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dalecarnegie

Kombination aus MK- und BIP-Gewichtung / BIP-Portfolio mit 3 ETFs à la Holzmeier

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dalecarnegie

Liebe Community,

 

ich bin stiller Mitleser seit ca. 5 Jahren und investiere seit dieser Zeit in Wertpapiere. Wie bei so vielen hat es auch bei mir schon den einen oder anderen Strategiewechsel gegeben - aber immer nur im Kleinen. Im Kern bespare ich seit Anfang mehr oder weniger eine Art Weltportfolio. Am Anfang mit den alten ComStage ETFS 110 und 127 (unten violett gefärbt). Dann bin ich auf den Vanguard FTSE All World gegangen (unten blau gefärbt).

 

Mit zunehmender Größe des Depots habe ich dann noch einmal darüber nachgedacht, leicht vom Marktkapitalisierungsansatz abzuweichen, um mich ein kleines Stückchen weniger unabhängig vom Schicksal der US-amerikanischen Unternehmen zu machen. So kam es dazu, dass ich auch durch Lektüre der Threads in diesem Forum entschieden habe, eine Zeit lang vorwiegend die drei grün markierten ETFs bespart habe. Die Idee war, mein Gesamtportfolio in zwei Teile zu teilen: Ein Teil sollte ein simples marktkapitalisierungsgewichtetes Weltportfolio sein, dass durch FTSE All World ETF abgebildet wird (unten "Marktkapitalisierungsgewichtetes Weltportfolio" genannt. Der andere Teil sollte ein BIP-gewichtetes Weltportfolio sein (unten "BIP-Weltportfolio" genannt). Meine Vorstellung war, dass beide Portfolioteile je ungefähr die Hälfte ausmachen sollten.

Da ich angesichts des noch relativ kleinen Investitionsvolumens das BIP-Weltportfolio einfach halten wollte, habe ich mich von diesem Thread hier inspirieren lassen und versucht, das BIP-Portfolio aus nur 3 Bestandteilen zu basteln:  https://www.wertpapier-forum.de/topic/44765-einsteiger-portfolio-mit-drei-etfs/ . Wenn man die alten ComStage ETFs noch mitberücksichtigt, besteht das BIP-Portfolio aktuell zu ca. 58% aus "Developed World", zu ca. 30% aus EM und zu ca. 12% aus "Developed Europe". In den letzten Tagen wollte ich das BIP-Portfolio mal wieder rebalancen und habe gemerkt, dass ich mich trotz der Hilfen im o.g. Thread schwer damit tue und mich unsicher fühle, ob ich die richtigen Zahlen in die Excel-Tabelle von Holzmeier eingefügt habe etc. Mir fehlt auch noch ein Verständnis dafür, wie ungenau mein 3-ETF-BIP-Ansatz eigentlich ist. Liegt sicher daran, dass ich zwar viele ökonomische Konzepte gut verstehe, aber alles andere als zahlen- und rechen- und Excel-affin bin. Deshalb überlege ich, ob ich das Ganze nicht irgendwie einfacher machen kann. Die Verwaltung in fremde Hände zu legen (auch Robo-Advisor etc.) kommt für mich nicht in Frage - lieber gehe ich zu einem reinen 1-ETF-Portfolio zurück. Gleichzeitig will ich die hohe USA-Exposure gerne ein bisschen reduzieren.

 

Habt ihr Tipps, wie man mein Ziel einfach(er) erreichen kann? Ich bin für jeden Hinweis dankbar - natürlich auch für allgemeine Kritik an meinen Überlegungen.

 

Hier noch einmal meine Antworten auf die klassischen Fragen:

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Ich investiere seit grob 5 Jahren in Wertpapiere, vor allem ETFs. Für jemanden, der es nicht professionell macht und auch weder Wirtschaftswissenschaften noch Mathematik studiert hat, kenne ich mich (glaube ich) ziemlich gut aus.

