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Carol Jarecki

Gründe für Deindustrialisierung in D und der EU

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cfbdsir

Subventionen behindern lediglich die Entwicklung anderer Wirtschaftssektoren. Die internationale Arbeitsteilung bringt es mit sich, dass bei steigendem Wohlstand Sektoren, die besonders schmutzig, gefährlich, energieintensiv oder arbeitsintensiv sind, verlagert werden. Medial lässt sich jede Schreckensmeldung gut vermarkten. Ich würde mich freuen wenn diese Fabriken möglichst schnell verschwinden. Wenn sie noch nicht einmal mehr wirtschaftlich sind, dann kann man die gefährlichen und schmutzigen Betriebe noch nicht einmal mehr mit den Steuereinnahmen rechtfertigen.

 

Ich würde keinen ct in eine subventionsbedürftige Fabrik stecken und freue mich über die vielen Fische, Wasserpflanzen, Vögel und Krebse in und an den ehemaligen Kloaken. 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 7 Stunden von vanity:

Jetzt greift sogar die Tagesschau unser Thema auf und steigert es zum kranken Mann Europas! Das war mal der am Bosporus, wie sich die Zeiten ändern.  Mich schaudert ...

Die Frage ist: Welche Auswirkungen hat das für jeden persönlich? Bin gerade dabei mich beruflich zu verändern. Habe 3x den kleinen Finger ausgestreckt um vorzufühlen wie es denn jobmäßig aussehen könnte. Und 3x hat man versucht meine komplette Hand zu bekommen.

Was ich sagen will: Was juckt mich die Konjunktur, wenn ich auch in der "Wirtschaftskrise" direkt wieder einen Job finde?

BTW: "Wirtschaftskrise": -0,3% werden für dieses Jahr erwartet. Wenn das schon "Wirtschaftskrise" und "Kranker Mann von Europa" ist, was waren dann die -5% zur Finanzkrise oder die 12,3% Arbeitslosigkeit 1998? Thermonukleare Wirtschaftszerstörung?

Ganz ehrlich bin ich der Meinung, dass wir uns gerade in etwas hineinsteigern.

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howhardgerrard87

Clickbait und Journalisten haben sonst nix zu tun bzw keine Ahnung...

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hattifnatt
vor 41 Minuten von howhardgerrard87:

Clickbait und Journalisten haben sonst nix zu tun bzw keine Ahnung...

... bzw. sie leben von negativen Schlagzeilen.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von Holgerli:

BTW: "Wirtschaftskrise": -0,3% werden für dieses Jahr erwartet. Wenn das schon "Wirtschaftskrise" und "Kranker Mann von Europa" ist, was waren dann die -5% zur Finanzkrise oder die 12,3% Arbeitslosigkeit 1998? Thermonukleare Wirtschaftszerstörung?

Ganz ehrlich bin ich der Meinung, dass wir uns gerade in etwas hineinsteigern.

Absolut. Man kann sich auch etwas herbeireden. Anstelle der Arbeitslosenstatistik (die ja mehr oder weniger aussagekräftig ist), kann man eher die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs heran ziehen. Und da läufts doch super. Offene Stellen auch sehr viel. Unbesetzte Ausbildungsplätze (glaube 280.000 dieses Jahr) und und und. So schlecht kann es da gar nicht laufen. Mich besorgt dann, dass die Firmen keine Leute kriegen (wie sowas hier: https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/metzgerei-muenchen-baeckerei-aubing-personal-mangel-schliessung-92441276.html#:~:text=München %2F Aubing ‒ Gleich bei zwei,Jahren auf unbestimmte Zeit geschlossen.) und dann frage ich mich, warum sich das Problem noch nicht stärker in den Löhnen widerspiegelt, dem Preis für Arbeit letztlich und Angebot/Nachfrage. Warum wird hier und da gesucht, aber es steigen die Löhne nicht, um die Leute dann doch irgendwie zu kriegen (wenn Sie als Bäckereifachverkäuferin dann halt 500 EUR mehr brutto bekämen oder so).

 

Für mich erschließt sich das noch nicht.

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The Statistician
vor 2 Stunden von Holgerli:

BTW: "Wirtschaftskrise": -0,3% werden für dieses Jahr erwartet. Wenn das schon "Wirtschaftskrise" und "Kranker Mann von Europa" ist, was waren dann die -5% zur Finanzkrise oder die 12,3% Arbeitslosigkeit 1998?

