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IchBinAndreas

Cashflow im Alter

Empfohlene Beiträge

wolf666
vor 2 Stunden von s1lv3r:

 

So ein Quatsch. Mit der gleichen Argumentationslinie könntest du ihn auch fragen, ob er schon einmal Gift geschluckt hat und hieraus dann schließen, dass er in dieser Sache ja weder "Erfahrung noch Erfolg hat" und daher seine Expertise nicht ernst zu nehmen ist. Die Folgen Gift zu schlucken sind aber sowohl im praktischen als auch im theoretischen hinreichend bekannt.

 

Einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis kann es im weiteren doch auch nur geben, wenn man die zahlreichen "emotionalen Argumente" gelten lässt ... sonst sind Zahlen halt Zahlen.

 

In beiden Fällen: Ein Sachargument sieht auf jeden Fall anders aus.

Ich glaube vielen ist nicht klar, dass Growthwerte und solide Dividendenzahler verschiedenes Risikoprofil haben.

Growthwerte investieren ihr gesamtes Kapital oft in neue Geschäftsfelder oder in risikoreiche Projekte, die Werte sind oft sehr hoch bewertet und (sehr) volatil.

Wenn die Zinsen hoch steigen und große Wirtschaftskrise kommt, werden viele Projekte scheitern (oder unrentabel werden) und die Aktien erleiden sehr hohe Kursverluste.

Wer in der Entnahmephase ist und (fast) nur auf solche Werte gesetzt hat, kann hier schnell Totalverlust erleiden, spätestens dann wird er merken, dass "der Kurs fällt um Dividende" viel zu kurz gedacht war.

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Sapine

Gute Börsenzeiten übersteht jeder Anleger ohne Panikverkäufe aber wie ist es in Krisenzeiten? Was wenn die Inflation der Auftakt zu einer längeren Wirtschaftskrise ist? In diesem Video geht es um die Wirkung von Inflation und die beispielhafte Entwicklung der Börse ab den 70er Jahren, wo (für diejenigen die es nicht miterlebt haben) zwei Ölpreiskrisen 1973 + 1979 eine heftige Inflation auslösten und die Wirtschaft negativ dominiert haben. Bis die Inflation wieder in eine Normalregion kommt, kann dauern (historisch 8+ Jahre). Vielleicht haben wir Glück und die Zentralbanken und Regierungen machen das richtige und steuern erfolgreich gegen.

 

Die relevante Passage in dem Video geht etwa bis Minute 30. Man kann schön sehen, dass die Dividenden trotz der Krise und gefallener Aktienkurse zunächst leicht und später stärker gestiegen sind, währen der Index real mächtig an Wert verloren hat. Gesunde Unternehmen können Preissteigerungen an den Markt weitergeben und verdienen weiterhin Geld. Wackelkandidaten und Wachstumsunternehmen stehen das nicht so gut durch. Natürlich hat ein ETF den Vorteil, dass er bei seiner Wertentwicklung auch Ausschüttungen einberechnet aber er ist nicht auf diese gesunden Unternehmen fokussiert. Ein Depot mit Ausschüttungsorientierung wird solche Zeiten besser überstehen und seinen Besitzer weniger quälen. Daher finde ich es ein wenig kurzsichtig immer nur von guten Gefühlen zu reden wenn es um dieses Thema geht. 

 

 

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geldvermehrer
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Nein, weil der All-World besser diversifiziert ist als das Dividenden-Dingsbums, das sich auf eine ganz bestimmte Art von Unternehmen konzentriert. Konzentration ist aber ein unnötiges Risiko. 

Sag, ist das so schwer?

Normalerweise gebe ich dir Recht, mit 50 oder 100 Titeln würde ich nicht von breiter Diversifikation und only free lunch sprechen. Aber der Vanguard All World High Dividend hat  1.818 Aktienpositionen. Sollte das nicht ausreichend breit diversifiziert sein;)

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geldvermehrer
vor 3 Stunden von odensee:

Ne, korrekt. ER zahlt 19% (nicht nachgeprüft...). Dass vorher schon jemand anderes Steuern zahlt, wurde ja nicht bestritten.