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

  • Marktkapitalisierungsgewichtetes Weltportfolio
    • 33% Vanguard FTSE All World (Acc)
    • 14% Vanguard FTSE All World (Dist)
  • "BIP-Weltportfolio"
    • 6% ComStage MSCI World (Dist)
    • 2% ComStage MSCI Emerging Markets (Dist)
    • 24% Vanguard FTSE Developed World (Dist)
    • 13% Vanguard FTSE Emerging Markets (Dist)
    • 7% Vanguard FTSE Developed Europe (Dist)

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Wenn es für gute Ergebnisse notwendig wäre, würde ich auch mehr Zeit investieren. Bin aber überzeugt davon, dass mehr Zeiteinsatz das (erwartbare) Ergebnis nicht verbessern würde. Daher: 1-2 Std. pro Monat.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Hier geht es mir nur um meine Wertpapierinvestments. Die Risiken, die mit einem möglichst passiven Weltportfolio-Ansatz einhergehen, nehme ich in Kauf. Schwere Zeiten kann ich durchstehen, weil ich neben den o.g. ETFs noch anderes Vermögen habe.

 

5. Sonstiges

Zweck der Anlage ist die Vorsorge für's Alter bzw. ein möglichst hoher Grad an finanzieller Unabhängigkeit zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Das Portfolio ist heute ca. 150.000 € groß. Ich denke, dass ich es in den nächsten 10-15 Jahren mit ca. 1000-3000€ monatlich besparen werde, wenn ich gesund bleibe. Der Sparer-Pauschbetrag ist ausgeschöpft.

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underwood

So ganz verstehe ich dein Problem nicht. Du schaffst es doch deine aktuellen ETF in % des Gesamtwerts darzustellen. Dann schaffst du es doch sicher auch mit den Werten ein bisschen rumzuspielen und was das für die Gewichtung bedeuten würden. 

 

Zitat

 Mir fehlt auch noch ein Verständnis dafür, wie ungenau mein 3-ETF-BIP-Ansatz eigentlich ist.

Die Frage ist doch hier eher, wie genau dieser Ansatz überhaupt sein soll/muss. Niemand weiß, ob nach MK, BIP oder irgendwas dazwischen in Zukunft besser performt. Wenn dein Ziel nur ist, dass du den US-Anteil etwas verringerst, dann erhöhe halt den Europa- oder EM-Anteil. Wie oben gesagt, du bekommst doch die Aufteilung anscheinend hin, da kannst du doch mit den Werten spielen. Da du noch in der Ansparphase bist, würde ich einfach die Sparrate bei den entsprechenden ETF erhöhen/senken bis du einigermaßen die Zielgewichtung erreichst. Hier nennt Holzmeier ja zur Vereinfachung die 50% World + 20% Eur + 30% EM.

 

Am Ende glaube ich, dass sich der ganze Aufwand allerdings nicht lohnen wird. Einfach der FTSE All World würde es auch tun. Und ob der besser oder schlechter abschneidet als eine bisschen andere Gewichtung, kann niemand sagen.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Ich würde sagen, grundsätzlich kann man das machen, allerdings würde ich diesen Ansatz nicht auf zwei Portfolios aufteilen sondern einen integrierten Ansatz wählen. Also 1 Portfolio und dort die entsprechende Zielgewichtung herstellen.

Übrigens macht der Robo-Advisor von Weltsparen genau deine Zielstrategie, theoretisch könntest du also für ~0,5% p.a. das Ganze automatisiert bekommen (inkl. Produktkosten). Auf jeden Fall interessant für dich da du dir dort ohne selbst zu rechnen die Gewichtung abschauen kannst :thumbsup::

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Quelle

 

Edit:

Im Fall von Do It Yourself und 100% Aktienquote stimme ich @underwood zu, eine 3-Fonds Lösung wäre für deine Zielsetzung absolut ausreichend.

