beiden Summen vergleichen zu können. Dies ist der sogenannte Rentenfreibetrag, ein fester Eurobetrag, der einmal festgesetzt wird. Wenn dieser Rentenfreibetrag höher ist als die Summe aller Beiträge, die aus dem versteuerten Einkommen während des Erwerbslebens in die Rentenkasse eingezahlt wurden, liegt keine „Doppelbesteuerung“ vor. Nur wenn die steuerfrei ausgezahlte Rente in Summe niedriger ist als die eingezahlten Beiträge aus dem versteuerten Einkommen, ist eine „doppelte Besteuerung“ gegeben.

 

Quelle Finanzministerium

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satgar

Na also, 

passt doch.

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WOVA1
vor 10 Minuten von Sapine:

Kein Wunder also, dass Politik und Justiz seit Jahrzehnten ablehnen, das Thema endlich transparent zu machen.

Wobei dies ja eines der strukturellen Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung ist :

 

Justiz = alles Beamte

Politik - in den Ministerien alles Beamte - im Bundestag (vermutlich) 60 -70 % Menschen, die aus der gesetzlichen Rentenversicherung weniger als 1000 EUR bekommen werden - aber trotzdem im Alter kaum zum Sozialamt gehen werden.

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sedativ
vor 1 Minute von Sapine:

Der Bundesfinanzhof hat nun entschieden, dass bisher keine generelle „doppelte Besteuerung“ von Renten vorliege. Gleichzeitig hat der BFH festgestellt, dass aufgrund der derzeitigen gesetzlichen Regelung zukünftige Rentenjahrgänge von einer „doppelten Besteuerung“ betroffen sein könnten. Dies dürfte ab 2025 der Fall sein.

Quelle Finanzministerium

 

Und da siehst du sehr gut, dass deine Doppelbesteuerung ein absolutes Randphänomen ist. Gib einfach zu, dass du dich hier getäuscht hast und gut ist.

Viel bedeutsamer ist doch die doppelte Besteuerung der privaten Altersvorsorge mit Aktien.

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monstermania

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren ist ja auch nur die halbe Wahrheit. Wenn jemand nach 45 Jahren in Rente geht (mit 64,x bzw. 65 Jahren) 'fehlt' halt die Zeit bzw. die Rentenpunkte bis zum regulären Renteneintritt (67).

Wird dann besonders amüsant, wenn man dann auch noch mit 63 in Flexi-Rente gehen will (mit Abschlag). Dann wird der Abschlag natürlich voll von 67 an gerechnet also -14,4% Abschlag, obwohl man eigentlich mit 64,x bzw 65 Jahren ohne Abschlag in Rente gehen könnte. Da ist es dann auf Einmal total egal, ob man 45 Jahre eingezahlt hat. 

Also irgendwie auch nur eine Mogelpackung.

vor 53 Minuten von Nachdenklich:

So ist eine abschlagsfreie vorgezogene Rente aus Sicht der Funktionsfähigkeit des Rentensystems langfristig einfach Harakiri.

Ja ja,

ich habe mehrere Bekannte, die Altersteilzeit oder großzügige Abfindungsregelungen Ihrer Arbeitgeber in Anspruch genommen haben. Teilweise wurde da dann auch noch einige Zeit Arbeitslosengeld mit vollem OK der Arbeitsagenturen kassiert. :-*

Bevor man hier also die Keule rausholt, sollten man erstmal verhindern, dass es überhaupt Möglichkeiten gibt, sich früher aus dem Arbeitsleben zu verabschieden bzw. ältere Mitarbeiter auf Kosten der Solidargemeinschaft günstig zu 'entsorgen'. 

 

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redwood
Am 30.1.2023 um 11:34 von slowandsteady:

Für Kindererziehung werden heute schon 3 Jahre "Durchschnittsentgelt" (=3 Rentenpunkte) als Mütterrente anerkannt. Wer mit 3 Jahre altem Kind (meist freiwillig) noch nicht wieder arbeitet, der muss dann eben auch im Alter mit den Konsequenzen leben.