ER würde diese 19% Kapitalertragssteuer aufgrund von Teilfreistellung genauso auch auf Kursgewinne zahlen.  Also wer Einkünfte aus Kapitalvermögen sicher benötigt, der verkauft entweder Anteile oder "verbrät" Dividenden. Wer natürlich Dividenden nicht benötigt, der braucht auch keinen Ausschütter, eigentlich logisch, oder:lol:

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Um das Threadthema an diesem Punkt wieder einzubinden:

@Sapine Ja, Du magst Recht haben. 

Ein auf Dividenden ausgelegtes Depot könnte wegen seiner vom Markt abweichenden Zusammensetzung

Phasen erleben, in denen es Alpha erzeugt. Je nach Titelauswahl.

vor einer Stunde von Sapine:

Gute Börsenzeiten übersteht jeder Anleger ohne Panikverkäufe aber wie ist es in Krisenzeiten? Was wenn …

vielleicht nicht die Inflation, sondern irgendeine andere Entwicklung einen Wert oder einen ganzen Sektor abschmieren lässt?

 

Dann sehe ich persönlich den Stockpicker viel schneller mit dem Finger auf dem Verkaufsknopf

um sich in Unruhe (oder Panik) von „Wackelkandidaten“ zu trennen und „umzuschichten“ als den Anleger in marktbreite ETFs.

 

Gerade wenn Fehler nicht mehr durch die Zeit geheilt werden können schlagen

solche Timing- und Pick-Versuche dann möglicherweise extrem durch.

Und in der Erholung sind dann die nun verbliebenen Gewinner plötzlich ….

 

Das haben wir doch in den letzten Jahrzehnten immer wieder gesehen.

Die nächste Krise/Crash kommt (wie immer) aus einer unerwarteten Ecke.

Und die folgende Erholung auch. 

Mich schützt die markbreite Investition als Nebeneffekt auch vor Timingversuchen,

und selbst in schlechten Zeiten sind noch nie die Dividenden weltweit vollständig ausgefallen.

 

Wenn der TO also zunächst mal per ETF marktbreit thesaurierend anlegt

und irgendwann ganz oder teilweise in einen ausschüttenden ETF umschichtet würde ich das im Sinne seiner Fragestellung als die sicherste Lösung für sein RK3- Problem halten.

 

 

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McScrooge
vor 1 Stunde von Sapine:

Ein Depot mit Ausschüttungsorientierung wird solche Zeiten besser überstehen und seinen Besitzer weniger quälen. Daher finde ich es ein wenig kurzsichtig immer nur von guten Gefühlen zu reden wenn es um dieses Thema geht. 

Ich glaube auch diese richtigen Hard-Facts wird einige nicht überzeugen. Da sind wir wieder bei „Erfahrung“: Wer Crashs mitgemacht hat, wird deine Anmerkung wesentlich besser nachvollziehen können.

Es gibt Unternehmen, die haben 2 Weltkriege überlebt und es gibt Bankhäuser, die haben Weltkriege nur überlebt, weil sie Aktien gehalten haben.

vor 52 Minuten von geldvermehrer:

Also wer Einkünfte aus Kapitalvermögen sicher benötigt, der verkauft entweder Anteile oder "verbrät" Dividenden

Da ist ja wieder der Kern der Diskussion :D

 

Wer Einkünfte sicher benötigt, wird daher um Dividenden nicht herumkommen.

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Sapine
vor 12 Minuten von McScrooge:

Ich glaube auch diese richtigen Hard-Facts wird einige nicht überzeugen. Da sind wir wieder bei „Erfahrung“: Wer Crashs mitgemacht hat, wird deine Anmerkung wesentlich besser nachvollziehen können.

Bei einigen habe ich die Hoffnung auf Verstehen aufgegeben. Bei anderen bekommt man als Antwort freundlich formulierte Vorurteile zu hören, dass nur passiv-Anleger echtes Buy&Hold beherrschen. Hat mich nicht wirklich überrascht aber die Infos passen inhaltlich hier gut rein und es gibt ja auch interessierte Leser, die nicht unbedingt posten. 