Eben. Hier sollte sich jeder gleich noch die Entwicklung der Wirtschaftsleistung der südlichen EU-Länder anschauen. Italien, Spanien, Griechenland...alle nach wie vor deutlich unter dem historischen Höhepunkt ihrer Wirtschaftsleistung. Deutschland wird hingegen dieses Jahr laut den bisherigen Prognosen marginal unter dem Peak liegen. Wer will den ernsthaft mit der wirtschaftlichen Situation von Spanien, Italien oder gar Griechenland tauschen? Das BIP in Griechenland liegt fast 40% unter dem Peak und Deutschland soll das Problemkind der EU sein? 

 

Finde es ohnehin skurril, dass sich so viele über eine "Deindustralisierung" sorgen. Der Anteil der Industrie am BIP war in den 1950er und 1960er erheblich höher als heute. Damals ist der Anteil bis Anfang der 2000er kontinuierlich gesunken, bei den Beschäftigten und deren Anteil an den Sektoren folglich ebenso. Viele vergessen bei dem Thema, dass ein abnehmender Anteil der Industrie in allen westlichen Ländern erfolgte und stets mit einem Anstieg des Wohlstands einherging. Deutschlands Anteil der Industrie ist unter den westlichen Ländern nach wie vor überdurchschnittlich. Von der Planung diverser Fabriken u.a. für Autobatterien und Chips mal ganz abgesehen. Da gibt es in Deutschland nach wie vor Investitonsbereitschaft.

 

Problematisch ist aus meiner Sicht mehr die Bürokratie (nicht nur in D, auch auf EU Ebene), die dafür sorgt, dass (insbesondere jüngere) Unternehmen ausgebremst werden. Ebenso bremst das viele notwendige Infrastruktur-Projekte aus. Gleichzeitig mangelt es in Europa an führenden Tech-Unternehmen. Liegt u.a. an der Bürokratie, aber auch anderen Faktoren wie der Finanzierung junger Unternehmen, dezentraler Strukturen (logischerweise). Da gibt es viele sinnvolle Punkte, die man fokussieren kann, statt sich an einer möglichen Deindustralisierung festzubeißen...

 

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
vor 31 Minuten von The Statistician:

Eben. Hier sollte sich jeder gleich noch die Entwicklung der Wirtschaftsleistung der südlichen EU-Länder anschauen. Italien, Spanien, Griechenland...alle nach wie vor deutlich unter dem historischen Höhepunkt ihrer Wirtschaftsleistung. Deutschland wird hingegen dieses Jahr laut den bisherigen Prognosen marginal unter dem Peak liegen. Wer will den ernsthaft mit der wirtschaftlichen Situation von Spanien, Italien oder gar Griechenland tauschen? Das BIP in Griechenland liegt fast 40% unter dem Peak und Deutschland soll das Problemkind der EU sein? 

Es findet keine sachliche Auseinandersetzung statt. Journalismus braucht Sensation. Die Rezipienten wollen emotional werden - wie beim Fußball.

Zitat

 

Finde es ohnehin skurril, dass sich so viele über eine "Deindustralisierung" sorgen. Der Anteil der Industrie am BIP war in den 1950er und 1960er erheblich höher als heute. Damals ist der Anteil bis Anfang der 2000er kontinuierlich gesunken, bei den Beschäftigten und deren Anteil an den Sektoren folglich ebenso. Viele vergessen bei dem Thema, dass ein abnehmender Anteil der Industrie in allen westlichen Ländern erfolgte und stets mit einem Anstieg des Wohlstands einherging.

 

Zitat

 

 

Er ist gleichzeitig Resultat des Wohlstandes. Wer will textilindustriell bunt gefärbte Drecksflüsse zurück? Die sind Resultat der Armut.

 

 

Zitat

 


Deutschlands Anteil der Industrie ist unter den westlichen Ländern nach wie vor überdurchschnittlich. Von der Planung diverser Fabriken u.a. für Autobatterien und Chips mal ganz abgesehen. Da gibt es in Deutschland nach wie vor Investitonsbereitschaft.

 

Dafür wird dann gerne Steuergeld verschwendet. Wofür neue Chipfabriken mit Milliardensubventionen unterstützen wenn noch nicht einmal Geld und Verwaltungskapazitäten für ein funktionsfähiges Bahnnetz, Mobilnetz, Straßennetz zur Verfügung steht?