Und noch einen Einwurf, falls du nicht 100% Aktienquote fährst könntest du deinen risikoarmen Teil wie Festgeld Tagesgeld reduzieren und das Ganze mit Mischfonds ARERO (BIP im Aktienanteil) und Lifestrategyfonds (marktkapitalisiert im Aktienanteil) realisieren. Das wäre dann auch sehr wenig Aufwand und ein paar Steuervorteile durch weniger Rebalancing und Teilfreistellung. Natürlich dafür etwas höhere Produktkosten.

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Gast240408

Gedanken ueber die Ansaetze sind immer einmal hilfreich. Ob dir allerdings so richtig klar ist, dass du mit BIP nicht automatisch zwingend einer US-Gewichtung entkommst, sehe ich jetzt nicht. BIP ist ein konsumorientiertes Mass. Und wenn die USA eine Billion an Coronasofort"hilfen" ausschuetten, dann ist das BIP. Auch ihre komplett ueberteuerten Krankenversicherungen sind BIP. Vieles ist BIP, was letztlich mit Produktivitaet nichts zu tun hat. 

Wenn du also teilst, wirst du es im Ende nicht dadurch tun, BIP als generelle Groesse zu favorisieren. BIP-Berechnungen fuer andere Regionen unterliegen wieder anderen Verfaelschungen, in die man dann konkret hinein muss. Ich senke auch US-Einfluss durch andere Regional-ETFs (oder versuche das), aber BIP vs. MCap stehen dabei nicht im Vordergrund, weil beide ihre Probleme haben.

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Tenno

wenn du nichts weißt, nimm Gleichverteilung

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Bigwigster
vor 1 Minute von Tenno:

wenn du nichts weißt, nimm Gleichverteilung

Definiere doch wenigstens zwischen welchen Regionen du Gleichverteilung meinst. MSCI World/ EM mit 50%/50% wird es wohl nicht sein, Japan mit 20% fände ich auch komisch... o:)

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Fondsanleger1966

Um die 4-Fragen-Methode von Dale Carnegie auf Dein Problem anzuwenden:

 

1) Was ist das Problem?

 

Die Befürchtung, Vermögensschäden durch überbewertete Aktien zu erleiden.

 

2) Was sind die Ursachen des Problems?

 

Die inhärente Eigenschaft von Kapitalmärkten zu Übertreibungen in beide Richtungen und die Verletzbarkeit von großen Portfolios für die Auswirkung von Übertreibungen (groß = bezogen auf die weitere Sparleistung).

 

3) Was sind mögliche Lösungen?

 

a) Risiken durch hinzufügen weniger risikoreicher Anlagen verringern.

 

b) Aktien und/oder Aktienmärkte nach ihrer Bewertung auszuwählen, z.B. á la Dodd/Graham oder ihren zahlreichen Nachfolgern.

 

c) Ökonomisch sinnvolle fundamentale Filter für die Gewichtung der Aktien anzuwenden wie etwa den Rafi-Ansatz.

 

d) Ökonomisch unsinnige Filter für die Gewichtung ganzer Aktienmarktregionen anzuwenden, wie etwa der so genannte BIP-Ansatz, der innerhalb dieser Region dann doch wieder marktkapitalisiert anlegt und so den Übertreibungen bei Sektorwetten und Modeaktien schutzlos ausgeliefert ist.

 

4) Was ist die bestmögliche Lösung?

 

Mit Sicherheit nicht 3d), da keine ökonomische Fundierung und nur inkonsequente, widersprüchliche Umsetzung.

 

Ob 3a), 3b) oder 3c) dürfte eine Geschmacksfrage sein.

 

3c) würde sich z.B. mit dem Invesco FTSE RAFI All-World 3000 UCITS ETF (ISIN IE00B23LNQ02) umsetzen lassen (mit dann wieder eigenen Problemen). Denkbar wäre z.B. auch eine 50:50-Kombi mit einem All World/ACWI.