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Metasom
vor 44 Minuten von McScrooge:

Es gibt Unternehmen, die haben 2 Weltkriege überlebt und es gibt Bankhäuser, die haben Weltkriege nur überlebt, weil sie Aktien gehalten haben.

Kannst du konkrete Beispiele zu den Bankhäusern nennen? 

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crogle
44 minutes ago, McScrooge said:

Wer Einkünfte sicher benötigt, wird daher um Dividenden nicht herumkommen.

Das ist wieder so ein Satz der für mich kompletter Schwachsinn ist. 
 

Ich benötige Einkünfte sicher, da ich von meinem Depot lebe. Trotzdem jucken mich Dividenden nicht. Auch werde ich in Krisenzeiten nicht gezwungen sein Anteile zu verkaufen. 
 

Das gilt eigentlich für jeden der den üblichen Standardempfehlungen folgt. Die Altersvorsorge einer Dividenstrategie anzuvertrauen ist eher eine Nischenstrategie. Wenn du glaubst so outperformance zu bekommen oder dich damit sicher fühlst ist das ok. Aber so zu tun, dass der Standardweg nicht funktioniert ist Blödsinn. 

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Sapine
vor 7 Minuten von crogle:

Ich benötige Einkünfte sicher, da ich von meinem Depot lebe. Trotzdem jucken mich Dividenden nicht. Auch werde ich in Krisenzeiten nicht gezwungen sein Anteile zu verkaufen. 

Was hast du vor mit deinen Anteilen? Vererben? Verschenken? 

 

Was denkst du wie die Wertsteigerungen in deinem ETF ohne Dividenden aussehen würden?

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McScrooge
vor 8 Minuten von crogle:

Das ist wieder so ein Satz der für mich kompletter Schwachsinn ist. 

Danke für diese Meinung.  Meine gefällt mir trotzdem besser.

vor 14 Minuten von Metasom:

Kannst du konkrete Beispiele zu den Bankhäusern nennen? 

Metzler z.B.

vor 10 Minuten von crogle:

Auch werde ich in Krisenzeiten nicht gezwungen sein Anteile zu verkaufen. 

Herzlichen Glückwunsch. Aber dann geht es am Thema vorbei.

Die Diskussion ging eben genau darum, Anteile zu verkaufen, um dann davon leben zu können.

Und dann muss der Normalo eben verkaufen in Krisenzeiten. Oder man hält eben 3 Jahresgehälter anderweitig zur Sicherheit. 

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IchBinAndreas

Hallo zusammen,

 

ich bin einigermaßen überrascht, was sich hier für eine Diskussion entwickelt hat. Mit solchen scharf gegenseitig vorgetragenen Positionen.

 

Auf jeden Fall bin ich für all die Beiträge sehr dankbar, da ich viel lerne!

 

Mich würden an der Stelle die folgenden Punkte interessieren:

 

Ich sehe gute Argumente gegen meinen ursprünglichen Gedanken, ich sehe aber auch Wortmeldungen, die meine diesbezüglichen Gedanken eher bestärken. Könnte es vielleicht sein, dass auch bei dieser Frage Diversifizierung der einzige free lunch ist? Also - klar, alles auf Dividenden/Ausschüttungen zu bauen, ist steuerlich schlecht; zugleich sollte man sich aber auch Flexibilität schaffen, dass man mit gesundem Menschenverstand frei entscheiden kann, nicht an den ungünstigsten Zeitpunkten Anteile verkaufen zu müssen. Sprich: ein Teil Ausschütter, ein Teil Thesaurier.

 

Bei den Gegnern einer Dividendenstrategie, die Gegner sind wegen der steuerlichen Nachteile und die psychologischen Vorteile eines Dividendenflusses nicht sehen: Hand aufs Herz, vertretet Ihr hier im Forum Eure Maximal- und Idealposition, oder ist das auch in der Realität so, dass Ihr rein mathematisch-rational agiert, als perfekter Homo oeconomicus?

 

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

 

Viele Grüße

Ich Bin Andreas 

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McScrooge
vor 12 Minuten von crogle:

Wenn du glaubst so outperformance zu bekommen

Das hat niemand behauptet. Outperformance bekommt man mit einem Allworld-ETF auch nicht.