Zitat

 

Problematisch ist aus meiner Sicht mehr die Bürokratie (nicht nur in D, auch auf EU Ebene), die dafür sorgt, dass (insbesondere jüngere) Unternehmen ausgebremst werden. Ebenso bremst das viele notwendige Infrastruktur-Projekte aus. Gleichzeitig mangelt es in Europa an führenden Tech-Unternehmen. Liegt u.a. an der Bürokratie, aber auch anderen Faktoren wie der Finanzierung junger Unternehmen, dezentraler Strukturen (logischerweise). Da gibt es viele sinnvolle Punkte, die man fokussieren kann, statt sich an einer möglichen Deindustralisierung festzubeißen...

 

Vielleicht liegt es daran, dass das Lösen wirklicher Probleme anstrengend und wenig ruhmreich ist.

 

Analog zu unfähigen ManagerInnen, die ständig irgendwas umstrukturieren und umbauen anstatt gute profitable Produkte/Dienstleistungen herzustellen.

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Hansolol
vor 1 Stunde von The Statistician:

Viele vergessen bei dem Thema, dass ein abnehmender Anteil der Industrie in allen westlichen Ländern erfolgte und stets mit einem Anstieg des Wohlstands einherging.

 

Das ist wohl wahr. Die Frage wäre aber, woher dieser Wohlstand kam. In den USA dürften die Techunternehnen einiges aufgefangen haben. Was machen denn bei uns die ganzen VW Arbeiter? Für einige Landstriche sehe ich da schwarz. Die Meyer Werft in Papenburg, oder VW in Niedersachsen. Sollten da große Teile wegfallen, wird es düster. Größte private Arbeitgeber in meiner Stadt sind ebenfalls Industriebetriebe. Die Nachwehen vom Werftensterben in den 90ern sieht man in den betroffenen Stadtteilen noch heute. Die sind alle abgehängt mit hoher Arbeitslosigkeit. Eine moderne Dienstleistungsgesellschaft vermag ich da nicht zu erkennen. Daher die Frage: Was sind die Alternativen zur Industrie?

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Totti3004
Am 7.8.2023 um 12:10 von Carol Jarecki:

Da ich aus der Chemieindustrie komme kann ich aus erster Hand sagen das dieses Gerede von Deindustrialisierung keine Phata Morgana ist sondern defacto bereits passiert. Anbei ein paar Beispiele (wer weitere Beispiele hat gerne posten)....

Wegen 6(?) geschlossenen Produktionslinien beschwörst du gleich die Deindustrialisierung des ganzen Landes? Naja,... ich weiß ja nicht.

 

By the way: TSMC hat so eben den Bau der neuen Halbleiterfabrik bei Dresden verkündet. Eine Investition in Milliardenhöhe. 

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Holgerli
vor 47 Minuten von Hansolol:

Was machen denn bei uns die ganzen VW Arbeiter?

In Rente gehen! Und das meine ich so, wie ich es sage.

1964 war der geburtenstärke Jahrgang mit 1,3 Mio Geburten.

Danach ging es stetig zurück. Seit Anfang/Mitte der 70er kommen pro Jahr maximal 700.000 bis 800.000 Geburten hinzu.

D.h., dass aktuell 250.000 bis 500.000 Menschen mehr in Rente gegen als neu auf den Arbeitsmarkt nachrücken.

Und das wird noch 10 bis 15 Jahre so weitergehen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 3 Stunden von The Statistician:

Der Anteil der Industrie am BIP war in den 1950er und 1960er erheblich höher als heute.

Ich kann mir eine gesunde Volkswirtschaft mit nur noch den Dienstleistungssektor und Verwaltung schwer vorstellen. Irgend jemand muß die Importe der Umwelt belastenden Produkte (Akkus, Solarzellen, ..) aus Ländern mit niedrigen Energiekosten bezahlen. Wir können es wie die Schweizer mit Uhren, Schokolade und Banken versuchen. Wir können uns dann auf die Schultern klopfen, die Welt wird dadurch auch nicht besser.