 

Viel entscheidender dürfte ohnehin sein, ob die Annahmen zu Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft passen, also auch MDDs von -50% bis -60% (bad case) oder mehr ausgehalten werden können.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 2 Stunden von dalecarnegie:

Für jemanden, der es nicht professionell macht und auch weder Wirtschaftswissenschaften noch Mathematik studiert hat, kenne ich mich (glaube ich) ziemlich gut aus.

Wenn Du Dich ziemlich gut auskennst, dann weißt Du doch auch, daß die Gewichtung nach BIP ebenso wie die Gewichtung nach Marktkapitalisierung eigentlich nur Krücken sind, die manche nutzen, weil sie irgendeinen Halt zu benötigen glauben. Wichtig ist eigentlich,

a) wie hoch die Sparleistung ist

b) wie groß der Anteil ist, der jeweils in die verschiedenen Asssetklassen geht

c) nicht ständig die getroffenen Entscheidungen anzuzweifeln und dann zu ungünstigen Zeitpunkten "umzuschichten".

 

Im Verhältnis zu diesen drei Punkten ist dann die Mischung innerhalb der Assetklasse AKTIEN ziemlich nachrangig.

---> Deine oben vorgestellte Mischung ist in Ordnung. Mach weiter so. Mach Dir keinen Kopf.

 

Eine Gewichtung nach BIP erscheint mir ziemlich willkürlich. Da investiere ich dann mehr (mehr im Vergleich zu einer Aufteilung nach Marktkapitalisierung) in einen Markt, der zwar groß ist, bei dem aber wichtige Marktteilnehmer möglicherweise gar nicht an der Börse sind. Warum sollte das zusätzlichen Gewinn (in Rendite oder in Vermeidung von Risiken?) bringen?

Eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung erscheint mir auch fragwürdig. Da investiere ich dann viel in die hoch gewichteten Werte, also in die, die in der Vergangenheit gut gelaufen sind. Das muß in Zukunft aber nicht so weitergehen.

 

Dein Ansatz etwas zwischen BIP und Marktkapitalisierung zu machen, kann da ein vernünftiger Weg sein, wenn er in dem Bewußtsein gewählt wird, daß man im Vorhinein nicht wissen kann, welche Gewichtung sich später als richtig herausstellen wird, daß aber eine gute Mischung schon zu brauchbaren Ergebnissen führen wird.

Von den möglichen Lösungen, die  @Fondsanleger1966 oben vorstellt, tendiere ich zu 3b.

---> Niedrig bewertete Branchen/Märkte/Regionen etwas höher gewichten als durch Marktkapitalisierung vorgegeben.

 

Es gibt aber keine eindeutig richtige Antwort auf die Frage, um wie viel man welche Branche/Region/welchen Markt in der persönlichen Gewichtung anheben sollte.

Es ist aber für das Ergebnis vermutlich (bei langer Anlagedauer und der Fähigkeit, die gewählte Verteilung durchzuhalten, auch wenn sie unterwegs als suboptimal erscheint) auch nicht wirklich entscheidend.

Einfach mal den Mut zu einer Festlegung ---   und dann los.

 

 

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Tenno
vor 50 Minuten von Bigwigster:

Definiere doch wenigstens zwischen welchen Regionen du Gleichverteilung meinst. MSCI World/ EM mit 50%/50% wird es wohl nicht sein, Japan mit 20% fände ich auch komisch... o:)

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So etwas, wie es der A.IX Faktor Fonds macht, nur ohne dieses Gezappel von rein und raus ISIN: DE000A14UW02

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stagflation

Und wieder einmal wird über ein relativ unwichtiges Detail gesprochen: der Zusammensetzung des risikoreichen Anteils.

 

Kein Wort hingegen zu dem wirklich wichtigen Faktor: dem gewünschten Risiko der Anlage, bzw. der Aufteilung zwischen risikoreich und risikoarm.