 

Es geht um sichere Erträge und nicht Outperformance.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
Am 1.2.2023 um 23:25 von finisher:

was bedeutet, dass man mit 100% des Depots stirbt (eine Verschwendung).

Offensichtlich unterscheiden wir uns deutlich dabei, was in unseren Augen Verschwendung ist.

Verschwendung ist in meinen Augen nur dann gegeben, wenn ich Geld ausgebe, nicht jedoch wenn ich es für meine Nachkommen erhalte.

Meine Gegenposition zu Deiner Aussage:

Vermögensbildung ist nach meinem Verständnis eine Familienangelegenheit.

"Die with zero" ist die ideologische Begründung zur systematischen Verschwendung.

 

(Nachtrag: Bevor ich hier möglicherweise falsch interpretiert werde: Ich möchte mit meinem Beitrag keinesfalls ausdrücken, daß ein Anleger sein Vermögen nicht zur Finanzierung seiner Lebenshaltungskosten verbrauchen solle - und da mag auch die eine oder andere Reise eingeschlossen sein. Nur die Vorstellung, daß das was zum Schluß vererbt wird, verschwendetes Geld sei, die ist doch offenbar Ausdruck eines völlig anderen Verständnisses.)

 

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McScrooge
vor 1 Minute von IchBinAndreas:

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

Aus Einzelaktien, denn die kann ich besser planen, als die aus ETFs, weil ich eben die Unternehmen genauer beurteilen kann.

Ich habe aber auch Zahlungen aus ETFs, aber da ich zu 80% in Einzelwerten bin, ist letzteres zu vernachlässigen.

vor 1 Minute von Nachdenklich:

Verschwendung ist in meinen Augen nur dann gegeben, wenn ich Geld ausgebe, nicht jedoch wenn ich es für meine Nachkommen erhalte.

So ist es. Große Vermögen werden mehr als häufig über Generationen weitergegeben. Denken nicht alle so egoistisch.

vor 2 Minuten von Nachdenklich:

"Die with zero" ist die ideologische Begründung zur systematischen Verschwendung.

:thumbsup:

vor 19 Minuten von crogle:

Aber so zu tun, dass der Standardweg nicht funktioniert ist Blödsinn

Habe ich nicht behauptet. Er wäre nur nicht mein Weg, da ich nicht willens bin, in schlechten Börsenphasen Anteile verkaufen zu müssen. Wem das egal ist, der kann das gerne machen. 

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crogle
9 minutes ago, Sapine said:

Was hast du vor mit deinen Anteilen? Vererben? Verschenken? 

Ich verkaufe meine Anteile. 
In Krisenzeiten zehre ich von meiner Cash Position. 

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McScrooge
· bearbeitet von McScrooge
vor 3 Minuten von crogle:

In Krisenzeiten zehre ich von meiner Cash Position. 

Das ist eine Möglochkeit, aber dafür muss man eine hohe Menge Cash halten. Und Zuviel Cash ist für viele eben nicht zielführend, bzw. war das in der Diskussion von den ETF-Anhängern bisher nie ein Argument. Wer sagt, ich halte 3 Jahre Cash vor, hat immerhin einen Plan. Das lese ich aber von Dir hier zum ersten Mal. Alle anderen schrieben nur immer „verkaufen“.

Ich halte weniger Cash, denn ich bekomme eben regelmäßig Cash.

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Sapine
vor 15 Minuten von crogle:

Ich verkaufe meine Anteile. 
In Krisenzeiten zehre ich von meiner Cash Position. 

Reicht die für 10 Jahre? So ganz verstehe ich nicht wie du das geplant hast. 

vor 21 Minuten von IchBinAndreas:

ich bin einigermaßen überrascht, was sich hier für eine Diskussion entwickelt hat. Mit solchen scharf gegenseitig vorgetragenen Positionen.