Ich persönlich kann das auch nicht verstehen, aber es ist oft, glaube ich, nicht ganz so einfach. Weil die Betreuungssituation für Kinder oft halt nach wie vor sehr stark zu wünschen übrig lässt. Ich habe aktuell eine Ärztin im Bekanntenkreis, die in einem deutschen Krankenhaus tätig ist, und die hat das Problem, dass sie ihr die Kinderbetreuungszeiten für die nächsten Monate radikal gekürzt haben. Und zwar so sehr, dass sie wirklich nicht weiß, wie sie und ihr Mann das mit ihren Jobs vereinbaren können. 

 

Manchmal geht es, wenn beide Elternteile reduzieren. Manchmal scheint das aber auch nicht zu reichen. Und dann geht es weniger ums nicht arbeiten wollen, sondern mehr ums nicht arbeiten können. Und das ist echt ein Armutszeugnis, finde ich. Ein anderer Punkt beim "nicht arbeiten wollen" ist, denke ich, auch die Qualität der Kinderbetreuung. Die meisten Eltern mögen ihre Kinder. Und auch, wenn es sich um Eltern handelt, die auch ihre Jobs mögen und die gerne arbeiten, mag man die Kinder ja nicht für 9-10 Stunden am Tag in Verwahrung geben, sondern die Brut auch möglichst liebevoll betreut und gefördert wissen. Ich denke, wenn wirklich flexible, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ergänzend zur familiären Betreuung sichergestellt wäre, würden auch viel mehr Eltern (beziehungsweise wahrscheinlich wirklich vor allem Mütter) wohl auch gerne und guten Gewissens wieder gegen Geld arbeiten gehen.

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Sapine
vor 2 Minuten von sedativ:

Und da siehst du sehr gut, dass deine Doppelbesteuerung ein absolutes Randphänomen ist. Gib einfach zu, dass du dich hier getäuscht hast und gut ist.

Es ist kein Randproblem sondern eines was bestimmte Jahrgänge betrifft und innerhalb der Jahrgänge besonders diejenigen die in den letzten Jahren vor der Rente keine Beiträge gezahlt haben.

 

Wenn selbst bei dieser abstrusen Berechnungsformel zur Doppelbesteuerung kommt, wo Beiträge von vor 40 Jahren mit dem gleichen Nominalwert eingehen beim Vergleich mit der Auszahlung im Rentenalter. Da muss man sich fragen, wenn was rauskommt wenn mit einer weniger geschönten Formel gerechnet hätte. Beispielsweise mit der die bei den Versorgungswerken angewendet wird für den Ertragsanteil. 

vor 3 Minuten von sedativ:

Viel bedeutsamer ist doch die doppelte Besteuerung der privaten Altersvorsorge mit Aktien.

Meinst Du nicht mehr erstattungsfähige Körperschaftssteuer? Dafür gibt es die Teilfreistellung, die sicher auch nicht komplett fair ist. 

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chirlu
vor 40 Minuten von Nachdenklich:

Ein Mann geht nach den Regeln der abschlagsfreien Rente mit 63 (+) in Rente.

Zu seiner Situation - Hauptschulabschluß, Lehre zum Feinmechaniker, Facharbeiter bis heute (genauer bis Herbst 2022 -  denn Verrentung)

 

Dann wohl eher mit 64 (Altersgrenze für die Rente für besonders langjährig Versicherte für Geburtsjahrgang 1958). Die Altersgrenze steigt in Zweimonatsschritten weiter bis auf 65 (ab Geburtsjahrgang 1964).

 

vor 43 Minuten von Sapine:

ich bin ein absoluter Gegner einer abschlagsfreien vorgezogenen Rente. Andererseits ist Flexibilität beim Renteneintrittsalter wünschenswert, damit die Leute ihr Leben gestalten können aber die Rente muss dann auch entsprechend kleiner ausfallen.

 

:thumbsup:

 

vor 37 Minuten von odensee:

Ich vermute, dass hauptsächlich Menschen mit einer relativ langen Ausbildung/Studium sich gegen die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren aussprechen.