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west263
vor 4 Minuten von stagflation:

Und wieder einmal wird über ein relativ unwichtiges Detail gesprochen: der Zusammensetzung des risikoreichen Anteils.

 

Kein Wort hingegen zu dem wirklich wichtigen Faktor: dem gewünschten Risiko der Anlage, bzw. der Aufteilung zwischen risikoreich und risikoarm.

ist doch seit geraumer Zeit schon so, daß meistens nur noch für den risikoreichen Anteil Hilfe gewünscht wird. 

Hier denke ich schon, das der TO sein eigenes Risiko einschätzen kann. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Da ist ein gewisser Widerspruch. Der TO schreibt, dass er sich auskennt.

 

Wenn der TO sich auskennt, dann weiß er, dass die genaue Zusammensetzung des risikoreichen Teils relativ unwichtig ist - solange der risikoreiche Teil breit diversifiziert ist. Und wenn man sich beim Thema Diversifikation verbessern will, wäre es besser, über weitere Anlageklassen nachzudenken - und weniger über MarketCap-weighted vs. GDP-weighted.

 

Und wenn der TO sich doch nicht so gut auskennt, sollte er zuallererst sein Risiko definieren und über die Aufteilung risikoreich:risikoarm nachdenken. Das ist entscheidend für den Anlageerfolg.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 4 Stunden von dalecarnegie:

In den letzten Tagen wollte ich das BIP-Portfolio mal wieder rebalancen und habe gemerkt, dass ich mich trotz der Hilfen im o.g. Thread schwer damit tue und mich unsicher fühle, ob ich die richtigen Zahlen in die Excel-Tabelle von Holzmeier eingefügt habe etc.

Falls es wirklich nur um das Tooling geht: Hier gibt's z.B. einen Rechner:

https://de.extraetf.com/finanzrechner/rebalancing-rechner

 

Die Zielwerte könnte man z.B. aus den Arero-Materialien nehmen:

https://www.dws.de/de-DE/AssetDownload/Index/?assetGuid=b88551a0-797e-436f-8921-ea523797b6fa&source=DWS

 

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finisher
· bearbeitet von finisher

 

 

Zitat

 

Habt ihr Tipps, wie man mein Ziel einfach(er) erreichen kann? Ich bin für jeden Hinweis dankbar - natürlich auch für allgemeine Kritik an meinen Überlegungen.

Ja, gerne wenn ich darf. 
Wie Du ja selbst gemerkt hast, änderst Du manchmal Deine Strategie. 
Deswegen würde ich das Depot so aufstellen, dass Du möglichst nicht in die Versuchung kommst, an der Assetallokation rum zu optimieren. Weil dieser Optimierungsdrang ist so stark, dass man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sein Gehirn austricksen muss.
Viele ETFs mit vielen verschiedenen Regionen oder gar ein Value-ETF werden Dich viel zu leicht dazu verführen, etwas an der Gewichtung zu verändern oder rauszuschmeißen und meist macht man zum ungünstigsten Zeitpunkt genau das Falsche.
Viel mehr Gedanken als über die Assetallokation solltest Du Dich über die Person machen, die Du im Spiegel siehst und dessen Fähigkeit keine Fehler zu machen, wenn alle um Dich herum den Kopf verlieren.
Deshalb lautet die Antwort auf Deine Frage, wie man Dein Ziel einfacher erreichen kann, möglichst nur einen weltweiten ETF zu nehmen und fertig.


Des weiteren könnte Dein Wunsch von der Marktkapitalisierung abzuweichen nur eine vorübergehender Wunsch sein, welcher sich früher oder später wieder ändern wird.

Auch wenn der Markt nicht 100% effizient ist, das Prinzip der Marktkapitalisierung ist nichts schlechtes. Ganz im Gegenteil.
Wenn man die Aktienmarkt-Historie betrachtet, dann irrte sich der Markt nur sehr selten.