Du bist mit deiner Frage zwischen die Fronten gekommen :D

Zitat

Ich sehe gute Argumente gegen meinen ursprünglichen Gedanken, ich sehe aber auch Wortmeldungen, die meine diesbezüglichen Gedanken eher bestärken. Könnte es vielleicht sein, dass auch bei dieser Frage Diversifizierung der einzige free lunch ist? Also - klar, alles auf Dividenden/Ausschüttungen zu bauen, ist steuerlich schlecht; zugleich sollte man sich aber auch Flexibilität schaffen, dass man mit gesundem Menschenverstand frei entscheiden kann, nicht an den ungünstigsten Zeitpunkten Anteile verkaufen zu müssen. Sprich: ein Teil Ausschütter, ein Teil Thesaurier.

Einen free lunch sehe ich hier nicht. Bei der Geldanlage ist es wichtig sich selbst kennen zu lernen. Das wichtigste ist, dass du eine vernünftige Strategie findest der du lange folgen kannst. Grundsätzlich sind beide Wege vernünftig. Es sind aber auch Fragen zu bedenken wie Depotgröße, Alter und Ziel der Anlage. Es muss halt passen. 

Zitat

Bei den Gegnern einer Dividendenstrategie, die Gegner sind wegen der steuerlichen Nachteile und die psychologischen Vorteile eines Dividendenflusses nicht sehen: Hand aufs Herz, vertretet Ihr hier im Forum Eure Maximal- und Idealposition, oder ist das auch in der Realität so, dass Ihr rein mathematisch-rational agiert, als perfekter Homo oeconomicus?

In meinem Depot sehe ich das durchaus pragmatisch. Da existieren thesaurierende und ausschüttende ETFs neben Einzelaktien in trauter Gemeinschaft. 

Zitat

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

Meine Anlegererfahrung sagt mir, dass man Aktien länger im Depot halten kann als ETFs, die permanent umdeklariert, geschlossen und verschmolzen werden. Da kauft man beispielsweise Hühnerfleisch und findet später ein veganes Menu auf dem Teller. Bei Einzelaktien gibt es zwar auch Spinoffs und derlei mehr aber insgesamt scheint mir da weniger Bewegung drin. Ich bin aber auch kein Stockpicker sondern ein Buy&Hold Anleger. Mit Blick auf meine Erben habe ich zuletzt vorrangig wenn auch nicht ausschließlich ETFs gekauft. 

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s1lv3r
vor 11 Minuten von IchBinAndreas:

Bei den Gegnern einer Dividendenstrategie, die Gegner sind wegen der steuerlichen Nachteile und die psychologischen Vorteile eines Dividendenflusses nicht sehen: [...]

 

Ich glaube da missinterpretierst du ein bisschen die Position der "Dividenden-Gegner". (Nicht, dass ich mir anmaßen würde für alle sprechen zu können.)

 

Das psychologische Vorteile vorliegen können, wird von niemandem bestritten. Schwierig wird es denke ich halt nur, wenn man seine Vorliebe für Dividenden zusätzlich mit allerhand - meiner Meinung nach - abstrusen Argumenten rechtfertigen will. Da werden dann wild Sachen durcheinander geworfen, die nicht zusammen gehören, z.B. Growth vs. Value. Wenn ich z.B. als Investitionsstil dividendenlastig investieren will, kann ich mir auch einen thesaurierenden High Dividend Yield ETF kaufen (gibt es sogar von Vanguard!) und dann steuereffizient jeweils genau die Anteile verkaufen, die meinem tatsächlichen Geldbedarf entsprechen ... aber "Oh nein! Dann verkaufe ich ja Anteile! Dann habe ich ja danach weniger Anteile als vorher?! Das ist natürlich böse!" ...

 

... die Argumente pro Dividenden lassen sich halt m.M.n. in zwei Kategorien einteilen:

  1. Psychologische Effekte.
  2. Mathematische Taschenspielertricks.

Ersteres finde ich durchaus okay - Psychologie ist halt ein wichtiger Part beim Anlegen. Zweiteres finde ich ziemlich fragwürdig, weil es halt meines Erachtens nach grundsätzlich eine Neigung offenbart, Zusammenhänge nicht bis zum Ende logisch zu durchdenken.