 

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Die Verlagerung der produzierenden Industrie, insbesondere nach Asien, ist doch wirklich nicht neu. Bestimmte Industrien haben sich in Deutschland noch länger gehalten als in anderen Ländern, aber die komparativen Vorteile Deutschlands sind nicht in Stein gemeißelt. Die Chinesen (und nicht nur die) können inzwischen auch hochwertige Autos und Maschinen bauen. In anderen Ländern gibt es niedrigere Lohnkosten, Steuern, regulatorische und bürokratische Anforderungen, usw. Die Konkurrenz ist heute einfach höher als noch vor ein paar Jahren. Wenn man sich da auf den Lorbeeren von früher ausruht und sich nicht an neue Entwicklungen anpasst, gerät man langsam aber sicher ins Hintertreffen.

 

 

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Malvolio
vor einer Stunde von Totti3004:

By the way: TSMC hat so eben den Bau der neuen Halbleiterfabrik bei Dresden verkündet. Eine Investition in Milliardenhöhe. 

Und kassiert 5 Millarden Euro an staatlichen Förderungen .... für den Aufbau einer heute bereits veralteten Produktion für Halbleitergenerationen, wie sie um das Jahr 2010 herum aktuell waren. Konkret handelt es sich um Chips mit Strukturbreiten um 28 Nanometer. Die technische Grenze, an die nur TSMC heranreicht, liegt zurzeit jedoch bei drei Nanometern, aktuelle High-End-Anwendungen auf dem Markt nutzen Chips mit Strukturgrößen zwischen vier und sieben Nanometern. 

 

https://www.merkur.de/wirtschaft/tsmc-dresden-chipfabrik-halbleiter-chips-china-taiwan-konflikt-tbl-zr-92317143.html

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Wn2hp1
· bearbeitet von Wn2hp1

Veraltet ist auch etwas relativ. Am Ende baut ja normalerweise nicht TSMC die Chips ins fertige Komplettprodukt (Auto als Beispiel) sondern der Hersteller bzw. deren Zulieferer. Und wenn deren Bedarf bei größeren Fertigungsgrößen ist, dann wird das eben so bedient. Bei manchen Dingen sind hochkomplexe Fertigungen im Bereich, auch wenn das eigentlich eher Marketingbegriffe sind, 4nm nicht wirklich abbildar, ökonomisch dann sowieso nicht mehr.

Zeigt auch die Umsatzverteilung bei TSMC
tsmc-revenue-by-node-q2-2022_575px.png

Gerade keins für 2023 gefunden auf die Schnelle, aber das sollte keine riesen Unterschiede haben. Selbst 90nm+ haben noch relevante Umsatzanteile.

Auch wenn ich mir die Diskussionen um die Höhe der Subvention schon vorstellen kann, sollte man unbedingt auch erwähnen dass TSMC auch z. B. Ib Japan nicht gerade wenig bekommt

https://www.taipeitimes.com/News/biz/archives/2023/08/04/2003804192

"Giving no support would be out of the question after the government pledged to shoulder half the cost of the first Kumamoto plant, said Akira Amari and Yoshihiro Seki, chairman and secretary-general of the Liberal Democratic Party’s group on semiconductors.

Amari said about one-third of the cost is the norm for these types of projects, and the amount of support for the first was unusually large."

Die erste Fabrik in Japan war/ist auch für 28nm geplant kann aber wohl auch ergänzt werden mit kleineren Größen. Ohne Geld wirds wohl etwas schwer, man kann natürlich streiten ob man bei solchen Summen noch mitmachen soll.


Auch ist es einfach so, dass eine 4nm Fertigung bei uns doch etwas Fehl am Platz wäre, gibt es doch wahrscheinlich nicht viele lokale Nutzer hierfür? Für die jetzt geplante sind aber auch kleinere Größen möglich wie in Japan:

 

https://www.computerbase.de/2023-08/10-mrd-euro-investment-tsmc-nxp-bosch-und-infineon-bauen-fab-fuer-28-bis-12-nm-chips/

 

"die Fabrik soll Fertigungsprozesse von 28/22 nm bis hinab zu 16/12 nm bieten und zu Beginn im Jahr 2027 40.000 Wafer im Monat belichten."

 

Wird man ja dann sehen was daraus wird.