Wenn Du nach Marktkapitalisierung anlegst, dann arbeitet das komplexe adaptive System des Marktes für Dich.
Ein komplexes adaptives System ist fähig zu lernen und sich anzupassen. Es versucht das Kapital immer optimal anzulegen.
Die meiste Zeit gelingt das dem Markt sehr gut und wer einen langen Anlagehorizont hat, dem tun die seltenen Fehleinschätzungen des Marktes nicht weh.
 

Aber wer bin ich schon. Solltest Du auf einen unbekannten Niemand wie mich, aus einem Internetforum, hören? 
Nein, deswegen lasse ich andere Leute sprechen:
 

Zitat


Bill Bernstein: "When you buy the market, you are hiring the aggregate judgment of the most brilliant and well-informed minds in finance."

John Cochrane, President American Finance Association: "The market in aggregate always gets the allocation of capital right."

Prof. Eugene Fama, Nobel Laureate: " For most people, the market portfolio is the most sensible decision."

Merton Miller, Nobel Laureate: "Most people might just as well buy a share of the whole market, which pools all the information, than delude themselves into thinking they know something the market doesn't."

E.F.Moody, author of No Nonsense Finance: "I am increasingly convinced that the best investment advice for both individual and institutional equity investors is to buy a low-cost broad-based index fund that holds all the stocks comprising the market portfolio."

Bill Schultheis, author of The Coffeehouse Investor: The simplest approach to diversifying your stock market investments is to invest in one index fund that represents the entire stock market."

Robert Shiller, Nobel Laureate: "A portfolio approximating the market may be the most important portfolio."

William Spitz, author of Get Rich Slowly: "Few are able to beat a simple strategy of buying and holding the securities that comprise the market."


 

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Schwachzocker

Aber bei der hohen Gewichtung der USA hat der Markt sich geirrt.

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Metasom
vor 6 Stunden von dalecarnegie:

Der andere Teil sollte ein BIP-gewichtetes Weltportfolio sein (unten "BIP-Weltportfolio" genannt).

Chinas GDP deckt rund 18% des weltweiten BIP ab. Wie willst du diesen bitte abbilden, wenn Chinas Kapitalmarkt größtenteils für ausländische Investoren nicht zugänglich ist? Bei den USA mit ca. 13% scheint das einfacher zu sein. Aber ausländerfeindliche Kapitalmärkte nachzubilden ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. 

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Sapine
vor 7 Stunden von dalecarnegie:

ich bin stiller Mitleser seit ca. 5 Jahren und investiere seit dieser Zeit in Wertpapiere. Wie bei so vielen hat es auch bei mir schon den einen oder anderen Strategiewechsel gegeben - aber immer nur im Kleinen. Im Kern bespare ich seit Anfang mehr oder weniger eine Art Weltportfolio. Am Anfang mit den alten ComStage ETFS 110 und 127 (unten violett gefärbt). Dann bin ich auf den Vanguard FTSE All World gegangen (unten blau gefärbt).

Erste Aufteilung 75 % developed 25 % Emerging

Zweite Aufteilung für Neukäufe 100 % Marktkapitalisierung incl einem Teil SC

Dritte Aufteilung für Neukäufe 55 % developed 30 % EM 16 % Europa 

 

An deiner grundsätzlichen Idee, das Depot je zur Hälfte aus einem BIP Depot und einem marktkapitalisierten Depot zusammen zu setzen habe ich nichts auszusetzen. Du bist n guter Gesellschaf wenn dir der US-Anteil zu hoch ist. Zitate aus Zeiten als die US-Gewichtung noch unter oder um die 50 % lagen sind auf die heutige Situation in Bezug auf das Klumpenrisiko USA eben nicht ganz übertragbar. 

 

Wenn ich dich richtig verstehe geht es dir neben grundsätzlicher Kritik vor allem darum, einen Weg zu finden das einfach umzusetzen. Ich bin mir allerdings nicht sicher an welcher Stelle genau die Probleme zu komplex werden für dich. Vielleicht konkretisierst du dein Problem noch genauer, wo du die Schwierigkeiten hast. 