 

Trifft auf mich zu mit dem Studium. Ich könnte aber trotzdem (nach aktueller Rechtslage) die 45 Jahre erreichen und eine abschlagsfreie Rente beziehen, wenn auch nicht sofort mit 65, sondern erst mit 65 plus 10 Monaten; also immer noch 14 Monate früher als die Regelaltersgrenze, was bedeutet, dass ich 4,4% zusätzlich auf meine Rente geschenkt bekommen würde, wofür es keinen guten Grund gibt.

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sedativ
vor 7 Minuten von Sapine:

Meinst Du nicht mehr erstattungsfähige Körperschaftssteuer? Dafür gibt es die Teilfreistellung, die sicher auch nicht komplett fair ist. 

 

Nein, ich meine grundsätzlich den Umstand, dass man Aktien mit seinem versteuerten  Netto erwirbt und später Kursgewinne und Dividenden erneut versteuern muss. Ein steuerbegünstigtes Vorsorgekonto gibt es hier ja nicht.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 27 Minuten von monstermania:

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren ist ja auch nur die halbe Wahrheit. Wenn jemand nach 45 Jahren in Rente geht (mit 64,x bzw. 65 Jahren) 'fehlt' halt die Zeit bzw. die Rentenpunkte bis zum regulären Renteneintritt (67).

Wird dann besonders amüsant, wenn man dann auch noch mit 63 in Flexi-Rente gehen will (mit Abschlag). Dann wird der Abschlag natürlich voll von 67 an gerechnet also -14,4% Abschlag, obwohl man eigentlich mit 64,x bzw 65 Jahren ohne Abschlag in Rente gehen könnte. Da ist es dann auf Einmal total egal, ob man 45 Jahre eingezahlt hat.

 

So jemand sollte dann eben erst mit 65 in Rente gehen – bei Anspruch auf abschlagsfreie Rente ist das immer optimal. (Ja, natürlich ist die Regelung – auch deshalb – Müll.) Derjenige kann ja trotzdem mit 63 aufhören zu arbeiten oder aber erst mit 67 (oder noch später).

 

vor 1 Minute von sedativ:

Nein, ich meine grundsätzlich den Umstand, dass man Aktien mit seinem versteuerten  Netto erwirbt und später Kursgewinne und Dividenden erneut versteuern muss. Ein steuerbegünstigtes Vorsorgekonto gibt es hier ja nicht.

 

Doch, gibt es, sogar zwei davon; sie heißen fondsgebundene Rentenversicherung und Basisrente.

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monstermania
vor 54 Minuten von Nachdenklich:

Das mag zwar sachlich richtig sein, es ist aber die zwangsläufige Konsequenz von größerer Lebenserwartung und geringer Zahl an Kindern.

Wer nicht an Wunder glaubt, der sollte nicht über die Situation klagen. Wenn die Gesellschaft auskömmliche Renten möchte, dann ist die Rentenbezugsdauer zu lang.

Der heute 67-jährige ist sicherlich gesünder und leistungsfähiger als der früher 65-jährige. Also sollte die Gesellschaft einsehen und sich darauf einstellen, daß wir alle länger arbeiten sollten (außer man hat außerhalb des Rentenversicherungssystems so hohe Rücklagen/Einnahmen, daß man sich des frühere Aufhören mit den versicherungsmathematisch daraus resultierenden Abschlägen leiten kann).

Nö, Kinder haben damit kurzfristig nix zu tun.;) Es braucht zunächst mal ein ausgewogenes Verhältnis von Beitragszahlern zu Leistungsempfängern. Im Gegenteil, zu viele Kinder können auch zu anderen Auswüchsen führen. Ich sag nur Verrentung mit 58! Hatten wir in den 80'ern auch schon mal, als die geburtenstarken Jahrgänge keine Arbeitsplätze fanden und man die 'Alten' möglichst früh aus dem Arbeitsleben haben wollte. :rolleyes:

Natürlich spielt die Lebenserwartung bzw. die Rentenbezugszeit eine elementare Rolle für die Rentenentwicklung. Ob ein 67'jähriger heute leistungsfähiger ist als ein 65 jähriger früher vermag ich nicht zu beurteilen. Das kommt wohl in erster Linie mal auf den Beruf und die persönlichen Lebensumstände an. Stress ist ein Faktor den man nicht unterschätzen sollte. Ich merke mit Ü50, dass ich längst nicht mehr so stressresistent bin, wie mit 35. 