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satgar
vor 52 Minuten von Malvolio:

Und kassiert 5 Millarden Euro an staatlichen Förderungen .... für den Aufbau einer heute bereits veralteten Produktion für Halbleitergenerationen, wie sie um das Jahr 2010 herum aktuell waren. Konkret handelt es sich um Chips mit Strukturbreiten um 28 Nanometer. Die technische Grenze, an die nur TSMC heranreicht, liegt zurzeit jedoch bei drei Nanometern, aktuelle High-End-Anwendungen auf dem Markt nutzen Chips mit Strukturgrößen zwischen vier und sieben Nanometern. 

 

https://www.merkur.de/wirtschaft/tsmc-dresden-chipfabrik-halbleiter-chips-china-taiwan-konflikt-tbl-zr-92317143.html

Dazu las ich auch, dass das genau die Chips seien, die hier gebraucht und verbaut würden. Nur weil es kleinere größen gibt, heißt das ja nicht, dass man die überall produzieren muss. Wie über mir schon gesagt wurde, muss es im Land dann auch die passenden Abnehmer geben. Und hier sitzt eben nicht Nvidia, Qualcomm, Arm oder oder oder

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Holgerli
vor 28 Minuten von Wn2hp1:

Veraltet ist auch etwas relativ. Am Ende baut ja normalerweise nicht TSMC die Chips ins fertige Komplettprodukt (Auto als Beispiel) sondern der Hersteller bzw. deren Zulieferer. Und wenn deren Bedarf bei größeren Fertigungsgrößen ist, dann wird das eben so bedient. Bei manchen Dingen sind hochkomplexe Fertigungen im Bereich, auch wenn das eigentlich eher Marketingbegriffe sind, 4nm nicht wirklich abbildar, ökonomisch dann sowieso nicht mehr.

Die Frage ist eher für mich: Tut es wirklich Not, den Bau einer Fabrik für veraltete Technlogie mit Milliarden zu subventionieren?

Wären es 7 oder 5 nm könnte man ja noch drüber reden. Aber hier macht es eher den Eindruck, dass irgendein Politiker ohne Ahnung was von Computerchips und TSMC gehört hat und nun an Spitzentechnlogie glaubt.

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Malvolio
Gerade eben von satgar:

Dazu las ich auch, dass das genau die Chips seien, die hier gebraucht und verbaut würden. Nur weil es kleinere größen gibt, heißt das ja nicht, dass man die überall produzieren muss. Wie über mir schon gesagt wurde, muss es im Land dann auch die passenden Abnehmer geben. Und hier sitzt eben nicht Nvidia, Qualcomm, Arm oder oder oder

"Veraltet" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich will das gar nicht schlecht reden. Aber es ist eben auch keine hochmoderne Technologie. Die Frage, ob man die 5 Milliarden an Subventionen nicht vielleicht besser investieren könnte, z.B. in Bildung und Forschung, statt hier so eine Fabrik anzusiedeln, sei mal dahingestellt.

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cfbdsir
vor 3 Stunden von Hansolol:

 

Das ist wohl wahr. Die Frage wäre aber, woher dieser Wohlstand kam. In den USA dürften die Techunternehnen einiges aufgefangen haben. Was machen denn bei uns die ganzen VW Arbeiter?

 

VW-ArbeiterInnen sind hoch bezahlt und gewerkschaftlich gut organisiert. Die werden ihre Interessen sehr effektiv verfolgen können

vor 3 Stunden von Hansolol:

 

Für einige Landstriche sehe ich da schwarz. Die Meyer Werft in Papenburg, oder VW in Niedersachsen. Sollten da große Teile wegfallen, wird es düster.

 

Dann entwickeln sich Alternativen. Z.B. Freizeitbootwartung statt Kreuzfahrtschiffwerft, die am Subventionstropf hängt, den wir finanzieren. Jeder Euro, der für Subventionen vergeudet wird, fehlt woanders wo er besser angelegt wäre z.B. Gesundheit, Pflege, Bildung, Infrastruktur, effektive rechtsstaatliche Verwaltung....

 

 

vor 3 Stunden von Hansolol:

 

 

Größte private Arbeitgeber in meiner Stadt sind ebenfalls Industriebetriebe. Die Nachwehen vom Werftensterben in den 90ern sieht man in den betroffenen Stadtteilen noch heute. Die sind alle abgehängt mit hoher Arbeitslosigkeit.

 

 

 

Dann werden die jüngeren in Boomregionen abwandern. Wandel ist vollkommen normal. Wenn dort keine Alternativen entwickelt werden, die ausreichend anziehend sind, dann schrumpft die Region. Eine Chance für den Tourismus?