 

Gelingt es dir aus den bestehenden Positionen deines Depots eine Gesamtaufteilung zu berechnen nach 

Nordamerika

Europa

Pazifik/Japan

Emerging Markets

Sozusagen die Ist-Aufteilung

 

Gelingt es dir aus der BIP Gewichtung (s. Beitrag von hattifnatt) und der Gewichtung des FTSE All World zu berechnen wie die Sollverteilung aussehen sollte? 

 

Alleine schon zur Vermeidung unnützer Umschichtungen würde ich immer die Werte für das Gesamtdepot berechnen und anschließend das Rebalancing möglichst durch Steuerung der Sparraten durchführen. 

 

Folgende Einstellung der Sparpläne entspricht in etwa dem halbe/halbe Depot nach BIP und Marktkapitalisierung: 

50 % Vanguard FTSE all world (vermutlich thes)

22 % Vanguard Developed

20 % Vanguard EM

8 % Vanguard Europa

 

Einmal im Jahr die Berechnung soll/ist vornehmen und die Sparraten vorübergehend je nach Abweichung anpassen. Ggf. auch die Sparraten für das BIP Depot anpassen, sofern die grundsätzlich BIP-Gewichtung sich verschoben hat. 

 

Zitat

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Hier geht es mir nur um meine Wertpapierinvestments. Die Risiken, die mit einem möglichst passiven Weltportfolio-Ansatz einhergehen, nehme ich in Kauf. Schwere Zeiten kann ich durchstehen, weil ich neben den o.g. ETFs noch anderes Vermögen habe.

Es gibt für mich keinen Grund an deiner Selbsteinschätzung zu zweifeln. 

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Argusauge
· bearbeitet von Argusauge

Skurril ist indes, dass die von @stagflation und anderen propagierte alleinige Fokussierung auf risikoreich/-arm nicht die einzige „Impulsreaktion“ ist. Denn genau diese Standard-Reaktion wird regelmäßig auf den Equitiy-Part zugespitzt, was – mit Verlaub – zu kurz gegriffen ist.

 

Risikoreich/-arm, gerne, das ist aber UNGLEICH Equity/TG. Bei jedem, der sich über eine Promille-Optimierung der Equity-AA austauscht, hoffe ich sehr, dass vorher auch andere Assetklassen berücksichtigt wurden.

 

 

 

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EddisHerrchen

Hallo dalecarnegie,

 

ich verstehe Dein Problem, dass Dir die USA zu hoch gewichtet sind. Den Umgang damit finde ich inkonsequent.

 

Das Depot nach MK war Dir zu USA lastig. Also stellst Du ein Depot daneben, das Du nach BIP aufbaust. Konsequenz: über deinen gesamten Aktienanteil hast Du weder MK noch BIP sondern irgendwas dazwischen und mit jeder Sparrate und den täglichen Schwankungen verändern sich die Zusammensetzung.

Welchen Mehrwert generierst Du dann durch die Aufteilung auf die beiden Töpfchen? Welchen Effekt erreichst Du wenn Du ein Depot nach MK und das andere nach BIP rebalancierst? Aus meiner Sicht keinen, Du machst Dir das Leben nur schwer.

 

Denkanstoß 1: ich würde Dir raten, die Pseudotrennung deiner ETF (nach MK, BIP) auf zwei Depots über den Haufen zu werfen. Falls es sich um 2 unterschiedliche Banken handelt und die so behalten willst lass es ruhig so. Aber betrachte die ETF im Gesamtvolumen wenn Du die in einer bestimmten regionalen Verteilung haben und aussteuern willst.

 

Denkanstoß 2: Welche Aufteilung möchtest Du denn als Ziel erreichen? Lege die von Dir gewünschte prozentuale Verteilung der Regionen fest. Wieviel USA, wieviel Europa, wieviel EM.