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Schlumich
vor 18 Minuten von IchBinAndreas:

.... Flexibilität schaffen, dass man mit gesundem Menschenverstand frei entscheiden kann, nicht an den ungünstigsten Zeitpunkten Anteile verkaufen zu müssen. Sprich: ein Teil Ausschütter, ein Teil Thesaurier.

 

Bei den Gegnern einer Dividendenstrategie, die Gegner sind wegen der steuerlichen Nachteile und die psychologischen Vorteile eines Dividendenflusses nicht sehen: Hand aufs Herz, vertretet Ihr hier im Forum Eure Maximal- und Idealposition, oder ist das auch in der Realität so, dass Ihr rein mathematisch-rational agiert, als perfekter Homo oeconomicus?

 

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

 

Viele Grüße

Ich Bin Andreas 

Ich versuche mal eine Antwort. Davor möchte ich Dir aber sagen, dass Du genau die richtigen Fragen stellst und die (mMn.) richtigen Schlüsse ziehst.

 

>> Ein "Basis-Cash-Flow" aus Dividenden/Zinsen ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Den "Rest" kann man mit Thesaurierern abdecken, die man dann bei Bedarf teilweise verkaufen kann, wenn die Ausschüttungen nicht ausreichen.

 

>> Ob die Dividenden dann aus Einzelaktien oder ETFs kommen ist sekundär. Das solltest Du selbst entscheiden. Ausschüttende ETFs sind hier vermutlich für die breite Maße einfacher. Mit der Hand auf dem Herz freue ich mich mehr über den Euro, der von einem von mir ausgewählten Unternehmen kommt, als über den anonymen ETF-Dividenden-Euro (wohl wissend, dass das irrational ist).

 

Ich persönlich bin damit bislang gut gefahren. Man wird nie die 100% beste Lösung finden. Wichtig ist es, einen soliden & funktionablen Plan zu haben, diesen zu verfolgen und im Verlauf stetig moderat nachzujustieren.

 

Du bist mit Deinen Fragen und Gedanken schon meilenweit weiter, als der normale deutsche Michel und auch um Längen weiter, als Einige hier im Forum.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 4 Stunden von geldvermehrer:

...Aber der Vanguard All World High Dividend hat  1.818 Aktienpositionen. Sollte das nicht ausreichend breit diversifiziert sein;)

Nein! Es fehlen ja komplett die Firmen, die nicht ausschütten.

 

vor 1 Stunde von IchBinAndreas:

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

Magst Du uns denn endlich sagen, wo der Unterschied ist? Ich weiß es wirklich nicht.

 

vor 1 Stunde von IchBinAndreas:

Ich sehe gute Argumente gegen meinen ursprünglichen Gedanken, ich sehe aber auch Wortmeldungen, die meine diesbezüglichen Gedanken eher bestärken. Könnte es vielleicht sein, dass auch bei dieser Frage Diversifizierung der einzige free lunch ist? Also - klar, alles auf Dividenden/Ausschüttungen zu bauen, ist steuerlich schlecht; zugleich sollte man sich aber auch Flexibilität schaffen, dass man mit gesundem Menschenverstand frei entscheiden kann, nicht an den ungünstigsten Zeitpunkten Anteile verkaufen zu müssen. Sprich: ein Teil Ausschütter, ein Teil Thesaurier.

So verstehe doch bitte endlich: Es ist egal, ob man zu einem ungünstigen Zeitpunkt Anteile verkauft oder Dividenden vereinnahmt. Beides sind Entnahmen aus dem Depot, die das Depot schmälern.

 

vor 1 Stunde von IchBinAndreas:

...Hand aufs Herz, vertretet Ihr hier im Forum Eure Maximal- und Idealposition, oder ist das auch in der Realität so, dass Ihr rein mathematisch-rational agiert, als perfekter Homo oeconomicus?

Wozu ist das für Dich von Bedeutung?

Müssen wir es selbst richtig machen, um Dir sagen zu dürfen, wie es richtig geht?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von IchBinAndreas:

ich bin einigermaßen überrascht, was sich hier für eine Diskussion entwickelt hat.