 

vor 3 Stunden von Hansolol:

 

Eine moderne Dienstleistungsgesellschaft vermag ich da nicht zu erkennen. Daher die Frage: Was sind die Alternativen zur Industrie?

Was war die Alternative zur Landwirtschaft in der fast alle tätig waren? Der sekundäre Sektor, die Industrie! Nun sind es der tertiäre und quartiäre Sektor. 

vor einer Stunde von Malvolio:

"Veraltet" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich will das gar nicht schlecht reden. Aber es ist eben auch keine hochmoderne Technologie. Die Frage, ob man die 5 Milliarden an Subventionen nicht vielleicht besser investieren könnte, z.B. in Bildung und Forschung, statt hier so eine Fabrik anzusiedeln, sei mal dahingestellt.

Das ist vollkommen hirnrissig. Jede Subventionsindustrie wird scheitern. Wären die Bedingungen gut dann ginge es subventionsfrei. Das erinnert an die südamerikanischen Staaten, die vor 50 Jahren alle glaubten Autoindustrie herbeisubventionieren und mit Zöllen erzwingen zu können. Gescheitert! Südamerika exportiert nichts erfolgreich. Das hat nur die erfolgreichen Wirtschaftszweige an ihrer Entwicklung gehindert.

 

Heute wollen depperte Politiker und ihre nationalistische Wählerschaft die Autofabriken der 2020er - Chipfabriken. Vor hundert Jahren wäre es Telefon- und Lokomotivfabriken gewesen.

 

Wenn die Hersteller nach Taiwan und Südkorea gehen dann wird das schon am guten Wirtschaftsklima für Chipfabriken liegen. Die haben wohl die  passenden Fachkräfte, den Erfindergeist, Zulieferindustrie, Reperatur- und Planungsdienstleister, ChipverkäuferInnen und was man alles dafür braucht.

 

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Wn2hp1
vor 20 Minuten von Holgerli:

Die Frage ist eher für mich: Tut es wirklich Not, den Bau einer Fabrik für veraltete Technlogie mit Milliarden zu subventionieren?

Wären es 7 oder 5 nm könnte man ja noch drüber reden. Aber hier macht es eher den Eindruck, dass irgendein Politiker ohne Ahnung was von Computerchips und TSMC gehört hat und nun an Spitzentechnlogie glaubt.

Klar, ist berechtigt. Der etwas ausführlichere Computerbaseartikel erwähnt die Möglichkeit auch mit 12nm produzieren zu können. Wenn TSMC in Japan eine ähnliche Fabrik mit 50% gefördert bekommt, dann wird die Verhandlungsbasis auch etwas dünn.

 

Muss für mich persönlich sagen, dass im Vergleich zu Cum-Ex-Milliarden oder die 3-4 Mrd. € jährlich an Riesterzulagen, auch wenns so manche sinnvolle Situation dafür geben kann, ich eher noch schlimmer finde als 5 Mrd. € für eine Fabrik mit großem Lieferantensystem drumherum. Ich weiß das ist wirklich kein besonders gutes Argument dafür, wei manl damit sehr viel Geldverschwendung schönreden kann.

Bei Intel, die jahrelang mit ihrem 14nm-Prozess Probleme hatten oder Samsung (sowohl Fertigung als auch deren Exynosprozessoren) sieht man schnell, wie selbst große und erfahrene Firmen in dem Bereich hinten liegen können. Ich kann die Forderungen, dass man solche Summen eher in Forschung stecken sollte schon verstehen, aber wenn man allein die Investmentsummen von den Spitzennodes bei TSMC sieht, die je nach Bericht zwischen 30-40 Mrd.$ liegen und man sieht wie auch etablierte Unternehmen Probleme haben und hatten da mitzuhalten, finde ich es deutlich riskanter zu sagen "Intel und TSMC brauchen wir nicht, das forschen wir selber einfach zusammen". Am Besten gibt's einfach beides, die Fabriken und wichtige Impulse in der Forschung und Sicherung der aktuellen Stärken.


Die Intelfabrik wird aber wohl für die neuesten Prozesse ausgelegt werden, aber den muss Intel auch erstmal serienreif kriegen.

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Wn2hp1
· bearbeitet von Wn2hp1
vor einer Stunde von cfbdsir:

Wenn die Hersteller nach Taiwan und Südkorea gehen

 

vor einer Stunde von cfbdsir:

Wären die Bedingungen gut dann ginge es subventionsfrei.