 

Denkanstoß 3: Feststellen der Ist Verteilung in Summe: Bei jedem ETF findest Du die Aufteilung des ETF auf die Regionen. Diese mal Volumen je ETF ergibt die Gesamtaufteilung.

Daten findest Du auf den Anbieterseiten oder auf Seiten wie Morningstar, extraETF oder justetf. Bei Morningstar kannst Du ein Portfolio anlegen und regionale Verteilung in Summe analysieren lassen, ExtraETF kann das auch (in der kostenpflichtigen Variante).

Alternativ kannst Du Portfolio Performance nutzen, mußt nur die regionale Verteilung aus den Datenquellen selbst einpflegen und regelmäßig Nachjustieren. Am flexibelsten ist PP, aber auch etwas Einarbeitung notwendig um es sinnvoll einzusetzen.

 

Damit weist Du, wo Du im Ist stehst und welche Aufteilung Du im Soll erreichen möchtest. Aus der Differenz weist Du wo Du mit deinen Sparraten aufbauen mußt. Dafür mußt Du auch keine ETF tauschen, oder verkaufen, Du kaufst einfach die passenden ETF aus Deinem Depot nach, den Rest läßt Du einfach stehen.

 

Gruß

Eddisherrchen

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No.Skill
vor 9 Stunden von Fondsanleger1966:

Viel entscheidender dürfte ohnehin sein, ob die Annahmen zu Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft passen, also auch MDDs von -50% bis -60% (bad case) oder mehr ausgehalten werden können.

@Fondsanleger1966 Du meinst, es wäre möglich, dass ein breit gestreutes weltweites Aktiendepot mit zum Beispiel FTSE All World um -60 % abstürzt? 

 

Grüße No.Skill

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 20 Minuten von No.Skill:

@Fondsanleger1966 Du meinst, es wäre möglich, dass ein breit gestreutes weltweites Aktiendepot mit zum Beispiel FTSE All World um -60 % abstürzt? 

 

Warum nicht? Es waren ja früher auch mal -54% beim ACWI:
https://curvo.eu/backtest/portfolio/acwi--NoIghgxg7gliA0xQEkCiAGdAhALDgWgKy4AcCAjALrVA

Zitat

The deepest drawdown period lasted for 13 years and 2 months and was between August 2000 and October 2013. It reached a trough of -53.7%.

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Sapine
vor 24 Minuten von No.Skill:

@Fondsanleger1966 Du meinst, es wäre möglich, dass ein breit gestreutes weltweites Aktiendepot mit zum Beispiel FTSE All World um -60 % abstürzt? 

Ja - selbst 70 % sind vorübergehend denkbar. 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 29 Minuten von No.Skill:

@Fondsanleger1966 Du meinst, es wäre möglich, dass ein breit gestreutes weltweites Aktiendepot mit zum Beispiel FTSE All World um -60 % abstürzt?

 

Ja, das ist möglich. Warum nicht?

 

Schau Dir den S&P 500 Index an:

  • 1.09.1929:  31,3 
  • 1.06.1932:    4,8

Das ist ein Minus von 85%!

 

Deswegen ist es ja so wichtig, über das Risiko nachzudenken - und dieses bei Bedarf zu reduzieren.

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Man könnte es z.B. einfach so machen:

  • Maximalen Anteil für USA festlegen (z.B. 50%).
  • Die Differenz zur MK einigermaßen gleichmäßig oder gewichtet auf die anderen Regionen verteilen.
  • Ggf. Rebalancing bzgl. des US-Anteils machen, wenn einem das so überaus wichtig ist.

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No.Skill

Gut hab 2000 und 2009/13 mit erlebt, wusste nur nicht das es -54 % waren, dann habe ich das jetzt auch verstanden.

 

Danke für die Antworten, grüße No.Skill

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