 

Normalerweise läuft das nicht ganz so wild hier. Aber Du hast mit den Behauptungen in Deinem ersten Post natürlich eine ganz bestimmte Art von Anlegern angelockt. :D

 

Die beiden Bücher von Dr. Gerd Kommer habe ich Dir genannt - viel mehr kann ich erst einmal nicht für Dich tun.

 

Viel Erfolg bei der Geldanlage!

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dev
· bearbeitet von dev
vor 5 Stunden von IchBinAndreas:

Mit solchen scharf gegenseitig vorgetragenen Positionen.

Hier im WPF haben viele User verschiedene Erfahrungen gemacht.

 

Du hattest alle Lager angesprochen und dann bringt jedes Lager seine Argumente, welche das andere Lager meist nicht akzeptiert, weil sie es nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

 

 

Zitat

Auf jeden Fall bin ich für all die Beiträge sehr dankbar, da ich viel lerne!

Genau das ist mein Ziel, das ein User, welcher in Betracht zieht, sich mit Einzelaktien auseinander zu setzen, sich eine Meinung bilden darf.

Aber es ist mir egal für welches Lager er sich entscheidet, denn sein Kapital - seine Entscheidung.

 

Zitat

Aus dem Dividenden-Lager würde mich noch mal meine Ausgangsfrage interessieren: Sind Euch Dividenden aus Einzelaktien oder Ausschüttungen aus ETFs lieber?

Bzgl. ETFs mit Ausschüttungen, hier ist es wohl Geschmackssache ob mit oder ohne, einige Prediger hier predigen ohne, trinken allerdings Wein.

 

Ich hab mir zu Zeiten als es in DE noch keine ETFs verfügbar waren, das nötige Handwerkszeug angeeignet, deshalb für die Altersvorsorge nur Aktien bevorzugt mit Dividende.

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odensee
vor 9 Stunden von geldvermehrer:

ER würde diese 19% Kapitalertragssteuer aufgrund von Teilfreistellung genauso auch auf Kursgewinne zahlen. 

Es geht um was anderes.

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IchBinAndreas
vor 6 Stunden von Sapine:

Du bist mit deiner Frage zwischen die Fronten gekommen :D

 

vor 1 Stunde von dev:

Du hattest alle Lager angesprochen und dann bringt jedes Lager seine Argumente, welche das andere Lager meist nicht akzeptiert, weil sie es nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.

 

Ja, das mit den Fronten habe ich bemerkt ... :lol: Ich hätte aber nicht gedacht, dass die Grenzen z. T. so scharf gezogen sind und z. T. so scharf gezogen werden. Ich bin eigentlich ein Freund von pragmatischen Kompromisslösungen und nach meiner Erfahrung ist etwas nur selten Schwarz oder Weiß, sondern meistens ist es eine Grauabstufung. Von daher finde ich diesen undogmatischen Ansatz:

 

vor 6 Stunden von Sapine:

In meinem Depot sehe ich das durchaus pragmatisch. Da existieren thesaurierende und ausschüttende ETFs neben Einzelaktien in trauter Gemeinschaft. 

 

vor 6 Stunden von Schlumich:

Ein "Basis-Cash-Flow" aus Dividenden/Zinsen ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Den "Rest" kann man mit Thesaurierern abdecken, die man dann bei Bedarf teilweise verkaufen kann, wenn die Ausschüttungen nicht ausreichen.

 

sehr interessant.

 

vor 6 Stunden von s1lv3r:

Ersteres finde ich durchaus okay - Psychologie ist halt ein wichtiger Part beim Anlegen. Zweiteres finde ich ziemlich fragwürdig, weil es halt meines Erachtens nach grundsätzlich eine Neigung offenbart, Zusammenhänge nicht bis zum Ende logisch zu durchdenken.

 

Danke für die Präzisierung! Du hast natürlich recht, es ist ein Unterschied, ob jemand etwas nicht sieht, oder ob jemand auf etwas Gesehenes weniger Priorität legt. Ich war gestern Abend nach einer ausreichenden Menge guten Rotweins nicht mehr zu ganz präzisen Formulierungen in der Lage. :)

 

vor 5 Stunden von Schwachzocker:

Magst Du uns denn endlich sagen, wo der Unterschied ist? Ich weiß es wirklich nicht.