Südkorea fällt dann aber wohl raus. ;)

 

In Südamerika mag das vielleicht nicht geklappt haben, China hat mit seinen Staatssubventionen für sich oft genug sehr dominante Positionen erarbeiten können, auch wenn das nicht das sein wird was man bei uns mit Intel oder TSMC erreichen wird, dafür ist das Feld zu groß und zu global.

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cfbdsir
vor 53 Minuten von Wn2hp1:

 

Südkorea fällt dann aber wohl raus. ;)

 

In Südamerika mag das vielleicht nicht geklappt haben, China hat mit seinen Staatssubventionen für sich oft genug sehr dominante Positionen erarbeiten können, auch wenn das nicht das sein wird was man bei uns mit Intel oder TSMC erreichen wird, dafür ist das Feld zu groß und zu global.

China verdrängt in manchen Sektoren Wettbewerber z.B. bei der Herstellung von Solarzellen. Dort sind die Bedingungen so gut, dass wir trotz widriger Sonneneinstrahlungsverhältnisse billig Solarstrom herstellen können. In China hat man nie auf veraltete Technik gesetzt, sondern auf Spitzentechnologie. Die hiesigen Chips werden nie Weltniveau erreichen. Ein Grund für noch höhere Subventionen.

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PKW
vor 17 Stunden von vanity:

Jetzt greift sogar die Tagesschau unser Thema auf und steigert es zum kranken Mann Europas!

Wieder!
Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas. Das waren wir vor der Jahrtausendwende auch schon bevor der Genosse der Bosse an die Macht kam und sich mit seinen Reformen unbeliebt machte. Aber ohne diese hätte Kohls Mädchen nicht so lange aussitzen können.
Der kranke Mann am Bosporus ist weit länger her und bezog sich auf den Niedergang des Osmanischen Reiches. Wobei wirtschaftlich gesehen die Türkei oftmals ein würdiger Nachkomme war. Ich schweife ab ... 

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Totti3004
vor 4 Stunden von Malvolio:

Und kassiert 5 Millarden Euro an staatlichen Förderungen ....

Lieber keine Subvention und der Markt regelt schon?

vor 2 Stunden von cfbdsir:

Das ist vollkommen hirnrissig. Jede Subventionsindustrie wird scheitern.

Ist das so? Dann sofortiger Stopp aller Wirtschaftssubventionen!!

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alex08
· bearbeitet von alex08
vor 5 Stunden von Malvolio:

"Veraltet" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich will das gar nicht schlecht reden. Aber es ist eben auch keine hochmoderne Technologie. Die Frage, ob man die 5 Milliarden an Subventionen nicht vielleicht besser investieren könnte, z.B. in Bildung und Forschung, statt hier so eine Fabrik anzusiedeln, sei mal dahingestellt.

 

Einerseits wird die Auto-Industrie dort ein Wort mitgesprochen und Berlin stark beeinflusst haben. Andererseits braucht Habeck wahrscheinlich gerade jede noch so gut klingende Schlagzeile.

 

Ich persönlich halte diese Subvention für 28nm, bei gleichzeitigem Bildungsnotstand und massivsten Problemen im Mittelstand (gerade erst im Juli lag der kleine Auftragszuwachs ausschließlich an großen Firmen), für unverantwortlich. Würden wir hier über F&E sprechen mit anschließender Produktion sähe ich das anders. Aber 5 Mrd. für eine reine 28nm-Fabrik ist unverantwortlich.

 

Die FAZ trifft es ganz gut IMO: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kommentar-zur-ansiedlung-von-tsmc-standortpolitik-statt-subventionen-19088976.html

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cfbdsir
vor 1 Stunde von Totti3004:

Lieber keine Subvention und der Markt regelt schon?

Ist das so? Dann sofortiger Stopp aller Wirtschaftssubventionen!!

Der Markt regelt nicht als Subjekt irgendetwas. Der Markt kann "versagen" und wird das hervorbringen was herbeireguliert würde. Lässt man monopolistische Strukturen staatlicherseits zu dann wird es in vielen Sektoren dazu kommen.

 

Staatliches Erzwingen von Ansiedlungen wird scheitern. Mit Marktgläubigkeit würde ich das nicht gleichsetzen.

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