Das Blöde an Deiner Theorie mit dem insgesamt länger arbeiten ist, dass sich zumindest in meinem Bekanntenkreis genau die Leute ASAP in die Rente verabschieden, die rein körperlich locker noch länger arbeiten könnten. Sie können es sich aber halt finanziell leisten auch schon früher in Ruhestand zu gehen. Ich könnte rein körperlich wohl auch locker bis 67 oder gar 70 arbeiten, nur habe ich daran absolut kein Interesse! 

Und dann gibt es die Leute, die eigentlich früher gehen müssten, weil Sie körperlich fertig sind, es sich aber finanziell einfach nicht leisten können früher in Rente zu gehen. Das Perfide daran: Es sterben i.d.R. diese Leute früher, während diejenigen Rentner, die höhere Renten beziehen und daher sogar vorzeitig in Rente gehen konnten das Rentensystem durch Ihr langes Leben belasten. 

Irgendwie also schon eine verrückte Welt.

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Sapine

Und darüber muss man sich Gedanken machen, wie man ein faires System findet. Und auch bin absolut dabei, wenn es darum geht, körperlich schwer arbeitende Menschen früher in Rente zu lassen. Nur die Zahl der Beitragsjahre ist der falsche Weg das zu ermitteln.

 

Angenommen jemand ist ununterbrochen berufstätig und zahlt 42 Jahre brav seine Beiträge. Aber dann wird er aufgrund von körperlichen Problemen langzeitkrank ohne Hoffnung, wieder zu gesunden. Dann fällt er irgendwann ins Arbeitslosengeld und ab dann ist Sense mit 45 Beitragsjahren obwohl der Job ihn krank gemacht hat. Sinnvoll? 

 

Demgegenüber der diplomierte Schreibtischtäter, der für alle Zeiten Beiträge nachgezahlt hat wo es möglich war und die letzten zehn Jahre schon nur noch halbtags gearbeitet hat. Der ist quietschfidel und hat viel Zeit seine Gesundheit zu pflegen. Der geht dann mit 45 ohne Abschläge in Rente. Sinnvoll? 

 

Zugegeben zwei Extrembeispiele aber keineswegs exotisch und nicht existent. 

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Rebentao
· bearbeitet von Rebentao

Die Rente gehört reformiert. Modell Östereich.da zahlen auch selbständige und Beamte ein. Es wird immer gesagt das es kaum was nützen würde wenn Beamte einzahlen, Darum geht es nicht nur. Man würde damit ein Signal an alle senden. seht her wie zahlen auch ein wie ihr alle.
Aber nein das will man nicht. meiner Meinung nach ist das immer noch ne 3 Klassen Gesellschaft. Arbeiter, Angestellte, Beamte.

Volk, Ritter, Klerus/Adel

Mischung aus dem Rentensystem Österreich, Schweiz, Norwegen. Damit könnte ich leben

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Euronensammler

Und dann gibt es den diplomierten Schreibtischtäter, der duch langes einsames Sitzen stark übergewichtig, herzkrank und psychisch gebornouted ist, während der Lagerarbeiter durch jahrzehntelanges leichtes Bewegungstraining noch die Everest-Tour machen könnte.

Also sollte man die individuelle Fitness als Gradmesser für den Renteneintritt nehmen.

Dumm nur, dass manche, die auf ihre Gesundheit achten, dann dafür mit der Pflicht zu längerem Arbeiten bestraft würden.