 

Das geht aus meiner Sicht in die Richtung, die z. T. @Sapine beschrieben hat: Für ETFs spricht natürlich die Diversifizierung und Risikostreuung: Wenn mal ein Unternehmen ausfällt, ist es nicht schlimm. Allerdings weiß man bei Aktien, was man hat und ist nicht von den Entscheidungen von Vanguard oder Blackrock oder sonstwem abhängig. Gehen wir mal davon aus, man hat 35 oder 50 Unternehmen vom Schlage McDonald's oder CocaCola oder P&G usw. Da würde ich davon ausgehen, dass man die (trotz gegenteiliger Beispiele, die die Regel bestätigen) auch noch in 20, 30, 40 Jahren im Depot haben kann. Bei einem heute gekauften ETF kann man sich nicht in dem Maße sicher, dass der nicht umstellt auf ESG-screened oder was in den kommenden Dekaden noch sexy und in sein wird: Vielleicht präferieren die auch mal gender-sensitive Unternehmen oder was-weiß-ich.

 

vor 5 Stunden von Schwachzocker:

So verstehe doch bitte endlich: Es ist egal, ob man zu einem ungünstigen Zeitpunkt Anteile verkauft oder Dividenden vereinnahmt. Beides sind Entnahmen aus dem Depot, die das Depot schmälern.

 

 

Das verstehe ich schon, aber im Ggs. zu Dir geht es mir bei meinen Fragen eben auch um psychologische Aspekte. Ich sehe bspw. schon einen Punkt, wenn jemand (also ein emotionaler und irrationaler Anleger) sich eine 50%ige Aktienquote mit thesaurierenden ETFs zutraut ... er aber auf eine 70%ige Aktienquote kommt, wenn er 20 Prozent Dividendenaktien hinzunehmen kann, weil die regelmäßigen Dividendenzahlungen ihm Sorgen nehmen. Das ist dann mathematisch-rechnerisch-theoretisch nicht das erzielbare Optimum, aber besser als die real existierende Alternative.

 

vor 5 Stunden von Schwachzocker:

Wozu ist das für Dich von Bedeutung?

Müssen wir es selbst richtig machen, um Dir sagen zu dürfen, wie es richtig geht?

 

:lol: Da hast Du natürlich recht. Ich habe vor Urzeiten auch mal einige zerreißende Rezensionen über Bücher und Filme veröffentlicht ... ohne dass ich bessere Bücher hätte schreiben oder bessere  Filme hätte produzieren können. :narr: War einfach eine Frage aus Interesse (deren Antwort vielleicht doch ein wenig die Antworten einordnen lässt: ob ein Ratgebender mit seinen Tipps eher theoretische Gebäude errichtet, oder ob er selbst in der Realität an seinen Ansprüchen scheitert).

 

vor 7 Stunden von crogle:

Ich verkaufe meine Anteile. 
In Krisenzeiten zehre ich von meiner Cash Position. 

 

vor 7 Stunden von McScrooge:

Das ist eine Möglochkeit, aber dafür muss man eine hohe Menge Cash halten.

 

vor 7 Stunden von Sapine:

Reicht die für 10 Jahre? So ganz verstehe ich nicht wie du das geplant hast.

 

Da fände ich auch interessant zu hören, für wie lange Cash vorgehalten wird, und wieviel Prozent des Gesamtvermögens in Cash vorgehalten werden.

 

vor 7 Stunden von Schlumich:

Du bist mit Deinen Fragen und Gedanken schon meilenweit weiter, als der normale deutsche Michel und auch um Längen weiter, als Einige hier im Forum.

 

Vielen Dank für das Lob - das freut mich zu hören, gerade von einem so erfahrenen Mitglied dieses Forums!

 

vor 4 Stunden von stagflation:

Die beiden Bücher von Dr. Gerd Kommer habe ich Dir genannt - viel mehr kann ich erst einmal nicht für Dich tun.

 

Viel Erfolg bei der Geldanlage!

 

Vielen Dank auch nochmal Dir für Deine exzellenten Hinweise und die Literaturtipps und Deine guten Wünsche!

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