Und wir unterscheidet man, ob jemand selbstverschuldet unfit ist (Suff) oder (unverschuldet?) an einer Abhängigkeitskrankheit leidet oder ganz unverschuldet ein stark einschränkende Krankheit bekommt (schlechte Gene)?

Ich glaube, dass es hier auch mit besten Absichten keine Gerechtigkeit geben kann. Da werden bei jedem Hobeln viele Späne fallen.

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FI40

Wenn man jetzt damit anfangen würde, dass auch junge Beamte und junge Selbständige einzahlen, dann hätte man über Jahrzehnte erstmal mehr Geld im System als benötigt wird. Denn es stehen keine Auszahlungen an ältere Beamte und ältere Selbständige an, weil diese ja nicht eingezahlt haben. Diese Jahrzehnte kann man dazu nutzen, eine Kapitalbildung aufzubauen.

 

Durch ein Anheben oder Aufheben der Beitragsbemessungsrenze, ohne dafür anteilig noch höhere Renten (wie es in der Schweiz praktiziert wird) oder durch höhere RV-Beiträge (wie in Italien, Österreich, ...) kann auch das Rentenniveau angehoben werden. Der OECD-Schnitt liegt bei 58,6%. Eine Angleichung an Pensionen wären etwa 70% (auch,wenn es dort anders berechnet wird). Länder wie die Niederlande oder Frankreich sind auch bei über 70%.

 

Drittens muss etwas für die Bevölkerungspyramide getan werden. D.h. Deutschland muss familienfreundlicher werden. Anspruch auf soviel Home-Office, wie man will, für geeignete Berufe. Kostenlose KiTas. Aber auch qualifizierte Einwanderung (d.h. bspw. ein Punktesystem für gesuchte Berufe, Deutschkenntnisse, junges Alter, usw.).

 

Wenn der Beitrag von 18,6 um 25% auf 23,2% steigt (plus 4,6% - 1% p.a. Steigerung, 2/3 AG-Anteil, 1/3 AN-Anteil), dann kann auch das Rentenniveau sofort um 25% steigen - von 48% auf 60%. Und mit 23,2% sind wir noch weit niedriger als bspw. Italien mit ca. 33%. Österreich hat 22,8%, davon 10,25% AN und 12,55% AG. Und ich weiß, AG/AN ist langfristig linke Tasche / rechte Tasche. Der AG kann das Gehalt aber nicht kürzen, sodass kurzfristig erstmal keine sinkenden Nettogehälter zu beobachten wären.

 

So, wie heute viele auf die hohen Pensionen schielen, denke ich auch, dass eine relativ hohe spätere Rente, gezahlt (quasi) von der Bundesrepublik Deutschland, ein Kriterium für ausländische Fachkräfte sein wird. Ebenso wie Familienfreundlichkeit (eben bspw. kostenlose Bildung/KiTa/Kinderkrippe von einem Jahr bis Master/Staatsexamen für die Kinder).

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Sapine
vor 20 Minuten von FI40:

Wenn man jetzt damit anfangen würde, dass auch junge Beamte und junge Selbständige einzahlen, dann hätte man über Jahrzehnte erstmal mehr Geld im System als benötigt wird. Denn es stehen keine Auszahlungen an ältere Beamte und ältere Selbständige an, weil diese ja nicht eingezahlt haben. Diese Jahrzehnte kann man dazu nutzen, eine Kapitalbildung aufzubauen.

Bei den Arbeitgebern (Bund, Land, Gemeinde) dürfte das keine Begeisterung sondern eine Finanznot auslösen. Aktuell werden nur in sehr niedrigem Maße irgendwelche Rückstellungen für Beamtenpensionen gebildet. Wenn du jetzt plötzlich Beiträge zur Rentenversicherung abführen sollst wären das nicht unerhebliche Mehrausgaben. 

 

Aber von der Idee her geht es schon in die richtige Richtung. 

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Barqu
7 hours ago, monstermania said:

Quatsch!

Ja, das deutsche Rentensystem ist ein Umlagesystem.

So so. Was denn nun? "Quatsch" oder "Ja"? Dass in meinem Post der letzte Halbsatz die direkt zuvor erwähnte Krankenversicherung beschreibt, hast du sicherlich bemerkt, oder war die Sicht durch zu viel Schaum vor'm Mund getrübt?

Bitte beim nächsten Mal erst sinnerfasend lesen lernen, dann verbal rumscheissen. Danke.

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chirlu
vor 9 Minuten von Barqu:

Was denn nun? "Quatsch" oder "Ja"?

 

Es gibt, nach meinem Eindruck, ein unterschiedliches Verständnis von „Umlagesystem“ (als Gegensatz zum Kapitaldeckungssystem oder im Sinne von Umverteilungssystem).

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Barqu
2 minutes ago, chirlu said:

 

Es gibt, nach meinem Eindruck, ein unterschiedliches Verständnis von „Umlagesystem“ (als Gegensatz zum Kapitaldeckungssystem oder im Sinne von Umverteilungssystem).

Ein Umlagesystem ist nicht kapitalgedeckt, es ist ein System, bei dem umverteilt wird. Hier von den Beitragszahlern zu den Beitragsnehmern. Dass der DRV-Beitragszahler wiederum Ansprüche erwirbt, die - anders als bei der KV (jedenfalls weitestgehend - danke für deine Anmerkung auf der letzten Seite) - indirekt auch an den gezahlten Beiträgen hängen, macht daraus kein kapitalgedecktes System. Das wird sehr offensichtlich, wenn man sich den Anfang und das Ende anschaut: die ersten Beitragnehmer eines wie die RV organisierten Umlagesystems haben selbst keine Beiträge geleistet und erhalten dennoch Leistungen, die letzten Beitragnehmer wiederum werden zwar ins System einzahlen, aber nichts mehr heraus bekommen.

Man erwirbt "Punkte" und was die mal wert sein werden, ist zum Zeitpunkt des Erwerbs unklar und ungedeckt. Übrigens: das bedeutet auch, dass das Kapital direkt wieder ausgegeben wird (weitestgehend zumindest. Es dient dem Rentner als Lebensunterhalt) statt ggf dem Wirtschaftskreislauf entzogen zu sein (Festgeld). Das gilt als eines der grossen Vorteile des Umlagesystems, kommt aber dann zwingend damit einher, dass die Ansprüche nicht gedeckt sein können. 

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chirlu

Das bestätigt meinen Eindruck:

vor 48 Minuten von chirlu:

Es gibt, nach meinem Eindruck, ein unterschiedliches Verständnis von „Umlagesystem“

 

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Chips
· bearbeitet von Chips
Am 30.1.2023 um 10:48 von dev:

Enthalten sind sicher auch Zahler, welche in den ersten Berufsjahren eingezahlt hatten und dann andere Altersvorsorgesysteme genutzt hatten.

 

Aber man kann die Statistik auch anders rum lesen:

Nur 18% der 21,26 Millionen Rentner beziehen Renten von über 1500 EUR.

 

Wenn man weiter sucht, kommen dann noch folgende Infos:

Jep und etwa 5% beziehen Grundsicherung, haben also keine andere Renten bzw. sind alleinstehend. Oder haben genug Vermögen.

 

95% sind also gut versorgt. 

 

Aus meinem Umfeld (untere bis mittlere Mittelschicht) sind 100% versorgt. Selbst meine Schwiegereltern, die viel schwarz gearbeitet haben, viel Hartz4, 4 Kinder etc. bekommen zwar nicht arg viel zu Rente, aber haben 200k durch Hausverkauf bekommen und zahlen Minimiete mit Wohnrecht in dem Haus. 

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monstermania
vor 8 Stunden von Barqu:

Bitte beim nächsten Mal erst sinnerfasend lesen lernen, dann verbal rumscheissen. Danke.

Ok, dann einigen wir uns darauf, dass es in diesem Fred um das deutsche Rentensystem geht und nicht um das deutsche Krankenversicherungssystem. ;)

Macht m.E. auch keinen Sinn beides zu vermischen.

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